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- Erscheinungsdatum
- 1886-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188602016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-02
- Tag 1886-02-01
-
Monat
1886-02
-
Jahr
1886
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TagrSlatt für MM, Sksi»ist«»ßqr. MMM IrmittiW. Ootonisl- L»I»i»-(!!xürrvn, m« «I «»>-, »i»a 0« pr,i.»«E8«t» w>« So»«» in »i-n-nr >>r«t.I»r«, > ,n i»ä»r »-?ö«öa>»-k!i»»rr, »I»ied vivi »lnä vim, 0,«<mrrol». »/, Liitsn, iio», u »l»r4, Sttiok k> V«n-»->Lr v»ck »asvilri» voa LOö i K»oU »» trinco. SIn»o». VMnltrvrstr., Loks Vtrovsstr. 24., -L- am vvorMntkor. — MerL»k>r«cii»t«U» Ü78 §«at«/r,-öo-»' - fa-e/tk S. «, KL/,?5L0 L §0^» a». — iT-M/s- />»-»'.> MF»» / MF^. «. AMM^VS-Kc^^ M. «^kMck/. — />/»»<»/ MMv-ü.MMZMrM Uorotno» in vorrtiglichar LuavskI für Lorron unä Damen j Max 4avodi, Z Auftriia» nart» an»>r>,»rt» »verdo»» pronzpt esfectuirt. N S8««k«I 48«8«E-!N!M8«Ä Vrtz8ileii-Iieu8tM, sMrnvn8li'»M ülf. 1Z Llismpagnvi' kadrik, W. k. Leegvn, VM6n-A!tzU8la!lt, kittiMi« ^r. U empüsUt ssillv vivcksrlwlt, präurlirtvu E^Il»>npMßxnvr, in ljuulitüt ssutev kranrüsisodsn Icksrken gleich, ru 2—4 LIK. äio kPumsts. vlkijklliön ?reiss w civll HieäsrluZSn. «r. SS. A. >W«. Montag. 1. Februar. Lr-tv a««I «rS«s1v «rsefte rtle-nmlme Der „Dresdner Nichrtchtrn". Berlin. Schluß der Sonnabend-Sitzung des Abgeordneten hauses. Abg. V. Hammerstcin, der den Antrag Achenbach nicht unterschrieben, erklärte nach dem Verlaufe der Debatte, jetzt doch für diesen Antrag zu stimmen. Abg. Hvbrecht betont nochmals, daß es den Antragstellern fern liege, an der festen Säule unserer Ein- beit, an dem Reichstage zu rütteln. Daß die Staatsregierung zum Schlitze des DentschchumS in den östlichen Provinzen energisch Vor gehen will, bedeute die Erfüllung ihrer Kulturaufgabe. Alsdann wurde die Diskussion geschlossen. ES entstand nun eine sehr lange Debatte über die Geschäftsordnung, wonach Anträge, welche eine Geldbewilligung in sich schlichen oder in Zukunft herbeizuführen bestimmt sind, r»r Abstimmung erst gelangen können, nachdem sie in einer Kommission vorberatben sind. Demgemäß wurde seitens der Freisinnigen und des Centrums der Antrag aus Verweisung an die Bndgetkommission gestellt. Beide Anträge wurden jedoch ad- gclchnt, und diesen Umstand benutzten hieraus die Oppositionsparteien »ii einer Demonstration: Das Ccntrum, die Polen und Deutsch- freisinnigen verließen den Saal und ahmten einen „Exodus" nach, dm sie vor kurzer Zeit, als er im Reichstage von dem Bundesratn. an der Spitze Fürst Bismarck, ausgeführt wurde, sebr komisch und crheiternd fanden. Der Antrag Achenbach ward hieraus mit 224 argen 0 Stimmen angenommen. Das Resultat wurde mit lebhaftem Bravo begrüßt. Straß bürg. 80. Jan. Bei dem kaiserichen Statthalter Fitrsten Hohenlohe fand heute ein Diner statt, welchem die Mit glieder des Landesausschusses und die Spitzen der Behörden bei wohnten. In einer Ansprache erinnerte der Statthalter daran, daß er selbst einer parlamentarischen Körperschaft angehört habe. Er vertraue auf den gesunden Sinn und die politische Erfahrung des Landesausschusses. Er wolle kein politisches Programm entwickeln, denn selbst der Staatsmann, der die Macht habe, seine