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- Erscheinungsdatum
- 1885-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188507263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-07
- Tag 1885-07-26
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Monat
1885-07
-
Jahr
1885
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-»I » - nicht rin einziger Kölbat sei komvromitttrt; ja die Mann» Last überrede seit einiger Zeit ihren Kommandanten die austühre- nschen ProNamationen. welche ihr in Wirttiöhünsern. Bierlokalen u. I w. zugesteckt werden. Die für den 15, Juli vorbereitete Aktion sn rein civü und durchaus nicht militärisch geivesen: aber es wurde «m Oberst verbastet, der eine röche Mütze aui dem Kopse trug und in dessen Tasche man eine Ernennung ,um Brigadr-Äeneral fand. Er Hecht Manuel Mangallo Derrano und batte sein ganze« Leben mit Verschwörungen gegen die bestehend« Ordnung verbracht. Er an den Aufständen in Badajoz und Seu-d'Urgel dethei k«ßla«L. In Moskau fanden am Donnerstag drei größere Schadenfeuer statt, bei welchen drei Personen leicht, eine schwer verletzt wurden. Der durch dieselben angerichlele Schade» wird aus eine halbe Million Rubel veranschlagt. Im Lodzer Kreise ist die sibiris cl> e R , nderpest auSge- brochen. Der infizirte Äenieindebezirk ist durch amtliche Maß nahme» vom Verkehr ausgeschlossen. England. Der UnterstaatSiekretär Bwirke theilte dem Unter bau« mit, daß die englische Regierung nach den Ernebnisse» der Prozeßverhandluiiaen ivegen Berandung der deutschen Schiffe „Liedrich" und „Anna" bei der niederländischen Negierung nuae- siagt habe, ob sie Schrille siir ein baldige« Znsammentretr» der Konserrnz betreffend deir SpiriluShandel in der Nordsee tlme. Tie niederländische Negierung habe geantwortet, daß sie bereit« die be züglichen Schritte grthan habe, und hoffe, daß die Konserenz in Kurzen, zusammentreten werde. — Ta« Oberhaus uahm die Bill betreffend die Perbesserung der Arbeiterwohuungr», sowie die Bill betreffend den Verkauf von Pachtgüter» in Irland in dritter Lesung an. Den gestrigen Mvrgenblättern zufolge nehmen die Verhand lungen bezüglich der a s g h a n i s ch e n Grenze eine» besriedigeudc» und glatte» Verlaus. Die Verössentlickimg der Pall Mall-Gazette überdenMädchcn- schacher haben die Holge gehabt, daß die Aufsätze von anderer Leite nachgedruckt und mit schmutzigen Bildern ausgestattet worden sind. Die Regierung wird jedoch, wie der Minister des Innern im Unterhause auf eine Ansrage erklärte, die Strenge des Gesetzes gegen diele vbscönen Druckiacbcn walten lassen. Tie Meinungen über das Vorgehen der Pall Mall-Gazette sind noch getheilt. Fa- nnlirnvüter haben das Blatt im Interesse ihrer Kinder abgcschafst, andere erklären, es seiner Taktlosigkeit halber nicht inehr lesen zu wollen Dagegen steht eine Menge von religiösen Sekten, zumal die Heilsarmee, ans seiner Seite. Behauptet wird sogar, daß der Heilsgeneral Boolb den unternelunendcii Redakteur der Pall-Mall- Gazctte auf die Spur des Schachers geleitet habe. Afgb«nistan. Das in London verbreitete Gerücht über an gebliche Ruhrstörunge» in Kabul ist uiibestätigt geblieben. Den letzten Berichten zufolge benscht in Kabul polltvmmene Ordnung. Auch die indische Negierung hat keine derartige Nachricht erhalten. Ebenso bezeichnet die „Bombat,-Gazette" das Gerücht von einem Ausstandc in Kabul als unbegründet. Marokko. Aus Tanger wild berichtet, daß viele Mauren sich bei Sir John Trummoud Ha» (welcher zugleich