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- Erscheinungsdatum
- 1886-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188604068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860406
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-04
- Tag 1886-04-06
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Monat
1886-04
-
Jahr
1886
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»r — a>t«»» - Dresden nach Hamburg und zurück, preiaevä«! gewährt. Die Kourierzüge können bei der RÜG eine- Billets 4. Masse benutzt werde». Di« Billets erhalten eine achttägige Giltigkeit. — Deute Kitt in einem Brrdanvlunassaale de- hiesigen Kgl. Landgerichts der Ehrenaerichtshoi für die AnwaltSkainmer des Königwichs Sachsen zusammen. ES verlautet, daß die Angelegen heit deS Rechtsanwalts Dr. Hans Blum-Leipzig verhandelt werden soll. — Pom 9. April bis zum 10. Juni tritt die Schonzeit für Fische und zwar kür die Arten Stör, Zander, Karos»'». Blei. Maifisch. Finte, Barbe, Döbel, Schleie, Aesche, Karausche, Roth- feder. Barsch, Rothauae oder Plötze, Schmerle. Weißfisch und Zertlje ein. Diese Fischarten dürfen in dieser Zeit tveder gelangen, noch feilgeboten, »och verkauft oder zum Zweck des Verkaufs ver sendet werden. Die strenggläubigen Katbvliken, denen an bestimmten Tagen der Fastenzeit wie an den drei Haupttagen in der Char- woche der Genuß von Fleischspeisen verboten und höchstens der von Fischen gestattet ist. koniinen in diesem Jahre dadurch in einige Vrrlegen- veik. Woher Fische nebmrn und nicht — mit den Gesetzen in Konflikt kommen. Vielleicht rettet ein allgemeiner Dispens vor dieser Gewis'.iisnoth. wenn man sich nicht lieber mit den Grund sätzen der Vegetarianer benennden will Ucbrigens wird von den Elbsticbern eine Petition an die Regierung vorbereitet znin Zwecke einei Hinaiisieniebiing rew. Verkürzung der Schonzeit, weil in diesem Fahre durch den nngrwolnilich langen Winter und die darauffolgen den Hochstuthen nicht nur der Fischfang beschränkt bez. ganz unter bleiben niiißre, sondern auch die Laichzeit später als sonst zu er warten sein durste. — Bei den Diirchbrnchsarbeiten ans der Moritzstraße und aus ewigen zwanzig Bauten, darunter auch der Zeugbausbau. zumeist in der Fohanniiadt. nalnnen gestern früh die daselbst bis Sonn abend be'chäsligt gewesenen Maurer die Arbeit nicht wieder auf. Tie Zahl der Streikenden mag 7- 800 betragen. Der Grund der Arbeitseinstellung ist, daß die Maurer durchweg 35 Pfennige '— Slniide Arbeitslohn beanspruchen. Zu ganzen Schaaren waren Geschick an der M-uienbrücke. Der Train Mi nach 5 Ubr em ale ^ ruht mit seinem Schlepper ans .AgneS* von der österreichischen gerutscht. — Ein Menschen« nklauf entstand gestern Vormittag IL Uhr in einer änsierrn Nische der katholischen Kirche. Daselbst war der Vater eine- etwa 3 Jabre alten Kindes in größter Bestürzung damit beschäftigt, dem kleinen Wesen durch Pochen, llinwciiden, Niedersehr», Schütteln ei» Stück harten Jahrmarktspscfferkuchen aus der Lust- oder Speiseröhre ru beseitige», waS dem kleinM Kinde, den äußeren Anzeichen nach zu benrtheilen, bald de» Er stickungstod gebracht hätte. Die dabei stehende Mutter barmte ent setzlich. Da, nach bangen Minuten, fing daS kleine Kind an zu schreien, die Gefahr war vorüber und die Menge ging erfreut aus einander. — Wiederum war vorgestern, am Sonntag Lätgre, im Loge »- hnuse eine gewaltige Meng« Andächtiger vereint, die Zeuge sei» wollte, wie In dem altehnvurdigeU Gebäude, Ostranllte 15, zum 36. Male 50 