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- Erscheinungsdatum
- 1885-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188509245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850924
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850924
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-09
- Tag 1885-09-24
-
Monat
1885-09
-
Jahr
1885
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»«» ^ ,'r»1»ia»,r> „ch »»Issrien. »LLr-Lsi: »i« GreniVskt Pasch» 1«' s»»«en,kj«,cn. Tageblatt für Politik, AttaHM»«. tzesMs»M?r, -SrseillE Irmdmlille. LddUärmZm «» vl»»<ln»i 0»»>»IL,-6»I«rt,, eapes-iaolrl n»cl> 2,i«dauoi«> mul Stiekiin i» 0»i>in»t- r»5M»t Stück ld k»t>, U Stüok i-oi. »I»»»nt,k kl»pps l kl 7Ü V1. Ladinstdililo»', choilektau voll Or»xl»u noä »kok«. Sek»,!,, 12 Stück taoi. kl-pp» 2 kl. vvA«aa 8öl»»v, ttrestlvn, Isllsäruironntrsn«« LI I». o. ^oplttonntinnn« tt aw kostplntr. Mel Kskerkok «ml 8tL<lt Vien ewvüedlt «io» oomkottsdsl Lii»xvstnttot«ll 8LI« mit eow- ploror LlUwüll - Lioricktnozz nur ^bdaltimx voll »Llleu, LLaol»»»!««,, » r»n,»»«u»dei>^«ii sto unter 2o- siederuos ooukotester Lvclisounx genoifftsr Lcaektuob lllorlto Saooler. gtr M«a»n>, »er»-, »neeeield»-, Mer»«,,, — . leid«-,, LLfte»e»d«rP»iß, -»«»«»krank- ^ vr. B°a'«»Le---!!KL »! ItNI I > t til I : I-euelieTchrNt: I ltr.KI«» Dt-t-ilsche Auren, I ^ nebst lirbiten-npen- bei LeliroiN Icke ßuric. I g.Nuft. Peeil k Mk., kvrck iel k Bi-ckbt-ndtui-it.Iewi» direct. I ?LtöLt-LliröL11 ttoxlslrlrllllr roll Slu«ter. u. Nuilevo- »oliut/ lür äas cksutscds Reick ri. Lusicroä. kaiblltallivalt >VoIlk, A II» vsckeu, 8vk»Ioi«8»8trad«t>>e IS, I. riLUvllo llllä I.LIUL8, ^ulieiltzi« Mllliiillitll eiiiMti'M ^ .. n , N o I» ^Itiilikrltt IS. Nr. 267. 3«. kille,-: ««MO«»„.! Trc«d°-l, 1885. Döimerstag.24. Seinsr. Abonnement. Die geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nach, richten" bitten wir das DoimeuleilL für -as vierte Hilartat 1885 baldigst erneuern zu wollen, damit die Nummern ohne Unterbrechung weiter geliefert werden können. Alle j)ostanstaltcn im Deutschen Reiche, in Vcsterreich- Ungarn und im Auslande nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Abonnement in Dresden bei der Expedition (mol. Bringerlohn 2 Mark 59 Af. vierteljährlich, bei den Uaiserl. postanstaltcn im Deutschen Reichsgebiet 2 Mark 75 If., in der Desterreich - Ungarischen Monarchie 2 Hukden 29 Kreuzer erck. Agiozuschlag. In der allwöchentliche« Zugabe eines humoristisch, illustrirten Theiles dürften die geschätzten Abonnenten und Leser der „Dresdner Nachrichten" eine willkommene Ber nrehrung des Untcrhaltungs- und Lesestoffes gefunden haben ABitioil -er „M-ncr MM-teu". üercmtworll'iLrr Redakteur für Politisches vr. Emil Biere» in Dresden. Aber wird eS dein Fürsten Alexander den. Gröberen gesteckt werden! Ter neue Fürst von Nord- und Südbulgarien mag sich nur darauf gefaßt machen, daß ihm die Großmächte tüchtig die Leviten lesen. In diplomatischen Noten wird man ihm seine „Un gesetzlichkeit". seine „Eigenmächtigkeit", seinen „Rechtsbruch" gehörig unter die Nase reiben. Bereits jetzt bekommt er in den bärbeißigen Artikeln, die in den offiziösen Blattern der drei Verbündeten Kaiser- Mächte erscheinen, starke Ausdrücke zu hören. Sein unruhiges Temperament, sein Ehrgeiz, seine Voreiligkeit werden m grellen Farben geschildert. Wie lautet die Antwort Alexanders ? Er läßt ruhig die Großmächte schreiben, was