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- Erscheinungsdatum
- 1886-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188602046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-02
- Tag 1886-02-04
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Monat
1886-02
-
Jahr
1886
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u d. Lü, V, pl«tr. kudlikmu nioos o« «ack ä«r« lüe aulax« « «erden sopäter l in un- oatirl. ! «erden >fxoxobe:i -k seds 3.—, in Arktis. Qiri.03 SllUlily. leite» V«nr Hamuv r. Hirictilcrg, Neiße, Bauvcn, Airiiabcrg, Iicliovou, Elicninitz, Löbau. , Potzellan, > vonRcüc- brlorgt bci i.lh^ ?N It'. inar stellen ttftlieUei, hvieyyofc elitör. 'SicLe M88S rsten »weben tütvu. l 5iir leiebteck ilk aneli KSMittl'I mnnfksn »«« I linsen. » c^ieü, »Berlin, cdauung, igen Ge- naenekm c.FIasd,« ovut»- iu^.. e« «ad ebm "l °än, l,o! Uc!!" renoM mlrte^An. Lucen Srvemwnen -n. Mir Mick. Hagekkatt für ^vtkM, AirLtryMM. Kes-Msverkeljr. -rrsm-eM Irm-ncklle. »xvllo-üöiis, d«ot« «lld«»t, 7«II,tt»a- »els«. sv! Mor H- usfrLU »vf ä»a owpfl.klsn. Vi.-s-ldu rsinlat. velebt und sr- frtfttjt dte A^ut tn nan, rvnndor davor Weif» und sitk d»dur> d in vivlvu bruviU n I,vlio!,( und unvut- dekrllel» zromunkt. L'rois xr<» p»t!cot — 3 8tUck — ü0 ploni'iixv. Hqgitnische Gesell- schllst r» Dresden. turiists» in jvdom kss-rvrsn Urogoi^vsedM. Lrnt« a»«I »rv»»t« ^l»üI(ell-ii.IIitziiteiZU<!eiebe ^ I»u>uln«« m vorrOkIioüer ^runeskl für llsrrsn und O-rruen »ivc Inoodl, »strtio» «aei» »»»»vitrt» psrt. und ernte ktn-rs. ,v»rd„» proinpt «77,r>uirt. ^ keilt. Oeflrikti SiiietiketZei'E KeinhlNlülttng mit KMerkuven Zlvr!t/8t»A88v 22, kern8prs6tl8to1Iv 321 ompüodlt nein rsiokknltisos l-ugsr von bestes ensllsebes krtigsrat, dis R-rnt viclit reizend, ergiebig tsnig nnd nngensbm, b'I. 75 kkg. und l'r Lllc. Löni^Iiekv I1ofrlpi»1t»ekv Otvsdvn, »m «ei»^>re»<I»<»P. kZMi':««'!:« 8W>^»8Wr^«KW«8»8!Ät L K Auftrtto» Lilrvi»-, ^lkÄI^vr-, SI«vv>-, »vr«Iv«,ix-, «,irßsun«Ivr-. 8p»i>I«oI»«n, L'ortußsloktlvokvn, Sirtvvklsol»«,», unck TIn^i»r- ^H vlnvn. M>»i»»ü«l8vl»v OI»i»n»p»ßsttvr unä dent«el»e 8vI»»uiNHV«Inv «rstvr Ma^er. di»»»»Ik»-ikuin, ^r»»v 11 ><l O«»^«»e Ltnr- ^r»v- uo<i ^«in-I*nii«vI»v8t>>s»S!vi». Xuntilkrilckv krvtslinlv versenck« suf sVllN8vii t^vl. kllr nrlnv Xalulrrvlnv Ivisw i-vrrllilr. ')^r. 3A. 31. IghrM,. Anllli-t: 42,000 Srpl. wltter>ing»<>»«sl«,n> «itr »e» «. A«»r»»k: °»«r lrl «erhllielsse» bkrl»jl»tz«k «tröi»»», »ei »uer wcleoll. Äicderschlaae. rem»erat>>e Recht» 'Dresden. 1886. Toiliterstllg,4.Fevnmr. rc>a»llvortliLer Rtdaltkur für Politisches vr. Emil Bieren in Dresden. Aicht nuf allen Gebieten der Gesetzgebung lassen sich die Macht befugnisse dcS Reichs und der Einzelstaaten Haarschars auseinander lmllcn. Die Grenze» zwischen Reichs- und Landrsgesetzgebung fließen lucht selten ineinander über. Beide ergänzen sich oft gegenseitig, chisl immer hat die Landesgesetzgebung Vorkehrungen zur Ausküh lung bon Reichsgesetzen zu treffen. Echtere wird sich selbstredend enthalten, Uebcrgriffe in Gebiete zu machen, die der Reichsgesetz, gebmig allein Vorbehalten sind: aber allgemein Rechtens ist der <Rn»dsatz, daß wenn das Reich bisher keinen Anlaß hatte oder mich nicht die Zeit dazu sand, seinerseits der gesetzlichen Regulirung emes Stvsis näherzutreten, dann der Einzelstaat von seiner Gesetz gchnngshoheit hier Gebrauch machen buche. Zu diesen Bemerkungen oemiilakt der im sächsischen Landtag von den Sozialdemokraten er hobene Streit, ob der Landtag berechtigt sei, das polizeiliche Aus' wcisnngsrccht gegenüber bestraften Personen zu ordnen? 