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- Erscheinungsdatum
- 1885-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188509253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850925
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-09
- Tag 1885-09-25
-
Monat
1885-09
-
Jahr
1885
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KMjlllni, tzksWsrnich, MenInKt. Maltmüke. «»re»»«,» «wxLolät »M» Lr» v v LI«»», VLseks-k'adrilc uoü ^.usstattunxs-Ooscblikt, N»rl«o»tr»»«o L «nck kortlcu», parterre uock j. LtNU«. >»»W» trxvaä vtvL» avuoaoi l »DI LlMpvLltunk. korta , «r Luuit doauktmsst aä vtvL» avuoacirsn vUI. erspart all» Ullä K«don«v08sn, RSNN ät» deäsatonckats unck lsivtllossKdiMts Lrwoocall-LrpsLition vor» Laüoir U0886, Vr««»«», ch. Latkarmmstr. 12. vkewalt», io». ckoluuul>«str. 24. ... LSI»n»I»eI»v »ettkeavr« owpüeklt ja grösster ^usvakl «skr billig uucl sokön äs« 8p«»I»^veM«I»Ltt voa AaUn« UIMutt, Lgl. üollisf.. »««sti-«»»» a, pari. u. I. Lt>, Lillgang Sll äer VIruer/ s rs»s««««s«W«4^ o. L«s«s«, Lei. Roü., iLvisssriö-ILgLllLetur, ^.ItwLrlrt. ^tkxllok«» Lrsokvkveu von »«Kellen. Vopjffdrlxv Unsrer KMIgst. Lirvssto Lusvndk aller Stlokerelwaterlallou. Lxtrakestellangen k dllllgst 9!k. 268. 30. Iihr-Illlß. Auslagk: 40,000 Lrpl.j ! Dresden, 1885. «,r»»k«wt»» «Utterir «it»r»e »et durch. Lxtrakestellangen Kestens aoä promptest. «enmtwortlicher Retawur Iür Pvlittschk- V-. Emil Biere« m Dresden Auf dem eigentliche» Schauplätze der neuesten Beunruhigung Europas, in dem zusainmengeichweißten Bulgarien, hat sich Wenig verändert ; wohl aber sind deutliche Bemühungen der Großmächte wahrnehmbar, die Bewegung auf ihren Entstehungsherd cinzu schränken. Bor Allem hat die Pforte keine Truppen gegen die abgefallcne Provinz ausgeboten. Was von Truppenscndungen unter Ansiihrung des tapferen Marschalls Mukhtar Pascha telegraphirt wurde, bezieht sich auf Sicherungsmaßregeln in Makedonien. Ter Sultan will natürlich nicht auch noch diese Provinz verlieren; er schickt Truppen dahin, um einen Aufstand, wenn er ausbräche, sofort zu ersticke». Die bulgarische Grenze brauchen diese türkischen Trup pen nicht zu überschreiten. Daß die Großmächte wegen Vernichtung eines Artikels des von ihnen allen unterschriebenen Berliner Frie dens unter einander Streit anfingen, ist nicht einen Augenblick zu befürchten. Sie werde» vielmehr alles Mögliche thun. daß keine weitere Veränderung auf dem illyrischen Dreiecke vor sich geht. TaS neue Großbulgarien hat (das ist die bedenkliche Seite der ganzen Geschichte), den Appetit aller kleine» Nachbarstaaten der Türkei gereizt. Bleibt es dem Fürsten Bulgariens unvcrwehrt, iein Land abzurunden, warum sollen wir, so fragen sich Griechen, Ser be», Montenegriner und Rumänen, bescheiden im Hintergründe verharren? Ernste Pflicht der Großmächte ist cs, die Be gehrlichkrit der Kleinstaaten zurückznweisen und dem Fürsten Alexander einznschärsen, sich mit dem bisher Errungenen zu be gnügen. Sind die Großmächte ernstlich entschlossen, dies zu thun, so fügen sich schon die Kleinen. T