Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1886-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188601028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-01
- Tag 1886-01-02
-
Monat
1886-01
-
Jahr
1886
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
so ritten di, Mwoll I>! Mer. Bekannten Lv. Nachbarn nl»et rtkii. l unv Be- lU, die »reSiv<chi-'t! rße A. Itetmtoi, eihof) »hr i, Freunden Mer. mnten zum »i>r t k>»a. Verwandten ister. lnSten, ticim ie. frlni. »Zchre >d Freunden >lL«r Stuke jahr Klrich,,. ch on der ni Feiler. > ein glücklich üolMA wünschen ein d Z?rml. «v»». I von ganzem Ire«. >d Bekannten Jahr. ires Wechsel «sitze »aas, nael. Mannicrime keine l duidlMclt. TageKlatt für MitiK, L-teMluW. KeMkAMr. W«eri>il. Ire«ei5rlle. KsrsIIncliLlts- kSeU. olpzimt«^» Noustolt« I bDskon eillMtrvSen. kr.pskbtiiiLaii! Leklossstr. 3vb. w»ch !Hs8kMn.Ill«AleiM«Itzr«dtz vo»In«»« w vorrüsliedor -lnnvndl kNr llorrsn vllä vamso - «.s . . NM. «r»rrd»»r pronrpt »Nrc1»ilrt. lv» 3»0«dt, ' luNrilo» na«k, au»»»Lrt» ««r " ker<>. lZtzrlLkli üiL«!ik«lItzi Z Keinhan-lllng mit xroSierßllöell Norltrstriwsv 22, kvrnsprvodstvllv 821 V empttsdlt «ins 8 vio kontobllektzi'-kabfili onö kuflillrMtzrei vc» I7L,. H«rL««1i,R8, Setlvr«»»»« I» Loli« I.IIlv,>«»»»«, empttodlt sied vinsr prompten nort oxaeten Lnslübrnus, somo lintsn oigsnsr fsdnstslion. » Lus äou koiostva IuAisäion26n solbst bsrmtoto Lurxun6or-, ^rrie- un6 Rum-?uusoIi6886N2 L k'lLsolis 2,75. ^LlUttloL-Rum uuä ^ILO rru >1lL. 2,00, 2,50, 3,00, 4,00 un6 4,50 pro k'lnsoko. Rr. A. -u.X.»...: «,r»o>Dr-«°.n. 188«. Sonnaveud, S.Januar. Rr«efte Teltstrom«e »er „Dresdner «achrtchten". - Pari». Ter Präsident Grevy hat gestern die Teinission des Ministerpiasidcnlen s Brisson angenommen und Freycinet zu sich I benlfen, und denselben um die Bildung eines neuen KabineiS ersucht. > Freycinet hat unter Hinweis aus die Schwierigkeit der Loge gebe- >ten, sich vmerst mit seinen Freunden und den hervorragenden Füh rern der republikanischen Majorität beratl-e» zu dürsen. Freycinet hat die Schwierigkeiten nickt verhehlt, welche »ach seiner Ansicht der Annahme seines Auftrags entgegensiünden. Gleichwohl hat er. um den Wünschen des Präsidenten zu entsprechen, zugeiagt. die Lage Pniien und sich mit verschiedenen politischen Persönlichkeiten berathen z» wollen- Seine entgiltige Einschließung will er Grevy in einigen Lagen mittheile». <vo»8 hirr Nar»»r»«schr klÄchd««i>»er ist «« «. Lrk»r. A ^cdr. Mekil s.vo. Ratder Winierweuei, 03. per Decbr. iwmtoell. per I-nimr sr>«. per gebnnrr sz' ,. Mais >N«w> 4S>brawi S. Dresden, den 2. Januar. — Die Gratulationscour am Königlichen Hofe nahm den der Hosaniage entsprechenden Verlaus. Se. Majestät der König kam in den Vormittagsstunden von der Billa in Strehlen nach dem Residcnzschloffe in die Stadt, um noch vor deni Gottesdienste die Gliimvümche der Familie des Prinzen Georg, der katholischen Geistlichkeit sden Bischof Beruert an der Spitze) und der Kgl. Leibärzte entgegen zu nehmen. Tic grobe Glück- wumchcour sand nach dem Gottesdienste in den Paradesälcn statt. Ten Beginn machten die Hofstaate», die Staatsministcr und die am Kgl. Hose beglaubigte» Gesandten und diplomatischen Vertreter auswärtiger Staaten. Darauf sprachen die an der Spitze der Di rektorien beider Kammern erschienenen