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- Erscheinungsdatum
- 1885-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188510202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851020
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-10
- Tag 1885-10-20
-
Monat
1885-10
-
Jahr
1885
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man. ab».in Walilmtl Wie schiinps ick «.,« -» ««« i,. »!L'NS.L73DK "steniliche Meinnng. da» man die auS Tonkina yeinikehrenden Sol- aale» buchstäblich in Lumpen «am Frankreich durchreise» Iaht! ?,e Leute zeigen sich dem Land« in den zersetzte», besudelte» Uni- iamistücken. dir sie in Tonking und «ävrend der langen Uebersahrt aetraaen baden. Sie sind zum groben T heile durch Krankheit t>er- iintktgckouinien, bleich und abaemaaert. In diesem Kostüm seben >,e wie abschreckende Leichen aus. Cs wäre rin Leichtes gewesen, in den groben Unisormvorräthen von Toulon anständig zu kleiden. Und da wundert man sich, wenn die Opposition au» der Erpcdition nach Hinterasien Kapital schlägt! Trs Ergebnis der Stichwahlen vom Sonntage ist jetzt anher von den Departrwnet» Seine (Paris), Eorsira und den Kolonien bekannt: danach wurden 206 Republikaner (darunter sehr viele Ra dikale) und 21 Konservative gewählt. Nach dem voraussichtlichen Eraehnib der noch ausstehenden Wahlen wird die zukünftige Kammer M Konirrvativ«. 88» Opportunisten und Radikale zählen. Ge wählt wurden Brisson, Floquet, Andrieur und der Herzog v.Laroche- -vncauld, iemer Nouvier. Eocheryj Raynal, Elemenceau, Sadi Eamvt und Spuller. Goblet und Keller. Bei der Stichwahl in Paris am 18. Oktober war die Be- ,Heiligung weniger lebhaft. Ücder eine Unterhaltung am ..häusliche» Hcerd" zwischen türevli, dem Präsidenten der Republik, und seiner Gemahlin, bctresfs der Verleihung des Ordens „Salone" durch deii König von Birma macht sich der «Figaro" in folgender Weise lustig. Grev»: Foralie — Evraliel — Frau Grevy: «Hier bin ich, Julius, was giebl es?" — Grevy: „Ralhe." Frau Ostern,: „Du bist so nuige- heitert, gciviß hast Du die stinkige siinsle Etage um hohen Preis ocriniethet." Grevy: «Besser als das". Frau Grevy: «Julius. Du machst mich vor Neugierde sterben." Grevn: (zieht aus seiner Rock »aiche mit mehreren wirihschastlichcn Geiätlie» einen Orden hervor) „Lieh nur anI" Frau Grevy: „Al,! Verlognes! Ein kleiner goldener Elepdant — der ist für die Kleinen . . . ". Grev»: „Iran, wrich mit mehr Respekt von einer ehrwürdigen Reftame. Dies >st eine königliche Auszeichnung, der Orden Saione'ö! Der König von Birma hat ihn mir durch Bermittelnng seines Ministers Phangyet- Woondank verliehen." Frau Grevy: „Wenn Tu dock, mir sian- mfisch sprächst. Du weiht dvch, da» ich au meinem Waschsaß keine Gelegenheit hatte, fremde Sprachen zu lerne»." Grev»: „Gewi», doch, sei ruhig, Bobonne! Ich verachte gewiß alle derartige» Aeußerlichkeste», die letzte» Ueberbleihsel der gestürzlen Monarchie», und wenn dieier Elephant nicht auS Gold und Rnbinen wäre, halte ich ihn gewiß ausgeichlaacn." Frau Grev»: „Dock, ein ver nünftiges Wort!" Grev»: „Ader der König von Birma würde es übel anftichmc» uud wäre fähig, mir anslatt eines Elephanten aus losiharem Metall einen lehcudrn zu schicken . . . uud denke Dir, was sollten wir mit einem solchen Thiere machen, während wir »nS kan»! eine Katze halten können." Frau Grevn: „Cr würde das Geschirr zerbrerü.»." Grev»: «Und wir mlißlen ih» emälireii . . ." .fran Grevtz: „Und der isft virl ; er verehrt sogar Eigarrenipitzen". cirevy: „Und die Cigarren sind so rhener: dann» »ave ich ihn an- g-.