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- Erscheinungsdatum
- 1886-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188605308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860530
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-05
- Tag 1886-05-30
-
Monat
1886-05
-
Jahr
1886
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K»cht-Telegr<««. «,rl l». «.«,1. «mytechl» d, m>«r »ich»,»»««.,»» ««»Ir»»«. I«»rtt «««. «r,n» »I« »r»>«»,r«r» 8«»1»5c »»» »«»»>>» »Ir tchnm,»,!!»«»'»»« d«k»»II»!'»- »cn »,'«»,«. »Ir vri,««I» ,»>»». „» einr «eUklrr»,,,»». « L»»t. Mtnre Orrs»»»« Ir«»» ^ Tageblatt für VTI Avattlbillr. -tsW;,nk<ft. Mettkligi. Am-nüle. ^ j üä. ->M X. 8. Loüivksnwt 7 knixvntr«««« 7. LItr«oo»»Irt«, rihrikieschiifl ^ k-1n«r und ÜrvLLv» Orü«»t» Xa»Hr»KI ä«r osm»v ^ldvm-kl>«to»rapl,l«. 8tLuck«r Gntmt -m«r > I8ll»I» >u><I ?,drtk 6r. PIa,«a,oI,«,tr. SV. N»oi>l««r8»lt »»it 1870 o« kraxaratrasav 7. li»m>Miielimi> II lllun»: «onkenäk'oExe, «-In«», we«8 L «eiikc, 8k5I»«,>lk»»»« II. xno>«LXE07iieice, »««»»it 7L" SLrätiLSll IL" NxrSsstss l-»«r vrsaä«». «wpüadlt en k»brih>rvi»«ii im Skänrolosv, naütor ra 1—4 ?sn»1«r parsonä, ru 6,rnprvi,on § <l,n S,n«a,i>-ss«del» v«, L«I. 0»««, ,u» ^aerdaoli I. Volgtl. 4 Virkaul: 0r»«ö«a, U»i»»»iuu«tttr. 2S, 1.K»uiv ä. VlotoeI,-8»Iani. «««««««« ^»««ltoilin-VInnrlnelr »1t LLä rüiQS L'urdo, Uk'rucklott, «okort trooXLSLä, dsvXkrko« ^»dr1k»t. Oarl Altstadt, Nlartvnstr. SV und Anrallrnstr. IS. Urustadt: A»tnri«t,Iir. (Ktadt «ISvliti). vrosäonor V ornleksIm»K8-Lll8tLll von iMo Lüttnor, kMMr. 1 Z. Nr. 130. 31. Zihrßü«,. Lllttait: 42,000 Lr»I. ««Ilern»,»on«I>«>e» I»r »r« 3». Mol- «rr<l»»r.ll«rr Win» miillrrrr^ Slärt«. drl »»rchlchnittllch mltttrrrr Brwitlknn», nhnc »rsnitlichr Rlr»rr««I»ar. «crhilllniß«»»!» »or«. K»«r«kirr »rr willen,«, I« Lnnse »r» l«,r« «rchsrtn». Dresden. 1886. SvNtttag, 30. Mül. M -en Monat Am werden Abonnement- aus die „Dre-dner Nachrichten" in der Expe dition. Marienstr«tze Nr. »», zu 90 Piennigen, für au-wärt- >ei den Katserl. Postanstalten im deutschen Reich-gebiete zu 92 Pscimigen, in der Oesterr.-Ungar. Monarchie zu 77 Kr. excl. Agio Zuschlag angenommen. Leumlworllicher Redakteur für Politisches vr. SinII Biere» in Dresden. Für die preußische Regierung ist die jetzige Zusammensetzung de? Abgeordnetenhauses die denkbar günstigste. Sie letzt durch, was sie will. Für jede Maßregel findet sie eine Mehrheit. Je nach der Beschaffenheit des Vorschlags vereinigen sich bald die Klerikalen, bald die Liberalen mit den Konservativen, und die sichere Regierungsmehrheit ist fix und fertig. Beim Abschluß des rürchcukonflikteS konnte die Negierung ganz gut der Liberalen ent behren, da sie sich auf die Zustimmung der Klerikalen stützte: jetzt, bei den antipolnischcn Gesetzen, braucht sie andererseits die Klcri- lnlcn nickt, weil ihr hier die Liberalen beistehcn. In Folge dessen gehen alle Regierungssorderungen glatt durch das Abgeordneten haus. Schwieriger gestaltet sich's erfahrungsgemäß im Reichstag. Tiefer ist augenblicklich bis auf die Branntweinsteuer-Kommission zusaniniengeschrumpst. Zwei Tage hat dieselbe berathe». Man weiß nur