Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1885-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188512034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-12
- Tag 1885-12-03
-
Monat
1885-12
-
Jahr
1885
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ltflr kr. ft so». «»«1.. ,1» »errlt. fi ch« B«l«,rte»S »»> u I«l», »I» «iliunu», ,e» leltS besetzte» Londedtdetlc nn» erl«»,rr»n, »er Soffenrnht .. »t«dr «r. vnliarten letz«» »t»I« «orfchllve «». >»!«»«» KIne» »rrtzcht zu- f»l«r tzoten »Ir v«l,,rlrr Pirol tv Sr«»» ,«sle<». Hageklalt für MerhMnk. HMftMrkeljr. JörsellbmM. Irem-enttlke. 0»S>ün<1»r lS70. LI »olloldr»,» ??L8sr5tr. kio. 7. ßgljgi' u. örorire- vslsntsnlo -Wssi-on ^Ibumr, SÄcker SoNmuoil- u Kuri»i«ss«n»ltn<j». kl»««» fsdelle. kxpoel. 6»,»«« ?I»u«n»<L«olr»»»» 8V. nur 5*rnU«r«tr»»»v !Vo. 7. r«8k««4 LI. LeLLeLsI s D«5tg.ursLt Sotsi Lwsll«li>«r. MiakilSl: Luxsdurß» Lrouöu-LrLu, !EkW«ÄS«M^srsSi^^ cderwaaren-Spcciakität! Lsmlirrä küäix», S HVtl»» ru55«r sttn»««« S, runllelmk ävm ^Itmurlck. zolin» LvkLckUvK, sm Leo 40. kstrolsum-IiLmxsv. LsrLön-Lronlsuelitsr. 'M I T «I od 11 II «d I «I, llckstt Le ksiü tes i I4i «8«^II Mä Altdnselielt«« ?R IIIII I »S I IIIIy I«it, 8«l»i «iI»epK«88v L. jz.j! Rr.337. 30. rahrsal,,. Auslage: 41,500 «Lrpl. ver<mN»«rUilber Redakteur Er Pvltttschk- vr. Emil Bierev in Dresden. Aus eine solche Behandlung der Pvlensrcigc, wie sw am Tage der deutschni Volkszählung vor sich ging, war Niemand im Rcichs- tage vorbereitet. Erst werden die Polen ans den preußischen Osi- Provinzen, dann auch noch die Besprechung dieser Pvlencms- weisung auS dem Reichstage ausgewicsen I Mit der Zähigkeit eines zur Thürr biiiausgeworsenen polnischen Juden kehrte sie aber wie der in den Sitzungssaal zurück und als cS auch da nix zu handeln, nix zu schachern gab. kündigte man das demiiäcbstigc Wicdcrerichei- nen der polnischen Ausweisungen im prenßffchcii Landtage an. Znm Wortführer der ausgewiesenen Polen hatte sich, wie mit Bedauern erwähnt werden muh. der Abg. Windthorsl Namens des ganzen Centrums gemacht. Was, zum Kukuk, überlieb er nicht den Polen die Sache? Bei diesen wird eö Jedermann begreiflich finden, wenn sie sich ihrer Nationalbrüder annchmen. Windthorsl schützte zur Be schönigung seiner Einmischuug vor, 90 Prvz. der ausgcwiesenen Polen seien Katholiken. Das ist zunächst nur eine willkürliche Schätzung. Unter den Ausgcwiesenen befindet sich ein sehr grober Prozentsatz polnischer Juden: auch wird es nicht an evangelischen Christen fehlen. Die preußische Negierung aber hat gar nicht nach der Religion der lästig gewordenen Ueberläufer gefragt, sondern mir denjenigen Ausländern den fernere» Auseuthalt in Tcnlschland untersagt, die polnische Propaganda treiben, die eine deutsche Be völkerung entdeutichen, deutsche Landestheilc pvlonisircn wolle». Nicht die Religion, sondern die Nationalität war der Grund der Ausweisungen und zwar die Vethätignng dieser Nationalität zum Schaden des Dentschthums. Tie Sache aus das Glaubensgcbict zu spielen, war nur ein Manöver. Wenn sich unter den Unterzeich nern der Windthorst'schcn Anfrage auch noch die Sozialdemokraten be-anden, so wollte zwar der Abg. Bebel diesen Umstand aus dem Mitgefühl