1882 de iahten die Sozialdemokraten diese Frage und Bebel selbst machte bei» Minister des Innern, Herrn v. Nostitz-Wallwitz, Vorwürfe, daß er den Kammern trotz ihres Beschlusses noch keinen Gesetzentwurf »»egen der Regelung der den Polizeibehörden noch verbliebenen Vmlgiilsse zur Ausweisung vorgelegt habe. Dem Minister war damals die Competenzlrage zweifelhaft, mittlerweile aber haben aoderc deutsche Staaten unbehelligt Gesetze nach dieser Richtung bin verabschiedet, und da das Bedürfniß sich in Sachsen immer fühlbarer gellend machte, die bisherige ausgedehnte Ausweisungs- bc'llgniß der Polizei an bestimmte Vorschriften zu binden, fv wurde cm bctr. Gesetzentwurf dem Landtage vorgelegt. Nun ereignete sich aber ein vollständiger Rollentausch. Dieselben Sozialdemokraten die sriibcr ein solches Gesetz verlangt hatten, wollen inzwischen heraus« ,munde» haben, daß der Landtag dazu gar nicht befugt sei. Der Minister aber, der früher die jetzigen Zweifel der Sozialdemokratie . ule. vcrtheidigt diel jetzige Vorlegung des Gesetzentwurfs damit, tof! die Reichsregierung und die Komniission des Reichstags das Rc ht der sächsischen Polizeibehörden zur Ausweisung bestrafter Per- ' men anerkannt und Württemberg nnd Bayern unbeanstandet ves- !> ,ll> Gesetze erlassen hätten. Der Competenzeinwand der Sozial ecnwkraten war hinfällig in dem Augenblick, da ihnen vorgehalten wurde, daß sie selbst ein ähnliches sächsisches Gesetz begehrt hatten Der Landtag ließ sich hierdurch nicht abhalten, dem sehr nützlichen «deiche zuzustimmcn und noch viel weniger ließ er sich durch die Drohung Bebcl's schrecken, daß er die Sache im Reichstage Vor bringen wolle. Das Reich ist nicht mehr der Wauwau, mit dem die großpreußischen Parteien früher die Einzelstaaten zu schrecken li bleu, wenn sie ihnen nicht zu Willen waren — die Sozialdemo kraten aber segeln neuerdings ganz im aunexionistischen Fahrwasser, Tas Reich ist vielmehr der Hort der Bundesstaaten, es bricht nnd kränkt nicht die Gesetzgebungsrechte derselben. Die Einzelstaaten sind die in ihrem Wirkungskreise selbstthätigen Glieder des Reichs- gn,M und haben recht dankbare eigene Ausgaben. Preußen z. B unternimmt kraft seiner Landeshoheit selbstständig die Ausweisungen polnischer llcberltiufer; warum sollte Sachsen sich bedenken, das polueilichc Answcisnngsrecht zu ordnen? Die Polizeibefugnisse werden hierdurch nicht verschärft, sondern an feste Nonnen gebunden es werden sogar der früheren Willkür feste Schranken gezogen. Möglich ist es allerdings, daß hie und da einem sozialdemokratischen Agitator das Handwerk gelegt werden kann. Darin wird aber der überwiegende Theil der Bevölkerung alles Andere als einen Grund zur Bcichwerde erblicken Ter dem Bundesrath zngegangene Gesetzentwurf wegen Aus prägung einer Zwanzigvsennigmünze in Nickelleairung wird mit den Bedürfnissen des Verkehrs gerechtfertigt. TaS Miinzacsctz hat nur silberne Zwanziqpfennigcr vorgesehen. Sie haben allerdings eine Gefüllt erhallen, die zn lebhaften Beschwerden Anlaß giebt. Die bei Väter des Miinzgcsetzes, Delbrück nnd Bamberaer, nahmen bei Erlaß desselben lediglich Rücksicht auf die Bedürfnisse des Groß