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- Erscheinungsdatum
- 1886-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188605120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860512
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860512
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-05
- Tag 1886-05-12
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Monat
1886-05
-
Jahr
1886
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limern oes .nahm^e ^ „binetA und wird dem°Könige ini LoMe drS Abends die Mmisterliste unterbreiten. Papamichalovu- lo» Halle bisher verlangt, das Kabinrt solle zunächst die Ab- rüslung veranlassen und dann zurücktreten. — Sechs englisches Kriegsschiffe sind bei der Insel Aca und eins vor Patras ein- gctrofsen. Tageblatt für Politik, Mrsellm, HtMsmlleljr, Msenkttilsl, IM-eiiltft. Lusvodl aller ^rten oinnigor und praotisclior ttesvlivulc« ru ttoelireitL-, livdurtii- taxe- und sonstigen b'est- t'eisrlielrleeiten ete. ete. in gediegener Itionee, Latere - pell, rerrn- colten und Slafulttcou etc. Bestellungen naeli Ordre. l>. paotilmann, 8el»1o888tr. :!0lt. z W« lUelMil LckM« Vi», i ^ Oabrik von 8 io ckso elokwkslon dis rv d«v dollikvivstso Lriikoln. D « LeUkrttttiss» »uttsoptised, orkriockond, 14, 1 Llk,, r»uk 12 14. 8 i 1 14. IkLbutt, Z LSnixl. Uotapotllvl«; Vro-sävn, »i» «eor«v»tUor. § j Iltinii-IuiziKt« § in allen Orvssen, von vrvU ü 3, 4. ö, 6 AK, »v>,«»LL » I.oslro und lblol»i»tr 4^/i, 6, 7. 8std AK., «rnu ^ «uoz « 6, 8, 8','ü AK., «vl»««rr It»nin»kar» 12. 15 AK-, L Joppen, 8t»»dm»„tel ä 7' s AK L 080. l-ötiMLNN, 8elil088-8ti-tt880 21. » kr«k. Vs. MW'8 MorwLl-^NLÜKo, gelllttl nach Kleies von !2 vilssk an. N sjßsvii'j,'' Nr. 132. 31. r,hri>,i. A»fli,e: 42.000 «r»1. Alwin«»» . . «tleke »r> »urchschnittttch «Ittl. Beuiölkun«, u,N zell- u. »ellenwetten Nteder- lchlihrn. Temperalur wenig verändert. Neigung zu örttichrr Gcwittcrdadung. »««»»dwt»» lür de» >2. Mal: Beränderlichrr Wiud von mittlerer D«»d-N. ,88«. Mittwoch, 12. Mai. vnLnlwartliäier Redakteur tilr Pvttttschlt vr. «mil Biere» in Druden. Es war eine stattliche Mehrheit. 260 gegen 108 Stimmen, die in, preußischen Abgeordnetenhaus die kirchenpolitische Vorlage end lich unter Dach und Fach brachte. Ein großes und schwieriges Stück Arbeit ist damit beendet worden. ES widerstrebt uns. auf die Sache selbst nochmals einzugehen; wir wollen jedoch nicht mit dein Ausdrucke der Befriedigung zurückhalten in der Hoffnung, daß der wiederhergestellte Kirchenfriede ein dauernder sei. daß er die Konservativen und das Centrum zu gemeinsamer sozialer Resorm- arbeit zusammensühre. daß die evangelische Kirche nicht in Bedräng- niß gerathe I AIS Nachfolger deö verstorbenen Herrn v. Möller im Unter staatssekretariate deS Preußische» Handelsministeriums nennt man mit steigender Bestimmtheit den Prästdenten der Centralbodenkredit anstalt in Berlin. Dr. Jacobi. Dieser Name wurde von Hans ans mit Unglauben ausgenommen. Erstens würde sich Dr. Jacobi in 'einen Einkünften wesentlich verschlechtern: als Direktor jener Kredit bank hat er 30,000 Mk. Jahreseinkommen, das sich aber in Wahr heit aus das Doppelte erhöht, und als Staatsdicner bezöge er nur 15.000 Mk. Ein solches Opfer bringt Niemand, wenn er nicht in anderer Weise dabei seine Rechnung findet. Dr. Jacobi schied vor einigen Jahre» anS dem preußischen Staatsdienst ans, weil ihn das hohe Gehalt als Bankdirektor lockte und er sich zudem nicht milder schiihzöllnerischen Richtung cinverstehei, konnte. Dr. Jacobi war und ist noch ausgesprochene.