Präsidenten v. Zehnien und Dr. Haberkorn die Glückwünsche der Ständeveriaiiimliiiig zum Jahreswechsel aus. Ihnen folgten die am Kgl. Hose vorarstellten srcmden Kavaliere und die verabschiedeten Militärs. Die Reihe der Gratulanten aus der aktiven Armee eröfsncte die Generalität, dann folgte daS Oisizierlvrps. den Schlich machte der Korps-Rvßarzt. Abends 8 Uhr sand die übliche Assemblee unter starker Bethcilignng der Aristokratie statt; dieselbe währte bis gegen 10 Uhr. — Gestern Vvrmiltag ' «10 Uhr empsingen Ihre Kgl. Maje stäten in der Billa u> Strehlen auch Herrn Gemeindcvorsland Jäh- nichen rmd nahmen von demselben die Glückwünsche der Lasigen Gemeinde zum Neujahrsfeste entgegen. — Ihre Maj. die Königin traf gestern Abend 5 Uhr von Strehlen hier ei» und »ahn, an, Diner im Kgl. Schlosse Theil. — Die leichte Lungenentzündung, von welcher Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg besauen ist, nimmt erfreulicherweise einen günsti gen Verlauf. Ter hohe Paiient wird selbstverständlich noch einige Tage das Bett hüten müssen. — Der kgl. sächs. Gesandte in Berlin, Gras Hohenthal und Bergen ist in Dresden cmactrossen, um Ihren Königl. Majestäten die Glückwünsche zum Jahreswechsel aiiSzusprechen. — Für den verstorbenen Geh. Medizinalrath Dr. Weinlig m Bautzen ward zum mcherordentlichen Mitäliede des Landes- medizinal-Kollegiums und Vorstandes des ärztlichen Kreisbereins im Bautzner NegiemngSbesirke der bisherige Stellvertreter desselben, Medirinalrath Przirksarzt Dr. Hesse in Ziitau und zu dessen Stell vertreter Dr. nied Höpner in Bautzen gcivählt. — Die Genossenschaft des JohanniterordenS für das Königreich Sachsen hält heute Vormittag aus der Brühl'schen Terrasse ihren Nittertaa ab. — Zu Ehlen des Geh. Medizinalrath Dr. Fiedler, der vor L Jahren in das städtische Krankenhaus trat, veranstallen heute die zahlreichen früheren Assistenzärzte, die derselbe in diesem langen Zeitraum ausgebildct hat, eine gröbere Festlichkeit. — Der Haushaltplan der Stadt Dresden aus das Jahr 1866 ist in voriger Woche als Entwurf im Druck zur Vcilheilung gelangt. In der äukerlichen Erscheinung unterscheidet er sich von den voraliögegangenen durch »vesentlich größeren Umfang, welcher dadurch bedingt wird, daß die Bemerkungen und Erläute rungen zu den einzelne» Positionen weit zahlreicher und eingehender bcrzcgebcn sind als bei den bisherigen Haushaltplänen. Der jetzige giebt also über Vieles detaillirteren Austckstuh ivie die früheren und dies wird die Arbeit des Dtadtverordnetcnkollegiums vereinfachen und erleichtern. Won» auch die Ausstellung des großen städtischen Ncchniiiigswerkes entschieden auch übersichtlicher geworden ist, so bleivt der Zakumt immer noch Vorbehalten, daß man vielleicht eine noch einfachere, noch übersichtlichere Form sind«. — Vereinzelt sind bereits zu verschiedenen Zeiten auch an dieser Stelle Mittheilungen über die nächstjährige Finanzsituation des Haushaltes gemacht worden; im Zu'ammerihairge sei nun Folgendes Hcrvvrgehvben: Der Bedarf sur das nächste Jahr steigert sich gegen den diesjährigen mit 9.72IL63 Mk. aus 10.080,332 Mk.. ist also um 3B Proz. oder 368.96S Mk. cmgcwachicu, eigentlich um noch mehr, denn der dem diesjährigen Bedarf signrirt eure Summe von 123L03 Mk.. zur Bcglcichuiia dcS HnnshallplankS von 1884 und kommt auch diesmal