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- Erscheinungsdatum
- 1885-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188510202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851020
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-10
- Tag 1885-10-20
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Monat
1885-10
-
Jahr
1885
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M. »0» — «alt» » —^ Kandidat«» für die denmächstigen Ergänzungswahlen bei den «Stadtverordneten aussteUen. Die Betreffenden »ollen m enter Wme niit veranlaßt werden, für eine vollständige Steuencstorm. nament lich gleichmäßigere Pertbeilung der Steuern zu wirken: eine ent sprechende Grnndsteucr solle beibcl,alten werden, einseitige Aushe bung dceselt>en werde nur ein Geschenk für die Hausbesitzer sein. Auch soll erstrebt werden, daß in Zukunft bezüglich der Stadwer- ordnetenwablen die Listenwahl beseitigt und dafür Bezirkswahlen eingesührt werden. — Nächsten Doniterstag findet Vormittags 10'/» Ubr eine össentliche Plenarsitzung der handele und Gewerbelammer Dresden Ostra-Allee Nr. 9 statt. — Herrenabend ..Wie ist es beim eigentlich mildem „Herrenabend" »ächslei! Montag. kan» man denn gar nicht- darüber ersahren?" srng n»ch mein Nachbar am Stammlisch gestern. — „.sch wein »nr so viel, daß Niemand was vorher wissen soll!" — „Horen «sic. vorm Fahre war dre Srichc doch zu anständig, mehr Ernst nnd zronrevl als r.'nmor, mehr Kunst als Ulk". —Ich sagte ihm, das: er sich diesmal 'chneiden lvnrde. „Mit was denn?" — „Na, mit dem Ernst!" — „Sv— wer dingirt denn?" — Der Witz! Daran' ruckte der Nachbar mit der Bille heraus, ihm seiner Fra» zu Genlle-.-. ein Kmderbillek zu dem Herrenabend zu vcr- Albernbeit iinl Entrüstung ni/ührniig für Damen?" — i- r<> . :N wo il>m ein glanzendes Engage- nortgelie» »n Programm eiit- i L - l. ichassen. Nalnrlieb wie« ich diese zurück. ...,s! denn hicsmal keine Brnai .. .,Ja nnd Nein!" annvorlele ich und sieckle die Nase geheimniswoll ui's Glas „Man wem es noch nickst. jedenfalls soll riesenhaft ge lacht werden Es >vaa auch davon geredet. Bulb käme als Mädchen ver'ieider in Nadebcnler Nakwnaltracht und der traaö- diiche Hen Grube la»:e am der» schlappen 'Narrenseile." — „Ist es den,: wahr, daß atu! alte Weiber hinein dürfen?" — Gewiß, aber tte' venubleieia. weil eine erst kürzlich Berbcirathcte dabei ist." — „Wirken denn .Herr Schilden, der Direktor Karl und .Herr Wil- belnn auch mit?' — „Dellntversländlich!" Ta milchte sich ein Leipziger i»'s Gekprach. „Gönnte denn »ich noch .Herr von der Lite» von lerneni Goiburne a mal inlntergleddern. a Bergnügen von der Leidige gounre aoloslale Gurzweil erzeigen." — „Sie haben eine gute Necke, er kam»!! als Maaßlieb verkleidet und macht Figur." — Nim aber bal'e es die Versammlung satt, so genarrt zu iverden '.biau ichlinpste über den „Bvrhanghallcr", aber ich durste mich doch »i«m „auizieben" lassen, denn es soll geheim ge- balen iverden. was der Helrenabend Srinines dringt, wie der Pegaius iinl Laebg »- geluiz: wird und welche märchenhasten Gestalten als Derpsichore und Mine» aller 'Art austreten — natürlich nur Dresdner MEdelle! „Da soll doch gleich der Jmner mit leinem wurmdickr.'» 