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- Erscheinungsdatum
- 1886-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188602203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-02
- Tag 1886-02-20
-
Monat
1886-02
-
Jahr
1886
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Nr »» d. Trützschlrr steht durchaus auf dem Standpunkt der NegieeyugS- vorlaae und beantmgt. die von der Deputation vorgeichlaaenen »Abänderungen derselben obzulehnen. während Abg. Reich in eurem humoristisch grsärvten Plaidover um möglichste Schonung der Tauben bittet. Staatsminister von Nostid-Wattwib ersucht die Kammer. die Regieriiiigsvorlage unverändert anzunehmen, v. Gchön- derg Bvniitz weiidet sich zwar nicht direkt gegen den Enwurs, meint aber, derselbe werde nichts nützen. Nachdem noch Ober bürgermeister Dr. Ltübel den Entivuri unter Hinweis aus die in Dresden .nit dem Weglanaen der Tauben erzielte» Erfolge befür wortet, wird der Antrag Peltz mit großer Majorität abgelehnt. ebcirio der Abäiiderungsantrag der Deputation betreffs der Schonzeit, wie auch einige von der 3. Kainmer treschlvssene und von der Tepu- ralion gebilligteweitereAbänderiingen, ivodurch dieNegierungsvorlage ui ihrer alten Fassung hergcslellt ivird. Das ganze Gesetz wird gegen 11 Stimmen ,n namenllicher »Abstinnnvng angenommen. »Bezüglich der Petition Teichgräbcrs und Ge», um Maßregeln gegen das Ueberhandnrhmen der wilden Kaninchen tritt die Kammer dem »Beschluß der 2. Kämmer nach kurzer Debatte bei. AIS ausgezeich netes Pertilaungsinittcl cmpsieblt Abg. v. Satzr eine Auöräucherungs- inaschine. Eine Petition des Gutsbesitzers cstraßvnrger in Neiners- dori um Aushebung des Gesetzes über die Theilnng des Grund- eigeukhnms lRer, Reich) läßt die Kammer an» sich beruhe». Zum Schluß berichtet noch Landesältcslcr v. Zeschwitz, daß die Petitionen des Gutsbesitzers Ritzsche in Ncundors, eine Wegeangelegenheit be treffend. die des Gutsbesitzers Mehner in Zadel, Rechtsverwcige- rnng bete, und die Beschwerde des Lehnacrichlsbesitzcrs Blüher in Klcinolbcrsdvrs. einen ilim bei einem Gutskause erivachsenen Schaden betr.. für unzulässig erklärt worden sind. — Der gestern erschienene Bericht des Borsitzenden der Fmanzdepntatir'ii -V Ilbleinann, über den Etat des Departe- iii c » rs des Kult u s und öffentlichen Unterrichts ist eine u»i- 'angreiche bis in die Details sorgfältig eingehende Arbeit. Die Deputation hat zu Ausstellungen keinen Anlatz gesunde» und em pfiehlt denselben in der von der Negierung vorgeschlagenen Aus- 'tellnng zu bewilligen. Gleichzeitig wird über mehrere, das Kriltus- dcparkement betreffende Petitionen rcferirt, Tie Petition deö Sladicarhes zu Plauen nm Erhaltung deö dortigen Realgiimnanums einpsichlt die Deputation ans sich beruhe» zu lassen, zugleich schlägt ne vor. die Regierung zu ermächtigen, die Aufhebung des Real- gpmnasiuins zu Planen einzuleiten und mit dem Natbe der Stadt Plauen belwis Ueberleitnng des Realginnnasiums in eine unter 'RötlicherBerwaliiing stehende klkealichule zu verhandeln. Bezüglich d.r Petition der städtischen Kollegien zu Scüneebcrg um Errichtung eäies Gvinnasiums daielbst l'at sich die Deputation gespalten. Die Spelsenldrten. die Frag» deutschen und ng nach e «kt»». Seit« M — um» historischen Rückblick aus i se». die Epeffenkarte in «e- von der Entsletsnna teues dir mit laschem ohne ieve Roth. 7^1 dO k-'-s- Depnrativns-Ptaiorilät empsiehlt, die Petition zur Erwägung zu überweisen und die Negierung zu ermächtigen, ev. die für den liebergang nbilligen Maßregeln schon jetzt zu ergreifen, während eme Minorität vorichlägt. die