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- Erscheinungsdatum
- 1885-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188504308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-04
- Tag 1885-04-30
-
Monat
1885-04
-
Jahr
1885
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s»»8 W L- «FkF. v>,M»»»r» KOS. Mett. Tageblatt für Politik, AilnIMil^ SeUMrxrM, MerKM Irm-niNlle. W«k>sPki<T» Ultetten 11 Allst., 5»2 K-ust-LreSd«». Ab,»ne«»ni »Iirikltilhrltid M. 8Z0. durch dir Po» M. r.7L. — Jnlrrul« Marttnsir. 18 dit Nachmtt«. 8 Uhr, Sonn»»»« du 12 Mt». In Nrustadt: ihr. tlolirrl,. b n« »»Wochcntagcndtl 8 Uhr. Nach»,. Dir ll>»>lti,c Petit» t«ile<co. S Lildrui >5 Psa. Unter «in» aesiiidi Zeilc La Psq Eine Garantt« flir da« „i>:>st>ä«igc Erscheine» der In» ierate wird mchl kcqcbe». Audwar- ,i«e Jnser,ion«-»,>j,rii,e »e«en Prä» numera»do»al,Iu»g durch ririeimarle» oder Postkiu.chijlung S Ltldc» >ü P,g. > Jnirrale ilir Mouia,, oder nach geil» iaaen Peiti»e,Ie Ai P,a. Inserate nehme,, an, Annouren-Äureaui von vaalenftetn u. Logier, Lind. Mo sie. Laute n. ü»., Juvalidendank, «. Mlll>er<4>örl,k, R. iUcv-Magdetura, I. varN-tzalie, B. Arndl-AerlinV., A. Steiucr-Haiuburg. Ploluii-Tcpittz. gür Riickgade eingei. MauuicriVt« keine Berbinduchlcit. Uvivmiitees in?»pi«i-(!»iistzkti«n lcelvixsut« mlt Lomvent«. ü«>v« otc ^ «»rikVU Sttnn«, Vll»ckr>»«r«tr. ritz ». 8opt>1«»,tr. « Vrvutlea, »m ko»tpi»t». Holklltz 8kdlsk<ltzkktzli, cls« xrä«kt« SM klatre, ampüsdlt HV. MVtLlvr, 15 ^liwLrLt 15. ^kktt«LiinK4;n x ! äor Vrvtiänsr OowiU6o-6Llori«?. ropr>"1iu'ül. UL«^/Loicl>nmi8Hn u. i^Uodttv iu A ' ' vlüok inol. l'lo^itvUrr LIunp^ 1 LI. 7K von Ikri'8'tpu UN<I tztteb^i-tker diek^eir, ! ! L3binvtbi>l!vi', , 12 kk etc ine!. 2 LI. Ä» ^astvkrlioks iUvs^irto ?wü«li.-'t«n voräou ab^Strodsu imö naoti su«- ^ prsislikts xrati8 uncl knrrnco. 2! N»« e«»» 8«di>nt», Iti-saäoo, ^ K Koplilvunti-. 6 u. h> Uniii uirprnkr. 21k. am I'osIplatL. »««»««, mit ffr rri>I»N«<tt« »1«!'« unä HV« n« auf's AnxoloxovtliekkO-, ««r vir Ljswsrckvlsti Mr 2 t ffrosseu Ixn-ali täten, SS1U»r«I- noa 8p» t»«-8m»I, omptieklt keine ^e88«88»888trtv Lüeu«, Llenus von 1 Llsr! aufwärts unä ä >a carte, sowie I»Q»t- NiX'lmcktunxsvoU 128'Nhit 1'»i8»«kl8«r. Nr. 12^. 30. z>tzr->«ß. Lulli-t: 40.000 Srpl. Auhstchlen für den 30. April: Unbestimmter Wind. Veränderlich. Keine oder geringe Niederschlage. Etwas kälter. Dresden, 1885. Donnerstag, 30. April. Kr iie Male Mai imd Imii werden Abonnement« aus die „Dresdner Nachrichten" in der Ex» pedition, Marie«ftr«ße «r. I». zu 1 Mark 70 Pfg., für aus märt« bei den Kaiserlichen Postanslalten im deutschen Reichsgebiet zu 1 Mark 84 Pfg.» in der Oesterreichiich > Ungarischen Monarchie zu 1 Gulden Ü4 Kreuzer (excl. Agiozuscdlagt angenommen, (»xpedllton der„Lr»Sdner Na«l,richle»". Marieustr.»». ««raniwortlicher RedaNnir für PvItkischtA vr. « m il « >« re» in Dr«»d-n Seitdem Gladstone von dem Parlamente einstimmig die Kriegs- torderung von 11 Mill. Pid. St. crlialten bat. lätzl sicb die ganze Lage weit lriedlicher an. Das klingt vaiadox, ist aber doch gc- rave die Ansicht von Leuten, die den Dingen nüchtern ins Auge leben und sich namentlich nicht von blendeiwen Reoensarten behü tet» lassen. Alles, was gegentbcilig über die kriegerische Stimmung, die sich Englands seit und intolge der großen Rede Glavstone's bemächtigt babe. erzählt wird, in eitel Humbug. Da soll dieses „oraioriiche