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- Erscheinungsdatum
- 1886-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188603016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-03
- Tag 1886-03-01
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Monat
1886-03
-
Jahr
1886
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u dm Wo« nen st», Für micrwte i«ne Tageblatt str ^okttik, Sickr-wMg. tzesWs,M«r. Mrsmleii-l, IkminM LxoUs-ÄiL, d—1, 7oII»«m. »vts«. »«> )»ä«r lliv»kr»» »af st», VIlNL-t» »wvstidloll. r»U>«at, t»»lrt»t lliul »r7- krlstlff dir «--»«t ingan, «o»»d»r davorWo»p» unu Kot Et ämtarot, I„ v,«ä»v t^Lwili-rt Ksiisdt u»S mumb- bsdriic!, ijomEit. kr«», xic, ?»c-k»t - AsrSvh — bü tstSnuiL«. je SestL- Iresdeo. ttL^sll io zolsm Ivooer«» vrozotLbseiE. «vSSr- Lr-t« »»«I »rü«>t« u.IIiMtMrötzl'odtz! aiutua» m vornügUoksr ^usm M» Iiwobl, tuttriig» „art, au»n»Lrt» »vor L»o«Ii»o» in vornUglioksr ^usmckl kür llsrrso uoä Vawvn part. llllä erst« lZtsg«. Auttriig» nart, au»»t>Lrt« rvordoir pvo'npt »stfortutrt. roraopidcLotolt» SahLSckkkhbüeS«' - s. « L §0//» /Ä»,^».»st ,Lo/to^.»o — Dü»«^«-uko«. «0-»^ »vn> ,«»-W»«M> Lt«»«» ^1- M» L-v«--. ' />»«». -»» «. «oidoott x.«»«s. — />»«</. Iül»ürtl»^»n d««e« A»»rl«v vom SIv^mr, Odrlstlmvt»^ LvmKl. Nolapolllvkv Vrvsäv», «in lirmIvii-IlleuKäU, ö»8enieMr«e üie. N Lkampagnsr-fsbrilc, Vk. 5. Leegsr, vmileii-KomtM, kittewtkW« Kr. 1k empLedlt söillv vivckorlivlt prLlnitrtV» <H»»>np«-xi»er, ia HoaIit.Lt. xutsv kranrüsisodsn Llarßeu glsied, rm 2—4 Ullc. ckis klauofls. vitzaslböll ?rviso m cksa lüeäsrlLßso.' Rr. 6V. 81. Zahr-aai. Aalii-e: 42,000 Lrpl. wtl,rrun«s<n>»fi«dtt, für den 1. «ilrz: Oft««»» »«» mit». Gtürke tri dorch - — . . -,»erist" ^ fchniitlich mittlrrrr »rwöttu««, «Ihre»» »rr . «rsrotiichr St«r»erschitgr. »tr» Zeit »ater «uv. r«»».r"E j Dresden. 1886. Montag, 1. März. Schwarzenbcracr Eisenbahn befindet sich jetzt s'eidcr,bcfüttvortet joic SNehrheit (6 Mitglieder unter Fu — Se. Excellcnz der Herr Kriegsminister Graf v Fabrice s,at sich am Freitag i» dienstlichen Angelegenheiten nach Berlin be geben und wird heute zurückenvartet. — Der vom oberen Ergeblrge init Sehnsucht erwartete Bericht der Finanzdeputation L über den Bau der Annabera- ^ ^ drucke. , Führung des r!1bg. Philipp) die Ablehnung des Kon,gl Dekrets, denn daraus lau', doch die beantragte Berschiebung hinaus. Bier Abgeordnete jedoch beantragen die Bewilligung. Der Abg. Niethammer wird im Namen derselben die Interessen jenes Landestheilcs zur Geltung bringen und hofft: mit Erfolg. - Warum wohl der diesjährige SubskrrptionSball so ziemlich an's Ende der so langen Faschingszeit hinaiisgeschoben wurde? Hülsa sado, würde der Spanier antworten. Ob dieses späte Datum dem so beliebten Feste znm Bottheil gereicht hat. das bildete den Gegenstand lebhafter Erörterungen vor und nach dem Balle. Selbstredend hat es dem Besuche keinen Eintrag geihan. i U'ber IlOO Jestkarlen batte die Gencroldircktion des vostheaters j ausgegebeil und viele weitere Hundert Gesuche unberücksichtigt lassen miniendie Fülle war größer denn wohl je zuvor. Das Festlolal iclbit, das in einen Tanzsaal umgewanoelle Alberttheater, in ein tluthendes Meer von Licht getaucht» übt, so oft man es auch in dieser strahlenden Toilette gesehen, immer