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- Erscheinungsdatum
- 1885-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188505285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850528
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850528
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-05
- Tag 1885-05-28
-
Monat
1885-05
-
Jahr
1885
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StivLso in - - I u. 7» I-r «r SellMkli, - ^H»d»ÄunL«n ISs-OnIoris, roprüLnclrt luM 2oiolmuux«n n , jvL IS ?k., 12 Stvell tovl. eioxnntsr tlLvx« i-SUINVIUIlUVI^, ,z 8>»°k inüU »»pp« 2 » Ln»NU>rUctis Mnstrirts krvisUstsn v«r2«n xr»ti» »I-xvxsdsu nn-> »sek ,us- vlirts krnneo ror»»n<It. I. «»r««n 84IIins, Vresaev, Ilion str. 8 n. ntlsürnkforstr. Lid. am V0ÜVII8 8l)IÜAlÄVL!^LIIß -LS Mle Lager am Platze, empfiehlt -ir. 148.30. r«hkit»r. Ailiige: 40.000 er»l. I "! Dresden, 1885. Donnerstag, 28. Mai. peranIwortliLer Redakteur sür POlitischkS vr. Emil Bierev in Drcrben Ungeschicklichkeit und schwankende Willkür der Polizei in Verbindung mit rasfinirt« Berechnung der Anarchisten haben die blutigen Schlägereien in Paris verursacht. Dreizebnmal ist die CrinnerungSfeier an den letzten Tag der blutigen Maiwoche der Pariser Kommune in aller Gemütblichkeit verlaufen. ES wurden stets an den Gräbern der Maigesallenen fanatische, mehr oder weniger hirnverbrannte Reden gehalten. Aber «S kümmerte sich Niemand darum. Diesmal kam eS zum blutigen Handgemenge. Die Anarchisten beabsichtigten eine ganz besondere Machtentfaltung. Namentlich hetzte der bekannte Liffagaray. Doch brachten er und die anderen Rädelsführer nicht mehr als 2000 berufsmäßige Anarchisten zur Stelle. Die Polizei batte vorher die Entrostung rotlier Fahnen auf öffentlichen Straßen verboten; an dm Grobem der Kommunarden sollten sie entfaltet werden dürfen, aber nicht aus auoerm Tbeilen des Kirchhofes. Wegen der Auslegung eines so leicht mißzuverstel,enden Befehles kam eS zu Auseinandersetzungen, Dliütlichkeiten und Blutvergießen. Am nächsten Tage fetzt« die Polizei ihre Verwirrung stiftenden Befehle fort, indem sie »war rothe Fahnen verbot, aber nur, wenn sie ohne Inschriften waren. Ein rothcS Banner, daS die Inschrift trug: „Die Anarchisten deS 20. Bezirkes", ein anderes mit der Inschrift: „Der Panther deS 17. KreiscS" durften ruhig in den Lüften flattern — wenn sie aber schlechthin rothe oder schwarze Lappen waren, mußten sie als „staatsgefährlich" eingerollt werden. DaS begreife wer kann, und die Pariser Anarchisten haben cs natürlich auch nicht begriffen. Inzwischen ist bei den sich anschließenden Begräbnissen zweier Koinmunardenhaupter Alles friedlich verlaufen. Bei der Beerdigung Amoureux'S blieben die auf dem Kirchhofe aufgevsianzten Fahnen der revolutionären Vereine unbehelligt. Me diese Vorkommnisse gelten als Generalprobe für die Begräbnißseierlichkeit Victor Hugo'S, wofür die kurzsichtig« Regierung einen Sonntag ausgesucht hat, gerade als wollte sie dem Zusammenfluss« der Menschen absichtlich alle Schleichen öffnen. Schon di« Vorbereitungen zu dem mlosialen Svcktakelstück setzen Paris in eine Art Taumel. Ein« Art Putsch seitens der Anarchisten ist durchaus nicht unwahrscheinlich. Mittlerweile haben di« blutigen Schlägereien auf dem Kirchhofe Pöre Lachaise bereits zu einer Interpellation in der Kammer geführt. Die Kammer ertheilte dem Ministerium mit überwiegender Mehrheit ein Vertrauensvotum: nur die äußerste Linke bestand auf einen Tadel deS Ministers deS Innern. Der