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- Erscheinungsdatum
- 1886-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188603039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860303
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860303
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-03
- Tag 1886-03-03
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Monat
1886-03
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Jahr
1886
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Vor 8 ösrux äisssr vorrüssliedsn kakrikats virck bior- « äurolr ssdr Hrlsiodtort. 8 1^« In, 2 eigner Oarstoll»»^, auftnersräontlioli »iilckaiü rinst zeobl- §> Leliiuoelcen'i, I I. 1,50 nnä 2 slnrlc. Löni^I. 11<>tr,iw11»oli6 Dresden, 4 « an, «vai-trenllioi. ^ ds««- Ml« »- M-l«rM<md«, "'LLIkLL'" ..LL .. /»LH ü . - ,, - , «ittrruuplimiitstiir» »Ür »cn S. Mitrz: Sützoft»»,» b«I durchschn» Nk. HZ. 31. Z>l,r,a«s. Ausl«,e: 42,000 «r-1. durchschnitilich «arlkrZ ' , r»,auwc..tt. Dresde»», 18^6. Mittwoch, 3. Mär;. Lkmnlwortllcku Ritattror tür PvNNschkt vr. Emil Biere» !» Dresden Noch immer steht die Nachricht von dem cndgiltigen Friedens schlüsse zwischen Bulgarien und Serbien aus. Tab derselbe binnen wenigen Tagen erfolgt sein wird, bezweifelt Niemand. Serbien sperrt sich zwar nach Möglichkeit, erhebt Widerspruche aller, euch kleinlichster Art und führt Verzögerungen über Verzö- gerimge herbei, aber dab der Friedensschliib nicht zu hinter- treibcn ist» gilt allgemein als ausgemacht. Tie Geschichte dieser Friedensunterhaiidlungen liest sich wie ei» Lustspiel. Nach der Unterzeichnung des Waffenstillstandes am 21. Dezember vergingen It Tage ungenübt, da sich Serben und Bulgaren nicht über den Ort der Friedeiisverhandlnngcu zu einigen vermochten. Als sie sich endlich iiber Bukarest verständigt hatten, zogen Serbien und die Türkei die Verhandlungen unter den lächerlichsten Vorwänden in die Länge. Anfangs hatte der Türke keine genügend beglaubigte Vollmacht; als er sie sich verschafft hatte, inubten anberaumte Sitzungen ausfallcn, weil sich die Unterhandelnden ans kindische Acne chikanirtcn. Tas eine Mal fanden z. B. die Bevollmächtig ten das Konferenzzimmer ungeheizt. Auch die Globinächte trugen durch ihre Einmischung viel zur Verschleppung bei. Besonders er wiesen sich die Vorschläge, in den eigentlichen FricdenSschlnb noch allerhand andere Dinge einzuziehen, als da sind: einen serbisch-tnr- tischcn Handelsvertrag, die Entscheidung über jahrelang streitig ge wesenes Wcidcgebict an den Grenzen, die Amnestie für die im Kriege politisch Gravirtcn re., als Hemmnisse. Ermüdet von diesem Ge zerre ries endlich König Milan von Serbien, den inan einen Freund von Theaterconps nennt, aus: „Gut, so labt uns Frieden ohne Bedingungen haben". Sprach's. setzte sich hin und schrieb einen „einzigen und alleinigen" Artikel nieder, wornach zwischen Bulga rien und Serbien Friede sein soll wie vor der Kriegserklärung. Tiner Ausweg cinpsahl sich durch seine Kürze, war aber den Türken u»d Bulgaren wieder nicht recht, weil sie darin einen Hintergedanke» witterten. Sie verlangten, daß in dem Vertrage stehe» dab cnitzcr dem Frieden auch noch „Freundschaft" geschlossen werde. Pille Welt ist einig, dab der Fürst von Bulgarien seinen Lieg nicht cuisnutzcu darf; er trägt weder eine Geld-, noch viel weniger eine Landcntschädigung davon; der einzige Preis ist die Vereinigung Bulgariens mit Ostrnmelien. Somit stünde dem Fc cdensschlusse eigentlich nichts im Wege. König Milan bleibt es erspart, selbst zuzugeben, dab er der Besiegte ist — diesen kleinen papierncn Erfolg kann chm der bulgarische Triumphator wohl g 'mien — die Anerkennung der bulgarischen Union braucht er auch naht ansznsprechen, da cs der Erlaubnib Serbiens gar nicht bedach ''wen nur die Grvbmächte der Union zugestinnnt haben. An lctz- t ler ist aber jetzt nicht mehr zu zweifeln. Das besiegte Serbien mich sich in daS Unabänderliche fügen und es kommt sachlich wenig an die Grimasse an, die eS dabei schneidet. Jede Stunde ist daS Eintreffen der Friedensschluk-Nachricht zu gewärtigen. Ter bulgarisch-serbische Streit wäre nur dann bedrohlich, wenn di? Abkommen zwischen dem Sultan und Bulgarien nicht perfekt winde. Tie Billigung desselben durch die Grobmächte ist das Ein zige. woraus es jetzt im Oriente ankommt. Stimme» diesem Ab kommen alle Grobmächte bei, so müssen sich die Kleinen ans dem Balkan fügen. Stur die UngcwWeit über das endliche Schicksal dieses diplomatischen Bandwurmes erklärt das lauernde Zögern Serbiens und Griechenlands. Sinn steht der Fall damit so. Nutz wild ist mit dem Ergebnis; der September-Umwälzung in Philip- pvpel änbcrst unznsricben. einmal, weil der Staatsstreich ohne sein Ziitl»,» und hinter seinem Rücken erfolgte und sodann, weil Fürst Alexander, der jetzt die Früchte seiner Tapferkeit in, Felde und Staalswcrslicit »n Kabinet erntet, den Willen bekundet, auch ferner hin sich nicht von Rutzland gängeln zu lasten. Russland mutz, wie cm panslavistischcs Blatt in Moskau sich bitter ausdrückt. „das Batlenbcrg'sche Unternehme» gchorsamst unterschreiben, sich ehrer bietig mich allen vier Weltrichtungen verbeugen und sich ruhig seines Weges trollen". Das Zarenreich bat daher daS zwischen dem Sultan und dem BulgarensuZten abgeschlossene Ucbereinkmnmen dnrchstvchcrt und verlangt zwei Abänderungen. Einmal soll der dem Zaren so verhakte Name dcS Fürsten Alexander auS dem Ab kommen verschwinden und einfach der „Fürst von Bulgarien" zum Gencralgvnvernenr von Ostrmnelien bezeichnet werden. Held Alexander wird sieh dies recht gern gefallen lassen, schon um dem Bewachte zu entgehen, als wollte er für seine Person etwas Be sonderes erreichen und als setzte er das Interesse des Landes hintan. Er wird es sogar als Vortheil betrachten, dab nach dem russischen Vmschlage die erst beschlossene Beschränkung der Zeitdauer der Ver ewigung beider Bulgarien auf 5 Jahre wegsällt, dab vielmehr der Fürst von Bulgarien sür immer auch Generalgouverneur von Ost rmnelien sei. Vodann verlangt Rutzland die Streichung des Ar tikels. wornach sich Bulgarjen zur tzceresfolge dem Sultan verpflich tet Auch darein wird Fürst Alexander willigen — man braucht nicht erst schriftlich noch auszuspreche», dab er als Lchensnmnn des Sultans ohnehin zur militärischen Hilfeleistung verpflichtet ist. Nun werden aus Vorschlag Italiens