auf's Neue seinen zauberhaft anziehenden Reiz aus. Tie Festgenossen setzten sich auch diesmal aus den ersten Kreisen der Residenz zusammen. Adel, Tivlomatie.höchsieAemteriinHos-u. Staatsdienst, Künstleru.Gelcbrte. L'Nsiere, Politiker, begütertes Bürgerthum, die baute ürmiicg und vor nehme Ausländer, kurz, Ivas man in England tim uppsr tan tbousanä zu nennen pflegt, wofür uns in der Schnelligkeit eine andere Ver deutschung als „der Zimmct der Gesellschaft" nicht gleich einsällt. Tie Elemente waren also wie früher gegeben. GlcichwM schien es, als ob jene Frische, die früheren Subikrivtionsbällen ihre be lebende Feststimmling auldrücktc, sich diesmal nur schüchtern ein- slellcn wollte. Eine große Zahl der Theilnehmer blickt Ausgangs Februar aus eine estrig durchtanzte Ballsaison zurück; Andere wieder, die früher charakteristische und anregende Erscheinungen des Balttaalcs bildeten, hielten sich ganz fern. Der Adel trat spät und spärlich an und entfernte sich verhältnißinäßia zeitig; die Herren Staatsministcr waren wahrscheinlich durch Landtagsgeschäste ermüdet und fehlten sämmtlich; der höchste Staatsdienst halte nur vereinzelte Vertreter cittiendet; auch das OfsizierkorpS zeigte sich nicht in der frühere» Starke; daö Hostheaterpersvnal aber schien beinahe zu streiken, nur wenige Künstler zeigten sich. Das Alles bewirkte, daß trotz der j Fülle, trotz des glänzenden Fcstraums und ungeachtet der Pracht- vollen Toiletten, die auch dieses Mal wieder getragen wurden, MeS elektecisirende Fluiduni nicht so recht auskommen wollte, das trüber alle Fcsttheilnehmer unwillkürlicb ergriff. Auch der leise Wink be treffs des Sckilcppentragens erschien als Etwas, das zinn Wider spruch hcraussordern mutzte und hatte jedenfalls die Stimmung be- rnisiiitzt. Uebrigens kehrten sich viele Damen nicht an den Wink, son dern den Saal. Bereits von 8 Uhr an begann der riesige Festiaal sich zu füllen; als um 9 Uhr der erste Walzer erklang und Liculnairt r>. Minck- wm vom Lchützenregiment nstt Frau v. Schliebcn den Ball eröffnet.', stockte die Eirculation vollständig. Dre tanzenden Paare hatten ost Mühe, dm Notlügen Raum sich zu schassen. Halb 19 Uhr cr- schiencn beide König!. Majestäten in der Hofloge, schauten dem restlichen Treiben etwa eine halbe Stunde zu und begaben sich dann mit großem Gefolge über die grobe Freitreppe vom 1. Rang nach den, Pcnquet, um hier Cercle zu halten. Se. Maj. der.König trug die Uniform seines Leibgrenadicr-Regiments mit dem Marichalls- obzeichen; Ihre Majestät die Königin trug eine prochlvolle Schlepp rode mit hoher Taille, über einem plissirtem Unterklcide in lachSrosa Farbe ein meergrünes damascirtes Ueberkleid. Das Ucbcrkleid wär mst herrlichen Point-Svitzeistalbeln und großen Sanimctdlätter-- bonaiiets ringsum gerafft. Diese Blätter wiederholten sich ans der Schleppe und vergrößerten sich dcstelbst fast zu einem Neste, in dem ein Vogel saß. Die Toilette der hohen Frau wurde noch mehr durch den Rcichthum von Brillanten gehoben: eine vielreihige Riviörc ain Halle, ei» Blumenhonguct an derBrust und ein Diadem imHaar. Alles in Brillante». DieMajcstäten zeichneten mit gcwohnterHuld eine große Zahl vmiJesttheilnehmem durch Ansprachen aus. König Albert beehrte bei seinem Rundgang der Reche nach u. A. den Professor Dr. Schilling, den Oberbürgermeister Dr. Etübcl. den Abg. 