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- Erscheinungsdatum
- 1885-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188511249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-11
- Tag 1885-11-24
-
Monat
1885-11
-
Jahr
1885
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,a> ür von Laaleuliem u. «vaier. " Tau^t'i,.^o .Jnval>d«N- Zni. Ä Müller vochv. Ä^Parck- l>lle.B.ru.ndi->v«rIi»3V..2(>-tk,i,xr .Piibura.Pielm Tcrliv WrRuck. ibk tmael Mnimlcnvir leuie Air- ->-a<l,,,.i» >»Ii Vrssävn, 8ev8tr»S8« 20, l. I. La»»»«»»-L»p^ül«I»o kilr »II« ll. td«»t«idill,t-v»rk»»r titr <tis «li.äuvr Pdvntor M. kttt«t»»-Po»trul» unter Onr-nUi». IV. colleetle» <«r kiek». I.»u<le»>»tl«rle. Tageblatt für Politik, IilktthMLä. besLNsverKeör. AörsenKerilLt Iremheulile. L.I »,«,«,«» krLxsrstr. kio. 7. I.säöi' u. ö?onre- O»!»n1snis -Wsai-sn Albums, bäckei- Sckmuck u i<un,«ieren»«inü». klg»n« küdvlk. kxport. j ürv«>» klnnenenkeeti-»»«« LÜ. nur pri»»er>tr«»»v ^o. 7 öolillS 8vdilckljvti, um 8eo 40. kstroIsum-I«Lmxsn. LsrLSN-XronleuelLtbr. I'iol. .liilstzi^ liiiiiitRlnKlI«LellirMvvKvil, il Ki. 1^ ^1 R. HU IInIILit, z Llioli«. u. ?16U88. llot'pliologi'apli.A vresllen, LrtuNnui«, 8e^r,tia88v Xv. 10. veill», I vIprteerplulL I«, ^ Ose. L^ek»»KL»n«H 8oIUo88-8tirl88v 21. HBk» SD^BO NN ^ , t »ueNNitt« «ür »e« 24. Novkmbcr: Windstill oder lcichic, «o» den Sriiiililn vrr- 7»r» eZ/28» oO. JüllkAÜÜA. 41, l00 Ekpt. ! hnilnissk» beeinsluhte Strömun« bei duritzlAnittUch llarker Bcwollun», mit «eit. und stellenweisen Nicderschlänen. Irmberotur wenig verändert. Dresden. 1885. Dienstag, 24. Novbr. Lcraiittvorlliik« Redulitur!ür Politisches vr. Emil Biere» in Dresden. Alle Parteien im Reichstage haben sich beeilt» gleich zn Be ginn der Arbeiten einen oder mehrere Anträge aus ihrer Mitte ein- ziibringcn. So liegt denn bereits ein ganzer Strauß solcher Im tiativ-Anträge vor. Derjenige der konservativen betreffs des Oteichsbeamtcn-Pcnsionsgesetzcs wird im Reichstage eine säst ein- slnmnige Annahme finden. Die Konservativen haben mit seiner Einbringung einen recht glücklichen Griff gethan, er bringt eine recht Versalirene Angelegenheit wieder ins richtige Geschick. Die Erhöhung derPensivnssätze der zahlreichen Post , Telegraphen- und anderer Reichsbeamtcr ist mehr als eine bloße Forderung der Ge- lechligkeit: sie wird dem Dienste selbst zu großem Ruhen gereichen. Es fallen künftig die zahlreichen Stettvertretuiigskosten hinweg, die -ür solche ältere und kränkelnde Beamte gezahlt werden mußten, welche sich nicht pcnsionircn, sondern aus Monate hinaus benr- landen ließen. Man nimmt an. das; die Reichsrcgicruiig lich dem betr. Pcnsionsgcsctze der Konservativen nicht widerictzcn wird, da eS im Wesentlichen die Wiederholung eines früheren Re- gicrungsentwurfs ist. der aus bekannten Gründen nicht zur Verab schiedung kam. Ob sich für den anderen Gesehen»»»« der Konser vativen aus Verlängerung der Legislaturperiode des Reichstags von n aus 5 Jahre eine Mehrheit finden wird, steht heute noch ganz dahin. Ter Gegenstand ist nicht ne». Schon früher wurde über d>e Hänsigkcit des WühlcnS