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- Erscheinungsdatum
- 1885-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188505074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850507
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850507
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-05
- Tag 1885-05-07
-
Monat
1885-05
-
Jahr
1885
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^-*«chwt»U»r p, k-mrtz^ «U«, ntdeSt. -tn n d«klarl»trn »- )«fr»«da» Zeldd.i s«ai4 entl tton »n mit «tn»m d,n kiek«, m» alt« Zeitungen erwarten. Di» NeatNstNsl vnzichtrt auf alle Beanadiaunari «eibrecher, da dt, meisten trotzig» Briefe geschrieen ha Die Veputirtenkammer wählte den Kan Nachrichten au» China lassen den rage» mit Chiiu» draller Kürze erwarten.- en politischer .aben. . ^ ... » . Kandidaten der MerNen Linken. Delaforge, mit 14V gegen 128 Stimmen, welch« Dev«»», Kandidat der Opportunisten, erhielt, rum Viceprändentrn. stn dem Reglement für dir Anwendung de« Lesen,«, beirefsend di« rückfälligen Verbrecher, ist als DerbnnnungSorl Giiyana festgeietzt worden. — Au« Hanoi wird grmeldet: Der vollständige Abmarsch der Sdiresen in d»r Richtung von Langkon beilütigt stch. A» dem Rothen Flusse macht stch oi» Rtick,ng»b»wrguiig der Schwa, »en Alogaen in der Richtung auf Laokat seit fünf Tagen stark bemerkbar. Lpauien. Zwe, Kriegsschiff«, „ne rutsiickc Korvette und «nie englische Fregatte, sind zusammen in den Daten von Al mena gekommen. Beide Schiffe hatte» sich auf hohem Meere ge- stoffen und zum Kampfe fertig gemacht, die Befehlshaber kamen aber überein, stch zuvor im nächste» Hasen zu erkundige», ov der Krieg zwischen Rußland und England ausgebwcheil sei. Sie sichre» nach Almena, wo ihnen der nnsische Konsul die gewünschte Aus kunft gab, worauf Beide nach verschiedenen Richtungen wieder ad- dampften. Ungeachtet der Koalition der virschiedenen republikanischen Fraktionen mit der Partei Sagasta'S und der dunastischen Linken wurden bet den munizipalen Wahlen in Madrid eine gröbere An zahl Kandidaten der Regierungspartei alS irgend einer anderen Parle, gewählt: auch in den Provinzen sind die Wahlen ministerieller Kandidaten bedeutend »ahlrrichrr, als die der Kandidaten der übrigen Parteien. Russland. Zur Vorgeschichte der letzten friedlicheren Wendung meldet man dem „TempS" aus St. Petersburg: Die Kaisern, empfing alsbald nach ihrer Rückkunft aus Gatschina in Privataudienz die Lady Thornton, Gemahlin des englischen Bot schafters, und Lady A. Grosvenor. die Frau des englischen Bot- schaftsraths. Man schloß, daraus im Publikum, daß die Lage zwischen den beiden Ländern weniger g-spannt ist. Man weiß im klebrigen, daß dir Kaiserin, welche sich viel mit Politik beschönigt und einen großen Einfluß auf den Kaiser nusübt. dir größten Anstrengungen behufs Vermeidung des Krieges macht. Indessen darf Umstunden dieser Art. wie auch dem Zusammensein des Großfürsten Sergius mit der Königin Victoria in Dnrmstadt während der kritischen Tage nur ein sehr bedingter Werth zugeschrjeden werden. Die militärische Umgebung des Kauers Alexander ist eine sehr schneidige, die über das Prestige Rußlands eifersüchtig wacht. Eine Einmischung von Familienrücksichten in große Staatsangelegenheiten ist sehr wenig wahrscheinlich- selbst die Erweckung des Sellins davon könnte gerade m Rußland sehr folgenreich sein. Dagegen mag wohl auf dem von dem „Tenips" anaedeutrten Wege eine Warnung an Eng land ergangen sein, es sei höchste Zeit das Säbelrasscln rinzustellen, was