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- Erscheinungsdatum
- 1886-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188601230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: Titelblatt und S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-01
- Tag 1886-01-23
-
Monat
1886-01
-
Jahr
1886
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irio« ri, l<>. "2 Zl.al,. i »Nit zn oeu »onen e rr die Schinai'pur- Landwicihicbaik. denn lalten Lande dein ans- 8 fttlea and«« Ansicht gewesen, 1 der Herr Redner nicht, waren eS stets dir . — denen die Kammer ihr Veto cinleate, nämlich da. >»o die „Ettvägung" empfohlen batte!> Im Nebrigen glaub» er. daß es zuweilen »m I»t«esse der Petenten selbst gelegen habe, ivenn die 1. Kammer bei der Ceiisiruna der Petitionen zurückhaltend geN'esen sei. wie z. B. bei der Bahnverbindung zwischen Aunabekg und Schwarzenberg. tBravo I) v. Echmiberg-Mockrttz wendet sich gegen Gras Rex. Die Adjaccnlen seien Ras keinen »all zn den «osten der Bahnbauten hcranzuziebcii, auch erachte ^ bahnen für eine wesentliche Untersuchung der durch sie wurde» die Producenten aus den» blatten La» . , ländischen Markt gegenüber erst kviiknrrcnzsühig. Tie äiegierung möge sich >a nicht abhalten lassen, imAnSban deS Schiiialipnrnetzes wrunsahrcn. Die Kami»« stinunt sodann den Beivilligungen der 2. .Kammer, bezüglich der Strecken .Kliiigeiityal-Landesgreiize, Stoll- berg Zwänch. Muaeln-dterchau-Tlebse» und Leipzig-Plagwitz allent halben bei. Tie daraus bezüglichen Petitionen werde» sür erledigt erklärt, nur eine neu hinzugekomiucne des landwirthschafilicheu Vereins Nemt-Dehnitz um Herstellung eines Anhaltspunktes zwischen Wurzen und r7cl»chütz wild der Regierung zur Keniiliiißnabme übergeben, v. Tiiitzschler. Olrai Könneritz, v. Bählau uud v. Tauchnitz unterbreiteten hierbei der Regierung einige Spezialwünsche. Be züglich der Strecke Leipzig Plagwch bittet Oberliurgenneislcr chevrgi, dem Porichlag der Sladt Leipzig gut Bcrleguug der projektirten Linie Beachkniia zn schenken. Herr v. d. Planiy referirt zum Siblnsz über die lange Reche von Positionen sür Herstellungen nuf Bahnhvsen >e.. die den Interessenten in der Provinz bereits bekannt sind, ^berbiirgermcisler Tr. Andrü bittet die Arbeiten aut dem Cbcmncher Bahnhoi iiiöglichst zii beschleunigen, was der Herr Fiiianznünister zustzgl. Ans eine Anträge des Herrn Referenten, wie sich die Regierung zu der Einsübrung des elektrischen Lichtes >n den Zügen sielte, anlwortet Staatsminister v. Kvnneritz, daß die Mirage gegeinoaciig von der Regierung »och in Envägnng gezogen werde. Tie Posilioiien werden sämmtlich bewilligt. — Tie Fi »a n;d epu ta t i o» der 2. Kammer (Rer. Abg. Starkes empfiehlt, dem Perein iür Arbeiterkolomen i» Sachsen eine lan'ende llnlelsiichnng von jährlich 80M Mark zn gewähren. Ferner beantragt dieselbe Tcbntalion, die Regierung um ErwägungZu er- »ichen, ob es angemessen sei, die kostenfreie Entscheidung in machen des Ilnterüünnngswohiisches ciiiznsnhren und darüber dem nächsten Landiage Miittzeilnna zu mache». Pvn Leiten der Regierung wurde erklärt, dag dieselbe nicht abgeneigt sei. der Frage näher zu ttelen. — Tie äs a h l eines R e i ch s t a g s a b g eordnete n sür den 19. lächs. Wahlkreis an Stelle des aue-geschiedenen Rittergnts- bcschcrs Eberl ist ans den 2. Mürz anbcranml. Bereits ist eine »ouichrittliche Kandidatur angemcldet. Aiidrerseils besteht viel Stimmung sür eine Kandidalnr des Herrn Fabrikant