soviel, das; die jetzigen Vorlagen nicht die mindeste Aus- sichl ani Annahme haben, lieber den Entwurf und seine Grund züge ist so gut wie gar nicht verhandelt worden. Die Verhand lungen drehten sich last nur um die Vorfrage: liegt ein Bedürsoiß sür so erhebliche neue Finanzcinnohmen des Reiches vor, wie sie durch die Mehrbesteuerung des Branntweins erzielt werden sollen? JiiS Gelage hinein kann ja kein gewissenhafter Volksvertreter neue Stenem bewilligen. Andererseits sind, wenigsteirü in großen Umrissen, die,Verwendungszwecke eines höheren Branntweinsteuer- crtrags allgemein bekannt. ES ist IheilS unmöglich, den künftigen Bedarf des Reichs in annähernder Genauigkeit im Voraus anzu- qcbcn, tbcils wäre die- unklug, ja den Interessen deS Reichs zu wider. Wenn z. B-, wie recht wahrscheinlich, die Acrlhcidigung des Vaterlandes Geldmittel zu gewissen Neueinrichtungen und An- sckassuugcn bedarf, die ihrer Natur oder dem Umfang nach mit dem tiefsten Gcheinmiß umgeben sein müssen, so kann man doch nicht dem Bundesrathe zumuthrn, haarklar Alles der Ncichstags- kaiumii'sion vorzuerzählen. Etwas dem AehnlicheS beansprucht aber der Antrag der Teutschfreisinnigen, »velche u. A. Auskunft verlan gen. ob. für welche Zwecke und in welcher Lohe Mehrausgaben des Reicks insbesondere für daS Heer und die Flotte in Aussicht sichen? Aus die Verschwiegenheit der Abgeordneten, selbst wenn Geheimhaltung beschlossen würde, ist doch erfahrungsgemäß keine .Mwlhck zu nehmen. Hier muß eine patriotische Volksvertretung im Allgemeinen das Vertrauen zur Heeresverwaltung haben, daß dicie sich aus daS zur Sicherheit des Vaterlandes unumgänglich Notlüge beschränken wird. Einige Militärzwecke, z. B. die durch Verlegung von Truppen nach Elsaß-Lothringen nothwcndig wer denden Kascrncnbautcn, lassen sich ohnehin nicht verheimlichen und werden offen gefordert werden können. Was man über den Vorschlag der.Konservativen Hort, läßt aus die Absicht einer vollständigen Umgestaltung der Regienriigs- emwürsc schließen. Danach sollen iür die einzelnen Bezirke Ge nossenschaften auf gesetzlicher Grundlage und mit bestimmten Er mächtigungen gebildet werden, welche den gesammten Spiritus in ilagcrhänser nehmen und von dort ans vertreiben, lieber die Höhe der wahrscheinlich beim Uebcrgange in den freien Verkehr zu entrichtenden Steuer scheint ein bestinunter Vorschlag noch nicht vorznlicgen. Es heißt, daß der konservative Entwurf auch eine gesetzliche Fixirnng des Preises für Spiritus in Aussicht ge nommen hat. Daß der Branntwein ein vorzugsweise brauchbares, in Tcunchland viel z» wenig zur Tragung der StaatSlastcn hera»- gezogenes Stencrobjekt ist, geben letzt auch die Tenlschfrcisimiigcn ui, obgleich sie sich damit von der Ansicht iljreß Papstes Eugen Richter trennen. Dieser hat stets über den Verfall der Finanzen lamenürt. jetzt erklärt er. daß in dicker Beziehung Alles auf's Beste bestellt !ei: 'ruber hat er gegen die „LchncwSpolittk" Bismarck's und der Konservativen gedonnert, die um jeden Preis ans Schonung iür die Schnapsbrcnner die Erhöhung der Branntweinstcnec hinter- lricbcn, jetzt meint er: wenn man den Schnaps vertheuerk, würde