Klage geführt. Man hat seht in den Reichstag, Landtag, das Stadtvervrdnetenkolleg, in Bezirks- und Kreisausschüsse, den Kirchcnvorslaiid und wer weiß noch wohin zn wähle». Tie Folge ist eine ungemeine Wahlmüdigkcit. Eine aller :: Iabre erfolgende Wiederholung der allgemeinen Reichstagswahlen niit iinen daS Volk in sciner Tiefe ergreifenden Aufregungen ist schon seit Langem vielen Leuten als kein besonders wünschenswertherZustand ccichienen. Für die Sozialdemokratie sind die Wahltage stetü Fest tage. Sic betrachtet die Wahlen nicht, wie andere Parteien, ilals Mittel zn dem Zwecke. Einfluß auf die geordnete Geiehgebung des RciclrS auszuübcn: ihr ist das Wählen die Hauptsache und nahezu Selbstzweck. Es kvmmt ihr vor Allein ans die Durchschüttelung des ganzen VvlkSkörperS mittelst des Wahlsicbers an; die Wahl- agiiation ermöglicht eine Vermehrung der Partei, wie lein anderes Mittel: die allgemeinen Wahlen führen zu einer Sammlung, Gliederung und Truppenschau der Partei, wie sie sonst bei keinem anderen Anlässe so umfassend möglich ist. Je häufiger die Wahl- i unegung mS Volk getragen wird, desto besser für die Svzialdemv- Iiatte. Daher beantwortet sie (ganz folgerichtig!) den Antrag der Konservativen, aus Vornahme der Wahlen aller 5 Jahre mit dem Gegenantrag, nicht wie jetzt aller 3, sondern künftig schon aller 2 Fahre allgemeine Rcichstagswahlcn ausznschreiben. Warum nicht lieber gar jedes Jahr? Man käme da ja aus der ganzen Wahl- ' tigkeit und Wühlhubcrei gar nicht heraus. Außerdem verlangt die Sozialdemokratie, daß eine Auflösung des gewühlten Reichstags nicht stattsinden dürfe. Das ist ein direkter Angriff aus die Prärogative deS Kaisers und der Bundcsfürslen. Tie Neichsverfassnng bestimmt im Artikel 21, daß zur Änilöümg des Reichstags während seiner Legislaturperiode ein Be'chlnß des BundesrathS unter Zustimmung deS Kaisers er wrderlich ist. Niemals werden sich Kaiser und Bundesrath das Recht nehmen lassen, einen Reichstag, der unfruchtbar ist, auszn- lösen und an den Patriotismus und die Einsicht der Wähler zu appellircn. Es ist auch keine Gefahr, das; der jetzige Reichstag den obigen sozialdemokratischen Antrag etwa gutheißt. Für die Ver längerung der Reichstags-Legislaturperiode von 3 auf ö Jahre stimmen außer den konservativen Einbringen! wahrscheinlich auch die Rationallibcralen. die schon 1881 durch den damaligen Abg. v. Benningsen dem gleichen Antrag bcipflichtcten. DaS Centrum letzte damals infolge einer Rede Windthvrst's eine vierjährige Legis laturperiode durch. Damals stand allerdings auch die Einführung zweijähriger Budgetpcriodcn im Reiche (anstatt der jetzigen ein jährigen) in Frage. Es wurde aber damals aus der ganzen Sache Nichts. Wie sich jetzt das Centrum zu dem Anträge stellen wird, entzieht sich noch aller Voraussage. Das Centrum wird neuerdings von den halbamtlichen ZwangS- 'chrcibern (wir gebrauchen an Stelle der Fremdwörter „Offiziösen" und „Reptilien dieieS autdeutsche Wort um so lieber, als es sach lich alles Rölhige erschöpft) als eine durchaus feindliche Partei be handelt, mit der kein rcichslrencr Mann Umgang