Niethammer als eines gemäßigt Liberalen. Ans jeden Fall ist zu hoffen, dag cs :u einer Einigung dcr Ordnuiigsparleie» kommt, um io nielir als 'ich die sozialdemokratische Partei ganz gewaltig regt. So soll von dcuelben der Schnhmachermeisler Scniiert ans Zwickau als Kandi dat au'geslellt sein. Nach andereil Mittbeilnngen hätte auch am vergangenen Sonntag eine zahlreiche sozialistische Periaminlung in dee Lo'znch ilarlgeinnden, in welcher der Landtagsabgeordnete Geherch am den Schild erhoben ivordcir sei. Tcm sei, ivie ilim wolle, ge wiß ist aber, das; sich die Sozialdemolratic schon völlig kciinpibercil gemacht und das Gestchlsield nach allen Seiten bin rekvgnvszirt hat. — Ter borgeslrigcn o s s en t l i ch en S t a d l v er v r d n e t e »- > i h n » g präsidirle znm ersien Male der erste Piccvvrsteher Herr Anilsrichlcr Türüch. Por Eintritt in die Tagesordnung gedachte derselbe des dieser Taae bestatteten Willi. Gelzemiralbs. General- slaatsriiiwali» Tr. v. Schwarze, an dessen Familie die Gkmeiitde- perlrelnng ei» Peilcidsschreibeir bereits gerichtet bat. Nicht da? verdienstvolle Wirken dieses Mannes in seiner aintlichen Stellung — sagte der Vorsitzende —, nicht die Pcrdienste, die ec sich um die Rechtswissenschaft, um die Gesetzgebung erworben hat, sind es, die ihn uns, den Gemcindevertretern der Stadl Dresden lieb und werth gemacht haben, — es war vielmehr das gemeinsame Wirke» mit stnii in diesem Kollegin»; sür das Wohl der Sladt und unserer Mitbürger. Tr. v. «chwarze war Mitglied dieses Kollegiums vom 1. Januar 1877 bis November 1881. Was dieierMann mit seinem reichen Wisst'» in dreier Stellung ler war vom Eintritt in das Kolle gium an Vorsitzender des Rechlsansichussks) geleistet, sein nucr- mndliches und eriolgreicheS Wirken ist Allen hinreichend bekannt. Wer erinnert sich nicht gern dcr Stunden der Arbeit, die er mit ihn: verbracht, wer gedenkt nicht mit Wehmnlh dcr herzgewinnenden Art und Weiic, mit welcher er überall vermittelnd einznwirken und »amenllich dre abzngebendcn Gutachten in eine schone, zweckmäßige, allseitig zniricLenstelleiide Form zn bringen verstand. TaS von der dankvarcn Stadt Dresden ihm verliehene Ehrenbürgerrecht hat er nicht lange genießen können. TaS Andenken aber an ihn wird der uns jederzeit in Ehren gehalten werden. Ich bitte Sie. meine Herren, znm Zeichen dankbarer Erinnerung an den edle» Ver- storbencii. zum Zeichen des tiefen Mitgefühls, welches wir bei dem erlittenen Verln't empfunden haben, sich von ihre» Plätzen zu er- lieben. Tas Kollegium gab dieser Aufforderung einmüthig Folge. — Eine lange Debatte rief die proieklirlc Errichtung eines —7 Neubaues iiir die Kinderbcssernngsanstalt hervor. Ter VerwallunaSausichuß schlug Var -Kollegium wolle zwar den er- wetterten Bauplänen sür die Kindcrbcsscrungsanstall im Prinzipe znstimmcn, dagegen von Bewilligung des Aufwandes in Hobe von >2,185 Mk. Abstand nehmen und in Erwägung, daß die Vcran- 'chlagnng der vrosektirten Baulich leiten dem wiederholt und neuer dings dringend ansgeiprochenen Wunsche des Kollegiums nach ein fach«« .und billigerer Herstellung dcr Schnlneubauicir kein.'swcgs! Rechnung trägt, an den Rath das Ersuchen richten, durch das Banamt eine neue, weniger kostspielige Beranschlggung vomebmcn za lassen." Herr Tr. Lohe, als Referent, begründete dicicS Gut achten des Ausschusses und führte viele einzelne Pnnkle des Voran- 'chlags an. die entweder viel zu hoch veranichlagt leien oder durch aus nicht klar