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- Erscheinungsdatum
- 1885-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188504048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850404
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850404
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-04
- Tag 1885-04-04
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Monat
1885-04
-
Jahr
1885
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-lt fir f Aussichten fsi, angen StoatSstrei, NihilrSinuS litck auch gut Erwlg. Ter Aamnierpräsiden» wurde mit der Bildung eines Ministeriums beauttraat, was derselbe aber verweigerte. Dir Unruhe dauert kort. T-geSkatt fiir Taktik, IrtaMl»«. -rschislrentrk Meilai-I, Irmtmllßt. Nacht-Telegramme. Pari«. 3. April. D„ Ltlvuna dä AabinetK schien gestern Abend vollendet zu sein. 2d »wei opvortuniitische Mit. glieeer zurücktraten. Freycrnet verzichtete daraus, ein Aabincl zu bilden. Es oerlauler. daß ein GeschästSu inistenum bildet werde. am ge. «. kl,»«»»*, —. e,«»,»»,» M. »2«m» es.«, «»«»kr 818 vn»»»»c, «». »lel^»d. >. L»!'sU7.. 2i«»«»2rr «18. »rtioMM«. »er «,» r»j. »er vctodcr »7. v»»«ri»»»e«. äürft» cker Vavvek ä«> «ürrixsa Ake.«»»LeI1«r OevalzLN" filr Id»«»«»,- onck Klnctevoeiut«! von lUvkurck vldriodt b>«»»«rsoklnl»ck» S »stenvchrlcreuafLbrlkLnlin , VAkSVLk« Plrnsisokv-Strsgs« birtt tatniog, grsti. SrLdäöLkLLlsr ß zaus a»»ltl«in «>eaI1, N»vi»»v, 8evp«iN», LiI»»ttK unä 8»ne>8t«I« in reicher Lukvskl - llsrwLiw Stviu, Blasewiherstrake 1- ^ kUlalvr am »Itvn «vü tkiöbsr rrlecklrot. 6v3ekLtt. kfvxritnklat IK20. «««« krok. vr ILser's Lwäsr-NurüLv Nr. 81. 30. Zt>ir-»r. ^«kla-e: 40.000 Lipl. Aussichten für den 1. Avril: Schwacher unbestimmter Wind. Ziemlich heiter. Keine oder geringe Niederschläge. Temperatur wenig verändert. Dresden, 188». Tmulalirnd, 4. April. RttUfte Telegramme der „TreSIuer Nachrichten". Tr lest.. sättig suchte. , ist gefährlich verwundet- ««»>»««. 2. Lprtl. Mehl r,2», No^er LSinterweizen 20, »r. >»nl 2V. »r. Rat »r. tznnt 22. viat» <Rrw> 12'/,, gr-cht L>/» Dresden. 4. April. — Der außerordentliche Professor an der Universität Leipzig, vr. pkil. Rohn, ist als Professor der Mathematik und der ana lytischen Mechanik a« das Polytechnikum in Dresden berufen worden. — Kirchschullchrer Häascb zu Langenhennersdorf erhielt das Verdienst kreuz. — Sowohl die Festrede des Herrn Konrektor Prof.vr. Kümmel, wie der Trinkspruch des Herrn Rechtsanwalt vr. Pötzsch. welche bekanntlich bei dem Bismarck - Eommecs im GewerbehauSiaale so sehr zündeten, erscheinen Anfang nächster Worin im Perlage von Carl Höckner kirr. Hosbuchhandlung, Hauptstraße. — Die Passionsseierlichkeiten der Chanvache batten mn gestrigen Tage, zumal in den Vormittagsstunden, die katholische Kirche mit Gläubigen ihrer Lehre und anderen Andächtigen dicht gefüllt. '/«IO Uhr fand die Cerrmonie der Grablegung des Leich nams Cbristi mit Prozession und Aussetzung dcS Merbeiligsten statt, an der Ihre Majestäten der König und die Königin und Se. st. H. Prinz Georg mit holier Familie Tbeil nahmen. Gerade die Weihe des Herumzugs, von ergreifenden Tönen der Chorsänger be gleitet. machte selbst auf Nichtkatholiken einen tiefen Eindruck und andachtsvoll ließ dag große Publikum