erklären, welches seine Partei für alle Verfolgten hege: eü gicbt aber noch einen anderen Grund. Von jeher stellen die Polen einen starken Antheil zu allen Revolutionen. Man findet sie in allen Verschwörungen. Die Polen sind jederzeit bereit, einen Umsturz herbeiznsühren, weil sic daraus die Wlederansrichtung eines polnischen Königreichs erträumen. Aus Rücksicht aus so cinslubreiche, gntgeschulte und gewohnheitsmäßige Verschwörer-Kameraden müssen ihnen schon die Sozialdemokraten beispringen, wenn cS Jenen an den Kragen geht. Daß die Deutschkreisinnigen anr gleichen Strange ziehen, ist nicht verwunderlich: obwohl sic wahrscheinlich die Abwehr der polnischen Bestrebungen nicht völlig verwerfen, unterstützen sie aus Feindschaft gegen Bismarck Alles, was diesem Verdruß bereiten kann. Die Bundesgenosscnschaft der 15 elsassec Fra»coolinge und des einen Dänen erklärt sich von selbst und an der Spitze einer so bunt zusamniengewürselten Gesellschaft interpcllirt Herr Windihorst den deutschen Reichskanzler wegen der von der preußischen Regie rung vorgenommeiien Ausweisungen polnischer Ausländer! Eine deutsche That war dies wahrlich nicht! Preußen hat sich vielmehr rim Deutschland wohlverdient gemacht, indem es sich kraftvoll der fortgesetzten Entdeutschung widersetzte. Tie Vertreibung von etwa M.OOO Mcnschen hat natürlich manche Härte im Gefolge; aber sie ist ein Gebot der Selbste'Haltung. Besser 30,000 auswärlige Polen im Lande weniger, als nach wenigen Jahrzehnten ganze deutsche Provinzen verpolonisirt! Es wäre noch eine weit größere Ungerechtigkeit, wenn wir ruhig zukehen wollten, daß Millionen Deutscher allmählig ihrer Nationalität entfremdet werden! Nie mand, weder Wiudthorst noch Bebel, bestritt das Recht der preu ßischen Negierung. Ausländer, die unbeaueui geworden, ausznwciseu: es ist auch sattsam bekannt, daß die Maßregel mit aller Schonung durchgeführt wird. Wenn die Sozialdemokratie sich gegen die Ein führung schwedischen Gesindes und italienischer Bauarbeiter auf lehnt, weil diese billiger arbeitenden Ausländer den deutschen Ar- beitem «ine unerträgliche Konkurrenz machen, so hat sie darin sehr recht. Dann achte sie aber auch den Grund, der Preußen leitete: das Deutschthum gegen die Vcrpolonisirung zu schützen I Doch, diese sachliche Seite der Angelegenheit wird noch des Weiteren im preußischen Landtag erörtert werden. Was aber den Vorgängen im Reichstag einen ganz sensationellen Charakter ver lieb. war der bisher gar nicht beachtete Umstand, daß sich Windt- borst mit Einbringung seiner Interpellation eines Eingriffs in die Rechte der Einzelstaaten schuldig gemacht hat, der bei ihm geradezu unerhört war. Ja, wenn die Nationalliberalcn die Reichsgcwalt gegen einen BundeSstaat ausgeruken hätte, so wäre das begreiflich gewesen; aber das Centrum, das bisher die Rechte der Einzclreaie- " ' da- der gegen die ihm zugcdachte Verkürzung . i und erklärt: er werde sich dies nicht en. Es fand in der Angelegenheit ein vrenßischer Mi- tatt, Fürst Bismarck hatte eine Audienz bei seinem kviiia- wurd« die kaiserliche Botschaft sestgestcUt, . , „ geradezu verblüffend wirkte. Jeder deutsche Patriot, soweit er nicht den Einheitsstaat erstrebt, wird dem Kaiser Wilhelm für seine