Meisterwerk" das Unterhaus sormlich rlektrisirt und bann im Volke einen ivahrhatt begeisterten Wiederball erweckt baben: vor solchen stolzen, krastvollcn, iclbstbewubten Worten müsse Rußland die Wagen strecken. Es ist zuzugeben. daß Gladstone leine Lache diesmal geschickt angrsaßt hat. vor Allem ist sicher, daß er seinen Zweck erreichte und eines moralische» Eindrucks wird die cinmütbige Geldbewilligung des Unterhauses sür Kriegszwecke ge wiß auch nickt auf Ruplanv verscdlen. Bei genauerem Hinsehen aber lallt zunächst aus. dab sich die kurze Beralhung einzig um einen ganz nebensächlich scheinemcn Punkt drehte. Die Opposition ver langte Tbcilung beS Kredits in 90 Mill. Mark »lir den Sudan und in >30 sür den Krieg »egen Rußland oder wie cS Gladstone ansdrückte: sür „Spezialvorbereitungen". Gladstone widerieptc sich aber dieser Trennung und drückte die ungetheilte Bewilligung der ganzen Summe durch. Es ist nämlich ein onenes Gebeimniß, dah Glad- stonc die jetzt tür den Sudan verlangten Gelder in den verschiede nen größere» Feldzügen und kleineren Expeditionen gegen den Malidi und gegen Lsman Digma Hätte er das Parlament ossen um die dieser verbrauchten Gelder angegangen, bäimliche. mit unglaublicher Kurzstchti! großer Schwäche fortgesetzte Politik in bereits vervosamentirt hat. nachträgliche Bewilligung so wäre seine ganze er- gkeit begonnene, mit ebenso rgijpte» uno Sudan unter- „ , _ . . . glw nickt und venutbeiltworden. Er konnte einerNieoerlage nicht entgehen. Dem vvrzubeugen, verquickt er sein schmähliches Ausgeben des Sudan in einen Ramsch mit der Asgbanistansraae, spielt das Ganze aus den Ehrcnvunkt hinaus und nöthrgt das Parlament, durch Bewilligung der ungetrennten 220 Millionen einen gnädigen Schleier über seine Mißerfolge, seine Vergeudung von Gut und Blut im Sudan zu ziehen. Was bleibt einem vatriotischcn Parlament, dem gesagt nnrv: Die Nationalehre ist in Gefahr! anderes übrig, als die Mittel zu ihrer Rettung zu gewähren? Es unterdrückt Alles, was cS aus dem Herzen bat. um nicht den Gegner des Landes zu ermuthigen. So erklärt sich die Einstimmigkeit des Parlaments — Gladstone erschlich sich für seine Sudan-Sünden Absolution, indem er sich nach Afghanistan kinüberschlängelte; er bleibt — und DaS ist sür ihn die Hauvtlache — weiter Premierminister. Neues erfuhr »n Ucbrigen die Welt nicht au» seiner Rede, nur die Bestätigung, daß Gladstone Alles auf den Ehrenpunkt -uspitzte. Er betonte die Verpflichtung Englands, seinem BundeSgenoffen, dem Emir von Afghanistan, beizusteben. Darnach traut ihm England mehr Treue zu, als man bisher annakm. Wenn aber Gladstone mit- tlicilte, daß er Rußland vorgeschlagen habe, die Pensclidelstraar einem „unabhängigen Tribunale" zur Begutachtung vorzulegcn, so bedeutet dies, falls Ruß and darauf cingeht, eine Hinausschiebung der Entscbeidung aus Monate. Das Schwanken von Ungewißheit zu Ungewißheit geht dann erst recht los. Gladstone denkt offenbar: die besten Bundesgenossen Englands sind Zeit und Geld. England könne warten und rüsten, während Rußland »war auch rüste», aber nicht warten könne, otme sich finanziell zu erschöpfen. Wir können uns heute nicht von dem englisch-russischen Streit fälle verabschieden, ohne das Publikum nochmals vor den Börsen depeschen zu warnen. Damit wird setzt auss Frechste gelogen und geschwindelt. Am Montag Mittag vcrsend-ste Reutcr's Telegraphen- bureau, das für England uimesähr dasselbe ist, wie