ann ist die Schöpfung von Nord- und Südbnlgarien ein Zwischenfall, der keine tieferen Erschütte rungen nach sich zieht. Den Kaiser von Rußland sieht man an diesem Werke. Er verlangt die Entlassung seines Generals Kanta- kuzenu, der dein Fürsten Alexander zur Seite steht, er verbietet das .Hinüberströmen russischer Freiwilliger nach Bulgarien, was schon im besten Zuge war. DaS sieht recht vertrauenerweckend aus. Aber seitdem der sriedenverbürgeuden Krcmsierer Zusammenkunft der sorglich vorbereitete Philippvpeler Putsch ans dem Fuße folgte, ist das Publikum mißtrauisch geworden und unterscheidet zwischen dem Glückverheißenden, was die Kaiser offiziell thun und dem Un heilvollen. was nnosfiziell die Kleineren anfangcn. Nachwievor dauern die Versuche fort. Ken Völkern glaubhaft zu machen, daß die Kremsiercr Monarchen völlig überrascht worden seien. Von den Mächten trisst dies erwiesenermaßen einzig auf die Türkei zu. Diese hat allerdings alle Warnungen in den Wind ge schlagen. Vor wenigen Wochen erst plünderten bulgarische Frei willige die Arsenale in Ostminelien und versahen sich mit Waffen; ein in griechischer Sprache erscheinendes Blatt in Konstantinopel, der Neologos, brachte seit Monaten jede Woche einen Alarmartikcl und beschwor den Sultan, Truppen nach Ostrumelien zu senden, um der Revolution zuvorzukommen. Ter Sultan blieb blind und taub. Tie Verschwörer wählten zum Handstreiche das türkische Bcuranlsfest. an welchem der Muselmann nichts Ernstes vorninnnt, nicht arbeitet oder marschirt- Man muß auch, so sehr der bulga rische Putsch den allgemeinen Frieden gefährdet, gerechterweise zu geben. daß die Bulgaren Ursache hatten, ihrer künstlichen Trennung ein Ende zu machen. Tie doppelte Negierung ist den beiden Län dern zu theuer gewesen; es kostete den Bulgaren und Ostrumelioten zu viel, zwei große Regiernngsapparate zu unterhalten: ihre auf blühende Industrie wurde dadurch ruinirt, daß der Sultan, als Lchenshcrr Ostrumelicns, dieses durch eine Zollgrenze von Bul garien abschtoß. Stellt man sich auf den wcltvürgerlichen Stand- vnnkt. so muß man sagen, daß jede Ouadratmeile europäischen Bodens, welche der Türkenherrschaft entzogen wird, der Civilisati on znwächst. Alle Kleinstaaten des illyrischen Dreiecks blühen auf. seitdem sie nicht mehr das Zepter des Großherrn beschattet. Wohl stand stellt sich aus jenen von der Natur mit Schützen ausgcstat- reten Gebieten ein, die unter dem Säbel des Türkenregiments ver armten. Die Knechtung christlicher Völker ist gewichen; es blüht eine Gcistesfreiheit auf. die zu den schönsten Hoffnungen berechtigt: der Unternehmungsgeist regt sich in de» vom Türkeniochc befreiten Nationen; es entwickeln sich Industrie und Gewerbe. Aus dein Börsenthcile ist ersichtlich, daß Deutschland in Ostrumelien bereits einen respektablen Absatzmarkt sich erobert hatte. Die Balkanhalb insel ist daS natürliche Hinterland für die Industrie Deutschlands und Oesterreichs. Die Türken hielten ihre Provinzen geistig und materiell zurück. Die Pforte ist ebenso unfähig, wie zu träge, um