Petition aus sich beruhen zu lassen. Die Petition der städtüchen Kollegien in Marienberg um Errichtung! eines Gymnasiums daselbst und die Eingaben der Stadlveclrelungcn! von Borna und Freiverg um Erhöhung des Zuschusses für die borkigen Nealgniimasieu sollen au» sich beruhen bleiben. Schließlich beantragl die Deputation, die Regierung zu ernichen, an» »Vercin- bari'ngen mit den anderen deutschen Staaten betreffs Anerkennung d-r Rei'ezeugniffe des säch'. Polntechniknms und der sächs. ffieal- ,'vninasirn in derselben Weife, wie diese für andere öffentliche Lehr- aust.itten benrits besteht, hinznwirken. — Die 17. Konliiliffien des Reichstages zur Borbcratlnmg l'i des Eiitivnrfeö eines Gesetzes, betr. die Ergänzung des 8 Ml der Eipilprvzeßvrdnung iZwangsvvllffrecknng au» Grund von Arrest-j bewble»). 3) des Enlw»nes eines Gesetzes, betr. die Unzulässigkeit der P'ändirng von Eisenvah»'äbrbetrlevsmitkeln hat sickr am 18. ! .vebruar tonstitiiirt. Bon sächsischen Abgeordneten sind Mitglieder I die Abgeordnete»: Klein»! «Pvrsitzenöer) und Dr. Harlinann. — ff.ach definitiver Zn>aml»e»steUn'ig betragen sie Einnahmen bei den »ach». StaarSbahnen irn Jahre 1885 insgcsamnit >'-'..:!I",108 Mk. und ergeben ein Plus von 1,787,8'.! Mk. gegen das Japr IM1. Em sehr erirculiches Resultat. — Das ffRimfierinm des Innern fordert die betreffenden ff,' lndv > e h- rr nd Pserdebe si tz e r an>, die Entschädigungen für die laut Reichsgeietz zu entrichtenden im Jahre 1885 der Seuchen wegen aus polizeiliche Anordnung aetödtctcn Nindcr und Pferde in 'Rgeiidcr Höbe zu cnlrichlcn: D Für icde-s der konsignirten Rinder amen Jahresbeitrag von eurem P»g.: 3) für jedes der konsignirten P'erde einen Jahresbeitrag von 13 Psg. Die Einhebnng geschieht ^ durch die dazu berufenen Polizeibehörden. Sladträlbe und Gemeinde- ^<2 -a vorfiande. x-L — Nut der G a > ch iv i tz - M cnselwitzer Bahn waren br- ^ sgnntlich seitens der säch'. Regierung Verhandlnnge» hehnis An- / t in's nngeliiüv't lvorden. Tie Generalversammlung der Gesell- ^ " .»1 «chgit batte iedocb das Gebot des Fmanzministcnrinis ,124 Pro;, nir die Stanimprioritälsaktien und 108 Pro.;, kür die Stammaktien, « insge'annnt ö.«.'iO>».000 Mt.) abgelehnt. Infolge dessen schlug die d-ä ffiegicrmig de» Sländen den Bau einer Linie Meuiclwitz-Kieritz'ch -- vor. welcher dem Staate nur am 3.IM.000 Mk. zu stehcu kr'nunen « »ich beinahe dieselben Bvrthcile dielen würde als der Ankauf, k-^gsl - ".egen dicieii Bau erhob sich aus den betheiliglcir Kreisen ein wahrer ^ Peiitionsfiirrin. der denn auch die Finanzdevlltation 11 der 2. Kanuuer tziA ^ aas ihrem von jeher mit achtenswerther Kouseqacnz sestgehalteiien A» Svar'anikcilsüaiidvunkke geblasen zu haben scheint. Sie schlagt Z I nämlich vor, die Regierung zu erniächtigen, die Gaichwrtz-Meusel- witzer Eiicnbahn für den Staat anzukaufen, dasern an» der von der Regierung bei Gesellichasi neuerdings vorgeschlagenen Grundlage — e-ö itt daS Angebot 783.200 Nr»'geringer als das erste, abgelchnle, und benagt nur 106 Proz. kür die Staimiiprioritälsaktien und 88! Pro;, für die Stammaktien — bis längstens den 1. Juni d. I. ein! Abkommen erzielt wird, andern'alls aber die Regierung zu ermäch-i . reu. die Lmie Meuselwitz-Kieritzsch gegen ein Bercchmmgsgeld j von 2.10).