erkennen liehen, wie man sie annähernd richtig tarircn tonne. Auch er hob, was in dcr Bürgerschaft allgemein und immer lebhafter betont und beklagt wird, bervor, das; die Bedürfnisse iür das Schulwesen zn niiverhältnißmäßiger Höhe aiigewachien seien i und immer munier weiter steigen. Ter gciammle städlmhe Etat, iür dieses Jahr ist bekanntlich mit 1O,O90..')32 Mk. veranschlag! und dabei fignrirt das Bedüriniß >nr das Schulwesen allein mit 2,120,209! Mk., alio mit über den 5. Tbeil des Gesammibedüriniises! Es sei? an Interesse aller Steuerzahler daher dringend »olhig. daraus zn ^ lehen, das; alles nur irgendwie Uebcrflüistge, ohne natürlich die. Gute des Unterrichts zu schwächen, vermieden wird. zPicliaches Bravo!i Herr Stadtrath Lenpold vertheidigte die Porlage. Es sei den, Rath ebenw ivie den Stadtverordnete» ernst mit der Spar-! stnnkcit. Tie vorgelegtea Baupläne enthielten nichts Uebcrsinisiges : > ober die Bcbanpiuiig. Ties oder Jenes stille in das Gebiet des Lnrns. lasse sich streiten. Ticser Begriff laiiie ans Geschmackssache' lününs; der Rath habe nach reiflicher Prüfung nichts gesunde»,! was er halte beanstanden müssen. Herr Stadtbanrath Friedrich Irak für die von ihm entworfenen Panvläne und Voranschläge ein und cnlwickclle. daß und warum Voranschläge nie ganz genau be- .liiert iverden tonnten. Man müsse bedenken, daß zwischen der Zeit des Voranschlages und dcr Ausführung meist lange Zeit liege und daher das in solcher mögliche und znm Tlicil wahrschein liche Steigen dcr Preise der Materiale, wie der Höhe dcr Löhne :r. als Zuschlag mit in s Auge zu lassen sei. Es werde in diesem Jahre sich Manches im Preist erhöhen. Herr Stadtrath Lingke warnt vor allzu großer Sparsamkeit. Man baue in Wahrheit nicht ' inner billiger, wenn man das germgwcrlhigste Material verwende: I-iilerhcl kämen dann die kostwieligen Reparaturen :c„ die man von Hans aus vermeiden rönne, wenn man gleich etwas kost- wlcligcr, aber eben auch besser baue. Herr St.-P. Architekt Martin mit den Pormischlügcn des Stadtbauraths entgegen und bemerkt, daß die von demselben herausgerechncten Zuschläge trotz alledem viel zu hohe leie», daß sch die Preise io rapid gar nicht steigern wurden und könnten und Herr St.-P. Klingner meint, gerade an diesem Gebäude, welches ganz arme Kinder auizuilehmcn bestimmt ici. müsse jeder Luxus vermieden werden, denn wenn dieselbe» dann wieder in die Welt hinaustreten, würden sie überall den gewohnten Komiort verminen. Tie vorzüglichen, fast schönen Einrichtungen aiich unserer Zuchthäuser seien cs ferner, die so Viele nicht ab- 'chrecktcn, ausZ- diene Verbrechen zu begehen, um wieder zurück in diese Anstalten zu kommen, wie man das ta io ott und aus dem Munde iolcher Leute selbst gehört habe. Schließlich erhob den» auch das Kollegium das obige Gutachten seines Ausschusses zum , . wenig« als mi Vorjahrs, die Abgabe Von den Jahrmärkten (Uebeischuß 11 NN Mk.: 288 Mk. weniger alS im Vorjahr), die Hundesteuer und da- Aühnt testen FSllej bei ieLf Är7 Mit die Ertrüge der zinsen «N 820 . vom Adrekkomptolr merkt der Referent. sich doch ralysleitei, ivie „Kanon' »»«! Mk. Lösses mit n. werde» . Schnabel solle, anstatt »itd»- 50t lnterhaltniia „Kanon- und dergl» allgeinei» verständliche deutsch gen zu finden. Zn de», Etat der Albecibrnc Nederschtth) wird noch beschlossen, anstalt der kür Nntei, koste» angesctztc» 2831 Mk. nur800 Mk zu bewillige», dageaeu die Einstellung cmes ciumalige» Berechnungsgeldcs von 1000 Mk. zur