seine Blicke durch die von Äardercitein und Garoegrenadieren gebildete Cbaine aus die Pro zession schweifen. Nachmittags schloffen sich Lamentationen und Reiponsorien an die Feier an. Heute Abend 6 Uhr wird dieCere- nionre der Auferstehung mit feierlicher Prozession und Tedeum abgehalten. — Di« für daS Durchbruchs - Projekt Altmarkt - Badergaffe- Plinaischerplatz konstituirte Aktien - Gesellschaft führt den Namen: „Lau bank für die Residenzstadt Dresden." — Am Quartalsschluß ist regelmäßig ausdenHn» otbeken- stuben der Gerichtsäniter infolge von Cessionen, Avfnahnren und Auszahlungen von Hypotheken «n besonders lebhaftrt GeictstlstS» verkehrern solches Leben, ein so reger Verkehr von Rechts anwälten. Finanz«,Snncrn und Hausbesitzern aber, wie am vorigen Dienstag auf der Hyvo.liekensiub« d«L Altitädter Gerichtsaintes 'licine Sckießgaffe) ist doch noch nicht erlebt worden und wird sich nicht sobald aus irgend einem deutschen Gerichte wiederholen. ES kamen nämlich die Kaufs,immen für die 52 Häuler zur Auszahlung, die infolge des Badergassen-Durchbruchs von dem betr Konsortium erworben worden sind. Alle Räume waren gefüllt mit den bicherigen Besitzern und Besitzerinnen dieser Häuser, resv. ihrer Bevollmächtigten, mit den Rechtsanwälten der neuen Käufer und den Beamten deS Bankhauses Günther u. Rudolph und der Dresdner Bank. ES wurden nicht weniger als 3,400,000 M. zur Auszahlung gebracht. Man hörte weiter Nichts als 5-, Wellige Ziffern, die Tausendmarknoten wandcrten nur so auS einem Porte- «euille in daS andere: die Eint agunge» der Kaufverträge, die Löschungen, die Recognitionen u. s. w. nahmen gar kein Ende. Dank der Arbeitskraft der Bcansten deS Gerichtsamtes wurde Alle- glatt erledigt- Das große unternehmen, das sich soeben damit voll- ogen hat, daß fast 3Vs Millionen Mark aus einer Hand in viele Hände übergingen» hat natürlich «ine tiefgreifende Verschiebung der BcsibverhkUlniffe zur Folge. Fn welchen Wcrtben legen die glück lichen Verkäufer ihre Kaarmittrl an? Das Lockermachen eines solchen bedeutenden Besitzes hat auch seine Gefahren. Gar Mancher, oer bisher ruhig die regelmäßigen Zinserträgniffe seines Hauses ciiistrich. ist der Versuchung auSgesetzt, mit den Baarmitteln zu spe- kuliren. Verluste sind da unausbleiblich. Eine ähnliche Erschei nung wird sich von Michaelis ab in den nächsten 5 Fahren aller Mben Fahre wiederholen, wenn die weiteren Millionen flüssig werden, die bisher aus den angetansten, zum Abbruche bestimmten Häutern fest und sicher rukten. Sie alle werden mobilistrt. aber nicht alle finden dann sofort Verwendung in anderen, ebenso sicheren Hypotheken. Diese Verschiebung des Besitzstandes bat nicht nur keine Gefahren, sonrern für Viele auch ihre großen Blühen und Sorgen. Manche Wittwe. die von ihren Hypotbekenzinsen schlichtweg lebte, fragt sich besorgt: wo nun daS Geld unterdringen. Eine Folge ist bereits, seitdem das TurchbruchSprojekt unter de» Kanonen ist, «ingetreten: die sinkende Tendenz, welche bisher in Dresden der Grundbesitz und die Miethprcisc zeigten, ist zum Stillstand gekom men. Einzelne der exvropriirten Hausbesitzer der inneren Stadt suchen natürlich in anderen Stadttdeilen HauSbesttz zu erwerben, aber sie macken z. B in der Aohannvorstadt die