Botschaft von Herzen dankbar sein. Jeder Satz ist darin werthvvll; die Voraussetzungen sind klar und lichtvoll hmgestellt und eS werden daraus mil nnansechtbarer Folge richtigkeit Schlüsse gezogen, die für die Erhaltung des deutschen Reichs alS eines Bundesstaats von höchster Bedeutung sind. Man lese den Wortlaut dieser hochersrenlichen kaiserlichen Botschaft in dem Sitzungsberichte selbst nach I Sie ist ein unschätzbares Doku ment. Wenn Windtlwrst sich verwundert stellte, als ob er jetzt den Fürsten Bismarck alS Partikularist begrüßen müßte, so müssen wir nur sagen: der Kanzler gab eine Deklaration des in Deutschland gütigen Recht-, wie eS in der That besteht, bisher aber nicht immer so re- spektirt wurde. Jedenfalls fand cs der König von Preußen uner träglich. daß der Reichstag versuchen wollte ihn wegen Ausübung seiner preußischen Landeshoheit zur Rede zu stellen. König Wilhelm hat diese» Versuch von vornherein zurückgcwicsen. Ließe sich dies der König von Preußen gefallen, sv käme jeder andere Bnndesfürst. an di« Reihe. Schon stocherte di« jüdisch-freisinnige Pn-ste daran seiner Rechte sofort ousgelehn lassen. Cs fand in nislerrath stc gefallen ä. - lichen Herrn und dabei He deren Verlesen im Reichstage «uSIIstitrn für de» 2. Decenider: Westwind Xi», mittlerer Stärke. Heitern. , «rocken. Tru,verii«ur Rächt« unter Rull. Brmerlunncn: Orrtlichr u. zcilweise Nedelbil». Läng. Fortdauer des ßerrlcheudc» WittcruiigSzustandea wahrichrinl. i Donnerstag, 3. Tecbr. herum, daß aus Leipzig zwei polnische Juden crnsgcwiesen worden sind, die sich dorthin aus Preuße» gewendet hakten. Will man später de» König von Sachse» im Reichstage zur Rede stelle» ? Der erste Schritt ans diesem Wege, die Hvhcitsrcchte der Bnndes- snrsten anznlasten, mußte sofort znriickgewielen werden. Windihorst Hai sichtlich gar nicht gemerlt, wohin 'eine Inschutznahme der pol nischen Enldenlicher sichren mnßle, sonst hätte er nicht die Anfrage gestellt. Nachdem cider sein Vermch mißlungen, die polnischen Ans- weisunaeu als besonderen Gegenstand zur Lvracbe z» bringe», be handelte er sie gleichwohl bei dem Gehalie ocs NeichSkanrlcrS. Dabei hat er aber auch nichts aiisgcrichlet; de» Reichstag bewilligte dem Fürsten Bismarck seinen vollen Reicbskanzlergehalt. obwohl der Inhaber dieses Postens sich den Zorn von Römlingen. Polen, Sozialdemokraten, Französliiigen, Dänen und Tcutichsreisinnigen zngezoge» batte. Vom Balkan ist das wichtigste Ereigniß der schnöde Bruch des von den Serbe» gegebenen Wortes, die Feindseligkeiten einznstellen. Jbr General Leschjanin versuchte sich trotz der eingetretene» Waffen ruhe, der Festung Middin zu bemächtige», in der deutlich erkenil- baren Absicht, ein Stück Bulgarien in die Hand zu bekommen. Das ist ihm nun zwar nicht geglückt, aber die Bösartigkeit seines Vor habens liegt ans der Hand. Wenn die Serben nun behaupten: s i e hätten die Feindseligkeiten eingestellt, die bulgarische Besatzung von Widdin aber habe sie angcgrissen, so ist dies nur eine jener schamlosen Lügen, in denen Serbien während des ganzen^Krieges sich hecvorgekhan hat. Niemand glaubt der verlogene» Sivvc i» Nisth lind Belgrad mehr. Ihre angebliche nenerwachte Kriegs- begcislernng, nachdem sic mit