Koichrmanden und ihren Angehörigen »nvergesiene Stunden hoher Empfindlingen, sittlicher Erhebungen und echten Menschentbnms bereitet irsiirden. Geführt von Hkrrn Kanzleirath Stüblcr, betraten 25 Knaben und ebenso viel Mädchen den seitlich erlenchkrten Saal. Nach gemeinschaftlichem Gesang hielt der Meister vom Stuhl der die Feier veranstaltende» Lage „Zum goldenen Apfel", Herr KonsiilKinoer, „maebeli vonDcpütationeiivcrSchwcster- logen, eine von Moral, SötteSbenniftlsrin lind dem Glauben an eine sittliche Weltvrdniing getragene, die Vcrsanunelten erhebende Ansprache, in welcher auf die Bedeutung der Feierstunde hinge- ivicsen wurde. Da« verstärkte Logengesanasanartelt brachte unter Leitung seines Dirigenten, Herrn Gas». M. Hanptmann'S Motette „Gott niein Heil! Du bist meine Hitfe" in wirksamer Weise zu Gehör, woraus Herr Konsul Kinder von Neuem das Wort ergriff, um den Konfirmanden in hcglicher Weise vor Augen zu führen, wie die Arbeit der wahre Grundstein zur inneren Zufrieden heit giebt. Die Motette von Br. G. Merkel: „Ich hebe meine Augen aus zu den Bergen" folgte diesem Lheile der Feier, in deren weiteren Verlauf den Konfirmanden unter Namensaufruf und Er- theilnng entsprechender Gedenk- und Scgcns'prüche Gesangbücher ringehändigt wurden. Jin Namen der Beschenkten dankte ein Knabe: Gebet mit Orgelbegleitung und gemeinschaftlicher Gesang schlossen die erhebende Feier. Jetzt erst wurde» die Knaben und Mädchen freudestrahlend an die reich gedeckten Tafeln geführt, um die Gaben wodltbätiger Bruderliebe, in Kleidungsstücken bestehend, in Empfang zu nehmen und dann die Stätte, wo die Menschenliebe stets eine so schöne Pflegestätte findet, dankbaren Herzens mit einem stillen Gebet wieder zu verlassen. — Die Hanplverhandlung gegen den Pros. Dr. Dirnbau m- Leipzig. der bekanntlich von dem dortigen Landgericht wegen Be trugs zu 1 Jahr Gesängniß vcmrtheilt wurde und hiergegen Rcvi zur nochmaligen Erörterung daß die ReichSrcgiirung d Hape. Dieselben seien zw einte eventuellen Vvrlaae! Aiisschliib geben. Ürber bereitl ,r<v - - 4» ,i^e de- Wrichsel-EiSganaeS wird avSsc ^ Nachmittagsstunden veS Freitag begann daS EiS stch . gemeldeten sührtich bericl günb auf m ün- i!»ter GL- befindet sich gegenwärtig liier in Unter- ! Neusäyr jetzt eisfrei » pro Slnnde ArveitSlob» veaivprnchen. Zn m . sie Feiernden >m Laufe des Vormittags ans den Bauplätzen vereint, in friedlicher Haltung bei ihrer Mehnordernng verharrend. Als sie um I Uhr auf den 'eitens der Arbeitgeber gemachten Vorschlag, das: die besseren Arbeiter nnker ihnen 35 Psg. pro Skinde erhalten iollten, nicht eingingcn, wurden sie 'eitens der Posizeiorgane auf gefordert. sich zu zerflrenen. was obne jealickie Störung von Stollen i,,ng. Der Arbeitsemstelliing — die Zimmerer und der größte Theil der Handlanger arbeiten weiter — ist hoffentlich keine Tragweite beiziimessen. Im Interesse aller betheiliglen Kreise ist dringend zu wünschen. daß eine Einigung zwilchen den Meistern und Gehilfen recht bald zu Stande kommt. Ja, gestern Nachmittag hatte ein Itic'il der tüchtigsten Manrergehisien dei einem Stundenlohn von 35 P'g. die Arbeit bereits wieder anfgenonnnen: andere sind auch an» einen Lohnsatz von 33 P»g. eingegangen. Nach auswärts war! die Kiiiide von der Arbeitseinstellung der hiesigen Maurer schnell ^ sion mit dem Erfolg cinlegtc. daß das Reichsgericht die Sache zu > gedrungen, denn bereits gestern Mittag soll Zuzug einzelner aus-! nochmaliger Verhandlung und Entscheidung vor das hiesige Land- > wolkiger