Erfahrung» daß sie nicht mebr so billig kaufen können wie voiber. Auch die Mietben lallen nicht mel» von Halbjahr zu Halbjahr. Wenn das große Unternehmen die ganze Erwerbstbürigkeit in Aufschwung bringt, so ist es am Ende ganz in der Ordnung» daß auch Grundwerth und Mietben nicht mehr so heruntergehen. — Herrliches JrübsahrSwetter brachte der gestrige Ckiarsreitag. Das Nierniometer zeigte an der Brücke in der 1 Morgenstunde 7 o Därme. Die Gotte-Häuser und die freie Natur Gottes waren aestern stark besucht, so daß man den Eindruck dcS hoben ernsten Feiertag« gewann. Während die Konfirmanden am Palmsonntage wegen trüber Msflua unternehmen tonnte, iah man sie gesl< :I,rcr Eltern und sonstiger Verwandten und Bekannten die Nachbar' orte besuchen und sich, nachdem sie Vormittags zum ersten Mal in ihrem Leben den Leib und daS Blut ihres Erlösers genoffen, an den, nun mit aller Gemalt hereinbrechendcn Frühling erfreuen. — Ueler die Tendenzen des hiesigen katholischen Kesellenvereins schreibt uns Herr Hosprediger Wahl: Fn einer Sitzung des Verein» für innere Mission betonte u. A. ein Redner, es sei nothwrndia m der Fürsorge für die Fugend des Handwerkerstandes thatkräitig vorznaclien. damit die jungen Leute nicht in die Hände der Sozialdemokratie fallen oder-in Masse in den katholischen Gesellenvercin gehen und so Gefahr Uesen, mitten in dieser evangelischen Stadt ihre« Glaubens verlustig zu gehen". ES »st nun d»e Tatsache vollständig richtig, daß zahlreiche pro testantische jung« Leute unseren Verein besuchen und demselben als Mitglieder mit allen VereinSpstichtrn und Rechten angebören. Es ist diese Einrichtung für den ganzen Gesellenverein in Deutschland und über seine Grenzen hinaus dieselbe, wie sie von früheren Generalversammlungen festgesetzt wurde. Noch auf der jüngsten Generalversammlung in LtÄn wurde di« Frage ern.uerZ, zur Be- rathimg gestellt, >b nach «Ke »or auch Protestanten als e Schaar der crung keine» zugelaffen werden sollen. Mit großer Maiorität entschied man sich für die Aufrechterhaltung der zeithrriaen Oidnung. Sichtlich war di» Versammlung von dem Gefühle geleitet, es s« für die Lösung der soüalen Frage, soweit der Gesellenvercin mit ihr beschäftigt ist, bester zu einigen und zu sammeln, waS an guten Kräften sich unter der arbeitenden Fugend finden läßt, als zu trennen. Wenn nun nach diesen Grundsätzen der Verein in Dresden sein Haus gastlich und liebevoll auch protestantischen Mitgliedern öffnet, so glauben wir damit eher ei» Anrecht aus Dankbarkeit erworben, als eine Anschuldigung verdient zu baden, wie in den obigen Worten enthalten ist. Dieselbe ist vollständig grundlos. Seit mehr als 25 Fahren arbeitet der Verein hier an seinen Zielen öffentlich vor Aller Augen, und niemals ist eine Beschwerde nach gedachter Rich tung hin laut geworden. Wobl werden selbstverständlich in den Vorträgen eine Reibe religiöser Tbemala behandelt tund in dieser Hinsicht hat auch der Verkäster eines Artikels in der Zeiljckrist .Christliche Bausteine" über den »kath. Gesellen-Vercin" gründlich Unrecht, wenn er schreibt, eS wüide in den kath. Gesellen-Vereinen das religiöse und erbaulich« Moment last ganz außer Auge gelassen), aber abgesehen vom Wortlaut der Statuten: „religiöse Polemik