- Freihändler, Schüler und Anhänger Telbrück's. Und jetzt sollte er mit freihändlernchen Ansichten unter einem schutzzvllnerischen Chef (Fürst Bismarck) in das preußische .Handelsministerium treten? Das ist doch undenkbar. Entweder hat sich Tr. Jacobi zum Schutzzöllner bekehrt oder er steckt seine frei- händlerischen Ansichten einstweilen in die Tasche, um sie zu passender Stunde wieder herauszuzichen. Jedenfalls intrressirt sich das inter nationale Bürsenkapital wAiUMl dafür, daß Dr. Jacob, selbst unter Verschlechterung selneS^nkonnncns von 60,000 auf 15,000 Mk. wieder m den Staatsdienst tritt, und Das ist allemal verdäch tig. Als preußischer Unterstaatssekretär des Handelsministeriums würde Tr. Jacobi im deutschen Bundesrathe gar bald eine Nolle zu spielen wissen. Nach lebhaftem Widerstreben hat der König von Griechenland den Rücktritt des Ministeriums Delijannis angenommen und mit der Führung der Staatsgeschäste den Präsidenten der Teputirten- kammcr, Nikaki, beauftragt. König Georg handelt ganz untadelhast als Fürst eines VerfassungSstaates. Er sagte dem Minister, der die Suppe eingebrockt: Iß sie nur auch aus! Delijannis entwindet sich aber dieser nur ganz gerechtfertigten Znmuthung und überläßt An- dcic», das Land ans der von ihn, geschaffenen verworrenen Lage zu bestcien. Einer Volksversammstings-Deputation hatte Delijannis erklärt: lieber lasse er sich die Hände abhauen, ehe er den Befehl zur Abrüstung unterzeichne! und der Prahlhans kommt durch seinen Rücktritt in die seltene Lage, einmal sein Wort halten zu müssen. Toch. es ist wichtiger, sich nm de» neuen Minister zu kümmern. Tie Ausgabe, die ihn erwartet, erfordert einen ganzen Mann und sehr viel selbstverleugnenden Patriotismus. Er wird die anfgehetz- ten Bolkslcidenschasten wieder zu beschwichtigen haben. Griechen land riskirte sein verwogenes Spiel deshalb so lange, weil es wußte, daß die Türkei trotz aller Reizungen ihre Langmnth nicht verlieren, die Großmächte aber der Türkei verwehren würden, sich durch Eroberungen in Griechenland schadlos zu halten. Umgekehrt hoffte Griechenland, daß irgendwie und irgendwo ein unvorherge sehener Zwischenfall eintreten würde, der die Türken nöthigte, die von Griechenland beanspruchten Gebietstheile freiwillig zu räumen, woraus die hellenischen Trnppcn, ohne einen Schuß abzusenern, als „Sieger" einrücken könnten. Ein solcher Zwischenfall tritt aber eben nicht ein. selbst Frankreich hält sich zwar außerhalb des euro päischen Konzerts, aber nicht in, Gegensätze dazu. Europa wird freilich die Geduld nicht verlieren dürfen. Es ist nicht das erste Mal, das; eine Balkanstagc durch Geduld, Zusammenhalten und die Zücdcnslicbc der Großmächte friedlich ausaetrage» wurde. Man erinnere sich nur der sich Monate lang hinschlcppenden Tulcigno- srage. Ter große Arbciterstreik in den Bereinigten Staaten ist das Ergebnis; der großen Handclskrisis. die seit 1884 so viele Opfer for dert und die ihrerseits wieder eine Folge deS ungeheuerlichen Bötten- ichwindcls ist. Im Mai 1886 brach zuerst das Bankhaus Grant und Ward in Nov-Vork. am nächsten Tage die Marinebank zusammen, dann