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- Erscheinungsdatum
- 1886-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188607064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860706
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860706
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-07
- Tag 1886-07-06
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Monat
1886-07
-
Jahr
1886
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u »lmck» Elpktckwiie» an. ÜürRu3- " ' inacl. Mam.Icnp,« l«„e Vn- INA zade «nmcl. indlichkcit. Tageblatt für UolitiK, MkerMmig, HcsWsverkcijr. MrWaiU, eigener Kelterei emptioblt unter Oanwtio türLsinksit unck 6ilto,Lr.ti-.s» »r„ in Kvbinäon billiger, v. S. Lübll, 0«l>»i>«vti«i,tr. I, Lwgaug ^luuustr. I^vckvL^vruu OIL - 8p()( ialitrit! kLotoAiLpIüg-^IblUng, röiollstkki 8ortM6üt. »M M» »«rvlwra »üäi§«r, -7-LSLL ollmjM 8ss1ssHs«rk-u.Li> ik-isokunxsxvlk'ünk, «rpr<i»t »«l Uu,t«», II»>,tr»»k- »«Itcu, So,«»-». »lo»e,»»torr». «KIMlkll " a>»»»i>0b>-puok»i»>a d. u«rl«»»ä. HD M Ms^dUsslLLrlsssLrl» LanäLAst u. VrtLovLäiLt. <stLd1irt 1382), j>WG MMG >U vKstauüeiilltglleü ües Valvoi«alsaebrereiu8, ^ Vrs»«Isn. 2t I». Artdur riseker. cLL";. 6vnor»l-0vbit patvniinivr ^plikvl. SpSOlsIitLt: kouer-LouIIilIaleren, bevitbtte tt^uäksusrepritrs tür eutstebvoils ttrüncls ir, »Heu I'lUIen. I Löfsron«: lLrupp iv Lessu. lledernadmo Patent, itrtilcel rum Verlcaut iu gan?. tteut«eblavll. 8aebvvrst!lniligs Anfertigung u. grosses I-ogor aller soliüen ^rton Ij, uebbanüagv», 1,e-idhlu<len, ai tliopllcl. Lornets, Ovraülialter, t'nesmaselilneu, kiliisiliclie Itviiic, ^rtllcel kilr (Unrurglv, vrtliopüül«, Xrankenptlege ete. -« ... — . ^ ... ^ . j «itterunliSauSiichtro für dt» s. Juli: «ordwkstwiud von «ittlerkr Stärkt »ei . NV. 187. 31. Jahrgang. Auslage: 42,000 Erpl.I d«rqsq»i..iiq ««„,«» «c»,mun^°hu-,«s-n,uqe s,ie»ersch»ic. Ten,»«-. Dresden» 1886. s-. ^Url. verantloorM«« Redalteur für Politische- vr. Emil Biere,, in Dresden. Mit der Verweigerung des Reichszuschusses von 3 Millionen hat der Bnndesrath der Berliner Ausstellung überhaupt den GarauS gemacht. Denn die Stadt Berlin halte ihre Bewilligung von 2 Millionen an die Bewilligung des Neichszuschusscs geknüpft; da es nun mit diesem nichts ist, so u. s. w. Kurz, die Sache selbst ist todt und anch der Vorschlag, wenigstens eine Kunstgrwerbeaus- stcllung nach Berlin zu berufen, findet keinen Anklang. Die Ent scheidung des BundesratheS begegnet, außerhalb Berlins, jetzt offen herziger, ungetheilter Zustimmung. Manche Stimmen, die jetzt sich der Ablehnung des BundesratheS offen freuen, sind bisher blos aus Furcht stumm geblieben, wegen ihrer Abneigung gegen die Berliner Ausstellung des „Partikularismus" verdächtigt zu werden. Diese Einschüchterung ist recht bezeichnend für die Verhältnisse m Deutschland. Die ganze Berliner Ausstellung war ein Ausbund der schnödesten Spekulation auf den Geldbeutel des Reichs, sorglich verhüllt hinters patriotisch schillernden Phrasen. Schon schickten sich die Macher der „nationalen" Ausstellung und die Hintermänner dieser Quadratfußspekulanten an, einen Häuser schwindel ersten Ranges in's Leben zu rufen. Alle Grundstücke, die in der Richtung der Ausstellung gelegen waren, erhielten auf einmal einen kolossalen Mehrwcrth. Dem Bundesrathe ist es zu danken, daß er diesem Grund- und Bodenschwindel und dem sonstigen Zauber, der sich au die Ausstellung angepilzt hätte, durch seinen ab lehnenden Beschluß ein Ende