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- Erscheinungsdatum
- 1885-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188510202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851020
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851020
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
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Jahr
1885
-
Monat
1885-10
- Tag 1885-10-20
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Monat
1885-10
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Jahr
1885
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u Tageblatt für Politik, Unterüilttung. HMislMrlieljr. Dörserlbttilüt. Mmdensille. ^ ?Lvdt!Vs^ ?raKsrstr. tlo. 7. l,säs7 u. klloius- Oalanlsk'io -V^oar-sn Eikums, ffscker bciimnci« u. icun»>i«i«n»lin>>». klgsn« fidellc. kxpo^t. Crr,»«« SO. NU, » »« >». r. irjwml i'tivna iiiiuoucjron cvil!. «.'»part. llltllimnlltnnz;. l'orta und XoliOiimm^en, norm o>' damit doilultruxt dio bedolltondsto und ^ IsistuuxstÄIiitzstv.Vuuoneoll-Lvpedition voll x: Lutlttlk ÄlOE, X I.«lpriis, Kstb.'trilloustr. 12. Oioiunit/, inn. dakanni85tr. 24. .»— M» .r v,i vI !»»,»>«; »» stn»Vc., du,No do,- vc>8U>ch woiuo« oinsi^ou rx » , 6. ^ 3. > 771 3.8 ^ Speziabtzeschältz DA«».».Kidcmitiilel» ,„>....,°.,H I.i.okst lolruolld bo,ll. L,drle„t. K> N I'MnN/--i'8tr., Lc-Ii«cli-eu^1r.S4. ff HI. RRÄtlQrl, liönigl. ZSvlisisvlisi- und iiönigl. pi-eussiseilöi- Oofphotogi-Äpli, Dr^rsxL«;»», ILrLL»1'r»rL,L.^i. IO. 8ki„n, l.viprigki'stlsir 12. Rr. 3V. Zahr-allg. Änfldge: 40,000 Lrpl. BuSSSIrn «ü, dn, 2». Lriodcr: 2-cründkrl. Wind milti. Lliirtt bei durchschniitl. Vkmp. wcuil, vcrändcrl. Bemerk. - Llnzcichc» pnld. Wiiicrunl,onml»l. treten auf. na. , . vrrll. u. zrilw. Nrbelbilduna Dresden. 1885. Zienstag, 2i).Dcthr. -'eranlworiNcher Sketakteur für PvIsOschkA ve. Cmil Biere» in Tresde» Während die Tribüne des österreichischen -.'lbgeordnetenhauscs „oii glänzenden Reden über staatsrechtliche und Rationalilätstragcn ivideiliallte, rauschten in Kämthen und Tirol bochangcichwollciie Wildwässee verderbenbringend in die fruchtbarsten Thalcr. Tie österreichischen Blätter sind gefüllt init ergreifenden Schilderungen der angerichteten Verwüstungen Blühende Stätten dcS ?lckeibnucs und der Obstzucht sind icherschweinmt, vermurt, emgeschettert: Häuser bmweggcspült. halbe Dörfer unterwasche», Brücken sortgeichwemmt, Echutzdämme gerissen, die Eisenbahnverbindungen unterbrochen, die Reichssiraßm zerstört. Mit den alten Schuybauten wurden auch du neuen Regulirungsbautcn vemichtct, — kur; Verwüstungen ringsum. Ter Mensch, der sich selbst so oft als Herrn der Schöps- ung preist, wird sich seiner Kläglichkeit bewußt. Meistern wollte er die Natur und all sein Werk zerstäubt vor dem Auftreten ihrer Ge walten. ,1a. sein thörichtes Thun, sein unbezwinglicher Eigennutz rcisiintt geradezu die zerstörenden Kräfte der Nalurgewalte». Es a nuigt jetzt ein vierundzwanzigstündiger Regen in den.Hochgebirgen, inn weite Alpcnthäler in einen See zu verwandeln. Furchtbar ».ni e» sich die Sünden der Väter an den Söhnen, aber das jetzige Geschlecht lernt nichts und sündigt leichtsinnig weiter. Die