sür Deutschland Wolff'S Depeschenfadrik, ein Telegramm, daß der Krieg unvermeidlich sei und der Zar sich nach Moskau begebe, um dort, an der Stätte seiner Krönung, ein Kriegsmaniscst zu erlaffen. Diese Sensationi- dcpesche allcinnirte erst die Londoner, dann die Pariser Mittags börse und nachdem sie dort ihren Zweck erreicht, wurde sie in den frühen NackmittagSstunden an die Wiener Börse übermittelt, um »unmcbr hier die Courie zu stürzen. Die Eingeweihten machten sich die Wirkung zu Nutzen; das Ganze war ein ganz ordinärer Schwindel. Ebenfalls den unlautersten Spekulationen diente ein weiteres Telegramm, daß General Komarow von den Afghanen geschlagen und seine Vorhut in Stärke von 1700 Mann völlig ausgerieben sei. Ebenfalls Tendenzlllgr! Auch sie wird unbestraft bleiben, obwohl sie Nichts als ein gemeiner Betrug ist. Daß solche Betrüger damit vem Publikum Millionen aus der Tasche stehlen, ist, wie es scheint, den Behörde» völlig gleichgiltig — an die großen Börsenfüritcn wagt fick nirgends der Staatsanwalt. Und angesichts solch' schändlicher Betrügereien beansvruckt die Börse immer noch Erhaltung ihrer Privilegien! Wahrlich, weit notbwendiger noch, als die Einführung einer Börscniiener, ist die Regelung de« Börscnrecdts durch den Staat, die Beaufsichtigung der Börsengeschäfte, die Kontrole de« Börsentreibens durch SraatS- bebörde». Aus welche unendlichen Hindernisse aber stößt doch allein schon die angemessene Herbeiziebung der Börsenumsähe zu den Staatslasten! Vor Nichts schreckt die Börsenprcffe zurück, um die» abzuwendrn; kein Mittel ist ihr dafür zu schlecht. In einem Artikel der „Liberalen Korrespondenz", der soeben durch die freisinnige Presse geht, wird mit cnnischcr Offenheit behauptet, die Herren von der Börse hätten die Absicht gehabt, durch ihre großen Beiträge zur Bismarckivende den Reichskanzler zu veranlassen, aus Erkenntlichkeit das Zustandekommen der Börsensteuer zu verhindern. Die Beschlüsse des StaatSratdS hätten aber bewiesen, daß diese „Liebesmüh' um sonst gewesen", und die Herren an der Börse hälten nun alte Ursache, „über die Wandelbarkeit alles Irdischen nachzudenkcn." Speziell das Organ des großen Freihändlers Rickert. die „Danziger Ztg.", erzählt ganz unverfroren, die Hochfinanz Hab« verstanden, dem Fürsten Bismarck die „Ueberzeuguna" beizubringen, daß der Procentualstempcl von den Börsengeschäften überhaupt unmöglich iei. da er das ganze Gesckiästsleden crtodte; da Bismarck aber ursprüng lich Anhänger des ProcentualstempelS sei, habe er bebusS unmerkltchen AusgebrnS diese» Standpunkte» einen Rückzug insofern angetreten. daß er den preußischen EtaatSrotd »inberirf, um den Procentnal- siempel zu beseitigen. Vor Freud« über diese Wendung der Ding« habe die Hobe Finanzwett Berlins, welche neulich von der Kreuz- zeitung „die unedelsten Elemente der deutschen Nation" genannt woiden sei. Hunderttausende zum Ankäufe des Bismarck'schen StammauteS Sckönbousen gespendet. Aber Kirschkuchen! — im preußischen StaatSratbe seien in der letzten Abstimmung 2 Minister erschienen, ui» mit ihren 2 Stimmen die Mchibeit für die Prozentual- steucr zu bilden. Der Aerger der Hochfinanz Berlins über ihre über flüssige Ovferireudigkeit bei der Bismarckivende sei daher ganz be rechtigt. Der Artikel läßt einen tiefen Blick in die Gesinnung dieser Leute iluin. Aber mögen sie von sich und ihres Gleichen denken, wie sie wollen, so sollten sle sich doch hüten, nach