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- Erscheinungsdatum
- 1886-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188604129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860412
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-04
- Tag 1886-04-12
-
Monat
1886-04
-
Jahr
1886
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«»d«. — , Lonein»amu«g. JnieM« «dme» iammlliche renommirte Rn. »oncen Erpetiiicnen an. Riir Ruck- «ab« eingkl. Maiiuicnvie krme Ber» dmdlichtcit. Tageblatt für Politik. Watalkml. KMWiittLG, IUeiiiE IrmieiMe. 7k>cci>l.k:cse«»fv »IlR V « MMe Vrvsckvn, Zventrnssv 20, I. WM I. S»»»»««v-N»»»SItI»» Nie »II» 2»itunL»ll. ^ ! II. rde»t«edlll«t.7eed»,k kür -!>» vro°äa,r ! III. Nckee«»»-v»»«e»I, m>d»r ümnott». l ^ IV. v«Ue«»i«» ck«r 8>ed». lM»cke»I»tt«rle. keo5. I»o«ee>« ^ H 0.Z.K-it«nt Normal-LrtikvtW in Lltstsät allein bei U > N Ose. ^sLmArm, 21 Schloßilruke 21. 4 Z L,,, T ItrLnter8Ätt, tä^lioti krisoli A6pre88t, AusenlluiiA trsi in'8 Üau8. Höui§1. —— Lalb^ttkütigor. ^artliMenloser K ^iirk l^ürL^sLLer, ^ ^ KtltL V E,, mntaek, promvegitk. Ls- ^ f «äkrta-i üauei Kaste» 8>stsm. A M>» » kroi-'pssto gratis unä traneo. Ä 2 'I>:ere8ia»«lr. 2. ^ Hokaxot^cks, DrssLsv, «1»» <»« <»» pxv»<I»»r. Nr. 102. 31. ZahrMg. Äiiflügt: 42,000 Srpl.! ^ Dresden. 1880. Montag, 12. April. L ondon. >i»mer weiteren Der „Pall-Mall-Gazette" zistvlg .. Igc macht sich in Kreisen die.Ansicht geltend, daß der Widerstand gcaen Home-Rule für Irland unüberwindlich ist. Die Gegner des lMdstone'schen Projekts erwarten, daß die Feindseligkeit gegen dasselbe täglich wachsen wird, bis die Laudantaussbill einaebracht iit und dann werde ber ganze Plan des Ministeriums durch einen Sturm öffentlicher Mißbilligung tortgeweht werden. ', Kjdltin Hcdich, ist auf »er Reise «ouHamturg Aon angekommcn. in Lee Postdampser „Wieland" > ta. d. uolilbrhaltrn In New-, Ter Norddeutsihe Lla,»-ram»fer „Fulda" ift am Ni. d. ttoblbehalte» Ülew-Aork «»gekommen. <«erich> »ou S. «. 0»>elt, Schul,niftrahe iS.) Newnork, io. Avril. MeliI s.W. Roidcr Wliiieriveiren vi, ver Avril aa''., rer Mai si^,. ver Juni ,2'/«. Mais cvleiv» as-.,. graciit s>/.. Dresden, den 12. April. -Da der Geburtstag unseres Königs diesmal in die Osttfferien fällt, hat das Königs. Ministerium des Kultus und cffentlichcn Unterrichts bestimmt, daß die seiner Zeit für alle Bolks- sclmlen de- Landes ungeordnete Feier als Nachfeier im Lmffe der cisten Schulwoche nach den Ferien veranstaltet werde. — En, Blick aut die W o h n u n gssta t ist i k der Stadt, die cm hiesiger Privatmann seit einigen Monaten mit vieler Mühe waltung treibt, giebt die für viele Miether nicht sehr köstliche Aus sicht. daß in Dresden ein gewisser W o h n n n g s in a ngcl sich geltend macht. Bereits beim Ostcrumzug gab eS Viele, die keine kleinen Wohnungen gesunden hatten; dieser Mangel wird im Lauie des Quartals vielleicht noch schärfer hcrvvrteten. In der S>bnng des Miethbcwohnervereins am 8. d. M. nahm derselbe bereits Stellung zur beginnenden Wohnungsnoth, uian eraiua sich in Bor- schlagen verschiedenster Art. Unter Anderen wurde daraus hingc- lvieien. daß in der Stadt eine sehr erhebliche Anzahl Wohnungen, o. s. Souterrains. Hofwvhnuiiaeii, Dachwohnungen, die zmn Theil infolge der großen Nachfrage bei früherem WohnungSmangel mit ->dcr ohne Erlaubniß entstanden waren, und die thatsächlich auch täglich zum