Verspre chungen zu erfüllen, wisse nicht, ob die Verhältnisse die Durchfüh rung gestatteten. Wer aber, wie er, der Statthalter, mit Faktoren zu rechnen habe, die außerhalb der Sphäre seiner Einwirkung ständen, müsse doppelt vorsichtig sein. Das beste Programm sei eine gute Verwaltung. Darin erblicke er zunächst seine Ausgabe. Er werde sic zu erfüllen suchen mit Gewissenhaftigkeit und Pflichtgefühl und mit dem Gefühl des DairkeS für das Vertrauen, das das Land ihm entgegen gebracht habe. Die iianMschcn Kardinäle Guibert. EavewtundTlvrcz haben an den Präsidenten Grevh ein Schreiben gerichtet, in welchem sie gegen die Anschuldigungen protestiren, die in der ministeriellen De klaration gegen den Klerus erhoben werden. Das Schreiben kon- statirt den Ernst der Lage vom religiösen Gesichtspunkt aus. tadelt die vereinzelten Handlungen einmer Geistlichen. welche in dem Wahlkampfe die ihnen durch ihr Amt gezogene Grenze vergessen konnten, und weist des Weiteren daraufhin, daß der Papst erst vor Kurzein daran erinnert habe, wie die Kirche keine Regierungskom, an sich ablchne. Das Schreiben schließt: Dies wird stets die Regel für unsere Haltung gegenüber dem Staate sein und wir können nicht gestatten, daß man unsere Liebe zum Vatcrlande und unsere Hingebung an dasselbe verdächtige. Belgrad. 30. Jan. Der serbffche FriedenSbevollmächtigte Mijawvic ist niit den« ihm beigegebeiicn Sekretär ZankovicS heute nach Bukarest abgcreist. granNur«, oi. Januar. (Somit«,«-Verkehr.) Credit 2M'i>. Staatsbah» Sw",. Lombarden DiSconto rs7.so. Elbetkal MIN, Svanier sr.so. Still. zo. Januar. Meliis.ss. Rvtber Wmierweuen si'/>. ver Januar Mrz sr',». Mais (New) o nominell, rer tzcduiar so'/«, rer 4rockt 2'/«. Dresden, den l. Februar. — Sc. Mas. der König liehen Schuß, mit dem er aus der! „weiten Hirsch" zur Strecke brachte. serung ihrer Ver- Nachmittag, geführt von Herrn Oberbürgermeister Dr. Stübcl und Stadtrath Lr. Rothe das neue städtische Waisenhaus in der Radebergcrstraße in allen Räumen besichtigt. Ganz besonders prüfend weilte das Auge der hohen Frau ans den Waisenkindern selbst, deren gesundes, inimtcres Aussehen ihr sichtlich große Freude machte. Nachdem Ihre Majestät wiederholt ihre allerhöchste Befriedigung über die erholt ihre allerhöchste Befriedigung über die Llnstalt aiiSgeiprvchcii. fuhr sie per Equipage wieder zurück zur Stadt. — Der Soicbe zu Beginn deS Jahres ließ vorgestern, gegen Schluß des ersten Monats, Se. Exc. der Herr Premier- und KricgSminister Graf von Fabrice in seinen prächtigen Staatsgemächcrn ein Ballsest folgen. Beiden Festen war das glänzende Gepräge gemeinsam; sie unterschieden sich jedoch in wesentlichen Stücken, wie das ihr verschiedener Zweck und die hierdurch bedingte verän derte Zllsinninrnwtzung der Teilnehmer von selbst herbcisührt. Bildet eine Soiree das Stelldichein von Vertretern aller jener . e>» von Kreise, die. durch Geburt, hohe Stellung oder hervorragende Lei stlingen im Amt, Beruf. Kunst und Wissenschaft die Spitze der ge sellschaftlichen Pyramide darstellen, tritt hierbei das gereifte Atter in seine naturgemäßen Rechte: so gehört der Schauplatz eines Ball- festes überwiegend der frohen Jugend, die mit frischem Mnthe dm Mühen des Lebens entgegen tanzt. Dort die „Spitzen der Be