'Niethammer, die Gräfin Menbura. den preuß. Gesandten Grasen Dönhoss. den Polizeipräsidenten Schwauß, dm Genrmllieutnant v. Funcke, die Fräulein Natalie isilberglöckchen, besteck Ro weißem Atlas mit'grünem Sammetaus- ""rfchel Sehr eingehend sprach Se. M >:ch dessen bevor-stchendes " Sprache^ ^ mit Herrn v. d. Osten, nament . , . . in London (Hamlet in ctiglischer Sprache- bildete den Gegenstand der Unterhaltung. Auch Ihre Mujcstät die Königin richtete, nachdem ihr der von seinem Sturz völlig wiedcrhergestellte Prinz v. Weimar die Hand geküßt, huld volle Worte an Pros. Schilling, Präs. Schwauß, Dr. Stübcl und Frau Scheller, ebenso an Frau v. Finch den russischen Gesandt- ichaiisattach§e v. Lüchinc u. s. w. Nach dreivieitelstündigcm Cercle begaben sich die allerhöchsten Herrschaften nach der Hoflvgc, um daselbst noch längere Zeit zu verweilen. — Die Toiletten der Damen anlangend (denn von denen der Herren ist höchstens daö Clmosum zu erwähnen, daß ein Engländer mit einer durchaus me- lallenen Eravatte i» taubengrauer Farbe da war), so überwogen als Slvsse Pclnche in Verbindung mit Atlas und Spitze». TerAllas als Unterkleid, der Plüsch als Leibchen und Schleppe ermöglichl eine anaenehme Farbcnzuialnniciisiclluiig, die sehr gut zum Fleischton paßt und herrlich wirkende Toiletten schafft. Blumen, mit Bändern untermischt, ivaren sehr beliebt, auch Federn wurden viel getragen und zwar am Schulterausschnitt wie im Haar. Die lungen Mädchen — übrigens waren diese ersichtlich m der Minderheit und besonders fehlten diejenigen der Aristokratie — trugen fast sämmtlich kurze Helle Spitzenkleider mit Atlasiuiter- kleidern und Leibchen. Vereinzelt zeigten sich glatte Tüllkleider und die wenigen Krinolinen, die getragen wurden, lieferten nur den Beweis, daß sich der Reisrock nicht einbürgern kann. Die durchlauchtige Gräfin Iicnbmg geb. Prinzessin Reich, trug ein kostbares damas- cirles Ueberkleid in leuchtendem Blau und Altgold. daS Devant ebenfalls in funkelte am Prinzeisin von Atlnskleide mit blauem Sevianü allgemein. Nicht minder «hat dies Frau v. Okolicsänhi. glatte rolhbraunc Sammetwbe und ein herrliches Brillantcn-Diadcm. sowie Frl. v. Pape, weißes Spitzen- klcid mit rosa Atlas. Frau Minister v. Abekcn erschien in alt goldenem AtlaS. Frau V.Jinck in blaubrochirtem AtlaS mit gleich farbigen Schneeballen» Frau von Campe in rosa AtlaS, Fräulein Diacvno trug weiße.» Tüll mit RosenkiioSpm und Schmetter- lmsen - .selbst w«e «me Rose jung —, die Kammersängerin »änisch leuchtenden blauen Atlas, reich mit !t. Frau Bankier Chrambach kleidete^ihre kost bare Robe gab in ! ung ab vornehmen Toilette von schnitt viele Bewunderung. Herrliche Ballerscheinungen aus den Kreisen der bürgerlichen Welt bildeten die Töchter unseres Alt meisters Schilling, daS deutsch-russische Schwesternpaar Frau Dr. Winkler und Frl. Heyne, ferner die Töchter des Erzgirßers Vier ling, des Lanotagsabgeordneten Dr. Heine - Plagwitz und die beiden des verewigten Dr. Hertel. Hoirakh Schuch, der mit seiner Wiener 'Nichte, einer künftigen Sängerin, anwesend war, stellte nebst dem Kapellmeister Hagen, dem Regisseur Nichelsen, der Hoiopernsängerin Frl. Friedmann, den Schauspielern Swoboda und Georgi und demHoiopernsangerGießen die sonstigen Vertreter der.tzos- bühnedar:dochzogauchderunveralLichlichfrisirteSchauspielerMori>son durch den enormen Aplomb seines Auftretens mehrfach die Blicke aus sich. Einen großen Kreis von Männern der Heilkunde, die Äerzte Dr. Klotz, Warnatz, Osterloh Reich. Unruh. Hosapotheker Dr. Caro u. A. versammelte stets, wo er auch erschien, der Herr Geh.