>äOO Rik. zu bauen. Es ist kaum ein Zweifel vorhanden, i daß die Gesellschaft aus da-s Angebot cingeheu wird, ebenso wenig ^ i t cs aber auch zweff'clhaff. daß sich in der Kammer Bedenken > r vzen werden, einem Porschlag ziizustiminen, der zu Gunsten einer! Atliengescll'chast dem Staatssäckel eine Mehrausgabe von 3 Mill.! Pik. macht und zugleich de» Bau einer neuen Bahn verhindert. i — Heilte ist im Kmislailsstellungsgchände am der Brühl'schen i Terrasse die Ansslcll>i»g der A r m e e i a in in l u n g der königl. > 'ächsffchen Armee crösiiiet worden. Tie Ausstellung »reist in 9 Zimmern gegen W) ffiilmniern an», die von ihrem verdienstvollen; Schöpfer Oberst z. T. v. Wurmd, mit einem bewundernswerthen 7,!e!ße gesammelt und höchff übersichtlich geordnet Ivprdcn sind.; Sie früher bereits einzeln ansgeslellleu Abiheiliüigeii. inzwischen! nach durch manche werthvolle, intcrcffaitte Gaben vervollkommnet,! > ad jetzt zu einem Ganze!» zusanimcnge.aßt worden irnd biete» der»! Re'chaner e>n Bild des E»ln'ickel»ngsaa>igc8 der sächsische» Arinee, !p e es- in älmlicher Weise keine gndcie Armee ailsznweiseii im Stande iff. Der Schwervnvkl der ffliisslelliing liegt in den Darstellungen der Uni'orniirunaskvochcn vom 16. Iah,Rindert bis an» die heutige Zeit. Tie Sammlung ilt aber auch änßersl reich an Tarffcllnngcn rai' Porträts sächsischer Fürsten. Generale re., ferner biete! sie viele Sarffelluiigen historischer Momente ans der sächsischen Anneegc- .luchte und Abbildungen von Bauwerken. Denkmälern, Plänen :c., die Amieegesclnchte betrcssei'd Ginc ivertlivollc Zugabe bilden die i'ßreiizeichen »ür Beamte und Unteroffiziere mil hiffornchenr Abriß, tze ,jch drni Besucher mitten in der langen Rewe der Porträts i.'.wntiren. Ter Soldat wie de» Civilist gewinnt in der Ausstellung, eeren Eintrittsgeld ein bescheidenes ist, und deren Reinertrag zum B. ffen der Kgl. »ächsischc» Jnvalidenstfftnng bcstimnit ist. Belehrung, Uitterhaltmig mrd Anregmig, wie sie selten eine Ausstellung biete» Sitt'te — giebt sic doch ein anschauliches Bild von der ruhmreichen Armee, die jedes Sach»c» Stolz isl. — Bon der Staatsamvalffchcrit in D ü s s e l d o r s geht uns eine Bclaiinlinachung über ein daielbst verübtes Berbreclie» z», in der von »ns schon off betonten Annahme, daß unter Mitwirkung der ffnmpien kantigen Werkzeug ermordet worden Es liegt unzweikcl- i.St ein Raubmord vor. bei dem möglicherweise 2 Personen be- theiligt sind. Als »ehlend sind bis jetzt em altes defektes Körbchen mit Gold- und Silber'aclirn, sowie ein granleinenes Beutelchen mrt Goldgeld ermittelt worden und befindet sich wahrscheinlich ein Ju- hiläiirnS-Schützcnordcn der dortigen St. Sebaslianlisjagergesell- cho't, von nxffchem der Lorbeerkran; abgclöst ist, seiner ein ovales 'Sdciws Biedaillrnr mit einer niä»nlichcn Photographie und ein Paar goldene Kmdcwlirringe mit rothcn Sterne», von denen einer -,chffe. miter den verschwundenen Sachen. Ans die Eirtbcckung der s ßäter r»! eine Belohnung von 3M Mark gesetzt. — Außerordentliches Interesse erregte der vorgestern Abend i« ^ibooße des Bereins D r e s d n e r Gnsiwirlhe stattae»»iide»e fftortrgg dcS Herrn Pros. Dünger über Reinigung der deutschen Sprache von Lremdwörtem ii'sbcsoirdcrr aus dem Gebiete der Redner ging «ch ein ob es wünkchevKverth gab dann ein Bild von Muttersprache ve«»skalte»den Zopsitt, . ^ ^ Wendigkeit der Hohn unserer westlichen «rcnznachbar» heranS» gefordert tverde. Seit dem Kriege 18,0,7t »vebe auch Nils dein sprachrcinigeiide» Gebiete ein frischer nativnoler Zug dnm, Dentscb- land; nanielrtlich habe der Gründer deS Weltpostveceins, Etaätö- sekretär v. Stephan, aus postalischem Gebiete mit den Jrenidwörtern aiitgeräumt; außerdem seien ln der Gesetzgebung und im militäri sche» Rahme,,, wie daS Generalstabswerk beweise, Erfolge z» ver zeichnen. Reben der Pflicht jedes Deutsche», sich seiner Multer- wiache zu bedienen, komme die Sprachrichtigkeit