maßlose AbbolzuiigdcrHochgebirgsiväldervcrbiindcniiiil ungenügenderWieder- .nmorstnng ist die einzige, offen dalicgende, allseitig cingesebene Ur- uiehc solcher Wasservcrwüstuugen. wie sie jetzt häufiger und ver- ueerender als je wicdcrkehrcii. Wie schon die Vcnctiaiicr sich grauen- voll an dcir Küsten des MittclmeereS versündigten, indem sie znm üiiterba» ihrer Lagunenstadt und für ihre Flotte Millionen von Baumricicn fällten und damit üppig bewachsene Alpcnländcr ent waldeten, verödeten, verkarsteten, so lassen noch heutigentags die Italiener den Waldreichchum ganzer Kronländer Oesterreichs unbarmherzig Niederschlagen. Ueberall in Südtirol, ja sogar las nach Baven, nordwärts, in Kärnthen und Krain trifft man in Hochtlialern Sägcmiihlc», die ganze!, Genossenschaften angehören und ihre „Erzeugnisse" zumeist in dem holzarmcn Italien absetzcn. ' ic in neuerer Zeit erlassenen Waldschutzgcsetzc greisen lange nicht tici genug, werden außerdem nicht überall mit der erforderlichen Energie gchandhabt. Tie Wicderaiissorstungen sind nicht systematisch und »iiitassciid genug, ui» dem blinden Zerstörungswerk Einhalt zu lbuii. In den Negnlirungsbautcn hat sich Oesterreich weit von der Schweiz iibcrslügeln lassen, wie man denn seit einer Reihe von ,-ainen last immer nur ans den österreichischen und nicht aus den unweiwr Alpen von solchen Wasserschaden zu lesen bekommt. Nächte doch die Regierung Oesterreichs die neuerlich wiederholten Verwüstungen sich zur Lehre dienen lassen und dem Eigennütze der Nlpeiibewohncr kräftig cntgegentreten! Tie Wnldabtrcibungen m de» Alpen lassen auch uns Tiefländer nicht gleichgiltig. denn sie l uaudern unser Klima. Es wird rauher, wenn die heftigen Winde ..Gl mehr über bewaldete Berggipfel, sondern über wüste Gestein- m wen z.i unS dnherbransen. Bei den Wiener Adrcßdebattcn Näheres siche Tagesgcschichtei wäre es wohl angczcigt, dielen Bunt! zur Sprache zu bringen. Oesterreich thäte überhaupt wohl daran, seine Staatsmittel nicht so vorzugsweise nach Galizien z» ucckeu, sondern auch feinen deutschen Kronlandern einen gemessenen Thcil zinnwendcn. Tie Erwartung, daß die deutsche Neichsregierung betreffs der rluckerfleuer endlich eine wirkliche Reform einsührcn werde, ist wie der einmal eitel gewesen. Man trägt sich abermals mit einer halben Maßregel, die vielleicht einen augenblicklichen Vorthcil gewährt, aber dem Saiiptsibelstandc nicht abhilit, daß die Zuckersteucr, die oiiit eine der festesten Säulen der ZollvereinSeinnahmcn bildete, etzi ein Faktor der Unsicherheit und Verwirrung in den Reichs- miauzen ist. Trotz aller herben Erfahrungen kann sich die Reichs- icgiermig — richtiger sollte man sagen: das hierbei ausschlaggebende laudwnthfchastlichc Ministerium in Preußen — nicht entschließen, das nngcrechle und in seinen Erträgnissen ganz unberechenbare Twlem der Rübensteuer fallen zu lassen und zu einer mäßigen Fabrikalstcncr mit abfallenden Sätzen überzngehen. Sic beabsich- ugi die Erböhung der Steuer von 160 Pf. aus 180 für dcn Toppel- i entncr Rüben und die Beibehaltung der Aussuhrvergütung von 18 M. für den Toppelccntiier Rohzucker. Es ist möglich, daß sich die