Mitten ,m Laufe einer Woche mehr als 190 Etabli>sc»ients mit einem Kapital von Hunderten von Millionen Dollars »nd rissen eine Unzahl von Industrien, Konsortien u. s. w. in ihren Stur; hinein. Die nächste Folge davon waren Lvhnherabsetzungen fast über die ganze Union, und zwar von 5 bis 20 Prozent. Die Arbeiter antworteten durch Massenstreiks, so die Weber in Phila delphia, die. Grubenarbeiter in Penniylvanien. die Cigarrenmachcr »i Cincinnati n. s. w. Von Letzteren streikte eine Zahl von N00 Kopsen 10 Hlmate lang; sie erhielten die Woche 5 Dollars Unter stützung. Die Bewegung der Eiscnbnhnarbeiter endlich ist die Folge des unsinnigen Konknrrcnzkanivfcs der Hanptlinien nach dem Westen, welcher dem allen Vandcrbilt nicht weniger als l4 Millionen Dollars in einem Jahre (1884) kostete und den Preis für das Emi- granlcnt'illet von NewDork bis Chicago, 918 englische Meilen weit, am einen Dollar oder vier Mark herunterdrückte, die Frachtsätze da gegen so hoch schraubte, daß die Fracht siir den Bushcl Weizen von Michigan bis New-Bork beinahe anderthalb Mal jo viel kostete, als der Weizen selbst. Der Kamps dauerte bis Mai 1885: jetzt zeigt sich der Rückschlag: die Unternehmer müssen zu Lohiiherab- letzuiigcn greisen und die Arbeiter entgegnen mit Massenstreiks, die den Anarchisten Wasser aus die Mühle liefern. So führt eine un unterbrochene Kette von Wirkungen von dem Börsenschwindcl direkt las zur Revolution. Die gewaltsame Niederwerfung der Arbeitcr- Enikulcn kann nicht auSbleiben, ist zum großen Therl schon einge- trcten und liegt in der Natur der Dinge. Ist denn diese tranrige Kette nothwendig? Der Bund der „Ar- bcitSritter" unternahm einen ehrenwerthen Versuch, die Ucbermacht der im Börsenschwmdek gipfelnden Kapitalherrschaft cinzuschräiiken So viel man übersehen kan», hat jedoch der Bund der Arbeitskittel die Probe seiner Leistnngssälngkeit nicht bestanden. Zunächst war eine Klage dcs Großmcistcrs Powdcrly sehr ausfällig, worin derselbe Be schwerde führte, daß er bei den Rittern nicht mehr rechten Gehor sam fände und worin er mit der Aintsniedcrlegnng drohte. Lv- daiin iliilßte es die Centralleitnng des Ordens erlebe», daß trotz aller Abmahnung am 1. Mai ein riesiger Streik zur Einführung des achtstündigen Arbeitstages ausbrach. Der Großmeister batte in de» letzten Monaten die Erfahrung gemacht, daß »ichrere Streiks mißglückten, er warnte daher entschieden vor dem Ansbruche eines allaeineincn Streiks am l. Mai. Aber Powderl» und andere maß volle Arbeiterführer mußten die alte Erfahrung machen, daß cs leichter ist, die Massen aus- als sie dann wieder abzuwiegeln. Ge rade den Arbeitsrittern war seit guten l' - Jahre» vorgercdct worden: am 1. Mai 1886 wird gestreikt, nun halte» sie auch an diesem Tage fest. Ta mögen nun die gemäßigten Führer kommen und den Ar beitern zehnmal sagen: Kinder, die Zeit und Umstände sind nngüii- stig, sind gegen nnS. wir müssen nnlerliegcn, arbeitet einstweilen ruhig weiter! — die aufgeregten Volksmassen hören dann nicht auf das Kommando ihrer klügeren Führer, sondeui legen dann auf eigene Faust die Arbeit nieder. Da kommen nun die Sozialdemo kraten und Anarchisten und beulen jedes ans seine Weiic die Be wegung ans. Eine so riesige Organisation wie der Bund der Ar- beiiSrittcr hat alio im Augenblick der Anwendung versagt. Kein einzelner Mensch