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- Erscheinungsdatum
- 1886-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188602229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-02
- Tag 1886-02-22
-
Monat
1886-02
-
Jahr
1886
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»L»O Kk«ttletou. — 8«ito » — ?lbc»d Utrch sei» Drnnivlet ^ ?lltüLdter Hostheater. Der «»Here Erkala der „Ilivasl" von W Kienzl bei der »vcgelttigen erster Antsührnna überira» dir Etwarlnngcn, vielleicht auch die deS Kvttivoni'lrn ieltst Noch mein als der rrste Akt winde der zweite, in welchem einig» drama- loche Momente n»d etwas lridenscbattlicheS Pnllio- brrvortreten, applandirt. Mchrmal- »»schic» »cden de» Mitwirkrnden der init lante» Ruten begrüßte Koniponist, dein schließlich auch der übliche Wagenrad Lorbertianz nicht vorenlbalte» ward. Mit Recht erhielt nm Schlüsse Herr Hoik.iprlliiieisicr Sldnch leine ivohlverdicnte k>»- erkenn»»« in stürinischc» Hervor»»»'». denen er sehr zögernd folgte. Aber den von» Komponisten gereichten Kranz wie? er belinnlich ab. Ten Meiste nr de» Maschinerie-. DekoealionS-, Belenchtniigs« und Kostümkunst, sowie de» Ope>n Regie, die io üderau» viel lür den Erfolg dieser nenen Over aelhau. ist ganz besiinders Bewnnderniig zu zollen. Fast sind die Königin von Saba, Undine, Silvana re., welche nn Schmuck, Glan» nnd Herrlichkeit ans unseier Hvibuhne das Möglichste dn>bicten, diesmal ne'ch lldertrvfse» worden. Wer sollte beim Anblick de» vnradiesiiche» Himalava-Landschast im ersten Akte, der »wnbbealäiizleii Zanbernncht im zweiten, endlich der Sze> »ere in» letzie» Akte mit eslnizbocli. Feliencissen seiiwärls, Rasen decken in, Vordergründe. rnlent bei der Entschleiern»« des Indrn- Hänmels »icbt in böchste Bewiinderrmg grrathe»? De indischen Zchcammsteine vrä'rnlirten sich allerdings in iebr kühnen Zacken. Be: der Velenchttiiig ioaren nicht innner glänzende Lnkonicanenzr» zn venneiden, z. B. Peidnnkeltr sich Hanfs« der Mond, wiihrend da- Monnlicht an den Erstheiiiiiiigen deS Vordergrundes haften blieb. Tic Kostiiine »eilten dn>ch anSbimdige Farbenpracht und glitzernde Zier. Zu viel Piinthcit zechte sich an den indischen und persische» ttiirgern Tic blau- nnd rothteidenen Hosensnkinralr inichen orien talisch berechtcht sein, nehnien sich aber absonderlich ans Wunder voll waren die meisten weiblichen Kostüme. namentlich die der Apiaren. — Ter Inhalt der Handlung, der Dichtung ist nunmehr >vobl den Meisten bekannt geworden. Ter Teil ist von Alfred Gödel nach dem Indischen des Kalidasa recht geschickt nnd für »I»- sikalii'che Darstellung praktikabel ausgeaibcitet worden. Das „llrvasi- Mürchen", von Kalidata dramatisch bearbeitet, ist ans dem indischen Mntlienschahe, der in die Urzeit der Ticbtnng ziirnckreicht. geschöpft Uilprünglich liegt der MytboS von dem König nnd der Rhmvbe zu G>»i'de, i» welchem die Uebertretnng deS Verbots, das geliebte Weien nicht in der Nacktheit zu schauen. tragische oder strafende Entscheidung berbeisnhrt. Dieser MntbvS kann mit Amor nnd Püiche, aber auch mit der Melusine in Beziehung gebracht werden. Boll poetischer Swnbolik sind alle diese ans Indien uberbrachten Mhthen nnd Märchen. namentlich auch Urvasi. Für eine Lpcru- bandliing eignet sich letztere gut, wenn auch das Uebcrwiege» des Romantiich-vnr>schen für dramatische Entwickelung und Charakte ristik hinderlich sein muh. Anö der nur hinnnl'schen Heldin kan» keine pathetische, von menschlicher Leidenschaitlichkeit beseelte Lpern- heldin oder Heroine werde». Ebenso