sremder Worte in Betracht; nur zu häufig benutze man französische Worte, deren Sin» der Franzose gar nicht verstehe. Zwar sei es schwer, alte Fehler nbjligcwvhiie». indessen bei gutem Willen erreiche man viel und es sei mit Freuden zu begrüße», daß die Berdeutschnng der Speisenkarte auch schon an fürstliche» Tafeln bei nationalen Ge legenheiten Berücksichtigung gesunden Hahr. Redner citirt eine Reihe Beispiele, grent mit Fremdwörtern gespickte, auf den Gast- lvirthsstand bezügliche Inserate aus den Tagesblättem heran- und findet u A-, daß eine tüchtige Köchin »nt» ein tüchtiger Kellner nicht von einer .perfekten Köchin" resv. von einem ..rvritinirte» Kellner" ersetzt zu werden braucht. Ebenso könne man sich in „iest- lich geschmückten Räumlichkeiten" ganz genau so .amüsirrn — halt I - ergötzen, als in .brillant dekoruten Lokalitäten." Schließ lich spricht Professor Dünger dem Gaslwirthsverrin Dank für daS dochersreuliche Entgegenkommen und die Ueberzeugung ans. das, der von Einzelnen gemachte Anfang Nachahmung in den wertesten Kreisen der deutschen Gastwirthr finden werde. ES gelte, dom Sprachmißbrauch ein Ende zu macken und etwas zu tl»m. waSder deutsche» Sprache, dem deutsche» Balte zur Ehre gereicht. Wohl verdienter Applaus lohnte den Redner. Ei» Mitglied des Vereins machte sodann noch vie Mittheilrmg. daß es lediglich iritotge Ge brauchs eines FrcnrdworteS in einem Kaufverträge nicht weniger als MX) Mark verloren habe. Schließlich wurde nachstehende Re solution gefaßt und einstimmig angenommen: „Ter Perern Dresd ner; Gaslwirlbe beschließt, sich den Bestrebungen des deutschen Sprachvereins ganz und voll anzuschließen und den deutschen Gast- willliverband um Unterstützung nach dieser Richtung anzugrhen". Die in großer Anzahl als Gäste erschienenen Mitglieder des Sprach vereins schieden mit dem Bewußtsein, rege Förderung ihres natio nalen Zweckes zu sinden, denn es wird nicht nur ein ständiger Aus schuß mit dem Sprachverein in Verbindung treten, sondern cs er folgten auch sofort etwa 00 Beitrittserklärungen aus dem Kiene der Gastwirtbe. — Seitens des Bortragendcn gelangte die von dem deutschen Gastwirlhsvcrhand mit 10!) Vereinen und 15,000 Mit gliedern riitworwne Petition gegen das B ranntwcin - M o n o- V o l mit dem Bemerken zum Bortrag, daß bis jetzt etwa lM Petitionen allein ans sächsischen Gaslwii'lhskrri'e» an den Reichstag gelangt seien. Auch Zrffchriffen der Reichstagsnbgeordnelen Acker mann. v. Carlowitz Weißen-Großenhain», Klemm und Hartwig ge langten zur Kennrmß der MilPieder. Dieselben bekunden durch gängig Swiipailue ffir die Maffenpetitionen der Gastwirtbe. Es wurde beschlossen, mit dem Na»'s Reise-Journal, dessen GcichäffS- takkik eine sein scharte Kritik crinlir, jede Geichättsverbindung ein- znffellcn. — Ausgcsielll lvaren lichtes hahrischcs Bier vom Hotelier Ehrlich. Berliner Weißbier ans der Aktienvranerei, vormals H. A. Bolle in Berlin (Vertreter: Schröter u. Co.. Königstraße 19. hier», holländische Fabrikate nionssirendcr Limonaden mit selh»tlhätige»l Flascheiivcrschlnß von Hülsholz, Wcißeritzstrasze l«1 lind Patenthier- mitersetzer (Slreiligkeitsschlichter) zur Kontrole für Gäste der Be dienung gegenüber. — Eine hochbetagte Greisin, die Wittwe Agnes Glcffcr in der Rhänitzggsse 11. begeht übermorgen, Montag, ihren 90. Ge burtstag. Dem seltenen Alter steht noch der seltene Umstand zur Seite, daß sie seit 56 Jahren in demielhen LvgiS wohnt. Sic wird von ihrer jetzt 57 Jahre alten Tochter unterhalten und zwar von dem wenigen Gelde, welches diese durch Rahen mühsam er wirbt. Gebürtig ist die Hochbetagte