Maurer nach hier erfolgt sein. geeicht verwies, wird vor der II. Strafkammer stattfinden. Der — In dem Zortbildungsverein für A r b e i t e r jeden Be- .. " - r n f s lvurde am lctztvergangenen Sonnabend ein Bortrag von Herrn Hofrath Tr. A. Drechsler gehalten, in welchem die dem vloßen Auge sichtbaren und die teleskopiichen Gestirne von einander getrennt cmgeftibrt wurden. Dem bloßen Auge sichtbar sind: zwei Nebel, gegen 60»V Firste»»«, die Milchstraße, die Sonne und bis weilen daran! große Flecken, die großen Planeten, ausgenommen Neptun, der Mond und ans demselben Tiefebenen und Erbölmngcn ^ als dunkle und Helle Stellen, zeitweilig der Erde genäherte große Kometen, die als Sternschnuppen mislenchtendcn Metevrioden und das Zodiakallichk. Teleikopi'ch werden erschaut: gegen 3»)0 Nebel, gegen l5i' Millionen Fixsterne, der Planet Neptun und die bis jetzt 253 entdeckten kleinen Planeten.die zahlreichen Soniiciistecken.Soinicn- tackeln und bei Verfinsterung der Sonneiiicheibe über dem Rande der selben hervorstrablenden rochen Proluberenzcii. Einzeiheilen auf den Planeten und an- dem Monde, die Monde der Planeten und die kleinen m Nebciform erscheinenden Kometen. Bei dic'er Gegenüberstellung wurde aus die Wirkungen der Fernrohre mit großen Hbjektivgläsern lungewieien. und mehrere teleikopnch er'chanbare Vorkommnisse an und auf den Gestirnen »anden Erwähnung. — Durch nach Beendi gung des Vortrages gestellte Fragen wurde der Vortragende veran laßt. durch Zeichnungen auf der Tatet die Entstehung des aschgrauen Lichtes neden der Mondsichel und die verschiedenen Lagen der Mondsichel zu veranschaulichen. Bei Erwähnung von Sternkarten 'and ein Mitglied der Zuhörerschaft cS für geeignet, ans die Brauch barkeit des bei Weber in Leipzig erschienenen Katechismus der Astronomie miftncrsiam zu machen. Durch eine Anfrage in Betreff der allgemeinen Wcsizeli erhielt der Vortragende Veranlassung, zu . „ bemerken, daß die Einführung einer solchen zu bürgerlichem Ge- Weißeritzstnsse. I drauch sich wohl nicht werde erreichen lassen, daß dagegen dieselbe — Eine 30jährige Frauensperson. welche nach Dresden zu reisen! nir den Ei'enpahn- und Tclegraphenverkehr sehr zweckmäßig sein beabsichtigte, wurde am Sonntag Mittag auf dem Bai,»Hof zu! würde, lind daß in der Astronomie eine allgemeine Wclkzeit schon Oederan von ihrer Niederkunft überrascht und bewußtlos im! in der sogcnaunlen ..Sternzeit" vorhanden iei Die sehr zahlreiche' Frauen-Apvortcment vorgesunden. Znbörcricha'l drückte ihren Tank durch lebhaften Applaus aus. > — Das günstige Weller beeinsinßtr den Zuzug vo » a ri s- ' — T nrch Iminngsbe'chluß ivar im Porigen Jahre von der j wärts am gestrigen Ialirmarktstage ganz wesentiich. Aus der! hicngeii Sch mied ein nun g bestimmt worden, den Lehrlingen der Linie Pima-DrcSbcn mußte in jeder Richtung ein stark besetzter« Iniiiuigsmcister während des Winterhalbjahrs theoretischen Unter- Extrazug verkehren, ebenso auf der Linie Dresden-Tharandt 2 Erlra-! ncht un >an'he,chlag ertheilen zu lasse,,. Hierzu hakte sich der Vor- züge in zedkr Richtung. Ans deu übrigen Lmien verkehrten' die 'tand der Iiicilgen Bahnschmiede, Herr Bctchlaglcbrer Lungwitz. in gewöhnlichen Züge sehr stark besetzt. So brachte der Leisniger zuvorkommendster Wci'e bereit erklärt. Die Kgl. Bebörden ge- Zug am Morgen allein 9 Wagen 4. Klasse mit 392 Passagieren ^ 'latketeu bereitwilligst die Benutzung der Lehrsale, Lehrmittel re. > dieser Klasse — nach Dresden. und hat der Unterricht wählend