ist im Verein ausgeschlossen" — behandeln die geistlichen Redner im Verein die ewigen Wahrheiten der Glaubens- und Sittcnlehre mit dem Takte, der sie nie vergessen läßt, was unserer Fugend denn dock vor Allem und zuerst Notli thut — und deshalb haben wir nie eine Spur von religiöser Kränkung Andersgläubiger oder derlei wahrgenommen. Fm Uebrigen ist eS außerdem üblich, bei beson deren Veranlassungen, wie zur Vorbereitung aus die österliche Kommunion und ähnlichen Gelegenheiten blcs die Kalholiken zu berufen und ist eS auch Geist und Wille der letzten General versammlung. daß in den größeren Vereinen, wo specieller Re- 'igions-Uiiterricht erteilt wird, demselben zu folgen selbstverständ lich nur die katholischen Mitglieder verpflichtet sind. — Condensirte Mitch von Swiß Dairy Co. ist eine, Von der hiesigen Hosapothekc sSchlnßstmtze) mit bestem Erfolg neu ringeführre. reine gute Kuhmilch aus!oeu und Komfutter ohne jeden fremden Zusatz wie Zucker rc.; dieselbe hat eine garantirtc Haltbarkeit von 12 Monate». Die geöffnete Büchse Mi sich im Sommer 4—6 Tage, ini Winter 8—14 Äae. Ein Theil dieser Milch mit vier Theilen kalten oder warmen Masters gemischt, entspricht der besten schweizerischen Kuhmilch. Aus einer Büchte ü 55 P'g. haben Mäßigkeit. Billigkeit und vor allen Dinge» Haltbarkeit. — Dom 9. bi« zum ll. und vom l8. dis zum 22. d. wir bedeutende Sternschnuppenfälle zu erwaiten. — Am l. Osterfeiertag veranstaltet in Damm's Etablissement der Bürgergesangverein der Oppellvorfiadt ein größeres humoriitifcheS Concert. — Ein in hiesiger Webergaste wohnhafter Kellner wurde am Mittwoch Abend wegen Verdachtes eines Sittlichkeitsvcrgehens. begangen an dem 7jährigen Mädchen eines DienstmanneS» zur Hast gebracht. - Dem Betrieb-personal der hiesigen Pferdebahnen wurde zum Osterfeste ein fettes Geschenk gewidmet. Die Inhaber dcS Oel- und Fettwaarengrschästs nebst Talgschmclzcrei. Herren Pctzold u. Scdliephake widme'en den verheiratheten Beamten der Pferde bahn einige Centner ihrer beliebten Margarin-Buttcr. welche sich so vorzüglich eignet zur schmackhaften Zubereitung der Speisen aller Art. Die unnerheiratheten Beamten halten daran allerdings keinen Antbeil und werben hierdurch hoffentlich ausgemuntert, recht bald — ein Weibchen zu suchen. — Die Konditorei von Rob. Dcher (Wilsdrusterstraße) emvsteblt (s. Inserat) zun« bevorstehenden Osterfeste ihre vorzüglichen Frankfurter Osterbrodchen, Mainzer Osterflathen. Raps und Gogelhopss. — Weißer Hirsch. Mit dem Erwachen der Natur beginnt auch die Thätigkeit in unserem freundlichen Badeorte. Dilles zum Empfang der zu erwartende» Gäste herzurickten. Möblirte und unmöbltrtc Wohnungen sind noch in jeder Größe und zu jedem Preise zu haben, auch ist jetzt die beste Zeit zum Miethen, da die Grundbesitzer zu Konzessionen geneigt sind und die geforderte»,Preise als mäßig bezeichnet werden können. Diejenigen Vermicthitr (cs sind nur einige tveniae), die im letzten Jahre den Ruf unseres Ortes dadurch schädigten, daß sie übertriebene Preise für Wohmnigen forderten, sind hoffentlich durch den erlittenen Schaden, der ihnen durch Leerstellen ihrer Etagen erwachsen ist, klug geworden. Der rührige Ortöverein unter Vorsitz des Herrn Kvlleglcnrath Stange, der schon so manches