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Nacht-TelezrLV«. Jrankkurt a. M. Polizeikommissar Meyer wurde wegen Urberschreituna der Amtsgewalt durch vorsätzliche Körperverletzung zu 3 Mo naten. Wingleit zu 2 Monaten. Hohmann zu 1 Mount, Schwel ger zu 14 Tauen und Leven- decker wegen Vergehens geaen daS Dozialisteugeletz zu 1 Mo nat Gekängnib verurtheilt. ' Tageblatt für Politik, tziiterlM«!. -tsWimW. WOMiist, Irrminilille. I'a8c-I»knl»«;rz; 2. kadrlliatloa von lkard- waaren und ktrolr- tu « eIren von «len loin- stsir bis r» den ordrullr- steu ^rtilcelu. vonsstor Lrnt«, in i «I-nnnlor vnr/il^ilci, r ouaiitLt. ! V«tt«l»tv»to St»rlcor 8on«?I»ON»s. L ?iä M 4, ' » doclikotn t »» EN Mdled-Ü vir »Ted ia I/,- linä '/g-I'lttnä-I'LeLoten l » ^ ndxodo t. ^ L. 8vvi lßs «k U l 11«, 8off1088stt'. 5! K - SN llolsll SLrStllsu-rrdrik von K«I, vo»« l. ^nordaeti l. V., Kpselal. u. ttnaptgeketr. Streben, VnIientiniinl'tr.S» iV>«t«»rtr»-KaIoi>1, empf. k,ü«'l«!>., «-»«>., 8,o>»M«>L. <->«> «!. in ueiss, ordme. bron^snläkurb. ocltt?ilot-6ulp. oto. keuotov v. Itbls 100 Mc. « 2lii»ior»enä. prompt. R«8wr ru i»ortti-t?0dtt /t^n Proton. » kl'8ttz II. M8ttz KMeil- II. IIlHAtHI'KAI'lltzl'chtz, ktzttküiltzi » mul l>ili»ie» E ompsiclilt in jzr-'-ostvr ^usunlil selir billig und schön das von M ^»üiNtz. T,U«ßt. !<k-I. Hollir-s. 1t, ». 1.121., 5.ingun-r nn der Armer. .^ir.»'X.»->« .i «<r ->r -i »jk -x <r -Ä ->r -'X «s « HLttX rVSL^4V>»L- 6»'»»»««» 2, jeirtoiro und erste l'sioee. Fut'triis-o luu.li unsrviirts rverden prompt eüeetui«. tLU». t^t*1 . -» „ ^ , i WIIIerunn-a»«sta«r» s»r »ri, 18. März: vk- AUI/. 31. Illbsgüllg. Allllüllt: 42.000 Lklll S'irke bei »urchsäiiiltlli» ft»r«kr Pkwi-lknutz. Mi« jcil- n. stklliiiiv. Ricdrrschl. «r»». «,» -""i'»»«». ^u««u»v. -»^,vvv «»p«. j ^mperaiur winig »erändrrt. «tmcr«.: SM: aller drr Willenmg mechtklnd. Dresden. 1881». Tvnilerstlill, 18.März. LeranUvorllickxr Redakteur kür Politisches vr. Cmil Biere» in Dresden. Heiterkeit im Landtage zu erregen, ist sonst nicht Sache der Finanzminister. Im Gegenthcil sind dieMiithciluugcn. die sie den Volksvertretern machen, für gewöhnlich geeignet, ernst zu stimmen. Meist handelt sich's ja um schöneres Anziehen der Steuerschraube. Gleichwohl war die behagliche Heiterkeit wohl berechtigt, die sich am Dienstage verbreitete, als unser ssünanzministcr b. Kocnneritz über die Dotation der sächsischen Schulgemeinden sprach. Herr v. ltoenneritz klagte mit einem leisen ironischen Anfluge, dah es ihm fast scheine, als ob Anträge auf Stcucrerhöhnngen eher aus An nahme zu rechne» hätten, alS Anträge ans Stencrermäbigttiigcn. Mit !'/!«Mill. sollen die Schulgemeinden Sachsens vom Staate ausgestattet werden. Wenn anderwärts die Regierung mit einem solchen Vor schläge vor die Kammern träte, wie rasch hätten diese dann zuge- grisfen! Bei uns entbrennt erst eine lange Redeschlacht, ehe sich die Hammer bereit finden lässt, das Geschenk auznncbmcn. WaS mag vor her noch in dem Schooke der Jinanzdepntativn und in den Parlci- versammlungen hierüber berathcn, hin- und hergeredet und ver handelt worden sein! Und als es dann zur Schlukabslimmung kam, fanden sich unter59Abgeordneten immernoch 12, die überhaupt gegen die Ucberweisnng der l'/^Mill. Staatsgelder an die Schulgemeinden stimmten und deren Wcishvit darauf