bevollmächtigter Minister Großbritanniens und diplomatischer Agent und Geucral- toniul Oesterreichs ist) über den österreichische» Konsul Schmidt de klagt habe», weil derselbe sie unter falsche» Vorwänden eiiigekelkert, aut Unrechte Weise ihre Ländereien sich augeeigiiek, ihre Gelder ihnen vorenthallen und 500 Acres Land ohne dafür zu zahlen in Besitz genommen habe. Schmidt hatte einen Kerker in seinem Hanie. in welchem sich eiserne Halsringe und Handschellen für die Gefangene» fanden. Bei dem ersten Verhör war Schmidt an wesend. allein später entfernte er sich und lehnte es ab, die Sache durch Sir John Drnmmond Hau entscheiden zu lassen. Die An gelegenheit liegt jetzt der österreichischen Regierung vor und selbst die in Tanger lebenden Oesterreicher haben uni die Entlassung Schmidt s gebeten. EIrina Tie Negierung plant, eine» empfindlichen Schlag gegen Frankreich in Ostasien zu sichren. Bis jetzt standen die dor tigen katholischen Missionen unter de», Schutze der französischen Regierung. Ebina wünscht nun die Errichtung einer päpstlichen Nuntiatur in Peking, welcher alle katholischen Missionen nnierslellt werden sollen. Der Vatikan soll die diesbezüglichen Eröffnungen des Pekniger Hofes sein entgegenkommend ausgenommen und seine Bcreitwilliglcii zur Herstellung eines Uockrin viveniki und zum Em- v'ange eines diplomatischen Agenten des himmlischen Reiches durch Len Papst inndgegcben haben. Indien. ^>, Nnirgavur und Bengalen baden 8 heftige Erd- erscdüitenmgen große Beireerungen angerichiel. Ern Dorf bei Nallece lBengalcu) iü vollslöiidig vom Erdboden verschwunden. Amerika Schon in den crilen Aprillagen häkle man in New- Aor! Granls Tod erwartet; dieZciluugrmveröffentlichten bereits ansmhrliche Nekrologe und schwungvolle Tranergedicbw, als der Kraule urplötzlich nicht nur die Krisis übersland, svndern in seinem Besindc» auch eine erhebliche Besserung einlrat. Viele seiner Freunde gaben sich damgls der opiiniisiischen Täuschung hin, daß der Ex- snäsiden! überhaupt seine .Krankheit überwunden habe und der Ge- »emng cnlgegeiigehe. Mitte Juli siedelte der General sodann nach cmcm külil gelegenen Landsitze im Adirvudack Gebirge im Slaale tzlew s')oik über, wo sein »»heilbares Leiden, der Ziiiigenkrcbs. sich alsbald io verschlimmerte, daß der Tod ihm als der Erlöser von den schwersten Leiden willkommen sein mußte. Die Beerdigung des Generals Grant findet am 8. Angrisl iw Rem Porter Ecnlralpark statt. Die Leiche wird am 4. August van Manit Blae Gregor, wo Graut starb, nacl, Ncm-Noik übcr- suhit, iiacddeni sie dort einen Tag ausgestellt worden ist. In Nciv- Pork ivira die Leiche 3 Tage ausgestellt werden. Tie ieil einiger Zeit in Arizona und View Mexiko im Gange desindsicheil Ind > auer - U »r u >> e u drol,eu in eine» allgemeine» Hndianelkrieg ausiuarteu. IKoch sind die Apachcs, welche sich iu die schwer zu erreichenden Schlupfwinkel der Sierra Madres zurück gezogen habe», von den Ver. Staaken-Truppen nicht uiiichädtich gemacht worde», und bereits regen sich andere Jndianer-Släuime wie die Utes, Mescalero-Apachcs und EhehenneS, um sich aus de» Kuegsvmd zu hegebcii. Sollte es dazu kommen, so dürste» die Militärbehörden einen Harle» Stand haben, um die Unruhe» zu imwrdincke». da es ihnen a» Truppe» gebricht, um die verschiedenen Indianer Stämme gleichzeitig zu bekriegen. Die genannte» Indianer und inizniiieden darüber, daß ihnen von den gießen Viehzüchtern Millionen Acres von Land, 'welches ihnen durch Verträge mil der Negicinng zugesichcrl