sie wollen und behält sein erweitertes Reich. Weiß er doch, daß die offiziösen Donnenvetter, die aus den russisch-österreichisch-deutschen Regierungsblättern über sein kühnes Vorgehen losprasseln, gar nicht so schlimm gemeint sind. Selbst verständlich müssen die Großmächte die Zerreißung des Berliner Vertrages, den sie sämmtlich unterschrieben haben, formell miß billigen. Sie müssen die Vereinigung beider Bulgarien ernstlich tadeln; sie können sogar dem neugcschaffenen Zustande vorläufig ihre Anerkennung verweigern, aber keine wird einen Finger rühren, den früheren Zustand wieder herzustellcn. Und wenn die durch den Rcchtsbruch geschädigte Türkei Letzteres gewaltsam versuchen sollte, so würden ihr die Großmächte in den erhobenen Arm fallen. Die hohe Pforte vermag sich nur mühsam zu einem Entschlüsse aufzn- raffen. Zwar tagt ununterbrochen der Ministerrath, aber er schwankt von einem Vorsatz zum anderen. Die beste Zeit, um die Empörung niederzuwerfen, dürste schon jetzt verstrichen sein. Der neue bulga rische Staat mit seinen Milizen wäre aus die Tauer vielleicht der Tapferkeit der türkischen Armee nicht gewachsen, aber wohl im Stande, den Krieg lange hinauszuziehen und Rußland würde dann sich einmischen. Die Pforte hat dringende Ursache, nicht die Ent scheidung der Waffen anzurusen; 'denn Das würde den Ausstand der Christen in der ganzen europäischen Türkei zur Folge haben. Zudem hat Fürst Alexander nicht alle Brücken der Verständigung mit dem Sultan abgebrochen. Er geht vielmehr vorsichtig vor Schon die Wahl des Namens des neuen Staatsgebildcs „Nord- und Südbulgarien" statt des erwarteten „Grobbulgarien" zeigt, daß er einen staatsrechtlichen A»klang an die frühere Trennung beider Provinzen aufrecht erhalten will. Auch beabsichtigt er keineswegs, das neue Reich als völlig unabhängigen Staat hinzustellc», soli dem er betrachtet sich nachwievor als Lehensmann der Pforte. Viel Freude erlebt der Sultan freilich nicht an einem Vasallen, der seinen Gouverneur absctzt, einstcckt lind sich dessen Macht anmaßt. Aber immerhin bekundet das bedächtige Auftreten des Fürsten Alexander, daß er ein gewisses Maaß innezuhalten entschlossen ist. Wird er aber Kraft besitzen, den hvchgehende» Wogen der natio nalen Begeisterung Halt zu gebieten? Man muß dies aufrichtig wünschen, denn nur in diesem Fall ist Aussicht vorhanden, daß der zunächst geglückte Handstreich sich nicht zu unabsehbaren Verwicke lungen erweitert. Alexander handelt, allem Anschein nach, bei der Mäßigung, die er bekundet, nach den Vorschriften, die er sich bei den österrei chischen Manövern in Pilsen und dann beim Besuche des russischen Ministers von Gicrs in Franzcnsbud hat ertheilcn lassen. Das Mitwisser« und die Billigung des Staatsstreiches durch die beiden in Kremsier vertreten gewesene» Kaiserreiche laßt hoffen, daß die Be wegung sich in gewissen, im Voraus festgesetzten Grenzen halten wird. Die Pforte hat freilich auch da»» die Zeche zu bezahlen; jedesmal, wenn ihre Nachbarn sich verständigen, hat sie Ursache, für sich zu zittern. Daß aber eine solche Verständigung, wenn schon auf Kosten der Pforte, vorauSgegangen ist. dafür spricht schon der Umstand, daß der bulgarische Handstreich nicht die Feindschaft zwischen Oesterreich und Rußland nach sich gezogen hat. Das war jedeSmal bisher nach dem Ausbruche einer revolutionären Bewegung auf der Bal kanhalbinsel der Fall. Jetzt ist mail in Wien