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- Erscheinungsdatum
- 1886-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188602046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-02
- Tag 1886-02-04
-
Monat
1886-02
-
Jahr
1886
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Rr , den Vvnviirs. da ß sie eine wohlwollende Peurtheffnng dies' i^nicht zMffen. daß jle der Maste da« Berstärchniß für "S I o Z o v H k)O L ^.»»-« « N »- Seit« » — Uhrkrast ltalich 2 Klasse«. i, manchen unterrichtet M würde weder de» Wünschen der Dresdner Bewahiierschmt »ntspnchen. »och und Rrsidni,stabt de« Landes, wenn au» öffentlichen Minsmalichulen unterhalten würde». Wir baden I8Bez . ^ . . das sind nach den, Gesetze von 187« mittlere Volksschulen: wir habe» kenier 8 Bürgerschulen, da» sind höbe,« Volksschulen. Wenn öffentliche Volksschulwesen unserer Stadl sich in einem ersrenli Zustande befindet, wenn der einfache Bürger. Handwerker oder Be amte seinen Kindern »m verhällnißinäßig geringen Preis eine aus reichende Schulbildung verschaffen tan», so ist da« freilich nicht obne ncnnensiverthe Zuschüsse möglich, und so ist die Schulanlage llektjährlich ü Ptg. pro Mk. Miethzins) eine natürliche Holge. Darin, bau bei Schulbauten unnütdiger LnxnS vermieden werde, werden alle Unbefangenen übereinsliminen. Freilich gicbt eS Manche, die bei Schulbauten Das für Luxus halten, was (bez. des Raumes, Lichtes :c.) gesetzliches Ersordrrniß nt. — Sehr anzuerkenne» ist. da» der Bocstand des Allgemeinen Hau-besitzer-Perrln» jetzt wiederholt an feine Mitglieder das Er suchen richtet, die Hl ur- und Treppenbeleuchtung in ihren Häusern, soweit dies noch nicht geschehen sein sollte, unvcr- weilt einziisühren. Wir haben — so tagt der Vorstand — von jeher dieselbe »IS eine berechtigte und zeitgemäße Horderung anerkannt und sind überzeugt, daß sie dem Hause selbst zur Zierde und zum Vvitbeile gereicht, auch gegenüber de» geschäftlichen Bedürfnissen und de» Lebc»«gemvhnheilen der hiesigen Emivohnerschaft eine un« abivrisbarr Nvthwendigkeit aewordeu ist. Trotzdem bleibt es immer noch erforderlich, daß ein behördliches Regulativ ausgestellt und denienigen HauSwirthen mit Stmfe gedroht ivird. die sich nun ein mal zu einer Anschauung, wir sie der Hausbesitzrrverein in. All gemeinen e»1reul>cherweise hegt, nicht ansschwingen können oder möge» Man hat ja in anderen Städten dergleichen Regulative niit scharfen Strafbestimmungen bereits in Kraft treten lassen, wanim dann also nicht auch dier?I — Dem hiesigen Moldarbtiter und Juwelier Gustav Jähne wurde das Prädikat „Kgl. Hosiuwclier" verliehen. — lieber den Verlaus des L a n d e s v e r r a 1 h s-P r o z e l se S gegen Salauw und Nötiger, der vor dem Reichsgericht in Leipzig verhandelt wird, sind wir mit Rücksicht auf die Ltrafprozeßordnung nicht im Stande. Mitlhrilunge» zu bringen. Das Reichsgericht hat bekanntlich die Geheimhaltung beschlossen. — Als es sich vor 10 Jahre» darum handelte, für Erbauung deS CarolahauseS ein passendes Bauterram zu gewinnen und eS hierbei besonders darauf ankam. daß dasselbe in der Nähe der Alt stadt und gesund gelegen sei. gelang es, voni Kirchenvorstandc der Krcuzkirche das ursprünglich für Hriedbofszwecke bestimmte umfäng liche Bauland am Trinitatiskirchhoie für 90,000 Mark zu erwerben unter der Bedingung, daß der Kaufpreis aus 10 Jahre unverzins lich stehen bleibe. Nun sind stattliche und zweckmäßige Baulich keiten aus diesem Baulande entstanden: andere Baue und noch im Werke, um dem Carvlahauie immer mehr