und sei er noch so genial, nicht einmal enic ganze Gruppe von Männern, ist im Stande, die Leitung einer Organisa tion von solcher MassenauSdehnnng in seiner Hand zu vereinigen, friedlich weiter- und zum Borthcil deS Ganzen dmchzusührcn. ES koiiunt da allemal die Stunde, wo die Massen nicht weiter ge horchen wolle», wo sie dann ihre Führer svrtreißcn oder bei Seite schieben und wo eine im Grundgedanken berechtigte Arbeiter bewegung zu Gewaltthaten, Verbrechen und Anarchie führt, die zuletzt in einem Meere von Blut und Thränen erstickt wird, Dasselbe Schicksal würde auch die Sozialdemokratie erleben. Nun Mt die gescheiterte Streikbewegung in ihrer ganzen Schwere auf die Ar beiter zurück. Nicht die bloße Sclbsthilie der Arbeiter, nicht Massen streiks. sondern schrittweise zzesetzgehcrischc Reformen sind im Stande, eine verbesserte soziale Ordnung herz»stcllcn, die dem Arbeiter wie dem Arbeitgeber gleichzeitig gerecht wird. Tie Einseitigkeit deS Vorgehens »er.Arbeiter 'chadet ihnen,am w- iffcw r8e»estr rele»rammr der..Dresdner Siacstr." vo», 11. Mai Berlin. Preußiicheü Abgeordnetenhaus. Tie Berathuna des LehrtianstellungSgeictzes für Weslprcnßcn, Polen und die Regierungsbezirke Oppeln wird fortgesetzt. Abg. Holnccht (nat.-lib.): In der Koiiniiissiv» sei zngcgcbeii, daß die Vorlage eine Verfassungsänderung bedinge. Ob die Acndcrnng in diesem Gesetze aber in einer besonderen Vorlage erfolge, sei gleichailtig, Tie Vor lage habe keine feindliche Tendenz gegen die Polen: sie bezwecke nur die Verbreitung der deutschen Sprache, deren Kcnntniß den Polen schon ans wirthschastlichcn Rücksichten nothwendig sei. Tie Vorlage gebe der Ilnterrichtsverwaltnng die Möglichkeit der Lcbrcr- velsctznng. was für den vorgesehenen Zweck von großer Wichtigkeit sei. — Abg. Dr. Windthorst (Eentr.) bedauert, daß, nachdem so eben ein eminentes Fnedenswerk erledigt worden, das Haus mit dieier Vorlage sich befassen müsse. Er sei damit einverstanden, daß jedes in Preußen geborene und erzogene Kind Denisch spreche» lerne. Dies geschehe schon jetzt, wie die Herren ans Polen hier be weisen, die in deutscher Sprache eine Beredtiamtdit entwickelten, nm die er sic beneide. Man mache dieie Vorlage zur Bekämpfung des j Polonisinus. dessen Umsichgrciscn noch gar nicht bewiesen sei. Es! handle sich hier um ein Ansnahmcgeictz der schreiendsten Art. I Das Gesetz wirke vräjndizirend siir die Zntunft und bahne den Weg f für die Herrschaft dcs Staates über die Schule, für die Verdrängung j des Einflusses der Familie und der Kirche ans die Erziehung Man j werde durch dieses Gesetz gegen de» PoloniSinns nichts erreichen, j Man werde damit nur de» Widerstand wachrufcn und wenn die > Männer schweigen, werden die Frauen nnt der ihnen eigenen Zähigkeit austreten. Dieser Kampf werde ein langer und schwerer sein: er werde in demscibcn aber noch mehr Bundesgenossen haben.! als in dem Kulturkämpfe. DicicS Gesetz bringe die Lehrer in die größte Abhängigkeit von der Regierung »nd mache sie zu Würfeln in der Hand dcttelben. Es werde ein nnerhöttes Maß von Spio nage, von gegenseitigem Mißtrauen zwischen Lehrern und Eltern, Lehrern und Geistlichkeit re. geschaffen, das unerhört sei. Er bitte, die Vorlage und alle dazu gestellten Anträge abznlehncn lBeffall'. — Minister v. Goßler: Von den großen Fragen der Konieisionali- tät, Freiheit