handels ; wie das Volk, in dessen Händen mehr die kleinen Münzen umlaufen, damit ariskäme, erschien ihnen nebensächlich. Sonst hätte sich sofort ein Widerspruch gegen die Blattiauswrm der silberne» Zwanzigpsennigcr erhoben. Wie viele dieser Münzen, die viel zu winzig für die husharten Hände des arbeitenden Volkes sind, um sicher annetaßt werden zu können, mögen durchaerutscht und ver loren sein! Sie sind bekanntlich massenhaft nachgemacht worden; geübten Falschmünzern ist ihre Herstellung mittelst eines einfachen Balamiers gar nicht so schwierig. Man wäre damals gar nicht aus diese Form gekommen, wenn nicht Bamberger den Reichstag beredet hätte, das bisher in Deutschland zu Münzzwecken nicht ver wenc>ete Nickclmetall auSzuprägen. DaS lag ausschließlich im In lcresse der Nickclgriibenbesitzer, die auf Reichsunkosten an ihrem aus einmal heiß begehrten Metall enorme Summen verdient haben. Bamberger trug für diese Begünstigung der Nickelgrubenbesitzei den Spitznamen „Nickelbciger" davon. Wenn jetzt nun auch für die Zwanziapsenniger eine Nickellegirung vorgeschlagen wird, so iverden alle Gürtler und ähnliche Handwerker einen Preisausschlag dieses nicht zn häufigen Metalls verspüren. Zugleich wird die fernere Nichimehr-Ausprägung silberner Zwanzigpfenniger den Silbervrcis noch weiter ungünstig beeinflussen. Da nun die Dhatsache seststeht, daß der Verkehr die winzigen silbernen Zwanzigpfenniger znrückweist. eine Zwischenstufe zwischen dem Ist- und SO-Pfenniaer aber unerläß lich ist, warn», prägt man nicht größere silberne Zwanzigpfenniger aus? Da man einmal eine Aenderung am Münzaesetze vornimmt, so wäre es richtiger, die Zehnpsenniaer von Nickel allmälig wieder einznzichen und dafür solche von Silber irr den Verkehr zu billigen. Ein Nrlnneinander der Zehnpfenniger ist mindestens ebenso wenig störend als das im Gesetzentwürfe vorgeschlagene Nebeneinander von Zwamigpsennlgern von Silber und Nickel. Die Freund« der Doppelwährung haben jedenfalls Ursache. sich einer Maßregel zu widersetzen, die, indem sie das AuSpräaen von Silber zu Zwanzig- psenniaem künftig verbieten will, auf den SilderpreiK noch wett« künstlich drückt. Man hat e- dem konservativen Aba. v. Wechell-Malchow Dank zu wissen, dag « emen Antrag zm^uckersteu« «ingebracht hat. der einen Autweg dahin eMnet, der Zuckersteuer vor sernerem Verfalle bewahrt bleibt und dabei die Zuckertndlistrie selbst nicht schädigt, v. Wedell will die Beibehaltung des bisherigen Steuersatzes kür Rüben, hingegen einen kleinen Zuschlag für den Zucker solcher Fabriken, die selbstgewonnene Melasse entzückern und endlich eine neue Steuer für die rein gewerblichen Melasse - Entzuckerunasanstaltcn. Außerdem aber beantragt er eine mäßige Herabsetzung der Alisfuhrvcrgütnna kür Zucker. Auf sonstige Einzelheiten gehen wir hier nicht ein. Der Vorschlag verdient recht sehr den Vorzug vor der Regierungs vorlage. welche, indem sie eine Erhöhung der Zuckerstener und als deren Folge auch eine Erhöhung der Aussuhrvergütung vor schlägt, einmal eine Abnahme des Zuckcrverbrnnchs nn Inland?, sodann aber auch die Vergrößerung der Verluste der Rcichskasse an der Aussuhrvergütung bewirken würde. Man könnte eher tadeln, daß v. Wedell mit seinem Anträge aus Herabsetzung der Ausfuhr prämien w zaghaft ist: hier wäre ein herzhafterer Schnitt im In teresse der Rcichskasse sehr angezeigt. Die Ausfuhrprämien, welche ^ die Zuckerlords genieße», sind zinn Schade» aller Steuerzahler noch! viel zn hoch. Immerhin ist aber der Aniana einer wirklichen Re- i form der Zuckerstener gemacht. Besonderer Werth ist auch daraus zu legen, daß der aus Melasse gewonnene Zucker nunmehr endlich eine Steuer bezahlen soll. Bisher lvar derselbe bekanntlich steuer frei: das Reich aber hatte dafür das Vergnügen, den Fabrikanten für die Ausfuhr von Melassezucker eine Steuer in der Hohe „zurttck- mvergüten", als wenn er aus Rüben gewonnen worden iväre. Möchte» sich doch alle Abgeordneten, die entrüstet sind über die jetzige völlig ungerechtfertigie schmähliche Begünstigung der reichen Zucirrlords, sich auf die Durchsetzung des Wedell'schen Antrags vereinigen! Die dem friedlichen Abschluß nahegeweicnen Orientsragen sind durch den englischen Ministerwechsel wieder in's Stocken gerathen. Griechenland lehnt ziemlich unwirsch die Cottektivauffordelung Europas zur Abrüstung ab; von einer Flottendemvnstration hört man kein Wort, wohl aber, daß sich die französische Flotte nicht daran betheiligen wird. Auch Italien sängt an mißtrauisch zn werden. Gegenüber Serbien aber führt Europa lange nicht die entschiedene «spräche, die man erwarten mußte. Von einer peremp torischen Aufforderung, die Waffen sofort iiiederznlegcn. ist Nichts zu bemerken. Unter folchen Umständen schwillt auch den Serben wieder der Kamm. Ganz langsam treten die Balkanstaaten den eigentlichen Friedensverhandlunaen näher. Schon geht die erste Woche des Februar bald zu Enve. Der serbisch-bulgarische Waffen stillstand läust in der letzten Februarwoche ab. Wie wird es da cmsicheu? iiMcr 4vr»c. Gold- Surz- Neueste Telegramme der ..DreddserNachr." vom 3. Februar. Berlin. Das Abgeordnetenhaus setzte heute die zweite Be rathuna des Etat fort. Beiden direkten Steuern forderte Abg. Wolfs Uv»s.) die Einflibruna einer Kcipitnlrentensteuer. — Abg. v. Meyer Ärnswaldc <kons.) erklärt sich dagegen, daß inan Hilfe vom Reiche erwarte Preußen solle sich ans eigene Füße stellen. -- Finanz- minister v. Scholz stellte bei einer Steuerreform eine Unterscheidung von fnndirtcm und nnsundirtem Einkommen in Aussicht. Berlin. Der Reichstag berieth den Gesetzen»»»!! betreffend die Unfall- nnd Krankenversicherung der landwirthschastlichen nnd svrstwirthschastlicken Arbeiter. Frhr. v. Franckenstein (Centn»») ei cht im Prinzip gegen die Vorlage, äußerte aber man- denkrn zn den Einzelbestimmunac». Man hätte erst gen mit der bisherigen sozial-politischen Gesetzgebung abwnrten müssen, das Gesetz sei zu centralistisch. Die Reimsaesetz- gebung sollte nur Griindbestimmungen aufstellen und das Detail der Landesgesetzgebung überlassen. — Abg. Schräder (freikons.) er klärte den mit der sozialpolitischen Geietzgebung eingejchlagenen Weg als verschtt. Die Kommission müsse erwägen, ob nicht ein anderer Weg einzuschlagen sei. Die berussaenossenschastliche Organi sation sei zu theuer und auf die landwirthschastlichen Betriebe nicht anwendbar. Das Verlangen, die Verwaltung der Versicherung auf die Organe der Selbstverwaltung zu übertragen, sei eine Bankerott- erklärung des Systems der Bennsgenoffenschasten. — Staatssekretär v. Bötticher bestreitet, daß die bermsgenossmschastliche Organisation sich nicht bewährt habe und daß aus die Privatversichernng zurück- zusehen sei. Die Behauptung, daß die Kosten der bermsgenosskn- ichaftlichen