hinauslics. das vorräthigc Geld unvertheilt in den Staatskasse» liegen zn lassen. Die knappe Halite dieses Dutzend bildeten die Sozialdemokraten, die anderen 7 waren wohl solche Abgeordnete anderer Parteien, die, weil dic Vcrtheilnng nicht nach ihrem Gusto beliebt wurde, nun justament gegen Alles stimmte». Viel Verständnis; wird dieser Standpunkt wohl nirgends rinden, und eine große Weisheit wird man im Land ans diesem Widerstand gegen die Erleichterung der Schiillasten nicht heraus- lcsen. Die Sozialdemokraten werden sich damit nicht viel Anhänger verschafft haben, das; sie taub gegen die Bitte» der armen Landge meinden um Ermäßigung der Schullasten blieben. Jenes Dutzend trotziger Neinsager sollte sich doch nicht gegen die Erwägung ver schließen, daß, wenn ihnen auch Das oder Jenes an der Art der Vcrthcilung der l'/s Mill. nicht gefiele, es doch vernünftiger ist, den Schulgemeinden jene Staatsgelder zukommen, als sie in der Staatskasse unverwendet liegen zn lassen. Man kann ja über die Verwendung jener Staatsmittel verschiedener Meinung sein. Je nachdem man als Maßstab für die Vertheilung das Erträgniß der Grundsteuer in den bezüglichen Steuergemcinden oder die Bevölke rung oder die Schnlkinderzahl betrachtet, wird man glaube», ge rechter oder nicht ganz gerecht zu verfahren. Es macht selbst einen Unterschied, wenn man entweder die Vertheilung je nach der Schul kinderzahl der einzelnen Schulgemeinde» »n Verhältnis; zur Bevölke rung oder aber nach der Schulkinderzahl im ganzen Lande vor nimmt. Allemal werden Diese oder Jene etwas besser wcgkvnnnen oder sich benachtheiligt glauben. Absolute Gerechtigkeit giebt's eben nicht auf Erden, und Vollkommenheit beansprucht kein Menschcnwcrk. Immerhin trifft der Vorschlag der Regierung, dem soeben auch die Kammer mit Ausnahme jenes Dutzends Prinzipienreiter beitrat, die mittlere Gerechtigkeit. Tie vorgeschlagenc Vertheilung von 1'/-> Mill. anS den Grundsteuer-Einnahmen an die Schulgemeinden wird in erster Linie den ärmeren Bolksklassen zu Gute kommen und diese sind namentlich aus dem stachen Land hart belastet. Es fällt zwar auch etwas für den Grundbesitz ab. aber der Finanzminister sprach nur eine naheliegende, aber trotzdem oft übersehene Wahrheit aus, daß die Grundbesitzer auch nicht sämmtlich reiche Leute seien. ES ist somit allen Theilen unbefangen ihr Neckt gegeben und eine Wohl- that gewährt! Irenen wir uns doch, daß unser Land daS kann! Nörgeln wir nicht au den Einzelheiten zu sehr herum! Die Partei der Agrarier ist mit ihrem etwas selbstsüchtigen Anträge, der die Beseitigung der Grimdstcutr im Hintergründe batte, abgeblitzt; ebenso war die Feindschaft des mobilen Handelskapitals und der Sozialdemokratie gegen die Landwirthschast. die Gleichgiltigkeit gegen deren Nvthlage, nicht so kinflnßreich. um eine Maßregel zn ittntcrtwibe», die auch der Landwirthschast einige Bortheile gewährt. Umer Land kann es nur mit Genuathuuna vernehmen. 