Einnahmen aus der Zuckersteucr EtwaS heben; aber cs ist dies -ine durchaus unsichere Annahme. Bestehen bleibt die ungerechte Vertheilnng ddr Steuerlast, die Gewährung von Millionen Mark als Iahrcsgeschenk an die Zuckcrsabrikanten, die Aussuhrvergütung !ur gar nicht versteuerten Zucker, die Steuerfreiheit sür die Melasse- Entzuckerung. der Anreiz zur Ucberproduktion von Zucker, kurz alle Ilcbclftäudc des jetzigen Zustandes. Ter inländische Konsument wird nachwievor seinen Zucker viel zu thcucr bezahlen, damit der Engländer den deutschen Zucker um so viel billiger kaufen und der Znckersabrikant sich au» Kosten aller Steuerzahler bereichern kann. Das sind geradezu bodenlose Verhältnisse. Unter den Vorlagen, die dem nächsten Reichstage nicht zngchcn solle», wird sich das Militärpensivnsgesetz befinden. Sein Zustande kommen wird als aussichtslos ausgegeben. Das ist eine ganz ein- witige Tarstellung. Bisher scheiterte dieses Gesetz an dem Umstande, daß das preußische Kriegsministcrium aut das schroffste jcdeSHcran- nehen dei/ Offiziere zur Kvnimunalbestcuerinig zurückwics. Selbst der sehr weitgehende Veimittelnngsvorschlag: das Ticiisteinkommcn der Offiziere von icder Komniunolstener sreizulassen n»d nur daS Eukomizien aus ihrem Privatvermöge,, zu besteuern, fand keine Gnade j Nun sehnt sich das deutsche Offizierskorps ausnahmslos nach dickem Militärpensionsgesctze, das >a eine Erhöhung seiner Penfian-bezüge bewirken toll Tie Offiziere finden es gerecht, daß dicicnigcn Kameraden, die außer ans ihrem Solde noch ein Ein kommen aus ihrem Prwatveunögen beziehen, ans Letzterem zu den Lasten der Gemeinden beitragen, deren Wohlthaten sw genießen. D,e reichen Offiziere bilden notorisch eine geringe Minderheit; die überwiegende Mehrheit hat außer ihrer Gage kein Einloinmen. Außerdem genießen nur die preußische» Offiziere das gehäisige Pri vileg der Gemeindcsteuerbesrelung: in den nichlpreußischen Kon tingenten besteht schon eure gerechtere Einrichtung. Wenn alio den Offizieren »och ferner die höheren Pensionsiatze vorenlhalten bleibe», io verschuldet dieS nicht der Reichstag. Bis weit in die konser vativsten Parteien hinein vertritt man den gerechten Grundiatzc tommunalc Steuerfreiheit für das Ticnstcmkvmiiien, Besteuerung des Pnvatvermögens der Offiziere. Davon wird der Rcnbslaa nicht abgciien. Die Hartnäckigkeit, mit welcher das vrenßnche Kriegs- ministerinni ant ieiner gegcntheiliaen Ansicht besteht, schädigt außer dem anch die E>vilt>eamfen des Reiches, die ebenfalls au» die Er ledigung ihres PenfionSgeictzes warten. Um den Reichstag gefügig zu inachcn. koppelte man beide Pensivnsge'etze ganz willküilicb zu- lainmen. So betommen jetzt weder die Beamten, noch die Offiziere des Reiches, waS ihnen gebührt; dafür brauchen aber die preußi schen Offiziere leine asundeficiicr zu bezahlen. Das Kriegsgcwittec im Or.enie icheint sich ivnllich z» verziehen. Wenns nur wabr ist! Tie Grofzinächte drücken mit aller Gewalt ans die kleinen Balkanstaatcn. Ruhe zu halten. Sie spreche» ihnen das Recht ab. mit einander Händel anzilsangen und damit ganz Europa in Kriegswirren zu versetzen. Von Berlin ans wird den Bulgare», Serben