Versicherung zu hohe ieicn, sei unbegründet: stir die ländlichen Arbeiter werben sich die Kosten Pro Kopf aus etwa 40 seimige belaufen. Unrichtig sei ferner, daß die Sozialrcform in's tocken gerathen sei. Mit der Alters- und Invaliditäts-Versiche rung solle nur gewartet werden, dis möglichst weite Kreise von der Unfallversicherung umfaßt werden. Die Regierung ivcrde Verbcffc rungsvorichläae gern acceptiren. — Abg. v. Mathahn-Gnltz nnd ors (kons). haben namentlich Bedenken gegen die Einbezielning der kleinen landwirtschaftlichen Betriebe in das Gesetz. Dasselbe sei nur unter gewissen Modifikationen annehmbar. — Abg. Buhl (nat.-lib.) und Gras Behr (Reichst'.) wünschen eine obliaato . Krankenversicherung der land- und sorstwirthschciitlichen Arbeiter, Ausbringung der Kosten durch Grundstcnerzuschläge. Tie Abgg. hrohme und Bock (Sozialdemokraten) sind prinzipiell für Ucbernahme >er Kosten durch den Staat, verlangen aber, daß die Kosten der obligatorischen Krankenversicherung der land- und sorstwirthschait- lichc» Arbeiter von den Arbeitern getragen und diesen auch allein die Verwaltung überlassen iverdc. Die Vorlage wird an die Ver icherungskommiskio» überwiesen. Berlin. Die Freikomervativen beabsichtigen im Abgcord netenhause die Einbringung eines Antrages aus Verdoppelung der preußischen Lotterieloose. Brüssel. Im Torfe Maxenzeele bci Brüssel ermordete ein Trunkenbold seine Frau, seine schwägein, seinen Schwager und drei Kmder. Die Berliner B ö r s e «öffnete abwartend, aber zu gut behaupteten Konrsen, die bald ans politische Gerüchte abschwächtcn. In der zweite» Hälfte der Börse trat eine Befestigung ein, doch brachte kcr Schluß infolge kriegerischer Nachrichten aus Athen eine abermalige Abschwächnng. Plus dem Rrntenmarkte entwickelte sich für 80er Russen zn anziehenden Konrsen ein lebhaftes Gelckäit. auch sonstige fremde Renten waren gut behauptet. Spekulative Banken waren schwankend, gegen gestern etwas schwäche», dentsche Bahnen wenig verändert, östcrrcichische beim Anschluß an den rück- Bcrgwcrkc waren durch Reali- : waren deutsche Bahnen fest. ..ejci»viicm, Banken etwas schwäch«, Bergwerke ruhig, Industrien ziemlich belebt, österreichische Prioritäten sehr fest, Vilsen-Priesen und Sprozentige Lombarden gut gesragt. Privatdis- kont 1'/«. »»««I g,»r»-r. Srrdi« WS".. ei««,»»a»i, er», v-m- »«»« >01. G«Nzt«r >70,70. <k»i>»ier «>>,70. rproc. u«««r. «iioldrknic 8IgH. —. DtO«««, USHO. r,ri»«L»«er —. Schwach. »>,,. ». Frtraar. «1.70. «loa,«»,», «r,00. Uo«»ar»k» IN,70. Rar»»«»». >«§». «,«. ««. ,«»ti »01.70. Schwanke«». V »ri 0 , 3. gedrnar. Schlich, "ienie «1.82. «»leihe I0S.10. Italiener 97,12. Staats»»»» LA,70. Lombarde» 27«,75. do. «lioritoic» —. Slmnier 00.L9. vkft. ivoldrnUe —. ikllNVicr 321,02. Ottomane» 189,37. Schwach. L 0 n » 0 n, 3. gebruar, Borm. II n»r >0 MI». Coniois 100- ,,. «»Nr» 97. Italiener 9«>- Lombarde» kiond. Linke» 11".. kmidirte Amerikaner 120,25. 1>>roc. Nnaar. ciioldernlr «I. Oeftcrr. renic 90,0». Peru», lionsoiü 1o3>S»,,v,c> 00 ,. Oiiomandani 9«',,. Aktien 80'«. PlaijdISeo»t 9',. — Äiiminnno: Trage. — Wetter: Naßkalt. Bresla » , 3. Februar, Nachm. iOictreidemalk». Spieitnö »c. 100 Liier 190 Proc. Pr. Fcbrnar-MSrz 35,99, «r. ÄPril-Mai lH,89. Pr. Mai-I»»i 332«. Roqar» vr. Jede.