1) daß zur Erleichterung der Schiillasten IV« Mill. bereit liegen und 2> daß im Landtage Gerechtigkeitssinn und gesunder Verstand mächtig genug sind, um Begehrlichkeiten der euren und Neid der anderen Seite abzuweisen und den vielvcrschlunaenen Vvlksinteressen ge bührend gerecht zn werde». Möchte doch unser Landtag noch oft in die Lage kommen. sich den Kops zu zerbreche», was er mit Ilcberschüffen anznfaiigcn hat — man kann den Neiger über manches Ungereimte, das dabei zu Tage trat, gern in den Kauf nehme». Herr v. Koenneritz sprach die Erwartung anS, daß er auch auf ferneren Landtagen in der Lage sein werde, die Gcmcindeverbändc zu entlasten und zu Gunsten der Genieinden auf einen Theil der Staatssteuern zu verzichten. Die Volausietzung hierfür bildet, daß das Reich den Einzelstaaten höhere Beiträge zufließen läßt. Seit vorgestern ist dies irdoch lehr unwahrscheinlich geworden. Die betr. Reiltistaa-koinmission hat nicht nur einstimmig das Branntwein- Monopol abgelehnt — wozu die ganze Nation freudig Ja und Amen sagen wird! — sondern auch den Antrag verwürfe», wonach dieRegiecungdemnächsten Reichstageinen Gesetzentwurswegenhöhercr Btanntweinbestenernna vorlegen sollte. In dieser Rdsoluliou waren außerdem noch Maßregeln gegen den Verkauf fuselhaltiaen und aesiiudheitssckädlichrn Branntweins und gegen die Trunksucht ge fordert. denen Jedermann ohne Unterschied der Parteistcllung bei- pflichien kann und sollte. Trotzdem blieben die Nationalliberalcn und die Konservativen mit diesem so berechtigten Anträge in der Minderheit. Wir hoffen, daß der Antrag in, Vollreichstagc eine bessere Würdigung findet. als im Ausschüsse. Auffällig war die Schärfe, mit der sich der preußische Finanzminister v. Scholz gegen die Nationalliberalen kehrte, die sich ja auch, wen» schon erst in letzter Stunde, als Gegner deS Mviwvvls bekannt hatte». Ebensowenig wie in dieser Schnapskouiniission wurde in der Sozialisteuaeietz-Koimnission ein positives Ergeoniß erzielt. Die Deutsch'reisini»gen stimmten anfangs für die Winvtborst'schen MilderuukSantrage und brachten sie zur Annahme, schließlich ver warfen sie trotzdem daS ganze Svzialzstrngesc'b. Dw Verweisung des Gesetze» an eine Kommission war also überflüssig, war ver lorene Zeit und Mühe. Jede Partei hat sich die Freiheit der Ab stimmung sür dm Vollreichstag bewahrt. Man nmmit a». das; zwar kein einziger Fortschrittler für die Veilängermig des Sozia listengesetzes stimmen, viele aber sich der Abstmmnmg enthalien weiden. Hin liegen dürste das Centn»» eine gegen früher vmnelnte Anzahl von Mitgliedern stellen, die das Gesetz um 2 weitere Jahre verlängern helfe». Es war die höchste Zeit, das; Gras Taasfe den verdächtigen Handelsniiiiister v. Pmo »der Bors warf. Bisher war dcim'clben Nichts nachzniage». als das; er trotz seiner anillichen Stellung es nicht vm'dnnähte. übclbeleunnmdete Subjekte bei Negiiumigsgesrhä'Ie» zn verwenden. Jetzt hat man emiittclt. daß der Minister den Ban der Linie Klostrrgrnb-Miilde zwei Unlernehinern zngeschlagcn halte, ohne daß vorher eine öffentliche Ausschreibung erfolgt wäre. Ein von dein Minister ausgestellter Wechsel spielte dabei eine verdächtige Rolle. Dies »nd noch Anderes wollten die Deutschen zur Sprache bringen Jetzt wird's wobt unterbleiben, da Herr v. Pmo ein todter Mann ist. Daß er Knall und Fall gestürzt wurde, erkennt und Hamburg bala damit remsiren »nd Braimirhweig habe inan ja in der Tasche. Minister v Scholz lvnstalirlr. daß wenn die Ne gierung moralische Bedenke» geaen deu^liitrag hätte, sie demselben nicht znsliinmen würde. Der Honmioswiisamrag auf Vermehrung der Lollcrielooje wird schließlich mit 19l gegen Itzl Stimmen an genommen. Berli n. Tie