ihrem Maßstabe den Reichskanzler zu messen und ihm die in ihren Kieisen herr schenden Motive unrerzuschicbcn! Der Erfolg wird den Herren be weisen, daß der Reichskanzler staatliche Dinge lediglich nach staat lichem Gesichtspunkte beurtlieilt Deutschland und speziell Bismarck weiß jetzt, daß die „erfreuliche Opiersrcudigkeit der hohen Finanz" mit patriotischer Begeisterung nichts zu thun hat. sondern aus der i denkbar unedelsten Duelle geflossen ist. nur in der abscheuliche» 1 Erwartung nämiick, daß die Ablehnung der Börsensteucr den Dank j für jene Gabe bilden werde Daß man das nachti äglich ossen ein- gestcht, seiner Enttäuschung einen so ungcichminktcn Ausdruck giebt, da« ist eine interessante Probe von der „Feinfühligkeit" des Groß« semitentbumö, welches lner in erster Reibe siebt. Der Reichstag wird nun um so eher guten MntbS an das Börscn- stencrgesctz geben. Gestern feierte er und das preußische Abgeord netenhaus aus Anlaß des preußischen Bußtags, lieber die Be schlüsse zum Zolltarif sei ein Wort für später Vorbehalten. Das Abgeordnetenhaus wird sich hauptsächlich noch mit dem Antrag von Hüne zu befassen haben, den Anlheil Preußens von l7 Millionen aus den Korn- und Viehzöllen an die Gemeinden zu vertheilen. Die Nationalliberalen wollen gar 20 Millionen aus diese Weise verausgaben, aber nicht aus den Reickszöllcm sondern 3'/ä Monats raten der jetzt 70 Millionen betragenden Grund- und Gebäude steuer. Den Nichlpreußen ginge es gar nichts an, ob Preußen den Gemeinden Etwas, Wieviel und Wozu schenkt, wenn nicht, wie schon melmacki hervorgeboben, in solchem Weggebcn eine indirekte Aufforderung an den Reichstag läge, neue Steuern »ur Zuslopsuna des preußischen Finanzlochs zu bewilligen. Preußen sollte iroh sein, daß der Ertrag der Zollerböhung und der Börsensteuer sein Defizit aus der Weit schafft. Wen» es jetzt statt dessen durch Geschenke künstlich ein Loch van 17 oder gar nach iiatio- naWWrkm- Wunsche von 20 Millionen bohrt, damit wir übrigen DeMcben neue Steuern zahlen, so danken wir gehorjamst sit^blchc „Rricböbrüderlirbc". Reukftr Telearomme der „Dresdner Rackr." vom 29. April. Berlin. Der morgen beginnenden Beratbung des Antrags Hncnc wegen Vcrtkeilung des Ertrags aus den Agranöllen, soweit derselbe an Preußen stießt, an die G mcindcn wird mit begreiflicher Svannung cntgegengcschen. Die Angelegenheit ist auch für Sachsen insofern von Interesse, als koniervativerieits im sächsischen Landtage ein ähnlicher Antrag eingcbracht werben toll. Für die Bcrathung im Abgeordnetenhaus- sind drei Sitzungen in Aussicht genommen. Der nntionaUib-'lalc Gegenentwurf bat keine Aussicht aus An nahme. Die Freisinnigen sind gegen alle Anträge, in der -Hoffnung, daß deren Ablehnung einen großen Tlieil des Centrums veranlassen werde, im Reichstage gegen die Zolltnrisnovelle zu stimme». Die rheinischen Centrninsabgcordneten sollen hierzu auch entschlossen sein, nicht so die bayrischen Ecntrnmsmitglicder, die ihren Wühlern gegenüber sür die Agrarrölle cngagirt sind. London. Der „Standard" will von einem eingegangenen Telegramm wissen, wonach die russischen Truppen Merutschak be setzt hätten. London. Im Unterhaus? thcilte F hmaurice mit, der Regierung sei am 26. April ein aus Tirpul vom 23. April datirtes Telegramm LumSden'S zngegange», welches das von dem Gouver neur Herats übermittelte Gerücht ermähnte, daß die Russen 12 Meilen in der Richtung aus Merutschak vormarschirt