demnächst sämmtliche Grob mächte in Konskaiitinopel eine Note überreichen, welche obige zwei Aenderungen des Abkommens verlangt. Tie Pforte kommt dem »ach. Die endgiltige Regelung bleibt einer besonders einznbcrnsen- deu. europäischen Konferenz Vorbehalten. Damit verschwindet auch dicie Angelegenheit von der Tagesordnung. Auch Griechenland wird sich, willig oder nicht, dem FriedenS- gcbote Europas binnen Kurzem fügen müssen. Zuvor will daS Ministerium DelyminiS sich »och immer nicht überzeugen, dab es den Schissbnich seiner Kriegspolitik nicht überdauern kann, aber die Tmge sind auch i» Athen mächtiger als die Mensck)cii. Die Griechen hielten es für unmöglich dab die beiden Feinde, Bismarck und Gladstone. dieselbe Politik, die des Friedens, befolge» würden. Telyannis insonderheit schlug die Warnungen Bismarcks in den Wind und bezweifelte die Richtigkeit von dessen amtlicher Versiche rung. dab auch England keine Vergröberung Griechenlands wolle. Wegen dieses beleidigenden Zweifels hat ihm bereits BiSmarck's Leibblatt gehörig den Kops gewaschen: aber auch England fängt a». ungeduldig zii werden. Gladstone drückt daraus, daß Griechen land endlich sich den Forderungen Gesammt-Eueopas füge; er droht mit der Jnkrastsrtzuilg der Flottcnaktion gegen die griechischen Schiffe, die jetzt, nachdem sie sich planlos aus offerier See hennn- aetriebeu haben, in die Bucht von Salamis zurückgckehrt sind. Tie Schwierigkeit besteht sür den König von Griechenland dann, einen unter den obwaltenden Umständen geeigneten Nachfolger zu finden. Das Gerücht von der Abtretung Kretas an Griechenland war nur ein Börlenmanöver. Die hohen Erträge des Branntwein-Monopols (Mi Mill. Mark! erwartet das Reich aus der Beschlagnahme des groben Gewinnstes, den jetzt der Grob- und Kleinhandel aus dem Vertrieb und Verkam des Branntweins ciiiheimst. An Stelle dieser Zwischenhändler sollen 600 Branntwein-Agenten und 70.00k» Vmrhleitzer treten. Jedem Agenten (wir schlagen den Amtstilcl „Bra»»iweiii-Ralh" vor) wird im- Monopolgebict .'ein Wirkungskreis von 16—>7 Quadrat-Meile» zilgcwreien, ans den, er 120 Verschlcitzcr niit Branntwein zu versorgen hat. Der Agent soll ein n.cht unbedeu tendes Lager zu halten haben, ein Betriebskapital von 50.000 Mark bedürfen, seine Geschäftsunkosten solle» einschlietzlich dxi Verzinsung des Betriebskapitals nicht mehr als 7500 Mark jährlich benagen Dagegen gewährt ihm die Monopolvenvaltung in Anbetracht seines nicht unerheblichen Risikvs eine seinen Unkosten glcichkommcnde i Vergütniig. so datz jeder Mrmöpvlagent vrmr Reiche 15.0M M. erhält, 600 derselbe» kosten alw 9 Mtll. Mk. Damit wird kein Agent be stehen können. Im Jnlande rechnet man auf einen Gebimmtver- branch von jährlich 6.720.000 Hektoliter Triiikbranntivcin; jeder Agent hat also l 1,200 Hektoliter nmplsetzcii. Angesichts solchen Umsatzes, des Risikos, der Speien, Lvkalmiethc, dcS Betriebskapi tals ist eine Provision von 15,000 Mk. zu ivcnig. zumal da die Agenten ganz von der Verwaltung abhängig sind und nur ans Wwenn; aiigestellt werden. Von den Vmchleitzern sollen 6000 in den Stadtacmciiide», 62.000 in den Dörseni aiigestellt werden, so, das; ungefähr ans 650 Einwohner