man die Trnnksticht fördern, weit dann schlechterer Schnaps gebrannt würbe. Als ob cs nicht leicht wäre. letzt die Entfuseluiig des Alkohols gesetzlich einzusiihren! Tie Priuzensragc fesselt augenblicklich vorzugsweise die Aui- iicrhamkcit der Politiker in- wie außerhalb Frankreichs. Geht das Mutz m beiden Kammern der Republik durch, so dürfte» Mitte stum alle Prinzen der früheren ts-errscherhäuscr landeSverwiejen um. Der Graf von Paris, der mit seiner Gemahlin soeben die Rückreüe von der Vermählung feiner Tochter mit dem portugie- sochcn Kronprinzen angetreten hat, dürfte somit kaum Zeit finden, leine Angelegenheiten vor der Verbannung zu ordnen. Auch den Voiiapcirtcö wird der Aufenthalt in Frankreich wahrscheinlich nicht gestatte! werden: die Belchränkung der Ausweisung auf die Orleans wurde sonst die BonapartcS nur von „Konkurrenten" befreien und ihre Aussichten »msiunchr erhölzen. Trotz aller zur Schau getra- gencn Gleichgiltigkeit empfinden die Orlcanisten die Vertreibung ihrer prinzlichcn Häupter alS einen schivercn Schlag: man beraubt sie damit des Mittelpunkte- ihrer gesellschaftlichen, materiellen und polnischen Stellung. Dem Volke gilt die bloße Anwesenheit der Prinzen doch immer al« eine Hofhaltung. Au« den Erläuterungen zu den, Aiiswcisniigsgeietze geht hervor, daß der Minister Freycmct wiort von der erbetenen Bemgniß. die Prinzen ausjuweisen, gegen die Orleans Gebrauch machen will. Hätte Freycinrt die» wwrt gcihcm, nachdem der fürstliche Pomp der den Hochzeitöleierlichkeiten der Tochter des Grälen von Paris den Argwohn der Republikaner erregt hatte, so wurden sich die Kammern gefreut haben, eine so maclname Regierung zu besitzen, denn Entschlossenheit und rasches Handeln imponiren den Franzolen. So aber bringt das allmä- I>chc Emlriten eines Feldzug« Legen die Prinzen dem Ministerium Lreycinet den Borwurf ein. dass «nur di« Mißstimmung der Fran zosen über die Fehler der Regierung ableiten will, braucht einen Sündcnbock, uird ^ _ .. Tic Regierung raucht einen Sündcnbock, uiw dazu inüffrn die Prinzen Verhalten. In der griechischen Frage hatte sich Freycmct gehörig blamirt; er brachte die völlige Jsolirung Frankreichs zum Brwnßlscin deS Landes. Die Anleihe war eine zweite emvsindlichc Niederlage. Gerade die Nederzeichnung derselben um das Mache enthüllte die ffnaiiziellen und wirthichastlichen Schwächen der Republik. Noch niemals haben sich bei einer Staatsanleibe so wenige mittlere und kleinere Zeichner betheiligt, es fehlt dieser wichtigsten Klaffe von Staatsbürgem thcils das Vertrauen in den Bestand der Republik, theils auch daS Geld zum Zeichnen. Lediglich die Großkapitalisten, die Hochfinanz und die Bannnstitutc zeichneten am die Staatsanleihe, und zwar auch nicht aus Patriotismus» iondern um den Kurs gewinn zwischen der alten und der neue» Staatsanleihe einzustrei- chen. Wenn sie zur Deckung der Anleihe gegen 2 Milliarden an Baarmittrlii bereitstellten, w ist dies Alles, nur nicht ein Beweis von wirthschaitlich gesunden Zuständen. Es wird damit nur an den Tag gebracht, welche Rirseiisiinlinen von Kapilalien, statt nutzbare Berwendnng in .Handel und Wandel, in Verkehr und