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- Erscheinungsdatum
- 1886-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188605088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-05
- Tag 1886-05-08
-
Monat
1886-05
-
Jahr
1886
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der letzten Synode werden der jetzigen ferner crslerer Beziehung wird eine aiissührliche Denkschrift darlegen, au- welche» Gründen das Kirchcinegimrnt sich zu einer Abänderung des unter Zustimmung der «Hunde nur erst im Jahr« 1878 er» lapcnen bezüglichen Gesetzes nicht hat bewogen finden können. In 'Betress der Auspfarrungen wird der Synode zwar noch nicht ein 'crtiger Gesetzentwurf, aber doch eine nuSsührlich begründete Zu- mnimensteltniig der >» solchen Hätten bisher besolgten und weiter in Frage koiiinienden Grilndsätzerugehe». Hemer wird über da» Venahren bei 'Anstellung von Kontoren und Organisten, deren Hunktioncn nicht mit einer ständigen Schulstelle verbunden sind, eine Borloge die Synode beschäftigen. Eine weitere Borlage ist dadurch hervolgeruien, daß durch die derniolinen gesetzlielre» Be- »»»uiiiugeu über die Biistellung von Geistlichen die Füglichkeit einer Beisetzung derselben iveggefouen ist, und will den Uebclständen welche dodurch erwachsen, dos; infolge versönlichcr Verhältnisse oder longerer Kranthkit Geistliche gerade in der Gemeinde nicht mit dem gewünschten Segen wirke» könne», ohne das; der Fall einer disziplüicllcn Einlassung oder der Enieritirung vvrtiegt, durch daS Insliint der Inworteaeldslellung abhelsen. Ferner werden bezüglich der neuen GAangbuchskasß' »nd de» ollgcnieineii.0ircheniond» zum Ziveck der Erlangung der inrislischen Person aufgestcllte Statuten il-ebu Besluiimmigen über die Verwendung der Erträgnisse der Snnode vorgelegt werden. Ebenso wird derselben in einem Auf sätze liber die finanzielle Lage der Geistlichen eine Mitlhcilung in Betten der Vermehrung der '.'llterdzulogen zugehen. Unter den Berlage» werden sich ieriier noch verschiedene Miltheilnngen. >v!e z. B. über die kirchlichen Znsiände de» Lande», rinschlirsllich der ^-olnnehninugcn aber den Stand de» Religionsunterricht» und über die Berwrgnng der geistlichen Stellen durch die zur Versü- gung stehenden Kräfte befinden. Ebenso steht eine Mittheilung bevor über den Stand der Berhaiidlnnge» zwischen den deutschen evangelischen Kircheiwegiecungen »i Betreff der Feier eine» gemein- '.niien Bußlages. Bvrgestrige ö' icntlicde Stadtverordneten- ^ iannes, der. nachdem er in der ttium bekämtzft und brichimtzst bat. demokratrn" Kronnivetter »nd mft Renegaten in> ... „ /n Weise da» NN» tick mit dem Wiener.Ho. „Ehren-Htinrich-. dem sauberen Ko me tau einm'laufenen Personcnziiges >ener Bahnverwal Antrag eine» Frankfurter Baiikhamc», welches eine bohe-s rung an die Bnschliehradcr Bahn hat, erschien dessen Recl s i tzung. An» den vom Bvrsitzenden, Hernr Geh. Hosralh Acker mann zmn Bortrag gehrachien Ücegislrandenrinaängen sei nur her- vargehoven, das; der Dresdner Mielhheivohner-Bereiiizu der heim Rechis und Berivaliimg-KNi-dichns; in Berattning begriffenen Frage, ob e» in Zukimit bezüglich der Siadlvervrdneteii Wahlen bei dem jetzigen We.hlmodus verhleiven oder d>e Bezirkswahl eingefübrt werden soll, eine niii'angliche Bblsielluiig eingereicht l>at. in ivelcher er für die B.;irk»w.iblen einlritl: die Vorstellung wird den berathenden Anonlnissei! mit übergeben. Sie Säuische LandwirlhschaflS-Ge- 'ell'chast. die bereit» gegen :>.