Regierung sind diese blutigen Zusammenstöße gar nicht unwillkommen: sie geben ihr Anlaß, in der Unterdrückung der revolutionären Bewegung Kraft zu entwickeln und sich damit als eine Art GesellschaftSretter, als „starke" Regierung. daS Vertrauen der Bürger und Baurm zu erwerben. Für Deutschland war die interessanteste Erscheinung der Pfingst tage der Besuch des Lord Roseberry. Dieser „im Anfänge der 30er Fahre stehende bartlose Lord mit leichtem, elastischen Gange" erfreut sich ganz besonderer Aufmerksamkeiten der jüdischen Journalistik. Roscberry hat nämlich vor Jahr und Tag den schlauen Einsall ge« habt, seinen Adel mittelst Rotbschild'schen GoldeS wieder aufzu frischen er hat damals eine Tochter Rothschild'S mit ihren Millio ncn geheiratbet und ist infolge dessen ein Gegenstand besonderer Verehrung der Journalisten, die in Rothschild schon den künftigen Wcltgebieter erblicken. Natürlich wird Lord Roseberry, der Schwie gersohn Rothschild'S. als ein Mordskerl von Intelligenz und Pfif figkeit geschildert. Im Kabinet Gladstone'S nimmt er kein fest abgegrenztes Reffort ein; er wurde von seinem Premier in Sachen des russisch-englischen Konflikts, der Suezkanal« und der egyptischen Finanzslage nach Berlin geschickt. Wiederholt hat er mit dem Fürsten Bismarck konferirt. Dann hat er bei dem kronprinzlichen Paare in Potsdam übernachtet. Ueberall hat der edle Lord die „aufrichtige Friedensliebe Englands" betbeuert: daS glaubt ihm Jedermann unbeschworen. England greift unter allen Umständen nicht zum Schwert«. Aber lästig macht sich England trotzdem überall. WaS kann uns England bieten für etwaige gute Dienste- Bis marck hat wiederholt die absoluteste Enthaltsamkeit Deutschlands in dem russisch-englischen Streite als unsere einzig mögliche Politik bezeichnet, als daß anzunehmen wäre, der bartlose Lord Rosederry habe ihn umgestimmt und zu einer Einmischung bewogen, dir uns Rußland nie verzeihen würde. DaS „seingeschnittene Gesicht" des edlen Lord wird vermutblich also n»ch etwas länger geworden sein, als er bei Bismarck so wenig Verständnih sür die russischen Schmer zen Gladstone'S gefunden hat. Bezüglich der anderen Affairen aber, die den Lord nach Berlin geführt haben: die egyptischen Finanzen, die Uederwachung des Suezkanalü und die GesundbeitS- konserenz in Kairo ist nicht abzusehen, waS er da bei Bismarck aus- gerichtet haben soll. In all diesen Dingen stebt daS Geiammt« Interesse Europas dem Sondervortbeil des selbstsüchtigen England so schroff gegenüber, daß nicht eher an einen befriedigenden Zustand zu denken ist, als bis nicht England seine anmaßlichen Ansprüche ausgicbt. Alle diese Verhältnisse liegen so klar. daß man daraus schwören kann: Lord Roseberry ist mit langer Nase obgezo.,en, wenn er weiter Nichts gewollt hat. Wollte er aber etwa BiSmarcken ausbolen und ihm seine Geheimnisse «blocken, so dürste er auch da schlechte JabrmarktSgeschäste gemacht haben. Je rascher England sich in das Unvermeidliche fügt, desto bester für eS. Die Wahlen haben in Oesterreich begonnen. Dort wird nicht der ganze ReichSrath auf einmal und an einem Tage, sondern in den verschiedenen Kronländern nach und nach gewählt. Den Be ginn machen die Landgemeinden in Ntcderösterreich und Salzburg; im Ganzen wählest sie 13 Abgeordnete; die Stadtgemeinden kom men erst später daran, noch später andere Kronländer. Soweit in den deutschen Kronländern Klerikale zur Wahl stehen, müssen die selben versprechen, nicht ferner mehr den Czechen Dorspanndienste zu