haben dürfe. Keinesfalls sei cs statthast, dein Centrum Einfluß aus die Reichs tagsbeschlüsse zu gestatten. Wie weit man mit solcher Gesinnung kommt, wird man bald zu seinem Schaden erfahren. Im Centrum scheu, außer einigen Ultramontanen, denen die Interessen der Papst- kirchc höher stehen als die Wohlfahrt des deutschen Reichs, genug Mitglieder, an deren Patriotismus kein Zweifel erlaubt ist. Es wäre erschreckend, wenn mehr als der vierte Theil des Reichstags ans geschworenen Feinden des Reichs bestünde! Bei dem Zoll- larite. den sozialen Reformgcsctzcn, der Handwerkcrnoth, in allen Militärsragen, neuerdings noch bei der Postdampscrunterstützung und der Kvlvnialpolitik hat die Reichsrcgierung nicht vergebens an die Einsicht und die patriotische Opterwilltgkeit des Centn»»« sich gewendet. Den Hebelgriffen und unerträglichen Ansprüchen der Römlinge hat die Reichs- rcsp. die preußüchc Regierung sich mit Krai't widersetzt und sie that wohl daran, isie darf bei der ferneren zu behandeln, sie sollte eher dahin trachten, die reichStreucn Be- 'tandthcile des Centrums lebhafter sür die Rcichsaufgabcn zu in- tcrcssiren. Wunderlich ist rS bei der zur Schau getragenen Feind- 'chalt gegen die Anhänger des Papstes, wie daneben noch der ArkS- tausch von Höflichkeiten zwischen dem Papste, und dem Kaiser und dein Kanzler einhergeht. So therlt die „Nordd. Alla." mit, daß dtr Papst durch den vrcutz. Gesandten v. Schlözeö dem Kaiser und Bis marck »wei Eremvlare der Encnklika in-geschmackvoller Ausstattung überreichen ließ und sür Bismarck noch das neueste Bändchen seiner geiammellen lateinischen Gedichte beifügte, deren klassische Form vollendung die „Rordd. Allg. Ztg." preist. Auch ein Zeichen der Zeit! Mit dem serbisch bulgarischen Kriege wird es bald ans sein! Die Serben sind aui der ganzen Linie nn vollständigen Rückznge. Hart sin? ihnen die Bulgaren aus de» Fersen. Sie besetze» alle Stellungen, welche sic e«t verloren haben; sie finden sie meist schon verlassen vor, was aus einen fluchtartigen Rückzug der Serben deutet, c^cho» nähern sich die Spüren der Bulgaren der serbischen Grenze. Geschütze erobernd und Tarnende von Gefangenen rin bringend. Ter ganze scrbocke Angriff ist kläglich gescheitert. Statt bulgarüchc Faustpfänder zu besetzen, müssen die Serben jetzt «oh sein, wenn nicht Bulgarien Laiidabtrelnngen als Kriegskosten- entschädianng verlangt. Am 18. Sevlemher »and in Philippopel tue Bereinigung beider Bnlgorien statt, drei Tage später begann Serbien zu nivbilisiren, es brauchte dazu 7 Wochen, am l l. Rvv. überschritten die Serben die Grenze, 10 Tage später wird kein Serbe mehr aus bulgarischer Erde siehe», es sei denn als Kriegs gefangener. Ter scrbiscbe Fricdensbriich hat sich als ein arvbcr Fehler heransgestellt, ihr Feldzngsvl»» war eine gründlich ver- psnschte Arbeit. Sie zersplitterten ihre Kräfte nach drei Richtungen. Um !o Heller leuchtet der Sieg der Bulgaren. Sie sind durch den Einmarsch der Serden überrascht worden: sie konnten dem über legene», ivohlbewassncten, von bewährten Generälen gerührten Feinde ansangs nur schwächere Streitkcätte