-nvmmen . . . Und darum mn» Du mich Mit diesem Amutet be- tlciden." Frau Grev»: „Wo trägt sich der, im Knopfloch«:?" «grevy: „Nein im Ohr wie Brillanten. Mit Hille eines Spitzbohrers mußt Du mir das rechte Ohr durchbohren." Frau Grev»: „Aber das wird Dir weh thun. Grev»: „Man must jedes Ovier »ringen, um auf der Höhe einer solchen Winde zu stehen." Iran Grev»: „Niemals u» Leben." Grev» : «Frau. Du wider-- -prichsl mir: aber D» hast Recht — zum mindestens schwärze mir die Zähne." Frau Grev»: „Warum das schon wieder?" Grev»: „Cs ift die Vorschrift des Ordrns, man kan» denselben nicht tragen, wenn man nicht die Zähne vollständig ichwarz hat — ich »ins; mich den Statuten des Ordens unterwerfen." Frau Grev»: «Aber Tein neues, lhenreS Gebi», - wenn Du Dich begnügen würdest, die Berleihkoslen zu zahle». Du könnlest sie aus daS Tonkingbudget - liveiben lassen." Grev»: „Das würde nicht gut gehen, ich ziehe her vor, mir die Zähne zu schwärzen." Fron Grev»: „Das G.-l'iß war zu thcner, man thüte tnssir, dcn Birmancn ihren Orden ,!ninl;ngehen." Grev»: „Frau Deines Mannes, wie kannst Du daran deuten, einen Orden ganz ans Gold mit Rubinen . . . daS wäre vielleicht ei» CasnS belli." Frau Grev»: „Nun sprichst Tn .nieder hirmanisch, waS ich nicht verstehe." Grev»: „Höre, ich habe meine Gedanken . . . Im Grunde genommen ärgert es mich, mir das Ll>r durchsteche» zu lassen. Tn kannst den Clephanlen tragen, und ich werde mir die Zähne ichwärzcn Ich hasse, da» der birma- nnche Gesandte diese Transaktion genehmigen wird." Frau Grev»: ..Die Weisheit spricht aiiS Deinem Munde — »her ich habe noch . me andere Idee: wenn wir den Orden nach dem Versatzamt trügen, da Helionen wir dvch einige LoniS." Grev»: „Tn hift eine prak- io'ebc Frau. Doch zuerst hole mir Stiefelwichse, damit ich meine Fahne rchwärzc . . - Während dieser Zeit will ich einen Brief an ->-» König von Birma schreiben — es wird wohl noch an einer Feiilion ein lialber Buge» Papier unbeschrieben sei», dcn ich bc- liiiren kann-ich will dem Könige iür seine Aufmerksamkeit danke», sie ist schmeichelhaft, »her schwierig." Sechs der Manifestanten, welche am 5. bis 7. Oktober ans den Boulevards des Italiens vor der Redaktion des „Ganlois" die -lan-ale hervvrrieie», erschienen vor dem Polizeigericht und will- rcii zu Geldstrafen von .'>0 bis 60 Fres. vernnhcftt. Italic». Ein widerwärtiger Skandal wird ans Rom signalisirl. Jie Heldin desselben ist die übelberatene Enkelin Bitivr .Hngo's, die --ft Jahre» in Rom uifter dem Namen Conlessa Hugo leb!. Da 'ich ihre Tochter wider ihren Willen Mit ihrem, der Müller sniher-e» abhaber, dem Publislc» RenzoManzoni, einem Enkel Alessandro N'mzoni'S. verheiralhen will, io droht die „Gräfin Mnttcr" »iit 'mchlerlichr» CnIhliUnnaen". die ans ihr näheres Verhaft»»: zu dem — Schwieaerivh» in 8po Bezug haben. C»>e nelle GeseUichnst! Ein starkes Erdbeben hat am 15). d. M. m Palermo (tätige nniden. Es ivar gerade Mitternacht, als ei» snrchtharer Slos; er olgie, der etwa 10 Selnnden anhielt und die ganze Stadl alar- - orte. In der Straße Sa» Rosalia stürzte ei» vierstöckiges Hans c in und säst alle Miethel wurde» unter drn Tniinmern begraben. De Reltliiiasarbeitcn ergabcii bi-s znm Morgen nur ein diirstiges Reniftat. Unter anderen >and man drei .Kinder, welche in ihrer Wiege getödtet waren. Tie Zahl der Todlcn und Berlvnudeicil ne); sich noch nicht scslstellc». Brlgic». Die Aiilivcrpencr