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- Erscheinungsdatum
- 1885-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188502230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-02
- Tag 1885-02-23
-
Monat
1885-02
-
Jahr
1885
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TagrSlatt für Politik. ZlrleMlim», KMstsonMr, WkseiOtrichl. Inmdmiv. l» LllKvll- SollLllStLit Vrvsüvn, kri»r«r,tr»«sv 4», II. 8pr«stllirvltr 10—12 vllck 8—4 Ihr. Mer kr Mcketlkii Lslmmlr M»»»« IN»»I»«o ote. vorr«ota Lcreklltrrullgen. Salicis?r«i»s. Ltlk'. 8ÜNUP, sVsttivvrstrssso 26, orsto Lisxo. vvQ Rs^«r, iöm'xl. llof»p«tdvkv Vrv8ävv, «I» S«ü»pU«ntI»or. Hlarqei«rt>»eliv Ibiilivrv 1üvkt«r8olmls wtt koiisiollLt kür pro>,t.-lär»I» kt>ct>l«r»rr »t>»uz vom ii tü: l». ^slrr >ur-I KIntlergLftnsrinnsn-ZemInsf mit ssi-ödi. lLinliergsston kirr 3- Lr-> SM.riz» lü>»Seu «rrrck dlääodou ^-«dülsurr S'Luäc-. vir. VM,. M»1»«rIae»«I, vrsscksn, l-lvilsugubbs 10. kr»«peLt u. vrooedNr«» ilbsr <irauü»Llr^ Xlel« c,iu i: . . ,» i »MW» » »M» , » , Vaintna« w vorrü^Iicdgr ^usuabl tür llsrreo iu>ä vaae:, Kr8ttz II. Krmltz MLLkvll- n. VdoLtorLLräorodo, .4LWM0- M .Vultrago vaeb ikUkkVitil» zzerckou pw !Rr. 54. 30. Itliriini. 40.000 8rpl. Neueste Telezr«m«e her „Lre-dner Nachrichte«". Paris. Vas lenkbareLuftschifsder Hauvtlcute Renard and Krebs ist nun vollständig erprobt. Es ist lenkbar, sofern ver I bem'chende Wind nur eine geringe Stärke besitzt, Isöchstens 4 Meter in der Sekunde duichläust. Bei stärkerem Winde ist das lenkbare iLuttscknff nicht mebr zu aebrauchen. Da die gewölmlichcn Winde Ist dis 15 Meler in der Sekunde zorücklegen, so ist die Benutzbarkeit I des Schiffes sehr beschränkt doch hofft man aus weitere Vcrooll- I kommnungen. Londorr. Ein auf dem Danwfer „Eeltie" befindlicher Post- I beutel. welcher Depeschen des englischen .Konsuls in Newport an seine Regierung entstielt, ist ausgeschnitten worden und die De peschen sind zerrissen. Man glaubt, cs handele sich um einen Ver nich der Fenier, »u erfahren. welche Mittdeilungen an die englische I Regierung gegangen sind. — Sir Arthur Herbert wird wahrschein lich an Stelle Wolfeleii's zum General-Adjutanten der Armee er nannt werden, da General Wolselci, lange von Englano abwesend sein wird und militärische Operationen in Südafrika stattfindcn I dürsten. yranksurt. 22. ffebnrar. iLoimiagS-^erkez'..» Ltrdit 2d»»/,. LiaalSiahn 2L«. > L-Mbarden —. Dieeonio 205- ,. Sldestal —. Onanier SI,I>2. Dien, 22. Februar. (LonnlagS-Zjerkibr.t üredst 303,d0. Elarttbah:, 207,rs- j Lombarden I«b>«0. lilbetbal l^r.dO Kast.ster 211.30. Ll,ü. «»u»u«rl.2l.Februae. Mc3I3.3b, Rotbcr WtnicrwrNtnSd-s.. Kr. Februar Vü>/,. Pr. Märt SO-/,, »r. «peil 22. Mat» «New, i>2-<«. Fracht »>/«. DreSden. 