-Mär., 129.99, Pr. APril-Mai 131,59, Pr. Mai-Juni 119,99. «Odin loco Pr. Fedrnar 15,99, Pr. Av-il-Mai 15,15. Zink scsi. SPekttlatioiis- markcn —. Wetter: Schi'n. Stettin, 3. Jede.. Nachm, l lihr. «IScircivemaekt). Weizen still, ioeo 138—152, Pr. APril-Mai 152,99, Pr. Mai-I»»> >51,59. Roggen still, lor» 119—128, Pr. Fcdr»ar-Mi>rz 139,59. Pr. APril-Mai 131,99. RUbo! unPerändrr«, loco Pr. Febrnar-März 13,59, Pr. APril-Mai 15,59. SPirilus stau, loco 35,79, Pr. Febrnar-Marz 3719, Pr. APril-Mai .38,59, Per Juni- Ja» 39,39. Petroleum loro vcrftencrl Nsanec I>« Proe, Tara 12,99. «mstarvam iDroduIlcni. 3. Zcdniar. «Schluß.> Wellen »er März 2M, ver Mai —. weichend. Rvciaen ver Marc >W. ver Mai 130. fest. London, 3. Februar. Schlich. Weizen ruhig, trögest, allgekommener ftrtig. Russischer Hafer, Mats, Gerste fest. Nebliges träge. Wcticr: Naßkalt. niltzniig. r»c sie oen Milievimgen des Vereins sing Er hätte gewünscht, daß die Deputation die Ecrichtnn Heilanstalt etwas eingehender erwogen hätte. Das; s mit Eriolg wirkten, führe der Beucht aus, da bra Lokalr- nnv LiickisisckikS. — Der kgl. sächs. Oberholpredigcr Geh. Kirchcncath Dr. Kohl- schütter «hielt den preußischen rothen Adlewidcii zweiter Klasse mit dem Stern. — Ober-Stcner-Kontroleur von Einsiedel in Wurzen tritt« am 1. April d. I. in den Ruhestand. Mit ihm scheidet ein hoch achtbar«, Iren« Beamter ans dem Dienst. Vor 2 Jahren feierte er sein 25jähriges Dienstjnbüämn als Oberkontrolenr. — Landtag. In der 2. Kammer führte gestern die Petition des Borsrandes des Dresdner Bezirksvereins gegen den Mißbrauch geistiger Getränke um Errichtung einer Trinkerheilanstalt und Erlaß cmes Gesetzes zur Entniündignng der Trinker zu einer längeren Debatte, in welcher allerdings mehr über das Wesen und die Ziele d« Sozialdemokratie als über die Bestrebungen der Petenten dis- putirt wurde. Ta nach Ansicht der Regierung bereits das Gesetz üb« die Entmündigung und Bcvormnndung von Geisteskranken, Gebrechlichen und Verschwendern genügende Handhabe bietet, nm mit d« Entmündigung von Trinkern vorzugehen, und da die Re gierung erklärte, betreffs Errichtung eines Triirkcrasyls sich vor läufig cibwarlcnd verhalten zn wollen, empfiehlt die Deputation durch ihren Referenten Tr. Straumer die Petition der Negierung nur zur Kenntnißnahme zn nl>erwcisen. Ilnt« Hinweis auf die humanen Bestrebungen des petitionirende» Vereins bedauert Abg. Marthcs, daß die Deputation nicht „Erwägung" pvrgcschlagen habe. Nach den Vorbildern Schweden, Holland, Enqland nnd Amerika solle auch Deutschland energisch gegen die Trunksucht Vorgehen. Bci der Ertheilung von Konzessionen zum Branntwein - Tetailver- kanf solle von den Behörden die Nedürinißfrage recht scharf gepinkt werden. Abg. Bönisch dankt den Behörden nnd der aanzcn „nicht trunkiüchtigcn" Bevölkerung des Landes für die llnter- stützilng. die sie den Bcstrebmigen des Vereins angcdeihen ließen. Errichtung einer Trinker- solche Anstalten , . . brauche man also nicht erst aus ein Vorgehen anderwärts zn warten. Mit Gcnug- thuuiig konstatier er übrigens, daß man beginne, Spirituosen nicht) mehr als nährende und erwärmende Getränke zn betrachten. Abg.