eine Neichsschiiapsichäiikc kommt. Den städtischen Veüchleitzcin gewährt das Monopol eine durch schnittliche Jahresprovision von 3000 Mk. und zwar mit Rücksicht ans die höheren Mietheir. gröbere Geschäftsführung und weil in de» Städten nur selten der Branntweiiiverichleib als Nebengewerbe betrieben wird. Tie Vcrschleitzcr ani dem Lande bekommen nur 500 Mk. durchschnittlich vergütet. Alle aber sind an die vorgeichrie- bencn Verkanispreise gebunden, sie habe» beim glaSweiicn Aus schank alle linvermeidlichen Verluste zu tragen und auch iür den Bruch von Gläsern anszukommen. Ein Verichleitzer in der Stadt wird jährlich etwa :>35, ans dem Lande etwa 67 Hektoliter verschän- ken; das Reich schiebt also jenem 9. diesem Mk. kür den von ihm auSgcschänkten Hektoliter Schnaps zu. Da der Liter Trinkbraiint- wein 83V- Pt. Verkamswerth hat. soll der Verichleitzer von einem Bruttogewinn von etwa 10 Proz. leben. Dabei ist nicht zu be stehen. Ein Detaillist nuib mindestens einen Brnttogeivniiist von <>0 Proz. machen dürfen, sonst geht er nnweigerlich zu Grunde. Hingegen überhitzt das Monopol das Auslaiidgcichä't nach wie vor der Privatindustrie. Diese mag zmehen, wie sie die l.765,010 Hek toliter reinen Alkohols, die im Jnlande nicht gebraucht werden, ab setzt. Das Reich weist ihr das grobe Risiko, das damit verbunden ist, gütigst zu und erspart sich selbst das besondere Kenntnisse erfor dernde. schwierige und riskante Auölnildgcschäst und den Absatz ans ffemden Märkten. Anznerkeiinen ist, dag das Monopol denjcaigcii Industrien, die Spiritus gewerblich venvenden, also den Fabrikanten von Seifen. Parfümerien, Konserven re. die Steuerfreiheit des Spiritus gewähren und sie noch weiteren FabnkationSzwctgen znwcisen will. In dessen genügen diese Zugeständnisse nicht, die schweren politische,i.ivirth- schnftlichen nnd moralischen Bedenken gegen das Monopol zu entkräften. -lenestk Tklearamme »er..TreSduer Rachr." vom 2. März Hartenstein. Bei der gestern im 19. Neichstagswahl- kreiS stattgesimdenen Wahl (Schnecberg-Stollberg) erhielt Fabrikant Zschierlich (srcikvnscrvntw) 1,o, Ciganenhändler Geyer (Sozi. 78 Stimmen. Berlin. Das Befinde» des Kaisers ist den Umständen »ach befriedigend, die örtlichen Erscheinungen nehme» einen normalen Verlaus. — Den« Bmioesrath ging eine Vorlage betreffend die Weierkorrektivn zn. — Bei dem Reichskanzler fand ein parlamenta risches Diner statt, wozu 31 Konservative. Freikonservative, National liberale und Abgeordnete des Centnuns geladen waren, darunter Dr. Hartmann, — Dicr kirchenpolitische Vorlage wird vom Herren haus rasch erledigt, sodatz die Pleiiarberathung bereits am 15. März wahrscheinlich ist. — Die braunschweigische Landtag lehnte die Re gierungsvorlage, betreffend die Wiederherstellung der Burg Dank- warderode ab. — Der Kongretz deutscher Landwirthe dcbattirte die Währnngsfrage. Geh. Oberrcgienmgsrath Schraut äutzerte sich im Sinne des nculichen Ausspruches des Reichskanzlers, wonach ein fester Boden für das Vorgehen noch fehle. Bukarest. Nach einer Havasmeldung erhielt Mijatovic ein Telegramm Garaschanin's. datz die serbische Regierung den neuen von der Türkei vorgeschlogcnen Artikel onnchmc. Madjed