Weltansstellnng, welche anr 2. November geschlossen wird, dürste nach den ainaeswllien Berech- imiiaen einen Reingewinn von 1 Mill. Francs ahwerie». DaS ge zeichnete Kapital betrug nur 1,500.000 Francs und die Regierung oftle aenen gcwisie ihr gemachte Kvnzessionc» einen Zuschuß von 6-C.MO Francs gegehen. Butgarten. In Sofia ia»d vor dem fürstlichen PalaiS eine oo:: e'wa tüiOO Personen veraiistnftele Kuiidgehrma slatt. Ter Fürst doiitle der Bevölkerung der Honplslodt für iliren Palriotisimis, ihre Liebe und ihr Vertrauen zu ihm. Der Fürst sagte, die Union er wlgle in Folge der gegenseitigen Wünsche, denselben Fürsten und dieselben Gesetze zu habe». Die Union schliche keine feind- -.hge Absicht gegen die Türke» in sich. Fürs! und Regierung, ge stiitzt durch das Vertrauen des bulgarischen Volkes, werden mit Hibe Gottes die Erfüllung der allgemeinen Wünsche sichern. Montenegro Die monteiiegrinüche Armee Hut Bereillckafts- beielil erhalte» und unter dcn Mannjchaftcn wurde dieMunftions vrrilieiluna vorgeinimmcn. Tänemark. Der Kaiser und die Kaiserin von Rnhland nebst Kmdem sind aus Kopenhagen aus der Nacht „Tersbawa" nach Petersburg abgereist. Gleichzeitig begaben sich dm Königin, der aronprinz und die Kronprinzessin von Tänemart, sowie die Prin zeisin von Wales mit ihren Kindem ans dem „Danebrog" nach Lübeck. England. Zahlreiche Engländer sind in diesem Augenblicke ..ftwclrsä" und „patueä" und „irriaveck" und „ckiükeeoi'eck" und „nurt" und waS dergleichen Ausdrücke sittlicher Enlrüsinng mehr sind, über das Thun und Treibe» des Prinzen von Wales aut orm Kontinent und insonderheit darüber, da» er drn Sonntag in w wenig englischer Weise begeht, da» er ans Wettrennen, aus Bällen und in Theatern sich bticken läht, „während sic in der Kirche aus den Knien liegen und für ihn bctenN Allein derPmi; bandrlt doch nur in Gemähheit des alten und weisen englischen Sprichworts: „Wenn Tu in Rom bist, so thue wie die Leute in Rom thnn". ES wäre erfreulich, wenn viele seiner Landsleute nicht nur in Nom, sondern auch in anderen Orte» des Kontinents diesem „Ländlich, sittlich" sich gleichfalls sägen wollte». Der Prinz hat eine beiendcrc Gabe, sich allen Lagen und Verhältnissen anznpassen und sich fast überall beliebt zu machen. Er ist bei einem Bischof ebenso gut zu Hause wie in einem Kreise von ,»joll> tollovn". Er weicht mit icnem ebenso vcrständnibvoll und ohne die geringste Heuchelei über religiöse Dinge, wie mit diesen über Weih. Wein und Gesang und — woiern das Gespräch gerade aus das Ballet kommt — auch wobl über woblaebildete Reine. Allein er macht ich kein Geheimniß daraus, daß er die Gesellschaft „luftiger rüder" lieber hat als die frömmelnder Geistlicher, und daher Ebam- vaguer lieber trinkt als Milch und Wasser. Deine Ansichten sind so vielseitig uud biegsam, wie er selbst dabei breit und rund ge worden ist. Dem allein aber hat es der künftige Thronsotger England- zu verdanken, dah er, trotz seiner sehr stürmisch verlebten Jugend, yeute da» n» eigene» Vaterlande wie ini Auslände entschiede» populärste Mitglied der Königlichen Familie ist. London. A. In seiner Rede in Brighton sagte Lord Sa lisbury über die innere Politik, dah er von deuielbe» Grundsützeu. wie das Kobinet Beaconssield bei der Verwaltung Englands ge leitet sei und er sich vor Allem nie einer Forderung unterwerfe» würbe, die ousyiTrrnnuiig von Staat und Kirche hruauSliefe. Er hoffe, dah Großbritannien, die treue Dienerin der aualikanischen Lebre. bei dcn LSahlen selbst