Hilfe Oesterreichs jetzt zu Alhem kom men, wird in ganz Eiivpa verhvlmt. Mögen es nur aber die Herren Serben nickst zu toll treiben! Rußland führt bereits eine ganz andere Sprache gegen Bulgarien wie bisher. Der Zar bereut!, daß er den Fürsten Alexander w lies gekränkt und er sucht ihn zu ver söhnen, indem er den russischen Offizieren dankt, daß sie die Bul garen so trefflich ausgebildet haben. Dieser Tagesbefehl ist deshalb so meriwnrdig. weil er Offiziere lobt, die gar nickt mit getämpit und gesiegt haben und von denen eS bekamst ist, daß sie, als sic im bnlgariichen Heere Renten, alles Andere lhcsten, als die Bulgaren militärisch anszubilde». Die russischen Offiziere haben mehr polilisirt und raisvnnirl, als gedrillt. Aber darauf kommt es nicht an — der Aar baut dem Butaarenffirsten eine Brücke zur Bersöhnnng. Und indem der Zar die „Entschlossenheit, Ausdauer, Selbstverlengiumc und Oidnnngsliebe der bulgarischen und vstrnmelische» Trnpven" bewundert, aietst er ein deutliches Aviso nach Serbien und »ach Oesterreich. Denn wenn der Zar die ostrmnelischen Milizen rühmt die dock nach serbisch-vsterceichncher Auffassung überhaupt am Kriegszuge nickst hätten theilnehmen dune», so erkennt er damit die spätere Vereinigung beider Bulgarien im Voraus an — trotz Serbiens, trotz Oesterreichs I Ne»rite Tel Ara,»me ver..Dresvner NaÄr " m>», 2 DecSr Berti n. N c > chsta g. Abg. v Ä oller begründet den von ihm gemeinsam mit der konservativen Fraktion emgrbrackste» Geietz- cntwnrf vetr. die Abänderung des llieichsbeaintengesetzes. Die Novelle bezweckt bekanntlich die Gleichstellung der Reichsbeamten nnl den preußischen Beamten in Bezug am die Pensionsverhältnisse. Tie Regelung sei. so siihrt Redner aus. dringend nolhwendig; dies allein habe leine Parle, bewogen, den Entwurf cmrnbringen. Die selbe sei nicht der Meinung, daß d e Regelung derMllitärpensivnen minder dringend sei: sie habe sich aber ans diesen Antrag be schränken müssen, nachdem die Linke die Frage derMilitärvensionen niil einer andcicn Frage beschwert habe, mit der Frage der Evm- munalbcstciicning der Offiziere. Sollte emc Vorlage betr. dieMili- lüivcnsivncn lommen, lo apvcllire er zu Gunsten derselben an die Gesnhlc der Dankbarkeit, die uns nach 1870/71 erfüllten. Die Rechte sei ja bereit, die Frage der Ei'mnnall'rsieiirnng der Offiziere, wenn ein solcher Antrag gestellt werde, eingehend zu erwägen »nd in dieser Beziehung thunlichst eistgcgenznkvmmcn. — Abg. Rickert lsicff.): Seme Patte, nebme dieselbe Stellung ein wie trüher. Sie habe keine Schuld daran, daß s. Z. die Sache nicht zu Stande kam. Sie werde im Interesse des beickstennigteii Zustandekammcns des Gesetzes ans die Stellung von Abänderungscmträgen verzichten. — Stmstsiekrctär Bnrchard erklärt, es liege kein Anlaß vor, der ans einen veränderten Standpunkt seitens der Rcgieu»igen in dieser Ange legenheit schließe» lasse. — Gral Moltke erklärte, daß er eineMili- lürpcnsionsgesetz-Rovelle emvraclste. — Richter erblickt darin eine Vcikoppclnng des Eivil- mit dem Militärpensiunsgesetz. wodurch das Zustandekommen des Cipilpcnsivnsgeietzcs gesährvet werde. Die Frage der Evmmnnalbestenenmg der Offiziere müsse mit der Pensivnstrage gelöst weroen. — Windthorsl