ihre Provinzen einer höheren Kultur cntgeaenzuführen. Es ist dringend zu wünsche», datz der jetzige Aufstand nicht Macedonieu ergreife. Wir haben dies nichrfach betont. Aber Thatsache bleibt, daß die Türkei noch keinen Finger gerührt hat, um die ebenfalls im Berliner Frieden feierlich eingeqanaene Verpflichtung, Makedonien , endlich unter der Wucht des Richterspruches zusammenbrach. Jahre lang hat dieser abgefeimte Betrüger sich allen Paraaraphenschlingen zu entziehen gewußt : der Jammer seiner auSaewucherten Opfer rührte ihn nicht. Insoweit unterschied sich Kuffler durchaus nicht von Leuten seines Schlages. Was dem Gerichtsdrama seine Bedeutung verlieh, war außer dem sensationellen Selbstmorde des viclbencideten Bankdirektors Jauner und der Höhe der veruntreuten Summen fl.t>00.000 Gulden) namentlich der Umstand, daß dieser verächtliche Wucherer sich zur maßgebenden Autorität der Finanz-, der Börsen-, ja der Handelskreise Wiens überhaupt aufzuschwüigen vermocht hat. Er galt als eine Art Messias der Geschäftswelt; er ließ sich als wunderlhätiger Heiliger verehren, weil er neben seinen Nuinirungen zahlreicher Existenzen auch etliche Woblthatcn ausübte. Allerdings nicht ans seiner Tasche, sondern einfach genug dadurch, daß er Jau nern bewog, fortgesetzte Griffe in die Kassen der Eseomptcbank zu thun. Mitunter tbaten sie 0—7 Mal des Tages solcheGriffe in stemder Leute Geld; Kuffler gab nicht einmal 'Deckung, sondern versprach sie oft nur; sein Wort galt jede beliebige Geldsumme; er war der Vertrauens mann der Wiener, >a der österreichischen Geschäftswelt. Ohne sein kunstvolles Ballspiel, prahlte Kuffler auf der Anklagebank, wäre der ganze Wiener Platz zu Grunde gegangen. Es kam iin Lause des Prozesses heraus, daß zahlreiche „erste Firmen" niit ihm in innigster Gcschä'tsvcrbindnng standen und zwar nicht immer bei den saubersten Geschäften. Bei der Bankierwelt, bei der Großhandels- und Jndustricwclt Wiens bat sich offenbar die Grenze zwischen so lidem und Schwindelgeschäft verwischt! Ist cs nicht erschütternd, daß ein Bewunderer des Kufslerschcn Genies ausnes: „Jedes grö ßere Geschäft, vor dem Staatsanwalt gebracht, läßt sich als mit dem Strafgesetze collidirend erweisen." Wir sehen ganze Jndustrie- branchen Oesterreichs. die als felsenfest galten, sich nur mit Hilfe der Wechselreiterei und höchst zweideutiger Machenschaften halten; da ist ein grvbesFinanzinstitllt. dessenDircktor privatim mit denGeldern der Bank ein Geschäft macht, uni für sich den Profit cinzustreichen: eine andere große Bank verkauft denselben Gegenstand zweimal; die Kontrole bei allen Banken ist sehr lax. Dabei rühmt sich dieser Kuffler seiner riesigen Arbeit, die ihn so in Anspruch nahm, daß er mitunter nicht Zeit hatte, einen Lösfel Suppe zu essen. Ja diese überhetzte Geschäftigkeit der Börsenmänner Wiens ldcr Ausdruck uner sättlicher Geldgier) ist das Kennzeichen der Börscnwelt, die mit den mühsamen Ersparnissen der wirklich arbeitenden Klassen heutigen tags ein so schnödes Spiel treibt. Diese „Geschäststollheit" hat