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- Erscheinungsdatum
- 1886-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188603050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860305
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860305
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-03
- Tag 1886-03-05
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Monat
1886-03
-
Jahr
1886
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„ol.ttN «,be»i tun« du ikdlßenk« an 8>lr äcs. Mannkcrn'lc lerne " »tndtiäilcit. Tageblatt für I-kitiK. RtiltthM»«. -esWrrttllett. NiME Lremdeiilille. ?ür koüLMSLtSL- ts.driL^LtvL Mäj VvüLvotiyLvL. k»rl km! kmMr ^nnaborss, Luehsten empfteklt 8ein grosses I-ag«r in «kttvaii und « vI> nI» I»« » und U«Iiei»vi I«ii. d«sts« «velircdss krüparat, dis Laut nickt rslrsnd. ergisdig kettix und »vsonskm. kl. 75 ktz. und !'/> Lllc. LSnixlivkv Hofapotlivkv Vrvsüvn, »m S«or»«nUiar. WuliMlrsri in omiln: Nottkeki^poittexc, ^e>8 L «Me, SrII»»»«tr„»« ii, XkoKLki^pvinkxe, Zirr? "DAR ^ 25—35 o/a unter den as,völmliolisnkreisen liükort die vi^i,i-i on- L sakrlk von Xdols NUKr in Vsukvn d. vresde». I00 8til«-Ic N 21. 2. 2.30. 2.50, 2.80. 3, 3.20. 3.50. 4, 4.50. 5. 6. 7 ln» 21. 15. Z koino 6ix->riIIo« A. 2, I-nndres 21.2.50, koektvine Knuclitatzulco ? 80, 100. 120, 150 ktg. bis 21.',3 pro ?5»nd. kortosroio X» r>' Sendung boi Voriius/.aliluiig von 21. 10 doi Xoeknubmo vm> ^ 21. 20 :m. kroiscouranto gratis und Iraneo. ^ «tz II. Mltz U8ktzll- II. IIltzLttzl'ZMmK. ^"'slicLEmkLmr^E L.nttrüg6 naek ausvllits worden prompt ettzctiiiii. «r. «4. si. ts,«oa«qi.! ,88«. Freitag, ». Mä,F. 8cia»lioortli»cr Redakteur für P»littschtO vr. Lmtl Biere» ln Dresden Der Geirrkanips im Erzgebirge hat damit geendet, daß der sozialdemokratische Geyer aus Grebenhain den Fabrikanten aus Geyer besiegt hat. Dab der stets schwankende Wahlkreis diesnial zum Geier ging, ist schmerzbast für die Ordnungsparteien. aber die Nachricht trifft sie nicht unerwartet. Es ist ein alter Erfahren,gssai;, dab die vereinzelten Nachwahlen stets radikaler ansfallcn. als die Haupt- ivahlcn. Richtiger misgedrückt: bei den Nachwahlen ist die Oppo sition stets im Vorthcil gegen die Regierungsparteien. So machen in England die Konservativen stets bessere Geschäfte bei den Nach wahlen, alS die Liberalen, wenn Letztere am Ruder sind. In Frankreich und Deutschland fallen fast immer vereinzelte Wahlen gegen die Negierung ans. Das hat seine naheliegenden Gründe. BeiHanptwahlcn entscheiden die Wählerschaften nach groben durch gehenden Gesichtspunkten, bei Nachwahlen machen sich allerhand Nebenfragen »litbestiminend geltend. Noch einflubreicher aber ist es» dab die radikalen Parteien bei einzelnen Nachwahlen im Stande sind, ihre ganze Agitativnökraft, die sie bei den Hanptwahlcn über alle Wahlkreise vertheile» müssen, anf einen einzigen Punkt zu konzcntriren. Co haben auch diesmal die Sozialdemokraten nneder- mn ganze Schaaren von Agitatoren über den crzgebirgischen Wahl kreis Schncebern-Stollberg-Lugau-Zwöiiitz losgclassen. Ter ganze hohe Rath der Sozialdemokratie stand dahinter, die Parteileitung in Zürich bewilligte