war, geraubt worden, und daß die ihnen von dein Indianer Bureau zngethcillen Lebensmittel unzureichend sind, ui» sie vor dem Verhnngern zu schützen. Es wird selbst in Regie- miigskreise» mgegcbcn, das; diese Beschiverdcn der Rvthhäute nicht iiiibegrimdet sind und das; die letzteren unter den vorigen Adinim- »rationell durch gewissenlose Kontcaklvren und Zwischenhändler aus das 'chainloiesle betrogen worden sind. Da die Jagd, besonders am Biisicl imd Antilopen, lange nicht mehr so ergiebig ist wie in iriilwie» Jahren, und da die den rochen Söhnen der Wildniß von dcr Regierung gelieferte» Rationen durchaus nnznrcichcnd sind, um diciclben und ihre Familie» am Leben zu erhallen lein hochgestellter Lisizier versiclicrt, die Regierung bewillige einem Soldaten viermal w givße Ratioven, als einem Indianer), so kann inan eS den In dianern lnm» verdenken, wenn sic als ultimo ratio zu Raub und Ptznideiimg »reisen. Australien. Kürzlich ist ein außerordentlicher Gesandter Ka la k a u a 's, des Beherrschers aller Kauakeu, in Washington einge- lwsseii. welcher von Sr. Majesläl mit einem stir die Zukunst seines Königreichs sehr wirblige» Auilrag au den Präsidenten der Ber einigte» Staaten betraut worden sein soll. Dieser Austrag soll dar», bestellen, der Regierung den Vorschlag zur Annexion des Jmelköiiigreichs Snndwicl, zu machen. Die'e Nachricht klingt nicht so iiiiglanhivürdig. Kalakaua ist erstens sehr verschuldet und braucht Geld, um seine finanzielle Misere zu überkommen, und zweitens dürste er, nicht Mit Unrecht, zu der Ansicht gelangt sein, das; sein Land früher oder später doch einmal von irgend einer europäischen Macht, namentlich Denlichland oder England, aniieklirt werden wird, da die Inseln sehr michtdm sind und Portreifliche Häfen habe», Tie Macht des Königs ist überdies eine rein nominelle, »nd thnt- iächlich regiert dcr San Jranciscoer Znckerlönig Klaus Spreckles, der hekannllich bedeutende Znckerplanlngen am den Sandwich- Jnieln besitzt und .Kalakaua bereits heideumüßig viel Geld vorgc- ichosscii hal, daselbst. Aenilltko». Im Residenztheatcr gebt heute der lustige Schwank ,.Tw Sirene" zum erfle» Male in Szene, wobei die Damen Meyer, Earl'cn, Fröhlich und Timling, die Herren Bleiicke, Guthery. Alexander. Meißner, Schmidt und Kurz beschäftigt sind. Das vor- lieiiliche Ensenihle der Wallnerianer, die bereils zum fünften Male i„ Dresden erschienen, bewährt seine Zugkraft täglich mehr. Jeden Abend steigert sich der Beifall. 8owtt»E llon L«. ckafl 1885 enztdrater. Dt« Wallnerianer to ährigen Gastspiele den Mosrr-Äirndt'sche en" zu den Rcvertoirstücke» zählen, die j Reside. bei ihrem vvrsäh «Mit Vergnügen „mit Vergnüge»" - , , ... lustige Stück schlägt^ auch. diesmal besten« ein. konnten schon en Schwank , . am meisten vom Publikum ausgenoninikn wurden. Das „...gt auch diesmal besten« ein. Nicht nur die drastischen Akt- und Szeneirschlüsse erweckte» lautes Lachen, auch drollige, zum Theil exteinporirte Kalauer fanden so viel Anklang, daß nicht selten kleine Unterbrechungen durch lebhaften Applaus und Gelächter eintraten. Für Extempore-Talente sind Moser'sche Stücke vielfach günstiger alS andere, weil das Niveau des Dialogs leicht z» überhole» ist. Schwieriger ist es schon, dnrckTarstelliiiigs- aeivaiidlhest verschiedene fast sinnlose Wendungen in Handlung nnd Edaräklcristik zu verdecke». Wie lächerlich unglaubhaft ist eS z. B.. daß Fritz Nvlt sich embildet, nicht von seiner Frau erkannt zu werden, daß der alte Schwarzkvps glaubt, leine