dcs Unterrichts und dergleichen, ici bei dieser Vorlage gar nicht die Rede. Was die Vcrfassnngsfrage anlange, so be stimme die Verfassung, daß die Anstellung der Lehrer durch den Staat erfolgen solle: in dieser Beziehung schaffe die Vorlage alio einen bersassnügsmäßigen Zustand. Die Behauptung, die Lchrer solltcn abhängige Werkzeuge in der Hand der Negierung werden, sei ganz hinsüllig-, die Lehrer wünschten, Staatsbeamte zu werden, da sie als solche i» der Ziegel wcniaer abbängig sein würden, als sie cs als Komiinlnalbcamte seien. Der Abg. Tr. Windthorft habe eine starke Renitenz seitens der polnischen Bevölkerung gegen das Gesetz angekündigt. Dieier Wink werde bei dem Ansehen, daS Dr. Windthorst in lener Bevölkerung besitze, wahrscheinlich befolgt werde»; das könne ihn aber nicht veranlassen, einen als richtig er kannten Weg auszugeben. (Bciiall). — Abg. Frhr. v. Zedlitz Nen- kirch (srei-kons.): Die heutige Rede Windlhorst's habe bewiesen, daß Diejenigen Recht hatten, welche es bei der Berathung der kir- chcnpoliti'chcn Vorlage ansiprachen. daß mit der Beseitigung eines Kampfolijeltes sofort ein neues dergleichen herborgesncht werden würde. — Abg. v. Stableivski (Pole) bckäinpit dieZVorlage. welche die Vernichtung der polnischen Nationalität bezwecke. Dieie werde indessen nicht gelingen. — Abg. Wehr-Konitz lnat.-lib). tritt für die Vorlage ein: er wünscht eine weitere Entlastung der Geineinden von Schnllaste». — Abg. Meper-Vreslau erklärt sich gegen die Vor lage und beantragt die Beschränkung dcs Gesetzes ans die zweispra chigen Schulen. — Bei der Abstimmung wird tz l niiverändert, 8 2 mit den Amendenients angenvniinen, welche die Wirksamkeit des Gesetzes in Westprcnßen cinschräiikcn. Morgen: Fortsetzung dcs Antrags Knebel, Masmahine» gegen den Wucher belr. Zs erti n. Der Kaiser und die Kaiserin beabsichtigen der Er öffnung der Jubilännis-Kiinstausstellniig am 23. d. beizuwolnien. — In der Ofsizierssteuer-Komiiiissio» des Abgeordnetenhauses bean tragte Abg. v. Hnene, daß das Heirathsgnt nur der bis zum Jn- kra'ttrctcn dcs Gesetzes in die Ehe getretenen Offiziere von der kom munalen Steuer frei bleiben soll. Die Viidgelkviiimiision dcs Ab geordnetenhauses »ahm den Rest des Nachtragselats an, darunter namentlich 2 Millionen Mark siir Elementar Lchulbaiilen. Berlin. Bei der heutigen Stadtvcrordnelcn-Ersatzwahl Wohlgemnth mit 273 Stimmen 'lJi > i . . München. Die Stellung des Ministers v. Feilitzich ist, wie Verlautet, erschüttert. Mit dein MiNislerial-Tirektor v. Zieglei soll wegen Wiedereintritts in das Kabincts-Sekrctarrat verhandelt werden. Wien. Die Gerüchte, die Negierung beabsichtigte die Vc. staatlichung dcs Llobd, werden denientirt. Paris. I» diploniatische» Kreiien herrscht die Ansicht voi, das; die drei russischen «-chiffc bei der Blokade der griechischen Küste» im Rciervegeschwader verbleiben werden; die Turchiührmig der Blokade würde bailptiäcblich England übernehmen. Paris. Die Affache Ucberzclchnnng der 900 Will-Anleihe wird als großartiger Eriolg geleiert. Thatiächlich bctheiligte sich indessen das große Publikum mit kleinen Ersparnissen wenig und ist der fiktive Erfolg hauptsächlich durch Spelulativiiszeichniiiigeii der Bankhäiiser und Bankiers erzielt. Tie Konmimiards nnd Aiia, chisten bereiten kür die diesjährigen Gedenktage der blutigen Mai Woche