23. Februar. — Am Sonnabend hielt Se. Mas. der König mit Sr. Kgl. Hobeit Prinz Georgs und mehreren Kavalieren auf Fischbacher Forst revier eine Hochwrldsagd ab. — Zu dem übermorgen bei Ihren Kgl. Majestäten stattfinden den Hoteoncer t, unter Leitung des Herrn Hofkapcllmeistcr Schuch, stnd 180 Einladungen ergangen. — Ter vormalig« BaduhotSmspektor in Pirna. Herr Rech, erhielt daS Ritteikreuz 2 Klasse vom Albrcchtsorveir. — Zu dem vorgestern nach Berlin ciuberusenen Adels- eong resse smd auch zahlreiche Mitglieder sächsischer Adelssamilien abaereift. Es handelt sich um eine alliiiählige „Neuorganisation des AdelS". Unter de» zu verhandelnden Gegenständen soll sich auch der Antrag befinden, das; eine Bestimmung in daS Strafgesetz buch komme. das; Adeligen bei Begehung gemeiner Verbrechen der > Adel aberkannt werde, der wegen solcher Verbrechen verurtheilte I Adelige alw in de» Bürgersland znrückgestoßen wird. Ein solcher I,A:itlag wäre eine schwere Beschimpfung für den Bürgerstand: schon ' die sogenannte „Erhebung in den Adrlstand" ist eine Beleidigung für den Bürgerstand. — Irrmlge der längeren Pause, die sich der Reichstag gönnt, sind die in Dresden wohnenden ReicbStagSabgeordnetcn bereits Sonnabend Nackt hier von Berlin cingctroften. — Die sächsischen ReichStagSadgeorbneten haben sich bei der Abstimmung über die Gctreidezölle in folgender Weise gruvpirt: Für die Erböbung des RoggenzolleS aus 3 Mk. stimmten die Abgg. Ackermann, von Earlowitz. vr. Jrege» Günther, vr. Hart Günther, vr. Hartmann, Klemm. Merbacb, Reich, dagegen die Abgg. Bubbcbcrg, vr. Braun. Enloldt. Fährmann. Penzig, vr. Trondlin. Viereck. ES haben demnach von den 23 sächsischen Abgeord neten Ist an ver wichtigen Abstimmung Theil genommen, 7 seblten, die Abgg. Eberl» Holtzmann. Kayier, Stolle, welche beurlaubt waren, Hmtrrng, der in der Abltimmungiliste als »entschuldigt" aufgesübrt 'st, Auer und Geiler, welche ohne Entschuldigung seolten. ES ist danach von den 5 sächsischen sozialdemokratischen Abgeordneten bei der dock gerade für die Arbeitcrbcvölkerung bedeutungsvollen Ab stimmung nur ein einziger anwesend gewesen — auch ein Zeichen >ür :en Ernst, mit welchem von dieser Seite dir parlamentarischen Pflichten wabrgenomme» werden. Auch die Abwesenheit des Ver treters der Stadt Dresden, des Abg Hartwig, muh als ausfällig befunden werden. So schreibt das „Leipziger Tageblatt". — Infolge dcö am Sonnabend früh 8 Uhr eintretenden Sverrgesctzcg »ür Weizen. Roggen, Buchweizen und Gerste ist cs aus den sächsischen Grenzstationen zu lebhaften Auseinander setzungen zwischen den galizische» Getreidehändlein und dem sächsi schen Zollperional gekommen. Es ist natürlich Alles friedlich ab'ge- laiiicn. obwohl die sächsischen Zollbeamten große Mühe hatten, den Icbdait gcsnkulirenden und mit orientalischem Eifer schwätzenden Gelrcivelrändlern begreiflich zu machen, daß nunmehr dir früheren Getreidezölle nicht gelten, sondern höiwre in Kraft getreten sind. Auch in Dresden bestürmten diese fremdländischen Getreide« nulkäufer die Kgl. Eisenbalmbeamten. für unte>brlngung ihrer Ge- trcidema'ien zu iorgen. Cs wollte jenen Herren durchaus nicht in den Kopf, daß sie für den längeren Aufenthalt ihrer Getreideloivries in den bedeckten Wagcnremisen der Staatsbahn Platzmletde zu zah len hätten, c ie hatten furchtbare Noth und Mühe. Unterkunsls- räume für ihren über Galizien hierher gefühlten russischen Roggen z» beschatten und sie erfüllten die Bureaux der Staatsbahn mit berzerweichendcn Klagen über Getchäftsbeeinträchtiguna. — Wie w i rd^S auf dem Turnfest platze aussehen, wenn die 20.000 Turner am 10. Juli d. F. mit den erwarteten 10,000 Fremden eingezogcn sein werden ? Diese Frage