RrichSlagskvinmimon für den Gcictzenlwnri zn einer koinnmnaleii Besteuerung der S'siziere nahm den Entwurf mir Ist gegen 5 Stimmen an. Am eine ','lmrage des Apcz Baiinibach, der ans eine Erklärung des Gehemiralh Helv im iächnichen Land tage Bezug nahm, enviederle Bnndcsmlhsbcvollmächtigler Gras Hoheulbal. die iächspche Regierung weide jedenfalls demüht sein, einen gleichen finanziellen Elselr wie in Pieuße» zu erzielen. Kiel. Ter am der kaürrlicheii Wer't brichaitigle Mmchiucn- nicister Schwär; wm.de wegen Veitnndniig mit dem wegen Landes verralhes gugeklaglen Redalleiw Prohl verhmlet. Tie Berliner Börse erössnete eher schwach. Es fanden ansgedehnle Realisationen slat', wom nach Vimikoabaaben der k!c>- niai, schon aus dem Umstande, das; augenblicklich die Verhandlungen Spekulation kauie». Die Svetiilaliv» in Bauten war schwäche zwilchen Oesterreich und Ungarn über Ernenernng de-s Ans- - " - ' glcichs noch nicht abgeschlossen sind. In solcher Geschä»tslaae wechselt kein Reich seinen Handelsniiiiister ohne äußerste Noch. Tein Ministerium Grast» Taasfe erwächst ans dem Rücktritt Pino's eine Stärkung, denn dieser war ihm stets mir eine Bürde. Sein Nachfolger nnig sein, wer es will — ein so deiitich'emdlichcrMmin wie dieser Pino wird cs nicht >cin Die Deutschen Oesterreichs lnrben Ansprüche, künftig in der Negierung besser vertreten zn sein. Ohne gnncmcstcnc Betheilignng der Denlichen kloppt cs nirgends in dem Negie>»»gsapparate des Dvngureichs. Mit dem Bctaiintweidc» der irischen Pläne Glndstones ist die crwnrtete Mimsterkrisis eingetrctcn. Zwei Minister weigern sich mitznwirken. Einstweilen hat Gladstone sie noch zum AiislMren vermocht. Aber ewig werden sie sich nicht holten lassen. Tic beiden Flüchtlinge gehören den Radikalen an und cs ist eigentlich wunderbar, warum sie sich gegen den gciimdcn Gedanken Glad- stones sträuben, in Irland ans der Masse elender Kleinpächter einen Stand bäuerlicher Eigeiithümer zn schaffen. Den Radikalen scheint Gladstone noch viel zn gemäßigt, daß er den Grundbesitzcru nicht einfach ihr Eigensinn» wegnimmt, sondern cs ihnen von staats- wcgen abzukcmsen Vorschlags. Neueste Teleiirammk ver „Dresdner Nuckir." vom 17. März Berlin. Ter Reichstag, dem die v. Gewerbeordnungs- novclle zngcgangen ist, ermächtigte das Piändium. dem Kaiser zu seinem Geburtstage die Glückwünsche des HansiS zu übermitteln, und satzte dann kuo, 2- Bcralhnng der Arbeiteisclmtzcmträge fort. Abg. Grohe iVlksp.) erklärte sich gegen die Organisalionsbestiiu- innngen des sozialdemokratischen Entwurfs, cmsgenvimnen das Neichsarbcitsanlt, aceevtirte aber die Kininnnsivnsantrnge als eine Abschlagszahlung. Abg. Dr. Hartmann berlhcidigte die Kommis sion, sonne deren Berichterstatter Lobrcn gegen die ncnlichcn An griffe des Abg. Kahler. Die Sozialdemokraten hätten sich die Sache gar zu leicht gedacht. Sie hätten in der Kvnimission die Ange legenheit sachlich behandelt, womit ihr Anstreten im Plcinmi nicht übcreinstinmie. Redner unterzieht den sozialdemokratischen Antrag einer eingehenden Kritik. Die vorgeschlaaene Organisation sei un zweckmäßig und schädlich. Wenn die Regierungen der von der Kommission vorgescklngene» Resolution Folge geben, werde wiederum ein bcdcntendcr Schritt auf dem Gebiete der Svzialrcsorm gcthan werden. Wer langsam gehr, geht sicher. Wenn