hübsche Nichte hätte sich in den alten Lehmann, einen wüsten Fettkoloß verliebt, ferner, da» dasselbe junge Mädchen ihren Verehrer für einen Taschendieb hält. Der Anstos; an dielen läppischen Dingen kann nur durch ein so humorvolles Ensemblespiel, wie es die Wallnerianer darbieten, überwunden werden. Aus der dankbarsten Rolle des Stückes, dem alten Schwarzkopf, in ivelchem Molisre's „Eingebildeter Kranker", glücklich modernisirt, neu auflebt, bildet Herr Guthery ein Original von lachreizeuder Komik heraus. Gen, läßt nran sich von ihm viele Uehcrtreibungen gefallen, da die Einheitlichkeit des Charakteristischen niemals davon geschädigt wird. Das deaagirte Spiel des Herrn Blencke als eifersüchtiger Fritz Noll hat fast noch mehr als früher die Lacher auf seiner Seite. Namentlich mußte der semcre Humor i» den Szenen mit Frl. Meyer (Wally Noll.) die wiederum ihr reiches Talent auf's Gewinnendste mniiifestirte und selbst die weniger amüsante» Austritte im letzten Akte niuielnulich zu machen verstand, volles Behagen erwecke». Für das Liebespaar Emil Jordan und Kälbchen Schwarzkops war die überlegene Routine und slolte Art des Herr» Alexander der Wirkung weit förderlicher als die noch nicht zur vollen Prägnanz gediehene Darstellung des Frl. Fröhlich. Manchmal liehcmdelle sie den Dialog zu stocke», und gab dem Backfisch zu wenig pikante Färbung. Wenigstens hätte sie die Szene, wo Kälbchen knieend das Portemonnaie opiern will, noch wirksamer nusstatten können. Dagegen zeichnete sie die Berlegenheit in den erste» Szenen recht trefsend. Einen recht spaß haften Kellner gab Herr Meißner, dessen mimische Nuance» öfters mit Recht applaudirt wurden. Autzerdem bewährten sich Frau Earlien als resolute Tante Frei nnd Herr Schmidt als Tyorwart vortresslich; endlich hat auch Frl. Timmlinn ihre Nebenrolle als Dienstmädchen Minna löblich reprüsenlirt. B Senberli ch. -ß Die erfolgreiche Kvnzcrtlvurnee der Dresdner Künsller- Verei»iguiia: Herren KammermusikuS Böckman». Howpern sänger Meincke, Pianist I. Schubert nnd Frau Helene Walde» (Konzcrliängeriii/, ist min zum Abschluß gekommen. Zuletzt haben die Genannten noch i» dem Konpersatioiislianse zu Baden-Baden ein Konzert gegeben, das ihnen außerordentlichen Beifall brachte. s- Nächsten Mittwoch, d. 2t>. d, findet auf dem „Weißen Hirsch" eine dramatische musikalische A bendnnterhaltnng zu wohlthüliae» Zwecken stall Außer dem Veranstalter derselbe», Herrn Redakteur A. Sivab, wirken mit: Frau Tr. M. Schramm- Maedonald geb.Schwendy die rühmlich bekannte „Vortragsnieisteri»", der Koiiiponisl und Pianist Herr Arthur Wiltord und der Opern sänger G. Luders. Ein interessantes Programm ist für diese Wohl- thttliakcitS-VvrsteUniig ausgestellt. ß Frl A n n a Haverland hat sich nach ihrem erfolgreichen Gastspiele am Leipziger Stadtlheater in die behagliche Waldidylle des Bades Berka dci Weimar zurückgezogen, wo sie für die weiteren Gastspiele Kräfte sammelt. Seitens der Meininger ist ihr daselbst ossrrirt worden, unter glänzenden Bedingungen an der italienischen i Gastipieltournee thcilzuiiehmcn. Vermukhlich wird die Künstlerin darauf eingehcn. s- Frl. von Weber hat am 23. d. ihr Gastspiel am Leipziger Stadtlhcalcr in der „Regimentstochler" beendet. Von der Kritik sind ihre gesanglichen Vorzüge, die taubere Ausführung der Kolora turen. auch die Anmnth dcr Erscheinung nnd das reine Spiel ge rühmt worden. Besonders gefiel auch der Vortrag des eingelegten Liedes „Die Nachtigall" von Alicness. s Das H amburger