'Vas; drennahren!" ries ein Wagnerianer, „ivenn inan mrttzs cSiahwn toll — es gicbt Noch Programme ?" — „Nein", Irösletc ich „eun was n > ck, t vorkoinmt. soll in das Programm ge- drnckr werbei." Das Programm gleich! hier einer Parole, die sich die Emge tvechrcn an der Vorpostenkette. nämlich an den Kassen- sleUen, he «Mich niitttieileii Jedenfalls wird es ein Badergasscn- dnrchbnicb des Hnmors. über den sich Nieii'and beschn'eren soll. Dlnil Geld ui Euren Beutel und kaust Euch BiÜetc, aber so schnell als möglich. Wust täuniek Ehr >n das Gedränge der Umkehrenden komme», die willen Platz kriegen konnten! — Diesen guten Nath giebt Euch h fuer Gokttieb Etsch. Ulk Berichterstatter. — Woku an 20 Falmen nnd Embleme und gegen 200 Sänger, Abgeordneie der Pcreine des E l b g c> u sä n gcr b u n d cs >99 'Vereine mit g rgen ck.it>»-> Mikzzliedern. von denen 18 in Dresden, die übrigen in n viliegeiideu Llävten und Orten Sitz babenß dessen Po'.nand, Ben i.bsielrelär Schivarze. und dessen Bnndesliedermeistcr Olganist Schvl ». versammelten sich am Bormittag des vergangenen Donnlages i»i Nainuhea-er des kgl. Großen Gartens belims Aus ualnne eaies gr »bei! bbotogiaphochen Gruppenbildes. Jedenfalls liätteii sich inehr auswärtige Vereine hetheiligt. wenn der Ncorgen nichr regneri'ch g. weic» wäre. Bei anrgellänem .Himmel, adgc- grein! von dem herrlichen Lciubhinlergrnnde. gelangen die Aus nahmen volltomm rn. Nachher sangen die Genossen zwei Lieder ^ und den Sanges grüß, welche sich vortrcnsticher Wirkung. vvr- teststickien Gelmgenc! eriecntcn und nngelhcilten Beifall dce zahl- reichen Zuliorer erh selten. — — Der vielbei rundertc Kunsnchutze Eapitain Jra Paine hat geilem Atirnü im V > k l o ri a s n l v n zum lebten Ncale das Pu- blikum mit seiner er stannlicbeii Sicherheit »nd Nutze zu slülNijschen -« Beirallshezeigungen hingerissen. .Heute tritt er bereits seine Reise - nach dem überseeisch, m Westen an § ment winki. Um c ne durch sein „ S 7« stehende Liicke nicht stihlbar iverden zn lassen, hat sich die Direktion istckon nach einem dol «Vellen Enab uiiMleheii. Bereits heute Abend W lriik der riosckche Nie v «'Zoidoisstn ernnialig ans. ebenso irnrd heute ^ die ckc'ne ckA-i; Lmline. ivelche e,ne vrächli-v EEcheniiliig sein soll. . - ihre .»iüiiste zeigen. < )as übrige, rrüiisllerper'onat bleibt m »einem Mz>mveränderten Bcstan de. w daß das Programm ein reichhaltiges wie zuvor sein wird. pZA - Der hiesige . hveigverein des deut'chen K o lonialber - i-^eins l i ae-e am <rnnnabend in dem dichtget'üllten BvEeniaale aie ll-eibe 'einer Bon rüge nie die Winterscnsoi: nnd Hierbeilvars N naiacäst Herr Baron v. Richmann einen Nückbl-ck an' die Eut- i oonteluug der lvloma!» m Bcsircbnngen Tknl'chlands mit dem Hin-! ^ !v"is, balz der hiesige Nierein gegenwärtig ca. ck.M Mitglieder zählt,! rkks '.onbrena die ,"> Abih rilnngen nn dciibche» Reiche Zweigvereine j nnd Leliioncn, bis an' ick'-»'' bRitalieSei angewach'en sind. Heer öA Direllor Tr. Hasse ans Leipzig entrollte in seinem treistichen Bor nag das Dtzeisa: „Abl-- bringt uns Binnenlandsbewohnem die' deni'che >rolonmlvolilitnnd bcleuchlele dabei die Pflichten.! welche bon der sinebe. Sckiillc. dem Handel, der Jndnstne und Eaiidwirlblchast ;n »'nullen seien, mn die .Eolonialbeiveauna als! -'rczani'chen Dtzail des me-chtigen, jetzt das deutsibe Bolk behernchcn-> e.ni Zuges nach 'Selbslsto'udigmachttng der 'Nation zu oerwerlben.! — N nr > ürslenp! a tz. Wenn inan längs der Elbe ui All- siadt-Dresdctz! von dem G«.nidclha>cn nach der Albeübrücke wandert. G man erstatt über die azigepstanzten. gut gedeihenden 'Bäume an de. '-l.onen „Strasze. welckv zur Aiberlbriickc führt. Geradezu ent- i: ck'i d weilt das Auge a-il den herrlichem Anpflanzungen mit Rnbe-! o. ien am Äichsinplatze. beim Eingänge zur Biiicke. gegenüber der l oagerkaierne. Hier hat wirklich visier tüchtiger Herr Sle.diaärlner >.wno aiiberordcntlich Schönes und «tzcichniackoell.s ge »hassen, ckiilgegcnge'etzt aber, wenn man die Albrrlbrucke ubcrichrillen und i