größeren Theil nutzbar als Wohnungen sind, baldigst nieder stei zu gebm seien. Die jetzt geltenden Baubestimmungen lassen die Erbauung kleiner Wohnungen nicht zu — cS wird in den Verfügungen viel cubischer Raum für die Wohnungen verlangt, dieser aber hat eben seinen Preis, und der Miether einer solchen Wohnung muß wohl oder übel, um den Zins zu erschwingen, Aster- miether suchen, wodurch der erstrebte Bortheil, den die geräumige Wohnung haben soll, wieder aufgehoben wird. Es ist nach dem .Men wohl zu wünschen, daß in dieser Richtung recht bald die Be hörde Schritte thue, welche Abhilfe schaffen. — In Nr. 97 unseres Blattes erwähnten wir einer Schrift eines mswäitigen Fachmannes, die sich über das sächsische Schmal- spurbabnwescii mit höchster Anerkennung ausläßt. Es dürste Manchen interessiren. daß über diesen Gegenstand bereits von den hierzu beruseusten Federn, vom Urheber und den Erbauern der säch- iöchen Seknndärbabnen selbst, Abhandlungen erschienen sind. Es sind dies l> Tie Anl.rge von Schmalspurbahnen in Sachsen und Sie Wilkau-Äirchverger Eisenbahn von Geh. Finanzrath Köpcke, Lber-Jngenieur Bergmann und Sektions-Ingenieur von Lilienstern, IW- Jahrbuch des Sächsischen Ingenieur- und Architekten-Vereins, nwic 2i Die neuesten Schmalspurbahnen in Sackien von Geh. ^manzrath Köpcke und Bau-Obcringenieur P. Preßler, im „Cwil- iiigenienr" 188--», Hest 8 und „Eiviliiigenieur" 1866, Heft 1, 2 und 3. - In dem 13. Verzeichniß der bei dem Reichstage cingegange- ne» Petitionen sind aus dem Königreich Sachsen nachstehende Rcmchttcller, bezw. Gesuche aufgesührt: H. Bothc, Vorsitzender des Äcrciiis sächsischer Znhnkünftler, und Genossen in Dresden bcan- tcagcn Regelung der Rechtsverhältnisse der Zahnkünstler: Hermann Fischer, Obermeister der Jischennnung, und Genosse» in Klingen- lhai wun,che», daß die Bestimmungen über die zollfreie Einführung roher, gepökelter und geräucherter Fleischwaaren im Gewicht bis zu 2 kg aus Oesterreich auigehobcn werden; E. R. Müller, Postsekretdr, und Genossen in Plauen beantragen, die Stadt Plauen in eine höhere Scrvisklasse LU versetzen: der Stadtrath in Limbach bittet um Versetzung der Stadt Limbach aus der fünften in die dritte Servisllasse. - Gegenüber dem in den letzten Tagen M iurerstrcike hat sich in einer rant abgehaltenen Versammlung die hiesigen Baumeister und Bauunternehmer zu ge schlossenem Vorgehen geeinigt, einen Marimallohn unter gegen seitiger hoher Konventionalstrafe für Ueberschreitung festgesetzt, auch Maßregeln beschlossen, durch welche die seitherigen Wühlereien in Zukunft nachdrücklich verhindert werden sollen. — Am Sonnabend fand die 11. ordentliche Generalverjamm- lung des Gemeinnützigen Vereins statt. Der Vorsitzende Herr Bürgermeister Bönisch dankte den Mitgliedern des Vereins nir ihr Erscheinen. Aus Vortrag des Jahresberichtes verzichtete man. Zu Revisoren für die Rechnung ans das Jahr 1885 wurden die Herren Kvmmissionsrath Jäger, Oberlehrer Dr. Blochwitz und Baumeister Baron gewählt. Die bisherige» Vorstandsmitglieder Herren Bürgermeister Bönisch, Rechtsanw. Dr. Schmidt, Nent. Rohe. Proi. Tr. Dünger, Schuldst. Knnath, Rechtsanw. E. Leh mann und Dr. med. Unruh wurden aus Antrag des Herrn Dir. Bier per Akklamation einstimmig wiedergewählt. Dieser Vorstand crgänzie sich durch Zuwahl der Herren Priv.'Werma», Rakhsarchi- var T r. Richter, Tir. Bier und Hosrath Dr. Förster. Verrinsmitglied