denn auch jetzt geschehen ist. DaS „Journal de St. PeteiSbourg" konstatirt mit Genug tuung. dag in den jüngsten Debatten veS Parlaments in London die militärische Frage unberührt geblieben ist, und bebt als charakteristische Tbatsache au« der Debatte die Erklärung de« Pre mier Gladstone bezüglich der Ansichten deS Emir« von Afghani, an bervor, woran« man ersehe, daß «S sowohl in London, wie ander- wäits Leute gebe, welche für den Emir Gebiete reklamiren, die dieser gar nicht will. Dem Bmikhmise Paspati in Odessa, welches auf den Dampfern „?lzow" und „Rostow" Ochsen »ach Snakin für die englische Armee lieferte, wurde vo» der russischen Regierung die Fortsetzung dieser Lieferungen Verbote». Dänemark. Ein in Kopenhagen erlassenes provisorisches Gesetz verbietet die Einfuhr und Anschaffung von Waffen, sowie die Einübung in denselben, da, wie es in dem Gesetz heißt, die un beschränkte Erlmibiiiß zur Anschaffung von Waffen mißbraucht werden köintte. Das Gesetz richtet stch gegen die Sozialdemokraten, welche bewaffnete Schützeiivereine bilden. England. JmArseiialc wird die Ausr ü stung der Kreuzer bereits eingestellt. Die Zeitungen haben die Ueberschrift „Kricgs- riislmigeii" snspendirt. Unterbau S. Der Premier Gladstone thcilt mit, in Folge des Beschlusses, daß der Meinungsaustausch über die Hauptvunklc der afghanischen Grenzsraae in London »ailstiiden solle, sei die Re gierung mit LuinSden ln Verbindung getreten und habe ihn benach- richügt, daß es erwünscht wäre, wenn er und Stewart soso>t nach London kämen. Die .Palimall Gazette" schreibt, England bade von Port Hamilton nicht Besitz ergriffen und werde davon auch nicht Besitz ergreifen, da der Friede jetzt gesichert sei. (khina. Rach einem soeben veröffentlichten Berichte der kro- pamnuls liäo wurden im vergangenen Jahre in den 25 Vikariaten, m d,c da- Kaiserreich China mit dem ihm stamnwerwmidte» König reiche Ammin zcttätll. 10.500 Erwachsene und nahezu 130,000Kinder ui die ka t h o l i s ch e Kirche ausaenrnnmcn. Afghanistan. An« Ealkutta wird gemeldet, die indische Ne gierung habe dem Emir vv» Afghanistan 10.000 Martini .Henry iNewe hr e. WM! Enfield Gewehre. 30 Millionen Patronen, 17 Aordenseldt Kanonen und anderes Kriegsmaterial übersandt. Amerika. In Chicago ist der Versuch entdeckt und ver- eüclk Waiden, das dmtige Uiiiversitätsgebäudc mittelst Dynamit in die Lnit zu sprengen. Der unlängst vielfach genannte, anar- chi„,scheu Lkndeiizen huldigende und des Diebstahls in der Univer sitäts-Bibliothek beschuldigte Otto Funk ist der That verdächtig. Derselbe soll sich seiner Verhaftung durch die Flucht entzogen habe». Eanada. Der Führer der Aufständischen im Nachwelten, Louis Niel. hat eine Proklamation erlöste», in welcher er den Misch lingen, die sich bisher geweigert, sich ihm nnzuschließen, sagt, daß»e unverzüglich zu ihm komme» müssen, sonst würde er sie tödten lasse». Alle Versuche, die Sivnx-Jndimier in Qu'Appelle zur Rebellion amzuwiegelii, sind mißglückt. Die Truppen umringen allmälig die rebellischen Indianer in der Umgegend von Battlcsord und Edmonton. Tie gegen Ricl im Distrikt von Prince Albert operirende Streit macht »l velsiärkt und mit weiteren Zufuhren versehen worden und lvird baldigst ihre aktive» Operationen beginnen. Brasilien. DaS Ministerium in Rio de Janeiro bat, da dir Majorität der neuen Kammer der Vorlage der Regierung wegen Aushebung der Sklaverei feindlich gegenüber steht, seine Entlastung ringereicht. «»«-iL.