und Griechen bedeutet, daß ihre 0 Millionen Bewohner nickt plötzlich ans den Gedanken kommen dürfe», wegen ihres lokalen Gleichgewichts d. b. ihres varlikiilarisli'chen Ehrgeizes 800 Millionen Europäer der Gc»ahr einer Friedcnsitvrniig cinszu- setzcn. Das klingt recht vernünftig. Aber die Kleinen würden nicht aui diesen Gedanken gekommen sein, wenn sie uichl dabei der Uniec- stützung durch die eine oder andere Großmacht sicher zu iei» geglaubt hätten. Wollen Rußland. Oesterreich und England wirklich nicht diese Begelnlichkcilcn der Balkanstaaten iintcrflützen. um im Trüben zu silchcn, dann »ui so besser! Der Ausweg, aus den die Groß mächte zu guter Letzt doch »och gekommen zu fein fcheinen. ist, daß sic der Türkei das Recht zilsprechen. die Vereinigung beider Bul garien wieder zu beieilige», daß aber die Türkei Das nicht tlntt, sondern ein Auge zudrückl, daß ferner Bulgarien den Serben eine Grenzberichtigung anbictet d. h. ihnen ein Stück Land abgiebt, daß aber Griechenland leer ausgehl. Die Pforte hat sich unnölhig in Kriegslasten gestürzt. Ehe dieses neueste Arrangement aber von allen Belhciligte» anerkannt wird, danecn die Rüstungen fort. Es ist nur „der Sicherheit halber". gerüstet und heftige Feindseligkeit gegen alle oe dalav wird siebcthast gerüstet und ... .. Ausländer bekunde!, Ri an betüichtet. oer Beginn des Feldzuges düric das Signal zurErmvrdling der Enropacr in Ober--b>rma sein. T,e Berliner Börse war amangs lest und am Dcckungs- käuse bin ziemlich beleb!, nainculüch iii Riissen. llng'rii. »Äkeditakkien und Tiskontokommandit. Bald ließ »weg der-Verkehr nach und die anfänglichen Avancen verminderten sich etwas. Spater herrschte wieder Festigkeit vor, iodaß sic' die hvchflen Rotnniigcp! des Tag.,- bebaupietc». Speknia'lvc Bauten waren erheblich Höhwz ancli Ei'enbahncn steigend, anschülichc Avancen .riiihren Unczarn und Serbcn. d'luch im Kaffavertchr liberwog Fcstigkeitz Berg>verke ehe schwächer, von Industrien Eement und Ziickerlalnitc» Ecvorzngtz östecieichischc Pcioriläten still »nd fest. Privaidistonc 2' j» bis 2 Proz. grnnkfur« a. M.. >!>. tkiobc». tzrcdit eS-c .. Slaalobalin kS!' vom bardk» ML-Galicier i7!>. GiiiiiNcr >!>,."». »proc Ungar, sfoldrcmc »I. Goiniarabali» —. Liocanto —. Darmiiaaier . ,,eji. Wien, IN. Oktober. c?rrdit !iX!,co>. Ltaalsbali» 278,ö-». eoiichardcil täv,-a. Nordwcstb. N>ö,!>». Marlnole» iil,<!o. Nug. Credit B.7.7L. — krrft., B a r i s, >!>. Lctobcr. Schind, 'ücittc 8>i.s>. Anleihe I>i!i,w. Zialiencr as.ie. taatoboh» .'ikö.iio. Sambardcn do. Prioritäten - . Spanier !»>' ,. Lest. Goldrem« —. Cgyvtcr M.iiä. Otlomaiic» ünil. geil. London, 19. Oktober, Storni. II Mir >a Min. Consolü >cta-. Po. -iioudi. IMrr Ruffen9tt.->. tflaliencr S! i. Lomvarde» Np-,. No>,o. Türic» itt>,. Wroc. suud. Amerikaner 127. Iproc. Unaar. Golorcnte 78-,» Oclirli. Gold reute 87. Pixel. Prcutz. Consolo 1»U-... CnNvter neue I'« Agio. Lliomandank 1». Zucz-Aclien 8».