wir auch die Früchte nicht ernten, so werden sie imseien Kindern und Kindeskiilders zu Gute kommen. — Bimdrsfommissar Lohniai»,: Cs sei schwierig für den Reichskanzler, zu beuitheilcn, ob die Zahl der in den einzelnen Ländern angesiellten Fabrikinsvektoren genüge und der Regierung die Vermehrung derselben anzuralben. Eine anderweitige stkegelung des Instituts der Fabrikinspektoren sei früher nicht möglich, als bis die Vcrussgcnvssenschastcn vollständig in Funktion getreten seien. — Abg. Bauinbach <dsr.) wendet sich gegen den sozialdemokratischen Antrag. Tue Sozialdemokraten seien selber nicht einig. Während sie in ihrem Entwürfe die Feststellung eines Minnnal-Arbcitslohnes fordern, habe Bebel denselben jüngst in einer Schrift als nudnrch- sührbar und utopistnch bezeichnet. — Abg. Herllingen iEentr.): Die Sozialdemokraten legen einen Gesetzentwurf vor, über dessen wichtigste Bestimmungen sie selbst nicht einig sind. S>e stellen denselben auch als große organisatorische Grundlage für die Sozial- resorm auf: der Entwurf enthalte aber nicht einen Punkt, der die bestehende Soziatiniserc hebt. Er ist ein mechanisches Machwerk und schasst nur eine bureankratüche Schablone. Er vermehre die Zahl der Wahlen und damit die Gelegenheit zur Agitation. — Abg. Mcrbach (Rchsp.) empsieblt den Koinnilssivnsantrag. welcher dein Arbeiter mehr nütze als die von den Sozialdemokraten vorgeschla gene ganz lmdurchsiihrbare Organisation. Der Koinniissionsantrcig sei nur em Schritt, aber doch ein Schritt znm Ziele. — Abg. Halben (dfr.) findet eine» gcsimdcn Gedanken m dem sozialdemokratischen, allerdings undurchführbaren Entwurf, nämlich die Schaffung selbst ständiger Arbcitervertretuna in unserem kwirthichassiichen Leben. Die Abga. Pfannkuch, Grillenberger (Soz.) vertheidigen den sozial demokratischen Entwurf. Derselbe werde bekämpft, weil inan den Arbeitern keine Vertretung gebe», sie mundtodt machen wolle. DaS Gebiet der Sozialrefonn sei überhaupt noch nicht betreten worden. Schließlich wird der Koinmissionsantrag, welcher eine Vermelumig der Fabrikinspektoren und die Verkleinerung der Bezirke derselben wünscht, gegen die Stimmen der Sozialdemokraten angenvimncn. — Morgen: Weser-Korrektion, Zuckersteuer. Berlin. DaS Abgeordnetenhaus setzte heute die zweite Berathung des Etats bei der Lotteuevcnvalruiig fort. Tic Koniinnsiou beantragte, die Einnahme aus dcni Verkauf von Lottecie- koosen statt mit 4,054,<»46 Mk. mit 6,081.996 Mk. einznstclle» und die Regierung cmfzuforder», für das Etatjahr 1887/88 durch Ver mehrung der Loose um das Doppelte eine Verdoppelung der Ein nahme» herbeizusühken. Abg. Gras Limbmg-Stirum lkous.) befür wortete diesen Antrag mit finanziellen Gründen und unter Hinweis auf die Summe», die durch das Spiel in der sächsische». braun schweigischen und hamburgischen Lotterie Preußen entzogen würden. Abg. Gcrlach (kons.) bekämpite de» Antrag aus wirthschnftliche» unv moralischen Gründen. Abg. v. Rauchhaupt <ko»s.)> der im vorige» Jahre gegen die Vermehrung der Loose sstmmte. erklärte sich setzt dafür, daß sich die politische Situation inzwischen verändert habe, insidem, als nach oen letzten Vorgängen im Reichstage sür die Berücksichtigung der Bedürmiffc der Einzelstaaten nichts mehr zu erwarten sei; diese müßten sich hiernach selbst zu Hellen suchen. Abg. Mayer-BreSlau lfreisd ist gegen die Vermehrung der Loost. durch welche zum Spiele gereizt und ein Lottcriekoiikurrenzkanip, der einzelnen Staaten rntscffelt »»erde. Abg. Kirsckke (weis.) spricht kür. Aba. G»eist (not.