-coi-i- vom 4. Mai. Paris. R. Mit heutigem Tage sind die ParlamriitSserien beendet und haben die Drpntirteii ihre Litznnge» wieder ausgenommen. Es hat somit die letzte Legislatur periode begannen und wird dieselbe voraussichtlich nicht lange dauern, da ma» »ur das Budget zu votiren hat und einige weniger bcdciilende Vorlagen erledigen will. Der heutige SitzuiigStag Ver ve, vollständig devattelvs. Flognet als neuerwählter Kammerpräsi dent hieli,'eiiie nichts als republikanische Gefühle verrathende von Allen gleichmäßig applaudirtc Antrittsrede: -Mit tiefer Bewegung criüll! nach die Ehre, zur Leitung der Verhandlungen berufen zu sein. Ilm mich von meiner nunmehrigen Ausgabe nicht erdrückt zu suhlen, daff ich die bedeutenden Männer nicht vergessen. welche vor mir diesen Posten bekleideten, weder diejenigen, welche unter der großen Peraulworllichkeit der ausübenden Macht leben, noch ihn. der glänzend im Scheine einer ruhmreichen Jugend in die Weltgeschichte getreten ist, mn dem Schmerze der Rrpnblikaiier und der Trauer veS Vater landes nn Gefolge, des unsterbliche» Tobten: Ganrbctta. Ich muß mich ganz versenken in die Gedanken an meine Pflicht, welche me einem harlnkprüften Republikaner auserlegt haben. Ich ko»» Ihnen nur meinen guten Willen darbieten, aber er würde nichts bedeute», wenn Sie mir nicht mit Ihrer Nachsicht die Unterstützung gewährten. welche ich von allen Kollegen verlangen kann, ohne Ausnahme. Wenn man diesen Fauteuil besteigt, von dem nian ii» Namen der ganzen Versammlung spricht, verschwindet der Partei- kämpier: hier kann nur ein unparteiischer Schiedsrichter sitzen, der besorg»,ß zu suchen, zu einer gefährlichen »erselben m v, und mit gedungen f, ihrem Kreise Erfolg estrrn Abend in Armen willigen fanden gestern Abend in Armentir ekaniltmachung der kür di« Konservativen »hswahlrn statt. Dir «wählten Kandidotei rathswadlen der Mairie Me» haben. — Hestü rmentiere (Nord) in ) Mistige» dadurch «inen Kabi»«t dich o lautet die eweggrund ist aber gerade in der adikalen könnten dieAmnrstieverweiaerung egen dir Nachfolger Ferch'« benutzen r Kund- ... wlge der günstige» Geniemde- andidsten waren beim Verlassen Gegenstand feindlicher Demonstrationen seitens der Menge. Zahlreiche Arbeiteraruppen liefen die Marseillaise brüllend durch di« Straßen, wobei sie Stockschläge aus Diejenigen ansthrilten. di« sich ihnen nicht anschlirßrn wollten, und dadurch mehrere Per sonen verwundete». Die Manifestanten zerbrachen darauf im Eais de Pari«, wo der Sitz deS konservativen Wahlkoinitee«. ist Alles, wa» ihnen unter die Hände kam. Gegen 8 Uhr Abend« begaben sich ungefähr 8000 Arbeiter vor die Wohnung des Generali aths Auguste Mathie», den sie lynchen wollten, aber berittene Gen darmerie zerstreuten sie, nachdem mehrere Male in die Lust ge schossen war. Der Präfekt des Norbdepartements. begleitet von seinem Generalsekretär und mehreren Gerichtsbeamten ist »och in der Nacht in Arnientieres eingetroffen. Bis jetzt sind lv der Hmipt- rädelssübrer arrctirt - weitere Verhaftungen stehen bevor. Dieser Ausruhrversiich ist wie alle derartige» dem sozialistisch-anarchistischen Einfluß zu danken. — Wie bereits durch den Telegraph bekannt gemacht, hat die Schlichtung des sraiijvsisch-egyptisch nach dem Wunsche des sranzösischen Ministe>s des Freycinet stattgesunden. Nubar Pascha in voller Uniform und in der Galaequipane des Holes sitzend, umgeben von seinem gelammten Personal, hat sich gestern Mittag zu den, srnnzösischen Geschäftsträger Smnt-Röns-Taillmidier, ebensalls in Uniform, inmitten des voll ständigen