besondere Manifestationen vor. Tic Regierung ist ent schlossen, revolutionären Versuchen energisch entgegciizntrelcn. - Im südlichen und mittleren Theile von Frankreich werden Arbeiin ansständc immer allgemeiner. Tie Grubenarbeiter von Tce-rzevill-- Heichlvsse», den Streik sottziiiühren. In Mulattöre bei L>w» haben blutige Aiiilntte zwischen Streikenden und die Arbeit sortietzendcn Arbeitern stattgcfniidcn. L ondo n. Die Meinungsverschiedenheit zwischen Chamberlain nnd Gladslonc gilt als ebenso groß wie zuvor. Gladstone wird die Abstimmung io lange als möglich verzögern in der.Hoffnung, daß die lokalen liberalen Vereine cmen Druck au» die liberalen Gegner der Voilage ansüben werden. Selbst „Daily News" hegen ernste Besorgnisse für das Zustandekommen der Vorlage. ^ . Petersburg. Das offenkundige Bestreben Frankreichs, sich We-W, die Sympathien Rußlands zu erwerbe», wird mit Genngthiinng s ^ ^ hier aiisgcnonnneu. Man nimmt an, das; England, falls Frankreich A'v »z > : H «v in der Orientsrage ans Rußlands Seite tritt, rsvlirt dastehen würde, § A »»' i >. ,-D weil dann auch Deutschland die Hände gebunden wären. -- ^ Die Berliner B ö r s c zeigte Anfangs eine vottviegend restc ! Tendenz infolge der Annahme, das; sich Griechenland dem Willen der Machte fügen werde, sowie inkolge eines Gerüchtes von einer neuen Reise Haniemann's nach Petersburg irr Sachen einer rnisi- icken Kvnbertimng. Bald schwächte sich iudesic.'. die Haltung, von Kreditaliien ari-gehcnd ab, deren matte Tcndenz aus eine beabsich tigte Fusion Wiener Bankinstttute nnd einer beschlossenen Produl- tionseiirschränkiing von ungarischen Mühlen zurückgcsührt wurde. Diskonto ward relativ fest, deutsche Bahnen waren angeboten und schwächer, österreichische unbeachtet, spekulative Bergwerke in der zweitcn Börscnhälfte empfindlich gedrückt. Fremde Renten zeigten sich lest. Im Kassaverkehr waren deutsche Bahnen schwach, öster reichische befestigt, Banken still, Bergwerke schwach: für Industrien zeigte sich lebhaftes Interesse. Deutsche Fonds waren fest. Von österreichischen Prioritäten waren 4prvz. Gold gefragt. Privatdis kont 1-°/« Prozent. ffraIIrIurt a. M.. II. Mel. Srkdit W.87. 6«aa«»bel», 18N»r. vom bardcu 8M'». Well.ricr lüiv/,. l?n>i>>icr 7<v,'„ cproc. Nimar. Goldrcule —. Äoi«l>ardl>. —. Dresdner Bank —. Tiöcoitto 218,80. ttrcdit sie». Wien. ll. Met. errcdl« 28:>,70. SteaiSbeli» 228,00, tiomrardeu -. «Yeligcr Eibciiiel N„e. Gold NU,70. Mett. Paris, II. Mai. Schlust. iiiriitc 82,00. Sliileide I0S.W. Italiener 08,50. Sieeiobeb» 183,75. Lombarden 228.75, do. PrloritSten —. SVanier 58'/,, Eavvter 350,00. Ottomanen 531,00. riicuc Anleihe 81,87. Fest. London. II. Mai, Bon». II Uhr 10 Mi». Consols 101-,',«. 1873c, Russe» SS'/,. Italiener S7'/-. Lombarden S. Konti. Türke» 15. Iproc, sundirtc Amrrikaner 128",. iproc. linear. Goldrenle 83'/,. Ocftrrr. Gold rrnte SI. Prrich. GonsoiS 103-/,. Eehvtcr 08'Rruc Gehpicr S8>/„ Ottoma», bank 11-,Suez-Aciicn 80. — Siimmune: Fest. — Wetter: Rcgc». BrcSla » , II. Mai, Nachm. iGetrridemarkti. Spirit»« Pr. 100 Liier 100 Proe. pr. Mai InnI 30,80, Pr. In»i-g»li 37,7». Pr, Anenst-Septbr, 30.0l>. Roaaen »r. Mai,Juni 135,50, Pr. I»»i-Iuli 130,00, Pr. Sept.-Lciober 110,00. Rüböl loco Pr. Mai-Juni 15,00. Zink umsatzlos. — Wrttrr: Schön. Stettin. 