Entsernling der Fruchtigkeit-erscheinungen ani Brückenkörpcr selbst zu geiiclmiiacn. — Dein Pädagogischen Verein Ivird der Stadtver ordneten Saal sür den Abend deS 10. F-ebr. d. I itderlasse» für eine projektirte 100jährige Gedächtnisfeier z» Ehren des verdienten Schulmanns Blochmann, de» Begründer des hielten Blvchinann'- schcn Institute-. — Zur Herstellung einer Haupischleusie für die König-Ivhannstrab« werden 81?2 Mk bewilligt. — Troüdem Herr für eine vom Rathe beschlossene den Stadtgärtner Degenhard ein- achwicS, das, die gleichen Stellungen in andere» großen kleineren Städten iveit besser bezahlt würden wie hier, iS Kollegium doch nur eine persönliche Zulage von 300 riahr) m/v. I eiue' Res^ elen stelw» wolUe, olireiivache zu drin »Urten Nachtivandl längeren Vciveisauf Gehaltszulage von 500 Mk. an trat und na und stillst bewilligtltdas Kollegium doch persönliche Zulage nte in den Aul igurengruppe aus der Herrmann- Mk. an den Genannten. Zu dem Postameiite in den Anlagen der "tung Zi., «Beihilfe an den Lokalverem des Allgemeinen Bürgettviese für die werden 1081 Mk.. als Beihilfe an den L Deutschen Privatschullehrer-Vereins lährlich 500 Mk. . ... sowie Zustimmung dazu ertheilt. daß der erste Termin der Gemeinde anlagen mit 9 Ptg von je IM Mk. Grundwcrth und mit 8 Psg. Kirchenanlage für dieses Jahr bleibt darnach in der bisherigen Höhe von 4v« Psg. von IM Mk. Grundwerlh und l'/s bez. und -No Ptg. von je 1 Mk. Mieth- oder Pachtzins. — Wie vorsichtig der Ralh einer Stadt mit der Uebernah»it wgeila»nter „Stiftungen sein in»«, das sei hier an einem wahrhaft kuriosen Fall, der in dieser Sikung Erwähnung fand, bewiesen. Die beim Rath exi- slircnde Müller'sche Stiftung rührt noch auS dem 17. Jahrhundert her — und waS bringt sie dcr Stadt? Weniger als nichts. Z» dieser Stiftung gehören gegenwärtig nicht weniger als -11 Perzi- picntenllliid jedem einzelnen muß dcr Ralh alljährlich 10 Mk. zu- leuden imehriach weit weg) und sür all' die Mühe und Arbeit, iür aewissenhaste Verwaltung und die vollgeichriebenen dicken Aktenstücke hat die Stadt jährlich nicht mehr als — 12 Mk. Ist cm Geschäft! Ter Ralh möchte schon lange diese wundervolle Stif tung los sei», allein dazu gehört einmal die landesherrliche und dann die Einwilligung iämmtlicher Perzipienten: die letzteren wollen aber eben nicht Alio muß unverdrossen weiter verwaltet werden. — Zniolge Vnndcsrathsheichlnsscs vom 18. Juni 1885 soll sortlanstnd ein siir das Gebiet des Reichs einheitlich zn regelnde Statistik der Todesfälle an Pocken erhoben werden. Nächst- dem soll damit, beziehentlich einer vom Reichskanzler emviehlend miigcibeiltc» Anrcaimg des Rcichsgesundheitsamles enlsprechend auch cmc Statistik dcr Fälle von Erkrankung an Pocken verbunden iverden. Tas Kgl. Ministerium des Innern entläßt dementsprechend »nterm 10. d. eine Verordnung, derzusolge von jeder Er krankung an Pocken bez. Todesfall das Haupt der Familie, oder, in em lolche-s nicht volbandcii. Terjcnige in dessen Wohnung oder Behausung sich der Fall ereignet. binnen 21 Stunden dcr Orts- vbrigkeit mit Aiigabe des Vor- und Zunamens, des Jahres und Tages der Geburt und des Standes oder Perms des Erkrankten, sowie Vcnennnng des zugezogencii Arztes Anzeige zn erstatten bat, bei Permeidinig von 15 '.Nt. oder entsprechender Hastsirasc. Von der Ertsvvlizeibehörde ist dicst Anzeige binnen weiteren 21 Stunden an den Vczirksarzl abzugebcn. Tie Bczirksärzte haben die bctr. Todesiälte in besondere, vom