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- Erscheinungsdatum
- 1885-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188511218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851121
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-11
- Tag 1885-11-21
-
Monat
1885-11
-
Jahr
1885
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u »r von HnaN-uIici» evltc.ttzai'brnPo.. «. Müller G-lrliv. Äillc.B.Ar'idl BkrlmVV,. vqnivttra.Ploli» Tcvüv- läve tinack. B!a»ulcrl„e biiidULIcii. Tageklatt für ^olilik, NlllMllmi,. HeMlsoerkchr. Mrsc»«mlA, Ikmdniliße. 8eIilLs<Itzckei>, 8pec!»'.itLt: empüeklt s V. Nktrlsr, ^.ltmarßt. 15. r! l'rel^Ui-ke 8>a1ts Ilituco. S--- »ml >VLsoIiv - Zl»uuk»vtur und Xinrarln tllr vrant- ^u»«t«t»nnxon, bofiväst »ich istrt Leks LodrsidsrALsss 1. ^ 0oi»10 und ir>'/«L»- quvUv kiir ^Vlld und liotilixrel klWI^ VtlllllillllllllvK^ 1» rMnUrerittruitSt, Ilt. Ussen pooiaelit von 2 Llarlc, ckis Mrlttiteu 3 Lknrlc. 8edön6 luuelitl'ci« I^oculilüßon. 3j Ulnoro von 1 50 »„, ü In «mil» 2» Ptler lu^oorvll. »» Slilucliuei-, 1. tluluibrrelior«. KIuu« i,»:el>,-r- Uitgerlrvllcr. « tf. »eine. kioniple lieckit-nuii^. N Ol«I» »sv«!«««, lriili'-r im Il(-t>4 M'i'lenvr »- rt' V- lk»« >' 7»' rk r»' r».>- ^1. II. HVeml8eü»ek, Nr. 32A. 30. latzrßiug. 41,500 Lrpl. n» 1822,) L.vIt>I>i»«>«U, »ikliopück. (leidet», UelMtlllttltei-z knos, Vorstanünmltirllvä <>«» Dnlveixtrlveielu», 2>I», t» , «l« n. .'tzntertiuung- u. urosses l.<tWr ullvr soliäv» ^rtvu V»a6»r«». ' «ltei-. " maoeviuen, KUiixMel,,- lkeiii«-, Xi-Miel liir OlikrarKte, Ul kliepütlle, Kl uiilceupllexe ete. »»«»nur» Illr den 21. Noubr.: Südostwind vo» mittlerrr Stlirkr. TOkllw-ise dewdlki, »der iroilk». Temperatur wüdreud der arvsjicn ,^clt unlcr Slull. Brmkrtun»: Orrilichr und zeitweise »ledkldildunn- Dresden, 1885. Lonnabendp 21. Novbr. Rkuefte Lelezramme der „rredvuer Stachrtchten". Dem Reichstage ist gleich bei der Eröffnung der Unir Berlin . eine Vorlage über die Regclurw >»er Unfallversicherung der Be amten und der Personen des Soldatenstandes zugegangen. Aui diese Kategorien soll das Unsallversicheru»asge,etz nicht ohne Weiteres ausgedehnt nierden. vielmehr soll für dieselben eine dienst- pragmatische Regelung erfolgen. Eine weitere Erwägung dürste »nineiitlich die Bestimmung der Vorlage verdienen, ivonacli die Pensionen verunglückter Beamten auch bei einer solchen Verschul dung der Verlebten wegsallen sollen, welche Dienstentlussung zur Folge hat. Verhungern kann man diese Leute nicht lassen. sie würden also der kommunalen Armenpflege zur Last fallen. Tie damit verknüpften Uebelttände haben aber gerade zur reichsgeictz- lichen Regelung der Unsallversicherung geführt. Kann man m dein angegebenen Halle nicht die volle Pension bewilligen, so wäre doch zu erwägen, ob nicht ein dem Existenzminimum entsprechender Be nag zu gewähren sein würde. — In, Etat der Reichspostverwal- tnng ist cm Betrag von 60,OM Mark als erste Rate zur Errichtung eines neuen Tienstgebäudec- in Wechau eingestellt. In der Be gründung wird darau» hingewirsen. das; in Werdau, einem Haupl- sitze der iächschen Wollspinnerei und Weberei, der Post- und Tele- gravhenverkehr in lebhafter Entwickelung begriffen »st. Tie vor« bandeiien Miethsräume reichen nicht aus. andere paffende Räume sind nicht zii haben und so soll Werdau ei» eigenes Posiaebäude erhalten. Ein geeigneter Bauplatz ist bereits für 11.6M Mark an