und zwar rast ausschließlich Milizen cnlgegcnwerreii, denen höhere O'tiziere und Gcneralslädler rast gänzlich nbginge». Fürst Aleoaodcr hat durch sein hcldenmüthiges Eingreifen sein Vaterland gerettet. Er war Alles und überall! Nun sollen noch die Russen kommen und ihn abictzen wollen! Der Zar wird jetzt vcrmiilhlich selbst seine Zvr»esalitwalln:ig bereuen, in welcher er seinem bulgarischen Vetter die rmsischen Gcnerals- schiiüre von der Achsel riß. Tie Sumpaihien des Volkes in Teulsch- land sind von Haus ans aus Seile des „Battenbergcr" gewesen. In seiner Energie, Umsicht und Tatverkrit erblicken wo den Aus druck der Tüchtigkeit des deutschen Omsiersstandes. aus dem Fürst menichen nicht verleugnen kann. Auf dem Valkan-Kriegsichauplatze haben gewissermaßen dcnlichc Kriegstüchtigkeit und tranzösische Gresiprahtere, mit einander gerungen. Für die Großmächte Eu ropas ist die Arbeit ;ctzt wesentlich erleichtert. Sie sollten vor Allem die Fortsetzung weiteren Blutvergießens verbieten. Aas sie mit Rumelien machen, worauf Alexander verzichtete, ist zwar nicht gleich zu sage», aber es wird sich doch regeln lassen. Bedenklich ist jetzt das Schicksal des Helden Milan geworden. Ohne Lorbeeren, .geschlagen kehrt ec heim. ES wird ihm vor dem Einzüge in Belgrad grauen. Parte. Noulir. Sikluß. Ncnir 7S.U5. Anlcii,c 108.-'». Zialirncr vc>.t.' Staatebah« Ü5L.Ä. rionibardcn 28-V-u, do. Prioritäten —. Lranicr .. Lest. Goldrcnle —. EgViiier Ni.'K». Liiomanen äcr.'M. Schwach. !Sreol « v . 2!>. November, Nachm. iGetreidemarlo. Lvirilns vr. >W Lire, ISO Proc. vr. November.Tcecuiber R.Sü, vr. Avril Mai 08.VN. Vr. Mai-.Zunt iiS.l». Weize» vr. November —Nonnen vr. Novcmbcr-Teccmber i.o-.N'. vr. Avril-Mal lii.'iM, vr. Mai-gnni Ni7M. Nübol loco vr. Novcmbcr Vr. Nov.-Pcc. äv.üa, vr. April-Mai 17,R. Zink f.strr. — Weiter: Nrbclin. S » eItin , W. Novcmarr, Nachm, l Uiir. iÄclrcidcmarkit. Weilen iia». loro NS—«7, pr. Rovembcr-Ticcmdcr NSM, Pr. Avril-Mai Nonn-» stau, loco lL—l!!7, vr. November.Trcembcr l.'7,öa. vr. Avril-AIai raa.ö - Nübol unverändert, loco vr. Nov.-Lceemder N.7», Vr. April Mai 46,aa. Spiriino malt, loco W.va, pr. Novemdcr-lrccmbcr ii7,7a, pr. Trccmbcr-Ianuar s7,7 >, vr. Avril-Mai !!!>,',». Petrolci»» loco 8,aa. Lo » bo » , L!. Novbr. Schlnst. Getreide ruinn, Maiznerste ebcr biliine». Haser, Mais, Mabigerstc stetig, Pol>»c» '-—1 Sch. billiger.— Weiter: Lriibr. -I Rcnrstk Tekearamme Her „LreSvnerNachr." vom 23. Novbr. Berli n. Ter „flieichsanzeiger" erklärt die Nachricht der Tarmstädtcr Zeitimg vom 12. November, daß der preußische 2e- kondclcutuant Prinz Franz Jenes von Baltenberg mit Zustimmung deS Kaisers in die bulgarische Armee cingetreten sei, für völlig a»S der Luft gegriffen. — Der nenemannte türkische Botschafter Telv fik Pascha ist eingetrossen. Berlin. Der Kronprinz empsing gestern das Präsidium des Reichstages. — In Potsdam erschoß sich heute der Leutnant des 1. Garde-Ulanen Regiments, Freiherr o. Bodcnhauien. Tic Mo tive rur Thal sind luiliekannt. — Tie Sozialdemokraten brachte» den Antrag ein, die Reichstcigslegislakiirperivde von 3 ans 2 