rEst. Ministerium verausgabte Melde karten einzntragcii und nach -schlnß des KalendcrvierleliahreS a» die Vorgesetzte Krcishauvlmaimschast einznsendcn. Tiese wieder hat die Karlen binnen 11 Tagen an daS Ministcrinm abzuaebe». TaS gleiche Verfahren findet auch bei Erkrankungen an den Pocken statt. Im gestrigen Berichte über die Feierlichkeit vor der Beerdi- soicph Tichatscheck'S ist eine irrthiimliche Angabe gung I . . lintcrgelanst'n, die wir hiermit richtigslellen. Nicht Herr Hoiopcrn Porth hat im Aut lers und als Ber- Bnhnenangehöriger Seine schwungvolle gesprochen und Kranze am Sarge mcdcrgelegt. Rede hinterließ einen tiescrgreiienden Eindruck. — Im Allgemeinen ist der Schnee ein von Allen gern ge sehener Gast. Er bringt Verdienst, bunte Bilder und willkommene Abwechselungen. Fällt er ab« halbwegs dicht, so verstummt der Jubel über sein Ericheinen sofort wenigstens aus dcr einen Seite, nämlich bei den Beikehrsanstalten. Diesen macht er zuweilen tüchtig zu schassen. Seine Beseitigung bat man neuerdings vielfach durch das streuen von imgercinigtem Viehsalz einacführt. und unzweisel- hast ist hiemiit gegenüber dem Zusammenichauseln und Wegsahrcn eine wesentliche Arbcitscrsparniß erzielt. Auch unsere Pterde- b a h n hat sich dies zu Nutzen gemacht. Ist seht bei uns über Nacht frischer Schnee gefallen, fo fährt der „Salzwagen" früh morgens die Linie» ab, und ivenn die Personenwagen in Dienst treten, ist das weiße Verkehrshindernis! durch Austhaueii beseitigt. Freilich bringt diese Art der Wegschasfuiig inileugbare Mißlichkcite» und Uebclstände mit sich, über die recht bittere Klagen verlauten. Zunächst befinden sich die Straßen mit Pferdebahngcleisen gleichsam während des ganzen Winters in dein unerguicklichen Zustande des ThamvetterS. ihre Paisirmig ist ohne eine Beschmutzung der Kleider gar nicht möglich. 'Aber der Salzgehalt des Straßcnkothes ist auch von direkt zerstörender Wirkung auf fremdes Eigcnthum. Nicht »nr daß cs über das Schuhwerk des Publikums vergeht, die schädi gende Wirkung erstreckt sich bis in das Innere dcr Häuser. Teppiche, die von Jemand, der einen mit salziger Schneclage bedeckte Straße vassirt hat. betreten werde», verlieren die Farben und zugleich an Haltbarkeit. Noch gefährlicher kann dieser Uebelsland sür Leute werden, die an einem Fuße eine leichte Verletzung haben und deren Schuhwerk etwas durchläßt. So große Vorzüge das Salzstrciien vor dein Wegschaifcn des Schnees für die Pserdebahnverwaltung also auch haben mag. seitens dcr Behörden wird ihr ans die Tauer kaum jene Art dcr Beseitigung gestattet iverden können. In anderen Städten hat man sich ebenfalls zur Rücknahme dcr Erlaubniß zum Salzslrcueii entschließen müsse». Andererseits liegt in der Ge stattung eine gewisse Ungerechtigkeit gegen die Hculsocsiizer. welchen bei uns der Gebrauch von Salz zur Entfernung dcS Schnees ver boten ist. -Amtsgericht. Unter Geschäftsleuten, welche Konkur renten sind, kommt cs ab und zu zu Reibereien. So war dies auch zwischen dem Braumeister Hermann Hollack und dem Kauf mann Franz Bruno Meißner dcr Fall, welche den kräftigen Säst des Porterbieres in Bertrich brachten und zwar Erster« sei» eigenes Fabrikat, Meißner den Grohmnnn'ichen Porter. Meißner annon- eirte am 10. Elt. v. I. in den „Dresdner Nachrichten" über den makellose» Ruf »nd 30jährigen Erfolg des Grvhmann sehen deutschen Porters und knüpfte an das Inserat die Bemerkung, „daß dcr Restaurateur Hollack beliebt, gegen den