-Rath v. Berg mann aus Berlin um sich. Dieser berühmte Chirurg. Nachfolger Langenbeck's an der Berliner Hochschule, wird einige Tage in Dresden verweilen. Von sonstigen hervorragenden Bürgern sei nur des Geh. Kommerzienrath Jordan und des Justizrath Dr. Strödel gedacht. Während des ganzen Festes machte der General intendant, Excelle»; Gras Platcn, unermüdlich die HonneurS; Herr Polizeihauptinann v. Nehrbofs händigte ihm gleich zu Anfang des Festes ein von ihm gefundenes goldenes Armbanv ein. Die Ballimisik wurde ununterbrochen ahwechselitd von den Musikchören der Kaiser Wilhelm-Grenadiere und des Schützenregynents «Kapell meister Lrenkler und Thoß) ausgetührt. Das mit gewohnter Ovu- leiiz ausgestallete Büffet war von Herrn Hoftraiteur Fiebiger unter Assistenz mehrerer Kollegen (Kneift. Baltruzatis, Schulze u. A.) gestellt; nach dem Schlüsse des Ballsestes fanden sich noch zahlreiche Gäste in dein benachbarten Pollender'schen Etablissement zu fröh licher Betrachtung des Erlebten zusaimnen. Hier mundete ein Glas Bier uin so besser, als der im Alberttheater selbst verzapfte Stoff noch vor Schluß des Festes ausgetrunken worden war. — Gestern Mittag wurde die gegenwärtig in den Ausftellungs- i'älen der Gartenbaugeiellichast „Flora" abgehaltene Geflügelaus» stelluna von der Protekwrtn des Geflügelzüchtervereins. Ihrer König«. Hoheit de? Prinzessin Mathilde, mit einem Besuche be ehrt. Höchstdieselbe besichtigle niit regem Interesse sämmniche ÄiisstellunflSobsekte und sprach beim Verlassen des Lokales Ihre volle Befriedig»»., aus. Heute Montag Abend Schluß der wirklich fehenswerthen Ausstellung. — Im Königl. Schullel, rerseminar zu Friedrichstadt- DreSden legte das vorgestern abgehaltene Prüsunastilrnen iviedcrum Zengniß dafür ab, wie trefflich die edle Turnerei daselbst gepflegt wird. Sämmtliche zahlreiche Anwesende, unter denen auch Herr Geh. Schulrath Dr. BvrneWann, Herr Schulrath Eichenberg u. dl. sich beenden, überzeugten sich, dag ein vorzüglicheres Turnen, als die künstigen vatcrländiichcn Lebrer hier unter der geradezu virtuo sen Leistung ihres Meisters. Herrn Oberlehrer Jrohberg. lernen, wohl nirgends gefunden werden, könne. — Obgleich sich in den letzten Tagen schon vereinzelte Staare als Verkünder des Frühlings leben ließen, hat der Winter von Neuem seinen Einzug gehalten: die Residenz erglän te gestern in einem dickten Schneckleid. Dabei war cs empfindlich kalt. Zeigte doch das Thermometer aus der mittleren Elbbrücke m der zehnten Vormittagsstunde, selbst als sich die Strahlen der Sonne an dem selben brachen, noch 6 Grad unter Null. Die liebe Schuliugend schien mit dies« Veränderung gar nicht unzufrieden zu lein, beim Schlitten und Schlittschuhe waren bald zur Stelle und eilends gmgS über spiegelglatte Flächen oder schneebedeckte Wege. Ter muntere Spatz, der verwundert nach den ichneebringendc» Wolken schaute, erstellte sich an den gestreuten