getanst. Tic Baukosten sind au» 121,558 Mark veranschlagt. Berlin. Reichstag. Die Wahl des Präsidenten erfolgte durch Stimmzettel, da die Welsen gegen die Akklamationsivahl des irülieren Präsidenten Wideripruch erhoben hatte» und zwar, weil der Präsident von Wedell-Piesdorfi in der vorigen Session den Reichskanzler wegen seiner gegen die Welse» gerichteten Aeuße- nriigen: „Sie treiben Landes- und Reichsverrath" nicht monirt Ritte. Zum ersten Präsidenten wurde von Wedell-Piesdorfs mit 202, Stimmen wiedergewählt. Von den abgegebene» 240 Stimm- 'ettstn waren 45 unbeschrieben. Zum ersten Viceprüsidenten wuroe ». Frankenstein (Centrum) mit Wr, zum zweiten Picepräsidenten Hosfinann (freisinnig» mit 207 Stimmen wiedergewählt. Die Wahl der Schliffführer, darunter Ersioldr. erfolgte per Akklamation. Die Gewählten nahmen die Wahl an. Morgen stehen Rechnungssachen und Unfallversicherung iür Beamte und Mikilärverionen aus der Tagesordnung. Die polnische Fraktion d-P Reichstages brachte eine Interpellation wegen d« polniichen Ausweisungen ein. In der« leiben werden die Ausweisungen verurtheilt und wird die Frage gesiellt. was die Reichsregierung zu thun gedenke, uin weitereAus- ir» iiuiiae» zu verhindern. — Tie konservative Fraktion des Reichstages iviro voraussichtlich demnächst den Antrag betreffs Ausnahme des Brsahigungönachweises in der Gewerbeordnung (Antrag Ackermann) wieder einbrinaen. Der Antrag gelangte in der vorme» Session lischt zur Erledigung. Das Centrum brachte einen Antrag auf Einführung der Berufung in Strafsachen ein. Die Kolonialstage ivü schon bei der Generaldebatte über den Etat zur Sprache ge bracht ivcrden. I» die Berathuna des Etats wird an, Dienstag eiiiaetrctc». —Vom ReichSlagSdau soll im nächsten Jahre das Erd- gi ichos; fertig gestellt werden. — Die Sozialdemokraten brachten das Rrbeiterschutzgesetz in wenig veränderter Fomi ein. Berlin. Betreffs der Verhaftungen von Zahlmeistern wird milgethcilt, das; der entlassene Commis eines Hildesheimer Liefe ranten diesen wegen Uebervortheilung der Militärbehörde denun- ziile, woraus die Verhaftungen der mit den Lieferanten in Verbin dung gestandenen Zahlmeister im Interesse der Untersuchung er- wlate. Es sollen Zahlmeister von sechs (sechsten ?) Armeekorps in Mitleidenschaft gezogen leim Berlin. Dir.Nationalzeitung" äußert sich über die deuffch- freisinmae Partei und speziell Richter: Er werde die deutsch-frei sinnige Fraktion, die hauptsächlich wegen seiner MWebigkeit im Lande bei dem ersten Wabldebut sofort ein Drittel ihres Bestandes öffentlic! , Richter's Parlamentsreden ist. Er habe sich durch diese seine be Meinung nur insofen, in "" ' ilsreden ist. Ei zen Presse, auch den etracht, als sie das Echo sich durch diese seim seiner Fraktion nächst öltsit die Zeilnimen nicht nölhig Inhaber parlamen- die ö für Richter Denkweise mit der stehenden Blättern überworsen, da haben, sich so behandeln zu lassen, wie manche tarischer Mandate (Anspielung auf Partidiäten). Wien. DieDonau-Dampsschlffsahrtsgescllschast zeigt dir vom Widdiner Fcstunyskommandanten in den letzten Tagen ungeordnete Sperrung als «ungehobelt an. P ariS- Tie Stimmung für das Kabinet Brisson hat sich gebessert infolge seines entschiedenen Vorgehens und weil die Mehr heit der Kammer jetzt keinen Ministerwechsel wünscht.