keinen Anspruch auf den Ehrennamen Arbeit. Gründet sie sich noch dazu, wie im Falle Kassier-Jauner, auf Betrug, so wird sie zum doppelten Fluche der Welt. Möchte doch der Wiener Richterspruch wie ein reinigender Gcwiitcrstralll in die dunkle Atmosphäre eines schmutzigen GcschästSlebeiis liineinfahren! Denn der Handel an sich, auch der Geld- und Effektenhandel und das Börsengeschäft, sollen nicht nur. sie können sich auch in den Grenze» der strengsten Recht schaffenheit vollziehe», und cS gicdt gewiß auch an der Wiener Börse Ehrenmänner genug mit reinen Händen. Gerade der Kredit, der die höchste Ehrlichkeit zur Voraussetzung hat, sollte die Bürg schaft für die Solidität des Kreditnehmers bilden. Eine Besse rung des faulen Wiener Börsenplatzes ist nur möglich, wenn jene achtungswerthcn Männer, die m dem Großhandel und dem Geldgeschäfte ihre Ehre in die Ehrbarkeit ikrcs Geschäftsbetriebes setzen, die Verbindung mit jenen Existenzen nbbrccheu, die, weil sie waghalsig mit sremdem Gelbe spcluliren, als Finanzgenies ge priesen werden. a, Makedonien die Türkei jetzt olLiinrl »vilrvru fr» eine Selbstverwaltung zu gebe», aüöziisnhrc». Klagt He Türkei über bulgarischen Rcchtsdruch, so klagen ihre christlichen Untertbanen in Macedonieu mit nicht minderem Rechte über Nichterfüllung übernommener Pflichten. Nach Beilegung der bulgarischen Frage wird daher früher oder später «ine maceoonische austauchen. Die allmälige Auflösung der Türkei ist unvermeidlich und die StaatS- kunst Europas wird sich daran zu erproben haben, diesen Natur- vrozrß so zu reguUren. daß er ohne all zu große Erschütterungen verläuft. In Wien hat soeben ein lehrreicher Prozeß seinen Abschluß ge sunden. Eines der gemeingefährlichsten Snbjektc, der als Wucherer und Börsenspekulant mit dun Fluche von Tausenden beladene un garische Jude. tznr. Kuffler, wurde zu 7 Jahre» schweren Kerkers (unserer Zuchthausstrafe entsprechend) verurthcilt. Sein Mitschul diger. der erbärmliche Betrüger Bankvircktor Lucas Jauner, yat sich dem irdischen Richter durch Selbstmord entzogen; ihr gemeinsames willenlos benutztes Werkzeug, der Kassner Amschler, wurde gerechter- welle freiaeiprochen. Dieser Kufflersche Prozeß beleuchtete mit den grellsten Schlaglichtern den W>enerBörsenplatz.das Wescn und Treiben der Wiener Geschäftswelt und die moderne» ErwerbSverhältw überhaupt. Der hartgesottene, unbarmherzige Schurke Kuss spielte bis zuletzt den ichlver getroffenen Biedermann, der nur vor übergehend von einer nervösen Erregung ergriffen wurde, bi- er Bulgarien sind einein. Die britische Negierung < Arrangement möglich sei. Berliner Börse. Teckungskäuse aus allen Fortgesetzte Gebieten, Montonwerthe ausgenommen, verliehen der Börse cm freundliches Aussehen. Ein ncnnenswcrther Verkehr war jedoch nur in Banken und fremden Renten bei besseren Koursen. Bergwerke waren wegen ungünstiger schlesischer Eisenberichte matt. Laura stark anaeboten. Im weiteren Verlaust erfuhren Fraiizosen und Galizier aus Meldungen von Mindereinnahmen Rückgänge. Deutsche Bahnen waren ziemlich