leisten. Auch in den entlegensten Thälern Oesterreich« regt sich der Unmuth der Deutschen, daß die katholische Kirche so aussällig an der Slavlsirung Oesterreichs mttarbeitet. Wenn ein katholischer Geistlicher oder sonstiger klerikaler Wahlkandidat um die Stuninen der Czechen aufzugeben. Was vr. Km Drangsallrung der Deutschen in Böhn selbe m Mähren, Aba. Carneri über r Knotz und vr. Menger "men, Vr. Proinber über die- die in Steiermark dem Par amente rmtgetheilt. hat denn doch den Deutschen ln ganz Oester reich die Augen über die Gefahren geöffnet, die ihrer Nationalität Überhaupt droben. Dian denke nur an die ungleiche Behandlung der Sprachenfrag« in Galizien, in Bödmen und Mähren; dort ist sie parteiisch zu Gunsten der Polen, hier parteiisch zu Ungunsten der Deutschen „geregelt". Man denke an die Maßregelung von Beamten, welche einem deutschen Sckulverein angehörten, und an die Belobnung und Beförderung der slavischcn und deutschen Stre ber, welche, ebenfalls in amtlicher Stellung, als Agitatoren für das Czechenthum austraten. Man erinnere sich, wie deutschen Städten czechische Sckulen ausoctroyirt werden, darunter sogar der deut schen Reichshanptstadt Wien» wie deutschen Gegenden künstlich der Charakter der Zweisprachigkeit aufgedrückt wird. Zahme Wahlauf rufe der Deutschen werden confiscirt; Czechenblätter dürfen unge straft zu Gewaltthaten gegen die Deutschen aufreizen. Daß dabei das Vertrauen in die Gerechtigkeit der Behörden unseren LandS- lenten abhanden kommt, ist begreiflich. Die Deutschen haben also allen Grund» mit Aufbietung ihrer ganzen Kraft sich ihrer Haut zu wehren, wenn sie nicht wollen, daß die Slavtsirung der Schulen. Gerichte und sonstigen Behörden in den national gctheilten Kron ländern Fortschritte mache und daß die noch deutschen Länder mehr und mehr geflissentlich in zweisprachige verwandelt werden. Neueste Tklezramme »er „LrrSVner Nackr." vom 27. Mai des Kaisers ist durch Aussi , Berlin. Die Besserung im Befinden Hinzutreten von Unterleibsbeschwerden verzögert. Die in Aussicht genommene Ausfahrt mußte deshalb unterbleiben» auch hat die Großlierzogin von Baden. Tochter des Kaisers, ihre gestern Abend beabsichtigte Abreise verschoben. — Ter Erbgroßherzog von Baden befindet sich auf dem Wege der Besserung und konnte gestern ans längere Zeit das Bett verlassen. — Meldungen aus Rom besagen, der Papst habe beschlossen, dre Kölner Bisthumssraac getrennt von der Posener zu erledigen und habe bereits am 18. April seine end- iltige Zusage zur Bemfung des Dr. Cremend aus den Kölnischen Mofsstuhl gegeben^ — Die Polizei ^verbot! das neuerlich beim Korso als . , Rückreise von Paffau an, daß er von seinem Kammerdiener und Gepäckträgern auS dem Waggon heraus- ehoben und in den bayerischen Zug getragen werden mußte. — Heimath ans dem Wedding kam eS f. Ein ^ ,.,en war, ein, machte Skandal und traktirte einige Als der Hausvater den Menschen gewaltsam hinaus befördern wollte, drangen 8 Kerle mit Messern ans ihn ein und bedrohten ihn mit dem Tode. Ein hinznkommender Schutzmann wurde angegriffen, zu Boden geworfen, mit Schlägen und Fußtritten traklirt und muhte von oer blanken Klinge Gebrauch machen. AIS ein Maler- gelnlfe polizeiliche Hilfe holen wollte, wurde er von dem draußen versammelten Gesindel fcstaehalten und jämmerlich geschlagen. Weiter eintreffende Hilfe führte endlich die Beendigung des Kra walls herbei, dessen Urheber gebunden nach der Wache geschafft wurde. Bei dem Kampfe kamen vielfache Verwundungen