Industrie zu finden, ciilwcdcr ganz zinslos oder gegen die bescheidensten Zinsen in den Kellern der Banken und den Gcldschränken des Privat- kapitnls Unterkunft gesucht haben. Um die Augen des Publikums von solche» trüben Erscheinungen abzulenkc», setzt Frencinct, im vollen Widerspruch mit seine» Erklärungen von vor:> Monaten, jetzt die Prinzenhctze in Szene. Tie Regierung hat ein schlechtes Szewissen. Daneben ist es freilich auch wahr, daß die Ver treibung der Prinzen vielen Republikanern als eine ganz unerläßliche Sicherheitsmaßrcgcl für den Bestand der Republik erscheint. Die Maßregel wird also in's Werk gesetzt werden, und es wagt sich blos, ob i» der vorgcschlnqenm Weise, daß die Regierung die Bcf»gniß der Ausweiinng erhält, oder so, daß sie die Prinzen sofort auslveffen muß. Erhielte der eine oder andere Vorschlag keine Mehrheit, so müßte Frcyeinet abtrclcn, und das wäre Bielen um deswillen erwünscht, weil dann Frankreich aus seiner internationalen Vereinsamung herauskäme. Die Drohung Gladstvnes, daß er bei Neuwahlen seine Unter stützung allen Liberalen entziehen würde, die jetzt gegen ieine in« ichen Vorlagen zu stimmen sich erkübnten, bat ihre Wirkung nicht verfehlt. Kein Abgeordneter setzt sich gern der Möglichkeit aus. 20,000 Mark (ans so doch belaufeu tick jetzt sür jeden Beweever die Wahtimkostcn eines einzigen Sitzes) eiizzlibüßen. Es ist jetzt unzweifelhaft, daß sich AnkailgS Juni im großbntanni- ichen Unterbaust eine Mehrheit zusainmenfindet, die sich zu dem Satze bekennt: es ist erwüwcht, daß Irland eine gesonderte Stel lung im Reiche, ein eigenes Parlament zu Dublin und eine eigene Regierung erhält. Zu etwas Mehrere,», als zur Aussprache dieses theoretischen Latzes, vermochte Gladstone die Parlamentsuiehrbeit nickt zu bewegen. Die Ausrührung dieses Satzes bleidr der Zu kunft Vorbehalten, und nur so viel weiß man, daß Irland auch künitig im Parlament zu Westminstcr, sobald allgemeine Rcicbs- sragen zu bcrathen sind, durch Abgeordnete vertreten sein wird. Sauer genug ist Gladstone dieses letztere Zugcständniß gefallen, aber ohne dies würde er unterliegen. Dem Gedanken, Irland eine grö ßere Selbstständigkeit zu gewähren, ist innere Gerechtigkeit nicht ab- ziisprechen: leichter freilich ist eS. allgemeine Sätze hiiiznstellcn als ihren Inhalt z» verwirklichen. DaS Ganze dient blos dazu» die Herrschaft Gladstone« am einige weitere Monate zu sichern. Weiter hat's keinen Zweck. Das wurde ihm auch mit dürren Worten verkehr waren deutsche Bahnen ruhig, österreichische meist niedriger, Banken zstmlich fest, Bergwerke still, Industrie» ruhig bei fester Tendenz, österreichische Prioritäten ruhig. Privatdiskonl Proz. Fr«»t1«r» a. »i„ LS. Mai. ikrrdt« L2SV,. eiaatiital,» >7S'/„ L»>». t«r»r« SS-/,, «alt,irr IS»-/,. Egpv'cr 70,30. «vr<x. Nnaar. «aldrratr —. «oilliarvt. —. Drrsdurr Bank—. Ditronio LlS.bo. Behaupte«. Wir«. LS. Mat. Sre»I» L8L,»». Siaaiphaim W.LL. Lombarpk» «all,irr «Ihr,hak Ung. (Val» ISL.LS. Siaaiodal,» geil. Bari», LS. Ma«. SLIich. Sinne W.IIL. Noleibc ISS.»!. Italiener 9A.87. Sta«er»abn 178,75. Lamdarhen LS7„50, h». VriorltStr« —. Spanier 58,PS. Elhpter IM.cx). Ottomanen 537,iX». »trur «nlcihc 81,37. Besser. «and»», L«. Mal, vorm. >1 Uhr lis Min. So»!»