die Geldmittel, die Reichstagsabgeordncten wnerten ihre besten Wähl-Agenten persönlich an. Es lag den sozialdemokratischen Führern in Zürich ganz besonders viel an der Wahl Geyer's. der als noch weiter linksstehend gilt als selbst Lieb knecht und Bebel. Zu seinem Siege wirkten aber noch mehrere be sondere Umstände niit. Das Branntwein-Monopol ist inzwischen am politischen Horizonte aufgetaucht; es treibt viele bei Wahlen besonders cinslubreiche Leute, die hierdurch ihren bisherigen Erwerb ganz zu verlieren oder geschmälert zu sehen fürchten müssen, in's sozialdemokratische Lager, als da sind: kleine Dorf- kcänicr, Gasiwirthe und Schnapsverkäuser. Andere wieder. Berü hmte und Fabrikarbeiter, befürchten eine Bertheuerung des Schnapses. Der Kandidat der Ordnungsparteien. Fabrikant Zschierlich, hat zwar ans das Bestimmteste erklärt, dab er gegen das Branntwein-Mono pol stimmen würde: aber es half ihn, nichts bei den geflissentlich mißtrauisch gemachten Arbeitern. Auch die Frage des Hausirhandkls spielte mit in die Wahl und zwar zu seinen Ungunsten Gerade aas jenem crzgebirgischen Wahlkreise ziehen jedes Frühjahr viele Hunderte von Hausirern aus. die Blcchwaaren. Spitzenklöppel arbeiten, Posamenten und dergl. vertreiben. Diese wackeren Leute verdiene» sich niit dem Hansircn ihrer zum guten Thcil selbst ge fertigten Erzeugnisse einen sauren Bissen Vrod, den ihnen Niemand schmälern wird. Sie unterscheiden sich ganz wesentlich von jenen aufdringlichen Hausirern mit sogen. Ellenwaaren und allerhand Tand und Schundzeug, die für die Landwirthe eine unausstehliche Landplage geworden sind. Die bäuerlichen Wähler verlangten vom Kandidaten Zschierlich. daß er mithelfe, sie von diesen Schmarotzern zu bcircien; da ist es denn ungeheuer schwierig, den braven Blrch- lösscllcuten und Posamentirern des Erzgebirges begreiflich zu machen, daß ihr redlicher Hausirbetrieb bestehen bleiben kann und soll, auch wenn die Gesetzgebung jenem Auswüchse zu Leibe geht. Die Sozialdemokraten haben leichte Arbeit, sie gegen einen Kandidaten cinzunchmeu. den man als Feind allen HausirgewerbrS verdächtigt- Weiter hat die schwankende Haltung der Fortschrittspartei abermals den Sozialdemokraten ihr Geschäft wesentlich erleichtert. Der Wahlkreis war ernstlich von den Sozialdemokraten bedroht; er ist mehrere Male von Liebknecht vertrete» gewesen. Das war bekannt. Jcd^-s Auftreten einer fortschrittlichen Kandidatur konnte nur de» Sozialdemokraten zu Gute kommen. Zwar hat das loyale Ver hütte» der fortschrittlichen Abgeordneten in der 2. Kammer dies Aeuberstc verhütet: aber Eugen Richter in Berlin war damit nicht ein verstanden. Mclmache Anläufe zu fortschrittlicher Sonderkandidatur wurden aus sein Betreiben hi» geinacht und ivenngleich aufgcgebcn, brachten sie doch Verwirrung in dieReihen derOrdnuilgSvarteicn. Man kann nicht mit Bestimmtheit behaupte», dab fortschrittliche Wähler aus Aergcr darüber, dab der auch inehrmals von einem der Ihrigen ver tretene Wahlkreis ihrer Partei ganz verloren gegangen ist. diesmal sich durch Abgabe sozialdemokratischer Stimmzettel gerächt hätten. Aber die Fortschrittspartei hat den Ordnungskandidaten nur