Stadtheatcr bringt als erste Openiiivvität dcr kommenden Satzon Halcby's „Thal von Andorra" zur Aufführung. s- Die Prager „Bohemia" bringt die Kunde, daß Gvunod nun doch noch das Mnsiksesl in Birmingham reiv. sein Orcitorrui» „tztorn et. vita" selbst dirigken werde. Mad. Weide» soll ans das Honorar, welches Gonnod beziehen würde, Beschlag gelegt haben, aber von dem englischen Gerichte abgcwiesen worden sein. s- Im Wiener I v > e p h st ä d I i s ch en Theater werden am 2l>. d. die Theaterciiirichtiiiigen, Dekorationen, Requisite» nnd Kostüme, überhaupt der Fundus öffentlich versteigert. Dazu ge höre» ungesähr <ii> Ivinplcte Dekorationen, 20-", vkrichiedciic Verletz- slücke, Fener-Anlviiniten, Telegrnvben- und Gasleitungen, Blcch- sossite», Logeiieinrichtiingen. Bühnciimöhcl, Teppiche, Waffen rc., ziisammeii 11,28<> GegenNände, s Das Scala-Theater in Mailand wird seine Stagione mit Rieh. Wagner s „Loheiigrin" erössnen. ! Das K g l. M n i e um der G » psabgüsse MiengS) bat sich umer der Direktion Pros. Tren's wesentlich und äußerst porthcilhast veiändert. Tic Umstellung der Stiilptnren ist zum Theil eine recht glückliche zu nennen, wenn auch vielleicht dieses Knnstwert ans Koste» jener zn sehr bevorzugt wurde, jo ist doch solches meist imverineidlich und beeinträchtigt im Ganzen die dank barst nnzuerkeiinende neue Einrichtung nicht. Jedenfalls ist, was wir sür oas Wichtigste hglten, nus Orientirung und Belehrung der Beinchenden Rncksichl geiioinmen und dndnrch daS Museum, in wghrster Bedeutung, eine Lchrslatte geworden. Vv» neuen Eriver- (»logen sind in der Aiilike» Abt Heilung mrsgestellt: T>ag»cbe j Larve, Knghenslcitne «ans der Hcrmitggeß Peiielopc-Kvpf (Berlin), ! Grabstein eines gtikchüchen Mädchens (Venedig), Avollo-Kops j (London), Behelmter Kops iOlvmpia), Aiterlhümliches Idol einer i Göttin (Olymvia). siiömiicheS Knahenhildn»; (Berlin), Relici eines > AmgzeiiciitginpieS vom Ac'gusoleiun in Hglitarirgs; (London), Schild I einer Athene (London) und TigdumeneS, ein Jüngling mit der Siegerbinde nach Pvlhklet (London). s- Der Eva » gelischc K i rchenverein hat die Preise, welche er für geistliche und Kirchenmusik der Provinzen Ost- und Westvrcnßen ausgesetzt hatte, nunmehr verlheilt. Es waren zu lieber zu dem zn greisen, was das Ausland Gute- hervvrgebracht hat. So haben vor Kurzem die beiden großen Opern-Theater in Turin die uralten „Krvndiamanten" von Ander und den „König von Lahore", von Julius Massrnet, gebracht, beide mit große,» Erfolge. ß Der amerikauischeDichterBret Harte, gegenwärtig amcri sainmen I200.Kv»ipvsitivileir eingeggiigcn Paslvr Gustav Kiltan i» Prießnitz Ten erste» Preis erhielt Herr Paslvr Gustav Kiltan i» Prießnitz bei Borna, den zweiten Herr Ehordirektvr Emil Fort in Ncnsladt (Oderichlesien). Derselbe Vereni hat soeben noch einen Preis von 700 Mk. für eine wissen schaftliche Untersuchung der Geschichte und Bedeutung der preu ßischen Tonschnle nusgeschrleheii. Die Preisarbeitcn sind bis zum I Lktbr . 1887 bei Breilkops »nd Härtel in Leipzig unter Beobachtung der üblichen Formalitäten einzurcichcn. 1' Das Kvnservatvrinm der Musik in Gent feierte kürzlich das Fest seines 50jährigcn Jubiläums durch einige Konzerte, in denen die „Verdammung des Faust" bvn H. Bcrlivz. ferner einige Novi täten, n A. eine große Eantatc „lüvin Lanners" von F, Miry. zur Aufführung gebracht wurden. s- Nach den Angabcn dcr „Moskauer Ztg." wird das zu er richtende neue deutsche Theater in M oskau vorzügliche Einrich tungen und Ausstattung haben, 1930 Sitzplätze, Baignoire-Loacn, sowie Logen im 1. und 2, Range erhalten und 3 Etagen hoch sein. Sämmtliche Pfeiler sollen ans Eisen, die Fußboden der Foyers ans Stein hcrgestellt werden. Bei der elektrischen Beleuchtung, der Heizung und Ventilation ist das Zweckmäßigste in's Auge gefaßt. Tie Zahl der Ein- und Ausgange beläuft sich auf 16; zum Parquct und zu jeder Etage führe» Extra-Eingänge. 