behaupte!. Ostpreußen malt. Jni Kassavec pormiegcnd höher. zirinnui iril, c» Prozent. Franlsnrt «., 21. Sehlbrr. Crk»i« 227-«. Stnattb,!,» 23U/,. d»r»e>> 1i1S. Galizier >85' ,. «qtzhter 63Hl. «»rar. Ungar. Goldreuic 78,95. GoltgartLalj» —. Tiiconlo —. Darmfttttcr —. Fest. «len. 21. Srp«»r. Credit 282,20. StaatSbad« —Lombarden —. »lordwrftba»«G-ttzlerUngar. CreditUngar, »old 97,55. Still. Var»« , 21. Sepidr. Schluß Rente 80,65. «»leihe >09,50. Italiener 91,75. «taatodahn 581,25. Lomdarden 278,75, »,. Prioritilea Spanier 56.81. Oeft. Goldrente —. Canvtcr 325,00. Ottomane» 506,00. Fest. > » » » » n , 21. Septdr., ivorm. 11 Uhr 10 «in. Consol« 99-/.. 1873er Rüsten 92",. Italiener 93' ,. Lomdarden 10'/,. riieken >3-/,. 1»r»r. fnnd. Amerikaner 125' ,. Iproe. Ungar. Goldrente 77",. Oefterr. Goldrente 87. ißreutz. c^onsolS 102",. «gi»»trr 61. Ottomanbank 9'/,. Snez-Reile» 79'/,. Neue EgiiVter >>>/„ «gi». — Stimmung, Ruhig. — «etter: Kühl. Stettin, 21. Seht., Rast,«. I Uhr. lGeireihemartti, «eizen niedriger. «,e, 118,00-153,00, »r. «ehtdr.-OItoher 151,00, »r. «hril-Mai 166,50. Rog, n malt, loca 126.00—129,00. »r. Sevteiuder-Oktoter 130,00, he. «Hril-Mai >11.00. Rddöl uuverlinhetr, hr. Tehtember-Vcthr. 15,50, he. Ahrll-Mai 17,50. Shirituü > stau, loco 10H0, hr. Seht.-Oktohrr »9,30. hr. Rovemhrr-Drremher 39,60. hr. > «Hril-Mai —. Vriroleum loe» 7,80. RenefttTrlegrgmme der „Dresdner Nachr."vom 24. Sevtbr. Berlin. Ter konservative Landesverein des Königreich Sachsens erläßt in der „Kreuzzeituiig" eine geharnischte Erklärung gegen den nenlichen Angriff der „Nvrdd. Allg. Ztg.". der durch ein gegen von Heyden gerichtetes Flugblatt veranlaßt worden war. Der Vorstand des Laudesvereins bezeichnet den fraglichen Passus als unpassend, weist die Verantwortlichkeit für die Veröffent lichungen der Reiornipartei zurück, sowie den Versuch, aus dem selben einen Schluß aus die konservative Partei zu ziehen. Fenier erklärt er den Versuch der „Nordd. Allg. Ztg.", icnes Vorkommniß zu einer schweren Verdächtigung gegen die Konservativen auszu- vaiisckM, iür unerhört. Wenn die „Nordd. Allg. Ztg." die sächsi schen Konservativen als PartikulariNen, Preußcnhazser und Reichs- scinde zu verdächtigen suche, io werde sic hiermit keine besonderen Geschäfte machen. Die sächsischen Konservativen haben mit ihrem Herrscherhause und ihrer Regierung stets treu und fest zu Kaiser und Reich gestanden. Stuttgart. Der „Staatsanzeiger" veröffentlicht ein kaiser liches Schreiben an den König, welches unter Anerkennung des kriegstüchtiac» Zustandes des wnrttembergischen Armeekorps, das ein crireuliches Resultat und Zeug»iß »biege, hervorhebt daß die Verbände des nach dem Willen der Fürsten und nach den Wünschen der Volksstämme neugeeinigten deutschen Reiches sich immer mehr festigen und erstarken; daß innerhalb des deutschen Heeres die Hauptbedingung eines jeden Gedeihens. daS ernste und unablässige Streben nach weiterer Vervollkommnung erkannt und erfüllt werde. Der Kaiser scheidet mit aus der Tiefe deS Herzens kommenden Segenswünschen für