« Bebel meint, man habe es hier nnt einem Tlicil der großen sozialen Frage zu thnn. So lange wir nicht in der Lage wären, bessere Lebensbedingungen zu schaffen, wären alle Maßregeln gegen die Trimksucht vergeblich und es sei ein Jrrthum, wenn Abg. Matches glaube, daß es in England oder Amerika gelungen sei, das Laster einzuschlänken. Gerade in den in hoher Kmlurcnt- wickelung befindlichen Ländern sei das Laster am verbreitetsten. Es sei ein Widerspruch, wem, der Staat ans der einen Seite Maß regeln gegen die Trunksucht «greise und aus der anderen den Schnaps monopolisire mit der Tendenz, möglichst viel Gewinn auS dem Monopol zu ziehen. Durch dasselbe iverdc nicht der Trunk sucht gesteuert, höchstens werde der Schnaps verbessert. Eigen- thümlich berühre es scrner. daß der deutsche.Handel nach Westairika zum größten Theil ans Schnaps der schlechtesten Sorte bestehe, der obendrein noch mit Vitriol vergiftet sei, um die armen Schwarzen um so schneller zu Grnnde zn richten. Des Weiteren führt er aus, wie der arme Mann infolge seiner Verhältnisse leichter dem Alto- holtensel verfalle als der wohlhabende. Ei» anderes Mittel, dem Laster zn steiler», sei gar nicht möglich, als eine gründliche Besse rung unser« sozialen Verhältnisse. Abg. Niethammer: Je mehr Abg. Bebel aus die soziale» Ursachen der Triliikmcht hiiiweüe, desto mehr habe die Sozialdemokratie Altes zn vermeiden, was die Leute noch tiefer in's Unglück stürzen könne. Er bitte daher die Sozialdemokraten, sie möchten auch einmal das Ihrige thnn, um zn verhindern, daß die Leute der Trunksucht anheim Hillen. Tie Un zufriedenheit mit den Verhältnissen, die Leichtfertigkeit, mit der Manch« oft eine lohnende Arbeit ausgäbe, weil sic ihm nach 'einer Ansicht nock zn wenig einbmige, das seien os! die Anlässe znm Trünke und die von den Sozialdemokraten cingAchlagene Agitation, welche den Leuten verspiegelt, daß sie sich in einem Menschen un würdigen Zustande befänden, sei aecignet, dcnMcnschc» »»znflicden zu machen und zu leichtfertigen Hmids»igrii zn veuiiliren. sie also ans Wege zu bringen, ans denen >ic >cbr leicht dem Trünke bcrsiclcn. (Sehr wahr I) Er bitte abo die Sozialdemokraten nochmals, das Ihrige zu thnn, daß die Herzen der Arbeiter nicht vergüt« würden. (Sehr gut!) Abg, Bebel meint, dies '« eine cm den Hagren ' ! sich ein Beweis nicht erbringen ß« ß 'Z-ri. v» j yerbeigezogene Behauptung, »ür die sich , . ^ laste. Wenn man einen Blick in die PcrgnügnngSlokale werfe, so könne man sich sofort überzeuge», daß nurm.'in geringer Thcit der Bcsncher Sozialdemokraten wären. Die Sozialdemokratie erwecke in ihren Anhängern eine» gewissen Idealismus, der diewlbcn solche Vergnügungen verachten lehrt. In Hamburg habe man selbst be hördlicherseits anerkannt, daß mit dem Umsichgreifen der Sozial demokratie eine Besserling der Moral enigetreten sei. Wie sei denn die Sozialdemokratie entstanden? Wenn sie erst in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts cmporyckommen sei, so habe das seine» Grund darin, daß in dieser Zeit die sozialen Bedingungen hierzu Vorhände» waren. Heute greise sie bereits in licie Schichten der Beamten- und Gclrhrtenwelt ein. Trunkenbolde gehörten der Par te, nicht an. Die Agitation der Sozialdemokratie richte sich übrigens nicht, wie Abg, Niethammer glaube, gegen die einzelnen Unternehmer, sondern gegen die ganze Untcrnehmcrklasse. Abg. etbain m e r erklärt, er habe sich widersprochen, daß die Sozral- ivkratie zum Theil ihre Ursache in den sozialen Verhältnissen hat. Ab« rn den letzten Jahren habe sich die Gesetzgebung be müht, dieselben zu bester» und hier mache er den Sozialdemokraten '
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