11. Mai, Rachmiitae» 1 Uhr. iGetreidrmartt». Weizen matt, loco 110—150, pr. Mai-Juni 158,00, Pr. Scptbr.-Octodrr 163,00. Roaecn matt, loco 125—130. pr. Mat-Juni 131,50, pr. Septrinher-Ociober 130,50. Rudi'! srft, Pr. Mai-Juni 11,00. pr. SepiemberOciober 15,00. EPIriiuS malt, loco 38.50, Pr. Mai-J»»i 38,00, pr. Juli-Auenst 30,00, pr. A»o»st-Ecpteinl'cr 10,30. Prirolem» loco pcrftcurrt Usance 1', Proe. Tara 11,25. Amsterdam «Produkte»', II. Mai. «Schlusi.s Weizen per Juni —, per Nopcmbcr 2l8. Roeeru Per Mai 130, per Oktober 137. ^ > MH, -E W Lokales »nd Sächsisches. — Wie bcrlaulct, wird Sc, Kgl, Hoheit Prinz Fricdr > ch Angnst am 1, nächsten Monats von hier anS eine größere Reise »»ternchincitz ivelche durch Oesterreich. Ungarn, Türkei, Italien. Fiankrcich, England :e. sich erstrecken nnd etwa bis Mitte Seplember währen soll. Das Eintreten des Prinzen in das in Großenhain garniionirende Husaren-Neg. wird demnach erst am 1, Oktober n- solgcn können, — Ans Pillnitz schreibt man dem „Pirn, Anz.", daß am ver gangenen Sonnabend bei einem Spaziergänge, den Sc. Kgl. Hob, Prinz Friedrich Augu st mit der Prinzessin M atI> ilde nach der zum Jagdrevier des Oberförsters Tüger gehörigen Flur nnter- nomincn hatte, der .Hund des Prinzen, der sich weiter als ionst von seinem hohen.Herrn entfernte, von dem mit einer Flinlc beivasi nctcn Sohne des Oberförsters durch einen Schuß niedergestreckt wurde, ES existiri nun wohl das Jagdgesetz, daß Hunde am sagst barem Felde ohne Begleitung nicht zu dulden sind. Als ich', auffallend niuß sich, wie in der Zuschcfft bemerkt wird, die vorgc nannte Affaire aber trotzdem insotcrn erweisen, als die Hunde drr Prinzlichcn Familie doch »i dorliaer Gegend von jedem Kind ge kannt werden und der Sohn deS Oberförsters einige Minuten vor dem Schuß an den Hoheiten vorüberging, was ihn doch auf den Gedanken hätte bringen können, da,; der Hund zu dem Prinzen gehöre. Sc, Kgl, Hoh. soll empört über den Vorfall sein, — Der Obcrhvnneisier Ihrer Maß der Königin. Geh, Rath v, Lüttichau ist gestern Vormittag nebst Gemahlin wieder in Dresden eingctrossen. — Der frühere russische Gesandte in Dresden, jetzige kaisert, russische Botschaitcr in Konsiaminopel, Wirst, Geh, Rain v, Ncli wurde der fortschrittliche Baumeister gegen den Kandidaten der Bürgerpartci, Bankier Nösner, welcher 114 Stimmen erhlelt. gewählt. — Das Schloß Herrcnchicmicc soll an den Kaiser von Oesterreich verlaust worden sein. dvw ist gestern Vormittag über Wien vonLivadia hiereiiigctrosien und im Viktvrialwtcl abgesliegen. Derselbe wird sich einige Tage hier anshaltcn nnd dann seine Reise nach Kiffingcn svrtsctzen — Mit dein gestrigen Tage ist am Grund des Uiisallbcrsiche- rungsgesetzcs das sächsischc Landcsversi ch c r» n g S a in t inWirkiainkeit getrclen. Znm Vorsitzenden wurde Gel,. Regicriings ralh Böttcher und zu ständigen Mitgliedern Gcg, Nc,tteliiiigs>ml, Vodel und Gch. Finanzrath Hoismann eriianiit. Feiner sind bis zum Zustandekommen der Wahl der iiichlstäiidige» Milaliede> deS LnndcsversichcrungsamteS durch die Gcnoffeiischaffsvorltälide nnd die Vertreter der versicherten Arbeiter von derStaatsregicrimg Haiiptmann und Jntendaiittirralh Franke in Dresden, Fiiiaiizralh in der Generaldtrektton der Staalsei'cnbahncn Zieger in Dresden, Konsul Leopold Offermonn m Leipzig. Vorsaiender der Sach
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