betr. Porter eine Spitze zu suchen, um die reklamchaiten Ankündigungen seines Erzeugnisses herauszuheben", ferner, „daß er (M) in der Lage sei, den dazu be nutzten Analhsen Kultus vloSzustellen und behauptet, da» der Werth einer Analyse ganz illusorisch sei." Hieraus erfolgte von Hollnck eine Erwiederung mit dem Motto: „Prüfet Alles und bc- baltct das Beite". In dieser Annonce erklärt der Autor die Mcißner'schcn Behauptungen für unwahr, welche nur darauf be rechnet seien, aus unerlaubte Weise den Ruf des Hollack'schen Porters zu schädigen :c. Diese Polemik hatte aber damit noch nicht ihr Ende erreicht, Meißner annoncirtc am 1V. Okt. wiederum >eazu! Sachverständige der Stoss zum Lachen vermindere. In den tresfendcn Annoncen Mcißner'ö fühlte sich Hollack empfindlich be leidigt »nd strengte deSha b gegen Meißner eine Privatklaae an, die das gestrige Schöffengericht beschäftigte. In den inmmlnirten Aeußerungen erblickt der Gerichtshof eine Beleidigung in jwei Fällen und so trifft den Einsender eine Geldstrafe von SOMk. Dem Kläger ist die Bcfngniß ertheilt. nach Rechtskräftigkeit den betr. Tenor des UrtheilS in den „DreSd. Nachr." an derselben Stelle und mit derselben Schrift bekannt zu geben. — In vergnügt« Stimmung verließen der Bäckermeister Wilhelm Theodor Otto Dachsel, Bildhauer Franz Hermann Reindvld Triebe! und uhr- machngehilfe Max Louis Otto gindeilrn m d« Nacht »um S.D«. die Nachtruhe erh dtefem^Uil^esen ste», von den am Rach ein« längeren Hauptattmtül« »u ' und Dachsel zn 14 Ta dem trisst jeden der ' Geldstrafe von 1h Mk. Fortsetzung tze» Ltzette« Gelte » kegelstraße. In i>cr frischen Lnsi i in überlauten Tönen, wodurch wurde. Dn Wächter, welcher üht. die Tumultuanten aber mehr oder minder und mündlich beleidigt. ) sich, saß Triebet als e. Findeiien zu l Monat theilt werde». Außer- war bemüh gen, wurde ab« mehr oder minder er» thütlich lmd mündlich beleidigt . kwei-aufnahine ergab sich, oaß Tr Monate» und 1 Woche. en Gesängniß verurtheilt werden. Außer- lngetlagten noch für die Uebertretuug eine den TasieSsieschtchle. Deutsches Reich. Gegenüber einiaen Blättem, welche nach jüngsten Erklärungen der „Nordd. Allg Ztg." betreffs dcr nincnangelegenhcit bezweifelt hatten, daß cs der Pernnttelung des Papstes überhaupt bedurft habe, wird in demRegierunySorM, u. A. bemerkt: Be« deui Anrufen der päpstlichen Vermittelung bandelte eS sich nicht »in das Objekt der Karolinen, nicht daun», ob dieselben dem Einen oder dem Anderen zuzusprrchen seien, sondeni um eine hochgradige Spannung zwischen Deuischland und Spanien. Dcr Territonalbesitz der Karolinen ist an sich kein Gegenstand von größerer Wichtigkeit gewest'», als die Streitigkeiten, die in Westafrika am Kap und u» größeren Maßstabe nach »i Nen Guinea zwischen England und Frankreich einerseits und Deutschland andererseits geschwebt haben, Streitigkeiten, die mit Leichtigkeit im Wege gewöhnlicher Korrespondenz und ohne jede Vermittelung gr. Ichlichiet werden konnten. Jeder Leier ün Publikum weiß, nnc hoch die Erregung zeitweise in Spanien gestiegen ist, ivie bedroh liche Momente für unseren Frieden mit diesem befreundeten Lande und sür besten eigenen inneren Zustand vorhanden gewesen sind. Die Spannung zwischen zwei an frch auf gegenseitige Freund schuft angewiesenen Nationen beigelegt zn haben, ist das bolze und unbestreitbare Verdienst der päpstlichen Vermittelung. Kein anderer als dcr Papst würde denselben Erfolg erreicht haben, es gehörte dazu die allseitige