entscheidet, ob die Civiliiation den tödtlichen Streich erhalte» soll, da dies dvch nicht zu erwarten steht, also für die Zukunft jede derartige Frage ausaefchlosse» sein wird. — Eine Frage der internationalen Gesetzbarkeit ist soeben wieder ausgesrischt worden und beschäftigt nicht wenig das auswärtige Amt Der deutsche Konsul in Kapstadt und der Knvitän der Korvette „Bneisenau" haben sich geweigert, einen deutschen Matrosen ver haften zu laste», der eines Mordes an einen. Eingeborenen ange klagt in. Tie Frage ift au die deutsche Regierung telegraplurt. aber »och keine Antwort emgetrossc». Lord Salisbury hat dieser halb mit deni dculichc» Geschäftsträger komerirt. — Die mau sich bei dem Besuche fremder Mitglieder anderer Erdtheile, die als Ku riosum gezeigt werden, in Acht nehmen muh, beiveist ein in Lan caster borgetviiliiiencr Fall. In dem dortige» zoologischen Garten präienlirte sich eine Zulugei'ellichast, die nllerlei Kümpie auslührte. Ein Fleischer, Rameus .Hubbard glaubte, daß es nur imitirte Zulus seien, benehte einen Finger und berührte mit demselben den Rücken rnieS der Wilde». Dieier drehte sich mit einem eiilietzlichen Schrei um und stieß dem ahnungslosen Ungläubigen sei» Assagai in's Gesicht, so daß inan den Verlust eines Auges uud der Nase befürchtet. Der Zuln wurde natürlich sestgeiiommen. Asien. Ter britische Löwe scheint aus dem Sprunge zu stehen, seine Tatzen in die letzten Reste des Königreichs Birma einzugraben. Zweimal bereits, 1821—25 und 1852, Hai England das benacybartc Königreich bekriegt und jedesmal einen Fetzen losgerissen, so daß dasselbe jetzt, vom Meere nbaelchlvssen, lheils von China, theils von den indische» Besitzungen Englands umgeben ist. Jetzt stößt die englische Presse wieder n, die Lärmlrompete und der englische Obcrkomiinssar in Br>tisch-B>»na hat wirklich eine Verstärkung von bftiiO Mann erbeten, genügend, dem kleinen Reiche den Garaus zu mache». Die cnalücbe Regierung hat noch keinen elidgiltigen Be schluß geiaht. Der Borwaiid zu dem geplanten Ranbzug ist sol- > gcnder: König Tlnbau von Birmn hat durch dcn Spruch eines i Gerichishoses oie Forsten der Handelsgesellschaft Bvmhay-Birma l beschlagnahmt, weil die Gesellschaft sich weigerre, eure Schuld von " etwa 7 Mill. Mk. zu bezahle». Die indische Regierung aber hat die Gefttzlichkeft des geiichllichen Verfahrens ans dem Grunde an- aeiochlen. weil in Gemäßheit eines zwilchen England und Birma aeichlvssenen Venraaes die streitige Angelegensten einem geinischleii Gericht hältc unlerhreitek werden solle». Sie schlug deshalb vor, die ganze Frage einem Schiedsgericht zu unterhrcileii. Tie birma nische Rcalerung hnl diesen Vorschlag icdvch abgelchnl und erklärt. ! daß die Verordnung gegen die Gci'elftchaft ohne Verzug in Kraft ^ geietzt werden würde. Das ist der Vorwand znm Krieg, der übrigens ) durch Schilderungen von der Graniamkeil iind dem Wahnsinn König s Thibaus in üppigster Weise umkleidet wird. Ter eigenlliche Vc- lvegguriid der Engländer aber ist handelspolitischer Natur. Birma j uifterbindet de» Handel zwnchcii den östlichen Provinzen Indiens und dem gewaltiaen chinesischen Reich, von dessen Erschließung sich die eiiglliche HandelSwelt goldene Berge verspricht. China hat sich niitcr englischem Einstu» entschlossen, znm Eisen bahnbau überzu- gehcn. Läge Birma nicht im Wege, so könnte der englische.Handel leine eherne» Fanganne in das himmlische Reich uiisstrecken. Allo »ins! Birma fallen und es verdient in den Auge» des Briten