ans Goschwitz in der Ober- Lansitz. — Tie Lohntommission der Maurer und Zimmerer von Dresden und Umgegend veranstaltet morgen Bonnittag 11 Uhr in der Eeiilralhalle eine gemeinschaitliche Berathung zur Regelung der diesjährigen Lolmverhüllnisse mit den Arbeitsgebern. Sännnt- liche Baumeister, Baiigewcrke und Bauunternehmer sind hierzu ein geladen. Es wird von der Kommission ein Mininiallohn von 35 »P'g. pro Stunde, gleichviel oh Sommer oder Winter verlangt, Elmühriina einer lOnündigcn Arbeitszeit und »röalichste Beschtän- kung und Beseitigung der Ueberssimden und Akkoroarbeiten. — »Ans den sächs. Staatsbahnen sind im Dez. v. I. 5 Personen vernngtüctl und zwar sännnllich tvdtlich. Selbstmorde kämen au» den säch». Eiieiibahiieii nicht vor. — Ten Evenivlareii iür Dresden und Umgegend der heutigen Nummer liegt der .. G ew c r b e i ch u tz". das Srgan des Bereins gegen Unwesen im Handel nnd Gewcrve. bei. — I» einer Eiscnbahn-g>epaiatn»werkstättc hat gestern ein schwerer Eiienthcil dnich Un»alle» einem Arbeiter eine stark blu te » d e W u n d e am »Beine gBchlagen. so daß derselbe die Hiffe der nächsten chirurgischen Hil-sstatle in Anspruch zu nehmen genötkngt gewesen ist. — In der »Anralienstraße ist vorgestem Vormittag inwlge ungeschickten und verfrühten Absieiaens von einem ankommenden Straßenbahnwagen eine Frau zu Fall« gekommen und bat dabei den einen Oberschenkel gebrochen. Der Verunglückten ward znirächst die Anlegung eines Noihverbandes vermittelt und dann deren Uebcrführung in ihren Wohnort Striesen bewirkt. — Für das nächste Osterquartal haben wir in unserer Stadt wieder euren starke» Wohnungswechsel zu erwarten. Die Möbettransporkgeschäste. Cbai'eiitrSgel und Tienstinänirer nehmen zwar noch »Aufträge für den Umzug entgegen, nicht aber die städ tische Arbeffsanstalt. welche bekanntlich die billigsten Arbeitskräfte stellt. Bereits an Januar waren sänrnitliche verfügbare Arbeits kräfte für die Hauptrimmgstagk. den 1. und 2. Llpril, fest engagirt. Rur Bestellungen für den 31. März oder 3. April können noch an genommen werden. — Wer hat nicht schon die Erfahrung gemacht, daß die Kunden, ehe sie zu einem Fachmann gehen, lieber ffir so und »o viel Geld Geheimmillel miwendcn, nm ihre Zalnrschinerzen losznwerden. und was ist das Rciulkat? Daß sie schließlich doch, und zwar mit ver brannter Zunge. Livvc und Zahnfleisch, oder wie sie sich auch sonst zugenchtet haben, kommen und nun den schmerzenden Zahn aus- zieben lassen, den man in erster Instanz recht gut hätte vlonrhiren können. Ganz anders aber sollte es vor Kurzem einen, jungen Kauf mann in Koblrn; ergehen. Derselbe, auch von Zahnschmerzen ge plagt. ließ sich Ercoiot holen, tauchte ein Bäuichche» Watte hinein nnd legte diese an de» schmerzenden Zahn. Hierbei lies ihm etwas von dem Creviot in den Hals, wodurch sich sofort in Rachen und Lnffröhre Blasen bildeten, welche trotz schnell hinzngezogencr ärzt licher Hitze in kann, einer Stunde den Tod herbeiffilirten. Fortsetzung de» lokalen rvetle« Selle 0. L« Hk», kednwr 1668 n dnKirchenvorlagr die Frage «ffe zu machen, wenn man ne Mer ist. brmeckt aber rastesgcsckiichte. LentsAeS Reich. Fürst Bismarck erinnerte in einer seiner Reden in der Polendebatte des Abgeordnetenhauses daran. wie Friedrich Wilhelm I V. durch die Liebenswürdigkeit, welche die »Polen der »Provinz »Pose» nach seiner Thronbesteigung bei einer Reise des Königs durch die Provinz gegen rhu entwickelten, zum Verzicht aus das gerinnnisirende Flotkivell sche System bewogen wurde. Man scheint im polnische» »Adel Hoffnung zu haben, dasselbe Manöver mit demselben Erkvlg