seien. Ein heute eingegclngcnes. vom 25. April dalnckes Telegramm Lumsden's spreche übrigens auch von der jüngst erfolgten Besetzung von Merutschak durch die Russen. L » nd » » , 29. >»ril. Srizkn rukßn, engNschcr skstest, I Sch. höher gr- hatten, fremher fest, angeiommexcr stramm. Hafer ruhig, lest, bedeutende rufst- fche Zufuhren, «merikanlscher Mal« Sch. tdrurer, Nedrige» stetig. Wetter regnerisch. Lokale- nnd Sächsisches. — Am Dienstag Mittag wurde in Leipzig an der Universität die Immatrikulation Sr. Kgl. Hoheit des Prinzen Friedrich August '. Dr. Windscheid durch den vollzogen. ksetor maxoificrik Geh. Rath Prof. Kgl. Hoheit Tannen- — Auf seinen Jaadzügen im Voigtlande hat Sc. Kg Prin z F r > edrich August u. A. aus Kottenheider resp. Häuser Revier je einen starken Auerhahn erlegt. — Die große silberne Medaille für Treue in der Arbeit erhielt der seit 1848 auf dem Rittergut«: Brei trugen bei Borna in Dienst befindliche Handarbeiter Gvttlieb Hcntscbel. — Wie wir hören, beabsichtigt man bei den Abbrucks arbeiten des Badergassen - D » rchbruchs ein recht sinnreiches Verfahre» in Anwendung zu bringen, durch welches eine Belästi gung deS Verkehr», sowie der anliegenden Härisergruppcn durch den Transport des Schuttes und den beim Abbruch nicht gan» zu ver meidenden Staub möglichst beseitigt werden wird. Die Abbruchs arbeiten sollen statt nach außen nach innen zu vorgenommeu werden, so daß der Schutt im Innern der Häuser angesammelt und innei- halb der Parterre-Räumlichkeiten der abzubrechenden Häuserreihen, deren innere Räume natürlich zum Zweck deS Transportes zu durch- tunneln sind, auf SchirnengeleiS weiter geschafft wird, dis er vom äußersten Punkt aus offen nach den, Gondeihafen zu transportirt werden kann. Bekanntlich beginnen die AbbruchSarbeiten vom Pir- naischen Platze aus-, durch Abbruch der alten Gebäude werden übrigens — nicht »um Schoden deü ganzen Viertels — drei soge nannte öffentliche Häuser von der Bildfläckc verschwinden. — Auch diesen Sommer wird sich die nimmermüde Menschen liebe Dresdens durch ArrSsenduiig von Ferienkolonie» bc- tbätigen Der Gemeinnützige Verein beruft seinen Vorstand auf nächste Woche zusammen, um die Sache in Schuß zu bringen. Bon der Volksthümrichkeit des Unternehmens zeugt cs u. A., daß dieser Tage dem Hosrath Dr. med. Hübler die Summe von 200 Mk. zu ging, als Ertrag der dieSwinterlichen Whistpartien von 1 Herren der Aristokratie, von denen der Uebcrsender einen in Kunstkreisen schwerwiegende,r Namen frihrt. — Emern verdienten Mitbürger, Herrn Hofgiirtler Stadtrath Seyssarth. der sich nunmehr nach decennienlanqcm treuen Wirken schluß und Schaffen so im Dienste der Kommune, wie seiner Innung, von völlig seinen Ehrenämtern zurückzieht und in den Ruhestand tritt, wurde eigentliche Uttewaldcr Grund durch die anzulege nicht berührt, wohl aber ein Fahrweg Holrengrund-Zschcrnegrund- Wchlcuer Grund" hergestellt, mit anderen Worten der größte und schönste Theil des von Wehlen zur Bastei führenden, jährlich von viele» Tausend Fremden begangenen reizenden Fußweges ruinirl werden. Und zu welchem Zweck? „Damit die Abbringung der Hölzer ans diesen und den angrenzenden Schluchten erfolgen kann." Soll das vielleicht bedeute», daß diese reizende» Gründe abgeholzi werden sollen ? Das wäre wohl die größte Barbarei, die man be gehen könnte. Die paar Tausend Mark, um welche die Hölzer lheurer verkamt werden könnten, können doch