gehört der König mehr zu den passiven nnd tranmerischen, als zu den aktionellen und heroischen Charakteren. Menschliche Schwäche treibt ihn zu der scheinbaren .Untreue, zum Bruch des Eides, rocht aher nbenvdltigeirdc Lridcntcbatl nnd Glnih. Do ist denn eigentlich nur die persische Königstöchter Ansrnari niit leidenichastlichem Impuls erfüllt und von drama tischer Berve der Empfindung getrieben. Doch glich diese verliert ^ den Ausdruck der Energie, weil sie schließlich »nr durch schmachten. ^ durch ihren Liebesacaiu rühien und gewinnen will. Völlig »nnüh. inird also der theatraliichc Anruf der 'irisieren Macht Ahriman: es ^ ^ >it nur ein Abnlnnz der O>»»d Wagner's. In der Ansinari ist .. Stiles mir me»schl ch und weiblich, nichts dämoniiclr ivie ru Brtrnd D 'Alle übrigen Iignren dienen ziiin Theil nnr zur Stnssage oder sind doch nicht charakteristisch bedentlam. 2r.'ie nun einmal der roman- ' tisgre, wärchei,liebliche Sti ls beschaffen ist, weist er ans eine iinrsr- cl? .? kalische Tnrch'nhrnng im Stulc der ciltcren Opernsorm, »ach Art I der ^voliröche» ..Irssonda" oder dcrgl. hin. Wenigstens lciszt sich ^ r-iigche rveiche ^lebeslnrik des VlilrchenS nicht zum hochpalhetüchen 2 s.Binsrkdrama im Elerste Richars Wagncr's heransbildc». Dennoch « « liat sich Willieliir Kienzl enlschlossen. Wagiier'schc Pathetik riiis ' K. Tkiin-nnnaSart hineinzutragen, ohne deshalb ans populäre lrniscbc ^ - Eroiik nach "Art enies Verdi, eines Konirod n. A. verrichten .zu - ^ ivollen. Dadiirch ist die Musil Kienzl's eiiie Ätiichgatlnng geworden. EiiicS von Beiden wgr nur inöglich: enirvever die gnnze Bpce ninszkc °7. ^ zu »nintdrainalischer Einheit der Gestaltung erhöhen und demnach Z e des TekluNiaivliichc gewichtig ausgehildet werden, oder der Kom- ^ ^ - poiini liätlc zur älicren Ioim derLver znrückkehrcn und dem Weien K» s " des Stoiies gemäs; dnrchiveg dem lnriichrn Eharakler den Vorzug ^ gehe» iiinssen. Was sollen uns die innner'ort aiiftnnchendcn Wagner- » 'chcn Nc'olive, Nielodien, Ktangkomhiiigtioncn nnd Zwischenspiele, v ^ ^ rr enlie koch n»e m des Vtersicrs Munkdramen nn ihrer rechten ^ ^ Stelle sind nnd dort vollen Zoubcr gnsnhen? Was i» de» Nihe- 4, lnngcn. im Tnslaii. in den Mcislersrngern re. aus's Eiiideinglichste »» rcrzt nnd heielrgt, ist in Urvasi nnr Nachhall, Berechnung, die ver- « 'linimon innsz, nnd nnorganische Einmischung. Tgrn komnit, das; , * 2 die Ansstunnnng des Anempinndenkii, lhcilivcise Entlehntcii riiid MA s des Eigeiie» viel ru lang ist. Warum ist der Komponist dem guten LSI , Nathe des ^einsichtigen Dirigenten nicht gefolgt, sondern hat an ver- s 'chieden.cn Stellen praktische Kiirznirgen eigensinnig adgelehnt? 9inn ivicd er ja do-h zu solcher Vcrrmsachnng Ja sagen müssen, nm die Wirkung zu hebe». Namciitlich würden i>» ersten Alle die Apsaren- Szene. das viel zu lange Duett des Königs n»l Urvasi. nn zweite» die Soloizene des Königs, das Mondicst »nd das Iinalc einige Kürzungen vertragen. An iebr crnziehenden Pnriicii schlt es in tcinenr Theile. Tie Aware» singen ganz reizende Ehöre, auch er neut man sich an ihren'. Reigen eine Weile, dann aber gehl der Reiz verloren, weil zu wenig geschieht und die Weichheit der Musik lästig wird- Urvasi und der König sind mit schönen Duos nnd gra- ziö'cn Nccilalivcn bedacht. Wo man jedoch ganz Bedeutsames er wartet. z. B. an der Stelle „B Gott der Liebe", da versagt des Komvvnislcn Aiisdrncksmacht. Ein Anischivnng zum richtigen jIpern- E'iekt ist die Solwzeiic der Ansinari. deren Teiiiperainrnt »nd lrast- volle ^Accente zu packen vermögen. Später jedoch konimt nichts von Steigerung, eher Ah»niider»ng des Eindrucks. Im dritte» Alte laste» die Wassergeister eine liebliche und schmnckreiche Weise hören. Das Wicdcrcrschcinen Urvasi's ans dem verzanherken Rwen- 'tranche. die Gr'änge der Vereinte» nnd die orchestrale Ausschmück ung hinterlasseii eine» schönen Eindruck, ebenso singt die Ge nossin Urvasi'S Tichttwlekhg recht slmnnnngsvolle Wciicn. Dagegen geht die, Ainuinng Indra's ins Banale, Schreiende und Hobl- ilicatraliiche über. Znlehk stinnnen nach der Reihe die verschiedenen Grnpven „Freude, schöner Götterfunken" in her Kienzl scheu Um wandlung. die immerhin nicht ungeschickt gnsgeiallen ist, an. „Es endet der Zauber" wie Dichitralelha voiher richtig beineckt hatte: man trägt nicht viel von de», Zanber hinweg. Der orchestrale Part ist »nt grvkcm Fttißc gearhenct. B,el. »ehr viel würbe hmem- gchciiiniißl, was nnr nneigenllich der Kienzl Partilnr angchört. Ecllo>'oliS drängen sich häufig hervor, Flötend»»'-?, frei nach 'Aida, sind gngchcgcht, nnd die Hgrienhegleilnng konimt ott genug zur Anweirdniig. Das ganze Werk, enic talentvolle Kompilation,'wird nicht verfehle», seine» Weg über die Buhnen zu machen nnd ähn liche Enolge gndcrwälls zu erziele», fall-? die Ansstattnngsvrgcht, wie hier, mithilst. Geht doch seht überall die Tendenz an' die Ansslgttnngsoper, in welcher der Mnsikwccth seilen den Ansichlaa gicbt. Von der Ausführung mnülc mg» bezüglich der Ehö-c »nd der Lcchcstcrleislnng mehr hestieoigt sein, als von einigen »och ungeklärten Partie» im Solistochcn. Man merlie zuweiieii, das; es cnc erste Anssührniia war, wenigstens bei einzelnen En>cmble- siückcn, die weder nn Tezlc noch in de» Nlnük glatt hcranskanicn. Unsere (lnSgezeichncte Isolde nndBrünnh'lde. Frl. Mallen iUrvasi) ichicn nicht znm Besten diSponirt zu sein und Halle manchmal »nl den zu hoch liegenden Passagen zu kämp'cu. Urvasi ist entschiede» nur stk hohen Sopran gcichiiehcn. Frl. Mallen würde enic hervi- nische .Heidi» weit besser verkörpeiv, als dieic immer sanite indische HiinmetStochter. Wäre Ausinari nicht eben a»i Sopranhöhe gestellt, müßte ihr diese Partie zug.theitt werden. Ter König des Herr» Riest gefiel bei den Glanzstellcii, wo sein Prnchttc'nor enlzncke» konnte, anßerordenllich. Seine Textwiedergabc »öliiigle bcslnndig znm Nachlese». Als Oberpraester des Mondgottcs Tsthandra be- währle sich Herr Jost not gewohnter Tüchtigkeit, müßte aber ctwos mehr im Sciraslrvstite dcktoinircn. Ganz E>s>cnliches boten Frl. Rcnlhcr lAnsinari), welche den Beiiall bei ossener Szene voll ver dien! batte, und Frl Willich als Dichitralekha. Tie kräftige, klangvolle Stimme derselbe» war INI Ensemble recht wichtig und willkommen. Herr Tccarli vertrat seinen Geist des Felsens voll Mark und Würbe. B. Scuverlich. Z K. v. Kgl. Alberttbeater. Ter Sonnabend brachte als Nvwlälcn 4 Einakter, die siiiscnniäßig von dem erschütternd Ernsten zu dem ausgelassensten Possenjnx überlettele». C>» talent volles Milglird de, Hoibühne selbst. Heu Grube, rrössuete den »oy dc, >»t'. Die Dirrktio» dann die Anwrrn unssrer Doge. ogen »iti lii» tinrge dranialischer erste» Ehrcnoklichtri, einer H eiiigercichles Slrtck i wo aber ivlle« va,«n di« Ar wen» sie nicht gerade Blrnncitthal oder Lindau briben. Schaffens^ kreudigkeit bernehme»? Der tiefe Stand unserer bentigen vranig- li'chrn Produktion ivurrelt znm Tbeil in der Zurückwetinng von Erstlingswerken seitens der Bühnen. Mg» kan» dies mit Rücksicht ans die Erfahrungen behaupten, die in