der niit 2<)0,000 Mk. im diesjährigen Haichaltplan eingestellte Bei trag zu den Kosten der Errichtung neuer Schulgebäude in Wegsall. WaS den nächstjährigen Bedarf so steigen macht, daS sind die großen Straßen- und Schleoßerrbauten, daS Schulwesen, erhöhte Ausgaben für das Armen- und Krankenhaus, sowie die i»'s Auge gefaßte außerordentliche Tilgung der städtischen Anleiheschuld um 307,146 Mk. rrnhr a s früher. Nach der jetzigen Aufstellung des Haushalt» vlanes z r ällt derselbe in zwei Haupithrile, m T ueberichüsse und ki Zuschüsse oder einfacher Einnahme und Ansgabe. Wenn ur dem Theile T eben nur das beziffert wird, was die Stadt an den einzelnen Positionen gewinnt, so lverden ün Theile L auch diejenigen Aus gaben ausgerechnet, die nöthig sind, nm die Ucberschiiffc in Theil L zu erzielen. Der Etat L. zerfällt in drei Sonderabschnitte. Der I. behandelt die BelniögenSnutzungen und selbstständigen Unter» nehmungen. Darnach wird Folgendes vrreiimahmt: An Kapitals- rinsen 128.633 Mk.. das suiv 15,964 Mk. weniger alS in diesem Jahr (die GaSsabrite» habe» einm von der Stadt gewährten zins baren Vorschuß zmückgezahlt, deshalb hauptsächlich der Ausfall): aus den Kommnngrundstücke» 650M4 Mk. Da der Aufwand für dieselben oder 64.097 Mk. beträgt, so reduzirt sich erste« Summe auf 585.667 Mk.. d i. 6l,192Mk. mehr als dieses Jahr. Die Gas» fabriken ergebe« eine Remrmnahme von L74Z.349 Mk., erfordern aber eine BetriebSauSgabe von L1VKB9I Mk.. so daß ein Ueber- schuß für die Stadt von 556,458 Mk. (56.456 Mk. nrehr als 1L verbleckt. Der Mnrslall mit den I" Einnahmen, kostet aber 42L06Mk., 12855 Mk. mehr) verbleiben; daS ^ ^ bereitet aber einen Aufwand von 5319 Mk., und so :!019 Mk. als Ueberschnß (475. Mk. mehr). Der N. Abs, l andelt die Ltenem, Abgaben und Gerechtsame. Hier figurn nächst das Steueramt mit einer Gesammteinnahmc von iv Mk.. emon Auswazck^von US»8lS Mk. und einem Urberg ' i in den Einnkhmcrgrbühren von Staats- und anderen Abgaben. Dr Bürger- und Einmohneritener ergiebt 132.556 Mk. mit einem Aufwand von nur 23 Mk.. allo I32.5A Mk., das sind 5012 mevr w e H uer. Grundwerth und MiethzmSabaabe stellen sür de» stöbt. Haushalt 1.791.000 Mk.. dieselbe Abgabe für daS allaemeine Volks« schttlweien 1.180.000Mk. dcS ist bei erste,er 26,675 Mk.. bei letzterer LO.OOO Mk. mehr wie in diesci» Jahre. Ausgaben können hier nicht angrrcchnet werden, »veil die Besoldung der bctr Beamten mit in te> vorstehend bezifferte» Ausgabe beim Steueramt eingestellt ist. Bei den iolaenden Ueberschüssr» aus den indirekten Abgabe» wird nach Abrechnung der dabei nöthigrn Ausgaben erzielt: von den VcrzehrungSgegrnständen 515.343 Mk. 10,960 Mk. mehr wie dies Jahr; von den Wochenmörtten 73Z97 Mk., 2102 Mk. >ve- niaer; von dm Jahrmärkten 11,5V Mk.. 288 Mk. weniger; Äwertbrückenrvll 24.766 Mk., 15 Mk. mehr; Hundesteuer 40,1 >8 Mk., 1356 Mk. mebr. Ter Ert.ag der Braupsannen ist ganz zmückgeganam. er ist nur mit 127 Mk.. 1214 Mk. weniaer als Heuer emgenellt. Bekanntlich weigern sich die Brauer die Gerecht same der Stadt in der von derselben geforderten Höhe seiner zu zahlen und ist die Stadt bereits in Prozesse eingetreten. Erb zinsen 820 Mk., Geschoß 50! 