7 Stack, Mittyeilungen der „Münch. Alla. Ztg " ist in der letzte» Woche durch Herr» Eonservator Hauser das große „Jüngste G e r > cht" von Rubens in der Münchener Galerie einer Regene ration, die bisher wegen dcr Schwierigkeiten verschoben wurde, nnlerzogc» worde». Dieselbe hatte beste» Erfolg. Zu Aller Ilelier- raschnna ergab sich, daß das Bild, von kleinen Verlctznirgcn abge sehen, sehr gut erhalten war und in seinem größeren Theilc nn- zweiselhasl die Hand des Meisters erkennen läßt. Seme Harmonie nnd der Reiehthnm des Tvncs haben durch die Negenerirnng so gewonnen, daß das Bild zwar nicht den seine» To» der späteren Werke von N»ve»S (z B. „Engclsliirz") zeigt, aber doch allen aiiderc» dortigen Gemälden des Meisters aus dieser frühere» Zeit ebeiibürlig erscheint. Das Pettciikoscr'sche Verfahren hat hei dieser Gelegenheit wiederum sich bestens bewährt. ^ s In Italien sind in dem Zeitraum der letzten dreißig Jvhre, von 1854 bis 188!, nicht weniger als 1026 neue Opern auf der Bühne erschienen, von denen natürlich »ur ein verschwindend klemcr Bruchthkil sich lebeiistähia erwiese» hat. Trotz dieser über großen Fruchtbarkeit der italienischen Musiker scheinen die Unter- "etmier neuerdings anstatt der zahllosen verunglückten Versuche doch des Minnesängers Hadloub, welcher im 13. Jahrhundert in Zürich lebte und de» auch Gottfried Keller in eine seiner Novellen ver webte, zur Ausstellung gekommen. Tie Statue ist das Werk des Dresdner Bildhauers von Meyenburg, der dieselbe ursprünglich z,u Zierde eines Brunnens bestimmt hatte 1' Ein äußerst fruchtbarer Dramatiker ist Herr Iouhoud in Paris, Verfasser von nicht weniger als 800 Stücken (nur Lope rlo Vexn, welcher 1500 Stücke schrieb, ist ihm „über"». Derselbe hat jede Woche drei Akte fertig gebracht. Aber trotz seines schnell dichtenden Fleißes kommt er aus keinen grünen Zweig nnd Icbl negeiilvärlig in so bedrängten Verhältnissen, daß er genölhig! ist einen Theil seiner Bücher zu verknusen, um leben zu lönne» Früher soll er ein reicher Mann gewesen sein, verlor jedoch atz- Thenterdircklvr in Brüssel lein ganzes Vermögen. Daraus lau, c-. »ach Paris, wo er die Theaterstnckfcibritcitioii eisrigst betrieb st Die so schnell berühmt gewordenen Reden des österreichischen Reichsrathsahgeordiiete» Tr K n o tz. in welchen er den Ezcchev iu schärister Tonart entgegentritt. liege» jetzt in einer mit dem PoriR: des Redners geschmückten Broschüre vor Tie Buchhandlung von G. Tham m e. Pragerstiaße 32. verkauft dieselben für den mäßigen Preis von 50 Pwnnigc». st Ten deutschen Patrioten, vornehmlich auch den turnerischen Kreise» ist ein literarisches Unternehmen, das von Tr. H. Hon »icister unter dem Titel „Das patriotische VermächIni >, der großen deutschen Sv h n e Iah», Arndt, Fichte, Stein, nn die deutsche Nation" hcrausgegcbc» wird »nd bei A. Le Eonirc (Berlin) zu erscheinen begonnen hat. zum Lesen und zur Unten stühnng zn empfehle». Die gcdgnkcnreichcn und kraftvollen Aus sprüche des Altmeisters deutscher Turnerci werden zur Förderung patriotischer Gesinnung, überhaupt des deutschen Idealismus