—Der Tonking- kredit wird bewilligt, da es sich dabei nur um eine Uebertragung des Kredites auf 1886 handelt. Belgrad Die Kämpfe bei Slivnitza dauern cntscheidungS» los fort. Garaschanin wurde zum Könige gerufen. Die Ber l i ner Börsc war im Allgemeinen fest und die Mehrzahl der Kurse stellte sich besser. Das Geschäft war ziemlich belebt, besonders in Eisenbahnen, tür welche ein Dcckunasbedüffniß bestand, namentlich für Mainzer und Mecklenburger. Kreditaktien waren ruhig. Diskontogcsellschatt und deutsche Bank belebt und anziehend. Für Bergwerke machte sich eher Realisationslust be merkbar. Fremde Renten waren fest. Im weiteren Verlaufe schwächte sich die Tendenz, besonders für spekulative Bergwerke, ab. Im Kassaverkehrc waren dieselben dagegen anziehend, evemo In dustrien. für die eine gute Nachfrage bestand. Oesterreichi sche Prioritäten waren behauptet, Privatdiskont 2"/« Proz. Kranktur« a. M., Ä>. «rr»I» Ä8',. St»a««»»»n StS. L»m- »irdc» UV. Galizier . »«»„er M,«t. <»r„. Uaaar. Geldrrnte 7V,SZ. Goüdarddah» —. Dlvront» Ive.O. Darmstidirr —. Rubi». « Ir «. Ä>. Rovrindrr. «lredi« LM.2V. S„„«balm 271.10. L°m»ardeu IM.VV. N-rdwegb. l««. Markaoie« Si.ii«. N»,. girr»«» 2«^0. - «»lg,. »arl, . «>.«,»»». ««»,». «ent, 79.». »«Irl»« t«8.l». J»»I«e»rr SS.lv. «ta„«»»»n VVS.7V. Limiar»«» 283,7V. «rtorUütrn Svanier De», «olvrnttc-. »»,„„.329.00. Ott-mmen «98.0». Schwach. L,n»»n. 2». Raocmter. vorm. II Ubr 10 MI». «k-ns-I« IO»',. 1873er «»8e» Italiener »> ,. L,m»,r»en ll-... «»»». Türlen I1-... «vrac. I»n„r»e «mertlaner I27>,,. 1„oc. lln»„. »al„e„e 79 .. Oefterr. «°I»- rrnir 87. «re«». Eonsal« IW-,. «„„er «1. Oliamanvank !>7. «»ez- «eNen 88 -,. «latzdl-ean, x.,.. — Stimmun»: giest. Mcner: «al». ». >Geirei»emarl>>. Sviritu« »r. 10O t!Uer '.s>.. »r. «»en-M-l 38^0. MLi-ä»»« «a»,en Rovraiver-Decembtr 132,0«, " Ov. NüdSl lora pr. Rovrmder «S.VO, Link umsatzlao. — Weiter: Trübe. vr » « l « » . 2«. Siovtuiber, R, IOO Prve. „. Novemder-reremtee 39.20. «beizen „ Nonembrr — »r. «»ell-Mal I3S.00. pr. Mal-Jnnl 138/ pe. «»».-Lee. «28,. »r. «Vril-Mn« 17.90. « 1 r»e 1» . 20. Rvvcmacr. »iachm. I N„. iGeircldemark,!. Wetzen richi», l„a 111-110. »r. Ravewver.Drrrnidcr 119.V«. »peN-Ma« 1«I.l»>. Ra»»rn " r.-»err»»er 198^0. Spril.Mni I3...V0. . «prU-«»> 1«Ä>. «»tet,»« Deermvrr-Onnmrr 97,8», detza»»ttt. laea 190—128. »r. «„br.-l Dresden, den 21. Dtvvember. — Se. Majestät der König begab sich vorgestern mit Sr. Kgl. Hoheit dem Prinzen Georg und Sr. Erlaucht dem Prinzen Georg von Schönbiirg-Waldenbnrg in Begleitung des Finanz ministers Freiherrn v. Könneritz und des Generalleutnants General- Adiutant v. Earlowitz. iomie dcS Wirk!. Geh Rath Oberhosmeister v. Lüttichau »ebst dem Oberstcillmcister v. Ehrcnstei» und mehreren anderen als Jaadgäste geladenen Cavaliere» nach Moritzburg, um im dasige» Foistrevier eine grössere Hochmildjagd abzuhalieii, wobei das Jagdirübstück im sogeiiauiileu Helllianie, das Jagd-Tiner aber im kgl. Schlosse zu Mvntzburg abgchalten ivurde. — Ein Theil der sächsischen Laiidiagsahgcordiieten, welche zu gleich Mitglieder des Reichstages sind, habe» sich, wie die Abgg. G ü uthe r und Acker m ann zu den Verhandluugen desselben naä, Berlin begeben. Die U- brige» haben es vorgezvgen, vorläufig an den Verhandlungen des sächsischen Landtages rheilzunehmen. — Der vorgestrigen Stadtverordneten sitz nng vräsi- dirte Herr Vieevorsteher Lsiv. Matthäi: Herr Geh. Hoiratli Acker mann ist für die Dauer des Reichstages beurlaubt. — Infolge eines Antrages des St.-V- Andreien und Ge», wird der Rath er sucht. auch in der Johannstadk eine VolkSbibliolkek zu errichten. Da von dem dorffaen Bczirksvereme 200 Mark für diesen Zweck gesammelt morde» sind, io würde die Stadt »och 1800 Mark zur Gründung der Bibliothek u»v dann jährlich 1200 Mark zu ihrer Erhaltung zu bewillige» haben. — St.--V. .Hartwig hat einen An trag eingebracht, narb welchem der Rath zum Beitritt zu einem Gesuch an die kgl. Staatsregierung ersucht werden soll, dahingehend, ..Hoctidieielbe wolle im Verein mit der Landesvertretung eine Ab änderung des dermalen bestehenden Brandkassengeietzcs dergestalt vornehmen, daß entweder der Stadt Dresden der Austritt auS der Landesbitindkasse gestaltet oder doch mindestens ffir sie in Zukunft die» Beiträge um so viel niedriger gestellt melden, als die hier m Frage sonimendcn großen und kostspieligen Institute der hiesigen Stadtverwaltung, die Wasserleitung lind die Beiu'sieuerwebr. im Verhältnis; zu anderen Orte», welche solche Institute nickt besitzen, d>c FeuerSgeiahr vermindern." Der Antragsteller rührte die im Antrag selbst enthaltene Begründung desselben wortreich aus und behauptete, die Stadt habe in der Periode von 1850—1881 nabe an 5.000,000 Mark Brandkasse gezablt und nur 7—800,000 Mark als Brandenffckädiaungen zurückerhalten. Wie die Brandversiche rung sür Dresden dann sich gestalten soll, wenn der Austritt ans der Landesbrandkasse erlangt würde, darüber scheint er sich selbst noch nicht recht klar; er meint, vielleicht könne sie dann die Stadt übernkhnie». St.-P Wetzlich meint, der Antrag enthalte längst allgemein empfundene Wünsche und es werde ihm jeder Bürger beistimmen, wen» er auch durchaus nichts Neues brächte, auch nicht einmal in seiner Begründung. Auch sei der Antrag nach der heutigen (19. dies.) Verhandlung in der 2. Kammer eigentlich über flüssig. dg in derselben, bei Gelegenheit der Berathung über das Brandversicherungsgesetz, Herr Bürgermeister Bönisch im Interesse der Stadt denjclbe» Gedanken ausgestihrt habe. Er (Wetzlick) glaube aber nach der Rede des Ministers nicht daran, daß ein An trag, wie der obige, irgend weiche Aussicht aus Erivlg habe, wenig stens wäbrend der jetzigen Session nach der süblbaren Stimmung der Kammerniajoritä» gewiß nicht. Die Wetzlick'ichen Aeußerungen werden von Herrn Stadtrath Teucherl bestätigt. Der Rath habe sich längst mit den,, was hier St.-V. Hartwig vorbringe, beschäftigt und bereits durch Anträge an die Regierung darnach gestrebt, daß der Stadt von der großen Summe, die ihre Einwohnerschaft Brand- kasse zahlen müsse, mehr als bisher wieder zu Gute komme. Es sei auch Erfolg enielt worden, indem die Regierung vorichlägt, daß von den Brandkaffenbeiträgeu anstatt bisher nur 4 Proz. nunmehr 6 Proz. an die Stadt zurückgczahlt werden sollen. Der Antrag Hartwig sei ja gut gemeint, aber — wie könne man überhaupt auch nur für möalich halten, die Negierung werde eine Stadt mit einer Viertel Million Einwohner und über 7000 Grimdslücken aus der Landesbrandkasse herauslassen. Das könne sie schon der Kon sequenzen wegen nicht, cs würden ja dann alle Städte tommen. Der Hartwig'scbe Antrag wird schließlich dem Rechts- und Finanz- Ausschuß zur Berichterstattung überwiese». — Der genannte ver einigte Ausschuß berichtet hieraus über die neulich aus derSkeuer er f o rm v o r l a g c — die im klebrigen bekanntlich Annahme ge funden hatte — zurückgcwiesenen Positionen über Bier uud Schlachtvieh und es wird uacb seinen Vorschlägen der Tarif sür die indirekten Abgaben betreffs obiger Positionen mm folgender maßen »estgestellt. Für cingesührtcS Doppel- und Lagerbier, cin- 'chließlich des ivgen. bavrischen und im Zollverein gebrauten sogen- böhmischen Bieres 60 Pi. und für das Einfache und Halbbier 40 Ps. pro Hektoliter, dagegen sür im Gemeindcbezirk gebrautes Einfaches und Halbbier 25 Pf. und andere Bierarlen 60 Ps. pro Hektoliter. Bezüglich des Schlachtviehes gelten folgende Abgabe- säye: für Ochsen, Stiere und Lamenrinder 10 M. pro Stück, für anderes, über 150 Kgr. schweres Rindvieh, pro Stück 8 M., für Kälber und Kalben unter 65 Kar. pro Stück i M.. für solche über 65 bis mit 150 Kgr. pro Stück 2 M. iür Sckcffe pro Stück 50 und ffir Ziegen pro Stück 15 Pi. Damit ist der Tarif für die in direkten Abgaben nunmshr vollständig iestoestellt. Zum Äemeinde- Einkommensteuer-Regulativ batte bekanntlich neulich St -V. Hartwig beantragt, man iolle auch die Erträgnisse he>anzieben, die auswärtige Viehhändler durch den regelmäßigen Betrieb ihres Handels aus hiesigem Schlachthos, ferner auswärts wohnende Direktoren und Lehrer aus in der Stadt ertkeiltem Unterricht und Verwaltungs- räthe. Au'sichtsräthe. Direktoren. Prokuristen. Bevollmächtigte und Gcichättssührer uns hiesige» Aktien-Unlkinehinnngen, Banken rc. bezögen. Nur das Heranziche» der Direktoren und weiter ge nannten Bank- und Aktien-Lrutc wurde schließlich beschlossen. Die Viehhändler müssen srcigclassen werden, da der Scklachthos ein Markt im Sinne der Gewerbeordnung ist und von dem ans offenem Markt erzielten Erwerb eine Kommunsteucr nicht erhoben werden darf. Die Ansicht des St.-V Hartwig, der Srhlachtviebbos sei kein Markt im Sinne der Gewerbeordnung^ wurde am Gncnd des Gesetzes durch Bümcrmeisler Bönisch und Stadtratb Hendel gründ lich widerlegt. - Schließlich, nachdem somit die Steuerreform-Vor lage nunmehr als fertiges Ganzes zu betrachte» ist. wurde» noch die sännntlichen, aus die Steuermorm bezüglichen Petitionen und Anträge für erledigt erklärt. Nun ist freilich abznwarten. wie sich am nächsten Jahres'chlnß das Ergebnis; der ausgeführten Reform darstellen wird. St.-V Th>el sagte znm Schluß noch Folgendes: Man ernte zwar als Stadtverordneter, wenn man noch w thätig sei und noch so das Beste wolle, von der Menge selten Dank, cs sei denn, man übe eine recht gerä »s chv o l te Tbätig- keit. Daffir habe ein Theil der Menge Bewnndctimg und da gäbe cs wohl auch Dank: heute dränge cs ihn aber angesichts der Be- > wSltiauna der Riesenarbeit dieser Reform zunächst sür den Reseren-! ten, St.-B. Dr. Nippold. dann für die Ausschüsse und sür Geh Justizrath Tr. Rüger, der als vormaliger Bürgermeister bekanntlich den ersten Entwurf der Reform ge'chaffcn habe, einen protokolla- , rochen Tank zu beantragen. Tiefen Worten folgten allieitige Bravos und allgemeine Zustimmung: St.-V. Hartwig beantragte den obigen Dank auch am den späteren Bearbeiter der Vorlage, Herrn Bürgermeister Bönisch. zu erstrecke», was gleichfalls unter Bravo Zustimmung fand. — Im klebrigen wurde noch geneknnigt, daß die Stadt der Parvchir der Marlin-Luther-Kirche ein Tarlehn vo» 200,000 Mark zu 1 Proz. giebt. das; iür das ieit 1. Oktober d. I. in Besitz der Stadt befindliche Kömet-Musenin die Versiche rungssumme von 1116 Mark aus 10 Jahre, und der Iknterhaltungs- auiwand für das letzte Ouarlal d. I. mit 860 Mark bezahlt wird. Endlich findet auch das revidirte Sparkassen-Regulativ, nachdem der Rath den diesjährigen Anträgen und Wünsche» beigesliiiimt, Mitvollziehling und wird im Einverständnis; danul erklärt, daß die ve-üglick der Verzinsung der Einlagen i» dem neuen Regulativ ge troffene» Bestimmungen unerwartet dcS Jukrnsttretens desselben vom 1. Januar 1886 ab Platz greifen. — Tie übngen Gegenstände der Tagesordnung wäre» nickst von allgemeinem Interesse. —- M i t t h e i lu u ge n a us dem Staatshaushalts- Etat. Tic Posten des auß-'rvrdeiitlickicil Etats sind von aussühr- lichen erläuternden Bemerkungen begleitet, denen wir im Folgenden einige Hauplstellen eittnehincn. Für die Erbauung eines Winler- hasens bei Rieia werden, wie ichon kur; erwähnt. 616.«M Mk. und sür die Erweiterung des dortigen Elbguais und die Erbauung einer neue» Quai - Verbindungsbahn 784,000 Mk. gefordert. Der Um schlags-Verkehr auf dem Elbguai hat sich in den letzten Jahren in ungeahnter Weise gesteigert. Während derselbe im Jahre 1878 im Ganzen 25.607.567 Kgr. betrug, halte er sich am 112.886,760 Kgr. im Jahre 1883 und aus 203,053,210 Kgr. im Jahre 1884 gehoben, und auch im Jahre 1885 ist trog der ungünstigen Waiserstandsver- hältnisse ein weiteres Steigen bemerkbar gewesen. Bei den Er örterungen, welche angestellt worden sind, üm Klarheit darüber zu schasse», aui wclche Weoe den durch den gesteigerten Verkehr bedingten Unzutiäglichkeiten auf die zweckmäßigste und nachhaltigste Weise abge- § hol'e» werden könne, zeigte es sich, daß eine Verlängerung des < Quais stromaufwärts nur eine beschränkte Abhiffe schaffen würde. ! Obwohl eine solche Anlage den Wünschen der Stadt Riesa besonders : entsprechen würde, io würde »och dieser Richtung hin doch nur eine ziemlich eng bemessene, nicht ausdehuuiigsfähige Anlage ge-. Wonnen werden, und die Erbauung einer leistungsfähigen Ver bindungsbahn nur schwer durchführbar sein. Aber auch eine blöke Verlängerung der Ouaianlage stromabwärts würde sich nicht als zweckmäßig bezeichnen lassen. Dagegen schien es ganz besonders passend zu sein, die Döllnitzbach iür den in Frage stehenden Zweck zu benutzen. Diese bildet von ihrer Einmündung i» die Elbe ein natürliches Becken, welches eine Ausdehnung von ungefähr 10 Hektar besitzt. Hier läßt sich in großem Maßstabe eine Ouaianlage. zugleich verbunden mit einer Hasennnlage. Herstellen. ES ist daher beabsichtigt, an der Löllnitzbachmündung bei Rieia einen Schutz- Haien anzulegen, dessen eine Seite aber mit einer Quaimauer zu versehen, um denselben zugleich für den Umschlagsverkehr nutzbar zu machen. Der Haie» wird rechtwinklig zum Elbmome liegen und sich von diesem bis zur Rieia-Skrehlaer Straße erstrecken. Er soll vorläufig eine Breite von 60 Meter und eine Länge von 600Meter erhalten, wodurch Raum zur Unterbringung von etwa 70 großen Elbkäbnen geichaffen wird. Eine weitere Ausdehnung der Hasen- autage aus nahezu die doppelte Fläche ist im Falle eintretenden Bedür'nisses leicht ausüihrbar. Am Eingänge des Halens soll ein Vorhafen angelegt werden, von welchem aus die Schiffe, vor dem Ändrange des Stromes geschützt, die Drehung in die Hasen mündung leicht aussühren können. Die Anlagen sollen von de» Wasserbauverwaltung geschaffen werden. — Für das Schmerzenskind unserer sächsischen Staalsbahnverwaliung, die Chemnitzer Bahnhoisanlagen, haben sich wiederum, wie gleichfalls schon erwähnt wurde, zahlreiche Um- und Neubauten als nöthig heraus- gestellt. 2.0(41.226 Mk. werden sie Alles in Allein zu stellen koninien. und 822.000 Mk. sind hiervon in den neuen Elat eingestelll. iodaß für de» Etat der übernächsten Finanzveriode noch etwa 1,183.000 Mark übrig bleibe». Ter Verkehr bat sich aus dem Chemnitzer Bahnhöfe ganz wesentlich gesteigert, iodaß man-die Wagen-Ein- und Ausfuhr >m lausenden Jahre aus 876.500 Stück schätzt. Die von der letzten Stündeversammtung bewilligten Gleise»weiterungen haben eben nur anSgereicht, um gänzliche Verkehrsstockungen, wie sie bereits im Jahre 1881 eingetreten sind, hintanzuhalten. Ten Hauptübelstandeil aus dem Bahnhose in Chemnitz, welche aus der. eine zweckmäßige Betriebsführung bindernden und die Uebersichtlichkeit ganz wesentlich störenden Schmalheit der ganzen BahnlMSanlage herrühre», hat diese gcringiügiae Erweiterung, io werthvoll sie auch sür die Ab wickelung des Bertelircs sich im letzten Jahre erwiesen bat. nicht abhelsen können. Eine gründliche Umgestallnng der dem Güter verkehr dienenden Anlage» läßt sich bei der zu verhoffenden weiteren Steigerung des Verkehres nickt mehr abwcisen. und hierfür soll die gewiderte Summe verwendet werden. Auch der Ccimmilichauci Bahnbos beansprucht die beträchtliche Summe von 669.900 Mk. sür Erweiterungsbauten. Anfangs war beabsichtigt, für den Kohlen verkehr, welcher in Crimmitschau 1883 etwa 60 Prozent des Gesamml aütcrverkchres betrug, einen besonderen Bahnhof anzulegen und cS ist im Clat 188283 der Betrag von 70.000 Mk. für den Ankau» des benöthiglcn Areales bewilligt, dieses Areal auch erworben worden. Im Etat ffir 1884 85 wurden weitere 87.100 Mk. für die Herstellung der Planie des neuen Bahnhosstheiles bewilligt. Bei der näheren Bearbeitung des Projektes aber wurde die lleberzeugung gewonnen, daß angesichts der inzwischen cingetretenen weiteren VerkehrSsteigeriing die Anlegung eines besonderen KohlenbohnbosS aui dem erworbenen Areale nicht genüge, nni eine vollständige Ab Hilfe ffir die bestehenden liebelstände zu ichasfen. Plan bat sich deshalb entschlossen, außer dem bereits erworbenen Areal das zwischen dem gevlante» Koblenbahnhos und dem Hanplbalnibofe gelegene, allerdings schon bebaute Areal Zinn Preise von 360,000 Mk. zu er werben. Unter Benutzung die'es Areals wird eine Anlage ae wonnen, welche auch einer weilgehcnden Entwickelung des Verkehrs Raum bietet. — Die Vorträge ln der Aula des Wettiner G h m na sin ms, in welchen recht interessante Themata bchandcl! werden, erfreuen sich wohlverdienter Beliebtheit in vielen Kreisen Auch bei dein vorgestrigen 5. Vortragsabend war der schöne Saal gestillt. Ein gans besonders anzicheiiver Gegenstand war cs, den >Xrr Oberlehrer Tr. Maas ansgewäblt halte: Das deutsch« Märchen! Die Aiisffibninacn 'eines etwa l'offmdigeii Vortrages bewiesen, daß er mit der Märchcnpoesie vollkommen vertrant und sehr befähigt ist, i» wissenschaftlich gediegener und zugleich gefällig populärer Darstellung sür das Märchen — nicht das an>gcv»tz!c. sondern das schlichte deutsche Volksmärchen - lcbhoff zu iisterssirev Nach einer, sinnigen Einleitung in poetischer Pros«' »elbieitete ^ sich »der die Entstehung und Enlirsillluüg deS Märchens, dc^ Unterschied zwischen Sage und Märchen, die durch geistvolle. Forscher klargestellttzn Beziehungen zur germanischen Mtstboloaie. 02 er» rv xs I
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