machte. Die Blüthezeit der großen Ausstellungen ist überhaupt vorüber. Fachausstellungen, permanente Vorführungen von Exportmusterlägern und dergl., die pruuklos und ohne riesige Reklamen, Vorbereitungen und Selbstkosten ein zurichten sind, traten bereits andieStelle der sich überlebthabenden Welt-und National-Ausstellungen. Nachträglich wird bekannt, daß es gar keiner sonderlichen Mühe bedurft hat, um im Bundesrath den die Berliner Industrie-Ausstellung vernichtenden Stoß zu führen. Preußen, d.h. Bismarck, hat sich vollständig neutral verhalten und seine Stellung von der Mehrheit abhängig gemacht. Da diese ihren Widerwillen gegen den Ausstellungsrummel, wie er sich in Berlin geltend machte, nicht zu unterdrücken vermochte, so wird wohl der Neichszuschuß einstimmig eingesargt worden sein. Die Russen ärgerten sich vorige Woche nicht blvS über den Fürsten Alexander von Bulgarien im Einzelnen, sondern über die Welt im Allgemeinen. Die Pforte hat bei dieser üblen Stimmung des mächtigen Nachbars einen sehr vernünftigen AuSweg ergriffen, an den Bulgarensürsten eine „ernste Note" zu richten, in der sie gegen die das europäische Abkommen verletzenden Stellen seiner Thronrede und der Antwortadresse darauf Einsprache erhebt. Da mit hat sich der Sultan gegen Rußland salvirt und der schlimme Streitfall wäre erledigt. Denn eingeschritten gegen den Bulgaren- sücsten wird nicht. Europa schuldet dem Fürsten Alexander tiefen Tank, daß er den Einmarsch fremder Truppen in Bulgarien nn- nölhig gemacht hat. Hätte sich Alexander nach dem Staatsstreich in Philippopcl nicht an die Spitze der Bewegung gestellt und sie dadurch gezügelt, so Hütten die Russen den schönsten Vorwand zum direkten Einmarsch in Bulgarien gehabt. Eine neue Auflage des Orientkricgcs wäre längst angebrochen, denn die Pforte hätte sich diesen russischen Einmarsch nicht gefallen lassen. Fürst Alexander beugte also ernsten Verwickelungen vor, indem er die Vereinigung beider Bulgarien friedlich und maßvoll durchftthrte. Das mag nicht nach russischem Geschmack sein, cs liegt aber durchaus im Interesse Gesammt-Europns. Alle russischen Jntriguen werden dem Fürsten Alexander nicht die Sympathien Europas rauben oder die anderen Mächte zur Erhebung diplomatischer Schwierigkeiten veranlassen. Auch bei den Bulgaren verfangen die Hetzereien der Russen nicht niehr. Sogar die persönlichen Feinde des Fürste» Alexander unter den Bulgaren, die mißvergnügten Staatsmänner, die abgcblitztcn Stcllcnjägcr lehnen cs ab, sich noch ferner gegen den Fürsten auf- stachcln zu lassen und an seiner Absetzung zu arbeiten. Der nächste Schritt wäre der Ansbruch von Wirren in Bulgarien, da sie nur „un- gcrusene und unerwünschte Gäste" dahin bringen würden, und davon wollen die Bulgaren durchaus nichts wissen. Unbelehrt durch alle diese Enttäuschungen setzt Rußland das Geschäft des diplomatischen Nänkeschmiedens fort. Doch hat nicht deshalb der russische Minister des Aeußercn, v. Giers, seine Reise nach Franzensbad verschoben. Er will in Petersburg vielmehr den Ausfall der englischen Wahlen abwartcn. Jeuachdem Gladslone am Ruder bleibt, oder von Lord Salisbury abgclösr wird, richtet auch Rußland sein Verhalten im Oriente ein. Mit einem englischen konservativen Ministerium kann sich Rußland nicht so im Oriente uniznspringcn erlauben, wie es dies unter den früheren Ministe ien Gladstoncs öfters gethan hat. Wird Gladstoue eine Mehrheit bei den Wahlen erhalten? Täglich schickt uns der Telegraph das Ergebniß der