durchaus nicht aus dem Häuschen, daß Rußland mittelst der Gründung des neuen Staatsgebildcs, das doch weit« Nichts ist als eine Satrapie des Weißen Zaren, eine Etappe näher nach Konstantinvpel vorgerückt ist. Würde Oesterreich sich dadurch bedroht fühlen, so stünden wir vor den schwersten Verwickelungen. Davon ist aber Nichts zu spü ren. Mit Wissen Oesterreichs setzte der bekannte panslavistische Regisseur, der in Moskau sitzt, den Staatsstreich in Szene. Und wie meisterhaft! ES war das Kleinste vorgesehen. In alle» vst- rumelischen Städten, in denen der Auistand ousbrach, die türkisch«!« Behörden ab- und bulgarische eingesetzt wurden, lag im Voraus das Manifest Alexanders zur Verbreitung bereit. Ja es war sogar Vorsorge getroffen, daß der Handstreich erst dann, als er gelungen war. nach Außen hin gemeldet werden konnte. Das Bedenkliche der Lage besteht, wie schon betont, darin, daß die grvßbulgarische Bewegung nach Makedonien und in andere Provinzen der Türkei hinübergreift. Auf der Balkanhalbinsel woh nen ja nicht blos Bulgaren und Türken. sondern auch Griechen »nd Slaven verschiedener Stämme. In Makedonien speziell ist das griechische Element stark vertreten und sogar in Ostrumelien bilden die Griechen den größten Theil der gebildeteren und wohl habenderen Bevölkerung. Mit äußerstem Mißtrauen sieht das Kö nigreich Griechenland ein Großbnlgarien erstehen, das unzweifelhaft griechische Bestandtheile aufznsaugen Miene macht. Geht es a» eine Theilung der Türkei — mit diesem Endziel sind alle christliche» Bewohner der Balkanhalbinsel eiilvcrstanden — so will Griechen land wenigstens nicht leer ausgehen. Es beansprucht Thessalien, Makedonien, Albanien, zuletzt auch Kvnstanrinopel. Daher rüstet das hellenische Königreich, um bei der Erlegung der Beute bei der Hand zu sein. Das Gleiche lhut Serbien. Auch dieses Königreich findet sich durch die Gründung des BulgarenreicheS in iciner natür lichen Machtentwickclung beklemmt. Das Völkergemisch an? dem Balkan ist einig, sich auf Kosten der Türkei zu vergrößern, geräth sich aber sofort in die Haare, da Keines dein Andern ein Stück gönnen will. Das Gleichgewicht aus dem Balkan ist durch den Handstreich Alexanders enwcindlich gestört worden und die Diplo matie wird alle Wasser spielen lassen müssen, um eine große Feuers brunst in» Beginne zu löschen. Von der Unterredung, die Fürst Bismarck in Berlin mit dem panischen Gesandten. Grafen Benvmar, hatte, ist wohl eine raschere Beilegung des Äarolincnstrertes zu erwarten. Der deutsche Kanzler dürste drm Vertreter Spaniens zu Gemüthe geführt haben, daß dieses Land, sobald es von de» deutschen Absichten aus die Karo linen Kcnntniß erhielt und selbst Ansprüche daran« zu haben glaubte, dann diplomatische Verhandlungen über die Rechtsfrage «n Vor schlag hätte bringen sollen. Hat Spanien doch vor noch nicht einem Jahre genau diesen Weg cingeschlagen I Damals erhob es Ansprüche auf den Sulu-Archipel; als aber England und Dcutschland das Gleiche thaten, gerieth Spanien damals keineswegs so außer sich wie jetzt bei den Karolinen, sondern trat in diplomatische Unter handlungen ein. die es ohne jede Erregung führte und die mit einem alle drei Theile befriedigenden Abschlüsse endigten. Warum hat cs jetzt, so wie ihm Deutschland seine Absichten ans die Karo linen nnttheilte, sofort Kriegsschiffe dahin geschickt? Hatte es doch lieber seinen Standpunkt ruhig dargelegt, dann