bemerkte, die Bevölke rung wünsche allgemein die Connnnnalvcsteucrnng der Offiziere, auch die Offiziere selbst seien nicht dagegen. — Vcr'chiedene Redner der Naffonalliberaleu, der Ncichsparler, des Ccntrums und der Dentsch-Konservcstivcn besürwortclcn warm das vorliegende Gesetz. Dasselbe wird in zweiter Lesung unverändert angenommen. Die Frage, deni Gesetz eine rückwirkende Kratt zu verleihen, soll in dritter Lesung entschieden werden. Wahrscheinlich wird der Termin der Inkraftsetzung aus 1. Avril l882 znrnckverlegt. — Der Antrag der Polen aus Gleichberechtigung der polnochcn mit der deutschen Sprache als Gerichtssprache wird an cmc Kommission verwiesen, nachdem sich Staatsanwalt Tr. Hattmann (kowcrv.) und zwar wegen Gleichberechtigung beider Svrachcn, aber siir cvent. Mitwirkung von Dolmcffchern und Zulassung von Ncvenvrotokolleir ausge sprochen batte. — Endlich begründete Abg. Plannkuch den sozial demokratischen Arbeiterschntzgesetzantrag und verlangt namentlich einen Marimalarbeitstag. der so weit herabgesetzt werden soll, bis eine gerechte Gülctperlhcilung stattgcffniden babe. Ten durch Be schränkung der Scmistagsarbeit u. I. w. entstehenden LohnaussaÜ müsse die Jndnstrie tragen. Erhellungen anzustellen. heiße die Sache nur verschleppe». Er verlangt serner gesetzliche Organisation der Arbeiter. So gewiß die Nacht ani den Tag folge, so gewiß werde auch der sozialdemokratische Staat kommen. Tie Weiterbercsthung wurde sodann ans morgen vertagt. Berlin. Moltke's Antrag aus Abänderung des Militär- pensions-GeseheS entspricht der dem Reichstage bereits 1883 znge- gangenen bezüglichen Regiernngsparlage. — Nach der heutigen Be- rathnng der Kommission sin das Viehscnchengeletz ist die Stimmung demselben nicht günstig. Jedenfalls weiden die Bestimmungen über die Jmpstmg gegen die Lungensenche gestrichen. — Die Bndact- koiiimission dcrielh die Konnnandoziilagen. Dieselben werden siir die Leutnants allgemein nöthig gehalten, eine Nvlliwendigkcit siir die höheren Chargen aber bezweifelt. Eine Beschliißsassung wurde ausgesetzt. Berlin. Die „Nationalzeitimg" meldet, cs werde konjektnntt, daß cs dein Kanzler nickst zweckmäßig erschienen sei, bei der gegen- Wärtiaen Lage der Orientkrisis zu einer eingehenden Debatte über die Verhältnisse genöthigt zn werden, welche die Beziehungen zu Rußland und Oesterreich berühren. Darm» sei der Weigcrnna. sich auf eine Erörterung der polnischen Interpellation einznlasscn. eine so nachdrückliche Form gegeben worden. Man bringe damit in Verbindung, daß sich Bismarck gestern nach der Sitzung zu den Botschaftern Rnillands und Oesterreichs begab. Berlin. Der Fiskus legte gegen das Erkenntniß des Land gerichts zn .Halle im Diätenprvzeß gegen Hcisenclcper Berufung ein. Paris. Tie cvent. nach Tvnking abzuscndenden Truppen sollen »nr Gendarmeriedienst versehen. Oberstleutnant Herbrmgcr. der nächste Woche ans Tonking zurückkchrt, hat seine Demission gegeben, um den General Briore de l'Jsle fordern zu können. Letzterer behauptet, Herbringer habe die Räumung Langson's >m betrunkenen Zustande angeordnet. London. Liberale wie Konservative verzweifeln an Erzielung einer absoluten Majorität. Unter Umständen wird eine Koalition zwischen den