beantwortete an, Freitag Abend Herr Wcinbändler Carl in seiner Eigenschaft als Gcuwertrctcr der Dresdner Turnerschaft in einer Turngau-Ver- lanimlung. Rack den Auseinandersetzungen deö Genannten wird lick aus dem Feftplatz der majestätische Bau der Festballe mit seinem Mittelbau »Nb beiden Seitenflügeln erbeben und in sich nicht nur den Raum tür annähernd 10,000 Besucher enthalten, sondern auch in sich beherbergen die Zimmer für die Aerzte und deren Patienten, die Hallen für die Lölchgeräthe und dis Feuerwcbrmcumschaft. die Oeseballe mit ihren 200 Zeitungen, die Redaktion der Festzcitnng, die Arbeitsrällwe für die Stenographen, eine Filiale de» Post- und TelcgravbenamteS re. Der Termin nir Einsendung der Konkurrenz- vläne läuft mit dem 1. März ab. Die offizielle Festzeitung, vor- läusia das einzige literarische Produkt, welches aus dem Festplatze zwn Vertrieb zugelassen ist. wird hier von geeigneten Austrägern kolportirt. Wollen sich Freunde und Bekannte aus ein und dem selben Tnrnkreise treffen, so sehen sie nach ihrer Rümmer, denn der Festvlatz ist in 17 Abtheilrmgen getrennt, welche genau den 17 Turnkreiscn Deutschlands entsprechen. Wollen diele tzanbs- »,annichasten eine Specialversammluna abkalte», so begeben sie sich nach einem Restaurant, in dem eine Rednertribüne errichtet ist. von der au« der Svrectuvart sich weithin verständlich machen kann. Aussichten für den 23. Februar: Auffrischender Südwestwind, zunehmende Bewölkung, nachher Niederschläge, wärmer. Stadt gar nicht zu tlmn braucht, lieber den eigcntlichkn Turirplatz zieht siw eine Erdwelle, welche den Platz in »wer natürliche Hälften tkeilt, Beabsichtigt war, diele von der Natur gebotene Eigenthüm- lichkeit zu benutzen, und auf dem einen Theil die Freiübungen, auf dein anderen nur die Geräthübungen auvlübren zu lasten. Hier gegen bat sich aber der Turnausschuß ganz bestimmt erklärt und cü bleibt bei der ursprünglichen Anorbmmg. In der Mitte werden die Freiübungen abgehalten und rings um dielen Platz gruvpirci» sich die von der Dresdner Turngerätbesabrik Häbnei gelieferten, auf Grund der Noimalmaße hergesteilten Gerätbe. Einfachere und co vlicirtere Tribünen ermöglichen den Ueberblick über diese Fläche und werden gegen verbältnißniäßig billige Preise zu benutzen sein. Die Beförderung nach und von dem Fcst- platz übernehmen die Omnibusse und ei» großer, sich jedenfalls fortwährend in Bewegung befindlicher Wagenpark, da die Pierdc- bahnverwaltuua die Eimcgung eines SchiencngeleiscS bis zum Fcst- viatz der zu hohen Kosten wegen (20.000 M ) äbgclehnt hat. Dar Verein vereinigter Fuhrlierren, der die Lmnibulse stellt, will aller dings 20 Pf. pro Person nehmen, gleichviel ob ein Erwachsener oder ein Kind die Fahrt begehrt, ebenso wollen die Unternehmer in der Nackt keine anderen Preise eintreten lasten. Von Neustadt aus sollen die Omnibusse gar nickt fahren. Der Verkebrsauc-schutz wird jedenfalls noch bessere Bedingungen ermöglichen. Die Turner werden zumeist in der modernen kleidsamen Turnertracht (Faquet ui'd Hose aus graugrünem Stoff und brcitkrämpiacm Turncrhut) erscheinen und so das Bild bc.eben, daS von» l!).