«».> Mitglieder zählt, zeigt an.»daß ne ihre erste Wgnderver'amnilnng vam 26 Juni bi» j. Juli in I Messen avliält nicd ladet :nr Tbeüiialuiie ein. — 'Rachdem da» Kvlleginm bei Festsielluiig seine» diesjährigen Kanzleiauswandcs in 'reiindüchner Wei'e ieme Ka!izle>hea»iten mit Gehallszulagen bedacht und eine Wahl-Angelegenheit geordnet batte, wurde der diesjährige Etat lür den Marslall und da» Lcichemvageninstitnt. da» Banaint, die Expedition für Militärdienslangelegeiiheften und da» O.uartier- u:nt im Smnc der Raibsvorlage sestgefteltt. ES ist da nur zu bemerken, das; höhere Ausgaben al» iiii Borjahr nicht erforderlich werden, das; vielmehr bezüglich des Malslall» und der Leichenwagen eine ganz erhebliche Steigerung der Einnghmeii lierbeigesührt werden ,it. Die'G Ergebnis; ist ngmenllich der erhöhten Fregnenz nn Leicheiisülirweien znznschrcihen, denn e» konnten iür leNlerc» allein !8c" Pik. mehr cingeslellt ivcrdcn: e» ist die» lediglich der umsichtige» Tbäiigkeit des Herr» Sladlralh Lingke zu danken. Ter Ueherschns; beider Insiitule wird gegen !»006 2Rk. betrage». Ter Strapenvesprengmigsetat wird gleich'allo im Sinne der Bor läge scslgrslellt: bemerkt lei hierbei nur, das;, weil den in diesem Jahre eiirv» höher alz im Bvrjahr einzustcllcnden Besvrcngnng» l sslen von 57,:M Ml. 0»I Boriabr, wo einige Strgszen weniger ,»! Betracht tamen. nur .5«;.8.10 OR'k.i nur eine Einnahme von 1870 - '.0 il. gegen«bersicht. der Bedarf iür die öneniliche Slraßenvespren gnng ilbeikianvt .">,l«lil Bck. betragt. lieber das vorerwähnte -O.» wrtieramr. dessen diesjähriger Etat mit je 28.265 Mk. in Ein- nat. ine imd Ausgabe sestgeswllt wird, düritcn einige erläuternde Wo rw Manchem willkommen sein. Ter Ansschuscherichl (Rer. St. P. Bnl ers l) ragt : Seit dem 1. Oktober l8»V ist die Emanartiernngs-' lasr iir Friedcnszcften eine Personallast. wa» sic vorher nur rn Kngaszcilen war. Um die Unannehmlichkeiten iür O-uarliergeber VnrMil wie ilir O.nariiernedmer möglichst zu beteiligen, hat man l >en rnguorkicrnngsiond geichasien. Tcrielbe ist Eigenllmm der j o ieme lüde, betrug Ende 1881 161,4!> 1 M'k. und Rath und Stadtver- bi dnetre können frei über ihn verfügen. Turch die Zinserträgiiisse de-.irnrds eincncftS und durch die Entschädigungen für O.nartier- Im Wirgcn an» Reichsniittcln andercrscik» ist e» bi» jetzt nicht nur mö ?iicl> gciveien, allen EüiänattierniigSamprüchen ohne besonderen > Zu, rt-ns; ans der Skadtkasse zu genügen, sondern der Fond ist, da > ihm reguiativinästzg alle übrig bleibenden Zinsen wieder znfließcn, bi» j rtzl slelig gewachsen. Ta für diese» Jahr umfängliche Ein- > ! guan üwnlngrn nicht m Aussicht sind, io wird da» Ergebnis; vielleicht j noch . ^rllieilhaitcr sein, als im Bvranwhlag angenommen i>t Ter tfz > Etat - ür die allere Wasserteining. die ösfeiitlichcn Briiimcn lind z» ! Svrinc ttniinnen wird glelchsall» dem stadtrarhlichen Boranschlag ! gcmas; mir Mk. rn Ausgabe, 10,OM Mk. in Einnahme, alio >7 j ui?t .die ed, Mt. Bedarf »cftgcsiettr. — Wir erwähnten bereit» in j unserer vorgestrigen Rümmer, das; der berichtende Finanzgusichus; dcnr Kol kegimii Ablehnung der >ur denEholcrahrnnnen geiorderlen w».c!n7M k-.^als Halttc der Kosten rnr eine Reuherstellung desselben, cniv'iehll. Tie>e Ablehnung ward auch ausgeivrochen. und zwar au» dem Oirnnc weil der Skadtralb. trotzdem das diesseitige Kollegium bereits vor Jahresfrist den Raili um spezielle Kostenanschläge sur d e Rcugcs laliimg und nm Meiiningsäuberung darüber gebeten barte, ob de l Bnmnen nicht aiir einem anderen Platz wirkungs voller zur zlÜrisstellimg gelangen könne, diesem Ansuchen immer noch nicht enAvrochen bar. Skadirath Tenchcr gab hierzu folgende .Ritcheilnng: T«e bctre'senden Pläne und Kostenanschläge seien >-rr:g gestellt und würden dem Kollegium bereits vorgelegt worden wun, wenn da» R.alhskollegunn nicht noch über die zukünftige Platz- woge sich in Brmthung bciände. Darüber ist der Ralb einig, daß ,o: den Brunnen am dein Poftvlatz belassen sehen möchte. Wenn man aber in tue Zukunft schaue, w inüne inan sich sagen, das; sich mw den Fahren gerade dorr ein immenser Verkehr entwickeln wird, und rn Anbetracht dessen sei der Rath zu der Meinung gekommen, tu; es gut sein -weide, dein Brunnen am dem Postplatz selbst eine adere Aniftcllrimg zu geben, damit später nicht der Fall eintrcten bönnc, das; der Verkehr gerade durch diEe»Monument zmn Stocken gebracht werde. Sobald diew Frage nn Ralliskollcgmm endgiltig - M'chicdcn sein w.'rde, würden dem diesseitigen Kollegium die ge wünschten Vorlagen iiiitcrlncilct werden. — Mit der Verlegung ,'cr Ervedilioii de» Stadttrankcnhamcs und der Wvhlthätigkcitsan- u al'en ». i. w. an» dem zweiten in das dritte Stock der Grundstücke Landbgusstrgsze l und und dc» Gewerbegnite» I! nn» dem Ratb- b '.me in da» vorbezGchnete zweite Stock erklärt man sich cinver- slanden. lebnt dagegen aber die erbetene Mitbenutzung dc» iür i'unbiiurte Au»schui;«tz»ngci> beslininiten Ziinmers der Stadtvcrorv- neten zu den SitznnHcn de» >tzewerbeschiedsgerichteS ab. Tie den Stadlvcrordneten znr Beringung steliendenIRainnlichkeilc» seien so ' bon beschränkt gciug. — Gelegentlich der Bewilligung von lh8.l tz! Mk. für Erweiterung der Wcrksgcbäude Mid BelriebSan- rgcn in der Ncnsltidter Oigssgbrik wirst der St.-B. Micklich die Frage ans, wie cs denn mit den amtlichen Versuchen mit elektrischer Beleuchtung, für welche s. Z. cm Bercchnmigsgeld von etwa 80,000 BA. bewilligt worden ici, siehe. Sladtralh Schlickert erklärt, die 5.milche hätten bi» znr Zeit an einem greisharcn Resultat noch sucht gc>ülirt' verbraucht seien von dem Berechnungsgeld bis jetzt ungefähr >6,'M Mk. Taran. das; eine öffentliche elektrische Beleuch tung die Gasbeleuchtung verdrängen werde, ici jetzt durchaus noch nicbi zu denken. Ten Einhaltungen, es möge doch lieber zunächst Re Rcicker Gasiabrik ganz cniSgebcrnt und leistungsfähiger gemacht werde», cbe man die Nemrädter Fabrik leislnngssähiger mache, hält d>ir stadlräthliche Kommissar entgegen, das; dies zur Zeit sehr nn- oraktvch und sinanziell minchng sein würde, weil man nach Lage bcr Tiiige gegenwärlig in 'Reustadt billiger Oias sabricircn und tue Ahsallstosse sAmmoniakivasser. Eoaks u. s. >v.) lukrativer »er weichen könne als in Reick. — E» werden sodann noch zum Neu em; eines Waschhauses in der städtischen Arbeitsanstalt und zu dem nöthigen Inventar 50,017 Mk, und 1500 Mk. bewilligt. Sch!ics;lich wird der Rath ans Antrag der Stadtverordneten Bel>- i.'n» n. Gen. gebeten, die Asl'haltirmig in der Schlotzstraßc mög lichst schnell zu betreiben und deshalb, nach Antrag des St.