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»k. »4» — SÄto »» — ijovutüb 6«» «. LeptüMbor 1885 rb" <R -rcr^rs ^o-rs/s-r, 1884. LlVl M Frr-rL's /^r^/re 32 Z^-rmF? /)rs „ „ 25 », ittinklieli in Vrvsüon in <!ei' Mokrsu-^polksLs »mit bei N^§ L NvMs. e/r's <^6/A^6 --rr/ er-rö^§--'r^e-r. Wie bekannt, war das Gebühren der hiesigen Beerd igungsanstalt „Wiedersehen", ihren uner wünschten „Rathgeber bei «»tretenden Todesfällen" durch unmittelbare Uedcrsendung desselben in alle Haushaltungen ver Stadt dem Publikum förmlich aufzudräugcn, in Nr. 185 des „Dresdner Journal" der gebührenden Kritik, welche in weiten Kreisen des Publikums und in hochangesehenen Organen der TageSpresse vollste Zustimmung aesunden hat, unterzogen worden. Daraushin hat die genannte Beerdigungsanstalt in einem in der Nr. IM der „Reform" und in der Nr. 240 des „Dresdner Tage blatt" veröffentlichten Artikel den Persuch gemacht, ihr Persabren ju vcrtheidigen, freilich ganz ver geblich, denn die bezüglichen Auslassungen sind in der Nr. 200 des „Dresdner Journal" wiederum unter allgemeiner Billigung, energisch »urückgewiesen worden. Der Meinungsaustausch über diesen total vorsehlten „Rathgeber" batte nun wohl geschlossen werden können, wenn sich die Beerdigungs anstalt „Wiedersehen" in den, obenerwähnten Artikel nicht bemüßigt gefunden hätte, in gehässiger Weise auch der Unterzeichneten Beerdigungsanstalt „Pietät" zu gedenken und dieselbe insbesondere ui beschuldigen, bei gleichen Leistungen dem Publikum doppelthohe Preise in Rechnung zu stellen. Dies« in nichts begründeten, auf die Schädigung unserer Interessen und die Untergrabung unseres guten RuseS berechneten Angriffe zwingen uns zur öffentlichen Abwehr, sowie dazu, dem mit einem Lichtbild« versehenen „Rathgeber" der Anstalt „Wiedersehen" unsererseits einige „Erläuterungen" (2chattenvilder) beizusiigen und auch sonstige, das Beerdigungswesen betreffende Verhältnisse einer kurzen Erörterung zu unterziehen. Die Beerdigungsanstalt „Wiedersehen" versichert in ihrem „Rathgeber" zuvörderst, daß sie Leickentransvorte durch eigene Wagen ausführen werde. Dein gegenüber müssen wir konstatiren, daß der ganze Apparat der genannten Anstalt überhaupt nur aus einigen Dutzend, mit „Wieder sehen" bezeichneten Schärpen und einigen sonstigen belanglosen Requisiten besteht. Sie besitzt weder Beerdigungswagen, noch Begleitwagen, weder Pferde noch Geschirre, weder eigene Begleitmannschaften und Uniformen, noch die sonst erforderlichen Ausstaltungügcgcnständc. Daß die von einem vormaligen Uhrmacher geleitete Anstalt „Wiedersehen" sich als Beerdigungsanstalt zu bezeichnen vermag, ver dankt sie lediglich dem Entgegenkommen des geehrten Stadtraths, welcher ihr die erforderlichen Wagen Icilst und auch gestattet, daß die Mannschaften des städtischen LcichenwagcninstitutS bei den vom . Wiedersehen" auszusührenden Beerdigungen die vorerwähnten Schärpen anlcgcn. Unter diesen Um- iüiuden kann cS nicht Wunder nehmen, daß der Leiter des Unternehmens, -Herr Weiher, über die Kosten der Anschaffung und Instandhaltung eines GalawagenS, sowie über den Untcr- ichied zwischen Galawageu und Galawagcn überhaupt nicht unterrichtet ist und deshalb den Betrag oon 5b Mark für die Stellung eines solchen Wagens kür allein richtig und zulässig erachtet. Zu seiner Information wollen mir daher bemerken, daß die Anschaffungskostcn für unseren Galawagcn A., Lee von uns bei den Beerdigungen der Klassen 1c>, 1b und 2a mit 100 Mark in Rechnung gestellt wird, nahezu 7000 Mark betragen haben, d. h. mehr als da- Doppelte der Anschaffungskostcn »es vom „Wiedersehen" benutzten Wagens, der im Uedrigcn zu unserem Galawagcn A. gar nicht in Vergleich gebracht werden kann. -Hierbei ist der Auschafsungswcrtb der bei den