auch im Aeußcrc» de» Charakter eines Musterkrankenhauses zu verleihen. Mittlerweile ü>d seit Erwerbung des Areals 10 Jahre verflossen, und da die Verwaltung der Friedhöfe der Altstädtcr Parvchle» beabsichtigt, auf dem Johanncssriedhose bei Tolkewitz die schon längst proiektirtcii Monumentalbauten in Bälde zu beginnen, so tritt an den Albert- verein die Pflicht heran, jene 00,000 Mark an den Hriedhofausichuß auszuzahlen. bez. dieses Kapital von nun an in üblicher Weise zu verzinlen. — Ter vom Ausschüsse der evangelischen Kirchenvvrsläiidc für den Kirche » b a ufondS veranstaltete Cvklus von 6 össentlicheu Borträgen namhaster auswärtiger Theoloaen hat sich lebhafter Theilnabme zu erfreue». Der am Dieufiag Abend im Börfensaale stnttgeiundene Vortrag des Herrn Koufistorialrath Ahlield aus Hannover war außerordentlich zahlreich besucht und erntete großen Beifall. — Die ebenfalls zum Beste» des KirchenbauwirdS heraus- gegebene Festpredigt des Herrn Sup. Dr. Meier ibei Einweihung des Lnlhcrdcnkmals) hat bis jetzt einen Reinertrag vo» mehr als 1000 Mark ergeben und findet in iminer weiteren Kreisen Beifall und Verbreitung. -- Die Freie Waldloge hält am 12. Febr. von Abends 8 Uhr an wieder einen Konzert- und Familienabend in Braun's Hotel ab. Das Programm ist ein seiugewähltes. Zutrittskarten sind nur durch Mitglieder der Freien Waldloge oder durch vorherige Anmeldung bei Herrn Photograph Plate. Waisenhaussiraße 30, zu erlangen. Die Rcinerträgnisse fallen den bekannten wohlthätigeil Zwecken des Vereins zu. — In nächster Zeit findet hierselbst eine Vcrsanunluna der an der geplanten F er niprech Verbindung Dresden-Berlin Bctlieiligten unter Zilziehung eines Beamten der kaiscriicheu Obcr- postdirektio» statt. In dieser Versammlung sollen die Wünsche und Verpflichtungen der Interessenten ciugehcnd erörtert werden. Be kanntlich sind bis letzt 40 Anmeldungen, darunter 16 mit Garanti- rung von Beitragen von in Summa 8000 Mark, der Rest ohne Nainhaitinachiina der Beiträge, cingcgaiigen, die auszubringendeu Jahresbeiträge sind au,' 18,000 Mark geschätzt. — Ter ani Hohenthalplatz unter Nr. 9 gelegenen, nach dem Grälen Peter Karl von Hokentbal benannten Bersorganslalt kür hochbetagte Frauen hat der Rath jetzt zur Vermeidung von Ver- tvcchselungkn mit dem städtischen Beriorghause den Namen Hohen- thal - Haus beigelegt. — Gestern Nachmittag hat. wie uns glaubwürdig versichert wird, am Sternplatz eine Amsel ihr Lied ertönen lasten. — ge wiß die echte im Jahre 1386. — Nächsten Sonnabend wird im Sinfonie-Konzert« der Zimmei mann'scheu Kapelle die echte Sinfonie von Ä. v. Fran ckeit!. welche vor einigen Wochen außerordentlichen Anklang fand, nochmals au'gesührt. , „ . — Heute hält der sächsiiche Eilendahnrath. zu tvrlchem 'ich bereits d>»ch niedrere sorgfältige Untersuchungen zur Geschichte ^ auch eine Anzahl Abgeordnete gehören, eine Sitzung bei der Ge- des Knr'ürsten Moritz bekannt gemacht hat, behandelte die Genesis! neraldirektion der Eoenbahne», weshalb die Plenarsitzung der 2. ... . . . ^ . tzleser en. daß sie i»er Masse di .men. Di« soziale Noch müsse durch die Gesetzgedu durch «ine radikale Unmestaltung gehoben werden, ein milkt in seinen, Kreise zur Besserung der sozialen Lag« beitragen, dielen Bestrebungen werde aber der Einzelne gestört durch di« G.'niiikhcr vergiftende sozialdemokratische Agitation. (Sehr richtig Welche Ideale verfolgte» denn die Sozialdemokraten f (Bebel: und welche Siek) Wir halte» die Religion. Kaiser und König. Vater land uiid Familie für unsere