ck> dem Neuitadter U'er. deni .siuriur'stc»p!atze nähert, sticht das z i ilge vergebens nach einem Pendant zu den herrlichen Anlagen am, Ltich'enplatz. kllnwiUkürlich »ragt man sich, aus welchem Grunde! . r dem Schönheitssinn durch inneren Herr» Stad^zairner nicht! isicchmliig getragen winden ist. Gerade l»ie> würde sich eine alm- . .be Anlage, wie /»» Snch'cnplatz, vorzüglich rkprä>enl,rcn. als dem- ckugange einer so -einen Straße wie der .siursüNtcnsiraßc gegenüber. E'ider erblickt man aber hier, anstatt lieblicher Anpflanzungen ans d r einen Seite, eine nnnisthiac, innchonc Abpsta'steriing dieses rei- iiden istleckchens. i»n> welchnn man eine prachtvolle, impn'anle .ussicht aus den belebten Elbstroni nnd die Elbgelande genießen mn. Ebenso stiesinütterlich ist die andere Sette znm Zugänge nach der GlaeiSstrasze behandelt. Mit wenig Kosten konnte hier iwas Einheitliches geschassen wcrdc», >o daß Sach'enblatz und Kur- iinstenplatz ein schönes Restes als Anigänge zu unserer viachwollen Alhcrllnncke bilden. — Die am Resormationssest itattsindende Jubelfeier der im Jahre erössnc tcn Schule zu istriedricl> stadt Dresdc n, jetzt i! Bürgerschule — beginnt 'Nachmittags ' »z Ulir in der ^chiil'nrnhalle. ScminanslraßeK. nnd bringt »olgendes Programm: Engel Terzett ans „Elias" v. Mcndclsiolin-Bcirlholdn, Zestgrnß, - iprochen von einem Knaben, Choral, fstestrede, gehalten von Herrn Direllor Glä'che. — Choral. „Das deutsche Jahr". Volkslieder ind Einste »nt verbindender Deklamation von E. Bvhm, Chor: Ter wen ist mem .Hut w. von B. Klein. Gebet, gesprochen von Herrn ckiakon»s Wann und Schlußgesang: Sei Lob und Ehr' dem buchsten Gut rr. Die Gesänge werden zumeist von den Kindern aiisgenihrt — Wahrend der nunmehr beendigten Michaelismesse sind in Leipzig beim Polizeimeldeomt 20,9W Fremde, gegen 20.072 in der letzten Lstermesie »nd gegen 21.0M in der vorjährigen Michaelis- m-'ve angemeldei worden — Trotz der Ungunst der Wttteiung umstand vorgestern Nach mittag im Zoolvgnchcn Garte» das Publikum in dichten Massen dw Indianer Wiese Das angetündigte geheimnißvolle Schansiiick „die freiwillige Verbrennung eines Schamanen" hatte eme mächtige Anziehung ansgeubt Als um st Uhr das Anzünden eines größeie» Holzstoßes den Begum der Feierlichkeit verkündete ivar die Spannung eine allgemeine. Fast aennu in der von uns in vorgestliger Nummer gegebenen ansnihrlichcn Schilderung voll zog sich denn auch die wunderliche Prozedur. Man hätte daran» 'chwörcn mögen, daß der betreffende Indianer — der sich bis aus einen Schulz vollständig entkleidet hatte — in der Holzkiste mitten m den Flammen, die etaacnhoch aullchlugen, in schönster Röstung begriffen sei, als plötzlich von weither, vom Löivrnzwmarr au«. sein kräftiger R»s erklang. Sofort wandte sich der größte Dheil der Menge nach jener Richtung und ging dem .,Verbrannten" ent gegen. der sich äußerst wohl befand »nd von seinen Genossen im Triumph eingeholt wurde. Wie er sich aus der Kiste entfernt, der Verbrennung entzogen und sich unbemerkt au» dem umzäuutrn und hellerleuchteleii Platz hat stehlen können — blieb Allen «in unge löstes Rätbsel. — Die hiesigen acht städtische» BolkSbibllotheken werden erfreulicherweise immer mehr und mehr beuiitzt So wurden im verflossenen Geschästsiahre bei 77.087 Ausleihungen!>st.7l:l Bände ausaegeben. In den Volksbibliotheken findet ma» sie beste» Romane, Novellen, Reisebeschrcibungen, geschichtliche Werke und von de» aesuchtesten Zeitschriften selbst ältere Jahrgänge. 