Pascha und Geschoss erhielten entsprechende Mittheilimgen ihrer Regierun gen. Man envartet, datz der Frledciisvertrag morgen fertiggcstcllt lein wird. M ünchen. Die Abgeordneten genehmigten eine» jährlichen Zinszllschlib für die Pfaizbahnen von 950,000 Mk. und nahmen einstimmig nach Befürwortung durch Buhl und Herz den Antrag Bann,am, an, welcher das Verbot des Verkaufs von Knnslwein als Naturwein bezweckt. Minister v. Feilitzsch erklärte, die Regierung ivcrde, wenn die Frage an den Bnndesrath zur Erörterung gelangt sei, den Antrag Baiimcmn uud die heutige Diskussion berücksichtige» Paris. In Decazeville wächst die Erbitterung. Die Gniben- gesellichast erklärt, lieber das ganze Unternehmen auszugeben als vor den Arbeitern zu weichen. Diese werden von Bosly und Camclinat ausgehetzt, die auch schon 5000 Franken unter sie ver theilt haben. Im Pariser Stadtrakhe beantragten Vaillant und Gen., den Streikenden lOoO Franken zn bewilligen und der Regierung aufzuiordern, dab sie die Konzession der Derazeviller Gesellschaft znrückuehmr. — Die äutzcrstc Linke faßte den Beschlich, für die sofortige Ausweisung des Prinzen za stimmen, trotzdem Frcncinet entschiiwcn von der Kammer verlangte, den Answcittingsaiitrag nicht in Betracht zu ziehen. — Pani Dcroulede beabsichtigt, eine niehrmonatliche „Studienreise" in's Ausland anzmreten. Einige Blatter schreiben Dervulede die Absicht zu, seinem Freund Paul Bert nach Tonking zu folgen, anch wird vermuthet. die Negierung lasse Dewnlede einige Zeit vom Schauplatz verschwinden, um nn- begurnie Reklamationen zn vermeiden. London. Ganz Großbritannien und Irland wurde gcsicni von furchtbaren SchncestÜrmrn heiiiigesucht. wodurch allenthalben ernste Verkehrsstockungen entstanden, Bahnzüge einschncitcn und Menschen verunglückten. Die Berliner Börse verkehrte rekervirt und vorwiegend fest. DaS Geschäft war nur vorübergehend auf einzelnen Gebieten belebt, spater befestigte sich die Haltung für Kredit auf Wiener Käufe, welche mit der bevorstehenden Emission der Osm-Füiff- kircheuer Eisenbahnakticn in Vcibindiing gebracht wurden. Tis- koiito-Konimandit waren vorübergehend angeboten, Eisenbahnen wenig beachtet, Bergwerke vorübergehend steigend. Tic Meldung der Kölnischen Zeitung von der Auflösung des internationalen SchicnenkarteUs brachte Alnchwächnng. Im Kaisavcrtehre waren Bahne». Banken nnd Bergwerke lest, Industrien belebt nnd steigend. Von österreichischen Priornäken wgrcn Silberprioritaleu anhaltend gefragt. Privatdiskont 1','s Proz. ffranlsvr« a. M„ 2. März. <?rrd>« Ltantobaii» ,. eom- lordr» Gailzirr IS.',' ,,, ceniwier «S.ro. iproc. llu.znr. Äoldrcnic cSollbarLlialni —. LieroiN» » k>,7n. Tarmliädlcr —. Acsi. Wien, 2. März. Credit LO.'e». Stuaiodad» WM. Lombarde» !27M. -iordweslb. l74,2.'>. Marknoic» ül.8i>. il»a. Credit NIS!M. Nilchia. Parts, 2. März. Schilift, »teilte 82,K8. Aiilciftc ISAM, glalicncr 0S.I0. Staalsbaftn LN!.7ö. Lomdardrn 27NM, do. Prioritäten —Spanier l>7 ,. Lest. Goldrentc —. Cizyptcr M.7M. Liioina,,:» üiliM. Fell. London, 2. März. Pormitt. li liftr >8 Mi». ContolS INI ,s. ItONer »lüfte» 28--. Italiener 87'«. Lombarden 18'-,«. No»». Türken tvroc. fundirle tlmerlkaiirr 128 /,. tproc. iiiiaar. Goldrcntc 82-». . Orftcrr. c»o!d- renlc 2l. Prcnft. Cou'ols 181. Eaftdter K8'». Itcnc Caftptcc 28Lno mandank II',». Sucz-Actic» 8ä — Liimmuna: lieft. — Wrttcr: Schön. Stettin, 2. 