Koniiilatpeisvnals und der Offiziere des „Seianelay" be geben und das Bebauen, und die Entschuldigungen der egyvkische» Regierung ansgcdrückt und angezeigt. daß die Druckerei Scrriere um 4 Uhr feierlich wieder auiacniacht werden soll, was auch i» Gegenwart des sranzösischen Residenten und eines egyvtischen höheren Rcgierungsbeaiiiten mit bewaffneter Eskorte geschah. Tarauiyin begab sich Herr Sai»t-N«>ib-Ta>llgndie» zmii Kbrdive, demiclbeii die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Frankreich und Eavpten anzeigend. Ter pvlitilche Direktor de« „Vosphore Egyptien", Giraud, kündigt heute durch Plakate an, daß er die Ver öffentlichung her Zeitung binnen Kurze», wieder ausnehmen wird. — Tie Meldung veS in London erscheinenden „Echo", welche die nikisten Blätter reprodiizirte», betreffs eines bevorstehenden geheime» Bündnisses zwischen der Türkei und England, bin ich vollständig zu deincntiren autorisirk worden. Feuillctott. 0aimsr,tnz ckn> V. 1^ mst »nbrwnßt den Untergang der Götter verhindere: da ertönt »rch die SiegeSklänae des Walhallmotiv« hindurch zum ersten cale das Schwertmoiiv. (In Dressen hebt an vieler Stelle Wota» ein Schwert von der Erde ans, welches zum Nibelungenhort gehö.r hatte, seiner Schmucklvsiakcit halber jedoch von Fasner bei Seile geworfen worden war: daraus ließe sich schließen, daß dieses Schwert dasselbe sei, weiches Wvta» (als Wälle) später in Handings Eiche gestoßen habe. Soviel mir bekannt ist, steht davon nichts in Wagiler'S Dichtung und den Schellte» darüber jedem'atts iann man aber- die Dresdner Auslegung schon deshalb nicht verwerfen, weil auch niusikalllch das Schweilnivtiv aus bei Rheiiigoidsaillenc eiitilandcn ist, also auch das Schwert leibst stbr wohl aus dein Horte hervorgeaange» sein kann) Das Scbwertmoliv spielt auch eine große Rolle, als Sicgmnnd allein in HnndingsWohnung ist und m höchster Roth Walle s Hille anrust. als da der Schwert knopi in der Eiche vom Herdseuer magisch erleuchtet wird. — Nun kolat eiae Szene, welche selbst bei Wagner — sogar in „Trislai: und Isolde" — vergebens ihres Gleiche» sucht! Sieglinde tritt em und fordert Liegiiiilnd zur Flucht au! -, als er dennoch bleibt, rrzäöl: sie. ohne sich zu nennen, von ihrem Schicksal und Vom Schwerte in der Esche. Da. als das genen'cllige Mitleid des Paares zue Premienden Liebe irnid. ivcingt die Tluir ans: der Mvnd bele,:,!/. l hell nnd inild den Ramm linier saniien Harienkläiigen ;,elit Sie/, imind Tieglinde an sieb, und es iolat das bekannte Liebeslied, c:.. Schöpinna. die mnsilalocl, und voeiaeh einzig dnsieht iiiio die V. ^ .. einignng des Lenzes mit der Liebe ichildert. Im solgenden Aniliil! zen Konst,lies > ,zel,e» sich die Ge'rlvriisler zu erkennen. Siegmniid gewinnt km Aelißercn de ^clnvert ans de, Efflie. »nd von der Macht der Liebe »nd des Lenzes übenvallall. brechen sie die Ehe Sieglindes mit Hnndino ^ Wie umvidelsiehlnh d'.eie Szene alle mit sich korlreißt. mag an. »isträger, dem Urlhene eines anlavagaeiiaiiiiche» Kritikers. Kalheck, erhellen. ,v->cher darnhe, iagl: „^,e>er Leiilnna gegenüber verichwaiden im Momente des Genies-,ens Theorie. Aeslhelik, Kritik und — Moral " DerLluiziia ithto-ßt m,i einen, großartigen, wilden lint> leidenühg,t- lirhen Lcarb,viele, weillns l,osientl,ch mcht (wie in Verl,»- durch vorzeitigen Apvlans des Palilllams luiterbrvchen werden wird! i Heute <Do,l»e>iiog, »,:d i»r»ge» finde» im Nciideyz theatrc die letzten Go-ivoriicllnaaeii der Frau Anna Schra in in und der graziöse» Luill.iazerai F,t