—23. Juli aus dem Plag am Großen Garten sich entfaltet. Damit aber auch noch für andere Abwechslungen gesorgt ist. werden jedenfalls eine Anzahl besserer Sehenswürdigkeiten, eine große Schießhalle u. dcrgl. Dinge nicht fehlen. Die Lösung der Wein- und Biersrage befindet sich augenblicklich noch in der Vorbervthung, dock steht zu erwarten, daß in Bezug auf daS letztere jedem Geschmacke Rechnung getragen wird, den Wein wird wahrscheinlich der WirthschattsauSichuß in eigene Regie nehmen. Eine für d-e auswärtigen Turner wichtige Nachricht rit die, daß von einzelnen Bakiiverwaltunuei'. bereits ge nehmigt ist, daß die TagcsliillctS eine Iltägigc Giltigkeit besitzen, möglicherweise treten auch wirst noch Faluvreiscrmäßigungen ein. — Der Revolver fährt fort» in Frankreich seine Rolle zu svie.'en. Entmenschte Frauenzimmer werben Mörderinnen, weil daS jetzt — Dank der Frau Hughes und den verblendeten Richte«», die sie freisprachen! — in Mode gekommen. Ani 18. d. Nachts erschoß eine junge Frau in der Avenue Dumaina in Paris einen Mann, indem sie sechs Revolverschüffe aus ilm abieuerte, und in der kleine» Lradt Fiiröö erjchotz eine unverkeirathete Dame Namens Souchon ihren Geliebten, weil derselbe sie nicht heiratben wollte. — Zn voriger Woche ist hier nach längerem Kranksein der Buchhändler A v c n a r i u s. früher in Leipzig, gestorben. Derselbe, ausgezeichnet durch seine Eharaktcrcigciffchasten, war mit der Stief schwester Richard Wagners vermählt, die ihrem Bruder täuschend ähnlich sieht. — Leipziger DiSco nto-Gesellschast. Der Jahres abschluß diele: Gesellschaft soll, wie verlautet, in jeder Hinsicht ein scdr günstiger sein und bei reichlicher Dotirung des Reservefonds die Vcrtberlnng einer Dividrndc von 7 re'p. 7'/«"/- für das Vor jahr gestatten. — Am Donnerstag erhielt die Tliarandter Forstakademie vornehmen afiatüchen Besuch in der Pcrion zweier Javanesen und zwar des Hern» Morimasa Takei, sap.Lborlandsorstmeister und seines Sekretärs Tokuzo Takasima. Einer der beiden schon neulich erwähnten jungen in Frciberg studirendcn Japanesen, der reckt gut deutsch spricht, diente als Dolmetscher. Die Japanesen besichtigten alle Einrichtungen, Sammlungen. Instrumente u. s.w. und nahmen dann, cmer Einladung des Geh Oberforstrath vr. Audeich folgend, bei diesem und im Verein mit der übrigen Profefforenschaft bas Diner ein. Nachmittags würbe ein Theil des Tbarandter Ltaats- forsteö und der Forstgartcn besucht und Abends fuhren die Herren über Dresden direkt nach Ber in. — Fm Krebü'schen Schnitiwaarengeschäft auf der Sebnitzcr- straße in Schandau ist am iS. Februar ein frecher Einbruchs- diedstabl verübt worden Die beiden Diebe sind, nachdem sie einen Fensterladen auSgedoben und eine Fensterscheibe eingedrückt in das VerlausSIokai cingcstiegen und haben sich an'S Aiisräumcn des Waaremagers gemacht. Bereits für 600 Mark Maaren hatten sie verpackt, auch emen in einem benachbarten Schuppen untergcbracb- ten Handwagen herbeigcholt, als sie vom Nachtwächter Großer überrascht wurden. Drc Diebe ergriffen unter Zurücklassung der gestoblenen Sache» schleunigst die Flucht und einer von ihnen feuerte. um den Nachtwächter von oer Verfolgung abzuhalten, ans denselben einen Scbuh ab, der glücklicher Weise lein Ziel verielstte. Trotzdem setzte der brave Beamte die Verfolgung