des vergangenen Wmterhaldjahrs ! — Am Sonntag Nachmittag wurde ans dem inneren Friedrich-1 :odci! Sonntag früh in der hiesigen chzl. Lelmchmicde stattgefunden, i städtcr Friedhof ein alter krenbewährtcr esubalker» - Beamter des! Au dcimelbcu nahmen uu Ganzen Ä, Schüler theil. In Olcgcn- Kgl. Amtsgerichts, Gerichtsdicuer Wilhelm Klauke, der viele ivart der Iummgsvorstäiide und Mitglieder wurden von dem .Herrn Jahre den Unterstütznngsvcrein 'einer Kollegen leitete, beerdigt. Bc-chsaglehrer Lungwitz nur Diejenigen geprüft, welche schon l Unter anderen Herren erwiesen auch der frühere Chef K.'s. Hoiraih ! ! re'p. 2 Jahre gelernt Hallen, in Summa 43 Schüler. Die Prü- l v. Baumann, jetzt Rath bei der Verwaltung des Privciivcrmögcns ililg bezog sich ans die 'Anatomie des P'crde'ußes. ferner über den j Sr. Maj. des Königs. Amtsrichter v. Eriegem und viele Kollegen sinnen des Hu'be'chlags. über die Zubereitung der Hme von ver- dem Verstorbenen die letzte Ehre. ichicdcnen Stellungen, über die Eigenschaften guter Hufeisen und! — Das 25jährige Stiftungsfest des Dresdner Polvtcchniker Nägel rc. ZurAnszeichniing der Schüler hatten Herr Lungwitz und j Gesangvereins ,. (> ra t o " wird am 16. und l7. Mai d. I. be-. Ne Innung mehrere Geschenke gestiftet. Diew Auszeichnungen^ gangen. Ucbcr die Enizechcltcn des Festprogramms wird in kurzer' 'viiiden unter ent'prccheiider Ansprache seitens des^Herrn Beschlag- i Zeit Näheres veröffentlicht werden. ^ ^ " — Ein Unfall, der sich am Sonntag im V i kt o r i a s al o iN wahrend dcr Produktion der Geschwister Franklin ereignete, ist glücklicherweise ohne Folgen für die Betroffenen gewesen, obgleich bejahrte Angeklagte juchuiigshast. — Im Monat Marz haben im Volksbadc 'nc Männer und Frauen I3>4 Personen gebadet und zwar 986 Männer, 29t Frauen und ZU Kinder. Vom 17. Oktober 1884 bis 3l.März 1886 baben 26>98 Personen gebadet und zwar 17269 Männer. 6763 Frauen und 2l«>< Kinder. — Das Osterproaramm des Kgl. 6t U m nasiu in s ,zn Dresden- Neustadt bringt an rr'ter Stelle als Beitrag zur Geschichte der Pädagogik des 17. Iahrhnnderts eine Abhandlung deS Herrn Ober- leluerZTr. Ziel itber Johann Ranc'S Schnlenverbessernng. Ende des Schnljabres l88l 8-5 bestand der Eoetns aus 589 Schülern. Bon diesen baben bis Neujahr 1886 135 die Schule verlassen, wäh rend 109 neue Schüler anrgenommen wurde». Es bestand sonach der Coclns Ende Februar d. I. aus 563 Schülern, bat also gegen das Vorjahr 26 Schüler abgcnommen. Die öffentlichen Prüfungen der Klassen finden am 9. und 10. April statt. — In der Nacht vom Sonntag zum Montag wurde rin Mann ans die chirurgische HilfSstation in dcr LandhanSstraße gebracht, welcher mehrere Hiebwunden, die er von einem Soldaten aus der Blnmcnstraße mit dcni Seitengewehre erhalten haben wollte, sich verbinden lassen mußte. — Aus dem Kaiser-WilkelmS Platze ist die Zcltleinwand von zwei dort anfgestclltcn Photographiebuden zwei Nächte hinter einander von bübischer Hand zerschnitten worden. — In Löbtau rettete der Bäckerlehrling Kurt Eiiold den dreijährigen Sohn eines dortigen Einwohners unter eigener Lebens gefahr vom Tode des Ertrinkens ons dem bochangekchwollenen >gi n ö? düng von Nentäbr lcnigsain festznsctzen und diese, sich immtt _ anstbüruicnd. allmählig ganz zu verstopfen. Infolge dessen t>e daS Wasser immer bedenklicher. Ein um 4 Uhr k Min. Nachmit ags von Pleynendorf abacsandteS Telegramm ineldrte bereit- völl grn Eisstaiid vor der Mündilng und 8.12 Meier Wasscrhöhc (aeärn 4,26 Uhr am Morge»). Eine