'Auch sind dieselve» mit einer größeren Anzahl gewerblicher Fachichriilen ausgestaltcl. Da die Bücher unentgeltlich nusgestelieii werden, so stebk für eme» Jeden, der sich durch Eunvohuer oder Meldeschein legilimirt, der Benutzung der VvlkSl»bliotheke» nichts entgegen. Dieselben sind außer Dienstags und Freitags von ti—8 Uhr auch Sonntags von N—12 Uhr geöffnet. — Tie neue Turnhalle >ür die zwei Echnlhänscr in der I o - ha »»Vorstadt wird von der städtischen Bauvcrwastinig in der Weise proiektirt. daß über dem Turnsaale im Parterre ei» Betsaal in, I. Stock eingebaut wird, welcher etiva 400—500 Personen faßt (ähnlich wie in Löbtau). Somit würde es möglich sein, daß schon zn Michaeli oder Weihnachten nächsten Jahres der Gottesdienst in dem östlichsten Theilc uni'erer Stadt beginnen könnte. Durch diese Einrichtung würde sich zugleich die Anstellung einer vierten geist lichen Kraft in der Iohciimispcirochie nöthig machen. — Polizeidericht. In einem Hause der Amalienstraße sind am 14. d. M. mehrere Frauen und Mädchen von einem unbe kannten. innaeii Menschen von mittler, schlanker Gestalt, mit ovalem, bagercm, blassem Gesicht aus der Treppe i» höchst u»a»stü»diger Weise belästigt worden. — Vorigen Freitag wurde aus der Türerstraße ein neben einer Haustbüre angebrachter, nicht befestig ter Ans häiige kästen von il»beka»nter Hand weggenoinmen. in den Hoircium getragen, dort zertrümmert und der ans 3 Paar neuen Stiesel» bestehende Inhalt gestohlen. — Dem Führer der Droschke Nr. 301 Fnedr. Herrn. Höher, lind vorgestern Abend nir eine Fahrt von einer Dame an Stelle von 4 Markstücken irrllniinlich so viel Doppelkronen gegeben worden. Ter Genannte hat das Geld heute früh an die Kgl. Polizeidiretlion abgelieiert. — Gestern Vormittag sind aus dem Jahrmärkte mehrere Taschendiebstähte vorgekommen. — Der hiesige Lokalverem vom „Allgemeinen denlschcn Priv a t s ch u l le l> rer - Bere i ii" konnte sein zweites VereinS- sahr in rechter Befriedigung beschließe». Ans dem in der Jahres- baiiptversaiiimlnng vorgetragenen Jahresberichte heben wir hervor, das; der Verc>n an Mitgliedern erheblich zugciioniiiieil hat und baß von denZuschnssen des allgemeinen deutschen Privalichullelner-Bereins > in diesem Jahre 1005, Mark) ein beträchtlicher Dlieil auch hiesigen Mitgliedern zum Zwecke ihrer Altersversorgung zngeslosten und m der Kaner Wtthel,»Spende angelegt worden ist. Znm Vorsinende» des hiesigen Lvlalvereins wurde wieder Lehrer E. E. H. Böhme (Institut Forwerg> gewählt. — Der Polizeibehörde von Meerane siel geilem eine junge Diebin in die Hände. Die 14 Jahre alte Agnes Franziska Schwalbe. Tochter eines Handarbeiters in Erimmiochau, Halle in cmem Hauie an der Augustnsstraße -uv dem Sberbodeii genächtigt und einem im Parterre wohnenden Schuhmacher ein Paar Schube einwenpet. mit welchen, Sbieki sie ans dem Hanse wieder entichlüpfte. Am nächsten Mend schlich sich die Schwalbe wiederum ni den Laden desselben Sclnihmuchers ein. wurde aber alsbald ertappl und der Behörde überliefert. Die 'Visitation der Schwalbe ergab, daß diese Diebin in einem in ihrem Rockbund versteckten Portemonnaie die Summe von 140 Mk. 5 Psg. bei sich trug, welches G ld sie ihrem Geständnis! zufolge in jenem Hause der Angustiisstrasze gestohlen Hatz anßerdeni führte sie verschiedene Kleidungsstücke und andere Essekien bei sich, welche sie gell,nir haben will. Auch in Crim mitschau, von wo die Schwalbe sich am vorletzten Sonntag ent sernte. hat dieselbe einen größeie» Geldbetrag (gegen lOOMk.l ent wendet und wurde deshalb bereits von der dortigen Polizeibe hörde gesucht. Fortsetzung de- lokalen Tbette- Seite ». Tanessikschichte. DeutselttS Reich. Während der langwierigen, seit einiger Zeit dein Awchein nach völlig in's Stocken geralhenen