!» l873er «nffkn lV»V,. Italiener S8V». Lmitbardrn »' tkonv. Türlcn lb'/>». «proc. fnndirte «Imertkancr lL8>/„ Iprre. Unaar. Goldeeitlc Ocfterr. «öle- reuic !!L. Brenp. ikansols INI. Eanvter vsv,. Neue Eqhptcr S1V». Garant. Sahptcr !8>>/,. Lttomandaiik l»/,. 8»c,-Aktie» 83'/,. — Stimmung: Ruhig. — Detter: Sirgrnslhauer. Breslau, LS. Mal. Raihm. iKelretdemark». Spiritus INN L»er IN« Brak. »r. Mnl-Iuni 38.LN. pr. Iuni-Iuli 38.8«. Pr. «Ingnst-Septdr. 3S.NN. Rogqen «r. Mai-Inni I3S,Nt>, Pr. Juni-Juli I3S.NN, Pr. Scpt.-Octoder II»,«n. Rü»3l laca pr. Mai-Juni 11,»«. Zink »msahloS. — Gewitterregen. Stettin, LS. Mal, Siachm. I Uhr. <Gctreipein»rk«>. Weisen tunt», ioeo 118—l'>1, pr. Mai-Innt I51M. pr. Teptcniber-Octbr. I55.NN. Roggcn ltill, loea IL5—IL8, vr. Mai-Inni l3N.i8>, pr. Srptcmver-Oclobcr I3Z.5N. RilbSI n»»erä»dert, pr. Mai-Juni 13,5», pr. Septpr.-Ocloder 13,5«. Spiritus seft. loea 37,IN. pr. Mai-Juni 37,8», pr. Jull-A»gust 38,8«, pr. lUngnft-Septcnibkr ZS,8«. Brtrolrum l,c» vcrftciirrt Usance 1«, Pr»c. Tara IN,75. «mfterp-m iBradnItcul, L». Mal. «Schluß.» Weizen per Juni —, per Nopembcr SI5. »taggen per Mai 131, per Oktober 133. im Parlamente getagt. Renette Telegrnmme der..Dresdner Rnchr." vom 29. Mai. Berlin. Das Abgeordnetenhaus nahm debattelos on dloo das Ofsizstr-Komnuinalstcuer-Gestb a». berieth sodann in 2. Lesung den Antrag Krovalschcck aus Gleichstellung der Lehrer an nicktstaaklichen höheren Lehranstalten mit denen staatlichen Patro nats hinsichtlich des Diensteinkommcns und der Pension, v. Huene erklärte sich NamcnS de« Centrums, Hobrecdt sür seine Person gegen den von der Kommission Vorgeschlagenen Entwurf, weil derselbe in das Srlbstbestimmungsrecht der Gemeinden enigreife. Minister Goßler äußerte sich sympathisch zu dem Entwürfe, konnte aber eine Erklärung über die Stellung der Negierung, sür die auch Finanzrücksichten in Betracht kommen müßten, nicht abgebcn. Der Entwurf wird schließlich mit großer Mehrheit angenommen, ebenso zwei Resolutionen, in denen die Subventionirung von Gemein den im Unvermögenssalle und die Vorlegung eines Reliktengesetzes sür nichtstaatlich angestellte Lehrer verlangt wird. — Dienstag: 3. Lesung des Antrags Kropatscheck, desgleichen des Nachtragsetats. München. Zwischen dem Prinzen Luitpold und dem Ge- sammtministerium bestand eine feste Abmachung sür die Regentschaft Luitpold s. Letzterer erklärte, nian thuc Unrecht, ihn für ultranwn- tan zn halten und forderte die Minister ani, auch unter seiner Re gentschaft im Amte zu bleiben. Der Eintritt der Regentschaft ist chon für die nächste Zeit zu erwarten. Man glaubt, daß durch eine Proklamation des Prinzen Lnitpold und deS Ministeriums, welche der Landtag billigt, König Ludwig n»k> Prinz Otto als derzeitig nicht in der Lage erklärt werden, die Negierung des Landes zu führen. Tic Zustimmung des Reichs dürfte schon eingehvlt sein. Paris. Tie Vereinigung drr Linken berieth den Gesetz entwurf wegen Verbannung der Prinzen. Duckst erklärte, er werde seinen vor 2 Jahren gestellten Antrag, die Regierung zum Erlaß der