Broiamen,mitleidiger Men schen, der alles zum Besten führenden Vorsehung ein Tanklied darbringend. — Die wcrthvolle bibliographische Sammlung des Herrn Kommlisionsrath Klemm, zu deren Erwerb durch den Staat die beiden Kammern sicherlich ihre Zustimmung geben werden, besteht aus sunt Abtheilungen. Die erste enthält Handschriften vom ein fache» „Betbüchel" des gewöhnlichen Mannes bis zum größten Pergament-Missale. Holziaieldrucke als Uebergang zum Buchdruck mit bewegliche» Typen, und Faksimiles. Die zweite Abstellung, weitaus der wichtigste Theil der ganzen Sammlung, enthält 910 m,t beweglichen Typen hergestellte Druckwerke der ersten 18 Druckorte, in denen schon vor dem Jahre 1470 gedruckt wurde. Unter ihnen befinden sich nicht weniger als 539 vor dem Jahre 1500 gedruckte Jncunabeln. dabei auch die 42zeilige. von Gutenberg gedruckte Bibel in einem aus Pergament gedruckten, mit vielen Hunderten von Miniaturen und Randmalereien geschmückten Exemplare, dessen zahl anderer Druckorte alte Druckwerk« vorzuflihren. mnfäßt 1205 solcher Drucke aus weit über 500, meist deuticben Orten, darunter 146 Jncunabeln aus der Zeit bis 1500, 212 Drucke der Ncsorma- tivnszeit. 1501 bis 1550 und 817 Drucke aus der Zeit von 1550 bis 1750. In der vierten Abtheilung finden sich unter 102 Nummern Einblatt-Drucke. Faesimiles und Photographien solcher, Ansichten. Bildnisse, Stammtafeln. Hvlzstöcke und die „Gutenbcrapresse", deren Bestandtheile >m Jahre 1850 im einstigen Gutenbcra'schen Hause zu Mainz lmtcr der Erde ausgesundrn wurden. Die flmste Abtheiliing besteht aus einer großen Menge neuerer bibliographischer Hilfsmittel, von welchen der Eigeiilhümec der Sammlung nur einige wenige beim Verlaust zurückbekallen will. — Ei, cn glänzenden Beweis, wie segensreich sich die Ein richtung von Kasfeeschänken bewährt, liefern die seit einiger Zeit in Chemnitz bestehenden beiden Schänken, die jetzt mit als die von Arbeiten! am meisten besuchten Lokale der Stadt bezeichnet werden können. Wie sehr die Kaffceichänken geeignet sind, dem überhandnehmenden Genuß von Spirituosen in Arbeiterkrcisen wirk samen Abbruch zu thun, geht aus den, Umsatz jener sich der besten Entwickelung erstellenden Chemnitzer Schänken hervor, aus denen zum Beweis einlgc Zahlen vielleicht nicht oh»e Interesse sein dürften. Neben Chokolade, Milch und The« — Getränke. die naturgemäß nickt so häufig als Kaffee, aber auch viel begehrt und verkam! wurden — sind im Monat Januar 7635 und im Februar, bis znm 20. d. M., 5381 Lassen Kaffee, also insgefammt in der kurzen Frist vom I. Jon. bis 20 Febr. nicht weniger als 13,016 Taffen verkauft worden. Ein Zmammenzählen der anderen verkauften nicht spm- tiioien Getränke würde, gleichfalls mit Tausenden rechnen können. Nahrungsbesitzer Matthäus Heitmann Wohnhaus, sowie die Gebäude des — Wie dein „Berl. Tagebl." gemeldet wird, hat die Raths- und Stadtverordneten-Kommission von Chemnitz die Bethei- liguna der Stadtgemeinde an der Zeichnung zum Garantiesond für die pro 1687 projektirte Industrie-Ausstellung einstimmig abaelehnt. Hauptgrund der Ablehnung ist die für 1688 geplante Berliner Deutsche Ausstellung. — Jenes junge gutgekleidete Mädchen, welches am Mittwoch Abend gegen 6 Uhr von der Brücke m Riesa in die Elbe sprang und den Tod fand, war