— Tlimmuna: iZekt. Wellers Scho». L o n d o n , 19. Ociodcr. Schlnh. Gelrcirc ruhig. mitUDiicr etwas schwä cher. Mais, Madlgerstc stetig, gclnc Malzgcrstc stetig, ordinäre williger. Crosen, ivohnrn srst. — Wetter: Scho». RenrstrTelearanrmkder„TrkSvnerMchr."vomi9.Oetobcr. :n in 12 hiesigen Parochieii Kirchen- sicgtcn in 8, die Positive» in 3 Pa- itzcstcrn sandcn Tie Liberalen Berlin, wablen statt. rvchie», von denen 2 neu gewonnen wurden. In einer Parochie war ein Kompromiß zwischen beiden erzielt worden. Die Positiven cinpsiiidcn bewnders schwer den Verlnsi der sehr starken Krcuz- parvchic, wo sich 70 Proz. der Wähler an der Wahl belheiligtc». B r a u ns ch w c i g. Ter bcvorestehcndcn Erösiiiung des Land tags ging ein Trauergotlksdikiisl sin den Herzog Wilhelm in der Tomkirche voraus. Der Regenlichaftsraih legte einen Lorbccrkranz ans den Sarg nieder. Bremen. Der Daiiipser Gravhound wurde von Piraten gevlündert und mnßtc nach Hongkong zurückkehre», um nicht ge kapert zu werden. Wien. Ministerpräsident Gras Taaffe beantwortete im Ab geordnetenhaus die Interpellation bezüglich der Ezccsse in Böhmen dahin : Tic Regierung mißbillig! aut's Schärfste die listigsten Aus schreitungen. woran Angehörige beider Nationalitäten betheiligt waren. Behörden, Gerichte und Gendarmerie volle Schuldigkeit. Die Regierung kann daher die Behauptung, daß den Deutschen in Böhmen kein ausreichender Schutz gewährt würde, mit aller Enl'chiedcnheit znrückwcüen. Die Vorfälle in Trautenau und Rcichenberg waren von untergeordneter Bedeutung, und die schuldigen Individuen sind bereits vemrtheilr. Die neuesten Vorfälle in Dux und Reichenbcrg sind bisher weder rücksictulich der Thäter, noch der Motive aufgeklärt. Betreffs der Vorfälle in Königinhof wurden gegen 75, Personen, unter denen sich der Bürger meister und zwei Stiidtvertreier befanden, Anklage erhoben und die Stadtvertretung wurde aufgelöst. In den meisten Füllen handelte es sich um vereinzelte Ansbriichc nationaler Aufregung, welche mit geschlichen Mitteln unterdrückt werden könnten. Die Regierung muß daher insbesondere die Behauptung, daß das Eindringen des NntivnalitäleiihaderS auch in der Armee zu Tage trat, als voll ständig unbegründet bezeichnen. Die Behörden in Böhmen wurden zur verdoppelten Wachsamkeit angewiesen. Für den Fall neuerlicher Ausschreitungen wird die Regierung, von welcher Seite sic immer ausgehcn mögen, rücksichtslos mit ganzer Gcsctzi'Sstrengc Vorgehen. Tie Regierung hofft, die Erkcnntniß von der Ersprießlichkeit eines friedlichen Zusammenlebens beider Vvlksstämme werde immer weiter Platz greisen. Wien. Rach dem „Peiler Llovd" steht der Einmarsch der Serben in Bulgarien nnmiltclbar bevor. Es iei anscheinend zwischen der Türkei mit Serbien ein Einverständnis; erzielt, nach welchem Serbien eine Aktion aui bulgarisches Gebiet beschränkt und die Türkei diese Aktion nicht hindern werde. Paris. An mehreren Orten der Bretagne ist die Cholera, Lokalts n»v Sächsisches. — Sc. kgl. Hoheit Prinz Friedrich -August wird sich von Wcrmsdor! direkt zur Fortictznng seiner akeidemifchen Studien nach Leipzig znrückbcgcbeii. — Geb. Rach Tr. Fleischer. Prvieswr -in der Universität Leipzig, erhielt das Eomr hur kreuz 1. Kl. >»vin Verdienstorden. — Der mehrere Tage hier anfhältlicb gctveiene kaiserl. rusf. Gouverneur von Warsthan und russische Gcne raladiutaiit Gencrat-' inaior