Verbannunas-Verfngung mit einem Beschluß anznhalten. un bedingt wiederholen. Fern, war der Meinung, die Regierung sei xnügrnd brlvaffnkt und bedürfe keines neuen Gesetze«, nm die rinzen auS,inr>eiscn, wann eS ihr beliebe: da« habe Freycinet irlbst noch im März zugegeben. Wenn er jedoch heute eine« Ge setzes zu bedürfen glaube, io sei Fern, bereit, cS zu bewilligen, um die Ministerkrise zu verhüten. Die Versammlung beschloß m diesem Sinne. Die radikale Linke einigte sich dahin. Floanct's Antrag voni Jahre 1883 wieder ansznnchmen, der dahin geht, allen Dy- nasten-Familien Frankreichs durch Gesetz den Ausenthalt im Londc z» verbieten. Zugleich beschloß sie. sich mit den übrigen GrM»cn oer Mehrheit zu verständige», um gemeinsam von der Negierung die Entlassung aller aesinnnngsverdächtigen Beamten zu fordern. trägt Zuversicht zur Schau, dagegen beschuldigt die mua der Schreckensherrschaft. Berliner Börie. Die neuesten Meldungen über die russische Anleihe-Konversion und Nachrichten ans Konstantinovel über Zusammenstöße an der griechischen Grenze, verstimmte». Die Spekulation nahm große Realisationen vor, denen sich iinifaiigreichc Blankoabgabcn anschlvsien. Banken matt, von deutschen speknlatl- ven Bahnen nur Mainzer fester, von österreick., besonders Franzoicn stark angebotr», Bergwerke still, <«mde Renten schwächer. Später trat cme gmrg ein. da» GAchäst dlirb indes, still. Im Kassa- Lokales »ud Sächsisches. — An den T au f f eicrl i ch ke i t en auf dem Schlosse A lb rech ts b crg wird sich auch Sc. Kgl, Hoheit Prinz Georg betheiligen. jedoch nicht als Pctthe: ebenst der hier studirende Her zog Friedrich Wilhelm von Mecklenburg-Schwerin und ein junger Prinz von Sachien-Weimar: hingegen haben sich unsere Kgl. Majestäten wegen ihres Aufenthaltes in Sibyllenort persönlich bei dem prmzlichen Paare vor ihrer Abreise nach Schlesien entschuldigt. — Verlagsbuchhändler Herrmann Credner in Leipzig (Firma Veit u. Co.) erhielt den preuß. Kroncnordcn 4. Klaffe. — Dr. Eduard Brock Haus in Leipzig, Inhaber der Firma F. A. Brockhaus, erhielt dm Orden des Sterns von Rumänien. — Am Freitag Abend traf von Karlsbad kommend Staats sekretär Dr. v. Stephan mit Gemahlin hier in Dresden ein. — Ter K. russücbe Botschafter am Berliner Hole, General- > Adjutant Graf Paul Schvuvalosf wird sich mit seiner Familie s auf einige Zeit nach Schandau begeben. ! — Der Firma F. A. Kra n s c in Leipzig — Inhaber: F. W. Krause und C. A. Gregor — wurde vom Herzoge von Anhalt das Prädikat „Hoflieferant" verliehen. - Geheim-Rath a. D. Eppendorf ist seinem Ansuchen entsprechend von dem Vorsitze und der Geschäftslcitnng bei der Kommission für das Vetcrinärwescn entbunden und an seiner Stelle mit dieser Funktion der (tzcheime Negierungsrath Schmiedel vom I. Juni d. I. an beauftragt worden. — Ter früher als Oberpostsekretär in Zwickau stationirte Herr Postkainrer RotI> maIer ist zum Postdirektor beim Postamt 6 in Dresden befördert worden. — Vorgestern fand zu Ehren der hier anwesenden Mitglieder der Landcsiynvdc bei dem Präsidenten des Landeskonsistorimns Herrn v. Berlepsch ein Souper von 90 Kouvcrts statt, an welchem auch die Herren Staatsminister