die 24jährige Antonie Cbarlotte Otto, ge bürtig aus Niederslößwitz bei Ziegenhmn. Krankheitsansälle sollen sie zu diesem Schritt veranlaßt haben. — Aus Pirna ist ein Trompeter der ersten Batterie ver schwunden. Man nimmt an, daß er sich eines langwierigen Leidens halber den Tod gegeben hat. Am Freitag Abend entstand in Leichnam bei deni Feuer, durch welches dessen emeindevorstandes Zaunick, des Häuslers Wagner, der Hänslerin Altschenk, sowie der Nahrungs- besitzer Schurk und Matsch,e vernichtet wurden. — In Grießboch brannte Freitag die Scheune des Guts besitzers Puschbeck vollständig nieder. — InZwickau ward am Sonnabeird ein Schlosserlehrling zu einer Familie geschickt, uni eine Kommode zu öffnen. Die Be sitzerin stand dabei, wurde aber abgerusen und der Lehrling öffnete die Kommode. Als er sich entfernt, vermißte die Eigenthümerin aus der geöffneten Kommode ein goldenes Medaillon mit Kette, ca.» 50 M. Werth, welches sie in ein Pappkästchen im Köniniodensach . gelegt haben wollte. Sie verdächtigte deshalb den Schlosserlehrling j und die Polizei nahm deshalb bei demselben Recherchen vor. der, Burscke stellte den Diebstahl in Abrede und nachdem die angeblich - Bestohlene nochmals von einem Schutzmann zu einer Wwdlichen j Durchsuchung ihrer Wohnung veranlaßt wurde, fand sich der, Schmuck in einer ganz anderen Kommode. Deshalb doppelt Vorsicht. — Dos am Kornmarkte in Zwickau gelegene Knoppe'iche Ast ----- .... ..... Astivacii'r Dr. gleichzeitig, für seine, Bora'S Gattin, erworben worden war. — Amtsgericht. Wiederholte Vorbestrafrmgen wegen EigenthumSvergchen rc. erlitt der 1846 geborene Kaufmann Johann Georg Hermann Schiefer, »velcher am 19. Nov. v. I. zu dem Kassirer oer hierstlbst bestehenden Ortskasse für unterstützungsbe dürftige Buch-, Kunst- rind Musikalienhändler kam, sich als ge- lerüter Musikalienhändler ansgab. der von Benser an den Kassirer geschickt sei (welcher ihm eine Stellung in Chemnitz verschafft habe', sich das Unlerstützuiigsgeld verabfolge» zu lassen und was dergi. andere unwahre Behauptungen waren. Am 18. Februar (kurze Zeit vorher hatte der Angeklagte erst wegen Bettelns rc. eine Vorstrate verbüßt) bettelte Schleier bei dem Hofprediger Pctthof, der ihm auch eine Mark als Almosen spendete. Aus Dankvarkeit kür die Wohlthat entweichest Sch. dem Diener Gottes eine Pelzmütze und verschwand mit derselben. Der schon ziemlich alsHochstapler routi- nstte Angeklagte, welcher je nach den Aussichten, die sich chm er öffnest». einen anderen Beruisrweig nairnte» wird wegen BetrugS- versmbs, BettelnS und Diebstahls zu einer GeiaiiuiiNtrast von 3 Wocken, 4 Tagen Geiäuguiß. sowie zu einer Woche Hast verur- thcilt. Vier Tage gelten durch die Uiitcrsuchuiigshalt als verbüßt. — Der Handelsmann Johann Georg Thiel hatte das Pech, in! einem hiesigen Restaurant einem Beamten in Civil Bilder, welche äußerst unzüchtige Darstellungen reprasentirten, rum Kauf anzu- bicten. In Rücksicht der GemeingeMrlichkeit. welche derartige Ab bildungen auszubreiten im Stande sind, wird auf die empfindliche Geiängnißstrate von 3 Wochen erkannt. — Am 26. Januar Mittags sprach der stadtvenviesene Malergehilfe Robert Gustav Weiße, 1851 zu Eolditz geboren, um Almosen an, wobei er durch einen Gen darmen sistirt wurde. Dem Transport leistete W. dadurch Wider stand, daß er sich au einen Gaskuiidelaber festhielt, aus dre Erde wari und den verhäiignißvollcn Gang nach '.Kummer Sicher be deutsam erschwerte. In Anbetracht der vielfachen Lorstrastn wrrd dem Angeklagten eine Gefängnißstrafe von 6 Wochen, sowie für das Betteln eine Ktägige Hast zuerkamit. — Tagesordnung »rr 1. Kammer. Moiiiag Mittags 12 M>r. «ntrag über da« Dekret dir Erbauung mchrrrrr Sekiindarbabnru Und zwar t Meusklwid-Kierttzsch b«»r. — DagrSordnuug drrL.