wiederholen zu können, wen» wiederum ein Rcgierunaöweclncl emtreten sollte. In einer Schritt unter dem Titel „Poitro onvortk! ck'nn ?olon»is an kriacs cko Lismarclc". welche in den hohen Kreisen Berlins vertheilt wich, schließt sich an eine »Reche von »Ausfällen gegen de» Reichskanzler und dessen Politik folgende »Anrede an den Kronprinzen an: „Wir verlangen so wenig; Seine kaiserliche Hoheit der Kronprinz hat noch nichts für uns gell,an; wir haben ihn nur flüchtig bei unS gesehen mrd bei dem kurrcn Aufenthalte, welchen er hier nahm, hat er uns die höfliche Liebenswürdigkeit eines Souverän- gezeigt. Er hat uns einen io angenehnien Eindruck gemacht, in seinen edlen Zügen war kein Ausdruck von Haß und Verachtung zu leien, sodaß Viele unter uns bedauerte», nicht die Eclaubniß einer Annäherung an seine erhabene Person erbeten zu haben. Wenn rr jemals vie Gnade hat, lmicr Land wiederznschen, wird es ihm an Beweisen ehrfurchts voller Sympathie nicht fehlen, und wie leicht würde cS sein, die selben in Enthusiasmus zu verwandeln." Gcncralseldinarschall Gras Mvltke hat daS Bett verlassen und ist von seiner Indisposition völlig wieder hergcstrllt. Ein Hamburgel Kaufmann hat testanirntalisch -50,000 Mark zur Errichtung emer Seehcilstätt« in Kuzchasen vermacht. Die „Nat.-Lib. »onesp." wirk! auf. ob e- nützlich iß. neue Autzrstaudnb keiner Geaenkoiizessionen seimw der Kur ... .. wewet: Wenn inan dir einzelnen Vorschläge ruhig und sachlich rttst. so wird man zu vem Ergebniß komme», daß die beim ersten silidruck vielfach laut geivorkßmen absprecheuden Urthrile an stacke» edrrffcibnngen leiden. Am empörtesten aeberdet sich die sort- ritllichc Presse, dir fick in den stärksten Ausdrücken über diele tmüttiignna de- SwatS vor der Kirche, diesen Abbruch der letzten Luunmer der Mnigekichgcbung ergeht, obwohl gerade dicir »Partei seit Jahr und Tag Alles getyan hat, dem Staat die Ab wehr ultraiiwntaner Urberbebung zu erschtveren, nichts als Spott und Verachtung für den „Kulturkampf" mehr batte und regelmäßig hinter Herrn Windthvrst henief, wenn er einen neuen Vorstoß gegen die rirchenpolitische Gesetzgebung unternahm. Während satt alle deutsch'freisinnigen Blätter die neue kirchen- politische Vorlage als eine unerhörte Niederlage der Regierung dar- zustellcn bemüht sind, legt sich daS Blust deS Aba. Eugen Richter eine ganz ungewvhnte Zurückhaltung auf. Die „Freisinnige Ztg." beschrankt sich zunächst auf eine sachlich« Erläuterung deS Regierungs entwurfs und behält sich ihr Urthcil noch vor. An einer anderen Stelle tritt sie aber der Auffassung der „B»ff. Ztg." entschieden entgegen, daß die Thore der stiatlichen Festung bannt wieder der römischen Kirchengewatt geöffnet würden. Mar, findet in dieser Haltung des sonst so wenig maßvollen Richterscheu Blastes einen Beweis dafür, daß der deutsch-freisinnige Führer die Auflösluu, der Centninisfraktion herannahcn sieht. Er will offenbar bei Zeiten di« katholischen Demokraten im Rheinlande, die bisher für das Ccntrum wählten, für seine Part« gewinnen und ist deshalb be strebt. Alles zu vermeiden. waS sie verletzen könnte. DaS zeigt? sich schon vor 14 Tagen. Die „Wespen", die als illnstrirte Bei lage znr „Freis. Ztg." erscheinen, brachten einige recht harmlose Zeichnungen unter der Ueberschrist: „»Wenn Berlin unter den Krnunnstab koniinen sollte." Ta sah ma» StadtbabnwaagonS, aus schließlich für Jesuiten bestimmt. daS künftige Kotherdeiikmal in eine» Scheiterhaufen für Ketzer verwandelt und ähnliche harmlose Scherze, die einen vmrünstigen Katholiken nicht ernstlich verletzen können. Trotzdem entschuldigte