hörden", der nickt blos durch seine große Zahl imposante „Geheim- rath", eine dichte Schaar von Abgeordneten, die pensionirte Gene ralität. die gemessenen Excellenzen, umrahmt von einem schmalen Kranze junger Mädchengrstalten; hier bilden diese die annmlhige Ucberzohl und stellen im Verein mit den jüngeren Offizieren und Eovalieren vom Eivil eine frohbewegte, nie ermüdende Fcstveriomm- lttiig von einheitlichem Charakter dar. der sich StaatswÜrdcnträgcr imd ältere Personen in distinauirter Lebensstellung als etwas zu- rücktretendes Element willig einsügen. Ja. die Jugend übt ihre das Alter fortrrißcnde Wirkung ,m Jestverlaufe so ans, daß sie auch die würdigen Minister und Gesandten, die zurückhaltenderen höchsten StabSoWere und die bedächtigsten Kammcrh-iren elektri- firt. sich in ihre Wirbel zu mischen. Die Modekrankdeit de? BallbcobachtenS wich der lebendigsten Tanzlnst; nicht. bloS tn dm Quadrillen, auch bei dm Rundtänzen wetteiferte der Regiments kommandeur mit seinem jüngsten Lieutnant. der Rcssortches mit dem amstrebenden Assessor. Die höchste Zierde erhielt das gräflich ! brice'jchr Ballsest wiederum dmch die persönliche Dhrilnahme beider Köiiigl. Majestäten. Nachdem sich die geladenen Gäste von ein ?aiest . ........ halb neun Uhr ab in der langen Flucht von Galaztmmem, die zum Ballsaale sichren, gesammelt hatten, erschien das hohe Königs- Paar. gefolgt von dienstthiiendm Hofstaaten beiderlei Geschlechts und dm, Fliigeladjutantm Maior v. Schimpfs gegen v Uhr. S Exc. Gras Fabrice, der, unterstützt vom Adi. v. Oppen'Hnldenbcs für jedm seiner Gäste ein herzliche- BegrüßmigSwort ober kreun liche» Händedruck hatte, begrüßte mit seiner Gemahlin und Söhne die König!. Majestäten ehrfurchtsvoll im ersten der Gemächer uyd geleitete sie allmSUg i« Dm Ballsaal. Da sowohl der König die Königin in den Vorderräumm mehrere Festtheilnebmer trafen, die sie mit huldvollen Ansprachen beehrten, zog sich der Beginn des Tanziestes bis gegen ein halb zehn Uhr bin. Beim Eintreten in den Ballsaal ließ das Musikkorvs des Leib-Grm.-Reg. (Musikdir. Ehrlich), die Melodie der Sachsmhymne ertönen, um dann sofort die echten Takte des Walzers „The guards" folgen zu lassen. Vor dem Souper, das gegen ein halb zwölf Uhr ausgetragen wurde, brachte das Programm 8 Tänze, nach demselben weitere vier, als Schluß einen dreigctheilten Cotillon. In de» Privatzimmer» des gräflichen Gastgebers waren ttir die Majestäten zwei Galataicln ge deckt und mit dem Silberschatze und den, feinsten Porzellane des Hauses geschmückt. Zu den, Tische Ihrer Maj. der Königin hatten die Gesandten Preußens, Oesterreichs, Rußlands und Bayerns, zn dem Tische Sr. Map des Königs die Gemahlinnen dieser Gesandten Einladungen erhalten; außerdem speisten u. A. an diesen bevor zugten Plätzen die Herren Staatsminister v. Nostitz-Wallwitz und Dr. v. Abelen. Se. Erlaucht der Gras Clemens von Schönburg und Se. Dnrchl. der Graf von Isenburg mit ihm, Gemahlinnen. Für die übrigen Festtheünehmer wurden in dein Ballsaale und dessen Seitengemächern reich besetzte Büffets ansgetragen. Auf wenigstens einem halbeil Dutzend von Tafeln boten sicv da aus erlesene Svcisen dar, denen fleißig zuaesprochenwurde. Daeinzelne dieser Büffets auch in den anderen Gemächern placirt wurde», fiel