Jahre hcrabzusetzen, also de» Reichstag alle 2 Jahre neu zn wählen. Gleichzeitia soll der Reichstag nicht mehr aufgelöst werben dünen. — Tein Reichstage ging ein Rechenschaftsbericht ül>er die Ver hängung dc-s kleinen Belagerungszustandes i» Berlin, Hamburg. Altona und Leipzig zu. Rach dieiein Bericht ist die sozialdemokra tische Bewegung eher in Zn- als in Abnahme begriffen und findet einen wesentlichen Rückhalt in den gewerkschaftlichen Vereinen und i» der Parteipresse. Tie Auslage des „Sozialdemokrat" hält sich aus gleicher Höbe. Die Most'icke „Freiheit" kommt in lövö Exem plare» nach «urepa. Auch das O rgan der Penken'scheu Anarchisten- gruppc in London, „Ter Nebelt", findet Verbreitung. — In oem sächsischen Rechenschaftsberichte wird iiiügelheilt. daß die Leipziger Polizei kurze Zeit vor der Verhandlung gegen Reinsdmss und Gen. Kenntnis; erhielt, daß anarchistische Emissäre nach Leipzig unterwegs seien, nni ihre Genossen durch Tviianiit zn befreien und die Gc- sangeiiaiistalt. beziehungsweise einen Tlieil des Landgerichtsgebiindes, worin die Verhandlungen stattfinden sollten, in die Lust zu sprengen. Bi oska n. Die Moskauer Zeilima führt auS, daß das Trei- kaiserbündniß nicht iiu Stande gewesen sei, das Blutvergießen zwischen Bulgaren und Serben zu verbüten. Dies scheine kein an- acmcssener Preis dafür, daß Rußland einige Jahre hindurch seine AktionSfreiheit gebannt. Rußland bestand in richtiger Erkenntniß, gegenüber dem Vorgehen des Fürsten Alexander, auf der Wiederher stellung des stiitns gna antv. 'Als somit klar geworden war, daß von Kompensationen keine Rede sein könne, habe der König von Serbien, der faktnch in einem Basalleiwerhältniß zn Ocstcneich- Ungar» stehe, einen räuberischen Cim'all in Bulgarien gemacht und sich sogar als Wiederhcrsteller der Rechte des Sultans gebcrdc!, während die Türkei ruhig zuiali. Mit welchem Recht that Serbien dies und womit soll die Türkei Serbien hierfür belohnen? fragt das Kaltkoss'sche Blatt, indem es hinzniiigk, daß die Türkei ohne Cinwilligung der Berliner Signataimächle keinen Fuß des bul garischen Landes an Serbien abtreten dürfe. Berliner Börse. Die Spe kulation war Anfangs rcservirt. Spater kam eine festere Haltung zum Durchbruch, die bis zum Schluß cmbielt. Auch die Nachbörse war recht fest. Spekulative Banken setzten unter dem Soniiabeiids-Niveau ei», stiegen aber bald und standen schließlich n» Vordergründe deS Verkehrs. Von deutschen Bahnen bestand sür Mecklenburger und Ostpreußen bei anziehenden Kursen Interesse. Spekulative österreichische Bahnen waren minder fest, gewannen indes; gegen Schluß auch ans die Ge rüchte über Tarifcrhöhlingcn. Montanwerthe waren Anfangs ver nachlässigt, später anzichend. Fremde Renten waren fest. Auch im Kassaverkehre übcrwog Festigkeit. Von Industrien wurden u. a. Zimmcrmann und Schönl-crr höher. Privatdiskont 2 - > Pro«. Arnnsfxr» a. M.. A>. Novdr. Yrrvit ÜN«'/». SiniiSbalin 221--,. kom- »arten UN-/,. G-IIzicr 28ü- >. «ävvirr «ü . Iprvc. Nn,ar. Svidrcitte 72,31. Gotldirdliahn —. DlSeoato.-- varmftävter —. Fest. von da», 23. Novemter, Lpem. U Ukr 1» Min. llsniol« ISO-.