Dresden lebende Bühnen dichter nur zu oft gemacht haben Herr Grube führte sich mit ienicin »Strandgut" nicht »nvortheithalt unter den Bühnendichter» ein. Vv» Bernsswegen Kenner der Bühne und mit der Technik eines Dramas wohl vertraut, führt er in »ruikm Trcuziolet eine . , »irr»« rinlwitlich« Handlung in knapper Geschlossenheit vor: die Eharakter- zcichnung ist scharf, die Steigerung wohl bcrcchiief. die Schlnß- wirknng effektvoll herbeigesührt. Herr Grube handhabt eine wir kungsvolle dramatüche Sprache. „Strandgut" belzandelt ungcsähr denselben grausigen (Gegenstand, den ZachanaS Werner bereit-1815 in seiner krassen Schickinlslragödie „Der 24 Februar" aus ischwrizer Boden spielen länt: Die Ermordung deS (»»bekannten) Sohne- durch de» eigenen rhigter. Grube hat die Handliiiig von dem alpinen Boden aus den iiantischen Horizont der Gegenwart visrrt und ent sprechend gemildert. Er läßt rS jedoch nickt zu der uiuneinchlichen Thal komiiien. Trokdem bleibt de- Peinlichen, de- Quälende» »och zu viel. Der Verfasser sollte sich begnügen, dm Plan deS Verbrechens i» der Seele de- kriesischen Schisser- auskeimcn zu lassen: ehe Klans Klaase» znm Messer «reist, um seinen an'- Mer halbtodt gespülten Soli» zu ermorden, beim bloten Anblick vor» dessen Gelbe, tollte die Folter enden. Mit einem Raub« wäre es arich abgethan, statt mit de», verhinderten Mordversuch. Trotz dieser Ausstellung kann man dem Autor z» dem Stück und seinen, Erfolge nur Glück wünsche». Er selbst spielte darin »nt der gangen »aluralislischen Schärfe und Treue, dir seinen Eharakterrollc» eigen ist. mit, trefflich unterstütz» von Herrn Zink, der zu größeren Ausgaben hcranreist, von Frl. Breier und Herrn Dettmcr. — Einer» wohlkhätige» Gegen satz zu der düsteren Handlung des „Strandguts" bilvete das Lust spiel „ Ich heircitt> e meine Tochter. Al» Verfasser »riint der Zettel einen I. A- v. Trvckair. Ist es eine Erstlingsarbeit, so hat man eS mit einem noch manche heilere Bütincirgnbe ver'prrcbcn- den Brriasser »» lhnn. Er führt ans der Grundlage einer nicht allzukühnrn Borausseblnig (der Erziehung emeS Mädchens in einem feinen Pensivnate dnick, einen Ossizier, den das Mädchen für ihren Baker hall) eine Verwickelung herbei, deren Lösung man zwar sofort alnrt. die aber so annnithig und mit so viel guler Laune sich nt'ipielt. daß die Zuschauer in dir behaglichste Slmnining verletzt werben. Dir Hanpibeibeiligte», Frl. Basto »nd Herr Richelieu, lhalen allerdings auch das Ihrige, diese Slinnninig zu erhöhen. ES war ei» köstliches Paar. In den zmücktretcnd»re» Rollen waren Frau Bauer und Herr Hagen angemessen beschäftigt. — Der sich anichlirßendc Schwank ..Die Schulreiterin" von Emil Polil rechtteikigt de» giiiisngen Rust der ibin von der Berliner Bühne voranaehk. vollauf. Auch hier findet sich ein Liebespaar uitter clwaS r>ge»thü»ilic1,en Umständen: der dramatiscke Knote» wird sehr drollig geschürzt und enlsprechend gelöst. Reckt pikant gab Frl. Ulrich die für eine Eirknsirc gehaltene vornehme Dame: Herr v. d. Osten verkörperte iebr glücklich den verbauerten Lcindedrliiiann niit leiner plumpe» Giiii»üthigkr>t. Auch in Trcsde» wird dieieS Stück, in dem »och die Herren Lnchcrt und Erdinaiin lhätig waren, znel vcrgiiiigte Elunden bereiten. — Ten Schluß des AbendS bildele eine alte Posse „ Mitte» in der a ch tKein Ge ringere». als Herr Laube, den der Zettel seltsamerweise nicht nennt, hat das Stück »ach dem Fraiizöliichen bearbeitet. Man mußte auch ott über die tolle» Szenen. von den Herren Schubert und Swoboda anrgesührt, lachen, aber das Zöchen, daS am Schlüsse der völlig »nbcir>edineiid endigenden Burleske ertönte, war berechtigt. 