Prezioia Grirvlat,s slatt Anna Schcmnm w,ld sich »> d.ei >h>er bellen »nd lustigste» Rollen: >„ dem Schivanle „Tie rioberle Schiviegeuniiller". m der Soloizene „Anwia Veilchendim" nnd in dem Lumviel „Das erste Mittags essen", zeige»: namentlich wird ihr iachsisches Dienstmädchen Loiie arößle Heiterkeit erwecken. F,l. Griaolatis tritt wiederum als „Schelm Envido" aill. - Am Freilag trifft Herr Felle Schweiaho'er hier wieder cm, nin an de» Proben zur Soilittagsvmstellnng iheilzunehmei,. -f ei id e ii; t h e a t e r. Ter ertte Abend des diesmal »ne kurze» Äasisvicles der hier imnier mit offenen Armen empfangenen Anna Sehen mm hatte vorgestern das Hans ganz bedentenv ge stillt. Aber w allgemein mich die Freude sein mochte, die lnstige Aima. diesen weivlichen Komiker imi- sxeollenes wicderznsehcn und so frisch, keck und nett sie auch wieder spielte, die Posse „Anna zu Dir ist mein liebster Gang" hat hier nicht gefallen -, sie müßte nach der Ausnahme, die sie hier gesunden hat: „Anna zu Dir war mein einz'ger Gang" heißen, denn zum zweiten Male wird Niemand gehen, um sich diese Posse nochmals anzniehe», obschon, wie gesagt, oie geschätzte Gasti» Alles was sie i» dem konfusen Stücke zu thim hat, vorzüglich ansiührt. Daß trotzdem diese Posse von Dr. Gustav Braun, deren Titel absolut gar keinen Zninmmciihang mit den auch -»Mn, daß sie nicht Gegenwand einer AiiSnghmemgßregel sein will, mitten die Begnadigung nur dann gnznnehmcn aesonncn ist. wen» fit sich an, alle ihr« Genoffen milcrslreckt. Der G«fana»>ßdir«ttor da> den ,n übrrau» heftigem kategorischen Ton geschriebenrn Brief l-inch den Polizeipräsektrn Briffvn zustellen lassen, weicher ,m »wraiaen Mmslnmih em« weitere Entscheidung trsffrn wrrd. ob die Michel -iwana-weije'' begnadet werdeu soll oder nicht. Da Lousellprälidenl -f- Die heutige Aiifführlliig von ..Wallciistcin's Lager" »nd „Piccvloinini" im Allstädter Hoslheatcr hegimit v,-7 Uhr. In verichiedcncir Rollen sind Neubesetzungen (z.B. durch die Herren Jost, Zink. Willi u. A.). Von besonderem Interesse ist auch dos Wirderailllrctcn deS Frl. Ulrich nach ihrem zweimonatlichen Urlaub. -s I» der heutige» Aufführung dcrMvzgrl'ichen Over „Figgro'S Hochzeit" im Neustädter Holtheater wirkt als Gast Frau Minna Ucb erhörst, die Gattin unseres Hvfoper»icgisseiirs, »ilt, welche an Stelle des pensionirten Frl. Weber die Partie der Marzelliiie übenromnien hat. 7 Nenstädter Hvstheater. In dem vielfach verwässer te», allzu entgegenkommend aus den Backfisch-Geschmack gestimmten Lustspiele: „Der neue Stlltsarzt" von M. u. L. Günther trat vor gestern der auf Engagement gastircnde Herr Lrichert aus Köln als EuiioHärtiiig auf. Die jiigenvl>ch angenehme Erscheiiiuiig, gefällige Glätte in der Deklamation und auch ein wohlklingendes Organ konnten für den Gast Anfangs kiniiehmcii, aber zu einer erheblichen Wirkung hat es derselbe nicht bringen könne». Die für derartige Rollen sehr wichtigen Eigenschaflcn: Humor und Tempcromeilt kamen nur selten und »nr i» schwache» Anlänien zum Vorschein. Relativ am glücklichsten fiel die erste Szene mit dein mnnleren Backfisch Meta ans, in welcher der Darsteller die zahme Ironie gut pvintirte. Dieselbe trug ihm auch mit Frl. Tiillinger, die überaus anmntheild spielle, lebhaftere Zustimmung ein. Im späteren Ver lauf mußte die kühle Reserve herabslinimeii. Selbst der von dem „guten Tropicii" des Verwalters Helmhvl; angeheiterte Stlltsarzt benahm sich so wenig bnrichikos und übermülhig, daß man »»liier hätte nachhclse» mögen. Von