-,,, 1373er Rnfien SL',. Italiener SSi!omd«r»rn 11>«vnv. Türken 11-». 4»r»e. knnkitte Amerikaner 1270«. 4yr»e. U»i>«r. Kalvrcme 7S- ,. Lestcrr. Salv- rn»e 87. Prrutz. yonsal» 1»3' ,. Sgqvier PI>:„ Ottoniankank 97. Snez- Aeiien 83--,. PfaSdireen» —. — PNmmnng: risqe. Weiler: statt. Lokales nnv SächiischtS. — Vorgestern Abend !» Uhr trat Se. Biai. der K ö n! g in Wurzen ein nnd wnrde mit begeistertem Hnrrah von einer große» Mcnschcnmenge bei seiner Einfahrt in den Bahnbot begrüßt. P,i bengalischem Binitieuer paisirte Se. Majestät die Stadt Wurzen und setzte die Weiterreise nach Thallwitz per Eanipaae fort. — Wie das „Journ." meldet, ist Ihre Majestät die K ö nigi n schirschki, und Bögendorss dem Kreishanptmann Graten zu Münster und verblieb die Nacht inr Kgl. Palais. Gestern früh trat Ihre Maß die Weiterreise nach Baden an. In der Begleitung befinden sich die Hoidamc Frl. v. Earlowitz und Kamincrherr von Mmckwitz. — Se. Hoheit Prinz Albert von S a ch sen - A ltcn bürg und Gemahlin sind vergangenen Sonnabend vom Besuche des Hofes zu Dessau wieder ans Schloß Albrcchlsherg eingetroisen. — Landtag. In der 2. Kammer rührte gestern die Bcra- thimg der Regierungsvorlage über den Antani der drei Freiberger Gruben Junge hohe Birke, Bereinigt Feld und Beschert Glück zn längeren Erörterungen, in welche namentlich die von dein bewährten Vcriechtcr der Tovvelwährung, Abg. Dr. Heine, angeregte Wäh- rungSsrage stark hineinspielte. obgleich deren Löiung bekannilich gar nicht in die Kompetenz des Landtages gehört. Abg. Ackermann beantragt Verweisung der Vorlage an die Jiiianzdepittalion I. Ihm sei der sächsische Bergbau enr Kleinod, das de», Vaterland unter alle» Umständen, auch mit Opfern, erhalten bleibe» müsse. Es handle- sich liier um die Erhaltung einer Industrie von großer volkswirlhlchaftlicher und historischer Bedeutung und da sich die Unter stützungen der Gruben als ein nirziiiäiiglicheü Hilfsmittel öerausge- stcllt, müsse der Staat zum Ankäufe derselben schreiten. Man werde sich, glaubt er. auch weiteren Wünschen auf Ankauf anderer Grube» ^ nicht verschließen können. Abg. Tr. Heine hat vas der Regicrnugs- Vorlage veigegebene Gutachten des Bergwerksbircktars Bilharz da hin verstanden: „Wenn wir die Bergwerke nicht kräftig unterstützen, wird auch der Ertrag derselben ganz anshören, und wenn wir die Bergwerke zn Grunde gehen lassen, lassen wir auch 3000 darin beschäftigte Arbeiter, mit ihren Angehörigen zusammen 1.1,000 Menschen zn Grunde gehen. Also müssen wir die Bergwerke ver-' staatlichen . Leider habe man auch anderweit dieselbe Kalamität wie bei uns, z. B- ans de» MamiSfcldcr Gruben. Unbedingt sc, der Staat verpflichtet, vier Op'er zu bringen. Deren Umfang lasse nöthig seien, warum denn schon die ganze Welt in ihrem Reichch»,» unsicher sei? und nun ries er der Goldwährung sein „eetornm consec," zu, deren Veriechter nicht Charakter und Mull, genug be säßen, um eiiizngcstehen, daß sie sich geirrt hätten. Abg. Grahl entpuppte sich in längerer Rede als Gegner der Vorlage. Nicht »nr der Silberbergbau, sondern auch der Köblen und