4 Tcc mit Spannung erwartete Ausstellung der „Felicie" von Proiestor Graes wird heute im Victoria-Salon (scpnrirler Ein gang) erössnet. Briefkasten. »*» Gemcinden> itg > icder. Stetzsch. „Bor Kiirzem fand hier wegen eines zu wählenden Ge»>ciilderalhs»uigl>edcs eine dreimalige Wahl statt. Ta der Vorstand bei der ersten Wahl einen Gnlsvorstehcc ahgcwicie» hatte mit den, Bemerken, daß seine Frau nur wähle» dürfte, so hat derselbe nur 13. Ja», bei derAinlshanpt- »innnsckast dagegen Perittung erhoben und die Wahl wnidc von dieier hohen Behörde kaisirl. Ai» 3l. Ja», hat nun wieder eine neue Wahl stattge'uiide»: kurz v»r derselbe» habe» die Grund besitzer der ivgriiaiiiiten All-Gemeinde eine Versammlung gehabt »nd haben ein Genieindrralksmitglied vorgcichlagei,; wen» daiselbt gewühlt würde, wollte» sie das Wegegeld lür die Eis'nhrcn, welches die All-Gcineindc l»s jetzt stets »»ler sich verlheilt hat, der Ge- nieiirdrkasse znflirßen lassen. Ist das als eine Beeinflussung der Wab! anzulehen oder nicht? Kan» nach Verla»' bv» 17 Tagen gegen eine Wahl Berufung eingelegt werden? Wenn eine Hans' hrsitzerschrsrail rm Stück Feld besitzt, ist es da gesetzlich gestattet, daß der Mann und auch dessen Ehefrau einen Stmimzertel an die Wahlurne abgeben kann?" — Das angebliche Angebot der Alt- grnieindrniilglieder. EttvaS Verirvenkei» zu wolle», klingt recht un wahrscheinlich. Oder tollten wnklich die Stetzschcr Bauern von io seltener Rare irin? Wäre eine Wahl aber »» der Tbat durch solches Verfahre» beeinflußt worbe», so käme dir Anzeige an die Kgl. AiittShauvlmnnnicka't immer noch znrrcht. Tic Eheira» stimmt überhaupt nicht, sondern ihr Ehemann, daiern er nicht persönlich ans irgend eine», Grunde des Sliimnwchts verlustig ist. Besitzt der Man» ei» Grundstück und die Frau auch, io girbl der Erstere einen Zettel für sich ab und einen sür seine bessere Hälsle, macht zusammen,zwei. .".Alter Ab. „Sickert man sick am besten gegen Nach ahmung einer Maschine niit Patent oder Schutzmarke. Was ist für Untcrickird zwistben beide»?" — Eine Maschine kann nur durch rin Patent gegen Nachahmung geschlitzt werden, vorausgesetzt, dag die Vvibedmgiingen bezüglich der Neuheit nach 8 2 des Palenl- geietzeS vom Mm 187, zutreffen. Eine Schutzmarke (Waaren-, Fabrik- oder Handelszeichen) kann jeder Gkwervlrcihcnde, dessen Firma mi .Handelsregister eingetragen ist, bei dem zuständigen Ge richte anineldeii. Eine solche Marke, die auf der Maare, de», Fa- bukat oder dessen Verpackung angebracht sein kann, ist der Nach weis dalür, woher da? Fabrikat rc. stammt, danrtt Niemand als der Ein» nelragene diese Marke führen darf. Sie schützt demnach gegen Nachahmung einer Maschine nicht, wie ein Patent. (So berichtet »ns das Palcitt-Bnrcan Edmund Thode u. Knoop in Dresden. Ainal,e»slras;e.) Malscx. Eibensto ck. „Ich brenne schon längere Zeit daraus, „Pcnleh's English School cü hainting in water eolonrs" lein sehr kostspieliges Werk) einmal leihweise zu erhalten oder billig n kaufen In Elbslorenz, wo der Kunst in so reichem Maße gc- findct sich gewiß Jemand, der das fragliche Werk be- (?) „Bezieht U daS mobl schon seit d: „Lebt denn der alte Haufchild noch' gingst den immer noch leidlich herunchu »--otzU »». r««n>»r iM Xll stUllfstll Imldigt wird, fiiidct sich geiviß Jemand, der das frag! sitzt und dasselbe eiinnal verleihst event. gegen entsprechende Sicher heit." — Vielleicht hat die Bibliothek vtr Kgl. Akademie der bil denden Knaste ein Exemplar. ."»Alter Liebhaber. Poesneck. „Besitzt ein Micth- kvtttrakt. der am 22. Rvv. 1879 a»> drei Jahre abgeschlossen wurde, beim Ablauf 1882 stillichww'gend erneuert worden ist. und dessen Wiedererneucruiig 1865 übersehen wurde, die dreiiährige Giltigkeit bis 1885, oder kam, unterdessen dreimonatliche Kündigung mi tteten?" — Es kann gekündigt werden. Ob vierteljährliche oder halbjährliche Kündigung crnlritt, richtet sich nach der Höhe des Miclbzini'eS. .'