vor.. — Bezüglich deS Mordes aus der Gneisenaustraße wurde ermittelt, daß der Raubmörder der Liebhaber der ermordeten Frau Weber ist. den diese Uber Nacht bei sich behalten. Brüssel. Stanley .reiste nach Amerika ab, um die für die Erbauung der Kongoeisenbahn erforderlichen Mittel dort aufzubringen. Paris. Der Kardinal - Erzbischof von Paris bat gegen die Profanirung der Genoveva-Kirche (Pantheon) protestirt. — Die gesammte republikanische Presse erklärt, daß sie das Vertrauensvotum für daS Ministerium billige, vorausgesetzt, daß das Kabinet die Ge legenheit benütze, den kompromittireno radikalen Anhang abzustreisen. Es heißt, der Minister des Innern Main Tnrgs beabsichtige zurück zutreten. — Das Polizeißericht verurtheilte eine Anzahl Theilnehmer an den Kundgebungen vom letzten Sonntag zu Skalen von 14 Tagen biS zwei Monaten Gefängniß. — Die Regierung wünscht, daß das Begräbniß Viktor Hugo's am Sonnabend ftattfinde, damit die Sache endlich abgethan sei. Aus Verlangen der Familie findet die Bestattung indeß am Montag statt. Warschau. Die Stadt Lubranice im Kreise Wloclawek ist niedergebrannt, nur die katholische Kirche und die Synagoge find stehen veblieben. Konstantinopel. Der Großvezier lehnte den englischen schlag der Besetzung Suakin S durch türkische Truppen ab. !an glaubt, Suakin werde durch die Italiener besetzt werden. Die Berliner Börse «öffnete schwach, spät« machte sich für fremde Renten Nachfrage geltend. Schluß fest. Bon fremden Renten waren namentlich russische bevorzugt. Neu-Russen 1 Proz. höher. Spekulative Banken leblos und unverändert. Deutsche Bahnen gut behauptet, österreichische vernachlässigt, eh« etwas schwächer. Bergwerke aeschästslos. Der Kassaverkehr war im Ganzen wenig belebt, die Tendenz vorzugsweise liest, Jndustriepapier ver nachlässigt. Ar««kfurt a. M., 27. Mal. Sredlt M> «. Ltiwt»»«»« Lll'i,. ko«. »ar»e« —. «allzlrr 202",. WM. «proe, U«,ar. Goldrente 72,82 S»tthard»ay« —. riSropto I90M. ««»». 27. M«I. Sredlt 28»L». r««»,rdn, R»rd«eft»ahn —. Markxoten —. Ungar. Sredlt —. Ungar. S-ld 27,22. Renten Fest. Part». 27. Ma«. Schlug. Rente 82.2». «nlel»e 1i>2,12. Italiener 22.70, StaatSdadn «08,72. Lowdarden 282,72. d». Vrtarltite» —. Spanier 02'/,. Orft. Saldrrnte —. Sg,»«er 222.00. O,ti>»«,n, Lll,»o. Fest. « » nd, n. 27. Mal. «arm. II U»r 10 «ln. S-nf-tt 2»".. 1872er Rnffen 24",. Italiener 24--,. Lombarden 11>,«. rstrlen 10. tpr»c. «nnd. Amerikaner 1240,. 4»r»r. Ungar. Saldrrnte 72'-,. Oestrrr. Saldrrnte 8K> ,. Prcus. Sonsal» 102'/,. Sgqpter «3»-„. Ottomanbank —. «»»z-Actlen 81-/«. — Stimmung: Fest. Stettin, 27. Mal, Nachm. 1 Uhr. (Setreldemarko. wetzen matt, lae» 108-172, pr. Mal-Jnnl 172,00, »r. Jnnl-Jull 172,00. »r. Septemder.Octaber 180M. Roggen mat», lae» 140—14», »r. Mal-Jnnl 144,20, »r. Jnnl-Jnl« 144M, »r. Se»«r«»er^eta»er 1ÜI.OO. Rlldöl matt, »r. Mal-Junt 42,70, »r. «e»«rm»rr.ve»,»cr »1,00. «»Irttn« grschilstgla», lae, 4LL0, »r. Mal-Jnnl 42,SO. »r. Jnll-Angnst 44M, »r. «n,nst-«e»ttm»er 4»M. Petralenm lae» 7M. vr«»la«, 27. Mat, Rachm. lSrtreidrmarkt). Splrltn» »r. <00 Slter 10» »r«. »r. Mal-Jnnl 4»M. »r. «»M>st-Sr»«»r. 44.70, »r. «rptbr.-vetdr. 4»,<X>. w»««»» »r. «»« «72. «mNtt« »r. Jnnt-Jnl» t47M. »r. Jnll-Angnst >4»,00, S^tbr.-Oetaber tllSM. Rilbil »r. Mal-Jnn« LIM. »r. Se»t»r.-0««»»er »SM. — Zink nmstchla». — «etter: «rrstndertlch. Ln«da«. 