der frühere Andrang hinweg und die Gäste fanden willkommene Gelegenheit, das Souper meist sitzend einzunehmen. Als Graf und Gräfin von Fabrice ivährcnd des Soupers die lange Reihe ihrer Gemächer mnsternd durchschritten, um sich zu überzeugen« ob Jeder mann wohl versorgt sei, boten die bunten Gruppen ver fröhlich Tafelnden emen höchst behaglichen Anblich Mit besonderer Vorliebe nmrde außer dem Champagner auch dem von Hm. Hofl. John aus be sonderen Wunsch gelieferten Waldschlößchcn-Kronenbier zugesprochen. Sodann wurde der Tanz wieder ausgenommen und besonders indem so genannte» „Souper-Walzer" mit außerordentlichem Eifer getanzt. Se. Maj. der König Albert trug die Uniform seines Gardereiterregiments mit den Abzeichen des deutschen Fcldmarschalls. Gleich ihm erfreute seine erlauchte Gemahlin die Königin Carola durch Frische und blühendes Aussehen. Di« hohe Frau trug eine kostbare Schlepp- rode von inalvernarbenem Atlas niit ringewirkten weißen Blumen und darüber gepuffter schimmemver Sübcrgaze. Ihre Gestalt wurde durch das breite violette Band des Sidomenordens gehoben; Bouquets von künstlichen Blnmen, weiße Federn am Taillenaus- schnitt und iili-Hom-, ein Collier vgv- herrlichen im seiiiiastev Glm,^ funkelnden Diamanten und ei« glcscarü Diadem vollendeten' „ebn einem Riesentächer von Marabouticdern die exquisite Toilette der Königin. An Brillanten war auch sonst sehr viel Herrliches zu sehen. Dir Gemahlin des Graten Mcnbnrg, einer geborenen Prinzessin Reuß. ließ die edle Einfachheit ihrer weißen Gaze-Robe durch das Feuer und die Masse ihrer Brillanten und Perlen in Collier. Hnarband und Agraffen nur um so wirksamer hervortrcten. Das köst lichste Brillanienviadem trug die reuende Gattin des österreichischen Gesandtschaftssekretärs Okolicianyi; die vollendet schöne Form dieses Diadems zog immer wieder die Blicke auf sich, auch wenn seine Trägerin, die m gronattardener Seidcnrobe crichienen war. nicht an sich selbst allgemein entzückt hätte. Ebenso glänzre Frau von Wuthenau durch die Mannigfaltigkeit und Schi',,heit ihres Brillantschmucks, der aus ihrer Robe von chamoix Seide vortrefflich zur Geltung kam. Eine Rundschau unter den Toiletten der lugenblicheil Tniizennnen ließ erkennen, daß die heutige Mode glatte, einfache Röcke bevorzugt, die wiederum leichte Stoffe bedingen. Tarlatan und Gaze dvmi- nirten, Blumen und Bänder suchen hauptsächlich die Schultern ans. Der oft mit Schmelzperlen garnirte Ausschnitt ist nicht mehr ein >o tiefes spitzes Dreieck wie sonst, sondern mehr herzförmig und am liebsten nmd, das Alles giebt der Tracht der jungen Damen einen Zug nach dem Einfache». Man begünstigt die helleren Nuancen. Die Taille des weißen Gaze-Kleides ist meist von weißem oder blaßgelbem oder rosa Atlas. Da die Frisur jetzt hochgebend ans dem Nacken hinausgekämmt ist. setzt man die Blume» höher um den Hals zu dekornen. Das Samlterbouauet und die Schulter- schleiien verdrängten das Brustbouauet. Sogar junge Mädflten schmücken sich jetzt — mit fremden Federn. Gewinnende Gestalten in derartigen Toiletten zeigten, um von Vielen nur einige zu »en- die FrlS. v. Beaulieu, v. Fabrice, v. Campe, v. Fuchs, Klünmerstädt, . nn (rosa), zwei distinguirte Erscheinungen bildeten zwei Hof damen, die Comtrffe v. Vitzthum