Zeit lang war dann der tclegraph sche Verkehr zwischen Plehnendors und Danzig gestört. Gegen 7 Uhr ivar der niedrig gelegene Theit dcr Nehrung bei Boynlack und Nensäbr unter Wass, r. Das Vieh war von den Bewolmern aus die hohen Dünen gebracht worden. In allen nnilirqenden Ort schaften sowie auf der tobten Weichsel wurden eiligst Rettungsmaß- n.geln aktkoften. denn trmnrr drohender wurde die Situation, da der Weminker Außendeich bereits derartig vollgelausen war. daß daS Wasser mir noch 1 Fuß unter der Tammkronc stand und an der bereits vor 3 Jahren schwer gefährdeten Stelle bei Plehnen- dorf da- Master wieder durch den Damm zu sickern begann. Sehr groß war die Gefahr auch für die Plchnendorfer -schlcuße und damit für den Tanziger Hafen. Die Schlcnbe kalte eine» gewal tigen Wasserdruck auszuhalten. Ist» sie gegen dielen widerstands fähiger zu machen, wnrdcn mit Aufgebot aller Kräfte Pfähle vor die Schleußenthore gerammt und ein« doppelt« Wand bergesteNt. auch sonst auf ,edr mögliche Weise die Befestigung versucht. Der befürchtete Dammbruch Kat dann nach der Nehrung hin, und zwar bei Einlage, ein. Während man an dcr diesseits am schwersten gefährdeten Stelle den Damm durch Kastenschlage». Hrrbelichassung von Sandsäcken rc. mit großer Anstrengung verthcidigte, rückte von Danzig ein Bataillon Militär und eine Abtheilung Pioniere zur Unterstützung der Retlungsarbciten aus, während Husaren zum Ordonnnnzdienst kommniidirt wurden. Beim Gastwirth Stamm bei Plehnendors reichte daS Wasser bis an die Fenster. Die Post- und Telegraphenagenlur mußte ans einem Boot flüchten und wurde in einem oberen Zimmer deS Schilling'schcn Gasthauses untergebracht und die Telegraphenleitmig eiligst nach dorthin gezogen, so baß der unterbrochen gewesene Telegraphcnvcrkehr wieder hergeslellt werden konnte. Vor dcr Plehnendorfcr Schleuße liegt ein Eisbrcchdampfer, dessen Thätigkeit sich darauf beschränken mußte, den Strom weit hinauf elektrisch zu beleuchten, was einen imposanten Anblick ge währte. Tie Verlchließnng deS Werderdamnibruchs bei Weßlinken lder Weichsel bei Danzig) ist am 3. April wieder gebrochen: Sol daten sind gegenwärtig beschäftigt, diesen Bruch abennalS zuschließen. Auch die provisorisch bergestcllle Wand der «schleuße bei Plehnen- dors wurde durchbrochen und der Danziger Hafen ist von Neuem durch das Hochwasser gefährdet. Es wird mit aller Kraft eine neue Verstopfung des «Lchlenßcickanals versucht. Der Strom ist bei rers L. mid des gepulsten HmbesthlagmeisterS Schäler vertheilt. Tie hiesige Lchnnedeiiiming ist nur zu beglüctiviin'chc'n zu ihrem ctsteii Versuche, auch die tliec'iet'.iche AuSbsidung ihrer Lehrlinge zu 'ordern. Kaum eine gleiche Innung dicsics Gewerbes im ganzen seiilschen Reiche dürste in gleich angenelnner Lage sein, ihre Lehr linge in io ausgezeichneter Weile »nteirichtcn zu lassen. — Wir brachten kürzlich eine amrsbauptmannschaftliche Ver warnung. welche auf das Straft-aie des Ab reiße ns von Zweigen :c. ammerkiam machte. Am Sonntage hielt »un im enachbarten Plauen eiir Gendarm in Ewilkle>dung ein paar Franc» an, welche gegen jene Verordnung verstoßen hatten. Er ließ sie >ür diesmal mit einer Verwarnung gehen. Dieselben waren übrigens nicht wcnia verwundert, eine straft'arc Handlung begangen zu habe». Ter Fall möge alio als Warnung dienen. > — 'Am Donnerstag Abend N9 Uhr beginnt der hiesige sii oller'' >h e S te n v ara p h e» v ere i n in seinem Vercins- lolale «Restaurant Renz, Mauenslraße) mit einem neuen Unter- ncätskuriiis. welcher zur Erlernung der Kiirzichrift nach diesem riislem nur 6 bis 8 Stunden dauert. Anmeldimgen nimmt der Bwützendc. Herr P Hellmich, Roie»slr 21b, entgegen «siche Inserat). 