seine» ! Fall, weil eö sich dem englischen Handel gegenüber halsstarrig ge- ' zeigt hat. Birma will sich vom englnchen Handel loosage», es will einer sranzvsischen Gesellschaft das Berhindnngsweien übertrage», , es will durch französische Händler sich jene Waffen verschaffe», welche ! der schlaue Brite ihm versagt hat: das ist der Kehrreim aller Bor- ^ Ivüric, die Tag inr Tag in den Spalten der ennlischcn Blätter ! widerhallen. Weil Birma die englnchen .Handelsbeziehungen nicht! gutwillig pflegen will, so muß es durch Wnssengewcilt dazu ge-' zwuiige» werde», denn Birma ist ja nur ein Anhängsel Indiens und hat nicht halb so viel Einwohner als London: das ist die Handseste Logik John BullS. Im klebrigen suchen die englischen Blätter- ihr mißtrauisch gewordenes Publikum über die Führlichteilen des Krieges zu beruhige»; Birma sei kenn; egmftiiche oder sudanesische Mörder grube und »nt einigen Kanoneiibovlcn sei der ganze Krieg abgelhan und Mandala» in englischen Händen. I» Folae der Differenzen »nt dem König von Birma sandte die indische Regierung demselben ei» Ultimatum und traf Vorkeh rungen, um die Truppen in British-Biftiia zu verslärken. Mali. Ganz besonders trugen die Herren Fisckbach jollwitz), Holm (Friseur Tinacke) und der in sächsisch < Hollen routmirt« Herr Srarle (Soldat,Wurzel) zur Kcuillttou. (Rentier komischen recht Gelungenes bei. Von den beiden Dienstmädchen Bertha un8 Minna erschien die entere (Frau Bauer) natürlicher und drolliger als die andere (Frl. Stabte). Die Earoline Bollwrtz d«» -rl. Bach und die Wanda des Frl. Ganibkr machten einen recht gefälligen Eindruck. Außerdem vertraten .Herr Brummer (Baumeister SchCtzc- u»d Herr Stollbera (Chemiker Bendel) ihre Partien trefflich. DaS Ensemble erfreute durch Lebendigkeit und Glätte Der diesmalige Erfolg des „Pavageno" läßt erwarten, daß die muntere Posse noch öfters in Abeilvvorsteüuiigen wiederkehren und stets Auktang finden wird. s- Frl. Anna Haverland ist nach Leipzig gerockt, wo j,e zwei Recitatrons-Abende zu veranstalten gedenkt uud gebt alsdann nach Berlin, um daselbst Dichtungen von Jul. Wolff ooyutraaen Im Lause der Saffvn hat sie eine Reche von Gastspielen m Oldere dura, Bremen. Mainz. Düffeldorf. Stettin, Basel, Zürich, St Gallen, Bern re. zu abiolviren. f Gestern wurde in Leipzig un Stadttheater zum ersten Male das vrelerwähiite Ballet - Divertissement „Wiener Walzer" auigeslihrt. s Leipzig, den 17. Oktober. —e—. Das Stadttheater bat seit einiger Zeit eine löbliche Sitte adoplirt, es ehrt die deutschen Dichter der näheren und ferneren Becgaiigcnheit dadurch, daß eS an den Vorabende» ihrer Geburtstage oder an diesen selbst ihre Haupt werke ln würdiger Juizeiiirung dein Publikum darbietet. Gestein Abend ging zum Andenken an Heinrich von Kleist, dessen GeburtS tag aus den in unserem sächsischen Baterlandc in ewiger Erinnerung stehenden 18. Oktober stillt, vaterländisches Schauspiel „Die Her »lanliöichlacht" in Szene. Seit mehr als 11 Jahren war das Klcisl'sche Werk vom Reperlvir verschwunden. Die krmstvolle. schöne Sprache, der lebendige Geist, der das Stück durchweht und vor Allem der patriotische Zug. oer den .Haupthelden, freilrch der historischen Treue etwas iviverftreilend, wie ein Aureole umgrebl, gehen den« Schauspiel eine Existenzberechtigung auch noch in unse reu Tage», in denen sranzösische Dramatiker aus den deutsche» Bühne» ein nubluftgeö aber nicht nichliges Sedan feiern! Tie „Hermannsschlacht" war ganz vorzüglich imzeiiirl. Der Regie