und Frl. du Tour, letztere in Diensten der Pitnressin Altenbiirg. Frl. du Tour. Tochter des niederländischen Kultusmfiiisters, war m ihrer aprikoscnsarbenen Seideiirobe eine der begehrteiten Tänzerimieu. Eine andere Coin- tesse von Vitzthum trug das breite blaue Band des Fuldoer Stifts, dessen Sternvanie sie ist. Nächst den ober, beschriebene» Balltoi- lctten von leichteren Stoffe» waren diejenigen in gelber Seide sehr vertreten, namentlich bei jüngeren Frauen, so bei Frau v Lüttichau, die daS Bild ihrer hoben Gonnerin. der Königin, ,n Brillanten an der Achsel trug; geblümte Muster ans damaszirter chamoix Seide zeigten auch die geschmackvoll ansgeputzten Toiletten der Frau Oberst von Minkwitz, Gräfin Schall. Fra» v. Buchwald. Auch die Gattin des Kammcrherrn v. Leipziger gefiel in ihrem rosa Gazckleid niit buntem Devant und prachtvollem Pcrlencollier ungeniein. Es sind dies nur einige wenige drr lieblichen Erscheinungen der Frauen und Mädchenwclt. So viel ist sicher: glatte, einfache Rocke. Svitzen- überwürfe oder Volants, ausgerafft und gepufft, gebe» dielen Winter in der Balltoilette den Ton a». Ihren Schmuck bilden Blumen- bouanetS niit Bändern untermischt. Von hervorragende» Festgäslen der Männerwelt zähsten wir außer den bereits Genannten die Ge neräle v. Rudorfs >md v. Schwcingcl, den Geheimralh Exc. v. Vitz thum, den Griieral-Jntendanten Grafen Plate» und Gehcimraih Dr. Bür. den Präsidenten der ersten und den Viceprasidenten der 2. Kannner. Herren v. Lehmen und Dr. Pfeiffer, de» Generalsiaals- amvalt Lew. den KrieflSrall, Mann tu» Irchwdirektvr Geheimrath Hassel, den Geh. Ost . . «allsasle von der Galerie ^econvalescenz sas ^ , begriffene Gräfin von Henckel, die Tochter des gmfl. Fabrice'schrn iisc-, mit thciliichmrnde» Blicken, ebenso mit sehnsüchtigen Augen im Saale selbst der japanische OistzicrHayakaba, Kapitän im Gcnc>al stabe Japans, jetzt zur Dienstleistung Hierher kommandirt. Als dieser Javane mit den letzten der Gäste in de» Morgenstunde» den Vaü- saal verließ, schien er über den Unterschied der Religionen nachzn- denken: der Buddhismus verwehrt seinen Bekenner» die Betheili- gnna am Tanz. DaS mag in Ostasicn nicht schmerzlich sein — aber den Frohlockungen de- TenzeS m Europa und namentlich bei einem Damenflor wie vorgestern aus religiösen Rücksichten zu widerstehen, daS erfordert Seelen,tärke. — In wenigen Tagen soll in den Kammern daS Msuch um Bewilligung her L Rate zum Baue der AkademlL,«aid des AuSsteUung-jzevauderiDorgelrgt werden. Mit Whannung sicht die Einwohnerschaft von Dresden den Verhandlungen ent gegen. in denen über die zukünftige Gestattung des schönsten Punktes unserer Stadt das letzte entscheidende Wort gesprochen werden ioll »nd nimmt niit einer der wichtigen Angelegenheit ent sprechenden Wärme und Leidenschaftlichkeit Stellung für oder gegen das vorliegende Projekt. Während aus der einen Seite die sofor tige Inangriffnahme des von der Regierung in entgegenkommender Weise untcrstützlen Werkes verlangt wird, sind von anderer Seite Stimmen laut geworden, die aut Grund eines modifizirten Pro gramms oder mit Umgestaltung des Bauplatzes eine andere Bear beitung wünschen. I» der Thal haben die vorliegenden Pläne, wie auch schon von berufener Seite dargclegt wurde, ihre