fort, vermochte jedoch die Diebe nicht einmlwlen und mußte von dieser abstehen. — Aus Eibau selbst kommt uns bezüglich des gestern schon kurz erwähntet» Mordes folgende Schilderung zu. Der ledige Will». Luft hier bewohnt gan,z allein ein Haus: er betreibt etwas Land- wirthschaft und lebt rir den bescheidensten Verhältnissen. Heute früh nun, als um 9 Uhr die Fensterladen nicht geöffnet waren, ver einigten sich die nächsten Nachbar», um zu sehen, ob dem Bewohner etwas passirt sei; sic fanden die HauSthür verschlossen, die Hinter- thttr dagegen offen, ebenso die Stubenthür. Man öffnete ein Fenster und mit Entsetzen sahen die Männer den Ung.ücklichen in seinem Blute in der Stube liegen. Aus seinen Kops war ein leerer Sack gedeckt, im Munde steckte ein starkes Tuck, neben ihm lag eine Kartoffelbacke. DaS Gesicht war über und über mit Blut über zogen und am Kopfe befanden sich einige Wunde von einem Beile oder dergl. herrübrend. Das Nähere muß die gerichtliche Unter suchung ergeben: ebenso ob derEimordete beraubt worben ist. Die Absicht einer Beraubung gilt als höchst wahrscheinlich, da der Er- ! mordete ein sehr harmloser Mensch war und kaum einen Feind i hatte. Das Verbrechen scheint bereits vorvorgestern gegen Abend, begangen worden zu sein; von dem Mörder fehlt bis jetzt jede Spur j — Während eines sog. „Narrenabenos" in einer Leipziger Restanrakion producirte sich ein Marmorlchlcifer als Kannibale, wo- , bei er zum Entsetzen deö Publikums einem lebenden Kaninchen de» ^ Kopf abrisi. daS auSströmende Blut aber trank, während ein Ge nosse des echten Kannibalen, ein Naturaliensammler, einem an- wksenden Gaste, der sich mißliebig darüber anssprach, ohne Weiteres in» Gesicht schlug und ihn mißhandelte. Beide sind für ihre ab scheuliche Rohheit mit je Stägiger Haststrafe belegt worden. — Eine gesunde Luft scheint in Pölbitz b«i Zwickau zu wehen, denn dort hat der Totengräber „wegen Mangel an Beschäftigung" seine Stelle gekündigt. — Am uoriaei, Mi prompt olleetuirk. Dresden. t885. Montäg7 SZ JÄr den sein, als er »einem im Stcinbriiche des Strombcrgeü arbeiten- den Vater Vas MittagSeffen trug. — Vor ungefähr 8 Tagen erhielt eine BürgcUamilie in L r e benwcrva von ihrem in Chemnitz wohnenden Johne dic Trauec- nachricht, daß dessen einziges Töchterchen im Aller von "/< Fahren verstorben sei. Nach 3 Tagen kam die frohe 'Nachricht, daß das Kind wieder erwacht lei. Die vermeintliche Kindcsleiche hatten die Eltern nach der Leichenhalle gebracht. Am Sonntag Nachmittag erschien ein Eilbote im Trauerbausc mit der Meldung, daß die Kleine wieder erwacht sei. Die Eltern eilten zur Halle und die Kleine befindet sich gegenwärtig ziemlich wohl. Das Kind batte ca. B r Tage in der Leichenhalle zugebracht und war. wie vom Arzr konsiatirt worden, vom Starrkrämpfe befallen. — Zn verpacht zum Freitag haben äußerst sieche Spitzbuben der Bude des Steinbruchs Nr. 462 zu Rottwerndorf einen reckt ungcirirten Besuch gemacht. Nachdem dieselben die Tbüre der Arbeiterbudc geiprengt. haben sie das vorrürhige Feuerholz vor bräunt und sich'« gemüthlich gemacht. Hieiaus wurde ein Spcife- scbränkchen erbrochen, die darin befindliche Wurst, Brod und Ci garren entwendet und verzehrt, und haben sich dann diese