Ideale, aber diese erkennen T>e nicht «n! (Beifall.' Abg Dr. Heine macht Bebel daraus aufmerksam, daß eS ohne Unternehmer nun einmal nicht gehe. Das müßten die Herren Sozialdemokraten in der Kammer selbst am besten wifsev, denn sie feie» die Unternehmer, die Anderen Nulle». Diese Leute wüßten von den Zielen und Idealen der Sozialdemokratie nicht mehr als der Abg. Stolle, wenn er sage, wie neulich: „Her mit dem Geld!" (Heiterkeit^ Das Geschrei »der das Elend der Arbeiter in zuni Theil ganz unberechtigt, und man könne nicht behaupte», daß die Situation der Arbeiter jetzt eine schlechtere sei, als vor 50 Jahren. Abg. B edel weist dem Abg. Niethammer gegenüber daraus hi», daß in Sachsen gerade in den von den Sozialdcnio traten occupiite» Gegenden, z. B in Meerane, von Trunklucht und Verbreche» ivenig zu hören sei. Dagegen seien in den Ge biete», djo den Riii einer reßgiösen Bevölkerung genössen, wie in de» Rheinlanden, Schlesien, Polen rc. Verbrechen weit häufiger. Nielhaiuiner könne ihm nicht zumuthen, Gesetze zu empfehlen, die seinen Bki'aÜ nicht hätten. Uebrigens sei der Staat ent durch die Sozialdemokrat» zur sozialen Gesetzgebung veranlaßt worden. So lange das Sozialistengesetz und das gestern genehmigte A»s>vess»»gs- geletz eriftire, könne leine Partei sich nicht freundlich dem Staate gegenüber stellen. Glaube denn Aba. Niethammer, die Sozialdemo- kr,««i hätten keinen Sinn für das Vaterland, weiui sie den Ver folgungen. die ihnen das liebe Vaterland bereite, nicht auswicheu? Wenn das nicht wäre, könnten sie ja auswandern und die zweite Kammer werde noch obendrein die Kosten dazu bewilligen. (Heiter- kokt.l Abg Heger führt aus, wie der Verein gegen Mißbrauch rc. 'stne Hauptaufgabe in einer vorbeugenden Thätigkeit erblicken solle. Eure Heilung der Trinker sei lehr schwierig. Der TepuIationS- Antrog findet sodann einstimmig Annahme. — Gleichfalls eine lange Debatte ruft die Petition des Gutsbesitzers Ludwig in Falkenberg bervor. Aus Grund eines bezirksthicrärztlichen Ältestes hatte derselbe den Fiskus aus Ersatz des Werthcs dreier rhnr durch Hüttenrauch vergüteten Kühe verklagt, war aber abaeimesen und zu den Kasten verurtheilt worden. Er bittet nun, daß die Kosten durch die Staatskasse übernommen werden, da er durch das Zeugniß eines kgl. Tknerarues zur A»«Ire»gung des Prozesses veranlaßt worden sei. Die Deputation zRei. Tr. Mehncrtt beantragt: die Petition, soweit sie Erlaß der Erstattung der dem Fiskus erwachsenen und bisher vom Petenten noch nicht bezahlten Kosten im Betrage von 1115 Mk. und Ucbernahme dieser Lumme aus die Staatskasse eibitter, der Regierung zur Kenntnißnahme zu überweisen, im Nabrigen aber ans sich beruhen zu lassen. Abg. Müller-Colditz beantragt dagegen, die Petition gairz aus sich beruhen zu lassen: dasselbe wünschte auch Abg. Kirbach, während die Äbgg. Steher- Naundorf, Hont, Opitz und v. Oehlschlägel >ür den Deputalivus- Aiffrag eintretcii. Ged. Finaiizrath FreieSleben macht aus die vrinzipiellen Bedenken gegen den Antrag aufmerksam. Schließlich sküiu't die Kammer gegen 18 Stimmcn dem Tepittalioiisvotum zu. - Zuletzt begründet Abg. Philipp seinen Antrag, die Regie rung zu ersuchen, denienige» Waldwärtern, welche vor Eintritt in die Ei'enbahnuuterstütziingskasse wegen überkommener Dienstuu- Gcb.tialeit entlasten worden sind, eine entipreckende iortlauienv« Uulerskiitznng zu gewahren. Finanzminisler v. Könneritz macht ans da. .e>tt> nznuge» der Anträge Uiiiinerkiai», die einem Pensionsgeietz rückwirkende Krait verleiben wollen. Dem