1 und Eanon vom Adreßkomptoir 1800 Mk. — Ten III. Abschnitt bilden „Verschiedene Einnahme»". Da sind nur der Beitrag aus dem Reiervefviid mit 300.000 Mk. und vermischte und außerordentliche Einnahme» mit 14.500 Mk verzeichnet. Die in diesem Jahre vom Waffcrwerk geleistete Abzah lung ans frühere Zuschüsse aus der Stadtkaffe in Höhe von 64,M Mk. iällt diesmal weg, weil damit der Restbetrag des betr. Vorschusses erfüllt war. Die drei Abschnitte des Etats der Ilebcr- schüsse ergeben denmach bei einem AuSyabe-Answand von 258l.788 Mk.: 5.442,977 Mt., 63.136 Mk. nrclir wie im lausenden Jahre. — Im Etat der Zuschüsse, auS welchem wir weiter unten einzelne Positionen heransheb.n, werden bei der allgemeinen Ver waltung, d. h. für den Rath, die Stadtverordneten, die Standes ämter, sonstige Gelchäitsstellen, Pensionen, Unterstützungen rc. 460,495 Mk. (455.057 Mk. 1685) Zuschuß bei 81.950 Mk. Einnahme nöthig: für die Finanzverwalt»,>g M9,l40 Mk. (tS95.236Mk. 1885) bei 491.508 Mk. Einnahmen; sür das Verkehrswesen (Straßcn-Bauamt, -Be leuchtung. -Belprengring. Garlenanlagen rc. (1ZI3.985 Mk.) l,201.058 Alk. 1885) bei 54.193 Einnahme : sür das Polizeiwese» tBan-, Wohlsahrts-, Feuerpolizei und Zuschuß an die Kgl. Polizei direktion niit 90.000 Mk.) 318.982 Mk. 19688 weniger als 18851 bei I18L80 Ml. Einnahme: Hir daS Militä,wesen 480V Mk (SM Mk. nirhr) bei 24,765 Mk Eiiniahmc; für das Kirche,r« und Pchristnrsm 1,496.796 Mk. (I07L42 Mk. niehr als dies Jahr) bei 6Z3.478 Mk. Einnahme; für das Armenwefen, die Annen-, Kranken- und Wvhl- - 188.5) bei 645.398 Mk. erfordern 101.553 Mk. ,2-^1 M. tveniger. — Da her derecynet sich die Summe des Etats der Zuschüsse aus 5.442,977 Mk. gegen 5,379,841 Mk. m diesem Jahre, womit der Etat der Ueberschüsse. wie oben ausgcsührt ist. balancirt. — Während im Vorstehenden die Hanptgriivve» der Zmchnsse i» ihren Gcsanimt- sunrmen beziffert sind, seien setzt noch einige spezielle« Ausgaben aus diese» Gruppe» hcrausgcgriffen, an denen die Bewohnerschaft Interesse nehmen dürste. Der Bedarf für die Besoldungen an den Volksschule» berechnet sich mit 138.020 Mk. sür die 6 Bürgerschulen, mit rund 868.647 Mk. lür die lO Bezirksschulcn- Die Fortbildungs schulen kosten der Stadt in Sa. 27,206 Mk.; davon beziehen die Lehrer für Ertheilmrg des Unterrichts nach l'/r Mk. Pro Stunde 20,736 Mk. »»d die Dirigenten der 8 Fortbildungsschulen ü 100 Mk. ----- 3200 Mk. Vom Ärmenamt werden an Almosen, Erziehungsbei- hilien und Wegegeldern 250,OM Mk.. an ariherordenllickeil Üntce- stützungen I0.9M Mb, on Bekleidung, Wäsche, Schuhwcrk und Lagerstätten, sowie an auswärtige Gemeinden zu rrstiinircnde Be- kleivmigskosten 12,6M Mk. gezahlt. Für 14,800 Mk. Brennmate rialien weiden an Arme vertherlt. Während die offene Kranken pflege 30,000 Mk. fordert, belänst sich die geschlossene Krankenpflege (mit Beerdigung»- «.^Kosten) aus 75.500 Mk.. Berpflcggelder sür die in Landes- und anderen Versorg-, Erziehungs- und Brsjernnas- anstalten nniergebrachte» Persvnc» sind 25.0M Mk., Schulgelder 17,000 Mk.. Aiiswand sür Lehrlinge 3500 Mk. und tür Amrenspei- sung 5600 Mk. zu zahlen. Speziell sür die Waiseiivcisoryung werben für die in den Kolonien i» Sa. 46,OM Mk.. sür die in Stadtpflcge 18,725 Mk. gebraucht. Die Arbeitsanstalt erfordert eine Gesannntausgabe von 1 <0,950 Mk.: davon fallen aus Beköstigung 34,900 Mk. und aus Bekleidung. Wäsche rc. und Lagerstätten 12,OM Mk. Bekanntlich zerkleinern die Häuslinge