sehr be denklichen Mängel, die indcß zunächst nicht dem Architekten zur Last zu legen sind, ionvern in dem äußerst ungünstig situirten und viel nr knapp bemessenen Bauplätze zu suchen sind. Herr Baurath Lipsius, mit vollem Rechte der Berufenste, den schönen Auftrag aus- rnslihren, hat mit einer hochanzuerkennenden Hingabe die schwierigen Bedingungen des Programms gewissenhaft erfüllt und, wie man von einen, Meister echten Ranges erwarten kann, die denkbar ge schickteste Lösung gesunden, sein relativ vorzügliches Projekt kann aber durchaus nicht als ein zur Ausführung geeignetes bettachtet werden. Dasselbe hat das nicht zu unterschätzende Verdienst, den Beweis geliefert zu haben, daß aut dein in Frage kommenden Platze die verlangten Gebäude unbeschadet ihrer äußeren und inneren, künstlerischen und praktischen Gestaltung nicht auSgeführt werden können, namentlich auch nicht in ihrer verhältnißmäßiacn Unterord nung zu der Umgebung. Es ist ein sehr verzeihlicher Fehler so manches Architekten, daß er, beseelt von dem Wunsche, einen schönen Auftrag zur Ausführung zu bringen, sich den gegebenen Verhält nissen tügt imd, »m mich einer etwas trivialen, aber hier passenden fliedensart zu bedienen: „krumm gerade sein läßt". Wenn ich es mit einem gewissen Frcimuth unternehme, im Interesse der Sache dieses Urtheil hier auszusvrechen, so gebe ich mich der Hoffnung hin, daß eine offene Meinungsäußerung, zu der ich mich als Fachmann ^ nicht nur berechtigt, sondern auck verpflichtet glaube, eine Anregung geben möge, daß das m Frage kvmmende Projekt in letzter Stunde nochmals einer genauesten Prüfung unterzogen wird, damit durch einen event. Beschluß die Stadt vor einem nicht wieder zu repari- renden Mißgriff bewahrt bleiben möge. Indem ich aus die den Ständen vorliegenden sachlichen Erörterungen des Dresdner Nrchi- tekten-BereinS verweise, unterlasse ich es, da ich nur Bekanntes wiederholen würde, die oft diskutirten Mängel nochmals Revue sMiren MRüsftÜ in,d gestufte mir, von dm mancherlei V.wkchlägen rür die zukünftige Planung den einen dringend zu befürworten, durch Ankauf und Abbruch der Häuser an der Münzgassc auch die vierte Seite des Bauplatzes frei zu legen. Nur am diese radikale Weite schafft man ein für allemal Ordnung in einem bis jetzt ver nachlässigten Stadttheil. bringt ihn in angemessene Verbindung mit der Terrasse und legt die unwürdig eingeengte Frauenkirche frei, während alle anderen Auskunttsniittel als halbe Maßregeln deshalb sehr verwerflich scheinen, da bei einer mir theilweisen Bebauung des Platzes eine äußerst wünschenSwerthe Rcgilliruna des häßlichen Winkels in durchgreifender Weise später unmöglich sein würde. Könnte man sich entschließen, von diesem Gesichtspunkte ans an die Ausgabe heranzntrete». so gewinnt mau durch letzt verlMnißmäßig nicht übermäßige Opfer ein Terrain, aus dem sich nicht nur die Akademie und das Ausstclluiigsgebände in angemessener Weise an- lcgen lassen, sondern man konnte aus dein dann noch disponiblen Platze die m ihren Räumen sehr beschränkte, immer mehr auf blühende Kunstgewerbeschiile als drittes verwandtes Institut an- sügen. Herr Banrath Lipsius, der unter den jetzigen Bedingungen gegen unübersteiglicbe Hindernisse erfolglos angekäinpft, wird aus dem neugeschaffenen Terrain in freier Entfaltung seiner Kräfte uns gewiß ei» Werk schassen, was ihm ein für allemal die dankbare Anerkennung seiner Mitbürger sichert und welches zugleich noch für spätere Generationen ein Zcugniß ablegen wird, daß auch wir im Stande waren, ein ideales Unternehmen groß und opferwillig aus- zufassrn. 