Verehrung, deren sich die Persönlichkeit Leo Xlll. erfreut, und die besondere Begabung sür die Geschäfte des Friedens, die diesem hohen Herrn nach Ebarakler und Wiste» beiwohnen. Im ReiclzStag haben die Abgg. Zeitz und Ulrich beantragt: „Die verbündeten Regierungen um baldmögliche Abänderung dcs Gesetzes wegen Erhebung der Brausten« vom 31. Mai 1872 in der Richtung zu ersuchen, daß bei der Bierbereitung zum Ersatz von Malz andere Stoffe nicht mehr verwendet werden dürfen." DaS Branutwein-Moiivpol ist in den Ausschüssen des Bundes ratbs noch nicht in Becaihuiig gezogen worden, und es dürsten auch noch einige Tage vergehen, che eine Sitzung anberaumt wird. Zmiächst müssen die Referenten sich mit oer Materie vertrau! machen und Informationen einlwle». Es scheint, daß die Verband lunaen über den Entwurf recht eingehende, zicmtich ausgedehnt werden, die dem Entwürfe möglicherweise eine wesentlich verändert Gestalt geben. Tie Berathnngcn dürsten geraume Zeit beanspruchen. Beachtenswerth erscheint ans dcr letzten NeichStagSdebatte eine Ausführung des Abg. v. Kardvrtf gegen die Goldwährung. Tei- sei.be bemerkt u. A.: Alle Schutzzölle bleiben unwirksam, wenn die Wälzrniigsanmchie nicht bcleittgt wird. Herr Abg. Tr. Barth iß von dem Grnndsatze ansgegangeii. cs sei eine Nvthiveiidlgkeit, das; mit der steigenden Kultur der Preis von Grund und Boden znrilä gegangen. Ist es ein Zeichen der steigende» Kultur, das; ein Besitz tlznm, das Dezennien lundurch netto 5000 Mk. eingebracht hat, Heine, wo die Wolle und andere Produkte um 20 und mehr Prozent gc fallen sind, nur noch 2000 Mk. cinbruigt ? Ein solcher Besitzer muß schließlich bankerott werden: bedenken Sie, daß -'/>> der aesanniitn Besitzer, die kleinen so gut ivie die großen, in vieler Lage sind. Seit Adam Smith wird von allen Volkswirthschnstslchrern angc- nomnien. daß mit der Vermehrung der Bevölkerung Grund und Boden im Preise stiege, und daß dies ein Zeichen höherer Kultur sei. Wir haben jetzt ei» erhebliches Nachlassen der ländlichen Bc völternng, wie die Ergebnisse der letzten Volkszählung beweist» Welches sind die Erfahrungen in ollen anderen Ländern, die ein solches Sinken dcr Preise des Grund und Bodens haben ? Heu Dr. Frcae hat ganz »nt Recht hingewiejen auf daS alte Italic» zur römischen Zeit. WaS war dort die Folge der Entweichung des Grund und Badens? Nicht daß die Aecker unbebaut bliebe», solidem zu großen Latisundienbesitzilnaen vereinigt wurden. Wir sehen ganz dasselbe jetzt in England, dort hatte man zu Anfang des Jahr hunderts Hunderttausende von kleinen Bauern; jetzt aiebt cs da- aegeu keinen kleine» Besitz mehr. Ein großer Theil dcZ englischen BodenS ist in Latifundien (Grokherlschaitein verwandelt und blcibi unbebaut. Englische Autoren bestätigen, daß sich dcr ganze eng lii'che Cbarakter durch dieses Zurückgehen der ländlichen Bevölkerung verändert habe. England kann das allerdings eine Zeit lang ans kalten. Ein großer Theil seiner Bevölkerung steht in einem lc ständigem Kampfe mit den Elementen, wobei die Volkskrast immerhin erhalten bleibt. Wenn Sie aber bei uns einen Latinuldiendesitz niit großen Städten verbinden, dann haben Sie einen großen Tlzc-l der deutschen Wehrkraft vernichtet. (Sehr richtig I rechts.) Wenn Sie die ländliche Bevölkerung auf ein Drittel reduzireii, dann wird auch unser Heer nicht mehr das sein, was es heute ist. Sie stur Linken) lehen cs natürlich sehr gern, wenn die Bevölkerung der Städlc zilnimmt und die