-lib.) gegen die Vermehrung. Abg. Windthottt bekämpfte den Antrag der Regierung al» nickt konstitutionell. Wenn Preußen dir Lotterie abschaffen wollte, Witwe es n, Dresden deutsche spekulative Babnen still und abgeschwächt, österreichische ausgenommen. Franzosen uns Lombarden vcrkebrtcn gleichfalls niedriger, Bergwerke wäre» wenig vnaiiderk: von sreinocn Renten, waren namentlich Russen niedriger. Ter Schluß brachte ans höhere Pariser Konrse eine aenc>clle Befestigung. Im Kassaverkehr war die Tendenz gleich'allS schwach. Industrien waren meist angebalen : sächsische Webunhl l Pro;, niedriger. Österreichische Prwrltäteir waren matt. Privaldiskont 2 Prvz. Z ffrankfnr« a. M., 17. März, ijrcdit eil-/,, Ziaal-balm A6V». r!o»i> ^ »ardcn —. GaUzi-rzitUN/,. (kqyptcr KN/-- Wror. u„„ar. "loldrenic —. ? GotNiardbal,» —. Slocouto 2IS.L0. LrcSSiicr Baut —. Still. WleII. 17. Mär.-,, ffrkdil MS.KO. Slalttsbalm M.M. vonibarde« ILS.M. " Nordwetlb. 17:>/,a. Miirlnolcii K1.L7.». II»q. Kredit ASM. Günstig. Paris, >7. Mär.;. Säilu». »Heilte 80,17. Lnicilic lOS.go, AIal jener S7.SL. ' TlaalSbaim SIS'/;. Vombarde» 27», do. Prtorilälc» —. Svanier Ü7.K8. Lest. Äotdrentc —. Eg>n>tcr 217,00. cilnmane» ',21.00. Bekinnvict. London. 17. März. Bormilt. II Ndr 10 Ml», koniolo 100-/,. 1872er l Rüsten SS>/-. Itaüeucr 07-/,. Lombarden I0->/,.,. »tonn. Türke» 12-/,. »Idroc. : tmidirlc Amerikaner I2S-/». Idroc. Nngar. Goidrcnlc 8ti-/.. Oestcrr. Slois- - renie 02-/,. Prciist. Konsuls 02-/,. EgiN-lcr 08 zotcne (SgiNilcr 08. Otio- - manbank I1'/„. Sncz--Nclicii 81. — Llimmung: Ruhig. — Weiler: Zihö». vrcSlau, 17. März, Na.1>»i. iÄrlrcidemarlN. Sr-irltuS r>r. 100 Liter 100 Proc. r-r. März 22.00, vr. Adrii-Mai 21.80. Vr. Jnli-Augn» 27.21,. Roggen vr. März 128,00, Pr. Avril-Mai >20.5,0, vr. Stvltinver-Lciober 111.00. Rüböl loeo Pr. Aiärz 12.00, Pr. Av-il-Mai 15>,00. Zink fest. Tstauwellcr. «i„L»f»am iVrodukte»». 17. März. -Läiliiii.- Weizen ver März —, ver 4M Ln-> fest, gjogai-n ver Mär» 131. ver Mai io». Vciianviet.1 London. 17. März. lSchlust.i Weizen fest, ruhig, russischer Hafer fest, anderer schivächer, Mahl-gtcrftr -/, Sch.billigrr. — Weiler: grost. 8 Lokales mid SiichsjschrS. — Heute Nachinittag findet am Kgl. Hose eine Tafel von ^ 38 Gedecken statt, zu welcher auch die Herren Minister und mehrere / Landtagsabgeordncte geladen sind. - — Ehe Sc. K. H. Prinz Friedrich A u g n st Leipzig verließ, lud er vergangenen Donnerstag Abend die Vertreter der dortigen Eorps in's kgl. Palais und verkehrte mit ihnen in echter Evminr- litonenwcise. — Pvstdirektor Giesecke in Leipzig erhielt de» türkischen Mcdschidie-Orden I. Klasse. — Landtag. Die 1. Kammer erledigte in ihrer geslugem Sitznng das Kultilsbudgct. Am Rcgiclimgstisch befand sich dcr Herr Zkultnsminister Dr. v. Gervrr mit emem Stabe voini Geheinl- rüthen. Als Referent stmgirle Abg. v. Trützschler. In der allge meinen Debatte berührt Aba. v. Tauchnitz die Frage der deutsche» Rechtschreibung. Er habe Anfangs den Rewrmbesirebimgcn smn- pgthisch gegenüber gestgnden. sei aber durch den Verlaus der Ange legenheit acg