27. Mal. Welzen ruhig, namlnr« nnarrilndert. Mel» williger. NebrlgeS triige. — Wetter: «arm. Lokales nud Sächsisches. — Ueber die Ankunft Ihrer Majestäten des Königs und der Königin in Schloß Sibyllenort berichten wir nach der „Schics. Zta." vom 26. Mai Folgendes: Auf dem Schlosse von Sibyllenon weht seit heute Nachmittag das kömgl. Banner von Lachsen. Die Majestäten trafen mit größerem Gefolge um 4 Uhr 20 Min. mittelst eines vom Eisenbahnbau- und Bekiebsinspektor Seyler und vom Eisen- balmmaschiiieiiinjpektor Knppiich geführten Gctrazuges auf dem mit Jahnen und Gnm geschmückten Bahnhöfe Cibyllenort ein. Daselbst hatte sich, ebenso wie im Parke und vor dem Schlosse zu Sibyllen- ort, ein zahlreiches Publikum eiiigesimden. Auf dem Bahnhosc waren auch die Schulkinder des den, Bahnhöfe nahe benachbarten Dorfes Lanaewiese, vor den, Schlosse diejenigen des Dorfes Sibyllen- ort, unter Führung ihrer Lehrer versammelt. Sobald der Zug stand, verließen der König und die Königin, Beide augenscheinlich lni besten Wohlsein, ihren Salonwagen und wurden von ihrem Hausmarschall, wirkl. Geh. Rath Grasen Vitzthum v. Eckstädt, be grüßt. Demnächst hatte der kgl. Landrnth des Kreises Oels, v. Kar- dorff, die Ehre, den Majestäten vorgestellt zu weiden. Dieselben zogen Hni.v Kardorss, ebenso wie den gleichfalls zurBearüßuna ausdemBahn- hofe anwesenden Kanonikus v. Schalscha-Ehrenseld aus Breslau, frühe ren Stadtpfarrer von Oels und den katholischen Pfarrer des nahen Langewicse. Gebel, in's Gespräch. Demnächst bestiegen der König und die Königin, sowie das Gefolge, die bereitstehenden Wagen und sichren durch den von zahlreichem Wilde belebten schönen Park zum Schlosse. Die anr Bahnhof ansgestellte Menschenmenge brach bei der Abfahrt der hohen Herrschaften, ebenso die Sibhllenorter Schul jugend vor dem Schlosse bei der Ankunft des Königspaares in ein urrah aus. Der Landrath v. Kardorff und der Domherr v. ichalscha begaben sich alsbald vom Bahnhofe nach dem Schlosse, woselbst sie zur Tafel gezogen wurden. — Gestern Rachnnttag tras Ihre Durchlaucht Prinzessin Adolph von Schwarzburg-Rudolstadt mit Gefolge und Diener schaft hier ein und nahm im Victoria-Hotel Wohnung. — Herr Professor vr. Biedermann in Leipzig feiert am 31. d. M- sein ÜOjährigeS Doctorjubilnum. Zu Ehren dieses Er eignisses wird ein Festmahl veranstaltet werden. — D« von den Stadtverordneten dem Rache wiederholt em pfohlene Versuch, die städtischen Pslasterungsarbeiten nicht in eigen« Regle ausznführen, sondern in öffentlicher Submission zu vergeben, ist nun gemacht worden, hat aber keineswegs den er- ' ' "' ' "isp warteten Prsotg großer Ersparnisse ernennen lassen. In hiesigen imd Leipzig« Blättem war die Ausschreibung über die Vergebung der Neupflasterung der großen Plauenlchen Straße erfolgt, es haben aber nur drei hiesige Steinsetzmeister Angebote -gemacht, welche sämmtlich die Kostenanschläge des Stadtbauamks überschreiten. Die Plauensche Straße wird nun in eigener Regie neiigcpflastert, man will jedoch das Ansschreibuiigsverfahren noch bei einem anderen Skaßenbau versuchen. — In der Frage, ob 1883 iu Berlin eine Industrieaus stellung arrangirt werden soll, stehen sich bekanntlich die Inter essen der Industrie und Berlins feindlich gegenüber. Fast die ganze deutsche Industrie hat sich gegen eine solche nationale Ausstellung ausgesprochen: Stahl und Eisen, Leinen und Wolle, Glas und Leder, Jute und Baumwolle, Chemikalien, Papier und Holz weigern sich, m Berlin auSznstellcn. Wie stellen sich nun die Dresdner Industriellen zu der Frage ? Wir hören im Allgemeinen also: Eine blos nationaldeutsche Ausstellung in Berlin? Nein l Eine inter nationale