'Ans den Artitel des „Zitiauer 'Nachrichten- und Anzeiger- nlattcs" hm, den wir in der letzten Mittwoch-Rumnicr reproduzlr- irn mid inhaltlich dessen dem Theater Unternehmer Engel der Vor wurf acmacht wurde, lein in verschiedene» Stadien dortiger Gegend rmgelimdigtes En'eml'le Gaststnel von „Hofthealermitgliebern" lause u'.'c'serii aui Täu'chnng hinaus, als dcr größte Theil nichts weniger als „Hosichciuspieler" iei, erläßt letzt .Herr Engel un „Sttchi. Post." > me uiiisirngliche Erklärung. In derselben hält er seine Ankündi- > angen aufrecht und rheilt mit, daß er gegen die „Zitt. Nachr." und den Tlieaterdirektor Seder in Zittau, de» er als den Urheber des eingangserwähnten Artikels betrachte, Strafantrag gestellt habe. Ta wir den stühere» Artikel gebracht, wollen wir dessen Folge den Leiern nicht vorenthalten. — Fünfzig Jahre lang als „Näherin" daS tägliche Brod er werben. das faßt eine Welt von Fleiß, Mühe und — Entsagung >i> sich! .Heute wird ein so großer Zeitraum ans diese Art von einer hiesigen, herzlich armen Näherin, einer Frau Flügge. Schössergasse l", l. Ekg . erfüllt. Vielleicht fällt aus diesem Anlässe heute ein wenig Sonnenschein in das Taiein der armen Jubilarin. — Der hohe Wasserstand macht den die Brücken passirenden Schleppzngen „och viel z» schassen. Am Sonnabend Mittag wurde ein ans dcr Thaliahrt begriffener Dampfer der vereinigten Schiffer am linksseitigen Radkasten stark beschädigt. Die Passanten der Brücke konnten fast Gefahr für dieselbe fürchten, ein solches Geprassel verursachte das Anrennen beim Passiren des 4. BogenS der Aiignstusbrücke. Einem au» der Auswartssahrt begriffenen Tmiw'er derselben GeseMbast ereilte am Svimtag Nachmittag kurz cs Anfangs schien, als wenn derselbe ernster Natur wäre. Zwei der vier Schwestern fielen vom Trapez aus die Bühne herab. Tie i Eine erhob sich sofort wieder, während die Andere momentan be täubt z» sein schien. Ein im Salon anwescndcrArzt konnte jedoch^ sofort konstatircn, daß eine ernste Verletzung nicht versiege. Die! Künstlerin kann bereits wieder austreten. — Die vorgestrige Einweihung dcr Lutherkirche in Leipzig! verlies sehr feierlich. Alle «Spitzen der Reichs-, Staats- und städti- i schen Behörden, die Geistlichkeit, Vertreter der Universität, der Handelswclt :e. nahmen Theil an dcr Feier. Die Weihe vollzog > Herr Superinlcudenk Pank, der auch später die Predigt hielt, nach ! dem zuvor noch die Herren Oberkonsistoriasialh Dr. Jentsch aus! Dresden im Namen und Austrage des evangiAüch.lutherischen, Lcmdrskvnsistoriums. Oberbürgcrmeiitcr Tr. Georgi aber als Ver treter der Stadt Leipzig, als Patron, Gruß und Segenswunsch dargebracht hatten. — Ter Kirchcnbau erforderte einen Gesanimt-! aufwand von nmd 225,000 Mk. — Vorgestern crhina sieb in seiner Wohnung zu Döhlen dcr in dcr dortigen Gußstahltabrik beschäftigt aeweicne Arbeiter Swicnnes und zwar aus Uninnth über sein unheilbares Briisllciden. Fortsetzung vev lokale» rveile« Seite ». TaneSlieschichte. Deutsches Neich. Obwohl der Gesetzentwurf, der die Lcfscnt- lichkcit für gewisse Gerichtsverhandlungen vollständig ausschließen soll, nur drei Artikel enthält, erschöpft er doch vollkommen die be treffende Materie. Tie bisher bestandene Befugniß des Vorsitzende», trotz dcr Ausschließung der Oefsentlichkeit einzelnen, an der Ver handlung nicht bctheiligtcn