bei tragen. Manchen Leiern wird es fast überraschend sein, das; F. L. Jahn auch dcr dramatischen Kunst große Borliebe und Beachtung zuwandte. Hervonnlieben ist in dieser Hinsicht folgenderAnsivrm., über die Oper: „Unter den berschiedenen Gattungen dramatisch» Werke verdient die Oper einen sehr großen Vorzug, weil all? schönen Künste, ohne Ausnahme, dabei Verwendung finden. Wenn alle Diejenigen, welche dazu beigetragen haben, dicic Art Schauspic? glänzend zn machen. Dichter, Komponist, Schauspieler, Tänzer, Dekorateur und Maschinist harmonisch zusammen zu wirken ver ständen, so müßte gerade die Over in den Händen eincö philoso phiichcn Gesetzgebers überaus mächlia werden." Ties legte Jab» dar mehrere Jahrzehnte früher, ehe Rich. Wagner seine reim»!', torische Wirksamkeit aus dem Gebiete des Miisikdramas bcgam., und doch klingt Jahn s Ausspruch ganz so, als hätte er zn Gunsten der Wagner'schen Ideen geschrieben. st Herr Prof. Dr. E. Schweninger läßt jetzt ini Verlage von Fncher's Mediz. Buchhandlung (H. Romfeld) in Berlin eine Sammlung einzelner früherer Arbeiten, die fast sämmtliche Gebiete der medizinischen Wissenschaft umfassen, erscheinen. In einer lau geren E'inlcitniig legt der spezialärrtliche Berather des Fürsten Bismarck seine Stellung innerhalb der Wissenschaften und icin medizinisches Programm eingehend klar. SermtschteS. * Aus den Berliner (Zerichtsscilen. „Herr Jcrichls- hof, ick wollte Ihnen jelioriamst jebeten haben, mir »ich zn coni- pletiren! Ick brn 'ne anständijc Frau un blamire mir iricb jern vor i die Menschheit!" So replicirte die Handelssran Fda Muerbel gestern aut die Frage des Schöllenrictsters. was sie am die 'Anklage wegen Unfugs, Beleidigung »nd Erregung eines Anslaufs ans önenllichcni Markte zu sagen habe. Präs.: Womit handeln Sie denn aus dem Markt? — Angekl.: Mit außerhalb'schet Flccsch, aber wissen Se. »ich mit so'» Mumvitz - Flccsch, wie't so vo» driebcn 'lieber hier so inieschmnggclt wird — o nee, »ich in Le I» inain! Mit so ivat scbe» wir uns »ich ab. Mein Fleck!, is so zart und so weiß, wie der Hals von'» frisch gewaschenet Mä'chen. - Präs.: Sie sind am 5. Mai aui dem Markt mit einer Dame in Konflikt gekommen-, wie ist das zngegangen? — Angekl.: Fingen Le mir?! Wen» Eener mit de dollste Unveinünftigkeit eene Geichästssrau, als wie icke, molestiicn dicht nnd denn noch '»c große Lipve ris- kircn will, denn kann ick Ihnen sagen, denn is et »rtl meine Geduld ooch inan blas Essig. — Präs.: Erzählen Sie doch 'mal den Vor fall. — Angekl.: Also ick hatte en Kälbcken an meine Bude uis- jehängt - een Kälbetc», sage ick Fhne», dct hieß Otto Bettina»». Dazu kamen denn noch een Paar icbcenc Hammelripsken und een Dickeribbenierstück — so scheen wie Tafft mit joldcue Fransen. — Präs.: Zählen Sic uns aber nicht Ihr ganzes Waarcnlager her, sonder» kommen Sic zur Sache. — Angeklagte: Wie ick schon sagte, kommt da so'n spinösct Frauenzimmer an meine Bude, wal sich noch imnicr zu die „jungen" rechnet und sich „jnädiget Jreilein" schimvfen läßt, obschonst se schon 'ne Man del Fahre aus den Schneider 'raus is. Herr Jetichisbos, ick tann Fbnen sagen, wenn Sie als 'ne olle anständige Feicbältssran von fünf Uhr an riss'» Mnicht stehen »nd Nischt im Leibe haben, als cn Paar Tässetens Lorckc »nd denn kommt so'ne olle Schreckschraube, die um zehn Uhr man eben erst ans de Posen jekrochcii is nnd looft so herablassend wie 'ne Marquise mang de Bude» hi» — denn kan» Ihnen ooch schon der Frnul anjehen. — Präs.: Sic scheinen