Weltausstellung? JaI Die Gründe dafür sind einfach, oder vielmehr, es giebt einen einzigen Grund: wenn die Industrie sich abermals in die großen Kosten stürzen soll, um würdig aufzu- treten, so hat sie davon einen unvergleichlich größeren Nutzen, wenn die ganze Welt zu dem Schauspiel kommt; dann rentiren sich auch die Geschäftsspesen, indem sie Exportaufträge nach sich ziehen. Bleibt aber die Ausstellung aus Deutschland beschränkt, so fehlen dann die außerdeutschen Besucher und Besteller und die Industriellen haben sich vergebens in die Unkosten gestürzt — denn anständig muffen sie in dem einen, wie anderen Falle ausstellen. — Ban bank für die Residenzstadt Dresden. Wir vernehmen, daß nunmehr am 3. Juni bei der Dresdner Bank und dem Bankhause Günther und Rudolph hier die Subskription aus Mk. 2,500,000 ---- 2500 St.-Aktien L 1000 Mk. des obigen, in erster Linie zur Durchführung deS großen Bau-Projektes „König- Johannstrabe (Vcrbinduiigsstraße zwischen Altmarkt und Pirnaische» Platz) in's Leben gerufenen Unternehmens stattfindet und ist nach den bereits vorliegenden Anmeldungen ein bedeutendes Zeichnnngs- rcsultat zu «»»arten. Abgesehen von dem hier stark in Frage kommenden Lokal-PatriotiSmuS würden wir auch iu einem großen Resultat der Subskription nichts Besonderes finden können, da es sich um ein Papier handelt, daß man angesichts der den Aktien ge währleisteten bpwz. Bauzmsen bis 1. Oktober 1888 und der dem Unternehmen ohne Zweifel zu prognoslizirenden sxrneren Rentabili tät als Änleaewcrth bezeichnen darf. Wir behalicn uns vor. dem nächst noch vcS Weiteren auf die Einzelheiten des erscheinenden Prospektes zurückzukommen. — Die Tischlergesellen Dresdens hielten am Dienstag Vormittag im Bravantrr Los eine Versammlung ab, infolge deren gestern Morgen Delegirte bei den Meistern erschienen, um ihnen den von den Gesellen entworfenen Lohntarif vorzulegc», der 10- stündige Arbeitszeit und folgende Lohnsätze bedingt: für geringe Arbeit 15 Mk.. für mittlere 18 Mk. und für bessere 24 und 30 Mk. Es ist der vollständige Streik da, denn die Gesellen wollen bis zur ausgesprochenen Geiirvmigimg dieses Tarifs die Arbeit ruhen lassen. — Dir gestrige Nachricht, daß der Leichnam des Oberförsters von Wirsing aiisgesunden worden sei, ist eine irrige gewesen; bis gestern Nachmittag 3 Uhr — eine uns zugckommene Depesche ist von dieser Stunde — war von dem Verschwundenen noch keine Spur gesunden. — An die Sächsisch-Böhmische DampfschifffahrtS- Ge sellschaft sind während der verflossenen Festtage ganz außergewöhn liche Anforderungen gestellt worden, wie folgende Zahlen beweisen. An den drei Feiertagen machten sich 222 planmäßige und 132 lÄckrafahrten oder in Summa 354 Fahrten (22 mehr als Pfingsten 1834) »öthig. Davon führten die großen Schiffe an jedem Tage 48 und die Salondampfcr je 26 planmäßige Fahrten, die großen Schiffe aber am ersten Feiertage 44, am zweiten 48 und am dritten 22, die Salondampfcr endlich am ersten Feiertage 6 und am zweiten 12 Ertrasahiten aus. — Als Vermächtniß ein» Frau Marie Riecken geb. Marbach sind der Kinderheilanstalt 1000 Mk. zugcflossen. — In der äußeren Seevorstadt bat dieser Tage ein Gcwerb- treibender nach dem Tragen neuer rother Strümpfe geschwol lene Füße bekommen. Da Grund zu der Bermutbung vorliegt, daß zum Färben dieser Bekleidungsstücke gifthaltiger Farbestoft Verwendung gesunden bat, sind behördlicherseits Erhebungen dstser- halb in Gang gesetzt worden.
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