lau unter stützt und Nichts für ihn öffentlich gcthan. Daß eine andere Persönlichkeit als Zschierlich bessere Aussichten gehabt hätte, kann man wohl kaum sagen. In seinem Wohnorte Gcner selbst siegte er glänzend (587 gegen 208) über seinen Gegner. Das Vertrauen Derer, die persönlich sein Wirken kannten, bat ihm also doch wohl nicht gefehlt und man mub diesem Manne für seine große Thätigkeit im Interesse der Ordnunasparteikn dankbar sein. Es ist eben nicht Jedermanns Sache, sich dem Fegefeuer der Wahl- austegung hinzugcbcn und mehrere andere Personen hatten sich ge weigert, sich den Schmähungen und Verdächtigungen der Sozial demokraten. noch dazu bei der Unterstützung einzelner Ord- mlngspartcicn, auszusktzen. Bei der Hauptwahl am 28. Oktober 1884 hatte der konservative Evert mit 7tW St. über den Soz- Den«. Liebknecht <6«)65) gesiegt. Jetzt hat Eberls Nachfolger 7400 St. «chatten, der Sozialdemokrat Geyer 8500 St. Die Fortschrittler sind also wahrscheinlich zu Hanse geblieben, haben nicht mit gestimmt und die Zahl der Sozialdemokraten wuchs beträchtlich. TaS ist ein nnersreulichcS Ergcbniß — ei» Brief von dort faßt Alles in die Worte zusammen: Schlechte Zeiten DaS! — aber en, Grund zum Verzaglscin liegt nicht vor. Die Ordnungsparteien werden bei ven künftigen Hauplwahlen ihre Sache besser machen, sich enger zu- sannnenschließen, namentlich werden, von dieser Erwartung mögen wir uns noch nicht trennen, die fortschrittlichen Wähler Sachjenü lünstig mehr aus das Urthcil der fortschrittlichen Landtagssraktion. als auf die Hetzereien Enger« Richter'- hören. Dann werde» wiederum di« Ordnungsparteien ihr patriotisches Banner über einem Wahlkreise wehen sehen, den jetzt der Geier geholt hat. Unwillig, kurz angebunden und mit abäewandtkn Augen hat der serbische Unterhändler in Bukarest den FriedcnSvertrag Unter zeichner. Dieser Miniaturvertrag «st ein einzig tn seiner Art da stehendes Dokument. Zur Redaktion dieses kurzen Friedensver- tragcs bedurften die betheiligtcn Staaten beinahe so vieler Tage, als der Vertrag Worte enthalt. Serbien legte bis zuletzt ein weg werfendes Benehmen gegen seinen bulgarischen Besieger an den Tag. Es weigerte sich entschieden mid mit Erfolg, den Ausdruck irr den Vertrag aufzrirrehmen, daß es mit Bulgarien außer Frieden auch »och „ Frenndschast" schließe. Ans solche FreundschastSbe- tkenerungen ist zwar an sich nicht viel zu geben: aber da sich Serbien ausdrücklich widersetzte, diele zu Nichts verbindende Frcmid- schastsphrase in das Friedcnsinskmiient aiiszmiehmcn. so bekundet es damit, daß es mit Bulgarien und der Türkei keine sreiliidschatt- lichen Beziehungen unterhalten will. Serbien sagt den Groß mächten : Hier habt Ihr daS Stück Papier, das Ihr nnn eiiminl verlangt — ich thue trotzdem, was ich will. Seine siegreichen Nachbarn mögen nur vor Serbien am der Hut sei»! Europa bat also nach wie vorHdafür zu sorgen, daß Serbien nicht seinen bösen Willen in Thaten nnisetzen kann. Die akute Gefahr dort ist besei tigt, das chronische Uebel bleibt bestehen. Ter einzige Lichtpunkt bei dein Bnknrcster Friedensschlüsse ist, daß der gefährlichste aller Störenfriede, Griechenland, in