bietet sie ja danlharere Ausgaben als den -schauspielern selbst. Die Thns neide besonders ist so modern vom Dichter gezeichnet, daß nur eine tüchtige Künstlerin d,e vielen in der Rolle verborgenen Klippen sicher zu umschiffen versteht; Frau Lewinsk» Prechciien brachte sie zur aeftiugeueu Durchführung. Herr Baxmann gab dmn Hermann alle Eigenschaften, die der unglückliche Dichter der Hermaniisschlachr diesem verliehen wissen wollte, ff Im Holtheater zu M ünche » halte vorige Woche die ko mische Over „Ter Barbier von Bagdad" von P. Cornelius (Neffe des gleichnamigen berühmten MalcrS, gest, 1874) einen durch schlagenden Ertolg, welche» leider der hochbegabte Komponist nicht mehr erleben sollte. Der Musik wird große Anmulh m den lurischen Partien, glücklicher .Humor und schöne Durcharbeitung nachgerühmt. Als dieselbe Oper einst in Weimar zuerst aufgesülnt wurde, siel sie durch, wodurch Cornelius cntmuthiat und der Bühne adgcwcndcr wurde. — Weniger hat an demielbcn Abend eine andere neue Oper „Der stiule .Hans", Tczt von Felix Dahn. Musik von A. 'Ritter, dem Münchener Publikum gefallen. ff Ein neuer Glaiizlenor hat in Stuttgart Aufsehen erregt. Herr JntciidantDr. Weither entdeckte meinem dortigen Choristen Herrn Balusf Anlage zum.Heldenleiior, die der Sänger auch hererls als Manrico im „Troubadour" mit Ersvlg bestätigte. ff Nächsten Montag, d. 26. d., (Hiob steht im Kalender, aber eine Hiobspost ist nicht zu erwarten) ioll dcn Lustigen im Geiverbe- hanse ein erzlusliger.Herrenabend veranstaltet werden. Bo» den schnurrigen Vorträgen, die das herrliche Publikum überraschen, durch Komik auch überwältigen werden, verralhen wir grundsätzlich noch nichts. DurchZniaU-wiisend, wollen wir nur andenten, daß der Luxus ernster Gelänge und Deklamationen gänzlich vermieden wirb. Ausbünde scherzhafter Vorträge werden ans einige Stunden die emsthaslestcn Mienen ausheilern. Man munkelt von dcr.Ankunit der Geschwister Mllanvllo, von einem wundcrdaren Cirlus. Riesen verschiedener Art. zierlichen Pomunen-Engel», allen Weibcrguartellc». einem Pariorccritt durch Dresden, singenden Osten lationen, seinen Port hamenten, mächtigen I »rbulhcn, drolligen Kerlen und K a r l e n :e, Ta alle auftretcnden Sänger und Mimen pro Mri-r, d. h. für die Bühnengenossenschast, sich mühen, geschieht es auch ganz von amoro. An großem Zustrom lustiger Dresdner und von .Humorsrcunden der Umgegend kann es nicht fehlen. Wer wollte auch sernbleiben, wo man so viel Amüse ment findet und zugleich für gute Zwecke Gutes thun kann ? ff Nach dem Konzert in derFraucnkirche versammelten sich die Veranstalter desselben, sowie die Sänger des Dresdner Lebrervereinö nebst ihren Angehöiigen und vielen Freunden des Vereins in Meinhold's Saal, und ganz von selbst gestaltete sich die zwanglose Zusammenkunft zn emem heiteren Familien- ahcnv. Mit Begeisterung stimmte die Versammlung in einen von .Herrn Dir, Rcichardt aus Ihre Majestät die Königin ausgcbrachten Toast ein, uni so mehr, als Hochdieselbe ihre vollste Zufriedenheit : 2 ^ ? ! N ' ^ ki ff Nachdem es mehrere Jahre geruht, Abend im N e n it ädter ,Hofthcate r das Putfttz'sche Schau spiel „Roll Berndl" wieder in das Repcrloir ausgenommen und , fand bei dem »Undings nicht allzu zahlreich erschienene» Publikum ! eine günstige Ausnahme. Taö Stück würde sicher noch mehr wirken können, wenn es weniger an Wiederholungen von Erzählungen litte und die Handlung rauher vorwärts geführt wäre; die seelischen ' Konflikte der drei durchaus