Vvrbe- rathungcn über eine neue Militär Strasprvzeßordiinna ist wieder holt hebanvlet nnd bestritten worden. da>; der Hauptgrund der Eraebnißlosigkeit dieser Verhandlungen in drin Festbalten Bancrns VIvrwiWk <im W». Ootodsr 1SKV besindet also im 50. Jabrr c La, 183«, geboren, besindet also im 50. üabre In l>er weitvcr ztveigte» Richtbosen'ichrn Familie ist der Landrath vo» Rickstlnsien au» dem jüngeren Hauptslamme und zwar dem Gäbersdon'er Zwei. (evangelisch) entsprossen. Der Herr vo» 'Richthrnen hat »och dm Brüder, die sämmtlich in der Armee dienen. Ee selbst ist »eck, unvcrbeircithrt: den Kreis Stvlve verivaltet er seit Anlang d-.i siebenziaer Jahre und soll er sich den Ruf emrü energischen Beausten erworben habe». Eine große Arbeitskraft nnd Arbeitslust wird ihm nachgerühmt. Bernhard vo» Richilio'en nt voii hoher kräftiger "E statt mit blonder Phstsiognonlie. Augenblicklich iveilt der neueEtzc' der Berliner Polizei j„ Baden-Baden, mn sich dem Kaller vom- stellen. Herr v. Ricksthotr» alS Landrath des Kreises Stvlve >- als solcher Nachbar des Fürsten Bismarck gewesen, der im Stolper Kreiie bekanntlich begütert ist. Der wegen Zeuginßverweigerung in Hast genommene Redalm.ir der Münchener „Neuesten Nachrichten", BoShart, ist am Sonnabend ans dem Gklängniß entlassen »vorden, ohne vorher Zeugmß abge legt zu haben. Eeklerreich. Der erste Tag der AdrcspDcbatte im ösiec reichilchen Reichsralhc verlies verhältnißmäßig ruhig. Im Ganzen haben sich 30 Redner für und 32 gegen die Ma>or>täts Adresse ae Vo» der Linken sprach als Erster und mit große», Erwine .an der dort bewahrst'» Dcffeistlichkeit des Verfahrens liege. Ties ! ist jetzt iiidirckl durch eine Erllärnng in cincin 'Anssthuß der ban- li'chen Al'aer'rdnetenkaimncr bestätigt worden. Ter Abg. Tr. Frankeiibnrger koiiilalir!.' das Festhalten der bayrische» Volksver lretiing an der Mnndlichkest und Oesieiillichkeit der bäurischen Straf Prozeßordnung ii»S bittet den Kriegsminister. sicb hierüber zn äußern, woraus dieser bemerkt, er sei wie sein Herr Vorgänger kür das Festhalten daran, obgleich manches vielleicht noch zu wünschen übrig laste, aber iedensiills balle er eine Aendcning für nachlheilig. denn es liege kein Beweis dastir vor, das; durch die Oessenrlichkeit des Verfahrens die Disziplin geschädigt worden >e>. Als siinast der hnperlegttmiistt'che (straf West stt'halen starb. meldet. . Earneri: „Ich »inß mit dem Gestandniß beginnen, daß ich bis za diesem Momente es nicht für rätblich gehalten habe, den Gram; Taasse eine zweite RegiernngSprriode anlreten zn sehen. Ich lliini nicht begreifen, wie er, wenn er a»ch vor 0 Jahre» nicht setz.',- konnte, wohin er steuerte, jetzt noch nicht sehen sollte, in weic!- Klippen er gerathe» ist. Meine schwärzesten Besorgnisse Hab" ', sich als gerechliertigt erwiesen. Was vor 0 Jahren als »me»!.!;;.;.'... Ausgabe hingeilellt worden ist, hat entweder keine Erstilttin z tiinden oder gar zum Gegentheil des Angestreblen gm,l»t Tr reiche Kranz der »n Aussicht gestellten wnthichasttichcii stje-orin,. wäre ganz geeignet, die Ausmerksainkeit von allrm Urbc gmi arza lenken, wenn nicht gerade nach dieser Richlniig unicr Tagst.- ,n » alleradschreckendslen Weise resormi« worden wäre-.. Am zar rolhe Punkte niöchtc ich ausmerksam machen. welche eine geradr Linie verbinden, und die min sich nur fortgesetzt zn denken brancl um zu sehen, wohin sie führt. Liese Lime hieß eh dein die B; der Versöhnung: heute ist sic namenlos geworden. Aber derzwea.