eine iiolirte Stellung geralhen ist. Tie streitsüchtigen Hellenen wollen ihre Rüstung nicht ablcgcii, obwohl Griechenland dafür bereits 10Mill. Francs ausgegcbe» hat. Ebenso viel ungcsühr kostet den Türken ibrc Kriegsbereitschaft. Die Stellung Griechenlands fängt an lächerlich z» werden. Warum lasse» sic ihren tapferen Worten nicht Thaten folgen? Warum schlagen sie nicht los ? Aus was warten sie noch? Das Winterwetter kann doch nickst ewig als Za»dergr»»d herhalten, mich die Schwierigkeit, einen Minister zu finden, der mnthvoll den Rückzug antritt. »»iß endlich doch einmal zri über winden sein. Griechenland lauert, nachdem cs auf die Hilfe Glad- stone's verzichten mußte, darauf, daß Rußland ihm noch bcispringt. Der Zar weigert sich nämlich immer noch, dem Abkommen zwischen dein «ultan und dem Fürsten von Bulgarien beizutreten. Rußland macht inimer neue Ausflüchte. Füllt Alexander tritt nämlich 2l rein mohumedanische Dörfer Ostrmiielieiis an den Sultan ab; das will Rußland nicht leiden. So erhält das Zarenreich den Zünd stoff ans dem Balkan in fortwährendem Glimmen. Ans der innere» Politik Deutschlands erwähnen wir heute nur zwei Thatsachen: einmal, daß die Ccntcmnsvresse sich von ihrem sprachlosen Erstaunen über die antipolnische Herrenhausredc des katho- >i. daß .. , _ . oppelwäbriingö- männer ein „Zur Zeit »och nicht!" zngeruien hat. Aus Rücksichten auf den internationalen Handel läßt der Kanzler die Interessen der Landwirthschast und der Gewerbtreibendcn zunächst noch in den Hinlergrulid treten. Die Gvldwährungsniäiincr jnbilircn — vor der Hand sind sie im Vorthcil. bis die Notblage der gütelcrzcngen- dcn Volkskieise zur Doppelwährung führen mug. Denn Noch bricht nicht blvs Eise», sondern auch Gold. «e»este Telear«mme »er..Dre-vner Ra»r." vom 4 März Berlin. Der Reichstag trat vor üversüllten Tribünen in die Berathung des Braniitwcin-Molwvols ei». Der Reichskanzler war nicht anweicnd. Minister v. Scholz leitete die Debatte ein mit deni Nachweis der finanziellen Bedürfnisse der Einzelstaaten, besonders Preußens. Der preußische Landtag komme kaum m die Lage, einen Ansgabetitel abzulchiien, beantrage vielmehr häufig weitere Ausgaben. Abhilfe sei nur von einer Vermehrung der Ein nahmen des Reichs zu erwurten. Das Reich selbst habe bei großen Ausgaben einen knappen Etat, die Ausgaben und Bedürfnisse stiegen. Der Branntwein ici den Negierungen schon längst als ein geeignetes Steuerobjekt cuipsohlen worden. Frankreich ziehe aus dem Branntwein 190. England 300. die Vereinigten Staaten 300 und Deutschland nur 50MillionenMark. Eine Reform der Bräunt weinsteuer hinderte bisher die Schwierigkeit, eine» Steuermodus zu finden, der nicht wichtige wirthschastliche Interesse» schädigt. Das Monopol beseitige diese Schwierigkeiten. Dasselbe vernichte nicht die kleine» Brennereien, sonder» erhalte dieselben. Dem Verbrauch des Spiritus für technische Zwecke werde Vorschub geleistet. Die über- schießende Produktion werde in's Ausland gcletet. Bezüglich der einzelnen Bestimmungen seien die Negierungen zu Entgegenkommen bereit. An den Anschluß der süddeutichen Staaten für dieses Gesetz fei nicht zu zweifeln. Dasselbe