«ammer. Montag, Mittag« IS ein Haid ll»r. 1i Sorteratdang über da« Dekret den Entwurf eines «lesetzc«, dir Au>- uadmc einer drelorozeutigr» Rentenanleidr detr. 2, Swlutdcrattwug üdcc die Petition »er LolmkommUsiou »er Maurer und Zimmeret vo» Dresden und Um- gegen», dir Bbwedr dr« Zuzugs frrm»Iän"is<drr ArdrNcr betr. Si Dcögl, Lbrr die Petition des Invaliden Hauiusi» In Klau»»,» um naittrSnIIire Gewährung rluer Unterstützung. 4) DrSgl. über »Ir Petition »rr sä-dsischen Erwerbe- und Saudwerkcrvrrrlne um Untciftützong de« «erbandsorgau« „Gewrrdcsidau" und Ermächtigung und Unterftühuug der Lehrer an technischen Staatslehranftalten behufs Abhaltung von Borirägcn re. «n Ärwerbeverrincn. av o »V««ovrr»t, vom 28. Febr. Barometer nach OSkar Bisolt, Wallstrahe Rr. 1», Mittag« 1 Nhr! 782 MMIm., 1 gestiegen. Thermomeirograph »ach Neanmnr. Demderatur: höchste: 6 Krad Kälte, ntedrlgstel S Grab Kälte. — Heiler.— Süd-Oft-kSind. WaNrrlk>»»»v »er Vll-e in DrrSdrn 127 Eentl«. miler Rull Deutsche« Reich. Es verlauter, daß auch die bayrischen Agnawii. übereinstimmend mit den früheren Nachrichten, eine wei tere Garantie für die Anleihen der Königlichen Kasse nur überneh men, wenn die Bauten eingestellt werden. Ter König besteht da gegen aui den Ausbau von Herrenchiemsee. Kalnnetsrath Klug kaiüerirt heute mit de» Ministern v. Riedel und p. Crailsheim. Tie Beschlüsse sollen dem Könige sofort unterbreitet werden. Gerüchtwene verlautet, daß der verhaftete Redakteur Probl einen Selbstmordversuch gemacht habe. In Beziehung auf die Acußeruug des Abg. v. Huene in der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 22. Februar d. I.: „Wo sollen die Kolonisten Herkommen? Friedrich II. war ehrlich, er ve. longle nur Protestanten" bringt die 'N. A. Ztg. Friedrichs dec> Große» Gcileral-Ordie aus Marienwcrder vom 7. Juni 1775 ü, Erinnerung. Es heißt hier: „Bei Jnowrazlaw und Gegend gicdt eS viele Moräste und andere Plätze, wo sich viel Oekoiiomie an- briiigcn laßt, wenn solche mbar gemacht und Konloiiiste» darau» ange'etzt werden. Und weil cs dort au Menschen ichlt. so wäre ec- schon recht, wenn sich die letzt an der polnischen Grenze anihallcn den türkischen Tataren in den Gegenden in meinem Lande nieder' lassen wollten. Ich wollte solche in Kriegszeiten zu Soldaten ge brauchen und ui Friedenszciten sollten sie ruhig bei de» Ihrigen z» Hanse, gelassen werden. Ihr habt Euch demnach alle Mühe zu geben, wre Ihr solche hereinziehet. Ich will ihnen auch Moscheen bauen und ihnen allen Schutz angedcihen lassen und sic überhaupt wie meine übrigen Unterthanen behandeln." Frankreich. Die Kammer de« Deputirten genehmigte iden MadagaSkar-Vrrtrag mit 459 gegen 8S Stimm«. ',2.-6s 7'.' --Mi T' M Mn r ff -W --Mt' Hb N 81 'Ml
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