das thenre Vaterland und mit warmen Dankcs- wortrn iür die erhaltene Aufnahme. Madrid. Die spanische Regierung bestellte bei derMarsciller Soeiötä äes b'orxss ot Odaotisrii" daS nöthige Artilleriematerial ur Ausrüstung mehrerer Kreuzer unter der Bedingung schleuniger Jieserung. — General Montero wurde vom König Alsons in Pri vataudienz empfangen und lud ihn Namens des Cirkulo Militär ei», an der Zeichnung zum Ankauf eines Kriegsschiffes Thcil zu nehmen, daS dm Namen „Die Armee" erhalten soll. Der König erklärte, der Gedanke sei zwar patriotisch, doch könne er gegenwärtig nicht unter den Zeichnern fiauriren. Konstantinopel. Nach einer Reutermeldung erließ die Pforte ani 23. Sept. ei» zweites Rundschreiben. Die Gerüchte von Ministervcränderungen und die Nachrichten von befohlenem Truppenrinmarsch in Rnmelien werden als unbegründet bezeichnet. Die " —" ^ ^ ^ ab. . die andere» Botschaft« Jnstrul sorte Mittheilung zu machen adrcsergänzung ostverwaltung «enstags über bahn- mW Telearaphcnverbiiidung zwischen Popel bleibt unterbrochen, ondon. Der türkische Ministem» nd- die militärische Aktion in L forte hat übrigen« momentan wer»! »tiibel. da die Garnisonen inÖ dt weiden können. lstapha Pascha und Lokale» «u» Sächsisches. — Ihre Mas. der König Albert und die Königin Carola treffen am nächsten Sonntag, den 27. d., stütz mit den, Couricrzug * der Nordwestbahn in Wie» ei». Zum Empstiiae derselben werben der Kaiser und Kronprinz Rudolph aus dem Bahnhose erscheinen und eine Ehrcn-Knmpagnic des Jnsuntcrie-Regimentes Hoch- und Deutschmeister Nr. 4 mit der Regiments-Kapelle aufgestellt sein. Die hohen Gäste begeben sich vom Bahnhöfe direkt nach Schön- bmnn. Mittags findet im kleinen Galeriesaale im Schönbrunner. Schlosse beinl Kaiser ein äöjvmwr äinatoir statt. Au demselben werden außer den, König Albert (Königin Carola begiebt sich von, Wien »ach Schloß Morawetz) theilnehmen: Prinz Wilhelm von Preußen mit seiner Gemahlin. Kronprinz Rudolph. Großherzog» Ferdinand von Toscana, Prinz Leopold von Bayern. Nach auf gehobener Taicl wird der Kauer mit seinen Jaadgästen sich auf den Hetzendorstr Bahnhof begeben, von wo die Abfahrt mit einem Separat-Hofzugc zu den aus 8 Tagen bestimmten Hochwildjagden' nach Steiermark stattfindet. — Obcrliofprediger Dr. Kohl schütter hat seinen Urlaub beendet. — Der König!, bayrische Gesandte v.Nudhart ist von seiner Urlaubsreise zurückgekehrt »nd hat die Leitung der Geschäfte wie der übernommen. — Dem Lehrer vr. I » denseind»Hülse an den techni schen Lehranstalten in Chemnitz wurde das Prädikat „Pro fessor" ertheilt. — Am Dienstag gelangte an den Deutsche» Krieger-« Verein Leipzig, der. wie wir seiner Zeit meldete», von Sr. Mas. dem deutschen Kaiser, sowie vom Großhcrzog von Mecklcn bnrg vor Kurzem durch Verleihung von Fahnengeschenten ausgc- 'eichnet wurde, ein gleiches Geschenk von Sr. Maj. dem König lllbert mit nachfolgendem Begleitunasichreiben: „Seine Majestät der König haben aus Anregung Sr. Kgl. Hoheit des Prinzen Friedrich Ailgust sich allergnädigst bewogen gesunden, dem