wäre er entgegengekrelen. Dagegen wäre das Ministerium gern bereit, den betreffenden Wald- wartern ir.iwiUigc und jährliche Unterstützungen zu gewähren. Abg. Pbilipv zieht daranchin 'einen Antrag zurück. — Die Mitglieder der 2. Kummer haben ihrem langjährigen hochverdienten Präsidenten eine besondere Ehre zugedachk. Sie haben ihn um die Genehmigung gebeten, sein Porträt, welches jetzt »n Atelier vo» Teich-Hgiiistängl hergeitellt wird und zu welchem er bereits geiesten, im Sitzungssaal der Kammer aushängen zu dürfen. — Heute Abend findet die dritte parlamentarische Vereinigung der Mitglieder beider Kammern der Ständever- ininmluirg ans dcm Belvedere der Terrasse statt: bei dielen Soiree» Wad das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden und bezüglich der eigentlichen Laudtagsarbcitcn io manche Anregung gegeben, so manches nachhaltige Wort gesprochen. — Während bei den früheren Landtagen die sozialdemo kratischen Abgeordneten wenigstens diejeniaen geselligen Vereini gungen besuchten, die aus Einladung drs Präsidenten abaehalken wurden, baden sie diesmal sich vollständig vom geselligen Verkehre mtt den Mitgliedern der Ordnungsparleien fern gehalten. Bei den Festlichkeiten, zu welchen die Einladungen vorn Kgl. Oberhoimar- 'challamt ausgehen, sind sie bisher niemals erschienen. — AuS dem 19. sächsischen Re ichstags Wahlkreise wird geschrieben: Von den vereinigten Ordnunqsparteien ist in Zwönitz rn einer Wahlversammlung, die unter Vorsitz des Landtagsabae- ordneten v. Trebra-Ncustädtel slattrand. einstimmig alsKandioat tür die bevorstehende Reichstagswah! Herrr Gustav Zschierlich, Besitzer der Farbenfabrik und des Vstriolwerks Gener, ausgestellt worden. Herr Zschierlich bezeichnet sich als freikonservativ — In der am Montag unter Vorsitz Sr. Kgl. Hoheit des Prinzen Georg stattaeliabke» Sitzung des Kgl. lächs. Alter- rhumsvereins hielt Herr Oberlehrer Dr. Jßleib aus Bauyen einen interessanten Vortrag über: „Kurfürst Moritz gegen Kaiser Karl V. bis zum Pastaucr Vertrage". Ter Herr Vortragende, der der Kampies zwnchcn Moritz und Karl V., die Begründung eines nnilasterlichen Bundes gerade durch den Fürsteir. der kurz vorher och der bedeutendste Parteigänger des Kaisers gewesen, die viel besprochenen Verhandlungen mit Frankreich, den Ritt des Knr- ürstcn nach Friedewalde und sein „Einlager" daselbst. Er begleitete dann den gewagten Zug des Fürsten gegen de» Kaiser bis zum Einmärsche in Augsburg und zur Erstürmung der Ehrcnbcrger 4!anse und 'chloß mit ausstihrlichen Mitthcilnngcn über die Ver- "wirdlnngcn. deren Endergebnis! der Pastauer Vertrag war. — In der letzten Zeit ist in östeiitlichen Blättern und wieder- boit in der Stadtverordnetensitzuna über den von Jahr zu Jahr 'leigenden Aufwand tür das Schulwesen Dresdens geklagt worden. Daß der Aufwand stetig gestiegen ist. kann nicht geleugnet werden. Aber die Ursachen hierfür sind natürliche, m de» besonderen Ärhältmstkn begründete. Dresden ist »n Laute der letzten 10 Jahre in mmer steigender Progression gewachsen. Da mußte auch die Zahl der Schulkinder wachsen. Wenn also z. B. in der Periode vom vorletzten Volkszähliingsterminc bis zum letzten am 1. Dez. 1885 tätigest,»denen die Zahl der Emwohncr um 20.000 gewacknen ist, w entspricht dem eine Zunahme der Schulkinder um 2500. das macht 0 neue Schulklassen kr 50 Schulkinder. Und dubei tvächst in Dres den die Zahl der Schulkinder noch nicht so rapid, imc in anderen mchsi'che» Orte» (Glauchau, Werda», Crimmitschau, Meerane, Planen V, Zwickau rc), weil »ach Dresden sich viele Familien zum dau- ruden Aufenthalte wenden, die nicht mehr schntpftichtige Kinder haben 'Pensionäre aus dem Civil- und Mililärstnnde, emeritirte Geistliche und Lehrer, privntisircnde Fabrikbesitzer, Rentiers. Aus länder aller Art) und weil viele mit Kindern gesegnete Arbeiterfa milien. die mit ihrem Broderwerbe aus Dresden aiMwiescn sind, doch nicht hier, sondern in den nächsten Vororten: Stnelen, Löbtau. Mncimtz. Goibitz re. wohnen. In Striesen war vor 30 Jabre» nur enr Lehr«, desgleichen in Löbtau: jetzt sind in beiden Orten orqa- nrre Schulen mit je einem Direktor und mebr als lb Lehrern — Tos önen!l,che Volksschulwesen Dresdens erfordert aber auch deshalb mmer «chölstere Lv'er. weil die Zahl der Privatschulen im Lause :--c letzten Jahrzehnte immer mehr rnrnckgegangen ist. Die meisten stieren Einwohner Dresden«, welche hier geboren sind, haben in st>rer Jugend Privatschilien besucht. Wir haben erst vor wenig Mo naten das öOiührige Jubiläum der ersten städtischen Volksschule (der 2 Vürger ckule) geieierl Gegenwärtig giebt es Parallelprivatschulen ...ik den städtischen Bezirksschulen gar nicht: und auch solche Pnvat- stnlcn, welche den städtische» Bürgerschulen im Schulgelde gleich stehen, nur sehr wenige. Die Privatichulen mußten um ihrer Exi stenz willen ein viel höheres Schulaeld fordern, als das in den Bw zcrschuleu übliche. Die meisten viewr Privatlchiilen können nur curch Verbindung mit dem Pensionat den pekuniären Ansorderungen 'iillvrccben, die bezüglich der Schullokale. Lehrkräfte und Lehrmittel oas 0>eietz und die öffentliche Meinung fordern. — Der dritte Grimd oes erhöhten Aufwandes ist der Umstand, daß Dresden sich nicht -ist den einfachen Volksschulen begnügt, wie wir sie aus vielen Doriern Laben, wo es noch ew« Anzahl Schulen aiebt. ür denen Kammer bereits trüb 0 Uhr beginnt. — Vorgestern Abend verstarb nach kurzem Kranksein ein sehr beliebter Beamter der hiesigen StaatSamvaltichait, Herr Assessor und Amtsanwalt V o g e l, ein kräftiger Mann im besten Lebens alter, der bis ;»m vergangenen Sonnabend noch in seinem Berufe tbäkig gewesen ist Ein Lchlagfluß nach voranSgegangenem Un wohlsein 'chloH iäh das Leben des Herrn V. — Am Lomitag feierte in Cotta der Turnverein Briesnitz- Cotta sein 0. Ltlstuiigsscst. bestehend >n Konzert, Theater, Gcräth- turnen und Ball. Auster de» sehr ausprechendeii Couplets, Gesangs vorträgen und Theaterstücken verdienen Vas Beethoven'iche Trio, das Geiaendiiktt und das Geräth-Turncn ganz beionderer Erwäh nung. Wie sehr gedachter Verein sich der Sympathien der Bewvy- ner von nah und fern immer mebr erfreut, beweist die wahrhatt großartige Theilnahme an dem Feste: viele Besucher mußten wegen Raummangel wieder wrtgehen. Während des VaUeS wurde die neue Fahne mit einem kostbaren Fahnenbande (gefertigt von Frau Bessert-Nettelbeck). gestiftet von den Turnschwestern. unter entipre- chender Anipuiche geschmückt. Allgemeine Fröhlichkeit hielt die Fest- theilnehmer bis zum frühen Morgen vereint. — In Georgswalde wurde am l. d. M. eine schauderhafte Thal verübt, indem ein dortiger Einwohner in einem Anfall von Jähzorn »eine Ebeira» mit dcni Beile erschlug. Die Unglückliche erhielt finchtbare Verletzungen, denen sie sehr bald erlag. — Gleich anderen Gegenden Sachsens wurde am Abend des 1. d. M auch die Umgegend Lübaus von einem mit Sturm und Regen begleiteten Gewitter hcimgeiucht, dessen zahlreich« cleltrijche Entladungen an die Gewitter im Hvchwminer crinnerlen. — In Ku n nerSdors gnio vorigen