-V. Adam, die Arbeitszeit von früh 5 Ukr bi» Abends 0 Uhr auszu- tehnen. — Der öffentlichen schloß sich eine geheime Sitzung an. — Durch die sächsischen Zeitungen geht eine Notiz, deren Charakter Biele nicht verstehen und aus deren eigentlichen Gehalt daher hmgcwielen werden muß. Am 23. Mai hält m Tetschen der Eiste deutsch-österreichische Gewrrbebund" seine Verhältnisse .. Reichsralli und andere» Ehrenmännern verband, nm durch die Vorspiegelung, dcch er den Gewerbestand fördern wolle, sich eine» Anhang zu schassen. Nachdem die zu gleichem Zweck« gegründete „Wirthschgslsparlci" an der Verachtung, welche ihr die deutschen Bauern entgegcnbrachten, gescheitert ist, sucht man sich an notblcidende Burger heran zu machen und die Bedrängnis; des Kleingewerbes dazu ausznuützrn, die Eimateik der Teutlchen in Böhmen zu sprengen. Alsbald ist eine Kasse sttr das Gewerbe mit einem Bestand von 100,000 Gulden gegründet worden, von denen zunächst noch kein Mensch weiß, wo sie hergekommen sind. Uni der Versammlung in Tetschen einen deutschen Eharakter z» ,leben, sucht man Reichsveutsche, von welchen man bvsst, daß sie die Sach lage nicht kennen, zu beivege», bei dem Wechseldntg Pathenstelle zu übernehmen. Aber der pfiffige Zug wird nickt daS gewünschte Resultat haben. In Sachse» leimt sich Niemand nach der Ehre, mit den Männern der «Wirthschastspartei" in Beziehungen zu treten. Der „Schnlverrin" hat den Reichsdeutsche» die Augen ge öffnet, rind die 'Abwesenheit sächsischer Gcwerblreibender aus dem Tctschrncr Bniidestag wird beweise», das; man denselben seiner Be deutung nach würdigt «nd das Treiben seiner Führer ans's TiAste verachtet. — Ei» ganzer Eisen bahn zug gevfändet! Diese- wohl noch nickt dagewesene Ereignis; vollzog sich am gestrigen Tage ans der sächsischen Grenzstation Reitzenhain. Diese «tatio», be kanntlich zugleich die A»>chlus;station für die Buicbtiehrader Eisen bahn. war gestern der Sckmnplatz gerichtlicher Pfändung eines von - — - - --- - - cktung. Auf . insensordt- .. . .. v».<>>-->>>, erschien dessen Rechtsvertreter aus Franliurt a. M. mit einer Gerichtsdeputation aus Maricnberg und ließ Lokomotive und alle Wagen de» erwähnten Personen- znge» mit Beschlag belegen. Ta hiernach der Train zu dem Rück züge nach Komata» nicht mehr zu haben war. so mußte, um die Verbindung cnifrecht zu erhalten, von sächsischer Seite bis an die hölnnüche Grenze geiahren werden. Dort erwarteten auf österreichi schem Boden die Bnschtiehrader, vor Pfändung sicher, den sächsischen Zug, um ihn weiter zu befördern. Man stk auf die weitere Ent wickelung dieses lntercstgiiten Bormlle» sehr gespannt. — Bon den 8W diesjährigen Gy »inas > alabiturienten wählien sick, zu ihrem Lebciisbeciif: 100 Medizin, 100 Jura, '.»> Theologie, ft,' Philologie, ftO Militär, 10 Forstwesen, 7 Chemie, je l M'gllicnialik und Ngtimvissenschaiten, ie 8 neuere Sprachen und Technik, je ft Gcrmnnistik, Geichichle, Bergwesen und Postwesen und je 1 Orientalische Sprachen, Philowphic, Landwirlhschast. Berwgllungswesen. Eisenhahiiwesen. Kg»si»m»ischgsl, Buchhandel, Bankwesen, Marine und Musik. -- Tie schon vielfach angeregte Verbesserung der Beleuchtung des N e uingrktes wird nunmehr ihrer Verwirklichung entgegen gehen. E» liegen bereits vier Beleuchtnngsplänc vor, von denen drei an' Liemenshrenner berechnet siiid. Die Angelegenheit wird den,nächst zur Beschlußfassung des RatheS gelangen. — Ter Eentralausschiis; znr Fürsorge für Strafentlassene hat für Mittwoch, d. 12. Mai Mittag» 12 Uhr zur Feier des Ge- dächliuises ieiner vor 50 Jahren durch So. Man den hochscligcn König Johann erfolgten Begründung eure (tzeneralversaminlung der Vereine zue Fürsorge ftir Strasenüaftene nach Braun'» .Hotel ein- herusen. in welcher.Herr Lgndesgnstgltsdirekkvr Geh. Regierungs- ralh d '.'llingc einen Vortrag ballen wird. — 'Ans der bekannten Völkerwiesc des zoologischen Gartens zeigten sich gestern Vormittag die seit Montag hier aushältlichen achtzehn N ci! a l kg s sc rn znm ersten 'Male den Blicken einer schgiiliistigen Menge. Ihe Erössmingsdeblit kann als ein sehr zu friedenstellende» bezeichnet werden. Was die.Herren Sndasrikancr in Tan;, Spiel, Gelang. Welllanf und Ringen prodnziren. ist originell und gielft ein getreue» Spiegelbild ihrer eigenartigen Sitten und Gebräuche. 