Patron" unter Mitnahme diverser Sacken entfernt. — Landgericht. Straskammcr V. DaS olle Svrüchwort. „Was Du nicht willst, das man Dir ihn — das füg' auch keinem Andern zu" dürste nunmehr der Redakteur des „Magazin für Sie- nogravlren" und Vorsitzende des Stolze'schen Stenographen-Vereins in Berlin, Mar Bäckler, nachdem er mit »einer Beleidigungsklage gegen vr. pH. Eugen Weih, 'Mitglied I. Kl. des Kgl. Sachs. (Ga- vclsberger) Stenographen-Fnstituts. in zwei Instanzen durchgesallcir ist. etwas mehr wie bisher beherzigen. Der Berliner Stolzcaner hatte in den Nummern 2 und 3 des erwähnten Organs „Magazin - rc." unter der Rubrik . Rundschau" diverse Mittheilungen veröirenl- ' licht, wonach der Reichskanzler Fürst Bismarck vor mehreren Fah ren bei Durchsicht des Stenogramms einer von ilinr gehaltenen län-gg geren Rebe, soweit es »ich um die Tbätigkeit ver »ecko Reichstags-» Stenographen Gabelsbcrgerlctieir Silsteins gehandelt, die Rand-L benierkung „Unsinn" mit Bleistift gemacht, bei Beginn deS Stc-» nogramms der Stolzeaner aber ebenfalls die Bemerkung: „Von hier an Z wird gut !" geschrieben habe. Nu» unicrlag cs keinem Zweifel,» daß in dieser Art. seitens des Fürsten Bismarck keine Kritik aus- S geübt worden ist, wenigstens konnte der Autor den Beweis keines- ^ wegs beibringeir und es ließ sich leicht durchschauen, daß die Feinde der Gabelsbergcriancr wacker bemüht gewesen sind, ans einer Mücke m einen Elephanten zu machen. Selbstverständlich ließen tie angc- U grifsenen Vertreter Gabelsberger's den so ziemlich aus der Lust ge- s giiffenen Hieb gegen die Konkurrenz nicht aus sich sitzen und esH wurde nunmehr vr. Weiß, der älteste von den sechs GabelS- Z > bergeriancrn im Reichstag, beauftragt, den Angrei'cr» die gcbimreirde * Antwort nickt schuldig zu bleiben, was denn auc!» in Nr. 5 vctz „Korrespondenzblatt' für das Königliche Stenographen-Institut in Dresden geschah. In dem betressenden. mit der Ucbcrschrist „Eine mißglückte Propaganda für Stolze" versehenen 'Artikel machte der 'Autor seinem Gegner den Vorwurf der Verleumdung, reip. sprach er von „verleumderischen Mittheilungen" und hierüber fühlte sich Bäckler derart beleidigt, daß er schleunigst einen Prozeß gegen vr. Weiß anstrcngte. DaS Schöffengericht lorach den Privat- , angcklagtcn frei und vernrtlieiltc den Kläger zur Tragung der Pro- ! zcßkosten. wogegen letzterer Berufung einlegtc und gestern fand nun , die zweitinstanzliche Verhandlung statt, bei welcher für vr. Weiß der Rechtsanwalt Schulze-Dresden als Vcrthcibigcr, für den nick' persönlich erschieireneir Bäckler der Rechtsanwalt und praktische Stolzeaner Sauer-Berlin als Vertreter wirkte. Die Strafkammer gelangte abermals zur Freisprechung des Beklagten und verwarf da her das klägeriicke Rechtsmittel, belegte den Kläger auch noch mit Tragung der zweitinstanzlichen Kosten. Der Gerichtshof nahm wiederum an, daß vr. Weiß lediglich in der Wahrnehmung berech tigter Interessen für sich und seine fünf Belussgenoffen gehandelt habe und ilmr sonach, da, wenn schon die gerügten Alrsdrücke etwas scharfer Natur seien, immerhin aber eine beleidigende 'Absicht nick t vorliege, der Schutz von tz 193 des R.-2tr.-G.-B. in vollem Umtang zur Seite stehe. — Amtsgericht. Zn nächtlicher Stunde des 25. Jan. be fand sich der zu Bielefeld 1661 geborene Eisendwlier Heinrich August Ntedick mit einem Kollegen in einer Oiestauration auf der Schisset straße. Beide machten daselbst die Bekminffcha't zweier Priestenmun der käuflichen Liebe. Zwei Gcndarme, welche das Lokal zur Re Vision betraten, knudigtrn den ..Dame,," die Arretur an. da den selbe» daS Verweilen nach 1l Uhr in Wirthschastcn laut ihres Re gulativcS. dem sie unterworfen sind, nicht mehr gestaltet ist. Dieser rechtmäßigen Ausführung der Beamten wollten die beiden Rist-: Am vorigen Mittwoch ist auf dem südwestlichen Ablmnge deS Strombergeü bei Weißender g rin Brand entstanden, durch welchen der Bestand 4- bis 6sähriaer Fichten auf einer etwa 2'/» Scheffel großen ^ in Särkaer ArttergutSflur liegenden Fläche ver nichtet worden ist. Durch schnell herbeiaeeilte Hilte wurde baS noch wettere Umsichgreifen des FeuriS verhindert. Dasselbe soll durch den 15jährigen Sol»» eines Hausbesitzers i« Särka verursacht wor- .. RägigeH . testgestelli; Nicdick opvonirte hiergegen, während sei» Kollege sich derselben untcrwarss Der Einspruch und die gcrichtlicbeEnl'cherbung hatten jedoch keinen günstigen Erfolg für N, »nd >'o cr»olgte nach der Beweisaufnahme das Urlheil dahin, daß es bei der polizeilich ansgeworteneii (strafe verblieb, indem hierzu noch die gerichtlichen Kosten kommen. — In einem Waggon I. .Klasse au> der Essendälw wurden am 6. Rov. v. I. mehrere weibliche Gcschöp'c durch den 1653 zu Bautzen geborenen Johann Traugoit Zmch. gelernte, Tischler, hieraus Vrvduktenhändler und zuletzt Geschäftsreisender tm Kautschttknempel, ans zudringlichste Weste belästigt, worüber die Bei treter des starken Gesthlechts aufgebracht wurden und hiervon An zeige erstatteten. Nachdem dem Beklagten dic'Arrelur aiigekündigt wurde, leistete er dem Gendarmen Widerstand und wird er demzn folge mit 1t Tagen Geiängniß und tür den im Waggon verübten groben Unfug mit I I Tagen Hast bestraft. — Die sehr oft bestrafte, unter sitte,«polizeilicher Kvntrolc stehende Aistwärterin Emilie Alma verchel. Wcnke, 1852 geboren, machte sich wiederum einer Netze, . trekuiig des Regulativs, dem sie unterstellt ist, schuldig und crwrrkie deshalb eine l ltagige Gcsängnißstra»c. — Wegen gefährlicher Körper Verletzung, ausgcsührt am 16. Jan. von dem Handarbeiter Krw Hermann Otto Walther, ans dem Hose ei»es hiesigen Tonzlokale,- gegen den Stanzer Richard Piet'ch, cnvlrkt der Beklagte die cm psindliche Gesängnißstrafe von 1 Monaten, sowie eine an Pietsch:» Verletzungen Verletzung, , Wunde am Hintcrkopsc, so daß die Schädeldccke blos gelegen. — »«»«rische r>Irrbra»r»e»Siatr«stle»nr!ia,ten»cl.. » «r <klilII, b 0 ch. Die Akil», Br-orrkj sind von »,m Stcslgr- »«nt »«>se «e»z. vckru» L L». »»« d«> »»dur,.«,ti»«tsqrn «re»i»,esillsqa»t üSri. »mm««, w,r»e, »nd s»»«> ,, »rr Irr»»«,« Doste nächste Mittwoch zur Et„. ,e>»«««. Lie «e-urrst »ft »« OkloSrr 188» ohne Gründergewt,» »n stur «Nirngrseftsch«» u»ge»«n»el« »orten und »ol bereit« sehr schöne Rstult»»- rrzi'I». a« würbe« au» »c« Suds-bre 1882 8 Vroc.. »88» wleber 8 vror. »u» l88< v Vr«r, listben»» ^wätzr», zwar nach reichlichst, t
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