eine recht angenehme Stimmung für das Marktoublikiim zu haben. — Angekl.: Na von die Sorte, die so mit detHalbseidene schon in alle Frühe rumloost und mit 'n Küh iver wceß wie jroß, und mir 'n Hut. de? wie 'ir Tburmban zn Babel über dc Poinrys balancirt, van oic Sorte habe ick sckwn jciriig, wenn ick sc von weitem sehe. Und irade die Sorte th»t so, als verstände sc wat von Fleesch nnd vom Marcht und von de Wirthschast. — Präs.: Hat Ihnen denn die Käuferin, welcher Sie so böse »iltgeipieit haben, etwas zu Leide gethan, oder Sic iigenwic gereizt? — Angekl : Nee, so Eene kann mcr nick, reizen. Also denken Se sich solche List: «ck haue eben 'ne Kal' sterile von Psnndencr süiise ab, da sicht die olle Schachtel, die so auSiali, wie en »ei aniestrichnet öltet Fcrnmpcl und gunsscll mit ihrer Inste immer über mein Fleesch. Mit de Eene Hand hält >c die Lolgiiettc vor de Oogcn, mit de andern talpscht se immer an's Fleesch rum, bis ick zn ihr sage: Freilei», haben Sc sich ooch Le Hände hübsch rcenc jewniche», sonst könnten Sc am Ende dct Fleisch schmntzig machen? Da kiekt se mir denn an, wie de Kuh dct neic Dohr und sagt zu ihr Mächen: „Nein. Auguste, das Fleisch können wir auch gar nicht kaufen, das ist ja ganz trocken und ganz blau. daS ist gewiß vor einer Droschke alt geworden". Na nu aber rauS, dachte ick und sagte et ooch zu ihr. Wissen Se, wenn Fhr biSkc» Fleesch, wat Se sich da in's Jcsichlc mit'» Maner- pinsel usslackirt haben, blas eene Jcringiakeit vo» den Säst bättc, denn wüiden Se uss ihre ollen Tage am Ende noch Eenen finde», der Se im Finster» vor'» scheencs MäRen halten könnte. Aber io sehn Se ja auS, wie 'n abgeknabbcrlcr Kalbstovp und kor io 'nc dröge Fnngsrari vcrtoose ick nbeihaupt kee» Flecich »ich! — Präs.: Na, solche Liebenswürdigkeiten hal sich die Dame aller Wahr ichein- lichkeit nach nicht gefallen lassen. — Angelt.: Nee, dcnkcir Se bloS so wat an. Sie hal mir denn noch een „ollcS jcmcincö Frauen zimmer" a» den Kops jeworfcn, woniff ick blos sagte: sc könnte schon Fist druff nehmen, dct ick ihr als Vogelscheuche an de einsame Pappel nffvflaiizen würde, wenn ick nick, befürchten müßte, det de Spatzen sich über so'n Famniergcstellc lustig machen. — Präs: Ihre Schimpfereien haben aber einen gewalligen Auflauf verursacht und dafür muffen Sie in Strafe genommen werden. — Angekl: Dct kam so: Die Lette hatten jedaebt, dct Freilei» iS de EiSricke, un da wollten se ihr blos de lebliche Ovatron bringen. — Aus dcr Be- weiSausnabnie ergab sich, daß Frau Muerbel in dcr Timt durch die Käuferin etwa« stark gereizt worden war »nd der Gerichtshof vcr- urtheilte sie deshalb nur z» fünf Mark Geldbuße. * Dieser Tage langte bei einer Wiener Militärbehörde ein sicht lich mit l> soliderer Müde und Zeitanswand auSgcscrtigtcs Schrift stück eines Landgemeinde Bürgermeisters ein, in ivelchem mit einer außerordentlich erbeiternden Detail-Motivirung die höchst origi nelle Bitte gestellt wird: das hochlöblicde Kommando wolle den in seine HeimatnSgemeinde — den Ort des Beschwerdeführers — beurlaubte» Gemeinen Foscs M. ehebaldigst wieder cinberufe», weil derselbe, seitdem er bei „die Soldaten" ist . . . bei den Weibsleuten ini )r,rtc zu viel Unheil onrichte! Man tann sich die Heiterkeit verstelle», welche diese Eingabe bei der betreffenden Militärbehörde hcrvorrrcs. * Moderner Kricgsnnscrng. Die Russen habe» nicht angefangen, die Asghaneu haben nicht angesangeu — so hat der Kriea angetangen.
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