- rvlbe Punkt, welcher ihre Richtung bezeichnet, beißt Kuchelbag m» Königinhos (Beifall links). Was da geschehen ist, ist nichts als d-r Wirkung der Brandfackel, welche dicie Regierung unter die iu r liebende Bevölkerung geschleudert hat (lebhafter Beifall l„,ks). War dst' Stellung deS Klerus zur Schule und eine christlich moralistst- Kindererziehnng aiibelrist't, so hat nach dieser Richtung unser all geliebler Kaiser rin gnädiges Wort gesprochen. Als wir aber diem Wort bei den letzten Wahlen dem Klerus zu Gemüth sichre» wollte», habe» die kaiserlichen Behörde» dieses kaiserliche Wort mit Beschlag belegt I «Hört! hört!- Es giebt nichts KoimichcreS. als dap wir beute in gewissen Blattern lesen, die Regierung habe bei dc» Wahlen gar keinen Einfluß geübt. Der Redner bemerkt wcist-i. daß die Handelskammern vergewaltigt geworden. Die Stimmen, die hier verloren gegangen sind, sind geraubt, aber nicht verlöre» Wir werden," schließt der Redner. „für die Minorstäis-Adresi stimmen, liniere Stimme wird allerdings nicht dorthin dringe», wohin die Stimme gelangt, die durch anttinvimitische Schleier gc dämpft, aber darum nicht minder vernehmlich dem .Kaiser vo» Desiei reich zürnst: Fahre wrt auf den ringeichlagcnen Bahnen, zerschlage das mit druticheni Gat und Blut geschlissene Reich Deiner Bäte und hinkerlasse Deinem Sohn ein ilavisthe-s... ich weiß nicht was! iLcbhaster Bestall und Händeilalichen.) Mir bleib! nichl-s wcacr übrig, als nach Art eines Gebetes zu ihm den Geist zu erheben »ist dem brennenden Wunsche, e-s möge sein guter Wille sein, auch den andcren Dheil z» hören." (Stürmischer Bestall links.) TerEzecben- sührer Tr. Rieger legt zunächst 'Verwahrung gegen die Behauptung ein, daß seine Partei von der Versastung abstrahire. Das sei ei» eminenter Jrrthmn. Jede Verfassung ist der Reformen bedürftig Sie darf nicht knöchern sein, denn auch die menschliche Hirwchale giebt ja der Arbeit des Hirns nach und wechselt mit der Zeit die Form. Der Föderalismus bat ganz merkivürdigc Blitthen getrieben. Es ist im bölnirüchen Landtage der Vorschlag ansgeiauch!. das alle Königreich Böhmen in zwei Theile zu spalten. Ein anderes Pro gramm fordert die Abtrennung von Galizien. Dalmatien nnd der Bukowina. Sie wollen also dem Lande Galizien eine föderalistische Stellung einräunieii! Soweit sind wir mit »nieren föderalistischen Tendenzen niemals hinausgegangen. und ich frage Sic (zur Linken geivendetsi wer den» eigentlich föderalistischer ist. wir oder S>c? ! zStürmischer Bestall recbls.) Ich habe wieverholt von einem Pw ! graiiii» gehört, in welchem cs heißt, daß O'-sterreich in ei» staats ! rechtliches Verhält»»: zn Deutschland lrelen solle. Wir sind für ein völkerrechtliches, srenndschaiil-ches Vethällniß zu Deulschland, aber Hür ein iniiecllaailiclst'ö Verhaliniß sind wir nicht, denn dadurch würde Oesterreich zn einem Thest Tentlchlands herahsinken z cs heißt dies Oesterreich zn eniei S'ellnng herabzndrücken. welche heule ^ etwa das .Königreich Scicwen einnnnnil (Obo-Riise links». In Be Zug ans die einhe lliche Machislcllnng Oesterreichs, ans das Bc streben, seine vollständige Unabhängigkeit nnd Souvcräniläl zu ! wahren, sind wir Ihnen vor (stümiischc> Bestall reclils). Soweit cs . sich haiidctt »in d>e treue Anbänal'chkeit nn die Monarchie ist n»s > Nicmand vor. «Abg. Richter r»it: Moskau! Napoleon!) Was die St» icheistrcige anlanak. so ist diese in der Armecsprachc am zweck mamasten gelöst. Wir habe» eine Anncesprachc »nd eine Regiinents- wldmete die klerikale Presse ihm hegeistertc Lvbeseil'ebiiiigen. „ES! spräche und die O'sizicrc sind verpflichtet, letztere zu sprechen. Im werde daher", w nleint, die ..Bonner Zig.", „sicherlich in römisch- i Eivildienst ist es anders. Da wollen die Herren