'Wenn man erwägt, daß diese Truppe Schwarzer erst seit dem 22. Febr. d. I. aus der Wildniß herauSge- rissen isl, so verdient ihr folgsame» Wese» und ganzes Gevahren Pewimdcning. Trotz der unfteundlichen 'Witterung strahlte Freude ai» ihren Gesichtern, als sich der ganze Schwarm zu dem so genannten Elirciilan; anichickte. 2Ril Gesang und Erheben der «childer begleiten sie diesen dem 'Auge wohltlmcndcn Tanz. Dasselbe gilt von dem Indoda en gubaba oder Erntetanz, dem Ileko ftRutoii oder Brantigiiz, dem Udwende oder Schlangentgn; und dem Königstanz, bei dein der.Häuptling, der sich in einer der drei mit einem lochartigen Eingang versehenen, strobbedeckten Hüt ten befindet, mit Gelang nmtanzk wird, »m schließlich am Reigen Iheilzniielnnen. Im Zweikampfe sowie bei dem allgemeinen Ringen entwickelte der Häuptling Schongnen mit dem Krieger Maeubulo besondere Kraft, Gewandlhctt und Geschick. Tie orei lftjghrigen Burschen Fried. Min und Eonidat. welche, da sic »och nicht mit nach europäischen Begriffen hinlänglichen Kleidungsstücken cnlsge- staftet waren, um ei» neuer hockten und nur einmal wie schüchterne Mädchen an die Planke heiantraten, werden bald die Lieblinge des Pubtttiims werden, «chuiuck und Kleidung der Schwarzen, in Zellttzeilen bestehend, ist tleidiam und läßt den schönen Körperbau noch hinreichend erkennen. Ihre Nahrung besteht aus Maismehl, sowie ansKaffernkor» bereitetem Bier. Emen Tag nm den anderen erhalten sie einen Schluck Cognac und die Eingeweide von Rindern, Kälbern oder Schafen. Schweinernes verabscheuen sic. Auch tau chen sie das beigegebcne Brod gern in Znckerwasscr, das sie mit Vorliebe tunken. Tie meisten der Schwarzen sind verhciratlset, doch wellen ihre Frauen in der.Heimath. Der Häuptling hat vier Weiber. Eine derselben hat er, der Landessitte gemäß, von seinem verstorbenen Bruder ererbt, die drei anderen tür je 12 Rinder gekauft. Das Weiberkauien geschieht in ihrer Heimath auch aut Kredit, docr, unter der Bedingung, daß bis zur Bezahlung die weiblichen Geburten au den Schwiegervater zurückgegeben werden müssen. Gern nehmen die Wilden, die dem Publikum reiche Unter haltung bieten, eine Cigarre in Empfang. Ihr gewöhnliches Rau chen besteht in einem heftigen Verdampfen von Transvaltabak oder wildem Hans. — lieber die Bezirke der Aintshauvtmannschasten Trcsden-Alt- und Neustadt ist eine topographische Speziaikarte im Maß stabe 1:50.000 angeiertsyt worden, welche in kürzester Zeit in den Truck gegeben wird. Sic enthält nicht nur alle öffentlichen Ver kehrswege jeder Art, w»der» auch den größten Tbeil der Wirthschasts- nnd Fnjzwoae und alle Bewachumg und Bcbanimg. Besonders wichtig ist. daß die bis jetzt auf keiner Spezialkarte vorhandenen Fliirgrcnzcn genau eingetragen sind. 