Herr Mwzckhn regte die Frage an, ob es nicht thunlich sei, für die össeiilhchen Vorträge ein größeres Lokal, vielleicht abwechselnd auch ciiniial in der Neustadt zu gewinnen. Diese Angelegenheit ist schon seit Jahren vom Vorstand in Erwägung gezogen worden, doch hat sich derselbe aus verschiedenen Gründen zu einem Wechsel des Lokals bis setzt nicht entschließen können. Der Herr Vorsitzende dankte ani Schluß allen Denen, welche sich um die Bestrebungen des Vereins verdient gemacht!haben, während seitens der Vercins- nutglieder Herr Marzahn deni Vorstande für seine ersprießliche Thatigkeit den Tank anssproch. — In dem Sebnitzer „Grenzblatt" wird jetzt mitgetheilt, daß die bei der jüngst durch Herrn Gewerbcrath Sicbdrat, Chemiker Bauer und BezirkSarzt Dr. Eras slattgesundenen Revision der Seb- nitzcr Blätter- und Blnmensabrilen in einer Fabrik gesundencn Eigen Myrtheiikränze von dem Besitzer „freiwillig" verbrannt worden und „daß die vcrdrannle» Kränze verdorbene, unbrauchbare Mustcrkränzc aus dem Jahre 1882 gewesen seien"! — Der Pirn. Anz., dem wir die hierdurch abgcschwächt werden sollende Notiz entnommen hatten, glaubt, daß die durch diese Notiz des „Grenz- blattes" beabsichtigte Reinwaschung des betreffenden Blnmemabn- kante» keinen großen Glauben beim Publikum finden dürfte, denn Jeder wird sich fragen, warum denn der Fabrikant erst dan» seine Eigen Kränze „freiwillig" verbrannte, als diese durch die bebördliche Revision gefunden und angchaltcn und zu was eigentlich 3 Körbe voll „verdorbener und unbrauchbarer" K>ö"',c seit dem Jahre 1882 «fbavahrt werden! ten Tagen in Szene gesetzten vorgestern in Stiebitz' Restau- e überwiegende Mehrzahl der — Heute findet die letzte Wnitersitzimg des Gewerbe- Vereins statt. Es ist dieselbe der Jahresichlußieier der Gewerbe- 9 schule . ewidmet. Die Kap. des Gewerbehauses und Mitglieder des Dr. Lehreracsanavereins werden zur Erhöhung der Feier beitragen. Mit derselben ist die Präniiirnng der Schüler verbunden. Die nächste Sitzung des GewcrbcvereinS isl die Gcneralvcriammlung. — Wegen Hauptreinigung ist die Sannnliing des Kgl. mathe matisch-physikalischen Salons vis mit M d. M. geschlossen. — Die Ansfnhrnng des Baues der Festhalle für das in Gera stnttfindende 10. Mittcldenliche Bnndesschießen ward dem Architekten Aster, einem geborenen Pirnaer übertragen. Drei andere einge- gangene Entwürfe erhielten Prämien von je 200 Mark. — Sächsischer Strümps waare»-Er-orl. Nriiiiziisl», E»ii- länder, Russen. Llmerifaner, sie Alle biklaacii sich »cuervinos wiedrriiolt äuycrit lrbliast über die K»ukurre»z der deutschen Znduslric. Speziell de» Ennländeru will es nicht zutaaen, datz die deutsche Pradukiim, aus dc» üliersccisLc» Mäikirn in letzter Aet« mrljr denn te ersvlarclch mit ihnen mcliciseei. Das Parlaments mitglied Max Laren «i»a loaar io uicli, im oariac» Monat die Ausmerksamkrit der Reaierung ans diese Tbatsache zu lenke», srevich ohne die Ursache der Wirk- ung richtig zu rrlennen. Während er die diesbezüglichen deuilcheu Erfolge aus dl, deutschen Gesandte» und Konsuln, das auswänige Amt und de» Reichs kanzler Fürst Bismarck i» der Hauptsache zurücksnhrie, nies der UnterftaatS- fekrctär Brnre sehr richtig dem deuilchc» Kaulmann dieselbe» selbst zu und be tonte, daft dieser den britischen deshalb übkesiüglc, weil er mähiger lebe, billiger arbeite, sieltzigrr sei und vor Allem eine bessere