burschikoserOliginalitäl. die doch der junge Mediziner milgebracht haben sollte, zeigte sich rast nichts: w wohlanständig in Haltung und Manieren hätte auch Einer, der niemals mit Studenten kneipte, sich gebahren können. Mit der neckischen Erna, die dem Stlltsarzt aus den Folgen seiner Lüge» heraus zu lvotscn bemüht ist. bcikchrte Enno Harting keineswegs flott, sonder» ziemlich trocken. So verlor sich denn der ansänglich günstige Eindruck der Leistung immer mehr, llebrigens darf inan nach einer ersten Rolle noch nicht über das Talent des Gastes ab- urtheileii. .Hoffentlich bringt die zweite desto glücklichere Resultate. Fast alle übrigen Mitwiikeiidc» sind in ihren Rollen längst bekannt. Als verseschmiedeiidk, blaillttümpflich geartete Mathilde von Wöhl fügte sich Frl. Scmdrock, die einzige neue Stlltsdame, mit Geschick in dnS Ensemble ein. V. Seuberli ch. -ff 6. ül. — Zur Aufführung der „Walküre". (Füilletzuiig.) D i e M usik der „W alküre". Ebensosehr wie die Handlung des l. Tages a»S dem „Ring des Nibelungen" die Handlung des Vorspiel-? vormissetzt, ebensosehr setzt auch die Musil der „Walküre" die des „Rheingold" voraus. In den neueren Musikdramcn Richard Wagners ergiebt sich die Musik ans d>-r Handlung: die Musik hört mll, nbsvlnt zu sein, wie sie es z. V. in der italienische» Oper durch aus ist. und wird zur HilsSknnst des Dramas. Dadurch aber, daß die Musik im Drama mllhört, eine selbständige Kunst zu sein, lösen sich auch ihre geichloffenc» Formen : o» stelle des Liedes.,.,^.., nnd der Arie tritt das ivgenanitte Leitmotiv. Ans eine,» Gewebe ! Hapdu" „Saneins" vo» Ebenibiui n A. Einliittskarleii sind bis solchcr Leitmotive n»» setzt sich die Munt »n „Ring des Nibelnngen ^ ^ -- »> - . > . . ». > zilsginiiie». — Die ,,Walküre" crössnct mit einem kurzen Orchester- Vorspiel. Dasselbe stellt einen Gewitterstnim dar. Durch heulende, einsörinige Windstöße hindurch hören wir bald das »ns aus dem Schluß des „Rheingold" (Dvnner: „Heda I Hedv!") bekaiinte Gewitter- invtiv. unler dessen Klängeii das Weiler zu höchster Stärke mizn- sckwellen scheint, bis cS endlich, beim Theilen des Vorhanges, all- mttlig nacbläßt. Ter erste Auszug führt uns — im Äegematz ,znm „Rheingold" und zu den beiden anderen Auszügen der „Walküre" — unter Menschen, Siegnmnd nnd Sieglinde, das vom höchsten Gott stammende Zwilliiigsgeschwislervaar ist es, dessen Schicksale unS darin vorgesüyrt werden. Erst sind beide allein: Sicgmnnd, vom Wetter-sturm ermüdet, wird vv» Sieglinde gestärkt. Außer einige», speziell SieamundS Müdigkeit und der Wallungen Roth charaktcrisirenden Motiven, treten zwei Themen als besonders wichtig in den Vordergrund: das eine ist das nieist zweistimmige Mttleldsmotiv, das andere das Liebesnioiiv. Letzteres beginnt — zuerst als Siegniuud den ersten Blick in Sieglinde's Auge» fallen läßt — mit einer Figur, welche im „Rheingold" die vor den Niesen scheuende Freia begleitet und hier zur Darstellung des Licbcslcides im Allgemeinen dient: daran schließt sich das scynsüchlig schmach. tende, eigentliche Liebesmotiv, welches ebenfglls im „Rheingold" in Fricka s Worten: „Uni der Gatten Treue besorgt" vorbereitet ist. Hlliidina wird bei scineni Erscheinen durch eine rauhe Figur be gleitet. die an Rhythmus an das Hämmern der Nibelungen erinnert ^ denn auch Hunding gehört, wie diese Nibelungen, wenn auch nur unbewußt und indirekt, zu den iveltzerstörendeii Mächte». — Eine wichtige Rolle spielt die Musik i» Siegmiliid s großer Er zählung. Sie läßt uns sofort erkennen, daß