Schöne geschaffen hat, überrascht die Sommer gäste dieses Jahr durch eine vermehrte und verbesserte Verbindung. Der Fahrplan des Omnibus-Vereins wird in den nächsten Tagen daS Nähere mittheilc». Die Küntzelmmul'schen Erben (Näh. siel»« gestriges Inserat) bauen ini Kürgarten einen neuen großen und prächtigen Speisesaal mit Ncbensalons, Billard- und anderen Spiel zimmern und großen überdeckten Veranden, restaurirr» den schönen Äurgarte» und biete» durch diese umfassenden Baute» einen Komfort, der gewiß selbst einen verwöhnten Geschmack befriedigewlrffrd und ^ sch in die Reihe vereisten klimatischen Luftkurorte erhebt, s ü n s z ig Iahrew Aus den Erinnerungen eines Mehr als je, macht in der^ jetzigen Zeit gewissen- edenkl den Weißer — Vor sünszig Iahrern alten Dresdners. Mehr als je. mm basten Eltern die Berufswahl der schwieriger als je. scheint der Weg söhne Bedenken und Sorge; ... 'S . - gewiß erscheint das endliche Ziel: Selbstständigkeit. ins öffentliche Leben und uir- Jeldslständigkcit. Befriedigung und Glück. Aber immer noch gilt eS, daß Talent und Fleiß, daß Gewistcndastigkeit und Stetigkeit, daß Sparsamkeit und Nüchtern heit di, Faktoren sind, durch welche die Tüchtigkeit im Berufe, die auskömmliche Stellung rm Leben, die bürgerliche Wohlfahrt be dingt werden. Fn diesem Sinne ist das Sprichwort eine Wahr heit: „Ein Feder ist seines Glückes Schmied!" Fmmer ist es lehrreich gewesen, den Lebensweg Derer zu beobachten, welche aus eigener Kraft, durch Hebung der erwähnten Tugenden es zu einer hervorragenden Stellung gebracht haben. Und glücklicherweise ist auch in unserer Zeit die Zahl Derer nicht klein. — Vor 50 Fahren. 1835. trat infolge des neuen Schulgesetzes vr. tk. Wahl (der zuletzt in Oscdatz als Superintendent aiffgstellt gewesen war) als Kircken- und Schulrath bei der Kretsdireltion Dresden sein Amt an. Fn seiner Antrittsrede (an die Seminaristen) erzählte er, daß er eben auf dem Schützenplatze (damals „Viehweide") die kleine Partcrre- wobnnng eines Hinterhauses besucht habe, denn an dieser beschei denen Stelle habe, da sein Vater Schuhflicker gewesen, seine Wiege gestanden. — Fn der Ärnold'schen Buchhandlung am Altmarkt war der Chef deS Hauses damals (1835) nickt in den großen Räumen de- GeschästSIokalS (welches daS ganz« Parterre umfaßte), sondern in einem großen Zimmer der l. Etage zu Anden, wo er in be schaulicher Aul»« weilte und mir einstmals u. A. erzählte, daß er tn seiner Tugend als banttrenber Buchhändler tbaö Wort ^Colpor- teur" war noch nicht gebräuchlich) mit dem Schubkarren von Dorf zu Dorf gefahren sei; seine Waarr bestand in Fibeln. Kalendern. Gesangbüchern und — Trarmibüchrni. — Es »st noch nicht gai, 50 Favre, als in einem sehr bescheidenen Parterre der Straße „Am See" ei» Grschäslslokal eröffnet wurde unter der Firma: Petzolc und Auihorn: jetzt ist diele Firma aller Welt bekannt und der letzt genannte Mitbegründer ist wohlangesehener Vorstand der Kau, niannschaft. — Während meiner Anstirung in Antonstadt hatte io> die Freude, mit den CliesS der mrlt>'erühmtcn Ctiocoladensabrü von Jordan und Timäus bekannt zu werden; beide waren ei,-st alS besreundete junge Kaufleule in Dresden ciiigewandert, um bici Condition zu suchen. Es bedarf kaum dcS Hinweises