Offizianten die kaiholi'chcn Krencii grvyeo Jnlercye erwecken, wenn wir heute mil , Sprache des Volks nicht sprechen, und wenn wir der Sache mn lheileii, das: der in Weittalen io vcichrlc N-anu Ver'asscr einer! den Giimd gehen, io liandelt eS sich beim ganzen böhmischen Attest Ic-'c»eweNhen Schrot: „v'ittalttbilisinus nnd Ziaibol Zisnins" i'Vvnn.' n», nichis andcies, als daß einige linndert innge Leute, dic jährtzck Eolien» ni. in welcher die ^oginaistiniiig des unielilbarc-n Lchrainkes! >n den Staalsdienst lrelen. die zweite Landessprache nicht lcmcu des Papiles als eme „handgreifliche Fälsitning des Evangeliums" > wollen... Ter böhmische dlrbeikcr hat auch ein Recht daraus, das: bezeichnet wird'. 'Noch kurz vor seinem Tode habe der Gras dieiei seine Kinder in der Muttersprache erzogen werden." Stürmischer schritt in zweiter .ttstlage erlcheliien lasten nnd m einem Nachwort Bestall und Beglückwünschungen folgten der Rede. Aba. Heilsbcrg »eine Ucberzengung nur s Neue bekrästigt uiid begründet. Ei nenne krstisirt nach einer Polemik gegen Tr llkieger die bisherige Thätig d,e „Fatzchiina des Evangeliums" durch das Uiitehivarceilsdogma keil der Negierung und der Majorität. „Will die Regierung wirk eine „incalsiintzige und meine, dies Epttlieloi: wäre ;ell>st dann, liü> aus dieicm Wege fort>ahrcu, will sie wirtlich Oesterreich -e: noch ein zienilicli gelindes, „wenn man äoln« und mol» tiäo-- bei l schlagen? Will sie wirklich ivie lener König der Mnthe die eiiizelncu Kc-mem der Milwirleiiden vorauss-tzc». lic 'äiiimttich mir für blinde - Dhcüe des Reiches an ihre Kinder verschenken und mit Undank Werkzeuge m der Hand L-alans , deS Vaiers der Luge, hatten ! blos jene abseiis sichende Eordclia bedenken ? Will sie deni deristchcii wollle. der nicht ablayen kann, das Reich Gottes an' Erden zu Volke die 'Rolle der Eordclia znwcsteii ? Glauben Sic denn wist ge'ähidcn Am 11. d hat sich IN Zwingenberg der Kgl. preuß. Regier»,igs- piälident a. T. v G. »n höchsten Grestenalter crichossen. v. G. war längeie Zeit leidend und hat die Thal unzweisclhast in eincni Ainall von (sieistesslörung vollsührt. Ter denische Kolonialvercin. welcher gegenwärtig schon über 12.0i»0 Mttgttcder zählt, beginnt auch in überseeischen Ländern immer mehr Fuß zu fassen. So sind vor Kurzem allem aus Meriko loo Mttaliedm den, Verein zugc'ührt worden. I» Südamerika m es j hcrechtigle» An'ühttmgen hauolutchlich Buenos Anres milÄl und Aregniva <Peru)nitt >! Mik-i zn vertheidigen, gegen jci gliedern, während in der westlichen Kap-Kolonie Vicwria 8 Mit- " ' gtteder deni Verein angeboren^ 'Außerdem ist Südanierita und Süd- C'ut.i.diirch eine Zahl von Stadien mit einzelnen Mitgliedern in! und der — es ist dies auch eme Mahnung iür Sie —' einen Huf: der Ubthkiluiig .Btemen vertreten. . ! ans deii Scheiierhansen geschleppt hat. /Stürmischer Bestall links.) lich, meine Hciieil von der Maiorttät. daß sie die Treibenden sind in dieser Bewegung? Sie sind nur die Treiber bei der Jagd am den edlen denischen Hirsch, die Jagdhcnen aber, die Sie engagirten. sind Diejenigen, die nicht wolle», daß die Völker friedlich sich zu samniciisiiiden; das sind die Feudalen und Klerikalen, die es niclic verschmähten, Sozialisten und Anarchisten stir ihre Zwecke zu be nutzen. Seien Sie nicht io zuversichtlich. Sie werden dem denischen Histch kein Hallali blaien. Inzwischen werden wir sortsahren. die iinieres Volkes, seine Ehre und Würde .. ..... jenen Geist der Verfinsterung anzukämpfc». - der schon im Altert!»»» dem Sokrates den Giftbecher gereicht ha!, ' der jene edle mem'chenbcfreicnde Erscheinung an's Kreuz geschlagen -um „Nordd. Allg. Ztg." knüpft an srüliere Artikel stanzösstcher Aeilungcn über die Kanvnenlieserung der Fabril de Bange »ach -Serbien an. zahlt die seit Juni 1885 mit dem Geschütz Bange in Frankreich voigckoinmcnen Unglnctsiülle am und sagt znm Schlüsse, »idem sie den Vorzug der Krupp'schen Geschütze hervorhcbt: „Die jüngsteii Eisahrimgeu in Frankreich bestätigen zur Genüge, daß die Annahme des Systems Bange seitens Serbiens ein Fehler ivar. Nicht bas Gi-'chütz Bange, sondern die einflußreiche soziale Stellung des iranzosische» Elements in Serbien habe über die Krlipp'schcn Ge'chütze gesiegt." Von der Gnstav-Adols-Bcreins-Ve»samml»ng im vorigen Monat in Encnach ist noch eine bemerlenswerthe Nachricht zu geben. ES ist nämlich das finanzielle Ergebniß der Versammlung ein so gün stiges geworden, daß der Ueberschuß noch zu einer ansehnlichen be sonderen Liebesgabe Eisenachs die Mittel bot. Und diele Liebes gabe wandert — vom Fuße der Wartbuia nach Rom. Eintauiend Mark versendet das dösige Gustav-Adol>-Fest-Kom>tce zur Unter stützung der einzigen italienischen evangelischen Elementarschule Ponte Angclo m Rom. Diese Schule ist bcwndcrs dadurch be droht, daß aui Kosten des Papstes süni andere Elemciitanchiilcii in deren grötzter Nähe errichtet wurden, und nun wird von der Wart burg her dieser einzigen evangelischen Schule eine Stütze geboten! Diele Zuwendung entspricht dem Geiste, der unsere Gustav Adols- Vereinsversammllina belebt. Tie landesherrliche Aiv-rkennnng des Dr. Krcmcntz als En- bstchos von Köln ist mittelst allerhöchster Urkunde vom 10. d. M. erfolgt. Der zum Polizeipräsidenten von Berlin enianntc Bernhard v. Richtholcn, bisher Landrath de- KreiseS Stolpe in Pommcm. dlstst« zunächst die Stelle kommissarisch verwalten. Derselbe ist Auch Baron Scyarschinid polemisirt Eingangs seiner Rede Rieger: „Riege, Hai gegen die Sprgchcnvcrordiiung für Böhmen geiprochcn und hat geiagt, der ganze Lärm rühre nur daher, daß einige Leute in D enlschböhmen genöthigt sind, die böhmische Sprache zn erlernen. Ich hätte nicht geglaubt, daß man es unternehmen wurde, eine so tiefgehende Bewegung aus so kleinliche Weise zu er kläre»." Im weiteren Verlaus seiner Rede entwickelt er seine Stellung als gemäßigtes Mitglied der Opposition zur Adresse und kommt zii dem Schluffe, daß die Zielpunkte, die von allen Fraktionen der gegenwärtigen Opposition verfolgt werden, nämlich die Erkaltung des Staatsgeoankens, der Schutz deS Deutschthums und der Deutschen, die Bekämpfung des Föderalismus einen so beredten und patrio tischen Ausdruck in der Minoritäts-Adresse gesunden, daß er mil vollster Ueberzcuanna für die Adresse stimmen werde. Ter Kornjude Benj. Redlich von Brünn, der mit SOOKÜO Gulden verkrachte, erschoß sich dieser Tage i» einem Hotel in Wiener-Neustadt Auf der Pustcrthaler Linie der SUdbahn wurde der Personen verkehr mil Umsteigen zwischen den Stationen Thal und Mitte wald wieder ausgenommen. Gepäck und kleine Eilgut-Kolli werden über die gedachte Unterdrechungsstelle mittelst Fuhrwerk aus der Poststraße bclördert. Der Frachtverkehr dürfte erst in acht Tagen wieder möglich werden. Am der Südtiroler-Ltnie ist infolge Damm- durchbruches außer der Strecke Brixcn-Boze» auch die weite»-« Strecke Bozcn-Nl-nniaikl-Tramm nnsahrbar geworden. Die Gewässer sind im Sinken: heiteres Wetter ist auch jenseits des Brennet ei»ge- tretcn, aber überall herrscht noch warme Temperatur infolge des SciroccvS. Frankreiev. Merkwürdige Vorstöße werden begangen, fli welche speziell die Regierung verantwortlich ist: Kleinigkeiten, sa.
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