nicht in Betracht kommen gegenüber dem uncrineßlicheii Schade», welcher der ganzen Umgegend daraus erwachsen müßte. Der Besuch der Bastei würde gewiß bedeutend Nachlassen, wenn mau aus einer staubigen Fahr straße hiuaursteigcn muß, und die Fremden, die sich jetzt im Sommer in Wehlen aufhalle», würden vcrmuthlich zum größten Theil andere Sommcrausenthaltsortc missliche». Es ist also dringend zu wünsche», daß die Regierung dieses wundervolle Fleckchen Erde so läßt wie cs jetzt ist und sich weder durch die Rücksicht auf eine kleine Mehr cinnahme aus den zu schlagenden Hölzern, noch durch die Bitten einiger Wehlener Lohnfuhrwerkshesitzer, die in dem naiven Glauben leben, es würden sich dann läbrlich viele Tausend Fremde auf die Bastei dinanffahren lassen (I), dazu bewegen läßt, die geplante Straße herzustellen. — Aus Dresden schreibt inan der „Franks. ZtaA: Am 21. April früh entleibte sich hier der Kgl. Scminardirektor Dr. Auster aus Grimma, ein Mann, dem die offiziellen Blätter nachruhmen, er sei ein vorzüglicher Schulmann gewesen und habe sich des größten Ansehens erfreut. WaS Letzteres anlangt, so ist allerdings wahr, daß er infolge seines hosmäiinischen Wesens und seiner vornehmen Verwandtschaft ganz besondere Gunst genoß und daß es ibni ge lungen war. sich in Grimma bis zum Stadtvewrdnetciiborsteher emporzuschwingen. Von dein „vorzüglichen Cchnlinaiine" erfährt die Welt aber jetzt erst, während sie bei Lebzeiten Anslcr's davon nichts wußte. Wohl aber wußten alle die Lehrer, die von ihm gebildet worden waren, daß er seinen aesaiiiinicn Unterricht — Pädagogil, Psvchologie, Geschichte :c. — ans dein Hefte ablas, daß er ferner sich im Verkehre mit seinen Seminaristcn der rohesten Schinipiwörter be diente. daß er im Gegensätze dazu junge, hübsche Seminaristen (nicht öffentlich, sondern auf dem Direktionszimmer) liebkoste nnd küßte, daß er endlich . . . doch das Weitere ist. wenigstens vor der Oeffentlichkeit. noch nicht erwiesen. Thatsacke ist nur. daß er be züglich seines Umganges mit den jüngeren Zöglingen seiner Anstalt seit Jahren in bösem Verdachte stand, ferner, daß »i der Osterwoche von der Kgl. Staatsanwaltschaft eine Anzahl ehemaliger Zöglinge des Grimmaischen Seminars vernommen worden sind, endlich, daß 'Auster nach Dresden in's Kultusministerium citirt worden war, daß er sich auf dem Wege dahin, ans einem Brückenpfeiler der Elbe stehend, erschossen hat und hieraus in den Fluß gestürzt ist. — Dem Kunstverein zu Dar in stadt ist Seitens des kgl. Ministeriums deS Innern gestattet worden, innerhalb Sachsens Loose für seine Lotterie zu vertreibe». — Mit der wicderbcginncndc» Ausgabe combinirbare r Rundrciscbillets auf Bahnen des Vereins deutscher Eisen balm-Verwallungen tritt der von der vorjährigen Gcncralversamni lung gefaßte Beschluß in Kraft, daß Rundtourcn gebildet weiden können, bei welchen das Vereinsgebict an einem Punkte verlassen und an einem anderen Punkte wieder betreten wird. Dieser Bc- ermögiicht den über das Vcreinsgeviet binaus Reisenden .. unbeschränkte Beweglichkeit und ist insbesondere wertiwoti sür den Verkehr mit der Schweiz, aus deren Bahnen die Einrich- dieser Tage eine schöne Auszeichnuiig zu Theil. Durch eine Depu tation ließ ihm die hiesige Gürtler-Innung sür seine Mjäkrige aus opsernngsvoile Thäligkeck als Obermeister der Jnnnng ein künsl lerisch ausgesnhrtcS Gedenkblatt überreichen. — Zu der am Dienstag Abend im Ooeum anläßlich