Personen den Zutritt zu gestatten, soll beseitigt werden. Für die Verkündigung der Gründe rn all' den Fällen, in denen sür die Verhandlung selbst die Oesfcntlichkeit anö- gcschlosseu war, wird ebenfalls die Ocsfcntlichkeit ausgeschlossen werden. Die Petitionskonimission des Reichtstags hatte in der letzten Session durch den Abgeordneten Struckmann einer» sehr umfassen den Bericht über zahlreiche Petitionen gegen die Trunksucht er statten lassen, in welchem der Antrag gestellt war, Erhebungen dar über zu veranstalten, in welchem Umfange die Gemeinden von dem ihnen zustehenden Reckte der Beschränkung der Schankstätten bisher Gebrauch gemacht haben, um nach Prüfung der weiteren Anträge der Petenten auf Bestrafung der Trunksucht, Verbot d«S Auslchanks an Minorenne u. s. w. dem Reichstage eine bezüglich« Vorlage zu machen. Der Kommission lagen jetzt dieselben Eingaben i. Die Ortschaften Bvhnsack und Ncuiahr sind arg verwüstet. Bei der Plebnendorser schleuße lösen die Soldaten sich Tag und Narbt im Kampfe gegen das Hochwasser ab. Man versuchte neue Schleußenwände lierzustellen; zahlreiche Prähme mit Steinen und Sandsäcken wurden versenkt. Die Schließung des Dammbriichs bei Weßlinken ist ziemlich gelungen. Das Hochwasser ist nach gestrigen Telegrammen noch immer sehr bedeutend. Ten seit 4 Tagen von .Hochwasser auf der Nehrung eingeschlossenen Menschen versinkst man durch Eisbrechdanipstr Nahrungsmittel zu- znsnhren. Oesterreich. Bei dem Leichenbegängnisse dcr Gräfin Cham- bc»d in Görz folgten dem Sarge Erzherzog Franz Ferdinand, Don Carlos, Prinz Arnnlph von Banen». Herzog Robert von Parma und zahlreiche französische legitimistische Aristokraten. Viele Kränze trugen die Aufschrift „Fidelste a la reine." Ter Kassirer der städtischen Steuerbehörde von Triest, Karl Adelmann, stellte sich der Staatsanwallichaft mit dcr Selbstanzeige, daß er aus der ihm anverkmiten Kassa 70,000 fl. desraudirt habe. Es wurde sofort die Revision der Kassa angeordnet. Die Maire macht peinliche Sensation. Ungarn. Viktor Jstoczy überreichte den angekiindigten Ge setzentwurf, betreffend die Einführung der Börscnsteuer. Der Ent wurf ist von 17 antisemitischen Abgeordneten unterschrieben und enthält 22 Paragraphen. Jstoczy beantragt, an der Effektenbörse eine Steuer von ein Zehntel- und an der Getreidebörse von zwei Zehniel-Perzent vom Geschäfte einzusühren und auch jene Geicyäste einer Steuer zu unterwertcn. welche von ungarischen Kaufleuten an ausländischen Börsen geschlossen werden. Karl Roser, Eigentliümer eines Hauses in der Batthhianygasse zu Budapest wurde durch die Polizei verhaftet. Derselbe steht im Verdachte, unter dem Vorwände dcr Befreiung vom Militär zahl reichen Personen namhastc Summen entlockt zu haben. Als seine Komplicen wurden die Agenten Fried und Guttmann gleichfalls in Hast genommen. Frankreich. Aus Dccazeville wird gemeldet, daß die Redak teure des „Jniransigcani", Durgriedcy und Roche, dmelbst wegen Ausreizuug zur Arbeitseinstellung und Errcmrng von Ruhestörungen von Gendarmen verhaftet wurden. Eine in Paris abaehaltene Anw chistcnversammlung Protest» te gegen die Verhaftung. Der sozialistische Äbg. Cmnelinat lind der Redakteur des „Cri du penvle*. Massard, sind nach Dccazeville gereist. Die Redakteure des „Jnknnsigccint" und des „Radikal" gehen ebenfalls dorthin. Paris. Robüiwn Ernsoe hat dem „Figaro" zufolge einen Nachfolger. Ein 'chottischcr Matro'c Daniel Selkirk hatte >ün> Jahre aus der wüsten In'el Inan Fernairdez gelebt. Die Instl