vorbezeichnctcn Be erdigungen zur Verwendung kommenden hocheleganten Pferdegeschirre, der bei keiner der anderen hiesigen Beerdigungsanstalten in gleicher Ausstattung vorhandenen großen Galauniformen der Mann- scharteu, seiner de« sehr werthvollen Sargtuchcs nickt in Betracht gezogen. Jeder Billigdenkende wird hiernach anerkennen, daß der von uns bei den drei ersten Beerdigungsklassrn für die Benutzung unseres GalawagenS -V. berechnete Satz von 100 Mark durchaus angemesscn ist. Daß wir, wie unsere Tarife Nachweisen, auch INalawagen zu 7S und 81» Mark stellen, erwähnen wir nur der Vollständigkeit baiber. Von unseren übrigen reich dckorirten Beerdigungswagen stellen wir sechsspännige schon iür 21» Mark, vlerspännige schon für LI Mark, und zwerspännigc schon füri» Mark. Durch Aufstellung von 20 in unseren Tarifen näher bezeichneten Bcerdigungsklassen haben wir ,wa> den verschiedensten Anforderungen und Bedürfnissen des Publikums bereits zu entsprechen ver sucht wir sind aber selbstverständlich jeder Zeit sein gern bereit, auch besondere» Wünschen in vollstem Maße Rechnung zu tragen- Nicht so das „Wiedersehen", dessen „Nnthgcber" nur lO Beerdi- gui,gelassen nachweist, Acndcriingen innerhalb der einzelnen Klaffen im Allgemeinen zwar für zulässig erklärt, hinsichtlich der Särge aber Abweichungen gegen die bezüglichen Festsetzungen im „Rathgeber" ausdrücklich nur dann als statthast bezeichnet, wenn vom Publikum an Stelle der im Tarif sür die einzelnen Klassen vorgesehenen Särge solche höherer (Gattung. d. h. gewählt werde». Gewiß ein recht seltsamer Beweis von Coulanz gegenüber den Wünschen der Auftraggeber! Eine Vergleichung der beiderseitigen Tarife ergiebt, daß viele Ansätze bei beiden RecrdigungS- auslaltcu die nämlichen sind; binsichtlich der Sätze sür Gestellung bestimmter Arten von Beerdigungs- wagen haben im Allgemeinen wir, hinsichtlich der Sargprcisc hat regelmäßig das „Wiedersehen" höhere Beträge. In Bezug hierauf stellen wir dem geehrten Publikuni Folgendes zur Erwägung ergebenst anheim. Wir besitzen für die Zwecke unserer Anstalt außer einem vielseitigen Requisiten- und Mon- tiiuiigsbestand LN Beerdigung-- und 21» Begieitwagen nebst den erforderlichen IVespanne», welche in ihrer Gcsammthcit einen erheblichen Werth darstellcn. Naturgemäß haben »vir (ebenso wie die Beerdigungsanstalten „Heimkehr" und „Frieden", welche sich in ähnlicher Lage befinden) ein grobes Risiko zu tragen. Die Anstalt „Wiedersehen" überläßt dieses Risiko eimack dem städtischen Lcichcnwaacninstitut. oder richtiger gesagt, dm hinter den städtischen Institutionen stehenden Steucr- iahlcrn. Wenn nun weiter in Berücksichtig»»»» gezogen wird, daß unsere Pfcrdebestände, unsere Wagen. Uniformen u. s. w. durchweg von besserer Qualität sind, als die seitens des „Wiedersehen" erborgten Pferde, Wagen u.s.w., so dürsten unsere Tarifsätze hinläuglieh gerechtfertigt erscheinen. Uehrigenü haben wir auch hinsichtlich der ÄeerdigungS- und Äeglcitwagcn rc. bereits seit zwei Jahren Bedürftigen besondere Ermäßigungen gewährt und haben solche auch in unseren neuen Tarifen, soviel als nur möglich vorgeseben. bester Für die in unserer seit mehr als 40 Jahren bestehenden Sargsabrik in anerkannt und solidester W ie hergcstellten Särge aller Art berechnen wir den einer reellen! Arbeit angemessenen Preis. Wenn nun, wie wir bereits bemerkt haben und wie ein Blick aus den § „Rathgeber" lehrt, die Sargprcise des „Wiedersehen" die unscrigen beträchtlich übersteigen, so beweist j dies, daß die fraglichen Ansätze des „Wiedersehen" 00g?rrälts^rtigt hoch sind. Daß gerade bei den theuersten Särgen deS „WiedersclieiB die zur Bcurtbeiluiig der Prcisivürdigkcit! dienenden Angaben über die Stärke des verwendeten -Holzes in dem mchrerwätzntcn „Rathgeber" hin-! weggelassen sind, läßt mindestens den lässig Schluß zu, daß dieser Rathgeber nicht aUenthalven zuver ! ist. Wenden wir uns min zu dem Schmerzensschrei des „Wiedersehen" über die theneren In serate; Ist der hierin zu erblickende Angriff zwar nicht allein gegen uns gerichtet, sondern trifft derselbe die übrigen hiesigen Becrdiguiigsgescllschastcn mit, so wollen wir doch nickt Unterlasten, da« Anfuhren des „Wiedersehen", die Jnsertionskostcu „anderer Beerdigungsanstalten" beliefen sich an einem Tage auf ungesühr 600 M., wenigstens in Bezug aus unser Institut als durchaus unwahr zu bezeichnen. Wir zahlten in der Zeit vom 1- Januar 1885 bis heute, »»»»»(r^akb 8 für unsere Beerdigungsanstalt betreffende Inserate c>) an den Dresdner An zeiger Di. 384,30 und b) a» die Dresdner Nachrichten Di. 182L5, zusammen also den im Hinblick am den Umfang unseres Geschäfts wirklich geringen Betrag von M. 500.55. Zur Illustration hiervon bemerken wir in Ergänzung des bereits Erwähnten: wir beschäftigen ständig 05 Bedienstete unmittelbar und eine große Anzahl von Personen mittelbar. Jedermann, auch der Gesckästsunkundigc. wird sich sagen können, daß ein Geschäft von der Größe des unsrigcn die oben nackgewiesenen, nach der Ansicht des „Wiedersehen" vielleicht enormen, nach unserer Ansicht sehr bescheidenen Jnsertionskosten, die als ein nnvernieidliclier Gcschästsauswand anzuschen sind, ohne Schwierigkeit zu tragen verniag. Wir würden uns lächerlich machen, wenn wir die Zweckmäßigkeit deS Jnscrirens hier noch weiter vertkeidigen wollten; alle Welt ist sich darüber klar, nur das „Wieder sehen" nicht. Aber die Frage dürfen wir wohl auswerfen-. was kosten die 2ö.01»1»Preiötournn1e. welche früher, und die 2S.«1»i» „Rathgeber", welche jetzt vom „Wiedersehen" durch besondere Boten in Len Häusern der Stadt verthcilt worden sind, und was betragen die Kosten der erwähnten Verscnduugswcise? Schließlich wollen wir der im „Wicderschcn"-Artikcl berührten ProvisionSsrage gedenken und unsere kurze Erörterung mit der Erklärung cinleiten: wir bezahlen Provision! Ja, wir bezahlen Provision, ebenso wie alle übrigen BcerdigungSaustalten (einschließlich des „Wiedersehen") und das vom städt. Lcichenwagcninstitut empfohlene Ricktcr'schc Sargmagazin. Dies thun alle, oder dock die meisten Geschäftsleute, die nickt in der Lage sind, aus den Kreisen deS Publikums Aufträge diretl emzukolcii, sondern aus die Thätigkeit von Mittelspersonen angewiesen bleiben. Wir gewahren, ebenso wie anderen Personen, so auch den Heimbürginnen eine kteiuc Entschädigung für die Uebcr- mittelung von Aufträgen, nicht sür das „Ausmcrksannnactien" aus unser Geschäft Denn, wie bekannt, enthalten sich die Heimbürginnen, der stadträtblichcn Anordnung getreu, jeder Anpreisung einzelner Beerdigungsanstalten strengstens. Es würde übrigens dieser besonderen Anpreisung auch gar nicht bedürfen, denn, weil der geehrte Stadtrath die daiikcnöwcrthe Verfügung getroffen hat, daß die Heimbürginnen stets die Tarife aller hiesigen Beerdigunasanstaltcn vorlegcn müsse», bat jeder Gelegenheit, selbst das Beste zu wühlen. — Nachweislich erhält übrigens die „Pietät" den größeren Tlieil ihrer Aufträge in ihren Eomptoirs und Meldestellen direkt, den geringeren durch Ilebcrmittelung der Heimbürginnen. — Was wir an Provision, die bei uns ebenso, wie bei den anderen Beerdigungsanstalten (einschliesfticki des „Wiedersehen"), nach dein Wcrtbc des zur Ver wendung kommenden Sarges beniesten wird, anfwenden, bringen wir dadurch, daß wir die zur Sargfabrikation nothwendigcn Rohmaterialien im Großen und gegen Kasse ciukaufen und durch den mit einem größeren Betriebe verbundenen Vortheil fast vollständig wieder ein. Wie cs in dieser Hinsicht bei der Beerdigungsanstalt „Wiedersehen" bestellt ist. wissen wir nickt. Also wir zahlen Provision, und zwar eine mätzige Provision, nickt aber eine solche, wie sic von der selbstlosen, gegen das Provistonsunwesen ankämpscnden Beerdigungsanstalt „Wiedersehen" kürzlich hiesigen Heiui- bürginncn angeboten worden ist. Das „Wiedersehen" verspricht denselben mit der Bitte um geneigte Aufträge eine Provision von 21» Proeent „bei Särgen bis zu 30 Mark" und von 2«-D bei Särgen zu höheren Preisen. Eine solche Provision können wir nicht zahlen und ein Sarggeschäst wohl überhaupt nicht. Daß wir in der Lage sind, unsere Angaben über das vorerwähnte Anerbieten des „Wieder sehen" zu beweisen, brauchen wir wohl nickt erst zu versichern. Zur Ehre der Heimbürginnen sei aber nocb an dieser Stelle mitgetheilt, daß sich dieselben durch die verlockenden, doch wohl aus das „Aufmerksammachen" hinzielenden Versprechungen des „Wiedersehen" zu einer Zuwiderhandlung gegen die ihnen vom Rathe zu Dresden ertheilten Vorschriften nicht haben verleiten lassen. Dieses in, Interesse des Publikums liegende Verhalten der Heimbürginnen wird sicher dazu beitragen, das Vertrauen, besten sich dieselben in Wahrnehmung ihrer oft sehr schwierigen Stellung in größeren Kreisen erworben haben, noch mehr als bisher zu befestigen. Wir glauben annchmen zu dürfen, daß dem geehrten Publikum auch ferner die Wahl zwischen „Pietät" und „Wiedersehen" nicht schwer fallen wird. Unsere Anstalt ist daraus eingerichtet. alle» Anforderungen zu entsprechen, die an ein Unternehmen dieser Art gestellt werden können. Unsere Dienste werden nicht nur in der Residenz und deren Umgebung, sondern auch in der Provinz in Ansvruch genommen. Bei Errichtung von städtischen und Privat-Bcerdigungsanstalten in anderen Orten haben unsere Einrichlungcn wiederholt zum Muster gedient. Lcichentransvortc nach dem Aus lände haben wir bereits in großer Zabl in zuverlässiger Weise ansgesührt. Von den insgcsammt 10 Fällen, wo Leichen von Dresden aus behufs der Feuerbestattung nach Gotha zu überführen waren, sind wir in 18 Fällen mit der Wahrnehmung des Erforderlichen betraut worden. Jederzeit sind wir bestrebt gewesen, NeueS und Bessere- zu bringe». Wir gestatten unS, daran zu erinnern, daß wir die Beerdigungswagen mit 1?onp6 für Leidtragende hier eingefülirt haben, daß wir unseren patentirten SieherheitSapparat gegen Ansteckungsgefahr aus Verlangen stets unent geltlich zur Verfügung stellen und daß von allen bicsigen Beerdigungsanstalten nur »vir allein den sogenannten großcn Galazug nach Wiener Art in Silber und den Galazug in Schwarz nach Hamburger Art zu stellen vermögen. Zum 1. Oktober ». o. werden wir den vorbezeichnctcn Gala zügen noch einen solchen in lyold hinzutrcten lassen. Unsere neuen Tarife sind bereits seit einiger Zeit vorbereitet, wir haben dieselben aber noch nicht dem Drucke übergeben können, weil cs ungewiß ist, ob die Straße „Am Sec", an welcher sich u»ser Hauvtcomptoir befindet, ihren Namen behält, und cs uns von Wichtigkeit sein muß. Mißver ständnissen über die Lage desselben vorzubcugen. Auch unsere neuen Tarife beweisen, daß wir dem Publikum immer und überall, soweit nur möglich, ciitgegelizukommei, wissen. So hoffen wir, daß uns die Glinst desselben, welche uns bisher zur Seite gestanden, auch ferner erhalten bleiben möge. Dresden, den 3. September 1885. SeeräiLiwKSLilstalt „kieM". t^Ikrell Xode.) MSNV KZttlnin. U«MRv«VV» i» n. Vanuvn verkauft und versendet in beliebigen Quanten per Post zu Engrospreisen Prag, LLrornlON, LH «dar«»«»« 2». . _ groSvreisen 8. 81,,««-,' Muster und PreiSeonrant gratis. au« ^O K I-HthIHHßlshN n eigene Fabrik ML-iLvnstvSn LVoll-U»1> Ltt» I,o»i»5v«»i»r«i»» r»rvott»IN«»». MM VR UMUGWU MM VMRRHUHFMK u, Gegründet 1850 bei bhemnitz'