edlen Hauptpersonen sind und bleiben dagegen von fesselndem Reiz. Die Mehrzahl der Rollen war besetzt wie sinher. neu nur Gral Eberhard mit Herr» Matkowsky und Tr. Slainp'enherg »nt Herrn Grube, sowie einige ganz nebensächliche kleinere Rolle» Tab Herr Malkowsk» seine Liebhaber nicht über eine Schablone spielt, das; er im Gegciilheil iaht immer bestrebt ist. ! seine Bühncnneslnftcn zu individual»»!?», iit hoch cmzuerkeime» und j schon io oft mit ein glänzendes Zeugnis; für seine umsasscnde dra matische Gestaltungskraft geworden, I» dicKr Rolle wurde der ! Vorzug fast zni» Nachtheil. Anstatt einen ieurig empfindenden und . rasch handelnden Menschen zu zeichnen, befleißigte sich Herr Mat- ! lowskn eines überaus reseivirten, diplomatisch abgemessenen Wesens I und doch ist die höchst nubeionncne Handlungsweise des inngen I Graten, sich bei der Ta»»'. d,e er im edelsten Sinne verehrt, em schließen zn lassen und so sie ungemein zn kvmprvmittiren, eben nur erklärlich und entschuldbar durch den Hang zu raschem inpnlsivem Handeln. Völlig überzeugend fand der geschätzte Künstler den Ton erst in der großen Szene mit Roll Berndl, die von ihm und Herrn Porth — dessen Roll Bcrndt eine klare vollsympathische Figur ist — außrrordenllich und erarenend gespielt wurde. Herr Grube ver steht es meisterlich, auch Nebenrollen in dcn Vorocrgrund künst- leriicher Bedentung zu bringen. So war auch sein „Advokat und ^ Abgeordneter" eine durchaus natürliche Eovie eines Anwalts- ! Schwadroneurs, der mit aalglatten Manieren sich in der Gesellschaft hcrumwindct, wie es deren sa so viele gielft, daß Jedermann einen j der Sorte kennen wird. Nur eines wäre Herrn Grube zu rathe» : nicht all zu schnell z» sprechen — eS kann doch mitunter die Deut- ! lichtest danuiler leiden, Tas; Frau Bayer und Frl. Ullrich in solchen Rolle», wie hier, Unübertreffliches dielen, bedan keiner Versicherung, Besonders thalen sich noch die Tarnen Frl, Tiacono (eine muntere , frische Marianne) und Frl. Gninand als Präsidentin hervor. O.K. ff Herr Hoiopenisänger Fischer hatte am vergangenen Sonn abend Audienz bei Sr. Majestät dem König, .Heute ist aus dem Theaterzettel zu ersehen, daß der Künstler außertontraktl rch beurlaubt wurde. ff Heule wird im R es i den z t h ca te r die beliebte Strauß sche Operette „Ter lustige Krieg" ue» cinstudirt zur Aufführung kommen. Tie reizenden Melodie» des Walzcrkönigs werden sicher lich die Hörer elektrisircn. Bon der Rollenbesetzung in den Haupt Partien: Gras,,, Bivlckla- Frl. Weamaml, Umberto-Herr Lenon, Marckeie - Herr Eornelli, Elia und Balthasar - Frl. Aliprandi und Herr Wilhclnii. darf man sich das Beste versprechen. — Die Nach infttagsvvrslellnna am Mrllwo cb bringt zur Eriiiiierung an die Bloicwitzcr Schillerieier: „Ich lasse mich rasiren" von Friedrich Schiller. „Die Gustcl von Blaiewitz" und die Schiller-Apolheoie, außerdem oen Einaller „Ein Portemonnaie" von Busch bei ermä ßigten Preisen zur Anfführuiig. Als Schiller gaslirt Herr O Hartmanii. Mittwoch Abend wird der Schwank „wie weiß etwas" von Kneiiel wiederholt. ff Die voracsltigc Nachmittagsvorstellung im Residenz- theater, welche Kneisel's hier schon bekannte Posse „Papageno" aus die Szene brachte, fand vor gutbesctztem Hause statt. Gleich den Güsten vom Berliner- Wallncrthcalcr. die mit deni Stücke vorigen Sommer volle Häuser erzielten, errangen nun auch die ein heimisckn'nDarsteller in derlei»- und bnmoneftben Poffe lebhaftesten . ^ > über das Konzert ausaelprochen und ertlärt