ländliche Bevölkerung abnimmt, denn dadurch nimmt ja daS liberale Element zu. (Sehr richtig I rechts, Lachen links.) Aber nicht Ihnen, sondern der Gefolgschaft dcS Herrn Mosi wird dicie Verschiebung zu Gute kommen. Es ist gar keine Frage, daß die Vervollkommnung dcr Kommunikation em Sinken de: Preise hcrbeigesülirt hat. Es müssen aber noch andere Gründe vor Händen sein, welche ganz unabhängig von dcr Schutzzollpolitik aus unsere wirthschasllichen Verhältnisse emwirken. Sie haben doch die selben Verkehrsstockungen in England, einem ansgespioche» frei händlerischen Lande, rn Frankreich, in Nordamerika, kurz überall. Es müssen also noch andere allgemeine Ursachen vorhanden sein, die dies Sinken dcr Preise herbeiiühren. Und daß ich Recht be halten werde, daS weiß ich gewiß: diele allgemeine Ursache ist Misere falsche Stellung znm Silber lgroße Heiterkeit links). Ich will in dieser Beziehung aus den Geste,deexport Indiens Hinweise». Im Jahre 1875 betrug derselbe 4,OM,000 Bushels, er ist gestiegen bis ans 30.000,000. Amerika bat natürlich alle Ursache, diese Vor gänge in Indien zu beobachten, weil es sein stärkst« Konkurrent bei der Getreideausfuhr ist. Sic werden mir zugebe» müssen, daß die Koiikllnciizsählgkeit Indiens aus d« Billigkeit seiner Löhne bericht, die sämmtlich in Silber bezahlt werden. Eö ecgicbt sich daraus ein Unterschied von 21 Proz., der einer Exportprämie gleichsonu»!. Und so ist cs in allen Ländern mit der Silberwährung. Sie haben früher gesagt, das Brod werde verthcuert, es sei ein Bluttoll, und waS ist cingelrelcu? Dir Lebensmittel gehe» immer mehr herab. Ab« man wird mir zngcbc». daß die Nvthlage noch größer wäre, wenn wir die Zölle nicht hätten. Eine internationale Vereinbarung dieselbe nur worden ist. . „ . nicht allein von Schutzzöllen und Freihandel abhängig, sondern eS ist großen TheilS durch die Wahrungsanarchie, in der wir unS gegenwärtig befinden, lzcrvorgerusen worden. rLcbhaster Beifall rechtst Die sozialdemokratische Fraktion des Reichstages hat einen A»- das sog. >as sog. Dbnamitgesetz. das Gesetz gegen den vcr- gemcingesährlichen Gebrauch von «Sprengstoffen, Die Ordnung eine Unti Weihnachten mit ihrem Sohn m Kabnietsrath Klug wurde mit einer au Prüfung der KabinetSkaste beauftragt, kassc konstatirte, wie schon jüngst erwcst stücke, bez. der Ertrag derselben, nicht für die Civi vorsiudc». obwohl immer grell« mal Bauten Sr. Majestät zu Ta, werde» soll. Klug berechnet den Werth der von der Hypotheken und Wechiclbank mit 7,OM,OM belehnten Grund komplexe auf mindestens 13,000,000, und seme Absicht geht dahin, eine Anleihe in dies« Höbe zu konkabiren. zwecks Hennzahlnng de- frühe«« Anlehens und Flüssigmachung von Baaräeld. um auch die weitere» Gläubiger zu besricdiaen. D»e Stuttgann Jnstallationsfinna hat etwas über 40,000 Mk. baar «halten und dadurch ist ein« der drängendsten Gläubiger zum Schweigen gebrachst ebenso wurden zwei Gläubiger in München befriedigst Am 1. d. M. wurde dir regrl- mäßig gevlantr Ratenzahlung an die »«gemerkten Gl oyenschwangau hatte. Dcr nger« Zeit zurückgreisenden " er Eh« der Kabinets- verschieden« Gnmd- te aebuckit sich nun derselben seien. Fern« treten orderungen der Lieferanten für die a«. denen ein rasche- Ende bereitet den Wer - «ne daraus Au di Prozent ige hinaus, ,a> fern Zweck Verzmluna garantirt > uS eigener Kraft eine bess offenbar ist eine allaeme »onnar »a! ,... araunmhWO denen läuft
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