Konservativen und gemüßigten Liberalen erwartet. Lord Salisbury that bereits entsprechende Schritte. London. Einer Amtsdcpesche aus Rangun zufolge traf König Thibo von Birma aus englischem Gebiete ein. K v »st a n t i n o v e l. Der Gedanke an eine Personalunion niit dem Fürsten Alexander a» der Spitze taucht von 'Neuem ans. Tie Berliner Börse erössnete »est aber still. Jndeß be lebte sich bald der Verkehr bei anziehenden Kursen. J.n Vorder gründe standen Bergwerke, bei bene» die Aistangskmse erheblich übe>schritten wurden. Spekulative Banken hielten sich recht lest. Inländische Bahnen blieben ruhig; von österreichischen Bahnen wurden namentlich Elbcthal gut genagt. Fremde Renten blieben ruhig. Nur siir Bergwerke blieb schließlich ein belebteres Geschält bestehe». Der Kassavcrkehr hielt sich ruhig und fest; sehr lest waren namentlich österreichische Prioritäten, besonders Kronprinz ^ «- Nndolf-Bahn. PrivatdiSkont 2'/-Proz. Frankfurt a. M.< L. Dccrmbrr. yrcdit L31. StaatSbalm 22V. Lim bardcn —. Galtzlrr —. lfnlOtcr bl.Ol. «proc. Unaar. «oldreute —. Goiiliardbad» —. Disco,«» 1M.i>2. Darmstädter —. Ruhig. W i r n . 2. Tercnibcr. Kredit 28«,7L. Siaalsdali» 272,25. Lombarden l3i,LV. Nordwestb. IÜ5,ÜV. Marknotcn ür,77.k>. Uug. Kredit 282,75. Schwach. P - riS . 2. Decdr. Schluß. Renle 80,3V. «laieihe ,08^7. Italiener S«^5. Staalobabn 55K.25. Lomdarde» 281,25, do. Prioritäten —. Spanier 52c». Oeft. Goldrcnte —. EgNVIcr 222,UV. Ottomanen 42«,87. Bewegt. London, 2. Tecember, Borm. ll Uhr 1» Bit». CoiisolS 222«, 1872er Rulle» 22' .. Atallencr 25' ,. Lombarden ll>.. Ko»v. Titele» 11. «proc. fundirte Amerikaner l27',. Ihroc. Ungar, «oldreiue 72',. Orfterr. Bold- rrnic 87. Brenft. KonsolS 102',. Egddlcr «4 vttomanbank 970«. Suez- Actic» 82. Platzdiseon» S"'„. — Stimmung: Behandle!. Wetter: Schon. vreslau, 2. Decrmbrr, Nachm. !«e»rridemarkt>. Spiritus vr. l»v Liier lvv Proc. Pr. Dccenibcr-Januar 2»:,«U, pr. April-Mai 38,«v. dr. Mai-Juni 32,0«. Roggen »r. April-Mai I22.VU. Pr. Mai-Juni 425,20. Rllböl loco pr. rrcrmbc, u. April-Mai 4V,5». Zink fest. — Wetter: Schiin. ötettiu, 2. Der., Nachm, l Uhr. («eiretdemarkii. Welzen undcritudert, loco 124—144, Pr. Dkkcmbcr-Jannar I4«,av. pr. April-Mai 155.50. R»a, » unvcriindcrt, loco >24—I2«,üv, vr. Dcecmbcr-Januar 127,vv, pr. April-Mai 122,5V. »iiibiil unoc.iinpcrt, loco vr. Drccuidcr-Jan. 44,7V, »r. April-Mai 1«,«V. Spiritus fest, loro —. pr. December-Januar 27.2V, Pr. April-Mai 22,50. per Junt-Jult 1»,8». Petroleuu, loco versteuert Usance l>, Proc t2.l». London, 2. Dccembrr. Schluß. Getreide ruhig. Weizen «»«lnell. Aiigckomuirnrr ftrtig. Hafer fest, anziehrn», rnsflscher Hafer, sowie tthrige Artikel trüge — Wetter: Schön. cHr Lokale» unv Sächsische». — Se. Mäj. der König und Se. Kgl. Hvh. Prinz Georg begaben sich vorgestern früh in Begleitung der kgl. und prinzb Flügel-Adjutanten nach Moritzbnrg, um daselbst mit einigen, als Jagdaäste eingeladenen Kavalieren im dangen Farstrcvier vez. rm kgl. Thiergarten eine Hochwildjagd abznhaltcn. Das Jagdfrühstück sollte dabei im Walde, das Jagddiner im kgl. Schlosse zn Moritz vnrg stattsinde». Es war deshalb vorher eine Anzahl Hofosficiantcir daselbst cingetrofseu. — Ihre Maiestät die