auf den jetzigen Träger der Firma, der um jeiner Verdienste willen im öffentlichen Leben (als Landtags- und Stadtverordneter, Mitglied des Kreisausschusses rc.) schon vor mehreren Fahren durch dos Ehreirbürgerrccht unserer Siavt ausgezeichnet wurde. — Unser hoch verehrter Bürgermcister Bönilcd stammt aus einem kleinen Schul Hause der Lausitz. Bürgermeister vr. Haberkorn in Zittau, in ganz Sachsen bekannt als treuvcrdicnter Präsident der 2. Ltändekamme:. hatte in seiner Vaterstadt Kamcnz keine glänzende Fugendrcit; jeb: schmückt ihn schon seil 1881 das Großkrcuz des Sächs. Verdienst- Ordens — Noch erinnere ich mich deutlich des Kreuzschülerc, Schwarze, dessen Eltern im Arnoldischen Hause (an der Weber gaffcn-Ecke) wohnten; durch excellcnten Fleiß und Beharrlichkeit, unterstützt von genialer Begabung, hat er es nun zur „Excellcnz" als „Wirklicher Geh. Rath" gebracht. — Fn Radeberg amtirte vor 50 Fahren der noch jugendliche aber sehr strebsame Cantor Schririg. er wurde einige Jahre später vom Kultusministerium als Alusü- lebrer am Frredrichstäbter Seminar und als Cantor an der Friedrich slädter Kirche angestellt. Er wußte sich die Liebe seiner Schüler zu erwerben, wie sich dies eklatant bei der Feier seines öOjährigcu Amtöjubiläums dotumcntirtc. Sein ältester Sohn wurde 1848 zum Militär ausgekobcn (daS bis dahin mögliche „LoSkaufen" war eben abgcschafft worden); im März 1849 marschirte derselbe als Grena Vier mit der sächsischen Brigade nach Schleswig-Holstein; als Lieutenant kam er zurück. Fm deutsch - französischen Kriege war er zuerst Intendant des sächs. Armeekorps, später hatte er dieselbe Charge bei der Maas-Armee; vor wenig Tagen haben wir sein- Ernennung zum Gencralmaior in der Avancementölifte gelesen. Sein Bruder, vorher Lberlanvesgerichtsrath, ist seit dem 1. Fa- nuar d. F. Landgerichts - Präsident in Leipzig. — Vor 40 Fahren kannte ich in Folge meines Amtes die Zöglinge des Stadtwaisen- bauseS und der l.Armen.chule; es bat mich iminer interessirt. ihren späteren Lebensweg kennen zu lernen; zur besonderen Freude ge reicht e» mir aber, daß zwei derselben wohlbeftcllle hiesige Ober meister und Stadtverordnete sind. — Eitler der bekanntesten und reiwmmirtesten Hoteliers unserer Stadt (der seit Kurz»m die wohl verdiente Ruhe in seiner Villa ain Llasewitzcr Waldpark genießt) besuchte als Sckulknabe die Friedrichstädter Armenschule. — Be kamst ist, daß Gerstkamp. der einstmals Hotel de Saxe zu einem Weltruf brachte (Victoria-Hotel und Bellevue «Wirten noch nickt, und durch seine großartigen Vermächtnisse, insbesondere in, Poly technikum und in der Freimaurerloge, sich ein gesegnetes Andenken gesiistet hat. als junger Mensch — Hausknecht gewesen ist. — Unser verehrter Mitbürger Comnielzicnratn Kaps kann mit Stolz zurück blicke» aus die sehr bescheidenen Anfänge seiner berufliche» Tliätig- keit; setzt sind seine Pianos aus allen Ausstellungen prämii«. und vor zwei Fahren wurde er durch ein Telegramm Bismarck s nach Amsterdam als Mitglied der Jury berufen. Und ein anderer Komme»zienraih Dresdens, der finanzielle Träger deS Dadergassen- projekls, dessen Ilxrtliästige Betlieiligung bei allen patriotischen und gemeinnützigen Unternehmungen selbstverständlich ist, hat seine Fugend in