Einzelwahlen. ^ ' aus daß nur ei» bescheidener Theil der Wirklichkeit in das übrige ^ 'chr Vieles verheimlicht wird^ aus den bis ein der Gegensatz znm Festland, konservativer als die Landbevölkerung. Die englische städtische Bevölkerung — und dies gilt nicht etwa blos von der ei von den In! im Besitze „ ... - . -... den einsichtsvolle Staatsbürger überhaupt machen,^, h. sie wenden es zur Erhaltung und Verbesserung des Bestehenden, also konser vativ an. Während auf dem Jestlaudc die industrielle Arbeiter- Besten geborgen sieht, hat die geschulte englische Arbeiterschaft längst hinter bas Blendwerk jener professionellen Volksbcalücker ge schaut und liefert durch Abgabe konservativer Stimmzettel den Be weis gereifter politischer Einsicht. Umgekehrt hat das englische Landvolk jetzt nach wenigen Monaten erst zum zweiten Male Ge legenheit, überhaupt erst durch Wählen an den Geschicken des Landes Mitarbeiten zu können. Dankbar erinnert sich der Ackcrs- knecht und Kleinpächter, daß ihm tPladstoue durch Erweiterung des Wahlrechts zum politischen Dasein überhaupt verholten hat. und da Gladstone und seine Agenten nicht mit den plumpsten Schmeiche leien an die ländliche» Wühler, so widerlich diese Kunststücke sind, kargen, so atlnnet Letzterer mit Wonne den berauschenden Tust dieser Phrase» ein und wird massenhaft für Gladstone stimmen. Höherer Weit- oder politischer Scharfblick geht überhaupt diesen mit der harten Notblage des Lebens ringenden Bevölkerungs- schichten ab, sie sind die Nullen, denen Gladstone eine Ziffer vor setzt. Wenn daher jetzt die Konservativen in den Städten einen leidlichen Vorsprung haben, so kann das Land immer noch Gladstone den Sieg zuwcnden. Das größte Unglück wäre, wenn beide Par teien, um die Mehrheit überhaupt zu erhalten, abermals aut die Gnade der Irländer angewiesen wären. Neueste Telegramme der „Dresdner Rackr." vom 5. Juli. löge des Cannes ein. — Der Subventionsdämpfer „Oder" mußte in Ant werpen, weil er bereits voll beladen war, mehrere Frachtaufträge zurückweisen. — Die Festlichkeiten zur hundertjährigen Jubelfeier der Besitzergreifung Sagans durch Herzog Peter von Kurland dauern drei Tage. Der gestrige große Festzug ist glänzend ver lausen. — Zum Regierungspräsidenten in Oppeln wird nicht Grat Bismarck, sondern Gras Baudiisin in Magdeburg ernannt. — Der ausgewiesene Sozialheywkrat Cbristensen, bekannt aus dem Prozeß Mahlow-Jhring, begab'sich KM Dresden. — Die „Kreuzzeitung" wetteifert mit dem „Berl. Tagebl." wegen des Nichtzustanderontmens der Berliner Ausstellung von 1888 in Klagen über Mangel des Nationalgefühls. Nichtsdestoweniger ist es Thatsache, daß das Ausstellungsprojekt auch in denjenigen konservativen Kreisen, welche die „Kreuzzeitung" vertritt, auf lebhafte Bedenken stieß. — Zum Senatspräsidenten des Reichsgerichts an Stelle des verstorbenen Präsidenten Beycrle wählte der Bundesrath den Reichsgerichtsrath Werner. — Ans Paris wird der „Kreuzztg." gemeldet, daß man in dortigen politischen Kreisen die Wiedereröffnung der orientali schen Krisis ini Herbste befürchtet. Die Türkei rüste nicht ab, und die Armee m Makedonien und Rumelien bleibe konzentrirt. die russische Negienma anznordnen, daß die rmsischen Eisenbahn verwaltungen künftig Betriebsmaschinen, Waggons. Maschinenthcile u. s. w. nicht mehr aus dein Auslande beziehen dürfen. Heilbronn. Das schwäböche Sängersest ist glänzend ver laufen. Am Festzuge betheiligten sich 60 Vereine niit 4000 Mann. WUrzburg. Vergangene Nacht starben