Fürst Dolgornckr. welcher ün H»tcl Bellevue abac- flirgcn war. belheiligtc sich mehrfach an dei» Gottesdiensten der- ruisilchcir GesandtschaftSkicche und beclirie a in Sonntag iv.il zwei Edeldamen das Nalionat-Panorama an der Pmgerstraße mit seinem Bestick. Die Führung der hohen Hemchaiten in letzterem hatte der Iiiipetlor Hänel übernommen. Ter Fürst fprach sich sehr lobend über das Schlachten Rnndgemälde ans. Wie man erfährt, wird der Fürst in Berlin die Ankunft des Kaisers Wilhelm avm»r!en und dann ans mehrwöchenllichen Urlaub nach Sl. Petersburg gehen. - — Vorgestern feicrle der liier auch in weheren Kreisen geschätzte' ir Vezirtsarzt g. T. Tr. Wim in er — schrler des in der Neu st vraküznendcn Tr. Wimmer — dgS seltene Fest der goldenen rD Verr siadt vraküznendcn Tr. Wimmer — das seltene Fest der goldenen Hochzeit. Das Jubelpaar, noch irisch und rüjlia. beging den Dag ün Kreise der Familie bei einem solennen Diner in BachH Etablissement. — Das Ministerium des Innern veilöfsentlicht ün heutigen „Dresdner Journal" eine ausführliche BcLaniitmachmig über die am l. Dez vorzunehmende Volk s zähl n n g. Ten Bestimmungen sei Folgendes entnommen: Tic Zählung still in abgegrenzlen Be-' zirken iZählbezirkcn) unter Leitung der Lollstbehörden mil Beihilfe freiwilliger Zähler vorgenommen werden. Sie erfolgt von Hans zu Hans und von Haushaltung zu Hanshaltnng vermittelst namcnE sicher Auszeichnung der zu zählende» Personen in den ZählnngSlisten. Die Zählnngswmmlarc enthalten sür die vrtsanmcseiiden Personen außer dem Namen noch die verwandtschaftliche oder sonsligc Stellung zum Hanshaltungsvorstand, das Geschlecht, den Gcbnrls tag und das Geburtsjahr, den Geburtsort bez. das Geburtsland, eii.iw,, ni das Religionsbekenntnis;, den Familienstand, den Berns. Stand oder 1. T Erwerbszweig mit besonderer Erwähnung, ob der Befragte im al- live» Militärdienst des deutschen Heeres fleht, die Slmatsangchörig- kcit und für vorübergehend Anwesende außerdem den Wohnort Endlich sind clwaige besondere Gebrechen (blind, taubstumm, irr sinnig, blödsinnig!, frstvic die Mnlterivrgchc, wenn niich deutsch, ins besondere ob wendisch, französisch, englisch, italienisch re. namhaft zn machen. Tie ZählnngSlisten sind am I. Dezember Vormittags dnrcb die HauShglinngsvorslände, beziehentlich die einzelnen leben den selbstständigen Personen imd die Vorsteher oder Verwalter von -Anstalten oder durch geeignete Vertreter anszutüllcn und durch Unterschrift zn bescheinigen. Wo dies auf Schwierigkeiten stößt, erfolgt die Ausfüllung der ZäblimgSlislcn durch die Zähler an, Grund der in den Hgushcilliiilgcn selbst einzuziehendcn Erknndi gimgcii. Tie Anstbeiliing der ZählnngSlisten mi die einzelnen Haushalttingcn und Anstalten erfolgt in den letzten Tagen dcs Noveinbcr. Tic Wiederciiiignimlnng beginnt am 1. Dezember Mittags und ist, wenn irgend möglich, überall am 2. Dezember zn beenden. Tic AnNshaupimamischattcn >md die Stadträthc der jeniacn Städle. in welchen die revidirie Slädleordmmg emgesühr! ist. haben die Ausführung der Volkszählung in ibrcm Vcznle zu leiten und zn überwachen. — Ungethcittcn Bestall, d. h. allgemeinen Anschluß, unbcdmgle Thcilnahmc, bekundeten die vorgestern gegen Mittag im Renz'schcn Restaurant vcrsammctten Innungsoberineiilcr. welche der Deputirle des Festkomitees für die Entlstillimnsieier des Lntherstand- b i l d es. Herr Sattlerobenncistcr E- Gottsclzall einbernfen hatte. Man beschloß, die cüilicttstchc Rcgclnng der Theilnahme der In nungen dem Vorstände des Innimgsülteslelivereins. Herrn Steven zu übertragen. Unter den Tbciliiebmeni an der Versammlung sind besonders die Vertreter der Bäcker. Buchbinder, Korbmacher. Klempner. Sattler, Gürtler, Glaser. Feilenhaucr, Kürschner, Lacsirer, Stellmacher, Drechsler, ^Schornsteinfeger, Nadler, Steinmetzen, Maler. Kiivlerschmledc, Tuchmacher. Bürstcimiachrr, Schncidcr, Schuhmacher und anderer Innungen zu erwähnen. Auch gelangte in dieser Obclinclslcrvet!amii>lung die Stellung,,ahme zn der Frage: „Beschränkung der Leipziger Messen um ic eine Woche", welche in nächster Sitzung der Handels- und Gewerbelaminer disknlitt werden wird, zur Erörterung. - Ter Hansbesitzervercin führt bekanntlich eine GeiicraUst1e der Mietber. welche keine Mielhc zahlen und sonst wie zu Be schwerden A»!av geben. Ter hiesige Allgemeine Miclh bewohn er Verein hat nun in seiner am Sonnabend abge ballcnen imd zahlreich besuchten Versammln»» im Polnische!'Brau Hans, die bis nach Mitternacht dauerte, beschlossen, auch eine wiche Gcncrallislc zn führe», natürlich aber über die Hausbcützer. Da fallen solche Hausbesitzer verlautbar! werden, die ihren Verbindlich Di von hcimackeksttc» Scesoldatcn cingelchleppl. ailsgebrvchen. — Renan läßt demnächst ein philosophisches Drama erscheinen. Warschau. Die Nachricht, wonach den Teuffchcn rin dauernder Ausenthalt innerhalb des Festungsrations liir die Zu kunft nicht gestattet ist, wird amtlich bestätigt. Eine ähnliche Wci jung erhielt im Königreich Polen anch dcr Kvmniandcntt der Festung Moosin. Sofia. Tic Regierung machte den Vertretern der Mächte r-ne aberinaliac Mitlheiiung, i» welcher sie die Versicherung wieder holt, daß Bulgarien dem in der Deklaration dcr Botschafter aus gesprochenen Wunsche der Mächte Folge leistet. Londo n. Die Beziehungen zwischen Serbien und Bulgarien sind gespannter als ie. Fürst Alrrander kündigte in Nisch tclcgra- plfstch die Avsicbl an. einen Speziallicvollmücbtigtcn dortlnn zn senden. König Milan rriviederie kurz: „Ich lehne es ab. Ihren Gesandten zn cinvlangc»." London. Tie üidstche Regierung bat ein Ultimatum >m ... den König von Birma abgcsandt imd zugleich Varkehnnigen ac- leiten gegenüber den Mielhcrn »ich! nachgekomine», die beharrlich troffen, um die Trnvven in britisch Birma zu verstärken Allein! die w nvlhweiidigc Treppenbeleuchtimg verweigern ,-c. Ter Vor Anscheine nach wird das Uttinnstum erfolglos zu blecken. Die bnma- sland wurde nach langer lebhafter Debatte beauftragt, das Nöilnge irische» Minister beschlossen, den Träger des Ultimatums an der für Anlegung dieser Liste zu beforgen, die übrigens nur von Vereins'- Grenze anrnhatt'M und >l>m die. Wcilcircist i-eime!»-',. In Man-> n-itgsipdern eingrstben werden dan T .n Voefn ivill auch »'-Dc: 0 '
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