bescheidenen dörflichen Verhältnissen verlebt iind sein Wea ins große Leben war nicht durch SuccurS und Protektion geöffnet — Lbrrschulratl, Bertkrelt, der jetzt nach fast 52jähriger reich gesegneter Thätigkeit im Lelwamte in Pension geht, verlebte seine Kindheit im kleinen Schulhauie zu Krippen. Er trat als Knabe oft als Substitut seines VatcrS bei dessen Nebenbeschäftigung ein: alltäglich die lür die Kriovener Schiffsheircn in Schandau auf der Post an- gekommencn Briese abzubolen (eine direlte Postverbindung zwischen Schandau und Krippe» gab es damals noch nickt!). — Mehrere geachtete Aerzte unterer Stabt haben ihre berufliche Thätigkeit als Bardierlebrlinae angcsangen, benutzten ihre freien Abendstunden, um lateinische Vocabeln zu lernen »md sich sonst für daS Ausnahmc- Examen an der chirurgisch-medizinischen Akademie (.Llinikum") vorzubereiten, rtablirten sich dann als mociieinao pnrvtloi und konnten erst später als ckoetcn-os promoviren; aber manche von ihnen haben es nicht bloS zu großer Praxis, sondern auch zu Amt und Würden gebracht. — Am Dienstag ertrank in Großbauchlitz daS 2jährige Knäbchen einer Handarbeiterfrau. — Die neulich druck, oertchiedene Zeitungen geangene Mit- theilung, daß in der Umgegend von Ha »da ein Dienstmädchen von ihrem Dienttherrn erschlagen sein sollte, wird jetzt von Oschatz aus als völlig erfunden bezeichnet. — Ain Mittwoch Nachmittag 4 Ubr wurde bei Vornahme der Svrengarbeitcn am Wunnberg-Grundstück inPlaueni-V- ein Stein im Gewichte von lO'/e Pfund mindestens 500 Schritt weit über ein Haus weg auf daS Dach des Herrn Restaurateur Rank gc hörigen HauseS in der Fößniherstraße geschleudert, wo er Lurch semc Wucht das Dock durchschlug und dann auf die Straße fiel. Als ein großes Glück muh es bezeichnet werden, daß von dem schweren Stein beim Nicderfallen kein Mensch getroffen wurde, zumal jene Straße selw Verkehrs'«ick ist. Die Ladung, durch welche der Stein eine so beträchtliche Strecke weit sortgeschleudert wurde, scheint eine sehr starke gewesen zu sein. — Fn Elstra müssen die Polterabende ganz absonderlim „poltrig" betrieben worden sein» denn dort sielst sich der Stadt- gemeinverath genötbigt, mittelst öffentlicher Bekanntmachung und Androhung von lO M. Strafe bez. Hast „dem groben Uniuge" zu steuern. — Am Montag hatte der Knecht des MühlenbesitzcrS E. Bicnert in Friedersdork das Unglück, beim Klötzerladen in der Hufe- Watduiig bei Pulsnitz unter den vollbelavenen Wagen zu gcrathen. Er trug einen doppelten Oberickenkelbruch davon. — Fn einem Teiche bei Pulsnitz wurde am Montag der 72jährige ehemalige Schlossernicistcr Benjamin Lotzmann ertrankt ausgeslinden. — Fn Lindenau erhängte sich am 1. t>.. sckwermüthig ge worden infolge langer Krankheit, die erst 26 Jahre alte Frau eines Werkmeisters. — Schon den alten Sorben war, dem geschichtlichen Nachweis zufolge, das Wasser des sog. Gesundbrunnens in Bautzen als ei» besonders gutes bekannt und gegenwärtig giebt auch noch eine städtische» Museum zu Bautzen eiiwcrleibte Bleitascl aus den, rc 155l über den Werth des Brunnens Ausschluß. Ferner ipsclt das Resultat einer im August v. I. von Herrn Apotlrekcr enznu m Bautzen vorgeuommenen Analyse m der Erküwma
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