Sonntag das Pierd eines nach Bnchhol, gehörigen Geschirres durch: die Kinder, welche sich im Wagen beianden, umwehten m großer Geiahr, wurden ober durch den schnell ausgesührten Entschluß, aus dem Wagen zu springen, vor größerem Unheil bewahrt. — Ter geiährliche Görlitzer E i n- und An-brecher MebuS, von welchem wir vor einigen Tagen berichteten, ist an, Sonntag Nachmittag in, Gastkoie von Luvwigsdors wieder ergriffen und dem Gericht eingeliesrrt worden. — Trotz der vom Stadtrath in Meerane erlassenen Bekannt machung. in welcher der angebliche Nothstnnd an der Hand von statistischen Erörterungen als weitaus übertrieben dargelcgt wird, war eine öffentliche Bürger- und Stcnerjabler - Versammlung mit der Tagesordnung: „Tie thatsäcklichc» Nolhstandsverbältnisse am hiesigen Orte" embcrnsen, sie ist aber polizeilich untrriaat wordcir. Die En'dcr»s,ing geschah von einen, „Nothslandskomilee", ba dasselbe aber am vorigen Sonnabend dort »och nicht legal bestand, io konnte selbstveiständlich auch eine öffentliche Wirkiamkest desselben nicht gcdnldet werde». Nun soll eine gleiche öffentliche Versamm lung am nächste» Mittwoch im Thüringer Hw abgehaltc» werden; der Cii'beruscr derselbe» deklorirl sich der Oeffentlichkeit gegenüber mit der bekannten Bezeichnung: »Der C,nbnn»er". — Hierzu lei noch benierU. daß der dortige Fablcktmleiwerei» in einer otlent- !Len Erklärung die letzter Sonntagsuunumr bMtigt und ergänzt. — Am Lotznta Krücke am d. him>bge Angaben h« Nr «ilgrtheil «8 oben moäbnten. von un» i« !trn stadmlrylichen Angaben voll- ^ Wer dt« nur btz Ltmtr. hob« Brüstung der Brück am »weitze« Ro»' under Meißener Chaussee rin Herr H. hinal'gesiürzt. d«r nun schwer krank darniederliegt. Mindeste»» ein« Stund« hat er besinnungslos dagelegen. ehe er aulgrbobrn werden konnte Hätte sich der Unfall nur wenige Schritte davon zngetrage», so mußte er zivritello« ertrinken. M wird uns noch mitgekheilt. daß an derselben Stelle früher schon mehrere Personen drö Abends bez. Rächt- hinabgestürzt sind, wobei eine de» Tod dabei gesunde» hat. Z. B. ist vor einigen Jahre» Herr Littmaiui. der Besitzer vom „weißen Roß", da hinunter gefallen, wovon er beute noch ein Krüpvel ist. Nachdem damals von dessen A »ver wandten bei den Behörden Beschwerde erhoben worden ist, ist doch bis beute noch nicht» geschehen, d. h. eS sind immer noch keine Barrwre» angebracht worden. Jedenfalls giebt der neuerliche Un- glückSiall Veranlassung zur endluhe» Anbrmaung solcher. — Die in Meerane bestandene eingeschriebene HillSkasse des Fachverein» für Weber, .Grrmama". ist. wie deren Vorstand be kannt macht, ausaelöst worden. — Einen jähen Tod fand vorgestern der Hcmdelsiiiaim C. Wetzel aus Neuhauscu in der Nähe von Sayda, am Pilsdortcr Berge. Wahrscheinlich hatte er an seinem Wagen etwas besorgen wollen und ist dabei zu Fall gekommen. Das schwere Gefährt ging ihm Uber die Brun, was den Tod des Unglücklichen schon in einer «alben Stunde zur Folge hatte. — Erhängt habe» sich am 1. d.M. der Hausbesitzer und Weber Herzog (66 Jahre alt) in Nc»lgerSdvrt; am selben 5aae dir ehemalige Zimmerpolier Rößler (80 Jahre alt) inSpreedorß In beiden Fällen soll Melancholie die Uckache der traurigen That lem — Eine Ausstellung von den Erzeugnissen der in der säch'. Schtveiz unter Leitung de« Herrn v. Clausen-Kaas stehenden In dustrieschule findet vom 13. bis lü. d. M. in Pirna statt. — Bon einem Güterzuge, der von Leipzig nach Dresden der kehrt«, entgleiste gestern früh in der 6. Stunde aus der Station BorSdors die Maschine