Eisenbergbali liege darnieder. Gegen die Uebernahme der Gruben durch den Staat weiß er mehnache Bedenken vorzubringeu, namentlich bc fürchtet er. daß die geplanten Melivrationcn das Doppelte der ver anschlagten Summe beanspruchen winden. Er gicbt deshalb der Negierung zn bedenken, ob eS nicht besser wäre, sich nicht eine >'o große Last auszucrlegen und lieber bemr UnterstützungSprinzip zu verbleiben. BereilS jetzt als Referent über die Vorlage in Aussicht genommen, wendet sich Abg. Gcorgi gegen einige Ausführungen des Vorredners. Ter jetzige Grund nie daS Tarniederliegen deS Fren berger Bergbaues sei der Mangel an größerem Kapital, mit welchem gewinnbringende Neuernngcn inr einen sinieiiiatischen Betrieb vorge iroiiimen werden könnten. Schon in der 'Natur des Frelbergcr Berg baues liege der Hinweis ans die Uebernahme desselben durch den Staat. Derselbe werde auch in der Lage sein, die Lohnverbältnisse der Ar beiter besser zu regeln, als es letzt von Privatunternehmern geschehen könne. Zu bedauern sei lediglich, daß die beiden größlen Gruben Himmelfahrt und Himmel-Mrst nicht mit in die Kauworlage cinge schlosse» seien, denn von ihnen sei zu befürchten, das; sie durch rück sichtslose» Abbau in den nächsten Jahren den Zustand des Frei berger Bergbaues noch verschlechlern würden. Er gicbt der Regie rillig zu bedenken, ob cs nicht angebracht sei, durch die Gesetz gebung im Interesse dieser Gruben wie deS gcsammlen Silberbcrg baucs diesem etwaigen Beginnen zn begegnen. Dem Abg. Dr Mehnert gab die Vorlage Anregung und Stofs genug für seine Jnngscrnrcde. Cr richtet zunächst an die Regierung die Bille, sich bezüglich der beiden größeren Gruben durch die etwas zu Hohen Preiösorderiingcn nicht von dem einmal betretenen Wege abbringcn zu lassen und dieselben später doch noch zu vielleicht herabgesetzten Preisen anzukanse». Eine radikale Hille sei nun einmal nur durch den Ankauf säninitlicher Gruben möglich. Unter den zahlreichen Gründen, die der Redner für diesen Ankauf anttihrf, betont er na meiitlich, daß man cs den zahlreichen Beamten und Arbeitern, die lange und treu in mühevoller und nicht gefahrloser Arbeit den Gruben gedient, schuldig sei. sie nicht in Noch kommen zu laste» Im Nebligen hofse er, daß sich durch die heutige Debatte Einer oder der Andere zum Studium der WähningSsrage angeregt sieht und hierbei zu der Ucbcrzeiigliiig kommt, daß eS mit den jetzigen Wäb rmiasverliältnisscn nicht so lortgehen könne. Der Gedanke an d!e Tvppelwährung habe bereits in den weitesten Kreisen Platz ge griffen und er habe vor Kurzem eine bezügliche Petition, nnrerzeich net von 700 Vereinen mit über 70,(00 Mitgliedern, an den Neuß- tag abgesandt. 20 Kammcrmilglicder gehörten außerdem dem Ver ein sür Tovvelwährung an. Nach Einführung der Doppelwährung, hoffe er. werde der 'Ankauf der Freibcrgcr Gruben dem Staate nick» nur einen indirekten Nutzen, föndcm ganz direkte pekuniäre Vor theile bringen. Abg. Bebel äußert sein Bedenken, ein bankerottes unlernelimen zu verstaatlichen Tballa-He sei es. daß die dre- eo - v,
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