wäre die Verstimmung zwischen beiden Nationen erwart geblieben. Eben die Gleichartig keit dieser beiden Fragen und die Verschiedenheit in dem Verhalten von Ministerium und Volk in Spanien lassen wenigstens das eine unzweifelhaft erkennen, daß die Aufregung in der Karolinclirrage künstlich hervorgcrufen war. Das spanische Volk, welchem in seiner große» Mehrheit die Karolineninseln bisher so gut wie unbekannt gewesen sind, mußte erst durch aufhetzende Artikel ans dieselben auf merksam und gewaltsam zu Haß und Unwillen gegen das befreun dete Deutschland aufgestachclt werden. selten lebhaft. In russischen Welchen und in ungarischer Gotdrente machte sich ein kräftiges Eingreifen der Arbitrage bemerkbar. Ost preußen mußten auf ausgedehnte spekulative Abgaben, welche ans ungünstige VerkchrSverhültnisse zurückgesührt wurden, beträchtlich nachgeben. Von spekuiativen Bauten blieben Kreditaktien 6 Mt., Diskonto-Connnandit 1,35, deutsche Bank 1,10 Proz. niedrigei. Ter Kassaverkehr hatte vorzugsweise eine schwache Tendenz. Von Industrien waren Brauereien. Ecment-und Zucker-Fabriken angeboren und weichend. Oesterreichilche Prioritäten still und matt. Frankfurt a. M., LI. Scpiber. Credit 226-/.. StaatSbail» 23l",. Lom barde» l«8-». Galizier IM-/,. Eapptcr 63,65. Iproe. Ungar. Goldreiuc 78',,«. Goltdarddati» —. LiSconta —. Darmstädler —. Bewegt. Wien, LI. Septbr. Credit 282,««. Staatoball» —. Lombarde» —. Rardweftbab» —. Galizier —. Ungar. Credit —. Ungar. Gold 97,55. Fest. Paris, 23. Septbr. Schluß. Nente 80.K5. Anleihe t<K,üt>. Italiener »l,8i>. Staalobapn 581,25. Loindardr» 28«,td>, do. Prioritäten - . Spanier 56,58. Oest. Goldrcnie —. Egypler 323.0«. Ottomanen 5«l,»v. Fest. Lo » don , 23. Scpibr,, Borm. N Uhr l« Min. Con'olS «9»,. l873er Nngen 93. Italiener 93«,. Lombarden NN,,. Tiic'en 13-,. äproc. fu»d. Amerikaner 125-iproc. Ungar. Gold! eitle 77"-. Lrftcrr. Goldrente 88. Prenst. Consols 102-Eghptcr «3> >. Ottomanbank 9'/,. Suez-Actic» 79-/,. Neue Ggqptcr t-,, Agio. — Stimmung: —. — Weiter: Schon. BrrSlan, 23. Scpibr., Nachm. tGetrcidcmarkil. Spiritus pr. 10« Liter 18« Proc. Pr. September-Oktober 39,l«, »r. Noocinber-Dccembcr 38,7t , Pr. April- Mai 3«,9«. Weizen Pr. September 133,ld». Roggen pr. Ecplcmbti-.Oktober 131.««, Pr. Novcinbcr-Deccnibcr 131,««, pr. April-Mai 11«,««. Rübäl loco pr. Scptbr.- Oklobcr 15.«», pr. Oktober-November 15,5«, pr. April-Mai 17,25. Zink »uver- iindert. — Wetter: Schön. Stettin, 23. September, Nachm. 1 Uhr. <Ectreldcmarkt>. Weizen fest, koeo 118,««—153,««, pr. Septbr.-Lktober l55.«». pr. Avril-Mai 167M. Roggen, fest, loco 126,«l>—129,««, pr. September-Oktober 13-»,««, pr. Aprll-Mai 111,5«. Riiböl uuvrrSndctr, pr. Srplcnibcr-Octbr. 15,5«, pr. April-Mai 17,5«. Spiritus. flau, loco 10UK». pr. Sept.-Oktober 1»,««, pr. Novcii'bcr-Dcceinbkr 39,3«, pr.. April-Mai 1«,7V. Petroleum loco 8,8«. - London, 23. September. Schluß. Weizen ruhig, mitunter höher sc halte», »„gekommene Ladungen strammer, Mehl, Hafer träge, Mais, Gerste fest. Wetter schon. Reneste Telegramme Ver..DreSvner Naclir." vom 23. Septbr. Berlin. Der Kaiser hat sich henke von Stuttgart nach Baden-Baden begeben. Er kehrt erst Mitte Oktober nach Berlin zurück. Der Kronprinz bat znm Besuche der" Wilhelm begiebt . ... Einladung des österreichischen Kronprinzen folgend nach Laxemburg und nimmt später an den kaiserlichen Hochwildjagden in Steiermark theil. — Der Prinz von Wales