'An den Wegen findet man die Langen derselben nach den 'Angaben der bei allen königlichen Behörde» cnsiziell eingefuhrten Mittelbnch'schcn Entsernungskarte von Sachsen. Bewnderc Animcrksamkeit wnrdc der Zeichnung des Slaalsivaldcs gewidmet. Diese Bezirkskartc, deren Ausdehnung von Meißen bis Pirna, von Dippoldiswalde bis ein großes Stück über Radeberg reicht und eine Ansdchmmg von 00/75 Cmtr. hat. wird zum Preise von 4 Mk. abgegeben werden. Da es erwünscht ist. die nngefähre Höhe der Auslage zu bestimmen, werden schriftliche Bestellungen von Staat» oder kvmmunlichen Behörden bei den Kanzleien der Amlshanptmannschaften Dresden-Alt- und Neustadt, solche von Privaten bei der Verlagsbuchhandlung von v. Zahn und Jänsch in Dresden oder auch in jeder anderen Buchhandlung cntgegengcnomme«. — Der hiesige Verein zur Konfirmanden - Anssteue - rnng hat nach dem in der neulich abgehnltcncn Generalversamm lung ausgcgebcnen Rechenschaftsberichte im vorigen Jahre 20,8l9 Mk. für konsirmirte Kinder baar ausgezahlt. Die Gesammtein- nahme betrug 115,236 Mk. 71 Ps. und die Gesamnitausgabe 26,525 Mk. 02 P'.. io daß sich am Schluffe des Jahres ein Uedcrschus; von 118,760 Mk. 79 Ps. ergab. Die Svareinlagen werden mit 8 Proz. verzinst und der Reservesond aus 1100 Mk. erhöht. Dem Vereine traten 454 Mitglieder mit 888 Kinvem bei, während 302 Mitglieder mit 617 Kindern infolge Konfirmation der letzteren ausschieden und zählt nunmehr der Verein 2862 Mitglieder mit 4598 Kindern. Der statutengemäß auszuscheidende bisherige Hauptkassirer Herr Kauf mann Moldau wurde einstimmig wiedergcwählt. — Immer niehr wird das Versicherungswesen in den Familien gedienter Soldaten als ein Beförderer des VolkSwoklS erkannt. Von einem echt kameradschaftlichen, aber noch nicht genug ge würdigten Institut, dem sächsischen Militär-Ledens- vcrsl che rungsvereine, ist jetzt der Abschluß auf das zehnte Geschästsialir erschienen, und aus diesem erhellt, daß dem selben ca. 9000 Mitglieder mit fast IV, Millionen Mark Versiche rungssumme onaehören. Der Beitritt zu dem in der uneigennützig- sten Weise geleiteten Unternehmen, für welche» auch Se. Maj. der König wiederhol! Interesse bekundet hat. ist jedem Militär »u psrdlen. Bevollmächtigter dr» Verein» ist Herr ' Mtent Richter. h,e* Mkindcvorstand, lvejcher den schönerungsvereiiiS von Wei mit. daß ui beiden Orten trotz der diesjährige Nachfrage nilrlhsreie möblirte und unmöblirte Wvh aus normalen, nicht erhöhte» Preisen m — Dir gestern von nn» nach der Mittlicilunci: da- Werk .Saxonia" m 1 gen Firma Eschebcich u. Haußner augekauft worden, beruht, wie uns mitgetheilt wiw. a»k JrrtbM. — Die feierliche Konfirmation und Abendmahlsseier der ab gehenden Zöglinge de» hiesigen Taub stummen Instituts findet heute Vormittag II Uhr m der Anstaltskapclle statt. — Polizeil> ericht. In einem Hause der Zwingerstraße ist in der 'Rächt zum 6. d. M. ei» hier wohnhafter 49 Jahre alter Ge werbtreibender bei dem Ausstieg nach seiner Behausung aus der Treppe derart unglücklich gestürzt, daß ec bewußtlos liegen blieb und „ach mehreren Stuiiden verstarb. — Auf der Pillniper straße entwendete Mittwoch Abend ein 18 Jahre alter Arbeiterrmcr an ihm vorübergebenden Dame ein Portemonnaie mit Inhalt aus der äußeren Palctottasche. Die Dame bemerkte sogleich den Vor gang: sie rief den Dieb an. welcher ihr, schon auf der Flucht be griffe». den gestohlenen Gegenstand wieder zulvarf. Danach gelang eS der anzlierkenneiideii Nacheile einiger Herren, des Diebes habhmi zu werden. Man fand bei ihm zwei leere Portemonnaies, die an geblich sein Eigenthnm sein sollen, aber wahrscheinlich gestohlen sind. — Die Anmeldungen zur diesjährigen Dresdner Pferde ausstcllung. welche am 22.. 28. und 24. Mai ftattsindet, ttn- so bedeutend, daß bereits am 15. April die Anmeldungen geschlossen iverden mußten, lieber 800 Pferde konnten keine Annahme finden. Unter den diesmaligen Ausstellern werden sich 6 aus Wie» mit zu sammen über 200 Pferden befinden: dieselben werden durch ihr gutes Material und durch ihre Leistungen in 4-, 5-, 6- und 7- pännigem Vor-und Wettsahren Aussehen erregen. Die Restauration Hzd, übertragen, j halb 5 Uhr, wird Materni- i hüvna reisen noch zu haben sind. die WohmmaS- r dorlige Gr >vk>s des Der . .nutz vertu«, allerdings sehr regen »unarn zu durch : ..Radeb Ztg. repwducirte Radeberg >ei von der hirsi ist dem Herrn Joses Linke vom Lincke' — Nächsten Montag, Nachmittags straße 17 ein neuer „Knalienliort", der zweite in Dresden, eröffnet. Hauptantbeil an dieser 'Reuschöpsung hat der Bürgervereiu der Wilsdruffer Vorstadt, weicher ungefähr 960 Mk. für ven Hort ge sammelt hatte. — In der letzten Versammlung der hiesigen Klempner- Innung vollzog Herr Obermeister Hosklempner Lange die Ver pflichtung von drei »en cingetretenen Mitgliedern, sowie die Aus nahme von 86 Lehrlingen, »i die Innung. 20 Lehrlinge wurden zu Gesellen gesprochen, von denen 5. welche ihre Prüfungsstücke hervorragend gut gcsertigt hatten. Prämien erhielten. — Gegenwärtig cirkulirt eine Petition an den Stadtrath, da hingehend, cs möge durch öfteres resp. regelmäßiges Sprengen die Kalamität des Auswirbelii» von Staub ans de» chaussirten Straßen im Gebiete der St.rdt möglichst beseitigt werden. Es sind auch, wie» man vernimmt, von dem Derernenten für das Sprengwesen, Herrn Stadtrath Tcucher, bereits einleitende Schritte zur Abhilfe des Nebels gcthan worden. — Am HimmelsahrtStage, den 3. Jnni, werden die Vor- tnrnerschasten der Städte Dresden, Leipzig. Chemnitz. Planen und Zwickau in der Leipziger städtischen Turnhalle zum Zwecke gegenseitiger Anregungen, durch Vorführung von Hebungen und zur Belebung des persönlichen Verkehrs sich zusammenfinden. Vor zwei Jahren fand die erste derartige Versammlung unter reger Be- tlieiligung in Chemnitz statt. — Gestern früh kurz nach Beginn der Arbeit hat sich in der Heinrich sckcn Buchdruckerei hier im 'Arbeitssaale der zweiten Etage ein 80 Jahre alter Schriftsetzer durch einen Schuß aus einem Re volver in den Kopf erschossen. Man nimmt an, daß der Unglückliche aus«Schwermiith über längere Krankheit den Selbst mord begangen hat. — Die schon envähnten Frostschäden, welche während der letzt- vergangenen Nächte in allen hochgelegenen Distrikten des Erzge birges nnmeiftlich an Buchen und Eschen entstanden sind, crweüen sich nach weiteren Meldungen leider als viel bedeutendere als erst anznnehmen war. Außerdem sollen auch der Wein, sowie die Pla tanen lind 'Ruß- und Maulbeerbäume stark beschädigt sein. — Die diesjährige Dresdner Vogelwiese ist auf die Zeit vom 1. bis 8. August festgesetzt. — Ein ganz neuer Sladttheil lStrehlcner Straße. Ost bahn , Franklin - Straße) ist jetzt im Osten vom Bismarckplatze inr Entstelle», und alljährlich wachsen dort stattliche Häuser empor. Möchte es doch der Verwaltung der böhm. Staatsbahn geiallcn, dort in der Richtung Gcllcrtstraßc — Franklinstraße einen Bahn Übergang zu ermöglichen, da dort kein Zug rangirt wird, der Ver kehr aber lelir unterbunden ist. — In der Nacht zm» Dienstag wurde die Schankwirthschast des Trangott Fussel in Schwepnitz cingeäschert. — Heute leiert ein braver Einwohner Dresdens, der seit ll Jahre» in cm und demselben Hanse an der Zieaclstraßc wohnende Hvlzspaltcr Laich sein goldenes Ehciilbuäum. Der ca. 80 Jahre alle Greis isl noch halbwegs rüstig Und wird in seinem Berufe cnn's Wackerste von seiner etwas jüngeren Frau unterstützt. Laich befand sich am Geburtstage Sr. Mai. deS Königs, am 21 April 1828, ans Schloßwachkommando in Pillnitz. Ec gehörte dem Jnsaiitcrie-Reqimeilt Prinz Max an und erinnert sich noch heute mit Stolz jener Zeit, als die Kanonen in Elbfloreirz den Bewohnern des Elbthals das freudige Ercigniß der Geburt eines Prinzen ver kündete». — Einer der besten und ältesten Militärvereine Sachsens, der gegenwärtig 1265 Mitglieder zählende und vor 29 Jahren gegründete Militär-Verein I zu Dresden, der zu seinen Ehrenmitgliedern u. A. auch Se. Ezscellenz den Rrlegsminister, General der Kavalerie Gras v. Fabrice zählt, Hot in dem vergangenen Vereinsjahre an 217 erkrankte Mitglieder und die Hinterlassenen von 42 verstorbenen Kameraden 971l Mk. als Unterstüvungsgtlder ausgezahlt. Außer dem konnten an dem lctztverfiossenen Weihnachtsseite an 10 Vete ranen und 41 Kinder mit Hilfe hochstehender Gönner des Verein» 1885 Mk. zu Geschenken in baar und Natura verwendet werden Ter Brcmögensbestand beziffert sich gegenwärtig aus 22,115 Mk. und gelangten bisher überhaupt 80,194 Mk. in 4292Krankheitsfällen. 67,157 Mkl in 897 Todesfällen, sowie 27,430 Mk. an 175 Veteranen und 1056 Kinder als WeihnachtSgaben zur Vcrtheilong. Die lang jährigen Leiter de» Vereins wurden nahezu einstimmig in ihre Ver trauens- und Ehrenämter wiedergcwählt. Fortsetzung de- lokalen LveNr» Gelte ». tzauptsteutrmnt»« Tagessikschichte. Deutsche» Reich. Durch eine in den letztens Kabinetsordre des deutschen Kaisers ist bestimmt worden, daß bei den Truppen, sowie bei denjenigen Formationen (Instituten. An- stalteift, bei welchen Kässenkommissione» bestehen, während des Garnison- und Kantonnemcntsverhältnisses die Kasscukasten am der Kasernen- oder Garnisons- bez. Kantonnementswache — wo solche vorhanden — in einem in der Wachtstube oder in unmittel barer Verbindung mit letzterer cinznrichtenden, verschließbaren sichern Raum nntcrgcbracht werden dürfen, und daß die Kommandeure in dem Falle derartiger Ausbcwahrinig von der persönlichen Haftbarkeit für die Sicherheit der Kasse entbunden werden. Durch diese Maß- regest welche in den einschlägigen Kreisen mit lebhafter Befriedigung begrüßt wird und wohl als eine Folge des an Kaiser- GebuMag in Brieg verübten Diebstahls der Bataillonskasse angesehen werden kan», ist dc», Kommandeur, als erstem Kassenmitgl>ed, eine große Verantwortlichkeit abgenoinme», da er die Kasse meist in seiner Privatwohnung ansbewahren und für deren Sicherheit persönlich hasten mußte. Der bayrische Landtag hat für die Lokalbahn Reichenhall- Dcrchtesgaden 1' - Millionen Mk. in erster Lesung bewilligt, wenn Bayern anhängigen 'Prozesse "ist auf König wurde am 6. Mai in München ihn erwar der ihn dorthin bringen sollte, Tags zuvor schon bereit stand. 2 selbe ist aber abbestellt, so daß zur Zeit die Münchener Reise deS KöfilgS aufgegeben scheint. Nach Privatnachrichten, welche au» Nizza nach Stuttgart ge langten. ist der Zustand deS daselbst weilenden Königs Karl ein bedenk licher, geworden. Zu dem bisherigen Leiden des Monarchen hat sich eine Erkrankung des Rückenmarks gesellt, so daß seine Hinge bung mit Worgniß. erfüllt ist.-— Djx Neuvermählten Prinz und bei Ludn Llidwü König- Karl.
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