kausuiännsschc und sprachliche Bildung genossen habe. Sicher ist non alledem jedensalis, vast die Enaiändrr de» Jahrhunderte lang pchaupicle» Allcinbeiitz des Welthandels in neuerer Zeit mit anderen Ralionc» und zwar besonders ml» der deutschen «heilen mutzten. Ganze Gegenden »usercS BcicrlandrS, speziell unseres Ilelne» Sachsens, darunter namentlich der «hemnitzcr Distrikt mit seinen abertausend Arbeiter», arbeiten säst auSschliehllch sür den Export. Nutzer »er dekannlr» Maschincnsabrilation ist die Slrumpswlrlcrei ein grotzer, wohl »er grotztc Jndnftrlczwrlg der dortigen Gegend. Millionen Dutzend dieses Artikels gehen jedes Jahr nach allen Welt weite«, und die Einlänier aller Nationen sind jeder Zeit in Ehemnitz persönlich anwesend. Laut Sir. II der dieSjährlgrn deutschen WirkerzrNmi, beträgt der Werth »er in de» Hase» von New-Aork in der Woche oom 1. bis N. März b. I. etngeiührten baumwollenen Strümps» allein UIH55 Dollar«. Die Strümps- «aarensabrik von A. I. Schduherr »» Hohenstein d. Ehcmnip, die sich aus den bescheidensten Anfängen zu einem brr bedeutendste» Häuser dieser Branche empor- gearbeitet hat und Bertrkter in Hamburg, Paris, London, Konstantiaopel. Wien und Alexandrien besitzt, ha» seit ca. Z Jahren auch am diesigen Platze, Kreuz- stratzc 8, einen Detaii-Brrkaiii ihrer Strumpf- und Trikotsabrikate «Trilot-Daille», Drlkol.Knabcnuiatroscn-Anzüoe. Drlkot-KIeibchrn, Rnndpatent-Strüwpfe und Socken söhne Nä»hc>, Schweltzlutzsockrn, Storu,al-H«mdeu,»ud -Hosen, Kamerlhaar Schlasbrckrn, Handschuhe in Seide, Halbleibe. Flor und Baumwolle) eröffnet und verkanst dikscibrn in guter solid» Maare z» Fabrikprriien. — In eincm Swlndruche in GoeS bei Pirna verunglückte vorgestern der Steinbrecher Karl Barthel tödtlich durch unerwartetes Lösen und Umfallen eines sogenannten schwachen Wandbretes. — In der Mulde werden neuerdings Versuche gemacht, Aale zu züchte». So wurden vor einigen Tagen von dem Wehre in Remse 2500 Stück junge Aale, die aus^ Groningen im Elsaß be zogen sind, in die Mulde eingesetzt. — Ein Brautpaar m Freiberg hat seinem Hochzeitstage dadurch eine erbebende Weihe verliehen, daß es zum Besten deS Waisenhauses und der Kleliikinderbewaliranstaltcn ein Kapital von 1800 Mark an Herrn Bürgermeister Beutler überbrachte. — In Raudni tz wurde der Geschtrrsührer eines Spediteurs von dem eigenen Geschirr überfahren und sehr schwer verletzt. Das Pferd war, als es^übcr den Kops geschlagen wurde, scheu geworden i» Kühlschiffes das Hera bst ürzen artig am Beine werden mußte. -- Zu der vom 25.-28. dm Leipzig abzuhaltenden Hunde ausstellung sind über 700 Thicre aus allen Gauen angcmeldet. Der Rasse nach werden vertreten sein ciica 280 Vorstehhunde, etwa 100 Dachshunde, über IM Bernhardiner und Doggen, etwa 50 Stück Bulldogs. Fox- und Bull-Terricrs und über 1Ü0 Damenhunde der feinsten Rassen. Zur Prämmiing wurden vom K. Ministerium 20 silberne und 30 bronzene Medaillen zur Verfügung gestellt. Auch existiren 25 Ehrenpreise ün Werthc von 50 bis 150 M. — Leipzig. 