Königin, vorgestern glücklich ans Baden-Baden zniiickgckehrt. bcclnte gestern in Begleitung II. KK. H.H. der Prinzessinnen Bia t Hilde und Maria IvIefa und itner Hv'dauicii, die znm Besten des unter der hoben Pro tektion Ihrer Kgl. Majestät sichenden Pcstalvzzistitls inMenihotd's Sälen veranstaltete Verkaussansstellnng mit ihrem Besuche, und eetrenle» die haben Herrschasten die Veranstalter dieses Bazars durch namhafte Entkäme- — In den diacbmittagsstunden bot der Saal ein ungemein belebtes Bild. Die Käufer, namentlich Damen, waren in überaus großer Zahl erschienen. Die Geschäfte der jugendlichen Verkäuferinnen, meist in geschmackvollen, reizenden GesellschcMtoilcktcn, gingen vortrefflich. Der Loosverkans wurde von Frau Exc. von Le Maistre selbst in liebenswürdigster Weile thatkrästig gefördert. Heute findet die Ziehung statt. Gewiß wird der Bazar dem Stiit einen hübichcn Betrag bringen. — Se. Kgl. Hob Prinz Friedrich Anau st soll, wie in ,znt unterrichtete» Kreisen angenommen wird, nach Beendigung seiner Studien zn Ostern in ein Kavalerieregiment eintreten. Major v. d. Planitz, der bisherige Führer, würde dann diese Stellung ver lassen und als etatsmätziger Stabscstsizier bei den 1. Ulanen in Llchatz in den Truppendienst zurncktreten. Premierlentnant v Kospvth vom 1. Ärenadierregiment Nr. 100 soll znm Adjutanten des Prinzen ernannt werden. — Der Wa > serstand der Elbe betrug in Lcjtmeritz anr l.'Dcz. früh 8 Uhr 48 Cm. über Null, am 2. Dez. 8Ubc l40 über Null, Nachmittag 4 Uhr 174 Cmt. über Null. (Jin Steigen., — Landtag. Die bereits nebst ihren Motiven mitgctheilte Interpellation des Abg. Weigang über die sächsischen Realschulen bildete den erste» Gegenstand der gestrigen Tagesordnung der zweiten Kammer. Dieselbe gipfelt in den drei Fragen: Wodurch ist die Versetzung fast aller sächsischer Realschulen in Be zug aus Erliinguug des Freiwilliaenzeugnisses in eine niedrigere Kalcgorie veranlaßt worden ? Ist düse Versetzung nicht geeignet, die sächsischen Realschulen z» schädigen? Ist dies aber der Fall, was könnte zur Abwendung vieler Schädigung geschehen? Nach dem die Interpellation durch Sekretär Ahnert verlesen worden, fügte der Interpellant noch einige ergänzende Worte hinzu. Er weist ans die bedeutende» Ausgaben hin. welchen dem Staate durch die 19 'Realschulen erwüchsen und die sich aus 228,000 Ml. beliefe». Tmch gleichhohe Zuschüsse seitens der Städte würde diese Summe aul das Doppelte erhöht. Von den Wiirttcmbergiichen Realschulen rangirten 19 in der Kategorie der höheren Lehranstalten, bei welchen trhnlen in» Meißen dieser Kategorie angehöre und bei den übrigen das Bestehen der Enttassuiigsprüsrmg vor einem kgl. Kommissar zur Erlangnng des Zeugnisses nöthia t-, . . , nmhigfei. Darin erblicke er eine ungerechte Zurücksetzung unserer sächs. Realschulen. Kultusminister Dr. v- Gerber erklärt, die Beantwortung der Interpellation ergebe sich unmittelbar aus dem Gesetz vom 15. Febr. 1884. Wenn die Jntewrllation eine volemisrrende Kritik enthalte, so richte sich die selbe nicht gegen das Miiusleriinn, sondern gegen ein vom letzten Landtag verbessertes Staatsgiffetz. In demselben beiße es cm»-- xi! I j V ' SÄ .W
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite