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- Erscheinungsdatum
- 1885-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188510304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851030
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851030
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-10
- Tag 1885-10-30
-
Monat
1885-10
-
Jahr
1885
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IN» fronen wollten, ob man t»m ardacht«, Projekt Schwiengkeiten >» de» Tr» lcaen Ker die» Hi, Dculichiand <o »>ihl>che N'i«e»»etu»eu sitidern werde Noch länaeren, Ai»cnthallru»d mehnachen Konte re» ;c» in» Aus»vä»tme» Amte wurde den Missionären der Bescheid geneben, daß ein denliches MüsionshanS au» preußiich«» Gebiete der Mai ' . ... * ' * neu der Mainelche nicht errichtet werden könne und dag Nieder, laisunaen tatbolucker Mmioudre »»Kaincrun nicht gestattet würden, weil »eilen- der NcichSreaiernng mit der Protestant,schen Baseler Missiou-aciellschast eiu Vertrag abac»chlotscu worden ist. uach weickein sich da» Reich vewstichtet. katboinche» Mllsionärr» keiucr- lei Nicd«iäflnngea in Kaineru» »u gestatten. Dir „Germania* be merkt zu viele«» ihrem Beruht: Diese Tbatsacben sind treilich nicht Eignet, dem katholischen Volk« und dessen Vertretern in» Reichs- wge die Kolonijalionspolilik schmnckhgst zu machen, denn wen» in den deutschen Kolonien kathvlnche Priester nicht ardttldet wecheit, io ist «S auch den Katholiken unmöglich aemacht, sich daselbst niederznlasfen und von den Kolonien BoNheile zu erzielen. — Die letztere Cchlußsolgernng geht ikdrn'nll- zu weit, denn wenn In Ka merun keine tatholiscl)en Missionäre iür die Eingeborene» zugclassni weiden, ist damit nicht gctaat. daß satholiiche Priester tür die Weihe» ausgeschlossen sind. Eine prinzipielle Au-ichlreßung kalho- liicher Miisionäw von deutschen Kolvinaigebietcn, während ebanae» li'che zugelassr» würden, ist nicht zu rechtsertigen. Zunächst nicht, eil Trntlchlnnd ein paritätische» Land ist: und fenicr dämm nicht. > allen kirchliche» Einrichtungen und weil „ . . „ — ^ ivril ni der Kongo-Akte (Art. v> aucn tiraiiiche» G>nrichtnng alle» Milsioiien der gleiclie Schutz zugesicherl ist Möglicherweise heziveckl die prruhiseye Negierung nur, durch Abgrenzung des Tliäligkeilsgrbicle» der verschiedenen Missionen die ärgerliche» Zänkereien zu verhüten, welche ott in fremden Wrlitheilcn zwischen wiiknrmendcn evangelische» und katholischen Missionären ent standen sind. ' Oesterreich. A»lS dein Prozeß wegen de» Königinhos« Ueberinlles. Tieren Eindruck «»achte die Aussage de» deutsche» Angeklaglen Bandisch. Derselbe zeigt mit zitternden Händen in aebrochenrr Haltung ani die erlittenen Verwundungen bei den 2lrmwü>icn hinter der Stadl Lvuigmhvr. Er sei kein Ezechrnieind. er spreche selbst czechikch, lasse die eigene» Kinder Ezechnch lernen and Hobe zwei czerhische Frauen geheirathrt. Tie Anklage, er hgbe ezechikehe.Hunde yeniicm iei also schon deshalb unwahr. Bandisch elnldcri dir schrecklich«, Szenen bei der Abiahrt des von ihm ge willten Wagen». Die niilighrendcn zwei Damen icie» so hkichimp» and vcihöünt worden, daß er sich schäme, hier die Worte zu wieder hole». Weder bei der Ankunft noch hei der Ahiahri der Turner iei Polizei sichtbar gewesen. Außerhalb der Stadt sei plötzlich von der an der Straße Lpalier bildenden Menge ein siseinlicher Stein hagel gegen den Wage» geschleudert wenden. Ter Angeklagte, von Bin» liberslröint. kmmle die ichrucnde» Picrde kann» erhallen. „Es war schrectlich lauter Blut und lauter Blut." Die Augen konnte er var Koch und Speichel, wie er bespuckt worden iei, nicht öffnen. Tie i»> Wagen sitzenden Personen Huben das Spalierleder zum -chutze gegen de» Steinhagel über die Köpfe gezogen. Tic Wagen wirst« und das Rückeilieder »eien zcrschlage» und zertrümmert worden. Vierzehn Tage habe er zwilchc» Leben uns Tod geichwebt. Die Äerztr meinten, er werde an der erhaltenen Kopfwunde slcrbc». 'Gelächter unter den Angeklagten und un Auditorium.! Ter Prä sident. sich erhebend und einen schgricii Stein zeigend: „Wenn man -int solchen Steinen in den Schädel getroffen wird, so ist es ein Wunder, wenn man nicht Ivdt ans dem Platze bleibt.* »Bewegung,) Angeklagter Fabrikant Mandl (Den sicher) entwirft unter steigender Erregung ein wahrhaft haarsträubendes Bild von de» Leiden der Deutschen speziell in Köiiiginhvs. Schon vor dem Turnfeste wur den unirr ezechische Anhänger rvlh-weiße üocarden vcrlheilt und Bier gezahlt. Ein Beu-eiligter, der hiervon erzählte, sei aus Kö oigindos ansgewicien worden, damit er in der Verhandlung nicht imsiage. Mandl verliest einen Brief des Bürgermeisteramtes von Königinüo» an seinen Vater, in welchem seme Entiernnng aus der väterlichen Fabrik verlangt und erklärt wird, daß sür ieine (Mnndl's) Sicherheit nicht nirhr garantirt werden könne. Sechs grundlose Strafanzeigen leien gegen ihn (Mandl) erstattet worden. — Nach 'sich bemchle der Verthcidiger Dr. Hcrdlüzka mit Hem, Mandl das loasö Fiala; die Wirlbin. welche in der an den Salon aiigreii,cnde» 'lache sich bciand, hatte Auslrag gegeben: „Wenn Mandl kvinint, isi kein Kassee sür ihn da " Tie onweiendcn Ezechen klatschten Bei »Al und lereichnelen cs als Provolation, daß Mandl überhaupt i> . n vssentliches Lokal gehe. Teeielve erhielt richtig keinen Kassee. r,n> Hotelier, bei dem Mandl Quartier »ehnic» tvollle, crklülte, .nicht sür alles Geld in der Welt" ihn auizuiiehmcn, da er sonst iiche» um alle Kniidschasten käme. Ter Hee>esa»s>ch,>lß der ungarischen Delegat io» genehmigte das Mehrm'ordeniih zur Ausbesserung der Gehalle der Snballernr'isiriere and zu» Ansrnsirmg der iicubeiördeilen Majore. Beölby erwähnte .nationale» Zwistigkeitc» iu der Armee. Ter Kriegsniimster Bulaiid! «wiederte, daß er eine die nationnlen Zivi'ligkeileii be- habe, da solche überhaupt nicht uöthig lienende Ordre nicht erlassen l» war. Drcie Zwistigkeitc» scie oeieinzellc Zniammeiisiößc. ani eimache Wirihshansichläaereien zu rednznen, io m Pilsen, wo übrigens nicht 30. sonder» 3 Periviie» verwandet worden seien. Tie Ursache seien leichtfertige Frauens Personen gewesen. Frat.keetch. Die Müiizkoiiicrenz In Paris hat ihre Arbeiten beinahe vollendet. Frankreich, Italien, Griechenland und die ?chmc>; habe» sich über de» legalen Kars und nahe;» auch über die Mi»>daiions!laiiiel geeinigt. Die vier Staate» habe» beschlossen. ne eigene Mnuzninon ohne Belgien zu bilde», falls Letzteres den Veichlnjsen nicht zustimmcil sollte. Tie Konferenz hat sich bis zum nächsten Freitag vertagt. Paris, dl. Ter frühere Kom'cilprttsidc»t Jules Ferch, der augenblicklich in Straßbueg ist. äußerte sich über das Remltat der Wahlen, daß es Jede» habe überraschen müsse», aber die Konier- vmwen hätte» sich Mittel bedient, wie sie eben »nr unter einer Ncpnblck. wo vollständige Preß- und Redci'reiheit und unbeschränktes VesianmilimgZicchi bestehen, angewandt werde» könne». J»> Vv- aeiendepariemenl seien nllcm 200.000 Fres. vo»i monarchistische» Walillonntce verthelll warden und hätte Jeder der 120,000 Wähler nicht weniger als ll Broschüren ui's Haus geschickt bekomme», einige sogar mit Illustrationen. Auch habe der EleniS seinen E»>- siuß in aniirevnblilanischem Sinne angewendel, indcni er stets die i-egieumg dmstcUe, als uenolge sie die Kirche als solche und wolle Elmstenibnm ausrolteii, aisilatt blvs den Jiilrigue» einiger mim« Mischer PlicNer ein Ziel zu setzen. Ferch sprach bicHofsnung „och emiiial Minister zu werden, wenn auch nicht gleich, da rorlüiisig Prision »och testsiehe und die Radikalen bei denieldem z» v-el Chance» hätten, aber er hosst oni Ercignisse von Anßcn. welche chm zu Hilie kommen löinicn, deshalb sprach er sich auch vlos mit üntzersler öieicwe über die Angelegenheiten in Eliaß-Lolh- rmg'ii aus >md iagte, er könne erst nach seiner Rückkehr in Paus ein Uetheil iällcn »nd werde dann auch der Presse einige traurige, ober sehr »othwendigc Wahrheiten über die Verwaltung, die Gcr- manisation der sjieichslaiide und ihren Patriotismus miltheileu. Jules Feich wohnt m Straßburg bei Herrn Cchützcnberger. Thoniassladen Nr. 4, er macht fleißig JagdauStlüge. nach den» bei Schirmeck gelegenen Schloß Bergheim und der Rheiiimsel; lein tägbcher tve'ähike dabei ist der Protestler Kable, Mitglied des deuische» Reichstages. — Im letzte» Mmislerralh wurde die Petition emer dentichen ^vticriegesellichast, ihre Loose auch in Frankreich »erkaufe» zu dürfen, nicht genehiiiigt. — Das kleine Ton Ehancc- ladc bei Perigueaz war der Schauplatz eines traurigen Ereignisses. Diese Orsichail ist ganz ans einei» Berge gebaut, der mehrere Stein- briichc eiithält. Terielvc ist mm in einer Länge von 500 Metern eiiigcsiüizt und hat mehl als 10 Hämer mit leinen Fclienmassc» begraben. 15 Einwohner sind todt, 6 schwer und an 20 leicht ver wundet, Tas Rollen des Berges daurrl Tag »nd Okachl fort und iurchiet »in» neue Katastrophen. Die meistrn Häuser sind geräumt und ,ii di: Bestürzung unter der Beoölkernna unbeschreiblich groß. Te> Minisler des Innern hat eine sofortige Ilntcrslühimg von 1500 Flaues gesandt »nd haben alle Zeitungen 2ul»kriptm»en eröffnet. TaS Gerücht von dem Ausbruch einer Revolution in Man dala» und die Ermordung des Königs von Birma wird durch den Sekretär der Bcnvatlung von Britisch-Birma dcmentirt. Spanten. Ter General Salamanca hat von dem Gesandte» Deutschlands m Madrid. Grälen Solms, folgende Zuschrift erhalten : Herr General! Als z» meiner Kennlniß gelangte, dnß Euer Ezeellenz auch nach de» mit dem General Baron von Lob gehabten Aus einandersetzungen Schritte gelhan habe», de» Euer Ezcrllcnz unter dem 5 Fcbr. v, I. von Sr. Mas. dem Kaiser und König verliehene» Orden znrückzngcben. habe ich nicht umhin gekonnt, niriner Negie rung hiervon Mitiheiluiig z» machen. Aut Beiehl Sr. Mas. des Kauers »nd Königs ist mir der Anstrgg eltheilt worden. Euer Ej-eellenz nulzutheilen, daß S? Ma>csläl weit davon rntscrnt ist. die 'Möglichkeit der Brrjichtlc,slung auf eine Auszeichnung zu er schweren. die Euer Ezeellenz Nicht als lösche, sonder» als eine Ihren persönlichen Gciühlcn angclhane Vergewaltigung (eiolooci-is em- plan gen hat. Um die S chwieriokett zu beseitigen, die Eure Ezeelleizz aesnnden hat. in emer olnzicll »nerkannten Form nu> den Besitz der Dekoration zu verzichten, hat Ee Maj. der Kaiser und Künia siir gut befunden. Ihre», Wunsche Folge zu leisirn, indem er bekohlen ha», daß Eure EzerUenz vo» der Liste der Träger des Rothe» AdlcrordenS gestrichen wird. Jndeni ich Eurer Exccllriiz dies achtungsvoll «»zeige, bitte ich. die Versicherung meiner aus gezeichnete» Hochachtung zu enipsanaen. Gral von Solms. An Sx. Hzcellenz den waucschrn Gene« Herrn Salamanca v Negreli. Madrid* DaS Gerücht daß eine baldige Verlobung der spanischen In fantin Eulalia aut dem Krouvrinzen Earios von Portugal bevor- »r " fvatta» ä« Li». Nctodor 1Tb steht, wird mit jedem t jedem Tage lauter, and von de» Ministerielle» ie Jnsantin Eulalia ist König Alions jüngste Schi und am lL Februar lSÜ4 aeboreu; Kroupriuz Earl oou Pvi ist kaum ein halbes Jahre all «ntzland. Di bürg hat in der Kcr ollhesraudatioii-prpzel en nicht hwester >> W orkugal es Jahre älter. Die Kriminalabthellung deS Senat» in Peter», ssationsverhandtung über den Taaanroq ichen nter Aufr^chterhaltung deS Verdikts der eschworenen. da- Unheil des Charkow« Gerichtshöfe» in mehrrren Punkten msiaehobrn und die Stiche in Betreff dieser Punkte zu neuer Urtheilsfilllnna gemäß dem Verdikte der Geschworenen einer anderen Sektion desselben Gerichtshofes überwiese». Dem Proteste deS ProkuratorS des Gerichtshofes, sowie der Einwcudungen de» Eivilkläaers und der Benheidiger wurde keine Folge gegeben. Türket. Durch Jrcide des Sultans ist der Vertrag mit der Itanguv oltomgiiv in Betreff einer E>seiibahii-A»leibe von 900.000 Pfund sanktionirt. (verkappteNriegsanleihe?) Hiervon sind 550,000 Pfund fest übernommen, der Rest bleibt zur Optio». Bulgarien. Fürst Alexander ist in Philippvpel. also in der Hauptstadt Ostmmeliens. eingctrosscn. Damit in hinreichend deut lich ausgedrückt, daß der Fm-st und Bulgarien Alles an die Aui- ccchicrhciltnng der Bereinigung setze» werden. Unter solchen Um ständen bedürfte r» eines turli'chc» Heeres, um sie wieder rückgängig zu mache», »nd zu diesen, Mittel werde» selbst die Kgileriuächte nicht greisen wollen. Welche Anschauungen Englnnd auf der Kon ferenz vertreten wird, gehl vciulich an- dem Umstande hervor, daß in, Äemlge des Fürsten Alexander bei seinem Einzüge in Philip- pvpcl der englische Agent sich befand. -ervle». Kalte Witterung und strömender Regen thatcn das ihrige, »m die Kriegstnsl zu dämpfen m der Hauptstadt wie im Lande, unter der Bevölkerung wie im Heere. Man darf sagen, daß in den letzten Jahre» für die Ausrüstung der serbischen Truppen trotz aller Schwierigkeiten sehr viel geschehen ist, allein noch blieb viel zu lhnn übrig. Gute Waffe» und Kleidungsstücke sind vor handen. dc'ch zum nicht geringen Thcil fehlt den Manmchgstcn der Tornister und der Sack, welcher die Stelle des vielgcschmähtcii Ranzens vertritt, bietet keine» Schutz gegen die Nässe. So kam es. daß nicht nur die Klcidunasslücke. welche der Soldat aus dein Leibe trägt, sondrrn auch Alles, was er an Rescrvcstückeii und Borräthrn bei sich führte, über und über durchnäßt und durchweicht wurde, ehe cs möglich war^ die Truppen auch nur »othdüritig unter Lach zu brmgen., Tie .rvlgen aut Stimmung und Gesundheit wird sich Jeder selbst auSmaleu können, der die Thatiache vor Angk» hält, daß der serbische Soldat bei aller Abhärtung und allem guten Willen doch vielmch nicht die Körpcrstärke besitzt, um iolchcu Unbilden der Witterung ungestraft trotzen zu könne», und auch nicht über M'ttel und Gelegenheit »erlügt, sich die Luxns- acgcnstände zuzuwcnden, welch« schütz gegen dergleichen bieten «chlinuner noch als den Mannschaften erging es den P'eidcn, die. niineist ganz neu und irisch angeichasst, nicht Zeit gehabt hatten, sich in die neue Lebenswege, die neuen Anforderungen und An ttrciiaungrn zu schicken. Ans de» Zollvostcn bei Badujrvac eröfsnetcn reguläre bulga rische Truppen das Feuer. Tic Serben zogen sich aniänglich zurück und verlangten telegraphisch Instruktion. Die Rückantwort lau tele, daß die Wiederbelebung der innegehabten Position zu er folgen habe. Griechenland. Tie Kammer nahm die finanziellen Gesetz entwürfe an. Tclhannis brachte einen Gesetzentwurf ein, wonach von allen Beanitengehgltk» und alle» sonstige» Zahlungen aus der Staatskasse 5 Proz. wahrend der Tauer der Mobilmachung abzu- zichen seien. — Bou der Marine wurden weitere Reserven em- hcrn'cn. England. London. 27. Olt. Ik. Das ganze vrreiiiigte'Köiiig- rcich leidet an Ueheriättigimg vvnPartcircdcn. Die Fluch derselbe» hat sich noch dnrchans nicht gelegt und droht trotz aller sichtbaren Zei chen der Ungeduld, je näher der Wählte»,»» kommt, »in so hoher zu steigen. Lord Georges Hainilton. der toniervative Kandidat von Middleiex, der i» Ealing einer Versammlung von 8000 Personen gegenüber Recheiischuit von seinem Mandat ablegle, sagte, nachdem er die Verwaltung Gladstone's iin 'Allgemeinen einer herben Kritik unterzöge» hatte, daß die Koniervative» jetzt, wie 1874« die britische Marme wieder herzusielle» hätten. Tieielbe iei n»ter dem vorigen Ministerium ani das Niveau einer elenden KgufsahrlAslotte herab- zresunken und bestünde w>c vor den Enthüllungen S>r Ward Hunt s «November >873) nur aus de», Papier. Tie Vermehrung unter der trüliere» Regierung habe während der ganzen Zeit ihres Bestandes nur >2.000 Tonnen betrage», hingegen Lord Salisbury iär die nächsten 2 Jahre eine Erhöhung um 80,000 Tonne» i» Aussicht genommen hat. Tic Marine toll durch 9 schwere Pnn>mchifse. vo» denen 7 mit Kanone» von I lO Tonne» und 2 mit Kanone» vo» 83 Tonne» versehen sind, vcmichrt werden. Nachdem Lord Hamilton das Parlamentsmitglied Erevelncm anklagte, wissentlich falsche Aus sage» zu machen, durch die Behauptung, datz die Kouservativen im Emversiimdniß mit Partiell, dem Feinde Englands, handelten, crllärtc er, daß die irländijchrn Abgeordneten gerade dcnr Wachse» der englischen Marine entgegen seien, wmans iür die Engländer eine »in so größere Pflicht erwüchse, die dazu iiölhigc» Fonds io schnell wie niözzlich zu bewilligen. — Wie aus Konfiantmopel ge meldet wird, »l »un Sir Henry Triiiimivnd Wolfs endlich abgereist, nachdem der Vertrag bctresss Egppteus rmterzeichnet war. Der Sultan hat zum Abschied den Orden Sbenkal's an Lady Wolfs verliehen. Dieselbe scheint also mehr als ihr Gemahl der englischen Politik heim Großherrn genützt zu haben. — Die R.bcllen aus Trmgvla erhalten täglich Verstärkungen. Sie sind bereits bis Hast, vorgedrimge». Große Thatigkeu herrscht in Lmdurnia». wo man Vorbereitungen zu weilcec» Angristsmärscheu tristst. Mahviu- nied cl Khcrr will sich des Distrikts von Mo haß bemächtige», um Akaickrele z» brlagenl. Tas erste Bataillon der egyptischen Infan terie ist deshalb »vivrt de» Nil henmtergeschickt worden, um die Truppen zu unterstützen, rvelchc ihre Garniion Wadh Halta ver lassen haben, weil sie zum Entsatz von Akasctreh beordert sind. Afrika. Der cuglricheReisende Juici Thonipso». welcher sich vor 8 Mvautcn im Aufträge der Airican Tradma Company „ach dem Niger begebe» hatte, ist zurückgekehrt. nachdem er mit den Sultanen vo» Gando und Sokoto Verträge abgeschlossen hat. welche der Kompagnie die Herrschau über den Niger last brs Tini- bnktil und über de» Binue. soweit als er schiffbar ist. gewähren. Außerdem erhält die Kompagnie das Recht, in allen Tbrilc» der Reiche jener Herrscher Handel zu treiben. Der deutsche Anika ivirdergegebeii werdem Nach Verdienst folgte diewn Vorträgen leb hafter Avvla»-. Ter als Viihncnsängcr hochgeschätzte Herr v. Witt bedari kaum einer Atteslirung ieiucr tüirstlernchen Vorzüge. Statt der csivaS ru akademisch berührenden Alceste-Aric von Gluck „O welch eiu sicher Augenblick," die er exakt lang, hätte er aus seinem roßen Repertoire etwas Frischeres wähle» solle». Ganz ezcellent at er später „O komm im Traum* von Lisrt und die stule sternennackrt* von E- Kretschmer vorgetragen, ehcnsv da- slotw Schistcrlied* von Fesca. Das Publikum war so ani»rirt. daß es noch eine Zugabe verlangte und diese — das schwungvolle Rhein lird von F. RieS — fand ebenfalls volle» ApplauS. DaS nicht nur sehr umsangreiche, sondern auch schmiegsame Organ, daS Vor zügliche Faltet und die kunstgerechte Betonung traten stets rühmens- wcrth in e Licht. — Auf dem Konzertpodium ist die Hampern iäugerin Frl. Scho» enreu reisende Tr. welcher Mr. Thoiiipson folgte, ioll auf de» Thompson ist entzückt über das dichtbevölkerte Land, dessen Einwohner Muhamedaner sind und da her viel Kleidtuigsslosfe brauchen. Es sei sicher, daß die englische Regierung diese Erwerbungen der Kompagnie anrrkcnncn und sie uiiler englisches Protektorat stellen werde. Krutllktou. " s In den großen Konzerte» des Neustädter Kasino lassen sich »iklst hervorragende auswärtige Künstler, die nur selten hier austreten, hören. Dies tvar auch bei dem vorgestrigen Konzert, mit welchem der kunstsinniae Bereu« die Wiiitersasion «öffnete, wiederum von Interesse. Fra» Aimcite Eisipofs ist als eine siir Elegantes besonders begabte Pianistiu längst bekannt und geschützt. Ihre Prvgnimm-Wahl entsprach ihrer Beiuhigung vortrestlich, da ihr Saint-isaöns sowie Nubiiislei» und Chopin willkommene Ge legenheit boten, in aparten Ausführungen sich ciuSzuceichncit. Vvn deni eigenartigen, ojt »us Manieritte verfallende» O-mnU-Konzert »nt Orchester vvn -Laiist-SaLnS, spielte sie den espritreichcu, inst reizender Tanzrbhthnllk aiiögeichinücklen zweiten Satz am nieislen zu Dank. Auch im ersten und dritten Satze imponirtc die tech nische Fertigkeit und die Verve des Vortrags; aber die vollendete Durchführung der bravourvollen Stellen gelang ihr nicht durchivcg. Da hätte eine hiesige Rivalin, Frau Napvvldi, mit größer« Enrtgie reilssirt: a»ch die znhörcndc Kollegin Frl. Mary Krebs pflegt «olchcS schärt« zu präzisircn. Namentlich störte bei Fran Esiivon die hä»- sine Anwendung de- Pedals, wodurch d:e stürniijchc» Passagen »»- deutlich wurden. In dcnr Ehopin ichen Nocturne gefiel der graiiöic Schluß am besten. Auch die kapriziöse Etüde sowie der köstliche Riibinstcin'sche Walr« konnten kaum fern« und einichmcichctnd«' en, Konzertvo . , .. v. Ekavanne «ne neue, sehr geivinneiide Erscheinnua. reut sie sich hier warmer Sympathie, wie aus der Begrü ßung zu «keimen war. Unter ihrer, Gesäugen eignete sich „Der Fisch« von Alfred Grünteld für die kraftvolle Trete ihres Alkes ani besten. Wenn auch die Komposition — das Lied reicht an dre Goethe'scbe Poesie deS Texte- nicht heran — nicht tiefem Eindruck mache» konnte, so erfreute man sich doch an de», schönen Stimm- klaua und dem unverkünstelten Vortrag. Noch reicheren Auslaus erzielte die hoffnungsvolle Bühiiensängerin mit dem Orsino-Trmk sied aus „Lucrezia Vorgra". Weniger glückte Schumaim's „Wib niuirg*, welche große Innigkeit und Kuustivellie im Ansdruck vcr laugt. Frl. v. Ehavainie war iilso'eru übel daran, weil sic. xu sehi durch die Siegfried Probe im Hostheater bedrängt, sich beeilen mußte, als Eroa in die Versenkung zu steigen. Da ist es freilich schwer, mit voller Hingebung zu singen. Das Orchester leistete unter Herr» Ziu»»e»»n>i» nicht nur in der Enruanthe-Ouvcrture. sonder» auch ,» de» schwierigen Begleitungen Treffliches und .Herr Eorrepelitor Brendler behauptete sich wie immer als ieinüihllg« Klavierbegleiter. B. S. f Für die DonncEtng'Abonncnten wird heute im N euüädte > Hostheater die alte lustige Nädcr'iche Zauberposse .Hlick und ,elvck" zur Aufführung gebracht. Die spaßhaften marmorne» Götter vilder, die plötzlich Lebe» gewinnen, werden von .Herrn Zmk (Neptun), Frl Olbrich (Amphitrite), Frl. Tulling« (Envido) uns Frl. Heverlein (Fortuna) dargestellt ; Letztere ist für Frl. Flösse! eilig« reten. f Zur heutigen Benesizvorstellung für Herrn Ferdinand Mr- mütler im R ei i d e n z th ea t er wird voraussicknlich eine groß Zuhörerschaft sich eiusielle». um dem Knintvekeraneu und Bühnen dickner, der sein 50iähciges Künstlerinbiläun. feiert, verdiente Ane> keimiing dartiibringen und ein Frendensest zu bereiten. Namenliicl, verdient die Pietät deS Herrn vonchanivielees M Grube gerühin: zu werde», daß er mit liebenswürdiger Bereitwilligkeit die Haupt rolle in dem Drainolet „Ruhelos" bou Nesiiiuller übernommen Hai Dadurch gewinnt die Ausführung dieses neuen Stückes doppelten Reiz, Auch das beliebte Nesmüller'iche Liedeeipiel „D>e Ziller. thaler", in welcher der Jubilar uns Dicht« selbst den Lilbenranzcl spielt, wird gewiß viel Wohlgefallen erwecken, „Kaudel's Gardinen predigten" sind eine lustige Zugabe. — Am Sonnabend Nack mittags 4 Uhr geht das Volksstnck „Mathilde, ein deutiches Herr" von R, Benedix bei erniäßigten Preisen in Szene. Abends wird „Ter Feldprcdig«" wicderhvlr. f Vesper in der Kreuzkirche, am Freitag Nachm 2Uhr, Fuge mit dem Eboeale „Ein' seile Burg ist unser Gott" sür Oovl von Ehr. G. Hövner: Reeitative. Eböre, Quintett und Doppel qucirtctt ans der Nesormauons-Caiuate (op,35l mit Orgelbeglettung von Oskar Weunaiiii. f Gegenüber der in gestrig« Nummer erfolgten Aussprache eines hiesigen Bürgers über die Zeit-Einlheilnng des Programms bei dem abgehalteiir» „Herrenabend" schreibt uns Herr Dir. Karl: „Ich will den Auslassungen dieses Herr» hier weiter mehr Erwähnung thun, indeß nmß ich betr. des Schlußsatzes — „paß: nur sür Künstler, die dis zur 12 Uhr-Peobe schlag,'» können" — hiermit ein Veto einlegeu. Schreiber jenes Artikels scheint von der anstrengenden Benuslhätigkeil eines Künstlers wenig zu wisse». Ich gestatte mir daher als Antwort eine Abichriit des derzeitigen Reperkoiis von meinem Theater zu unterbreiten, und glaube damit die Hinsälligleit des Artikels klar gelegt zu haben, Donnerstag 6 Uhr Vormittags Orchester-Evnectur: 9 Uhr Lcieprobe „Klein städter" ; 10 Ubr Orcheslewrobe zu „Kleinstädter" (Alle au» der Bühne), 9 thaler' slädtcr" mit Orchester (Alle an» der Bühne). Sonnabend 9 Uh'. „Manöverleideil" mit Orchester; ll Uhr „Kleinstädter" mit Orchester. Sonnabend zwei Vorstellungen: Nachm. „Mathilde". Abends: „Feldprediger". Sonntag früh 9 Uhr „Ktemstädter". sür Alle mir Orchester. Sonntag zivei Borslellniigen. Nachm,: „Manöver- leiden". Abends: „Kleinstädter". — Ans dieser Mittheilung des Heein Direktor Karl geht allerdings hervor, daß da von bis um 12 Uhr schlafen weder »ür de» Direktor (»iir de» erst recht gar nicht!) noch tür seine Mitglieder die Rede sein kann. Ter vetressende Art»:! schreib« hat übrigens die Sache auch gar nicht böse gemeint: e.' spricht sich nur eben die dem größte» Theil der Menge eigene Uukenntniß über das Arbeitspensum der Künstler aus, und so wird denn auch die obige Zusammenstellung sür sehr Viele iltt«essant und insvriiiirciid sein. ck Tie Käinmcwlttnvsin Frl. Mary Krebs ko'izertirte am 27. d. »nt bedenlcndci» Erfolg in der Gesellschaft „Erholung" zu Löban. Namentlich ihr Vortrag der