10. April. Herr Hoirath Ackermann aus Dresden hat gestern im konservativen Verein den zugc- sagten Vortrag gehalten. Es ließ sich erwarten, daß die Hand werker wwohl der Person desselben als eines der entschiedensten Vorkämpfer sür die Wiederbelebung und die Rechte der Innungen als dem Thema seines Vortrages über das Jniiuntzsweien lebtMIes Interesse entgegenbnngen würden, und es war deshalb zu der Ver- iammlung der große Saal der Centralballc gewählt: die Hand werker hatten denn auch der Einladung so zahlreich entsprochen, daß die Versammlung auf 1000 Personen geschätzt wurde. Der andert- halbftüiidige Vortrag war sehr lichtvoll und vvpulär und rief stür mischen BeiiaL hervor. Herr Hoiratb Ackermann malmte vor Allem, das Gesttz von nicht so gering zu schützen, wie es häufig ge schieht, weil cs die Zwangsinnnng nicht gebracht: man solle die unbestreitbaren Vortbeilc, die es den Innungen gewahre, nutzen und bedenke», daß man nur schrittweise vorwärts gehen könne. Am ausführlichsten behandelte er die nenesten in der jetzigen Rcichstaassession gestellten Anträge aui Ausdehnung des Verbots des Lehrlmgshaltens auf den Fall, daß „die Mehrheit" der Mit glieder eines Gewerbszweiges zu einer Innung Zusammentritt, und aus Einführung des obligatorischen Besähigungsitachweises bei Be gründung eines Gewerbebetriebes, hauptsächlich des letzteren, welcher allein geeignet ici. das Handwerk vor leichtsinniger und schwindel hafter Konkurrenz, vor Proletarisirnng und sozial-demokratischer An steckung zu schützen und einen soliden gewervlichen Mittelstand im Interesse des Staates zu erhalten, sowie die Heranwachsende Jugend zu einem tüchtigen Geschlecht dernnziibildcn. Bann- und Verbiet- ungsrechte, die alten Auswüchse beim Meisterrecht gedenke deshalb Niemand wieder einznsnhren. Opposition gab es eigentlich nicht: nur der Bäckermeister Böbme, der übrigens der konservativen Partei die vollste Anerkennung dafür zollte, daß sie unter allen Parteien das wärmste Interesse für daS Handwerk bethätigte, wollte sich mit der jetzigen Gesctzesvorschmt begnügen, daß den Innungen, welche sich ans dem Gebiete des Lchrlingswesens bewährt haben, das Recht, draußen Stehenden das Lchrlingshallcn zu verbieten, c,»geräumt werden könne: wollte nicht, daß die bloße Mehrheit der GewerbS- acnossen. abgesehen von allen Leistlingen ans dem Gebiete des Lehrlingswesens, ausreichcn solle, cm solches Verbot nnSznwirlcn: damit die Innungen selbst im Streben und Schaffen nicht er schlafften. — Die Höhe der städtischen Einkommensteuer beim ersten Tennin steht nnnniehr fest. Von dem durch direkte Abgaben zu deckenden Gcsammtdeftzit von 4,232,000 Mark bleiben mit E'nrech- !nnng der Grundsteuer und der Grunderwerbsstencr sowie des Stadl- l Kassen-NeberschujseS ungesähr 2,572,000 Mark für die Einkommen iteuer. so daß ans den ersten Termin 6 Einheitssätze erhoben werde» ! sollen. Vielleicht kommt man beim zweiten Termin mit 5 Simplen , weg. da der Staatszuschuß für die Schule» bedeutend in t Gewicht fällt. In iinpla. den letzleit drei Jahren hatten wir nur 8, 8'/» und Tie Verzinsung und Amortisation der Anleihen zehrt einer mehrere Ecntner schweren Eilenplatte der- verletzt, daß er sofort ins Krankenhaus gebracht nur aiis- allein 4 Snupla zu 210,000 Mark aus. Bei Gelegenheit eures Berichts über die letzte 8lcr Anleihe sielen im Stadtveiordneten- Kollegiuiii, selbst von Seiten desVorstehers Tr. Schill, Acntzerungen der Unzufriedenheit, daß der Rath Ende vor. Jahres von dieser An leihe ein und eine halbe Millionen als durchaus benölhigt begeben hatte, die er kurz daraus als nnnöthig mit 2 Prozent Verlust wieder bei der Ereditanstalt niedergelcgl hat. — Da der Umbau der Thomaskirche noch längere Zeit in Anspruch nimmt, trifft es sich gut, daß die Lutherkirchc cingcweiht ist: die Konfirmation der Kinder wird nun in dieser vorgenoininen und überhaupt der interi mistische Gottesdienst in der Nieolaikirche wieder eüigestelll und auch in die Lutherknche verlegt. Für den Altarplatz der ThomaL- kirche sind neuerdings drei Fenster mit Glasmalerei gestiftet worden, je eins von deni früheren Suvcrintendenten Dr. Lcchler, einem Kauf mann und einem Hotelier. Es fehlen nun noch zwei solche bunte. Fenster. — Landgericht. Am 17. Februar dieses Jahres erhielt der Restaurateur Angermann von einem rvthcn Dienstmann eine kou- vcrtirte Visitenkarte mit der Rückschritt: „Geehrter Herr, Sie werden verzeihen, wenn ich mich mit einer Bitte an Sie wende. Ich bin heute durch Spiel in Geldverlegenheit gerathen, und Sie wollen mir daher sreundlichst durch den Ucberbringer Dieses 100 Ml. senden, die ich Ihnen heute Abend zurückzahlen werde. Hoch achtungsvoll Baron v. V., Major a. D." Der Adressat kannte den angeblichen Absender als einen bei chm häufig verkehrenden Gast und war auch gcm bereit, diesem entqcgenzukommen, besann sich aber inzwischen anders und ließ dem Dienstmann sagen, er werde seinen, A.'s Sohn baldigst mit dem Gclde nach dem momentanen Aufenthaltsort des „Herrn Barons" — Ccffü Central — schicken. Als Aiiaermann jr. seinen Auftrag erledigen wollte, fehlte die Hauptperson, der Kavalier, und er kehrte remltatlos nach Hause zu rück. Nun stand es fest, daß irgend ein Schwindler die Hand un Spiele haben mußte, und der Verdacht lenkte sich apcy lehr bald aus den Kellner Wilhelm Moritz Ullrich, der früher bei Angcrmann servirt und den wirklichen Baron öfters bedient hatte, u. wurde auch zwei Tage später in Leipzig verhaftet und räumte ein, daß er aus Roth zu der Betrügerei verschritten sei. Sein Geständ nis; ging ferner dahin, daß er sich 50 Visitenkarten mit der Adresse des erwähnten Kavaliers batte drucken lassen und eine derselben uut der betressenden Zuschrift durch einen rothen Dienstmann vom All macht aus an Angermann schickte. Die Rückkehr des Vermittlers wartete er nicht, wie verabredet, im Easö Central ab, weil er be fürchtete. entlarvt zu werden. Ullrich wurde dem stacitsanwalt- jchastlichen Antrag gemäß, zu 3 Monaten Gefängnis; und 2 Jahren Ehrrnrechtsverlust venirtheilt. — Ten am 5. August 1863 geborenen und schon vorbestraften Stallschweizer Ernst Fürchteg. Ziller tprach die 4- Strafkammer von der Anklage, am 9. Januar am dem Ritterguts Limbach dem Verwalter W'nkler einen Anzug und am 8. Februar dem Oberscltweizer Pfeifer aus eincm verschlossenen Schränkchen ein Geldtäschchen mit 32 Mk. Inhalt gestohlen zu haben, frei. — Amtsgericht. Zu dem Bierlteseranten Peter äußerte sich der Priv. Karl Giittl. Vetter Ende Januar im Carolagarten in Bezug auf den Inspektor der Aktienbrerbrauerci zu Reisewltz, Bräue», daß nur Derjenige Lieferant der Brauerei werden könnte, welcher 250 Mk. zahle. Durch diese Acußerung ist eine Ehrenkrünkung ausge drückt, die geeignet erschien, die geschäftliche Stellung des Klägers il schädigen. In dem betreffenden Wortlaut sei erkennbar, daß der »svcktor mir Denjenigen Äufkäge ertheile, welche ihm größere sembettäge vorher zuwendeten. Zu Gunsten des Beklagten sprechen vorausgegangene feindselige Vorgänge, der Parteien, zu Uiigunsten die Schwere der Beleidigung. Detter wird dem gemäß zu 60 Mk. Geldstrafe oder 10 Tagen Hast vemrtheilt. — Trotz der erdrückendsten Bewcismomcnte leugnet das wegen Dieb stahls angeklcigte, ca- 20jährige Dienstmädchen Amalie Schmidt das ihr zur Last gelegte EigenthumSvergehcn. Einer Kollegin, mit der die Schmidt gleichzeitig bei einer Herrschaft diente, ennvendete sie eine Qnaittitat Wäsche, sowie einen goldenen Ring. Die gestohlenen Gegenstände wurden bei der Angeklagten nach vorauSgegangener Untersuchung verschlossen und gut versteckt vorgestmden. Den Ring will sie von ihrem Liebhaber geschenkt bekommen haben, welche AuSrcde sich jedoch bald als unwahr herausstellte. Trotz des ent- schiedciicn Leugncns wird die Angeklagte für übcrsührt erachtet und ru einer Getäiignißstrase von 3 Woche» vemrtheilt. wovon 5 Tage durch die Unternichungshaft als verbüßt gelten. — Die unter Sittenpolizei stehende Näherin Amalie Therese verehel. Schulze, bereits 38 Mal vorbestraft, eignete sich ein halbes Plund Sterling von einem Kellner an, der ihr dasselbe für ei» 50-Pfennig-Stüa aus Beffchen einhändigte. Diese Unterschlagung hat die Anac klagte mit 2 Wochen Gefängniß zu verbüßen, welcher Strafe sich die Sch. nicht zu unterwerfen in Aussicht stellt. — Am 16. März fuhr der 1861 geborene Stallbnrsche Johann Schäsrich aus Bautzen mit einem zwenpänniacn Wagen, auf welchen, Schutt geladen war, die Blunienstraße entlang. Der mit dem Geschirr betraute Bursche war auf dem Wagen eingeschlasen, und so schritten die wackeren Rößlein mit ihren, schlummernden Führer langsam vorwärts, selbst bei dem Stalle vorüber, in welchem ihr Quartier angewiesen war. Infolge einer abschüssigen Stelle gerieth der Wagen in einen Graben und waren die Bemühungen, denselben daraus zu ent fernen, mit vielen Schwierigkeiten verknüpft. Schäsrich, aus seinem angenehmen Schlummer ausaeschreckt, wurde ärgerlich und hieb mit dem Peitschenstiel auf die Kopse der beiden Pferde in empörendster Weste. Diese rohe Thierquälerci hat der Angeklagte mit einer Geldstrafe von 10 Mk. zu verbüßen. Wegen der Fahrkontravention wird auf eine solche von 3 Mk. erkannt. O 2 <D >-» S" 88 kd O s - Z o kd * *2» o v , - s. * ^ k» ? ", o: K- o «OM li.Avril. Paromeirr una OSkar ivösolt, Waliffratze Nr. 18. Mittag» 1 Mir: 74« Millim., 2 grsallen. Tdermainetragrnvd »ach Ara»»«, Demveratnr: böchsle: 8 Grad Sörme, ntrdrigffc: 2>/, Grad Wirme. -.Bedeck«, heiter. — Sii»-Wrs!-Wiud.i TagtSgeickiichte. Deutsches Reich. Der „Reichsanzeiger" Publizist dos vom 1. April datirte Gesetz betreffend die Ausprägung einer Nickclmünze z» 20 Pfennig. Neuer das in Kiel stattacbabte Duell wird Genaueres berichtet Anläßlich eines Streitfalles hatte der Lientnanl Kipp vom 9 Pionier-Bataillon zu Rendsburg den Marine-Assistenzarzt 1 Kl er Wolf vom Torpedo-Schulschiff „Blücher" gevhrfcigt. Am 6. cat Licutnant Kipp mit seinem Sekundanten in Kiel ein und traf Abends e,v«.„v>.' schrieb er vier Briele an seine Angehörigen. In letzte; Slnndc waren noch von verschiedenen Seiten Versuche gemacht, das Duell zu vermeiden, doch vergeblich. Dasselbe fand am 7. feist, 5 Uhr auf einen: in der Nähe der Stadt gelegenen Ererzicrplak stall. Tr. Voll schoß den Licutnant Kipp durch d«c Leber. Ter Schwerverletzte, in einen Wagen gebracht, hauchte üben aut dem Wege »ach dem Lazareth seinen Geist aus. - In Bl einen nt ein beträchtlicher Theil des Bollwerks am Weseruser. von; Hoch Wasser unteffpült, in den Strom gestürzt.
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