im Spital noch zwei der bei dem Eisenbahnunglück Verletzten. Die übrigen Patienten befinden sich mit Ausnahme eines Lehrers besser. Sempach. Zu der morgenden 500iährigen Erinnerungsfeier der Schlacht bei Sempach sind zahlreiche Fremde eingetroffen. Die Generalprobe des morgenden Volksschauspicls hat heute in Gegen wart vvnTausenden von Zuschauern mit gutem Erfolge stattgcfunde». Paris. Bei dem gestrigen Triumphcinzug des aus Tonking heimgekehrten 12. und 13. Artillerie-Regiments in Vincennes inachte sich wieder einmal der Chauvinismus Luft. Der Maire von Saint Mandü rief den Truppen in seiner Ansprache zu, dieselben hätten in Tonking bewiesen, daß sic gegebenen Falles fähig seien, die Fahne aufzuraffen, die das Kaiserreich bei Sedan fallen gelassen. Die Berliner Börse «öffnete reservirt, bald trat iudeß eine Befestigung ein. Spekulative Barsten zogen an, deutsche Bahnen recht belebt, von österreichischen waren Galizier zu höheren Kursen bevorzugt, Bergwerke anziehend, fremde Renten fest und still, nur Russen zu besseren Kursen gefragt. Später waren Eisen bahnen auf Verstaatlichungsgcrüchte hin bevorzugt. Die Kurse waren im Allgenieinen anziehend, nur Bergwerke verstimmt infolge der Maßnahmen der russischen Regierung. Jnr Kassaverkehr waren Bahnen fest und bester, Banken ruhig, Bergwerke wenig verändert, für Industrien bestand Interesse. Deutsche Fonds fest, 3vrozentige ächsische Rente gefragt, österreichische Prioritäten gut behauptet. lZrivatdiskont 1?/» Proz. sr « »I» « rt Juli, «rtti« WI.7S. eu>»t1»,lm »,«. »Orden SSM «öliger lb2,30. «,i,»«er 72.00. «»r,e. U»«or. «»ldrrut» —. Sotthard». —. Dresdner »an» —. DISeint, 20»,1«. SUN. wie», ». Jul«. Sredlt 27«,10. StoatSdad» 22«,«0. Lomlordeu — »öliger «l»,t»ol -. Nu», «old 1«,L7. StaaiStohu Ruh!,. Vor«». ».Juli. Sqln». «ente SZ.l7. «nleihe 1W,«0. Jtolieuer 101.S0. StootStohn 1b8,7S. S»«»orde» —, »o. VriorUiiteu —. Sdouler kl'/,. »g»»Ier M.Oo. ottomoue« M,0«. Neue «nleihe 82,«7. Fest. «oudo». k>. Juli. vorm, lt lld» 10 «iu. L-nsol» l«1'/„. 187S«r Rüge» S8'/i- Italiener S8-/,. Lombarden S>/,. «»»». Türken 11'/,. Idroc. fundirte Amerika«» >28'/,. IProc. Ungar, »oldrenle 81. Oestcrr. »old- reuic »1. Vreutz. gonsolS 10«. Sgdvier 71»/,. »ieuc «ayptrr S1»/,. Garant, »sdpter SS»/,, vttomoudanl 10»/„. Suri-Aetien 81. Spanier SO'/,,. — Stim- M«u,; Schwach. — Wetter: Heist. Sr e«lo», k. Juli, Nachm. <»etr«i»emarl«>. Spirit«» »r. 100 Liter 100 Pro«. Pr. Juli-«»,ns« »,8«, Pr. Auguft-Septdr. 3«,80, »r. Sept.-Oct. S«,8«. «o„en pr. Juli-Auguft lSIM, Pr. Sept.-Vetdr. 1R.0», »r. Oet.-No». l««,00. «»»öl loeo pr. Jull-Auguft —, pr. Scptdr^vctoder IS,»«. Zink «msatzlo». — Wetter: veränderlich. Stet«««, ». Juli, «achmitt. 1 Uhr. «»etreidemorltj. weite« matt, loeo l»r—181. pr. Juli-August —, pr. Sept.-Vetdr. 181,»». «oggeu unuiirändert, l»k» irS—IS«, pr. Juli-Auguft ir8,8», pr. September-Vetoter 127,0». «ii»öl «uderänder», »r. Juli-Augustsirx,», pr. «eptem»er-0et,»er 12H». Spirit«» matt, loeo S7,o«, pr. Jnli-Angust 3«,«», pr. Aug«ft-Septem»er S7,1», pr. September» Octdr. S7.S». Vetrole»« loeo versteuert Usanee 1», vroe. Toro 1»,8». Amsterdam «Produkte«), 8. Juli. «Schlust.j Welze» »er «»dem»«, »12, weichend. Roggen per Oltober 127, weichend. L,«»o«. 