die „Neidinge". welche Siegmund nachgestellt halten, die Sippen Hnndings waren, und daß Sieamuiid's Vater, den er hier „Wolle" nennt, der für ih» selbst „Wälle" hieß, der Gott Wotan selbst ist (es zeigt dies das nach de» Worten: „denVater sand ich nicht!" auftrrteiide Walhall kiinlcrbimd durcheinander geschüttelten Szenen mllweist, in Berlin eine so große Reihe von Ansinhumgen erlebt hat, ist vielleicht abgesehen von der Beliebtheit der Frau Anna Schramm — h aut das zufällige ZliianniielUvirken von schauspielerischen In dividualitäten, die ganz Pesvndeics ans de» einzelnen Rollen machen konnten, zurückzilsilbren. Ter Verfasser hat das Stuck eigens für Anna Schramm und einige Berliner Künstler ge schrieben, er hat mich der rcsieren dann Gelegcnheir gegeben, ihre künstlerischen Forcen leuchten zu lassen, aber doch kommen dieselben in all den anderen Stücken, in denen sie früher erfreute, wirksamer zur Geltung wie hier, wo sic nur ein ganz zenahrcnes »»verständliches Gebille ergeben. Die Engländer ii. die Hökerin, die Bäuerin, das Dienstmädchen, die Tarne landen birlnvse Durch führung und zeigten dns reiche Könne» der Gästin und erwarben sich auck einzeln volle Anerkennung. Als zweiter Gast figimrte Herr Fcrd. Ncsm üller als Berliner Flcischermeisler. Er hatte die zweitgrößte Rolle des Stückes inne und führte sie chmakterislisch in derb-treu herziger Weise durch. Beide Gäste erntete» reichen Beifall. — Tag die Posse, wie der hcntige Zettel besagt, bereits nbgesetzl ist, ist mir zu loben und möge iinn an den beiden Abenden, an denen uns Frau Anna Schlamm noch ersrent, für jeden Freund des Humors »ur der Titel der verflossenen Posse zurDevile werden: Anna, zu dir ist mein liebster Gang! — er wird den Gang sicher nicht bereuen. — Mit immer neuer Freude nimmt das Publikum die liebliche Produktion der reizenden Lusttänzeriil Preziosa Griaolatis als „Schelm Envido" entgegen und es ist gewiß Manchem lieb, zu hören, daß cS Herrn Dir. Steiner geluiigen.ist, die seltene Erscheinung noch bis Freitag hier zu fesseln. 0. si. ff Frl. Lilli Lehmann setzt am Sonnabend ihr Gastspiel als Phillne m der hcliebke» Over „Mignon" fort. Diese Vorstellung verspricht eine besonders anziehende zu werden nnd dürste auch eine der letzten sein, in welcher Frau Schüller als Mignon (bekanntlich ihre vorzüglichste Rolle) vor ihrem Abgänge vom Kgl. Hvsthcatcr austritt. ff In der altelnivürdiae»Kirche zu Briesnitz findet morgen (Freiing) Nachm. 5 Uhr zum Bisten der Kinderbcwahranstalte» in der Bnesnitzcr Pmochie ein geistli ch e s K o n zert unter Mit- wiilnng einiger Schiilenmie» der Frau Nina Falkenderg, des K irchcnchorcS unter Leitung des Herrn Kantors Manuel und einiger Dresdner Jnstrnmeiitaltiiniiler statt. Zur Aufführung gelangen: „Landaie" vo» Mendelssohn. Psalm 23 von Schubert (snr Frmien- chvr), „Vater nuier" und „Arioso" von Gleich, Arien von Bach und heule Abend in derMusikatienhandlniig vonE.A.K!cn»»(Angtlstlisstr.) und in der Bucht» von A. Urban (Wiisdnisserstr.) zu haben. ff Ter neue Schwank > e A-1brente" von G. v. Moser ist in voriger Woche znin eisten Riale >m Wallnertheatcr zu Berlin mit großem — Heiterleilseriolg zur Aufführung gelangt nnd wird jedeirlalls die Runde ans deullchen Bühnen machen. Hier wird der Schwank im Hvikheater wahrscheinlich am 24. d. misgeiührt werde». Als Hanptperivnen des Stückes signrirtcn zwei gannerischc Advokaten, die ein Kompagnon Geschalt belreihcn, »her trotzdem sich den Ge winn eines jungen harmlosen Mannes, der seine „Leibrente" eine Lappalie verknuste, gegenseitig ghziljagen suchen. für motiv.) Am Schluß der Rede, bei de» Worten: „Nun weißt D». stogende Frau, warum ich Friebmund nicht heiße" tritt eine neue, für den ganzen Ring bedeutsame, musikglliche Figur nuk, das Hcrocn- ibema der Wälluiigen. S " ' - steht ans zwei Tbrilrn, de anderrr Sieginuiib bezeich und Leid stets »»zertrennt auch beide Sicgmnnd'! Sie ist von ergreifender Schönheit und be- dercn ki»cr(hicr der erste) Sieglinde, deren >ch»kt. Wie das Geschwisterpaar in Freud nnzertrennlich verbunden ist, so treten gewöhnlich T^cile ihres Themas zusammen aus. Als Hunding durch Eine der begabtesten Schülerinnen von Frl. Auguste Götze, - - , die Sängerin Frl. Agnes Be »er, welche in den letzten Ptütnngs- Noth l Vorstellungen sich io viel Sympathie und Applaus erwarb, ist für daS Stadttbeater in Bremen nnter vorlheithaslcn Bedingungen für jngendllch draingtische Partien (Agathe, Paming u. a., engagiu wurde». ff In der „Franks. Ztg." wird der gewiß allseitig getbciltr Wunsch zum Ausdruck gebracht, daß die Erhaltung und Anssrnchnng des G o e t b e h a ii s c s in W e i in a r, sowie die Instandhaltung des verwahrlosten Hansgmtens ohne Verzug in Angriff genommen werde, dmmt recht bald die Tmnende von Pilgern, die als Goethe- Jünger an der geweihten Stätte Umschau halten wolle», dort Ein gang finden. Der pwtätvolie Artikel schttcßt mit den Worten: „Tic Stätte, wo er (Goethe) selbst 1832 zu „wehr Licht" einging, an der Sonnenseite des Hansgmtens sollte schon jetzt den Pilgern zngäiiglich tcm, um miS den cinsachen Räumen zu entnehmen, daß er ebensowenig äußeren Glanz und Schimmer, oder gar stilvolle Umgebninz zum Schassen seiner »nslerbltckc» Werke »ölhig halte, als sein Standbildgenossc Schiller." ff In Aachen ist mn 3. d. der Maler und Schriftsteller Her mann Becker im Aller von tB Jahren gestorben. ff In Paris starb vor wciiiacii Tage» die Gattin Jules Saiideau'S, Verfassers der „Mmianne", „Mademoiselle de la Scigliore" u. A. nnd intimen Freundes der George Sand. An die Veniiählniig des Dichters knüpft sich eine rvmantiiche Erzählung, die einst lebhnst intcretsirte. Sandemi soll, gerade als ihn der Knmmer über de» Bruch mit George Sand quälte, in einer Wald- idhlke der Vcndde gelebt haben. Dort scheuchten ihn eines Tages ttrzählung in diesem seinen Feind erkennt und ihn für den nächsten Morgen zur Fehde fordert, will Sieglinde vermitteln: Hunding weist sie »i'S Schlnfgeninch. AlS sie noch Bereitung des LchlastrunkeS endlich geht, blickt sie noch eimnnl noch dem Schwkit- knops. der aus der Eiche hcivonagt. Da ertönt zweimal leise die Schwrrtsansare. Auch diese Figur ist uns bekannt an« dem Schluß de- „ö>be>ngr>ld". Als daselbst die Götter in die Walhollbtirg ent ziehen. kommt dkm sinnenden Wotan der Gedanke, einen mensch lichen Helden (Siegmund) zu schaffen, d« durch seine eigne freie Htlseritie von der dichterischen Arbeit („Mmimioc") aus; er stnizte hinaus und kam noc^ gerade recht, ein schöncsMnngcs Mädchen, das ein wütlicnder Liier ansiel, zu cuelte». Tic Gerettete, herzlichem Danke erfüllt, wurde später seine Gattin. von * GroßcMän » er seht « nd ehemals. In einer Volksversammlung zu PmiS fragte neulich ein Redner mil Eiiwhal'e: „Warum regen sich sie großen Männer FrankicichS nicht? — Wa rum bleiben sie kalt und »»bcweglich bei der Nolb unseres Vater landes?" — „Weil sie in Brcmcc gegossen sind;" gab eine sar kastische Stimme von der Galerie zur Antwort-
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