v. Nostitz. v. Gerber und v. Abeken i Theil nahmen. Die Ausführung des Diners geschah durch Herrn ! Hostraiteur Karl Siegel. ! — Der Schluß der Synode wird am 9. oder 10. Juni, also ! noch vor den Psingslfeiertagen erfolgen. — Am Freitag wurde in der Dreikönigskirche die Probe für das in der Martin Lutherkirche zu begründende Cantore» und Organistenamt abgehalten. Kircbcnkompomst Kretschmer, Musik direktor Fischer und Cantor Baumstlder leiteten die Probe. Als Cnndidaten waren erschienen: Oberlehrer Bruchmann. Lehrer Rönihild und Musikdirektor Große. Tie Wahl soll in den nächsten Tagen erfolgen. — Das Ministerium deS Jnnem hat dem Senat der Kgl. Akademie der Künste zu Berlin ans Ansuchen Erlaub niß zum Vertrieb von Loosen der von Letzterem bei Gelegenheit der im Mvnat Juni d. I. zu eröffnenden akademischen Jubiläums Kunstausstellung in Aussicht genommenen Ausspielung ausgestellter Gcniälde ertlnmt. — Die Versammlung der sächsischen Gymnasiallehrer findet in diesem Jahre in Meißen und zwar ain 5. und 0. Juni statt. — Ueber den Werth einseitig philologischer Gym nasialbildung hat sich der verstorbene Generalstantsanwalt Dr. v. Schwarze nicht günstig ausgesprochen. In einer Biographie Dr. v. Schwarze's heißt cS u. A.: Wie der 19jährige hochbegabte Jüngling über die damalige Lchrrichtuna der Kreuzschule dachte, erhellt recht drastisch aus folgender brieflichen Miitheiluna: „Ich sehe jetzt mit bitterem Echincrze, wie wenig Ausbeute ich in den vielen Jahren, die ich ans der Kreuzschule war, in der That mitgc nomine» habe und bereue cs oft zu spät, an Erlernung von Tinge» meine Gesundbeit verschwendet zu haben, die dieses Hohe Opfer nicht Verdienen. Zu meinem Glücke bin ich durch ein eifriges Studium der Geschichte und durch beständige Lektüre der neueren Literatur etwas von dieser Richtung adgewichcn. sonst hätte ich jetzt noch mehr zu bereuen. Der Kontrast, der einem echten Kreuz schülcr bei seinem llcbergange aus die Universität so scindlich cnt- gegentritt, hindert Jeden, auSgcnommcn den Philologen, an einem recht warmen Studium seiner Bcrnsswissenichait. Aul der Kreuz schule wird blos Der für einen guten Kops gehalten, der sich Stunden lang licnuiizniikr, ob an dieser Stelle et oder qno stehen muß, der es weiß, daß Eirero eine-Warze aus der Oberlippe hatte, der alle Straße» in Rom, alle Winkel m Griechenland kennt, der seinen Hvraz auswendig gelernt hat und dergleichen mehr. Aber nach den heiligsten Interessen des Vaterlandes, die jeden künftigen Staatsdiener —^ -- „c,. , , . . . Rhetorik, und Phvs , .. „ dinge. Bei Gott, es iss nicht zü verantworten/daß so viele talcitt volle Jünglinge »nt Gewalt ihre richtigeren Ansichten nnterdrückcn und mit dem Ruin ibrer Gesundheit Dinge in vielen Jahren lerne» müssen, die sie in eben so viel Monaten, za Wochen vergesse» und die ihren Geist tödten. Es übcrläuft mich die Galle, wen» ich daran denke!" AlS späteres Mitglied des Ausschusses für das Höhere NnterrichtSwescn hat ec zu seiner Genuathumig. soweit noch nöthig, seine» Prinzipien Geltung zu verschaffen Gelegenheit ge sunden. ;xrpiigii iqi/,
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