des Schnhmacherstreiks abgchaitenen Versammlung des Schuli- »lachergewerbcvcreins batten sich an 150 hiesige selbstständige Arbeit geber eingesunden. Nach Konstituirung des Bureaus, bestehend aus den Herren Bock (als Vorsitzender), Sommer und Uhlknian», rcfcriite Herr Schuhmachcrmeistcr Hille, dessen sachgemäße Aus führungen ein ziemlich klares, aber allerdings nicht günstiges Bild der Lot»,Verhältnisse gaben. Tie im vorigen Iabre behördlich air gestellte Lohnstatistik habe bewiesen, daß die Lage der Arbeiter eine wenig beneidcnswcrthe sei ; sie habe ergeben, daß der Durchschnitts- wochenlohn 9 M. 62 Pf. betrage, daß die Löhne bei einzelnen Arbeiten sogar bis um 100 Procent schwanken. So betrug der höchste Wochenlohn 15, der niedrigste 7 M. Die Löhne beispiels weise für Schaftstiefel differircn zwischen 2,50 und 5,50 M., sür Herrensliefeletten zwischen 2 und 3,50 M. sür Damcnstiescl zwischen 1,50 und 3 M. Seit 1872 seien die Löhne durch die verschiedenen Zcitkonjunkturen notorisch herabgedrückt worden und er sRescrcnt). betrachte es demgegenüber als eine Pflicht sür die Arbeitgeber, schon im Interesse des Gewerbes selbst, hier eine Aenderung zum Besseren herbeizusühien. Den von der Gescllen-Lohnkommission neu auige-,, stellten Tarif, welcher einenMinimal- und einenMaximaUohn vorsicbt, s » batten nach den bis jetzt gemachte» Ermittelungen 71 Arbeitgeber mit o ? 215 Arbeitern adoptirt, während 42 Arbeitgeber die Lobnzabiung »ach'S A diesem Tarif verweigerten, infolge dessen 102 Gehilfen die Arbeit - ^ eingestellt baben. Don den Streikenden ist ein großer Theil abge- M reist, die Ucbrigen haben andere Beschäftigung genommen. Der ^ § -L* Verlaus der sich hieran schließenden Diskussion über die Fragewie <v -- sich die versammelten Arbeitgeber dem Streik gegenüber verhalten L L H wollen, war ein sebr anregender und erössnete manchen interessanten Z S Einblick in die Verhältnisse des Schuhmachergewerbes. die in ihrer »<>? Eigenartigkeit keineswegs mit anderen Gewerben in Vergleich zu 2 «ßj, bringen sind. Man sprach sich so ziemlich allgemein s ü r die Be- , g rechtrgung der Forderungen der Gesellen ans, erachtete aber damit ^ - solntionen einstimmig angenommen, dahin lautend: I> die Per- saimnlung erkennt die Forderung der Gehilfen für gerecht an, ebenso «'S. 8 daß der neue Lohntaris den Verhältnissen entspreche, und 2) die -. s ez- Versammlungmactit es dem Vorstände des Schubmachergcwcrbcvkreins Z - 8-, zur Pflicht, dre Preiseihöhung für fertige Schuhwaarcn dem Publikum L gegenüber öffentlich durch die Presse zu rechtfertigen, resp. zu be-«' gründen. Seiten deS Innnngsvorilandes war Niemand vertreten, die Innung als solche hatte vielmehr für gestern (M'ltwoch) Abend 5^2.1-I eine besondere Versammlung angesctzl, um ihrerseits ebenfalls zur -- H Lohnfrage Stellung zu nehmen. Fällt diese in gleichem Sinne wie " W li! ->2,0 beim Gewerbcverein ans, so wäre der Streik zü Gunsten der Ge- Z ^ LL, selten als beendigt anzulchen. —52 — Die von uns in Nr. 105 gebrachte Nachricht, daß zur besseren Abfuhr der geschlagenen Hölzer durch den Uttewaldcr Grund eine Fahrstraße gelegt werden soll, hat im „Pirn. Anz." «'s eine Berichtigung erfahren, nach welcher aber die Sache noch weit ^Z> schlimmer ist. als wir angenommen hatten. Es soll nämlich Zwar o Z- der eigentliche Uttewaldcr Grund durch die anzulegende Straße - 4 W li
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