n. A. auch Holz, welches wieder verkauft wird; dazu wird für 28,OM Mk. Scheitholz gekauft. Im VcrsorghauS sind allein zur Beköstigung 54.M0 Mr. erforderlich; die GesanuntaiiSaabe beträgt 112.350 Mt. Jur Asyl sür Sieche werden 89,451 Mk. verausgabt, davon 40SM Mk. sur Beköstigung Die Ausgabe» für das Stadtkronkeiihaus belaufen sich nr Sa. auf 483.7M Mk. und hier sind zur Beköstigung der Kranken und Beamten nicht weniger alS 132.0M Mk. nöthig: Arzneimittel verursachen einen Aufwand von 18,000, Wern und Mineralwasser 6500 Mk. — In der NeujahrSnacht herrschte wie alle Jahre in den Straßen unserer Stadt ein srohes, laules und gemüthliches Leben, das auf den, Altmarkt seinen Concenlrationspunkt fand. Trotz der gewaltigen Menschenmassen, die, um daS neue Jahr zu begrüßen, hier mit Sehnsucht aus den Glockrnschlag 12 harrten, war störendes Lärmen fast gar nicht zu hören. Unter die üblichen Zurufe „Prosit Neujahr" milchten, sich dieses Jahr Spezialgrttße wie „Gnt velt", IcS Jahr Spezialgrttße wie „Gut -veil", die je nach derCouleur der sich Bcgcgnen- !r schöne Nacht tönten. I» den vcrjchiede- „Gut Holz", .Gut Schlauch. ^ dm munter in die kalte, aber schone,. nen Wimer CassS herrschte die ganze Nacht hindurch ein Lebe» wie in Bienenkördm, Einzelne und ganze Gesellschaften kamen und gingen. So muhten aus Casö Central die Billards entfernt werden, um der kaffeebedüritiaen Menge Unterkommen zu gewähren. Beiin Klang der Glocken kämm Viele aus die Straße heraus, um nach alter Sitte daS einziehende neue Jahr unter fmem Himmel zu be gegnen. Di« vielen Sylvesterkonzerte ersrenten sich eines guten Besuches, denn nur zu gern vergißt man bei rauschenden Klängen die Sorgen des altm Jahres und läßt sich bei sanften Melodie» zn innerer Einkehr und zu guten Vorsätzen m, neuen Iah« stimmen. 7- Seit 2 Tagen sind all« si»c allsten Chaussee- und Bruckenschlagväume in unserem Vaterland, gefallen und in den betreffenden Annalen wird nur zu verzeichnen sein, wer dm ledte» Tribut an den Staat bezahlt har. So bat on die Meißner Slbbrückriuolleinnahme «ln armer Man« au» Elelnbach für einen Scktebrbock mit Beim S Minute» vor' dem Endtermin da» letzt« Brückengeld mit 8 Plg. mtricktet. — In diHem Monat tft zu entrichten: am beutlgm Tage der AinS für Wochenmarktflellm. vom 25. bi» mrt 30. die Hunde» ftruer mit 9 Mark für jeden Hund. — Im Gciverbekanssaal« fand voziac Mittwoch Ehristbesche- nrna de» Dvrrng-verein» statt, tvelcher die Ausstthrmig de» WrchnachtMrstr» v« I. Otto, durch Schiller und Schülm-mm da Dörina'schen Schule vorauSgilig. Eure sehr beträchtliche Anzahl vo» Besuchern stillte den großen Saal, darunter die Herren Gey. Schulrath Dr. Borneniaim, Oberschulrath Berthelt, Scknlrath Eickmberg und Scminardircktor Kühn, sowie die Wittive des Kom ponisten. Nach der Aufführung erfolgte die Christbcschcrung aus dem Fonds des Vereins, wobei 8 bedüntige Schiller niit Geschenken erfreut wurde»: das rmningängllche diesmal sehr aiuimrte Tanzver gnügen beschloß das Fest. — ES ist kein Geheimniß, daß Leipzig in der hervorragenden Stellung, die es im Buchgewerbe von je ei»ge»omi»e» hat. bedenklich gefährdet erscheint. Namentlich ist Berlin bestrebt, die Bedeutung Leipzigs als Kommissionsplatz herabzudrücke», und diese Bestrebungen sind nicht ganz ohne Erfolg geblieben. Es ist That- sache. daß