8. Juli, cschlustj. Getreide ruhig, «nderäudert, Mai». Hafer ><« »i» > , Sch. »Mi, er. Sohne« >/, Sch. gegea »orige Woche gewichen. Uetrige Artikel träge, «eichend. Lokale- «n» Siichsische». kam gestem Abend 8 Uhr m hierlelbst den Thee rin idcnzschloß, um daselbst zu übernachten. Heute früh 5 Uhr ist Ihre Majestät in Begleitung des Herrn Oberhosiucister von Lüttichau und der Hofdame Gräfin von Einsiedel vom böhmischen Bahnhof mittelst Eilzngs nach Schwarzenberg abgereist. — Für die bereits gestern gemeldete Reise Ihrer Majestät derKönigin nach Schwarzenberg und Schnceberg sind folgende Anordnungen getroffen: Heute Vormittag erfolgt die Ankunft Ihrer Majestät in Schwarzenberg, woselbst dieselbe nach dem Empfang und nach der Vorstellung der Behörden die dortiae Francu-Jn- dustriescbule und die Klövpclschule besuchen wird. Stach dem Tiner erfolgt die Abreise nach Schneeberg. Hier findet ebenfalls Empfang Ihrer Majestät durch die Spitzen der Behörden und später Vor stellung der Behörden statt. Zu Ehren Ihrer Majestät der Königin wird am Abend ein Fackclzug, an dem anch Bergleute im Festlleide theilnehinen, niit Ständchen und am andere» Margen eine Morgen- musik veranstaltet werde». Nach der Vorstellung der Vorstands- damen vom Alberts- und Fraucnvereine besichtigt Ihre Majestät die Waisenanstalt Amalienstift, woran sich der Bestich der Haupt kirche St. Wolfgcmg, der K. Spitzcnklöppcl- Master- und der K. Gewcrbezcicheiischule, der Klöppelschnle und zweier industrieller Etablissements (Stickerei-, Spitzen- und Konfektionsgeschäfte) an- schließen wird. In Neustädte! ist der Besuch der Klöppelschnle be absichtigt. Am Nachmittage reist Ihre Majestät nach Dresden zurück. — Ihre Kgl. Hoheit die Herzogin von Genua ist mit ihrer Begleitung gestem Abend 7 Uhr auf dem Leipziger Bahnhof nach Baven abgereist. Sc. Maj. der König gab seiner erlauchten Schwester bis zum Bahnhose das Geleite. — Se. Exc. der Herr Kriegslist» ister Graf v. Fa brice be zieht sich nächste Mittwoch zun, Kurgebrauche nach Kissingen. — Zu dem am Donnerstag von dem Otfizierkorps des G a rbe reit e r r e g i m e n t S ans dem Kcwalcrieexerzierplatze veranstalteten Nennen hatten sich eine Anzahl Verwandle. Bekannte und Kame raden der Offiziere, theils zu Wagen. thcilSznPferdccingesnnden. Auch Se. Hoheit Prinz von Altcnburg mit Gemahlin, Gen.-Leutn. Exc. Senfst v. Pilsach, Gen.-Leutn. Exc. v. Earlowitz waren erschienen. Die Rennen begannen um 3 Uhr Nachmittaas mit einem Jagd rennen für aus dem Regiment entnommene Ehargenpferde, Distanz 2000 Mir.; Gewicht 80 Kilo, Ehrenpreis dem 1. und 2. Pferde. Es siegten die Herren Premicrleutnants v. Tschstschly und Sekunde« leutnant v. Metzsch. Es folgte hierauf ein Hürdenrennen für Pferde im Besitz von Offizieren des Regiments; Gewicht L8 Kilo, Mtr. Distanz, Ehrenpreis deni ersten und zweiten Pferde. Als Sieger gingen die Herren Sekondeleutnants Graf. Wildstig und Frhr. v. Friesen hervor. Als letztes Rennen schloß sich hieran eine schwere Steeplechase ebenfalls für Pferde im Besitz von Offizieren des Regiments: Gewicht 85 Kilo, Distanz 3000 Mtr., Ehrenpreis dem ersten, zweiten und dritten Pferde. Als Sieger ans diesem Rennen gingen die Herren Rittmeister v. Oppen. Oberst v. Nvstitz und Major Frhr. v. Hönnings hervor. Stach Schluß der Rennen vcr- theilte Frau v. Nostitz die in silbernen Krügen, Kannen u. s. w. bestehenden Preise an die Sieger. — Bom Ministerium des Innern sind auf Grund des Unfall- versicheningsgesetzes der Geh. Regierungsrath Gumprecht zu Leipzig zum Vorsitzenden und Negicrungsrath Dr. Schober cbend. zu dessen Stellvertreter der Schiedsgerichte für die Sektion IX der Spedition s-, Speicheret- und Kellcrci-Berufsgc- nossenschaft, und die Sektion XXX der Fuhrwerks-Be rufsgenossenschaft, beide mit dem Sitze in Leipzig; ferner " Bernewitz zu Dresden zum Klotz zu Dresden zu dessen . „ dieScktivn XXIX dcrFuhr- werksberilfsgcnossenschast mit dem Stitze in Dresden ernannt worden. — Vom Branertage. Eine znm Theil sehr stürmische De batte rief am Sonnabend die Beibehaltung des dcrmaligcn Redak teurs des Verbandsorgans, bez. die Nebernahme des Organs auf Verbandskasten, mild Anstellung eines neuen Redakteurs hervor. Von der Annahme dieses Antrages machte der Antragsteller, der Berliner Ganverein, sein weiteres Verbleiben im Verbände abhängig. Die Versammlung lehnte denn nach dreistündigem Wortgefecht den Antrag ab, worauf der Vorsitzende LatarinS den Austritt Berlins aus dem Verband erklärte und der Dresdner Gauvcreinsvorstand mit der vorläufigen provisorischen VerbaiidSlcitnnq betraut wurde. Dem Rechnungswerte wurde einstimmig Jilstifikntivu erthcilt. — Am Sonntag Vormittag begaben sich die Tclegirtcn nachdem »schloßchen, um die dortigen Brauercieinrichtniigeu zu besichti gen. Nachmittags nahmen dieselben an deni Festznge und der Fahnenweihe des Dresdner Braucrvcreins Theil. — Gestern unter nahmen die Tclegirtcn einen gemeinschaftlichen Ausflug in die säch sische Schweiz. — Bei dem unmittelbar bevorstehenden fünfzigjährigen Jubiläum der sächs.-böhm. Dampfschifffahrtsgescll- schaft dürften die folgenden Notizen allgemeinen Inhalts nuferen Lelern vielleicht nicht ganz unwillkommen erscheinen. Mit Recht „.s, o-" .. ---- --—«---> Dampfschiffs. Trotz- re vor Fnlton ^ . ^ Papin am 27. Sevteinber 1707 mit einem nach seiner Angabe gebauten Nudcrrad- schiff, wobei der Wasserdampf als bewegende Kraft benutzt wurde, auf der Fulda von Kassel nach Hannöverich-Münden gefahren ist. Der Nachweis ist aus ungedruckten Handschriften des Philosophen Lcibniz, welche im Archiv zu Hannover nnfbcwabrt werden, zu er bringen. Papin mußte nämlich wegen gewisser Privilegien der Schiffer zu Münden eine Spezialerlaiibmß haben, mit seinem ^Schiff von sonderbarer Invention", wie Leibniz es bezeichnet, bei Münden aus der Fulda in die Weser einzulaufen. Lcibniz reichte ein Proniemoria zu Gunsten des Marburger Professors hei churfürstlichen hannoverschen Geheimen Rath ein. Die Erlaub- niß wurde ohne alle Angabe von Gründen rundweg verweigert, Papin ist aber nach anderen feststehenden Aussagen an dcsagtem Datum mit seinem Dampfschiff in Münden angekommeu und scheint also den Durchgang sorcirt zu haben. Er wollte (als Mit glied der Royal Society) nach England übersetzen und der Königin Anna seine Erfindung vorführen, allein nach einem Schreiben des Amtmanns Zeuner an Leibniz ist anzunehmen, daß die Mündcncr Schiffer sein Fahrzeug zerstört haben. Das ist das LvvS des Erfin ders aus der Erde. Pagin war übrigens geborener Franzose. Für unsere Hausfrauen nebenbei die Bemerkung, daß Papin auch der Erfinder des hermetisch verschlossenen Damvfkochgcschirres ist, des sogen. Papm'schen Topfes, den er Digcstrr (Vcrdaucr) nannte. Die Speisen werden in einem derartigen Topfe mit gespanntem Dampfe-ge kocht. Robert Fulton, 1765 in Pennsylvanien aevorcu, trieb erst die edle Malerkuust mit beträchtlichem materiellem Erfolg, kam da»» nach England, widmete sich der Mechanik und wurde mit dem Herzog von Bridgcwater. dem Vater de- englischen Kanalsystems. sehr ver traut. Nachdem er bereits die Marmorsägemühle konstruirt und i>«»L »j«) 'r. »M-»u»Wx psezsuv-Äunis^oiuug^
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