sich die „Freis. Ztg." zweimal wegen dieser »Bilder, für die gar nicht sie, solidem die Redaktion der „Wespen" verantwortlich ist, uno versprach feierlich, daß io etwas nie wieder Vorkommen solle. Jedenfalls auch ein Zeichen der Zeit! Der Spielschrein, welcher dem Kronprinzen und der Kwn- prinzessin zur Silberhochzeit von dem Verein für Deutsches Knnsl- äclverbe gewidmet worden, ist gestern Vormittag im Uhrsaal der Akademie der Künste Höchstdenselben feierlich Überreick,t worden. DaS in seiner »Art einzig dastehende Meisterwerk der Tischlerei und Hvlzbildhauerei bednrstc zu seiner Fertiastellimg 3'/»iähriger angestrengter, ausdauernder »Arbeit. »Alle Theiie sind durch Hand arbeit ansgeslihrt, alle Schnitzwerke sind bis aus die kleinsten Einzel heiten aus einem Stück gefertigt. Der Entwurf des Schreins, dessen innere Emtheilnng die völlige Ausnutzung des Ramncs und die übersichtliche Ausstellung der Spiele ermöglicht, sowie die Aus führung desselben sind ein »Werk der Möbeliabrikanten »Max Schulz ». Co. in »Berlin. Jin Ganze» haben an dem Kmistschreiii über 80 selbstständige Kunstgewerbtreibende mitgcwirkt: 20 Zeichenkünstlcr, Bildhauer und Architekten, 20 Metallindustrien?. 10 Holzarbeiter. 8 Edelichniiede. 8 Graveure und Ciielenre, 8 Stossarveiter, 8 Leder arbeiter nnd »Buchbinder, sowie 4 »Buchdruckereien. Die Spieliamin- l»»g iimiaßt 10 Karten- und 20 andere Spiele (König Drosselbart, Chinesisches Legesviel, Zwirbclbrett, Belagernngsipiel, Wappenspicl. Lotto. Glocke »nd Hammer, Domino, Fünszehnerspiel, Pvchbrctt. Tivolüpiel, Schnurrkreisclipies. Pussipiel, Einsiedlc>spiel. Puff, Dam- nnd Mühlespiel, Bierichnch. Schach, Dambrett, Roulette. Taielcroauet. Außerdem gehören zu dem Schrank noch ei» kost barer Teppich nach allpetsischen Motiven, ein Spielbuch, ein In haltsverzeichniß und eine Adresse, zu jedem Kartenspiel Leuchter, Karleiipreffe und Marke», Alles in kunstvollster Ausstattung. lieber den neuen Erzbüchvi Dinder macht ein Einwohner Warschaus, welcher eine Zeit lang (1879—81) in Königsberg ge wöhn r hat, folgende Mittheilrura: „Zur Zeit seines doriiaeu Aufenthalts eristirte in Königsberg ein polnischer Verein, welcher ans Stndireiiden nnd anderen dort airiässigcn »Personen bestand. »An einem ffir die Mitglieder denkwürdigen Tage beschlossen sie. eine »Messe zu bestellen und während derselben einige religiöse pol nische Lieder zu singen. Es begab sich nun eine Deputation des »Vereins zu dem »Propste Dinder mit der »Bitte um die Erlaubnis;, während der Messe polnisch zu singen. Vom Propste wurde aber diele »Bitte mit der Erklärung abgeschlagen, daß dort noch nie in der Kirche polnisch gesungen worden sei und daß dies einen üblen Eindruck auf die Deutschen machen wurde. Der »Verein wandte sich nun an den Bischof mit einer Beschwerde, die jedoch zurückgelviezcii wurde". Einer der ineffwekorirt:» Männer Berlins, der Rechinmgsrath Schulze, früher in der Stgatsichirlden-Tilgunaskaffe. ist gestorben. Schulze war der erfolgreichste Ordensjäger. dessen ganze Seligkeit dann bestand, von exotischen Majestäten nnglciubliche Orden zu er halten. Im Jahre 1836 sing er seine Sannnlrnmeii an. im Jahre 1810 erschien iein erstes »Werk über Orden, das er bis zu fernem Tode wciteriührte. Ec ist von 31 Souveränen ausgezeichnet worden. In Mülhausen (Ellaß) spielt« sich eine aufregende Szene ab. Ein Arbeiter, dem ein Lohn„bzna gemacht werden tollte, da erstm Stück Stoff nicht vorschriftsmäßig gewebt hatte, verlangte vom Direktor seinen ganzen Lohn oder reinen Abschied, und stürzte sirb. da der Direktor ihm sagte, daß er seine Entlassung nur »ach lltä- giger vorheriger »Ankündigung erlangen könne, mit offenem Mcffer aut den Direktor, dem er einen tieicn Stich in dre recht« Seite und einen anderen in das Bein verletzte. Im Begriff, den Angreifer vo» sich abzuwehren, faßte der Verwundet« nach dem Messer, doch der »Attentäter entriß cs ihm wieder, wobei dem Direktor noch der Daumen und die Hand durchschnitten wurden. Obwohl der ongc- griffeire Direktor durchaus nicht beliebt, ja seiner Strenae wegui sogar gefürchtet sein soll, eilte» selbstverständlich doch alle in der »Rabe besindlichen »ArbeikLr, die sich gerade um die Mittagszeit cntz ilwen Hcrmwca begaben, ihn» zu HM und machten den Angreifer unschädlich. Letzterer erlitt dabei selbst Verletzungen, so daß er ebenso wie der Direktor sich ictzt in ärztlicher Pfleg: befindet. Ein Fall von elfjähriger widerrechtlicher Einschließung, so schreibt man aus Äosleirtbal. Kreis Kosrh erhält die Gcmüther in Ani- regung. In der Kolonie Micrzenzi wurde aus eine Denunziation hin ein liiährtger Knabe in ermni Verschlage des Knhstallrs eines dortigen Einwohners in einem Zustande vorgeiunden. »velchcr jeder Beschreibung spottet. DaS seit elf Jahren von der Welt abge schlossene Kind ist nur noch ein Skelett. Sprachlich konnte es sich nicht verständige». FcstgestrUt wurde bis jetzt, daß die Mutter des Knaben, welcher außerehelich gcdvren wurde, jetzt m Dobischan bei Gnadenield verheiralhet ist. DaS Kind wnrde nrcht tn die Ehe mit ühemvnime». sondern dem Valcr derMutter überlassen, welcher cs in der schon geschilderte» Weise behandelt hat. Der Knabe ist in das Krankenhaus der Brüderunstät zu Gnadenfeld ausgenommen worden. Oesterreich. Ein czcchischcs Rlatt kringt zu der dunklen wer betreffs des , i. wonach das „ . .ches der Geldver mittler Klier (mit welchem Baron Pino in der Zeit, ehe er Minister wurde, in Verbindung stand), ciusbeiitete. durch eine« Zufall in die Hände der Opposition gespielt wnrde. Klier sei nämlich wegen Be trug verirrtheill worden und sitze in der Strafanstalt ;u Stein. Seme Gattin habe Baron Pino nebele», für die Amnestirung ocs (statten ;u sorgen, was aber der Minister entschieden abgelehnt habe. Daraus!»,, habe die Gattin Kkier'S dem bekannten Dr. Mandl in Wie» alle »Privatbriesc und hauptsächlich jene, welche sich ans die »Verstaatlichung der Praa-Duxer Bahn beziehen, verkauft. Dr. Mandel wieder übergab die Briefe theilwerse dem Dr. Burger und theilweise dem Prof Stelnwenver. — Als d« Minister seine Rede an, Mittwoch schloß, «scholl nicht ein einziges Bravo. Niemand reichte de,» gehetzte» Minister die Hanv. Selbst sein« Kollegen blieben kühl undaleichgiltig aus ihren Fauteuils. Jin Budaetaiisschnsse des Reichsraths fragt« d« Mg. Ba- reulbcr den Unlcrrichjsniinistrr. wanim er die Ausscheidung deS Buches „Die großen cschlachttaae Deutschlands gegen Frankseich" aus den Schuwiblwtheke» angeordnet habe. ES sei doch vernünftig, den itigendlrchcii Grmüthem patriotische Triebe ein,»flößen und wo finde sich ein erhabeneres Beispiel patriotischer Tugenden als im Kriege von 1870, wo daS deutsche Volk einen unvergleichliche» Opier- muth und Einmüthigkeit bekundetes Deswegen mußte der Erlas; des Ministers peinliche- Staunen in der deutschen Bevölkerung Hervorrufen. Der Minister Gautsch v. Frairkenthnrm entgeanctc daS Verbot dieses Buche- sei veranlaßt worden durch eine Gerichts verhandlung in Budweis. wo ein Gymnasialichüler durch dir Lektüre diese» Buches derart sanatifirt wurde, daß « sich aus der Straße zu einer Majestätsbelridigung hinmßrn l! L' Hat noch andere
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