traf heute in Hamburg ein und reiste einer Einladung des Kronprinzen Rudolph zur Jagd folgend, weiter. Er begiebt sich hieraus nach Kvilstantinopcl. — Die technische Kom mission sür Seeschifffahrt tritt am 5. nächsten Monats behufs Bc- rathuug des Unfallversicherungs-Gesetzes sür die Seeleute zusammen. Gegenwärtig finden Berathimaen wegen einheitlicher Regelung des zur Ausführung des Unfallversicherungsgesetzes von Seiten der Post einznbaltendcn Verfahrens statt. — Das österreichische Konsulat in Breslau antwortete aus eine Anfrage eines Krakauer Bürgers, ob er sich in Breslau Geschäfte halber niederlassen könne, daß persön liche Gründe mitunter bei den Ausweisungen Mitwirken, daß aber die Ausweiinng unter Umstünden rillen allgemeinen Cha rakter amiehmcn könnte, und daß rin österreichischer Untcrlhan ans Galizien, wenn er sich in Preußen niederlassen wolle, eine Ausweisung zu gewärtigen habe. Paris. Der Gedanke an eine Konferenz ist bisher ausschließ lich ein iournalistischer gewesen, das hiesige auswärtige Amt hat wenigstens noch von keiner Seite eine amtliche Anregung hinsicht lich einer Konferenz erhalten. Freycinet hatte gestern wieder lange Unterredungen init verschiedenen Botschaftern und dem serbischen Gesandten. — Aus China werden neue Christenversolgungcn ge meldet. Konstantin opel. Nach einer Meldung der „Agence Havas" richtete die Pforte an die Vertraasmächte ein Rundschreiben gegen das Verhalten des Fürsten von Bulgarien, in welchem sie gegen die Vertragsverletzung desselben protesttrte. Der Sultan hat beichwsscn. die ihn laut Art. 16 des Vertrages zustehenden Reckte auszuüben. — In Athen werden Proteste gegen die bulgarische Bewegung vor bereitet. Alle Maßregeln werden getroffen, um die Armee, wenn nothwendig, mobil zu machen. BerlinerBörse. llmsangreiche lokale Deckungskänfe ver liehen der heutigen Börse, trotz der gegen gestern abermals hcrab- aesetzten Kurse, eine relativ freundliche Physiognomie. Das hiesige Knrsiiivcau dielt sich nahezu ununterdwchen über dein der aus wärtigen Plätze, und die anfänglichen Verluste vermochten im weiteren Verlause zum großen Theil wieder einaeholt zu werden. Umiätze entwickelten sich ipeziell aus dein ausländischen Reutcnmailt Lokales und Sächsisches. — Semiilardirektor Tr. Friedrich Schütze in Waldenburg ^ wurde zum Oberschulrath in der 3. Hosrangordimng ernannt. — In unserer Armes sind wieder einige Avancements namentlich unter höheren Offizieren zu verzeichnen. -Oberstleutnant Groh, bisher mit der Führung des 1. Feld-Art.-Rca. beauftragt,' ist zu:n Oberst, der Kommandeur des Pionier-Bat. Maiör Friedrich znm Oberstleutnant, der Kommandeur des Train-Bal.: Major Krauß ebenfalls zum Oberitleunraut befördert worden. ^ Ferner ist Major b. Carlvwi tz, bisher zum Kadettenkorps kom- ciner größeren Anzahl von Fähnriche!« zu Sccondelentncmts statt- gesunden. — Den 1. Oktober scheidet bekanntlich nach fast 40jähriger Dienstzeit der Herr -Oberst nnd Landwehr-Bez.