der Theil des deutschen Buchhandels, welcher Ausliefe rungslager seines Verlages in Leipzig unterhält, nicht entsprechend der Zahl der deutschen Buchhandlungen gewachsen ist. Bezüglich der Grunde dieser Erscheinung sagt eine Denkschrift des Herrn Generalkonsul Karl B. Lorck: „Ihre centrale Lage hat die Stadt ztvar nicht einbüßen können, jedach haben die, selbst große Ent fernungen anfhebendcn Eisenbahnen, oie kommerzielle und politnche Einigung Deutschlands, die billigen und einheitlichen Pvrtosätzc »nd sonstige postalische Erleichterungen. der bequeme direkte Zahlungsverkehr, die Gleichmäßigkeit der Preßgesetzgebung und des literarischen Eigenthnmsrechtes n. a. m. die Vortheile einer cen tralen Lage in mancher Hinsicht abgcschwächt." Allgemeine Ursachen dieser Art können der Regierung selbstverständlich keinen Anlaß zu immiltelbarer Einwirkung darbreten. Anders verhält es sich mit den gewerblichen, beziehentlich knnstgewerblichm Leistungen der S « Blichcrherstellnng, also denTyvcnwrinen, dem Satz, Druck, Jllustra- ^ * tio», dem Papier, Einbände, welche Geschmack und Solidität noch o in neuerer Zeit vielfach vermissen ließen. Tie seit mehr als 10 > Jahren in dieser Beziehung laut gewordenen Klagen über den S Mangel künstlerischen Einflusses aus dem graphischen Gewerbe F haben sür die sächsischen Buchgewerbe insbesondere dadurch an Be- -- 2« dcutung ziigciroiiimc». daß eine bcnierkeiiswcrthe Hebung dieser Ge-« * werbe m den beiden anderen bedeutendsten Druckorten DeutschandS. o- Berlin und Slnttgart. eintrat. Ein dauerndes Verlorengehen des 2. typographischen Vorranges der Stadt Leipzig würde ganz Sachien ^ empfindlich treffen, denn es bandelt sich bei dem viellältigen Zu- L , " sanmienhanae der Typographie Leipzigs urit der Typographie^ . ande«r sächsischer Orte uni eine Mehrzahl ivichtiger Gewerbsziveige - Sachsens. Die BerusKzählnng vom Jahre 1882 hat dies R' nem dargetban. Durch sie wurde nachgewiesen, daß Sachsen an » den polygraphischen Gewerbe» Deutschlands einen üver das Ver- A ss» hältniß seiner BcvölkeningsMer rnr Bevölkerung des Reiches weit " hinausgehenden Antheil Hut. daß die polMaphischen Gewerbe im I Hcrhältniß zu den übrigen Gewerben für Sachsen eine weit höhe« K- Bedeutung haben, als für die übrigen deutschen Staaten, daß Z - scrner die polygraphischen Gewerbe Sachsens auch außerbalb Leipzigs hoch entwickelt sind, und daß schließlich eine Beeinträchtigung der polygraphischen Gewerbe Sachsens auch anderen bedeutsamen Ge- ^ ^7 werben bei »ns »achtheilig sei» würde. Alle diese Tliatsachen g. ^ rechtsertigen, ja erheischen ein staatliches Eingreifen, um einen --> ^ Rückgang der polygraphischen Gewerbe z» verhüten. Von kompe- cc> 0« tentcr Seite erhielt die Regierung werthvolle Anhaltepunkte für 8 die Behandlung dieser Angelegenheit. Zunächst stellte sich heraus, daß die Errichlnna einer Bnchdrnckcrcilehrlingsschille eine Beseitigung ^ der wichtigsten Mängel nicht erhoffen lassen würde. Gleichwohl » soll die immerhin nützliche Wiedereinrichtmig einer solchen Schule von den bcthciligtcn Leipziger Vereinen versucht werde». Femer würde für Förderung desjenigen Theiles der graphischen Arbeiten, welche kunstgewerblicher Art sind, vornehmlich die Kunstakademie und Kunstgeivrrbeschnle zu Leipzig i» Frage kommen, von deren Schüler» mehr als