stärke somit den Ncichsgedankcn Die Behauptungen, die Vorlage mache 3000 Grundbesitzen, ein Geschenk aus den Taschen der Steuerzahler sei durchaus unbe gründet. Durch Herabdrückung drS Preises, der in de» Äremicrcien gezahlt wird, würde man eine Heime schlachten, die goldene Eier legt. Eine Steuer-Erhöhung wüwe Tausende von Arbeitern brvd- loS »lachen. Er bitte bei einer Prüfung der Vorlage den gegen- theiliacn Standpniikt zu achten und nicht zn triumphire», wenn eine Einigung nicht zu Stande loiiiint. (Beifall rechts.) — v. Huene (Centrum) erklärt sich Namens der nahe an Einstimmig keit grenzenden Mehrheit des Centrmns gegen das Monopol. Der Minister sage, der Staat habe schon viel Macht durch die Post venvaltung rc. Gerade deshalb falle seine Macht durch das Mona pol nicht noch vermehrt werben. Die politischen Rücksichten ständen seiner Partei höher als die materiellen Vortheile der Vorlage. Der Schutz der Landwirthschast. dr» die Vorlage gewähre, sei sehr ein seitig. Tie Höhe der Monopol-Einnahmen sei noch nicht zu be ziffern. wohl aber wisse man, daß die Ausgaben sehr große sein werden. Das Monopol werde nicht einen Sanier bessern. Die Vorlage stelle sich als eine doppelte Steuer heraus, als Fabrikats und Konslniisleuer. Sie enthalte beaHtenswerthe Gesichtspunkte für eine Äranntweinsteuerresorm. weshalb er beantrage, die Vorlage an eine 2lgli«drige Kommission zu verweisen. (Beifall in, Centn,»,). — Richter zs gölte», dah vor der vierten , gegen, nur 7 für das Monopol eingegangen. Diese Agitations bewegung sei eine wirthschastliche, keine politische. Dieselbe habe einen nationalen Zug. etwas herzerquickendes. Die Vorlage sei die Erfüllung eines Stückes des sozialdemokratischen Programms. Die Sozialdemokratie wolle aber die Vortheile des Staatsbetriebs der Allgemeinheit zu Gute kommen lasse», während diese Vorlage nur für eine Dotinmg der Großgrundbesitzer sorge. 3000 Großbrenneni wolle ina» 60 Millionen zuwenden Wer sind diese Herren? Im Wahlkreise Kardorff's gehören mehrere Brennereien den, Könige von Sachse», einige dem Kronprinzen. Herr» v. Kardvrff und mehreren Grasen. In Schlesien gehören 76 Brennereien Grasen. 2i> Frei herren. darunter 2 Henri v. Rothschild. Der Werth der 3000 Güter werde um 1'/» Milliarde gehoben. Zur selben Zeit, da man die Güter der polnischen Adligen ankausen will, uriierstütze man sie durch diese Dotation. So planlos. wird unsere Gesetzgebung ge macht. Freilich durch die Annahme dicker Gelder werden die Groß- annivbcsitzer zn Heloten der jeweiligen Regierung. Die Ertrags berechnung sei falsch, das Monopol werde höchstens 100 Millionen bringen. Die Branntweinpest werde dnrch das Monopol nicht ge hindert. Denn wo moralisches und fiskalisches Interesse veramckt werde, siege das fiskalische. Das Monopol sei politisch verderblich, es vernichte die Selbstständigkeit der Bundesstaaten. Berlin. Das Abaevrdiietenharis beriech die Kreis- und Provinzialordnung für Westfalen und überwies dieselbe an eine 21 gliedrigc Kvininiisivn. - Berlin. Der Bundesrath stimmte dem Ausschußbericht nber den Gesetzentwurf wegen Abänderung der Gewerbeordnung zu. Uebcr den Antrng Preußens