ohne andere Folgen als eine Verzögerung der Aeitersahrt. — Landgericht. Strafkammer V. Am Abend dcS lü. Nov. passirte bekanntlich, wie bereits schon früher rcferirt. dem Sckuh- machermeisler Michael Paul Franz Kubich nach seiner Darstellung das kleine Malheur, an die Tvurnüre einer Dame »u „streifen", die vor der „deutschen Schänke" aus der Marienstraße ihren Gallen erwartete und dabei in halbgcbückter Stellung eine Besichtigung des Briefkastens uiiternahm. Ganz entgegengesetzt reserirte die bell. Dame über den Vorfall, und hiernach wurde Kubich wegen groben Unfugs in den Anklagezustand versetzt, wie es denn überbaupt einem Zweiiel nicht unterlag, daß er absichtlich die Zeugin durch einen »iislattbasten Griff belästigt batte. Vom Schöffengericht zu S M Strafe und Kostentragung verurtheilt, legte die Kal. Staat-unwalt- ichast Berufung mit ven, Anträge ein, aus Haststrase zu eckennen. Der Gerichtshof unter Vorsitz dcS Herrn LandqerichtSdirektor Stöckel fand jedoch die Möglichkeit eines Jrrthums, »»dem sich 5k. betreffs der Dame befunden haben will, nicht ausgeschlossen und bestätigte deshalb bas frühere Unheil, während die Kosten als rin« Last der Staatskasse zu betrachten sind. Aorlsetzunft de« lokale« T-elleS Seit« ». raffe-gelchtchte. Deutsche» Reich. Die Militärverwaltung hat die Absicht, nnter Auflöumg des Regimentsitabes und Hmzusügung von 2 neuen Bataillonen das bisherige Elseubahnregiinent von 2 Bataillonen in eine Brigade vo» 4 Bataillonen zu verwandeln. Die Noth- wendigkcit dieier Maßregel liegt aus der Hand, da allgemein er kannt ist, daß ein kräftiger Offensivkrieg nnt den großen Armee massen der tzcntzeit nur noch aus dem Untergründe der eisernen Verkehrswege dnrchzusühre» ist. und daß die Truppenverschiebung, wie schnelle Operationen, die ganze Vervsiegung der Armee, wie vcc Mnnitivnsersatz, nur dann gesichert sind, wenn die Bahnen den Raum iilicrwinden und die Mittel deS Krieges und die Pwduklc des Landes de» sich vonvärts »välzenden Kolossen rechtzeitig »ach führe». Jede Stärkung dieser Truppe kommt der deutsche» Offen- sivkrait und damit der Stärkung des deutschen Reiches zu Hille. Der Kaiser Hut für das Heim für deutsche Erzieherin»«» in Paris die Summe von 10,000 Mk. an den Schatzmeister des Ko mitees, Herrn von Haiiiemaiin. gesandt. Der Kommandant von Spandau, General-Leutnant v. Krause, ist infolge eines Herzleidens im 57. Jahre gestorben. Der Vcr storbene, welcher cm kürzlich dieicn Posten erhalten hatte, war ein schneidiger und aller Orten beliebter Offizier. Ter Etbprinz Leopold von Anhalt-Dessau, geboren am 18. Juli 1855. ist in Comics ie.ner Krankheit erlegen. Im demokratischen Verein zu Berlin, dessen Versammlung ». A. auch die sozialdemokratischen Abgeordneten Kayser und Heine bei wohnten, nah der Vorsitzende Georg Ledebour, Redakteur der „Demokratischen Blätter", bei Besprechung der polrtischeu Thallgkeit des vcrstorbrncn Dr. Phillips Kenntniß von einem bisher noch un bekannte» Vorgang innerhalb der deutsch-freisinnigen resp. Fort schrittspartei gelegentlich der Berathung de« Sozialistengesetze«, von welchem er durch den Verstorbenen im vertrauten Gespräch «enut- niß erhalten und zu dessen Geheimhaltung er jetzt kein« Ursache mehr habe. Dr. Phillips habe ihm als eine der Ursachen seines Austrittes aus der Fortichrittspartel angegeben, daß in dieier Partei eine Mehrheit derselben geneigt war, s. Z. fiir daS Sozialistengesetz ei,Antreten Es hatte eine Vorberatnung von Führern der liberale» Partei und Redakteuren liberaler Zeitungen