Deutsche» Kriegerverein zu Leipzig in Anerkennung seiner Verdienste um die Instandhaltung der vereinten sächsischen und preußischen Soldaten gräber ans dem Jahre 1866 den beifolgenden Fahnenschmuck, be stehend in Bänd und Nagel, zu verleihen. Dresden, ani 21. Sept. 1885. Seiner Majestät des Königs Kämmerer-Amt." — Der Verkauf der Herrschaft Medzidor, welche Sr. Maj. dem König als Erbe zugesallen, ist noch nicht perfekt geworden. Die Verhandlungen darüber sind »och im Gange. Der slipulirtc Kaufpreis beträgt übrigens nicht 6, sondern nur 2 Millionen Mark. — Der Prinz von Wales reiste gestern Vormittag hier durch nach Wien zur Theilnahme an de» Jagden in Steiermark. In einem prachtvollen Salvnivagc» traf Vormittags 10 Uhr 56 Min. der Prinz, der im strengsten Inkognito reiste, von Hamburg in Dresden-Allst, ein, verließ zur Einnahme einer Erfrischung inr Restaurant den Wagen und reiste mit dem Wiener Kourierzuge 11 Uhr 13 Min. weiter. Der Salonwagen zeichnete sich schon durch seine Länge aus; er lief auf 6 Achsen und erregte allacineineS Aussehen auch mit de» eigcnthümlichcn Vc»tilationsvorrichlu>lgc>i. Die innere Einrichtung ist ebenso luxuriös wie bequem. — Das am Mittwoch Nachmittag stattgeiundenc Begräbnis; des Direktors der Chemnitzer technischen Lehranstalten. Regiemngs- rath Pros. Dr. Wunder. gestaltete sich zu einem glänzenden Zengniß der Anerkennung der hervorragenden Verdienste des Verstorbenen. Am Grabe sprach u. Ä. Herr Geh. Rath v. Einsiedel, Abthciiiliigs- dircktor im Kal Ministerium des Innern. Unter den Leidtragenden, welche dem Sarge folgte», beianden sich inner Geh. Regieruliasrath Koch vom Ministerium des Innern, Geh. Rath Prof. Dr. Zcuncr und Hofrath Prof. Dr. Schmitt vom Polytechnikum zu Dresden, wie zahlreiche Vertreter der Behörden und der industriellen mrd technischen Kreise der Stadt Chemnitz. — Wahrend der diesjährigen Herbstübungen ist beim 7. In fanterie-Regiment Nr. 166 der zur Zeit in Leipzig zum Studium sich aufhaltcude japanesischc Stabsarzt Rintaro-Mvri zur Information befehligt gewesen. — Im Berliner Kunslgewerbe - Museum ist gegenwärtig die höchst werthvollc und seltene Sammlung des Herrn R. Zlchille §81 n Großenhain von alten Spriscgeräthschaiten, Messern und Werk zeugen verschiedener Art auS dem 16., 17. und 18. Jahrhundert ausgestellt. Sie ist, wie die „M. Z." hört, von Heinrich Laube angelegt und durch Erbschaft an den Obengenannten gelangt. Die Mannigfaltigkeit der Stücke ist überraschend, nicht minder die Schön heit der einen und die Seltsamkeit der anderen. WaS das Museum selbst an drrariigrm besitzt, macht nicht die Hälfte der Zschillc'sche» Sammlung auS. — Die ihm zuletzt vom kgl. Landgericht Leipzig wegen Bc- leidrguna zucrkannte 4wöchige Gesängnißstraic, vie inzwischen rechtskräftig geworden ist. will RcichStagsabgeordnetcr W. Lieb knecht am R. d. ontretcll, daS ist an. Tage nach der Verhand lung des Chemnitzer Sozialistenprozeffcs. Er wird die Strafe in der dortigen Gcsanaenen-Anstalt verbüßen. tl
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