'März, fttachmitt. I Uhr. t»lctrcldc»iarkt>. Weizen man. loco iaa-I.'.,!, Pr. 2lp,ll-'Ma> >87,88, Pr. Zcpt.-Vrt. lüö,88. 2to,ia n u»v.rä,-rerl, loco 122—121, pr. April-Mai 121,28, Pr. SepIemder Oclober >28,28. !>lft»ö! linvcrändcrt, toco pr. April-Mai 11,88. pr. Zcplrmber-Octobcr !ö,78. Spiriino matt, loco 28,18. pr. April-Mai 27,88, pr. gniii-gnü 28,18, pr. gnN- August 32,18. Petroleum loco versteuert Usance l', Proc. Tr.ra 12,,ö. B r r S l a » . 2. März, Nachm. tÄctrcidcmarl». Lpiriinö p,. >88 Liter 188 Proc. Pr. Mörz 2.',,18, pr. Npri!-Mai 28,1'». pr, I»li-'A»g»st 28,1». Roaae» pr, März 128,88, pr. April-Mai 122,88, pr, Zkptcmbcr-Lrtobcr 118,88 Stiiböl loco pr. März 48,8», pr. Ap'il-Ma! 12,88. Zink fest. — Wetter: 18 Grad Kälte. Lokales nnd Sächsisches. — Kommissionsrath 'Assessor K r e s; n e r in Plauen i. V, er hielt dg- Rilleikren; 2. Kl. des 'AlbrechtsordcnS, — Unterstencr-Enniehmer Richter in Radcberg erhielt das kgl, sächs, Albrrchlskrenz. — Hcnie Mittwoch, den 3. d. M,, sindet im Kgl. Schlosse ein Kammerball statt, zn welchem die Einladungen iür Abendö OS) Uhr^seitens des Oberhvsmarschgllgmtes ergangen sind. — Se. Kgl. Hoh. der Gwtzherwg von Oldenb n r g beinchie gestern die Buch- und Knnithandlnug im Kiosk am Böhmischen Bahnhof und. machte daselbst einige Emkanse. — Seit gestern Vormittag weilt Se. Excellenz der Staats sekretär Tr. von Stephan in dienstlichen Angelegenheiten hier. Im Besonderen dürste wohl sein Bestich mit der demnächst statt- sindenden llebersiedelinig des Kaiserlichen Telegraphenamies ivon der Waiscnhaiissl'abc nach dem Hauptpostgebände ani Poslplatz' im Ziisammcnhangc stehen. — Landtag. Ten einzigen Gegenstand der gestrige» Tages ordnung der 2. Kammer bildete der Etat des Ministeriums des Innern, über welchen Abg. b. Oehlschlägel reicrirte. Zur Er- gmiznng des Folgenden sei ans dns im Svnnabendblnlt gegebene Exeerpt ans dem sclnistlichciiTepntationsbericht verwiest». Bereits benn Kapitel „Ministerium nebst Kanzlei" nahm 'Abg. Kaden die Gelegenheit wahr, seine Pfeile ans die Dresdner Poli;eiverwalt!ing und ihre borgejetzten Behörden abzustbietzen. Ohne es mit den Rege!» dcS S ab.bancs irgend wie genau zu nehmcn.de» Dativ und den'Aeenjati'.' vielfach verwechselnd, sprach er über l'i Slnnde ziemlich stiebend, während die Kammer mehrfach Zeichen der Ungeduld hören Uetz. In der Hauptsache beklagt er sich über Masniabmen derPvlizei gegen seine Person. Als er vor 3 Jahren einen Eiganenladeii in Dresden er öffnet, habe man denselben dein Militär verboten nnd einen Schny- man» vor denselben poslirt, welcher die dort Verkehrenden zn über wachen hatte. Beschwerden bei der Kreishauvtinannschast und dcm Mniisterinm des Innern hätten nichts genützt, trotzdem icien di- Oberbeamten gegenüber der brutalen Art der Untcrbeainten noch human gewesen. Des Weiteren beschwert er sich über die Auslösung einiger sozialdemokratischer Versammlungen, in denen er geiprochcn habe, und darüber, das; die Obcrbehördc» die