ivar nachdem wieder »»bewohnt, bis sie un Jahre 1872 einOcsterrcichcr Rodt von der chilenischen Regierung miethcte und dort eine »leist ans Schweizern bestehende Kolonie gründete, die heute iu vollster Bliithe sicht. Ihr Gouverneur, Herr Rodt, ist 40 Jahre alt, last 1863 in die österreichische Armee, machte die Feldzüge von 1861 und 1866 mit, wo er schwer bei Sadowa verwundet wurde. Ein großer Feind Preußens, ging er nach Paris, wurde im Monat vLcpleinbcr 1870 Capitaine des Fiemdenlcgivn-Ncgimcirtes „Amis de la France" und zeichnete sich als solcher belEhanipigny auS, wo er abermals verwundet wurde. Zinn Ritter dcr Ehrenlegion er- uaiittt, zog er sich nach Genf zurück, von Ivo ans er seine hieve nach Etule unternahm. Auf dcr einsame» Iniel übt er alle Funktio nen aus, und sind die amerikanischen Blätter, die sich viel mir »einer Verwaltung beschäftigen, seines Lobes voll. Unter seinen lOW Unterlhaiicn soll cs weder Bettler noch Sozialisten gebe»», aber auch keine Mönche und 'Nonnen. Paris. Der TrauergoticSdienst zu Ehre» der Gräfin Ch«»tt- bord fand in der Kirche Saint-Fraiitzais-Lavicr statt. Aut den reichen schwarze» Draperien waren in Silber und Gold die Lilien dcr Bourbons, von der Kvnigslrvne überragt, angebracht; ebenso das Wappen des Hauses Modena mit der Herzogskrone. Ein rie siger, blnincuüberdcckter Sarkophag, mit den königlich sranzösischen und herzoglich Modenischen, »vie kaiserlich österreichischen Fahnen umgebe», stand in der Mille. Zur Rechten des Katafalks saßen der Herzog von Esiartrcs und sein Sohn, als Vertreter des Grafen von Paris, der Herzog von Renronrs, Franz II., Exkönig von Nccipel, Fürst Ezartorisn. Gras Easerte rc. re. Zur Linken VerHerzogin von Chartres ln KönigStraucr Prinzessin Blanche d'Orlcan und Gräfin Bnttler, Hofdame der Gräfin von Paris, die Priruessin Czartoriska. die Hctzogi» von GsiickSburg re. Zwei große Tafeln waren hinter dein 'Altar nniacstellt, auf denen Register lagen, in die sich die sehr zahlreichen Anwesenden einzeichncten. — Der unter den von Pa steur gepflegten 'Russen, welcher, wie gemeldet gestorben ist, war an der Kehle von dem wüthendc» Wolf gebissen worden. Alle Ande re», außer dem bereits Verstorbenen, waren geheilt und auch dieser schritt seiner Genesung entgegen, als er plötzlich von einer furcht baren Raserei befalle» wurde. Man rief sogleich Pasteur herbe», der den Unglücklichen, welcher schauervoll heulte, dessen Augen blut unterlaufen aus ihre» Höhle» getreten waren, während ein grün licher Schaum aus seinem Munde kam, »r ein besonderes Zimmer brniaen und ihm die Zwangsjacke anlcgen ließ. Professor Pasteur und Dr. Richet impitcn ihn noch mehrere Male im Tage, gaben ihm Milchreis zu essen und ließen ihm mehrere Douchen und ein elektrisches Bad applizireii. umsonst, das Delirium wich nicht und Abends ui» 7 Uhr nach einer furchtbaren Krisis starb er, nachdem es ihm »och gelungen war, einen Wärter zu beiße», der nun in Be handlung »st. Er war 40 Jahre alt, ein früherer Leibeigener, der seit seiner Befreiung Ackermann war. Er hinterlaßt eine Frau und fünf Kinder. Italien. Bei Modena ist am Freitag ein nahezu vollendetes Haus eingestürzt, in welchem elf Maurer arbeiteten. Das Krachen der einsturzenden Mauern und das herzzerreißend« Hilfegrschrci lockte «me zahlreiche Menschenmenge herbei, welche sofort das Rettungswerc begann. Drei der Arbeiter wurden als schrecklich verstümmelte Lerchen aus dem Schutt hcrvorgezogeir, vier sino
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