betreffend den Entwurf eines Gesetzes über die Hergnziehuiig der Militärpersonen zu den Gemeindegbggben wird in einer der nächsten Sitzungen Beschluß gefaßt werde». Berlin. In der RcichStagskommiffroii für das Sozialisten geretz erklärte Stgatssekrelär v. Bötticher, daß die Abänderungs- anträgc des Abg. Tr. Windthorft für die Negierungen schwerlich aiincbiiibar sein dürften. Tie Berliner Börse cröfsnete recht fest, iignicnllich waren Banken steigend. Tie Wiener Meldung von der Emiffion der Ose»-Fü»skirchiier Eisenbahiiaklien und dem Gerüchte von dcm Ausverkauf der imgarischen Pupierrente, steigerten die Ereditaklien, auch Tiskonto-Komiiiandil waren belebt und höher. Buhnen schwach,, deulsche angeboten und gegen gestern niedriger: erst später trat sur- diefelben eine leicht? Befestigung ei». An, dem Rciiteiimnrkt waren Russen belebt und fest: spelulalive Bergwerke gegen Schluß dinch- gehcnds erhöht, besonders Bochumer neigend. Im Kassaperkelw waren Bahnen schwach. Banken fest, Bergwerke still und wenig verändert, säcbs. Giißstalil l Prozent höher, Industrien belebt und fest, österreichische Prioritäten gleichfalls recht fest. Privatdiskont 1'K Prozent. jsr»,rtiirt <1. M., I. März, arcdit LII-1. SlaatSbnIi» 2om. tardrn NXNYializlrr IKäN,. (dnyptrr i!8,'>li. ivroc. Unaar. Goldrcme Ki.'M. Soltbardbalii, —. TISconto L»S,ia. Larmslädlcr —. ,>cst. Wien. 1. März, »red» ZOOM. Siaaisbab» e.V-'giv. Lombarde« «ordwestb. INH«. Marino««, «>,«>. Un,. grcdit M,b0. Fest. Pari-, t. Mir,. Saguh. «ei»e 82.2.,. «„leide EM. Italiener SSM. Staat-badn LM.LO. Lombarde» 27«, do. Prioritäten —. Sbanicr ü7,Ui. veft. Goidrcntc —. Eadbtcr Mö.ü«. Ottomane» MM. Schwach. London. 4. Mär,. Bormitt, ii »dr,i« Win. gonkols I«i-!„. >87:ier Rune» 1««. Italiener 27",. Lombarden >«" ,,. »ono. Tiirkc» 1L>>ävroc. fnndirte Amerikaner l2!N ,. Ivroc. N»a»r. Goldrenle 8M .. Oester«, idoid- rrnte W>„. PrenH. lionlol- INI. «kandier 68V.. «One lkaqptcr Oi«o- maudank li"„. Surz-Mrtleu KL «. — Liimmnna: brhanptei. — Wetten: Frost. Stettin, 4. Mär,. Nachm, r Nbr. iGetrcidemarky. Wkl,e» »»»erändcrt, loco M—ILZ, Pr. Adrii-Mai >56,LS, dr. Srpt.-Oct. liiöM. tstoanc» »noerändert, loro 122—IR, dr. «dril-Mai IR,5«, dr. Scdtcmbrr-Lctobcr Ui8,ca>. Niiböl geschäitsloS, loco dr. «dril-Mai 4lM. dr. Srdtcmdrr-Octobkr 4ö.7«t, Sdiritns unvrrSneeri, loco R,8», dr. Adril-Mal RM, dr. Juni - Juli 08,2«, dr. 3»li- Auaiift MM. Prtrolrum loro vcrftrnrrt Usanrr 1", Proc. Tara «2,2». BreSlau. 4. Mär,, Nachm, tiöetrcidcmarkt!. SdirituS >«. iv« Litrr I«« Proc. dr. März 24.7«, dr. «dril-Mai R.8». Pr. Inil-Sdaaust NM. Noaac» »r. März >28M, dr. Adril-Mai Ni2M, dr. Srdtembcr.Ot «ober I!«,««. RiidiU loco dr. März 4i>M, »r. AvOl-Mai 4i>M. Zink fest. - Wcttrr: Windi». «msterdam «Produkte»!. a. Mär,. >«ch1nk.