bezügliche» Be schwerden unberücksichtigt gelassen haben. Selbst da hätten seine Beschwerden nichts genützt, als mehrere Kriminalschntzbeamke ohne Vollmacht zu haben, trotz seines ProtcstirenS bei ihm Haussuchung gehalten hatten. Dabei seien ihm durchaus unveisängliche Schroun konfiszirt worden, die er heute noch nicht wieder erlangt habe. Ferner beklagt er sich über die Machinationen mehrerer Polizei- beamten, die ihn aus seiner Wolmnng verdrängt halten n. A. in. Wegen der Aenbernng, das Ministerium erziehe selbst Vagabunden — er begründet dies mit der Auslosung des Vereins deuticher Eigarreiisvrtirer — wird er von, Präsidenten zur Ordnung gerufen, Tie weiteren Ausführungen des Redners gälte» den Amtshanp!- mainiichatten. In Sonderheit beschuldigt er den Amtshaubtmann v"n Dresden-Neustadt, v. Metzsch, datz er bei der letzten Reichstagswabl i» seiner amtlichen Eigenschaft die Wähler beeinsliltzt habe. Er sei mit dein konservativen Kandidaten bau Veriammlnng zn Versammlung gefahren mw habe dessen AiiStühnmge» »nkerstiitzt. SiaatSminister v. Nostitz-Wallwitz meint, datz die fortgesetztenVcichwerdcii der Sozialdemokraten bereits aushören. ans die Kammer und auf die Negierung Eindruck zu machen. (Rust: Sehr wahr!) Wenn man den Anschuldigungen nachgehe, so babc ma» in den meisten Fällen nichts gefunden, was man den Behörden zur Last legen könne. Hier treffe das Sprichwort nicht zn: 8ompor alignstl Imeret. Sv werde auch daS heule Gehörte nicht stcc von Ucbcrtrcibuiigcn sein. Wenn sich Abg. Kaden u. A. darüber beschwere, datz eine Em- schcidung der Kreishauvtmaiiiistvnst ihn als zu agitatorischen Reden geneigt bezeichnet habe, so schliche er sich dem nach der heute ge hörten Rede ohne Bedenken an. Nach dieser Rede finde er es anch erklärlich, wenn die Militärbehörde den Besuch des Kadcn'- schen Cigarreiigeschättcs verboten habe». Die übrigen Beschwerden Kaden's hätten nicht dcm Ministerium, sondern der Staatsanwalt schaft und den Amtsgerichten gegolten. Auch ans die sonstigen Details könne er nicht eiiigehcn ; die meiste» erschienen ihm unwahr scheinlich. Wenn ein Schutzmann nickst gewillt gewesen sei, mit einem sozialdemokratischen Agitator — Sie nehme» diese Bewirb nmig doch nicht übel? - not einem Manne, der sich als Atheist bekannt babe, in einem Hause zu wohnen, so könne er das ihm nicht übel nehmen. Aus keinen Fall könne er gegen denselben aiistlich emschrcite». Abg. Bebel glaubt aiissprecheii zu müssen, die Kammer ici der Meinung, datz die Antwort des Ministers um schwachen Flitzen stehe. (Lebhafter Widerspruch.) Das; man die Ausführungen seiner Parteigenossen in der Kammer prinzipiell mit Widerspruch ausnehme, sei ihnen Allen bekannt: sie wüssten abe>, das; die Reden auch anberhalb des Saales gehört würden. Er beschwert sich in längerer Rede über die Anwendung des Sozialisten gesetzes und des Vcreinsgesetzes in Sachsen, »ainenllich während der Rcimstcigswahlen. Bereits jetzt läge betreffs des 19, Wahlkreise', wieder jo viel Beichwcrdematerinl vor. »m eine evcntucllc Wahl Zschierlich'> iimstotzcil zn können. Insonderheit rügt er die Jnkoilst'am , -I .,06 ' «r, SU, I A'
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