Bcethvven'schen OH-moil Sonate. desMciidcls'sohn'schen „Uoi petuum mobilv", der Bntcarole von Rubinstem u. A. eiithnsicisninlc» die Hörer. -p Der T irigent des Allgemeinen Dresdner Mannergesangvereins Herr Jung st, hat den höchst ehrenvollen Antrag erhalten, die Voestandichast des Wiener Mannergesangvereins zu übernehmen. Dieser Wiener Verein war derjenige, der vor Kurzem in Berlin vor dem Kai»« sang und überall cnthnsiastiiche Ausnahme »and. Wenn »ich das Engagement verwirklicht, wird Herr Jüngst an Stelle WcinwnriiiS neben Kremser wirken. Dann würde das Konzerll i welches der Dresdner Mäimergciangverein demnächst im Gewerbe yanie veranstaltest, das letzte unter Jüngsi's Tlrcliion lein. In demselben kommt Podberzty's großes Tongemälde „Kaiser Rvthbmt* znm erste» Mate zur Anfsührung, ebenso das n eapolia Tviislue? „Im Winter" von Kreml«, nrit wclchcm die Wiener in Berlin Furore «regten. Das Letztere ist namentlich für dre Teuöre höchst ailitrcnaend. st Nach dein Jlibiläumskonzertc der Götze- K o tz e b n e 'sehen Ovcrnschule findet am Sonntag Abend noch cnic kleine Fcstseier ans dem Kgl. Belvedere statt, bei welcher Herr Hoorhanipiel« I a > sö eine originelle niusikalyche Kavuziiiewredigt, von Weber selbst ver saßt. i» der Maske desKomvonistcn vvrtragen wird. Die ausfällige Aehnlichkeil des Herrn Jassö mit Weber ivird jeiiien Vorlrag ganz frappant wirken lassen. Außerdem kommen anmuthige Frauenchöre. Canons re. zu Gehör. f In Cheninitz ist ein 5 iähriger muiikn l i scher Wunderknade auigetancht. Terielde spielt. oh»ic die Noten zu kennen, Alles, wnS ihm vorgcstmgcn wird, miisterhasl an» dem Klavier uach. Es ist der Sohn eines armen Maschinenarbeit«» und «regt in höheren Kreisen allgemeines Interesse. Ihre Mai. die Königin Carola hat gnädigst znaeiagk, daß der Knabe aus ihre Koste» in der Musik weit« cmSgebiidci werden ioll. !' I» etwa 14 Tagen wi> d Herr Direktor Kar l eiu Residenz- thrater-Ensemdle-Gastiviel in Plan e» i. V. beginnen. f In M annhei in wurde jetzt Wagner'S Nibest»ngeu-Ring znm erste» Male vollständig a»>ge»üh'l und ani 25. dieses nur der „Götterdämmerung" znm Abschluß gebracht. Die Hoibühiie hatte allerdings 'i Jahre gebraucht, m» dies zu ermöglichen, aber nun ist auch Alles i» würdigster Weise vollendet worden. st Der Ecllvvirtnos Prot. W. Fitzenhagen. ei» srü'»er« Schüler des Meister Grützmach«, wurde zum Dirigenten des Mos kauer MnsilveremS ernaimt. s Durch ein Handbillet des Kaisers von Oesterreich ist am 28. d Herr Ba ro n v. B escc z n » (Gchcimrala und Mitglied des Herrenhauses) zm» Gencralriiteiidairten der kaiserliche» Hos- thcat« ni Wien ernaimt worden. * Ei» überaus höflicher inngcr Bräutigam wurde dieser Tage in d« Jcrnsalcmcrkirche in Bert», mit sein« Braut kirchlich cinge segnet. Als der Prediger ihn »ragte: „Sind Sie also gewillt, die Adelheid...zu ihrem ehelichen Weibe ru nehmen*, anlivottete « »>it teierlichem Ernste: „Jawohl. »Herr Pasior. wenn Sic gükigsr gestatten." Mit Mühe und Noth bewahrte» Geistlich« »»d Zu hörer de» »öthigcn Ernst bis znm Ende der E«rmoiuc. Draußen vor den Thüecii machte sich der Lachstnrm aber Lust. * Unterschied zwilchen einemLichr und einer Fra», Wenn man das Licht putzt, brennt es Heller, putzt man ab« ruie Frau, dann geht sie aus, Fortsetzung des ..Ltermischten" Leite II. -l ^2 ^ ^ sühne). Am Nachmittag 3 Uhr „Mathilde" Probe. Freitag irüh L Uhr Probe „Kaudel's Gardinenpredigt"; lO Uhr ..Dre Zille» s ^ >aler": ll Uhr „Ruhelos" mit Orchester. Nachm. 3 Uhr „Klein rr -i S ^ L2a
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