stattgesnnden (keine Hraktionssitzung), und in dieser war die Mehrheit geneigt, sür das Sozialisteiigeietz sich zu erklären. Nur die entschiedene Drohung Phillips, daß er in diesem Falle die Sache sofort veröffentlichen und in der „VolkSztg." den rcamps gegen die Fortschrittspartei er öffnen werde, hat die Ans'nhrung dieser Absicht verhindert. Als der Abgeordnete Kayier später daraus bemerkte, die Mitthcilung dicieS bisher unbekannten Vorganges sei für die sozialdemokrntüchc Partei ein werihvolles Kampfinitlel gegen die Teutschsrelsinnigen, wen» er auch jetzt nicht daran denke, cs zu verwerthen. verUchle ein Fortschrittler diese Enthüllung abznleugnen. was jedoch mißglückie. I» der wcstiälöchcn Gemeinde Boinmern sind 140 Personen aus der evangelischen Landeskirche ausgetreten und haben ihren Austritt bemi kgl. Amtsgericht angemeldet. Weitere Familien werden dem gegebenen Benpiele folgen, sodaß wahrscheinlich die ganze evangelüche Bevölkerung BomrnernS auS der Landeskirche auslchciden wird. Man kann sich denken, welches Aussehen dieser Schritt erregt, der in folgenden Verhältnissen seinen Grund hat. Tie Gemeinde Boiiimer» war bisher elngepiarrt nach Wengern, beabsichtigte aber, da sie inzwischen aus 3000 Seelen gewachsen und in wirlhschastlichcr Beziehung die Gemeinde Wengern überflügelt, eine eigene Kirchengemeinde zu bilden. Dafür war gerade jetzt der Augenblick gekommen, da die zweite Planstelle in Wengern durch den Tod des Inhabers erledigt war. Das Presbyterium lehnte es aber ab, mit der Gemeinde-Repräsentation über diese Angelegenheit in sachliche Verhandlung zu treten und sie durch Mehrheitsbeschluß zur Entscheidung zu bringen, und die Beschwerden, welche dieser «alb an das Konsistorium nach Münster und den evangelischen Oberkirchenralh nach Berlin gerichtet wurden, habe» keinen Erfolg gehabt. Die Frau des Schuldieners am kgl. Progymnasium in Schwetz war angeklaat. aus dem Wochcnmarkt einer Dame ein Portemonnaie niit Geld gestohlen zu habe» und wurde deshalb in der Schöffen- sitzuna zu vier Wochen Gesängniß verurtheilt. Da der Mann der Anaeklagten wiederholt gedroht hatte, er werde, falls sie verurtheilt werde» sollte. Frau und Kmd und daun sich selbst erschießen, so flüchtete die Frau nach ihrer Verurtheilimg mit ihrem Kinde zu dem städtischen Schuldiener. AlSbald erschien dalelbst ihr Mann und forderte seine Frau aus. mit ihm aus den Flur zu geben. Als sie sich dessen weigerte, verlieh der Mann allein di« Wohnung Kaum hotte er sich vom Schuthoie entkernt, so zog er einen Revolver aus der Laiche und feuerte zwei Schüsse am sich ah. Der Un. glückliche wurde zwar noch lebend in das Krankenhaus gebracht, doch verstarb er dort nach wenigen Minuten. Tie „Neue Badische Landrszeiiuna" bespricht die Soldaicnniiß. Handlungen i» Mannheim, die sich vielfach — zumeist miS Preußen gekommene — Unteroffiziere zu Schulden kommen lassen. Im vor liegenden Falle bandelt es sich um Mißständ« bei dcm 2. Bad. Gw- »adier-Reg. Kaffer Wilhelm Rr. NO. Ucbcr das Verhalten des Scrgeanlen Massow bei der 8- Kompagnie des Regimentes berichtet bas genannte Blatt, dem wir die Verantwortung für seine Mit- tbrilung überlasse» müssen, daß derselbe — allerdings wohlweislich in Abwcicnhril seiner Vorgesetzten — innerhalb der Kaserne die Soldaten gröblich misch,nidele. Die ihm unlcrstclllen Rekruten regalire er. ohne der üblichen Schimpsreden »u gedenke», z. B niit Fuiilulteir in s Gesicht speien, Ohrfeigen und Stützen rc. Bei-
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