-Komniandeur Oskar, Döring zu Glauchau ans dem Militärdienst und siedelt nach * Dresden über. An der Abfchiedsfeier in« Saale des dortigen Ka sino betheiligten sich Vertreter der Kgl. und städtischen Behörden, der Geistlichkeit, des Osfizierkorps vom BLurlaubteiistandc u. s. w. Auch ein treuer langjähriger Freund nnd Waffengefährte des Ge feierten. Herr Oberst und Regimenls-Koimncindeur v. Kirchbach war zngegen. Das Ofsizierlorps überreichte dem allgemein verehrten Offizier einen Prachtvollen Rauchtisch und Herr Bergdirektor Liebe überreichte dem Gefeierten als Zeichen der Erinnerung an die Mi litär- und Krieaervereine ein silbernes Schreibzeug. Nachdem Herr Bürgermeister Martini seine treffliche Ansprache mit einem dreima ligen Hoch auf Kaiser Wilhelm nnd König Albert beschlossen hatte, »eierte Herr AmtShanplmcinn Dr. Wüniig den Scheidenden. Er griffen dankte der Herr Oberst in einer längeren, von patriotischem Geiste durchwehten Ansprache den Bewohnern der Stadt Glauchau, der Städte und Landgemcinden des Bezirks für das ihm jederzeit bewiesene Wohlwollen. — Ten« hiesigen kgl. preußischen Gesandten Grafen Dön hoff steht eine namhaste Beförderung bevor. Doch ist es zur Zeit noch unentschieden, ob der Graf, der für einen Botscbaitcr- vosten in Aussicht genommen sein soll, eventuell für Konstantinoprl oder, falls auch Wien infolge der Wahl des Prinzen Reich zum Regenten in Bramischweig frei werden sollte, nach Wien bestimmt ist. Auch der Vorgänger des Grasen Tviihosf, der jetzt viel ge nannte deutsche Gelnndte in Madrid, Gras Solms-Sonne- wa ld e, wurde auf diese» Posten von Dresden aus befördert. Sicher ist, daß mau an unserem Kgl. Hole und seitens der sächsischen Staatsregierimg das Scheiden des Grafen Dönhoff mit tiefstem Bedauern begleitet, denn dieser Vertreter Preußens hat sich von der ersten Stunde seines Wirkens an infolge feiner Loyalität und Ritterlichkeit die herzlichsten Sympathien erworben. — Der bisherige Oberlehrer der Chemnitzer landwirthschast- lichen Schule, Tr. Pagcnsiecher, ist mm Landwirthschafts- lchrer des oldendurgischeu Fürstcnllnims Lübeck mit dem Sitze in Eutin gewählt worden; er tritt die Stellung bereits am l. Ott. an. — Unter den zum Landtage am 15. September gewählten Abgeordneten sind dem Berufe nach 15 Landwirthe, 4 Bürger- meiner, 4 Kaufleutc bez. Fabrikbesitzer, je 1 Rechtsanwalt, Hand- wcrksmkistcr. Ingenieur, Eficiiwcrksbcsitzer. Haiidelskammeriekretär, Bankdirektnr, General-Direktor und Gaslwirlh. sowie als Vertreter der Sozialdemokratie außerdem noch 2 „Fabrikanten". Die sozial demokratische oder, wie sic sicb gern nennt, „Arbeiter-Partei" ist im nächsten Landtage durch Arbeiter nicht vertreten, wobt aber durch einen gewesene» Offizier, einen Gaslwirth, 2 „Fabrikanten" und 1 Handwerkm,leister. — Beim demnächstigen Landtag werden zum Eficiibahuetat auch verschiedene Massenpetitionen von im sächsischen Eiienbahu- dienst angcslellteii, thcils zum Expeditions-, lhcils zum Fahrpersouai gehörenden Petenten vorlicgcn. was die Petenten verlangen. Aufbesserung ihrer Lage ist's. — Das Ministerium des Innern hat mit der Leitung der tech nischen Vorarbeiten ru dem Projekte einer Wasserlauisbc- ricdtigung der M ulde aus der Strecke von Wurzen bis zur Lcmdesgreiize die Aiiitshauptmannschaft Grimma kommissarisch beauftragt. — Ter U n sitte. in den auf Aussichtspunkten ausgestellten Veranden re. Namen und Verse anzuschreiben oder gar einzuschncideii. wird in Schlesien endlich einmal dadurch ein Ziel gesetzt werde,:, daß gegen alle Diejenigen, deren Namen cniigesuvdc» werde» und deren Wohnort sich ermitteln laßt, Strafanträge wegen Sachbcschädi gung gestellt werden sollen. Der Aifiaiig wird mit Derficiiigen ge macht werden, welche sich ans dein Köiiigc'liaincr Spitzbcrge und am dem Kranich in dieser Weise Verewigt Halen.
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