> Wcueri der März 204. der Mai —. still. Roaaen der Mär» «N. »er Mai iss. ruliig. Lokales und Sächsisches. — Dem vornialigcir außerordentlichen Gesandten der Argenti nischen Republik am kaiserlichen Höre zu Wie», Don M iaue l, Co ns. welcher in genannter Eigenschaft auch am Dresdner Hose beglaubigt war, ist von Tr. Maj. dem Kviilg.e das Großkreuz vom Awrechtsorden verliehen worden. — Der Unteiiteucreülnehmer Aug. Richter in Radebmg er hielt das Albrechtskreuz. — Gestern Abend fand in den Gcmächciii Ihrer Majestät der Königin eine größere Th e e ges e l l sch a st statt. — Die heutige «Sitzung der 1. Kammer ist für Dresden von besonderem Interesse, da in derselben der Akademicbau ver handelt wird. Bekanntlich schlägt der Bericht der Finanzdevu- tation durch ihren Referenten Herrn Obelb-ürgermeistcr Tr. Stnbel der 1. Kammer vor: in Allem der 2. Kammer zuznstimmen. auch in der Ablehnung der Petition des hiesigen Architektenbercins. — Bezüglich der Annaberg - 2 chwarzc n b ergc r Bahn, die nahezu snr die2. Kammer zur permanenten Frage geworden iit, hat von der früheren Majorität der Fiiiauz-Tep. 1), welche für Ver tagung des Projektes bis z»,n nächsten Landtage plaidirt. l Mo- glied sich zur Minorität gewendet, welche der Kammer die Bewilli gung der Nvrinnlspilr vorschlägt: demnach stehen die Stimmen in oer Deputation 5:5. — Gestern Abend hievte» die Abgeordneten beider Ständekaminer» eine parlgnientgrische Vereinigung im Bel vedere ab. — Landtag. In der gestrigen Sitzung der 2. K a m incr, einer der längsten der Session, reicrirte zunächst Abg. Hermann über die jeden Landtag wiederkehreude Petition des Geometers Jahn in Zittau um Erlaß eines B c ra iu ii i> gsg c s e tze s. Tic Deputation beantragt, dieselbe am sich berubeu zu lassen, zugleich aber die Regierung um Erwägung zu ersuchen, ob nicht eine weitere und beschleunigte Turchtühriiiig der Zusammenlegung der Gruiidstücke durch eine entsprechende Herabsetzung der damit ver bundenen Koste» lierbeizurühren sei. Nachdem sich die Abgg. Bartholomäus, Kökert, v. Scydewitz und Dr. Heine im Sinne des Deputatioilsgutachteus ausgesprochen und Regicruiigskommissar Geh. Rath v. Einsiedel seitens der Regierung Erwägung der Frage zugesichert, wird der Deputations-Antrag einstimmig angenommen. — Den ergiebigsten Stoff z» Erörterungen bot der Bericht der "iuanzdepiltativii 8 «Ncs. Gelbkc) über die ciiigegaiigcncii IN ,iseiiboI, npetitio »en. Die Herren Abgeordneten hatten sich hierbei zahlreicher Anstiäge-ihrerWählerschaft zu entledigen, indem sic diese oder jene Petition befürwortend, die Wünsche ihres Kreises der Regierung an's Herz legten. Auf die einzelnen Ausführungen ' ^ ----- - -- - - Probe stelle». der gefaßten der Ueber- gabe zur Erwägung zog die Lu»e Wilkan-Kirchberg-SaliperSdoif wer Rothenkircheii-Oberschöiihaidc-Bahiihos Schönhaide (Redner: Abgg. Speck, v. Polenz. Georgi. Philipp), ferner die Petitionen >ir eine Verbindung der Eheimiitz-Aile-Adorser Bahn mit der Zwickau-Falkeiistein-Oelsnitzcr (Abgg. Grahl, v. Potenz, Opitz. Streit) und für Erbauung einer schmalspurigen Sekimdürbahil von Wvlkenstc», b,S Johstadt (Abgg. Möbius. Mehnert, v. Kirchbacl,!. Wime für einen schmalspurigen Scknndärbahnanschluß Limbach- Wüstcubrand F'lbgg. Elauß-Hohenstcin. Jungnickel, Dr. Straumc>. Illilmaiiii-stoÜberg, Kreßncr). schließlich die Müglitzthalbabu ajS Schmalspurbahn (Abgg. Frenzel, Ackermann), die Strecke -tz öiNSL S1VA 'L söii^'.siuuvlit'L ';p4SiiU4Sg ^ r-ip8,l,08 riezsuv-
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