8. — Den Bericht der Rechenschaftsdeputatwn des zweiten Kammer über den allgemeinen Theil des flicchenichaftsberichts aut die Jahre l882 und 1883 enthält neben anderen interessante» Ausstellungen auch eine Bergleichung. aus der sich crgicbt, welch' überraschenden Ausschwung nicht nur die Staatsanstatten, sondern auch die Steuer- sähigkeit der Bevölkerung in, Laufe der letzten 12 Jahre genommen haben. Während in der Finaiizveriode 187273 die Nutzungen der Staatsanstatten 67 Millionen Mark und die cingehobencii Steuern 30 Millionen Mark betrugen, berechnen sich in der Finanzperiodc 1882/83 erstrre aut 90 Millionen Mark, letztere aus W Millionen Mark. Das Resultat der Ucberschüsse aus den Jahren 1882/83 würde, wie der Bericht besagt, »och nahezu mn 1'/» Millionen Mk. günstiger gewesen sein, hätten nicht abermals die Landgcrichte, die Amtsgerichte und die Pensionen ganz bedeutende Mehrausgaben erfordert. — Wir sprachen gestern schon die Verimitlmng aus, daß das Auftreten jenes erwähnten tollen Hundcö in der Oberlößnitz die Hundciperre auch für Dresden zur Folge haben werde Laut soeben erlassener stadttäthllcher Bekanntmachung «st sie denn nun auch bis zum 2t. April d. I. über Dresden und Umgegend ver dangt. ES dürfen Hiinde nur noch mit Maulkorb n»d an der Leine aus die Straße mitgenommen werde». Zughunde dürfen, abgesehen davon, datz sie auch eine» Maulkorb tragen müsse», nie mals ohne besondere Aussicht gelassen meiden; i» den Häusern sind olle Hunde durch Ankettiiiig oder Eüispcn'ung sestzulegcn. Das bereits bestehende Verbot des Milbringeus von Hnnde» ,» Wirth- schastcn bleibt aufrecht erhalten. Geldstrafe bis zu 160 Mark oder Gcsäimniß steht ans Zliwidcrhandlmigeii. Ohne cingclwlte polizei liche Erlaub»»; dürfe» Hunde, auch unter Einhaltung der obge- dachtcn Vorsichtsmaßregeln weiter als nach Ken bis vier Kilometer von lsicr entfernten Omchastcn und deren Geinarkungen aus dem Stadtbezirke nicht aiisgesühit werden. Alle Besitzer und Pfleger von Hunden haben dcmclbc» besondere' Ausnierksamkeit zu scheuten und bei Wahrnehmung irgend welcher verdächtigen Krankheits polizeiamtc unverzüglich Anzeige zu erstatten. " iw jenden -r, ich es —<22 — Neuester Nachricht zusöiac hat ein Berliner7Konsoftiuny an dessen Spitze ein Herr Richard Damm steht, die Genchmiaiiiig zum Bau einer Z ahnr a d - Bahn von Rathen nach der Boffci nach- acfiicht. Danach würde der Bahnhof unmittrlvai an das rechte Elbuscr in Nievcrrathen neben dem Bölmie'ichcn Restaurant zu liegen kommen, von wo anö die Bahnstrecke, die überbiücktc Dorf straße überschreitend. am Emaanac des Aiiisclgrimdcs »ach der Bastei in einer Steigung von 1:5 eiiipmsteigcn würde. Es wird beabsichtigt, den Betrieb vom 16. Mai bis 16. Oktober jedes Jahr offen zu kalte» und den Fahrpreis so zu stellen, daß eine Auffahrt 1 Mk., die Abfahrt 75 Pfg. und ein Rctourbillet 1 Mk. 25 Pfg. kosten würde.
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