enttäuscht worden, denn man sei nichr zn einer Einheit, sondern zu einem Wirrwarr gekommen. In der Schule würden die jungen Leute genvthigt, nach der neuen Orthographie zn schreiben, während dies ihnen in ihrer späteren Stellung oft wieder verboten sei, Tie ganze denlsche Literatur litte cinpsmdlich nnicr diesem Uebel- stand, und die Tagespreise habe sich fast ganz ablehnend verhalten. Eine Umkehr zum früheren Zustand sei iminöglich. Leider fehle ims ein Mitlclrmnkt, den andere Nationen in ihren Akademien besäßen. An erster Stelle richte er daher an die Regierung die Bitte, die HeranSgabe eines Werkes z» veranlassen, welches die dcnlscke Rcchliclneibniig seslictze. Ter Herr Kultusminister mörhlc hierin die Initiative ergreifen, Bürgermeister Brüller beklagt, daß durch daS jetzige System der Festsetzung der Schulferien eine Ungleichheit deS Soniiner- und Wi»!e>>clmlhalbiahrcs bewirkt werde. Seincr Ansicht nach müsse das Schuljahr nicht nothwendiger Weise mit Ostern schließen, wodurch der jetzige Uebeliland bernriacht werde. Oberdürgeriiietstcr Dr. Andrb erklärt seine lebhafte Befriedigung mit den von Abg. v, Tanchnitz gegebenen Anregungen. Omic den Mittelpunkt einer Akademie ici freilich eine Einheit nicht zu erzielen. Dann aber werde es sich nicht nur dämm handeln, die Rechtschreib ung sestmstellen, sonder» auch auf eine Sprachrcinigimg ziizukoinincn. Namentlich in der Presse wucherten die Fremdwörter io, daß man kaum ein Blatt in die Hand nclnncn könne, ohne drei, vier Sprachen zu verstehe». Dieser Mißstand beruhe meist ans Denkfaulheit, theils auch auf dem lächerlichen Glauben, daß es vornehm lei. mit srein den Worten um sich znwersen. Diese falsche Vorstellung müsse zerstört werden, damit wir uns nicht ferner dem Spotte des Aus landes anssetztcn- Kultusminister Dr. t>, Gelder giedt zn, daß die Beschwerden über die Ungleichheit der Orthographie nn Ganzen begründet seien, aber die Erfüllung des ihm von Herrn v. Tanchnitz unterbreiteten Wunsches gehe i» jeder Welse über die Grenze seiner Wirksamkeit hinaus. Wir hätten nun einmal keine Akademie und wenn wir sie Hütten, iei es noch die Frage, ob dieselbe auch in dcc Weise wirken würde, wie in andcren Ländern, denn es sei nun ein mal schwer, die deutschen Gelehrten unter einen Hut zu bringen. Durch Einführung der neuen Orthographie in den Schuten sin übu- gens bereits dein Urbelltcmde etwas abgeholsen. gleichwohl werde er die ihm gegebene Anregung in eingehende Erwägung ziehet,. Bei dein Kapitel „Kathvliicke geistliche Behörden" dankt.Herr Bi schof Berne« für die staatliche Unterstützung und weist die in der 2. Kanmier vom Abg. Geuer gegen die Am!s>ührimg katholischer Geistlicher erhobenen Beschuldigungen zurück. Abg. Geber batte n. A. gesagt, daß sich beim Begräbnisse lcincr Frau der katholische Geistliche dazu gedrängt habe, eine Grabrede zn halten, obwohl er lGcyer) sich dies verbeten hätte. Es sei Pflicht der katholischen Geistlichen, dem Bcgräbnißaktc beizuwohneli. der betreffende Geist liche habe also nur seiner Pflicht genügt. Außerdem sei ihm nicht bekannt gewesen, daß die Gegenwart eines Geistlichen nicht er wünscht gewesen sei. Zum Kapitel »Universität Leipzig" spricht Prof. Dr. Fricker der Negierung und der Kammer den Dank der Universität für das bewiesene Wohlwollen auS. wenn er auch bc-