hatte, da» eö Hochder- wurde am Sonnavend > ..,x besonderen Freude nereiche, Protektorin beider Liebes- werke, des sächsischen Pestalozziverciiis und des Dresdner Peftalozzi- sliites zu sein. Mit Jubel wurden die Herren Oberichulrakh Berti,ell »nd Lchulmlh Heger begrüßt, welche beide zn verschiedenen Malen daS Wort ergriffen. Insbesondere wurde der bewährte und liebens würdige Dirigent des LehrergesangvereinS, Herr Edmund Krcftchmer, gefeiert, dcm cs glänzend gelungen war, binnen vierzehn Tagm die itil'n »n t l'knruijiwn ichwierigcn Gesänge zu dem Konzert cinzuübcn. Gelang und Solo- Vorträge boten des Schöne» noch inancheriei, und mit Freuden wer den alle Theilnehmer an diesen Abend zurückvenken. ff Unter den in dcn Nicods'schenAbonnements- ko»zerten zur Aufführung kommenden Orchestenverken werden ii. A. als Novitäten erscheinen: die neue Simonie ib'-üur? von E. d'Albert, 0-ck»i-Sinsoiiie von Fuchs (bereits in Wien mit größtem Erfolge amgetührt), die ft. Suite ft--üni> von Tschnjkowsli und die 7. Sinwnic (U-clni) von A. Bruckner, die in Wien. Leipzig und München, als Manuskript ausgesührk. dem bis dahin unver dient vernachlässigten Kompviiisken mit einem Schlage zu großem Rute verhall. ff Ter Gesangverein „P höni x" eröffnet nächsten Sonntag, de» 25- d., die Wnitersaisvii mit einem Liederabend, bei welchem Chöre und Quartette von Mnrschner, Abi, Sturm. Hugo Jüngst u. A., zum Schlüsse noch ein „Phönix-Marsch" von Herr» Mnirk direktor M. Üble, dein Tirigciiten des Vereins, znm 'Vortrag kommen. ff Ter bisherige Mnsikdirektor der Universität Dorpat, Herr Heinrich Zöllner >Tohn des Liederkompomsten E Zöllner), ist vom Kölner Mannergesangvereine z»m Dirigenten erwählt worden. Unter 40 Bewerbern kamen 5 zur engeren Wahl. ff In Svrottan ist am 14. d. M. Julius Lau b e. der Bruder des Dichters Heinrich Laube, plötzlich gestorben. Er hatte sich des von serncin Bruder ihm zugesallenen Erbes nicht lange zu erfreuen. ff TerUcbcrdruß an den Klavierkonzerten zeigt sich jetzta»manchen Orten schon in einer Weise, welche kür Pianisten und Pianistinnen nickst crmuthigend lei» tann In Berlin wurde Frau Jaöll, Wiltwe Al'red Jasll's, adnelehut. Ihr Spiel wurde von der Kritik als wüstes und alle Gesetze der Schönheit verhöhnendes bezeichnet. ff Am 12. d. ist der Biograph der Friederike Brion von Sessenheim, Herr Piarrcr PH. F. Lucius in Sesscndeim bei Straß bürg im Elia», 66 Jahre alt, acstvrhe». Als späterer Anstsnoch solger des durch Goethe »»sterblich gewordenen Pfarrers Brion benntzle Lucius seine Mußezcit, um ans den Archivaklen und münb lichcn Ueherlicieruiiacn bei alten Sessenheiinern die einzige authen tische Bivaravhie der schönen Friederike Bnvn zniaminenzustellen Tie Biographie erschien bei Albert Hcitz in Stuttgart, mit Pläne» »nd Abbildungen des Sesseiiheimer Piarrgehöstes, uud sichert dem Verfasser bei alle» Gvethesrenndcn ein bleibendes, ehrendes Andenken. HermischltS. * König AllonS XU. von Spanien besuchte einst inkognito ein kleines Theater Madrids. Als er von seinem Begleiter gerade i» dcm Momente, als ein Kellner ihnen in der Loge Limonade vrä scntirte. gefragt wurde, wie ihm das Stück gefalle, blieb der König die Antwort schuldig und erst nachdem sich der Kellner enllernl hatte, mvicdcrtc er: „Ich scheute mich aus Zartgesühl zu lagen, daß das -Stück miserabel, weil ich befürchtete, der Ikrllner könne selbst der Vcriassec,ein". Aortsetzuna de» ,.Der«isüitt«" Seile II.
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