. Herr A. Lord an- Oberblaiewitz theilt nns mit, daß die »n letzten Briefkasten befindliche Anfrage »Itter „A. Lorh. Lberblaiewitz" nicht von ihm herrührc. sein Name viclniehr gemiß- brancht worden sei. C. Müller, Nesidenzler. „Ist ein Kontrakt, welchen man mit einem Kompagnon abgeschlossen hat nnd event. die angesiihrteii Punkir von Einem oder dein Anderen nicht rcspck- tiit werden, weil der Kontrakt nicht notariell gemncht ist, deshalb uagiliig oder müsse» die AoSniachringen, wenn auch nicht nvlnriell acmachf. geiiari innc gehalten werden?" — Notarielle Vollziehung des Vertrags ist keineswegs nölhig. .*» A o.. P > rnaiicke Vorstadt. „Ist eine Familie, welche im Jahre 1883 ohne polizeiliche Abmeldung (ohne Auswa»- dermigspaß) »ach Amerika auSwnnderte, strafbar, wenn dieselbe rcsp. einzelne Glieder derselbe», besuchsweise in tue Heimnth znrückkehre» ? iBcnicrke noch, daß sich die Frage nicht aus Personen bezieht, welche sich der Mitttärdrenstpflicht mlzogrn haben)." — Verjährung eürgetrete« l > immer noch leidlich herumhumvelnden .Umnnrock" st, bejahenden Falle», derselbe wom jetzt, wo also ch»ü Zeit selbiger al« „alt" besungen wird?'' - Da- W " ' der erste., Häitte de-18. K'* " ' ' Lt»d: . . Original. , »nd wie alt ist. seit so langer Zeit bestand bereits i» der erste,, Hälite de-18. Jahrhundert- und ivnrd« von einem juristischen Stichleirkolleaen de- Advokaten Johann Leonhard Hanschild. der in Dresden 1770 starb, gelegentlich skiiie, Advoka'rnjubiläiims aufgebracht. Möglicherweise staaiint der von Ihnen genannte etwa 72 Jahre alte Jurist von Jenem ab und stünde soimch zu dem Liede in Berbindmig. -Stammtisch, Gambia. „Wann wurden in Dresden die Thorwachen abgeschafst?" — Tie Thorwache» in Dresden wurde» a»fgcl>oben mit dem Falle» der Thore oder kur, nachher Die Schlagwachen, die 18-18 größteiitheils „och im Gange waren, sielen Ende 1849 resp. mit dein I. Januar 1850 gleickreitig mil den Schlageiniiahmrstellen. dock bestanden in Neustadt noch Thorwachen am weißer, und am schivarze» Thore im Jahre 1852 Die letzte bcietzte Thvrwnche war die durch Preußen IlW.67 hesetzte Wache am weißen Thor- M. u. O.. Ost rau. „Stammen die auch durch unser Land ziehenden Zigeuner an« Oesterreich-Ungarn oder giebt eS auch preußische?" — Ursprünglich stammen die Zigeuner sicher an- süd lichen Ländern. Srlhstvcrsländlich sind aber de» Herrn,Gehenden Truppen auf ihren Zügen in Preußen u. s. w. Kinder geboren worden. .*«, Roßwein. „Herr Scknärke. Dir rin dreinialS Hoch, - zum Johannistag da kommst Du doch — in unser Helles Städtchen. — Am Bahnhof da «mpsang'n wir Dich — und überreiche» feierlich — Dir eine schöne Laterne. — Daraus maischst'» wir mit bum, bin». — vornweg ei» Faß Petroleum, — bei de» Gaslatcrnen vor über. — Du wirst da»» sagen: Hier ist « schön, — »ran kann da ans der Straße gehn — sogar mir der Laterne." — f — Wenn ich »eben maiigelhatter Beleuchtung in Noßwrm auch noch Leute Hesse, die so schlechte Verse machen, da komme ich lieber gar nicht hin. August DkmgrnSko. I i »sterwalde. „Dahier in Finstcrwnlde die Kausleute alle. >eder einen Konst,»» enichlete, wird da die Klassen- oder Gewerbesteuer erhöht oder ist dieses auch strafbar, muß der Kaust»«»», da eS doch bei anderen Konsii»,- Vcreinen gebräuchlich ist, die Mitglieder angeben? Muß Dieses auch polizeilich aiigenieldet werde», da dock der Eine K Pwz. Nabalt giebt und eine» selten Satz angiebt?" — ES ist hier lcdialich ein Koiikurrenzmaiiöver in Frage, gegen welches sich vom A,»'sichlssla»d- punkte ans zunächst Nichts r,»wende» lassen wird. Sehen Sie, wie Sie sich mit Ihrer Ortspolizeibehörde ahsinde». »*. Ah.. Friedrich stadt. „Warum wird daS Brückengeld auf der AngnsttiSbttstke nicht aiisgehghcn? Ich Hörle sagen, die Beamten hierfür bezögen mehr Gehalt nlS die Einnahme» beiragen. Wieviel bringt daS Brückengeld täglich i»r Tiirch'chnitt ein?" - Der fragliche Brückenzoll hat in den veidm letzte» Jahren je iibcr 50,000 Mk. cingebracht. Es fließt derselbe bekanntlich in emen zum Zwecke des Neubaues dieser Brücke angelegten Scpacalwnds. Stam »rtisck Münch, Niederlößnitz. „l) Haben in Dresden die Dampsschifle eher ezistirt, als die Dampswagen? 2) Wan» »nd wo gabs' den ersten Schneider?" — l) Kurz vor Ervssnnng der Leipzig-Dresdner Eisenbahn fuhr das erste Dcimvsschif »ach Me che »und am iscnbalin fuhr am 30. Juli 18!? »gnst nach Nalhc». a» eine» grotzcn Meister wenden z» l ecgevene Auslage: Könne» Sie mir iiiciir gcraoc ein vinsvuno von «chonheik »na, wiro „cn Maler finden, der Sie zuin Vergnüge» oder Studium mal! Sic wcuigslens Ihre Pholographie eingeschickt, vielleicht ein Künstler an, de», es nicht daran, aiikomiitt, »»ler l 2) Adni». im Paradies, der sich die erste» Feigenblätter zuichnitt. »*» K arl Harlmanii, Pirke » ha m »> erb. Kailsbad. „1) Wo liegt Laiichbnnimcr. wo das Einsiedel'ichc Eisenwerk ,sl? 2) Welches ist die richtige Schreibart „Hermann" oder „Hc»»iai»>" als Taufname (Vorname) betrachtet?" — 1) DaS Eisenwerk Lauch» Hammer liegt im prenß. RcairrungShezirk Merseburg, Kreis Liehe»- ivcrda. an der schwarzen Elster. 2) Hermann: Hcrrinann ist verallct (eS finden sich bei Grimm beide Lefcarten). «*« C. H.. Leipzig. „Kann ein PensionSvorslchcr beslrait werden, wenn er Briese nicht abgirbt?" — Pensionäre sind noch uninniidig nnd habe» keine heimliche Kvrrcsvondcnz zu führe». Unschuldige Briese wird er Euch nicht vorenthalie». K ü nstle r. Tic Druckangeleaenheit bez. Herausgabe Ihrer Künstlerlnusbahn ist am besten durch mündliche Auskunft zu er ledige». Mnrienstraße 13. 1. Etage. .*« KätI> i B. „Ich mochte mich gern malen lasse», sei cS in Lei oder Pastell, »in mein braves Männchen z» seinem Geburts tage damit zu überraschen. Ta mir jedoch die Mittel fehlen, muh können, so erlaube ich mir die ^ , mir vielleicht einen talentvollen Porträtmaler nenne», welcher lediglich zu seinem Studium malt und dcinzusvlge aut mein Ersuchen, mich gegen mäßige« Hvnmar ghznkvi'teuaieir die Freundlichkeit haben würde?" — Wen» Sie nicht gerade ein Ausbund von Schönheit sind, wird sich kaum ei» itt. Hällcu hisse dann . .. bewandtm Umständen einmal unilonst Oelsarbe ans Lcinwand zu streiche». N., Waldveiin. Antwort: Wenn Sie nicht die Mittel haben, den Jungen in «i»e rinsache, strenge Pension zu gebe», daun ist guter Rath theucr l »"« Fre > berg. ,1) Welche Schule muß man vom 14. Jahre air besuchen, »in Ingenieur zu weiden? 2) Was kostet »ngelähr das Slndini»; oder giebt es daselbst auch Freistellen ?" — Ermhrcu Sie Alles au' Ai»rage beim Kgl. Pv,»tcch»>l»m in DreSde». Ab. P. „Aus welche Weise kann ich am sichersten und wohl auch am billarsten eine Summe Geld, 500 Thlr.. a» eine Person in Amerika, St. Louis, befördern?" — Durch das Paul- Hans Rob. Tliode »i Dresden (Konsul Knoop.) M el, rerc At>., Radcbrrg. „Ist die koch. Hoikirchc in Dresden vor ca. 400 Jahn» erbaut?" — Am 28. Juli l7M früh 5 Uhr wurde in aller Stille der Grundstcm gelegt, am 29. Juni 175l ward die Kirche feierlich eingcwriht. »"»Dich ehrende Marie. „Onkel Schnörke. daß Du den Dienslniädchc» nickt geneigt bist, lese ich wieder in Deiner Moittagsnnmmcr delnssS des Anumcisters und bitte Dich, den guten Leuten wissen zu lassen: selbige mögen nur ihre Dienst boten menschciiwüidig behandeln und ganz abgesehen von Braten, »nr überhaupt satt zu essen gehen, die Arbeitszeit auch nicht bi» Nachts I t und 12 Uhr ausdcvnc», dann werde» auch Baumeisters die Dienstmädchen länger als 14 Tage erhalten!" - Schnörle den Dienstmädchen nicht geneigt? Haha! Wer lacht da? »"» A. in D. „Da Du auch so ein alt« Distelsritz« bist, könntest Tn vielleicht in Deinen! Briefkasten anrcgrn, daß bald ein „Liistinoiwvvl" eingcsührt werden möge, wo jedem Steuer- -nhlcr täglich sein festgesetzte- Quantum Lust gegen Bezahlung zu- gckheilt wird, welche er, ähnlich de» Seetauchern, an dem Körper in Schläuchen oder Kasten bei sich zu tragen hat." — I, was Du deirkit, D» Lnslikns I ,"» AlonS M«i«r. „Ein alt« verliebter Herr bietet den am Biertische fitzenden Damen öitcrS eine Briese Schnupstabcck mit den Worten a»: Nun, meine hochverehrten Dame», ist Ihnen ein Brieschen „Contenance" gefällig? WciS bedeutet da- Wort ..Eviitenance?" — DaS französische Wort besagt „Mäßiguna". »*» ^Vcl vvoom Louise. Der edle dcutsche Name Ludwig wird in d»s Französische Louis vrchlinzt und davon erst wieder das weibliche Louise abgeleitet. DaS Wort „wig", das sich 86 Mal im Auslaut findet, bedeutet Kamps. Krieg (Hartwig: harter Kämpfer). Wigard (Participimn präsenti von dem althochdeutschen „wiaan" kämpfe») der Kämpfer. Ludwig: die erste Silbe althochdeutsch lut --- hlut ---- unserem „laut", welches Partizipialsorm ist und so viel wie gehört, also genannt, also berühmt bedeutet, also Ludwig (alt fränkisch Chlodwig, latinisirt LudovrcuS, sranz. LouiS, tow. Louise) ruhmvoller Kämpfer. »*» Hamann, Freigut Klein-Oelsa. „Habe inner halb 4 Wochen zwei Depeschen, eine nach Limmritz an Müller B O von Rabenau aus, eine an Kaufmann W., AscherSlcben von Pvsscndors ans, abgelendet. Beide Deveschen kommen al- unbe stellbar zurück, trotzdem Briete unter gleicher Adresse stet» richtig an die Adressaten gelangen? Es ist voch üblich, daß Depeschen kurz gefaßt, ott nur Namen nnd Ort enthalten und Kaufmann W. sicher schon Gescl>ästsdepc>chtn erhalten ha», da dieser größere GypS- grubcn dort besitzt und an« Ort wohnt. Werde» Börlrnkourse auch so sicher befördert, wie traurige oder freudige Fgmilieiiereigiiis e?" — Wenden Sie sich beschwerend an die nächste Kais. Telegrapücn- Dirrktion. H. nnd C., Bautzen. „H. sagt: Wenn Jemandem die mahnenden Worte zugeruscn werden: Thun Sie das nicht wieder' so sollte der also Aiigercdete Nein l antworten; E. dagegen behaup tet. das wäre eine boppelle Verneinung und die richtige Antwort hätte Ja! lein sollen. Wer hat Recht? Für Ihre Freundlichkeit erlauben wir rmS. Sie zu einem G1crS echten 1 Enlmbnchcr Bier i» der Müllcr'ichen Konditorei cinzitladen". — H. hat Recht denn rin Jeder wird unter dem .Ja" verstehen, daß der Jemand em recht es wieder zu thun grwlllt »st. ^
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