die Hälfte den graphischen Kunstgewerben ange- hört. Unter diesem Gesichtspunkte wird man znm Theil die in den Etat eingestellte Sunnnc von 1.000,000 Mk sür den Neubau der Leipziger Knnstgewer beschule und Kunstakademie betrachten müssen. Den größten Vorlhell verspricht man sich in den be- thriligte» Kreisen jedoch von der Errichtung eines graphischen Mu seums in Leipzig, Dasselbe hat die doppelte Ausgabe, mnstergiltige Dnickerzengnissc ans alter und neuer Zeit, also Vorbilder weiteren Schaffens, sodann aber auch die bisherige EnNvickelnna der graphi schen Gewerbe, also systematisch geordnete Bilder des früheren Schaffens, vorzusiiliren. Die Gnindlngen für derartigeMuseen sind i» anderen Länder» bereits gelegt, Angesichts der Schwierigkeit, die unentbehrlichen alten, niustcrgiltigen Druckwerke zusammen zu bringen, muß es als ein überaus glücklicher Umstand angesehen werden, daß sich für das geplante Muienm in der durch materielle Opfer, zähe Ausdauer und cntlnisiastiichrn Sammelflciß entstandenen bibliographischen Sammlnng des Herrn Kommisswnsrath Klemm ein wcrtyvoller, nmsangrcichcr und unter günstigen Bedingungen zu erwerbender Grundstock darbietet, Herr Klemm uak sich bereit er klärt, seine Saninilmig für 400,000 Mk,. von welcher er 50,000 Ml. zur Wcitcmihnmg derselben zuriickzngewähren vcrsvrach, an dm sächsischen Staat zu verknuse». Die Vorstände der beiden be deutendste» Bibliotheken des Landes. Geh, Hosiath Dr. Förste mann in Dresden und Geh, Hoirath Pro». Dr. Krehl in Leipzig, stimmten in ihrem Gutachten überein. daß dieser Preis kein zu hoher sei. U. A. besitzt die Scnnmlnng die 42zeiliae, von Guteu- verg gedruckte Bibel in einem ans Pergament gedruckten, mit vielen .Hunderten von Miniaturen und Randmalereie» geschmückten Exem plare, dessen Werth von einem der beiden Sachverständigen auf 90.000, von dem anderen am mindestens 100,000 Mk, geschätzt wird. Wenn die Sammlung als Grundstock eines graphischen Muicums nack Leipzig käme und dem dortigen Eentralvercm sür das ge samlntc Buchgewerbe mit der Verpflichtung, die Saiilnllung in ge eigneter Weise auszustrllcn, zn bewabren nnd den Betheiligten zu gänglich z» »lachen, anvertrant würde, so werden die betheiligten Gcwcrbe energisch und erfolgreich an die Ergänzung der Samm lung gehen. — Das Vergnügungs-Komitee der vereinigte» Rudergeicllschas! Albis macht bekannt, daß am 8. d. Abends 8 Uhr in Braun's Hotel ein größerer GeiellichastSabcnd, verbunden mit Weihnackts leier, stattflnden soll. Tie bisherigen Christbeschcningcn, unterstützt durch zahlreiche Betheiligung von Gästen, fanden ungckheillc Anerkennung. — DaS unklug« Gebabren. mit k ö r v e r l i ch c r Kraft zu prahlen, Kat leider am Mittwoch ein Arbeiter in der Maschinen fabrik der Gebrüder Seck, lner, Zellescheslraße, schwer büßen müssen. Er wollte in jeder Hand gleichzeitig einen Centncr auf eine Waage heben» dir Lass zog «du aber nieder und. da der Körper in höchster Anspannung sich befand, so erlitt der Vedauernswerlhe derartige innere Verletzungen, daß er sofort nach dem Sladtklankenhau'c ge bracht werden mußte. — Welche Truppengattung hat den leichteste» Dienst? Diese Frage hört man häusig und Vcivndcrs ir.ü!lcnü tzrnschender groß« Kälte oder Hitze von mngen Leuten answcrfen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite