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- Erscheinungsdatum
- 1885-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188502102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-02
- Tag 1885-02-10
-
Monat
1885-02
-
Jahr
1885
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<»»» »»> »n> »l«, Lu »c»u»ll,ne. »«»« »» n«»»'« ,«.,»»»4, «,»Ik».r»> s,.t«. »e>«, ,»r« U, «ardc rcpu»lic«l»k apn». s,,rr« °>nr»i». Mn» rlrt: rsic» N»»»pk6l», t I-» ?»e>7. t d.« l„ »« «Volk «edr-n«.-nch «nr», U »« Ane he >» ckliinlst« »Mnttn ,M»Nk». L«e »hesier t« »n v«,lki>.nd» I»kU«-n »n «»rSktl«,,'» Nn. «ui ,em v,rl«npl-»k «nrk»» >l«s,re »enhei» »«» «enel», »„» p»l,zkN1«> »kill,«. rieSer-hen »erde» „n ü,»«l>rrl,,bidet>l»It» »urch. »rclsi. N»ü >» werde» »ickl «rt«k»r Nnliciiiriiiip,,! rrianc». irzdnWMcsil * ^ Tagtötati für H'otitik. ^ G Aickr1illi»5 -ksWiintehr. -»rsMcri-l, Irmdemlle. Nokl»5v1i»« stlaslivn! vLräorobe kür N«»v«n onci 0nm«n >n gröLstor ^Iisn'iitli hoi iuiorßunntor 7(eeurrrbo8ss I empfiehlt W Lerldg 8lmr «»- tt» s. s Lünletsieho üesorgung nrwlr auervlUts. Ist. 8»Iw, «mir-«. krüM-Mt.,», Kp»ite»l-Labr wtt» a»»»rLat»r a. av v»rs-f,luf- «nt. K. tl»Itr«r»te. >7. Sseokill u«,»»,tvt,r Ki,g»l-> Patent t>I,u«a d. vr., tt»)tr«r»te. >7. 8««oktN»Ioo»I veeiiton, X»eI«n«te.S. 2uc p«f »«»olwm^ NI"«»« 6>»»itil vn» 11»»>r-»rd«»lnnei> i» 2iuli. U«»lnx ». Icupt r> «e>»l» »i>«r a»nun^a D«>»d-L«»»t>n»»>p»z a. Strntnnl- Apparat», emck l>»I» »t«6 «r »»«NUinui» vnv Brervir-Arbdttrn 3»Uor >rt d»»«on» vmptndlsn. SME4UI mvpLvdlt Lt» öarod il»n Ullsln aiv-eNUirr^v. äorok idr« vorrv^Uod» wUäv ^ »ttILt rÄkmnekckt d«k»ont«n 1884. 6-ui t>r»I n6-6Ip«i» »I» »« »i<-d», pro tl»i« 48 Kk.. 8t»ole 6 ?r . r:. 8In»on, klllirltTierntranso, Kekv lllrvusstt»,,«« 24. «Lsschskrusii LLvds. u. kren88. Lofpkowxrspd, Vre5üvn, Lrtuklmu«, Seestr»»«« >o. 10. > Ueilln, I.vIpLl«erpI»t»i IS» k!8ttz II. ZMttz Masko»- n. VbvLtorLLrÄvrobv, M ^ M ^utlrürrs nuL Lu»«ürtk vvoräsn Nv. 41. 30. lühr-an,. Aiillage: 40.000 Lrpl. I?IuSücl>trn für de» 10. Februar: Frischer Stwmestivind, Ärmlich trübcS etwas wärincreL Wetter mit etwas Niederschlägen. Vmnln«« in vorrüfiiielisr Luareatil für Korrsn unü vamsll 2 valeplesln. 2, pari, unii an>to Ltaxo. riiAS rul:U au»«ürtk veorüsn prompt etfectuirt. Dresden, 1885. Dienstag, 10. Febr. veeonlwortUcher »«»»Ne« für PvIllOchks vr. «mtl Vtered In rrelde» Zum ersten Male seit Jalirlmnderten bat der Islam seine grüne Faline als siegreiches Banner entrollt. Der neueste Glaubensheld oeS Orient mag zehnmal ein Betrüger und falscher Propbet, ein Mensch von gemeinster Herkunst, ein unwissendcr Barbar sein-, als Eroberer KliarlumS, alö Besieger der Engländer wird er dock in drei Weltlbeilrn, wo irgend Muliamedaner sich vor Allab in den Llaub weilen, als der gottgesandtc Held des Fslam verehrt. Der Scheich deS Araberstammcs, Bein Achzar, soll, von einem Vorrechte seines Stammes Gebrauch machend, dem Mahdi den Elireniramen „Tob» der Ostenbarung" verliehen habe». Ob der „Prophet " seine» Erfolg dem Verratbe, der List oder seinem guten Schwerte verdank», lünimert die Araber nicht; als echte Orientalen holten sie den Erfolg selbst für göttliche Oisenbarung und wenn der Sohn der Wusle sich an Verstand und Schlauheit den Euroväern überlegen gcreigt hat. so erhöbt die- sein Ansehen im Volke, statt ihm Abbruch M llnin. Der AuSgang des 19. FalirliunderlS erlebt einen »ür undenkbar gehaltenen Aulschmunp des Glaubens; eS ist der religiöse isouatismus, der sich mit dem natürlichen Freibeitsbedürfniß de« Volkes verbindet. Giebt eS auch für das Erwachen deS religiöse, cheliibleS bestimmte Epochen? Hat das GlaubenSg-heimnih deS s"'e»!che„ seine Gezeiten, wie daS Meer? Eine religiöse Jlutbwelle wälit sich aus der Wüste AlrikaS gegen daS Abendland heran und auch in Emova ist der religiöse Gedanke wieder mächtiger geworden als er seit langer Zeit gewesen. Was wird England tbun, dah sich die Hochflnth deS FSIvm breche? Noch seht herrscht unter den LtoatSmännern GrobbritonnienS vollständige Rath-undHilsSlosigkeit. Tie Depeschen ans London vermögen darüber nicht zu täuschen. Einmal heißt eS, die Regierung gebe dem General Wolseln, oollsländigc Freiheit des Handelns, sie werde ihm aber tede erwünschte Hilfe senden. Zu dem Ersteren ist sie durch die No»'' r,r Umstände gezwungen; daS Lchtere versteht sich von selbst. Dann wieder wird der Entschlut verkündet, den Sudan vollständig zu mit-riversen und die Empörung zu unterdrücken. DaS ist leichter ge'agt, denn getban. Zwar herrscht in den Arsenalen von Wootmich dir bcfanine „fieberhafte Tliätigfcit". von der stets die Depeschen crzlililr», wenn das Weltreich England eine Batterie mobil macht Aurb berichtet man von englischen Jnsanterie-Regiiiienlcrn und inbiicbeir Lanzcnreitrrn, die zu 10- oder 20,000 nach dem Rothen Mccre entsendet werden sollen. Ebe sie aber in Aktion treten Immen, wird „och viel Nrlwasser die Katarakte herabslürzen. Wolselcn iil zunächst aus sich angewiewn; er sitzt in der Mausefalle, obwohl ilmi der Telegraph nach London zur Verfügung steht und von den, aus einer Sondbans des Nil olm? Proviant sitzenden General Wilson schweigt sich das englische Kabinet ganz aus. Es ist nicht unniöglich, dai die Trauerkunde voni Falle Khartums durch noch weit schrecklichere hiobsvoiien bald in den Schatten gestellt werden. Wenn dann die Italiener ihre Expedition in Suakin und Massovah ausgeichistt babe» werden, können sie dann nur von vorn wieder ansangen, de» Tudan zu erobern. Diese militärische Exvedition Italiens ist ohne Vorwissen seiner bisherige» Verbündeten, der mitteleuropäischen Kaiiermächte, vor- I ereilet worden, sic geht vor unter dem Widerspruche der Türkei und erzeugt eine Bedrohung deS Weltfriedens. Italien ist von dem FriedenSbiindniß der Kontinentalmächle abgefaUen, um sich als Landsknecht an die kriegSpolitik deS britischen Iiiselreiebs zu ver« mielbcn; es bat das europäische Conccrt gestört, um mit England em lricgS'ustigeS Duett zu blasen. Italien hatte sich den Nord> landsmächlcn überhaupt nur angcschloffen, um Ländergewinn davon zu trage». Es ist durch die Gunst deS Schicksals eben verwöhnt worden. 1866 zu Wasser und zu Lande von Oesterreich geschlagen, erhielt cs trotzdem infolge der Siege Preußens in Deutschland die Lombardei und Venedig; 1870 fiel ibm, obne daß eS daS Schwert >og, Rom als reite Frucht in den Sckiooß, nachdem Deutschland Frankreich überwunden. Seitdem ist es nicht größer geworden; wob! aber erlebte cs den Verdruß, daß Frankreich Tunis sich ein« mrleilte, das cs selbst gern haben mochte. Jetzt tritt endlich in den cgrwtischen Wirren eine Chance ein, aut die eS längst gelauert, um seine» Länoerhunger zu stillen. Ohne alle Skrupel verläßt ma'ieii seine Verbündeten und wirst sich England in die Arme. Zunächst ist ihm scheinbar nur ein ausgedehntes türkische« Gebiet in Arabien versprochen. Aber der Sudan, angenommen dieser wäre der Kaufpreis, ist nicht so werthvoll, als daß Italien vloS stinctbalben sich in ei» so langstchtigeS Unteinehmen stürzte. Aieli'iebr läßt die Sprache der ininislcri'Ilcn Blätter Italien- keinen Zweifel, daß dieses ehrgeizige unruhige Land nach Höherem trachtet. Man neimt in erster Linie Tripolis als Entschädigung für die italienischen Mielhlingsdicnste. I» Oesterreich aber beiorgt man, daß Italien auch auf Wä schtirol, Triest und Dalmatien lein lüsternes Alige geworfen und England sie ihm tür den Fall »urov uicher Verwickelungen zugelaat bade. Das italicniichc Par lament hat soeben, in patriotischer Zu,ückhaltiing. alle Besprechungen über die Ziele der auswärtigen Politik der Regierung vertagt; Europa aber weiß dicieS verdächtige Schweigen zu deuten : wenn es zu ernstlicher Gefährdung deS Frieden« komme» sollte, so bat man die Schuldigen einzig m Rani und in London zu suchen. WaS timt, während sich diele wichtigen Enticheidungcn vor- be'eiten. nun unser deutscher Reichstag? Znnächst erledigt er eine Anwhl der ibm vorgelegten BerathungSstoste in sachgemäßer Weise. Es ist ein Ding der Unmöchichkeit. der sich drängenden Fülle von Einzelfragen, die tbeils im VollieichStag, tlieils in den Ausschüssen »ur Durchs lechung kommen, auch nur annähernd gerecht zu werden. Ter Dottorsr ge. ob da« Recht deS Kaisers als ode> sten Kriegsherrn so weit geht, Defekte in den Rechnungen der Militärverwaltung niederznschlaaen, ohne in da« Bubgetrccht de« Reichstag- einzu« greücn, vermögen wir wenig Geschmack abzugeivinnen. Weit mehr mutbct der einstiininige Beichlnß des Reichstag- aus Herabsetzung der Gcrichtsgebühren und Neudemestung der Anwaltsget üliren an. hierüber einige Worte zu sagen, findet sich ,ü »eicht demnächst Ülain» und Zeit. Gestern gönnte sich der Reichstag einen Ruhetag, um sich für die beutige wichtige ZoUtaris - Debatte zu rüsten- Je nach dem der Zolltaris weiter im Vollreichstage berathen oder an einen Ausschuß vermiesen wird, stellt der Schluß des Reichstags noch vor ober erst nach Ostern zu erwarten. Die schntzzöllneriiche Mehrheit wird sich beinüben, die Beratimna möglichst abzutürzen. Die Natio nalliberalen suchen eine Vermittelung dahin nach, bah die Getreide zölle im P enui» erledigt, die Inbustriewlle an einen Ausschuß verwiesen werden. Mit der dritten Lesung des Reichsliaustialts kann erst begonnen werden, wenn die Blidgetcomiiijssion sich über die Ergänzungen beS HanSbaltS durch die Forderungen sür Kamerun, Angra Peguena und Togo schlüssig gemacht bat. Hierüber aber ist eS zu »nitangreichen Eiörtenmgen gekommen, deren Ende noch gar nicht abznseben. Fortschrittspartei und Centrnm sind dran' und dran, sich in die unzeitgcmäßesten staalS- und verlastungsrechtlichen Fragen m vertiefen. Weiche Stellung zum Reiche nehmen künftig die deutschen Schutzgebiete in Westnsrita ein? Sind sie Ausland oder Tlieile des Reichs? W>'in unterstehen die Beamten daselbst? Sind die von ilmcn vorzimehmcndcn Amtshandlungen etwa denen der Konsularbeomten glcichznachtcn? Eine Klarstellung dieser noch unentwickelten Rechtsverhältnisse wäre gewiß recht erwünscht, nur ist sie zur Zeit bei dem Werden dieser Dinge unmöglich. Tie that- säckiliche Entwickelung wird da maßgebend sein. ES ist wenig damit gedient, wenn nach einer Antwort der Regierung auf eine staats, rechtliche Frage sofort die Fortschrittspartei drei neue unbeantwort bare Fragen stellt. Zu einer Kolonialpolitik gehört Vertrauen zwischen Regierung und Volksvertretung. Die rhr vom Fürsten Bismarck vorgelegren Weißbücher sollte» wirklich jedes Bedenken, auch deS gewissenhaftesten Volksvertreters, darüber beseitigen, daß die Kolon,alvolitik in guten Händen ist. und daß unser Volk sich glücklich preisen darf, daß Fürst B'smarck diese Angelegenheit noch in die Hände genommen bat. Das ewige Nörgeln darüber, daß Bismarck den nriprünglichen Rahmen ferner Kolonialpolitik über schritten habe, trägt die Gefahr in sich, daß unsere Errungenschaften wieder verloren gehen. Sie würden für ewige Zeiten den Eng ländern in die Hände fallen. Das Beste, was man der BiSmarck- schcn Koionialvolitik nachiagen kann, ist, daß sie in so kurzer Zeit mit so wenig Mitteln so graßc Fortschritte machen konnte. Herr Eugen Richter war eS ja, der unsere Kolonialpolitik, wie sic sich ansäng ich darstellte, verspottete, weil eS sich um ein wertiiloieS „Sandloch" bandle. Jetz, wo auS dem Sandloch ein Besitz geworoen ist von unschätzbarem Wertde, ist Herr Eugen Richter wieder gegen dir Kolonialerwcrbungen, und zwar, weil eS zu viel ist. Wer nach der Veröffentlichung der diplomatischen Korrespondenz über Fidschi und über Neu-Guinea. nach diesen neuen Beweisen, wie in der Stille des auswärtigen Amtes bald mit unerschütterlicher Zähigkeit, bald mit sicherer Kühnheit für Deutschland Kämpfe geführt werben, von denen weder der Reichstag, »och die Nation bis zur Erreichung des Zieles eine Ahnung bat. wer auch nach dieser Belehrung noch mit dem Leiter der auswärtigen Politik um einen Beamten sür 20,000 Mark streiten oder seiner Kolonialpolitik durch Aufwerfung staats rechtlicher Toctorfragcn Knüppel in die Wagenräder werfen will, der handelt bewußt gegen die Interessen Dcutichlands. 2. Ortimanlrihr —. Neues» Ungar. «oUianl. —. S. Ortenlanieihe —. Ungar, vuvlerr. —. Dileonla 201»» Saara» L?>/, i»ottb..S. —. «erben —. Fest. «««». I. gcbruar. Srrd» MS.»». T,aal«badn 30»,so. Lambarten 111,00. Nordireüd. 177,uo. Marknoien 60.40. Ung. T>kdll 312.00. Eibethal —. Fr st. Varia. S. gcbruar. Schlu». Reme bO.S». Anleihe IOS,SO. Italien» 37.20, «laalidahn 632.60. vombaiben 308.7». da. PrioriiLien —. iggpter 341,00. Lch. Boldrente —. «vantcr 6l-,. Lnomanen 601,00. gesi. «««Hin. s. gstbrnar, NaqiniiiagS l Uhr. iiScireibemarkt.t Weizen malt, laco 162-162, pr. Anril-ivlal lik.oo. »r. Mai-Juni >66,60. Roggen matt, loco I3Z-I37. pr. April-Mai 143.06, »r. Mai-Annt >43,6». RN»S> unvkrinhcrt, 100 ttg. pr. Januar 4S.7». pr. April-Mai 6l,0». SpirNuS «alt, loco 42,10, pr. Aplil-Mai 43,00, Jnnl-Jnli 44M. «rtrolenn, loco 7.S0. vr«4iau, S. Februar, Nachm. iSeirribemarf».) «piritnr pr. iOO Liter U>. Proe. »r. April-Mai 4Z.20. »r. Jnni-Jnll 44.ÜO. ,r. Jnli-Nugntt 4ü,00. «kize« pr. gcbruar >02. Roggen pr. April-Moi 146,00, pr. Mai-Jn»! 141,60, pr. Jnni-Jnli >42,60. Rnbol vr. Fkbrnar 62,00, Pr. April-Mat bl.LO, pr. Mal-Ju»i 62,»». Zink ruhig. — Wrilcr: Trude. Loli»»«, g. Februar, Barm. >l Uhr l» Min. Sonsol» SS"t,„ 1873er Russe» Sitz,,. Italiener »6. Lomtarben >r>/.. Tiirken 8»:„. 4"io tunb. Amerik. >25, 4°z> Ungar, tüolbrente 7S-.,. Oefterr. «iioldrcuie 88. Vreusstichc (kousols >»2>s«. Sgupter S»-.. Oltomandank U»/,». Suez-Aktien 7Z>/,. — Ktiw«u»g: Fest.— Weiter: Vchbu. Lokales und Sächsisches. Neueste Telegramme Ver „Dresdner Nachr." vom 9. Febr Berlin. DaS Abgeordnetenhaus setzte die Etatsberathung fort. Bei dem Etat für Handel »nd Gewerbe entspann sich eine lange Debatte über die Uebenvciiung des gewerblichen Unterrichts- wciens und der Pflege des Kunstgewerbcs an das Hnndelsininiste- rium. Bisher untcistand dasselbe dein Kultusministerium. Die freisinnigen Abgeordneten spreche» gegen die Trennung, welche von Rednem der übrigen Parteien gebilligt wurde. Tan» sprachen sich Abgeordnete der freisinnigen »nd der CentrnmS-Partci gegen den Versuch der Errichtung von Gewerbekaminern durch die Pro- pinzialbehörden aus. Staatssekretär b. Möller bestritt» daß damit in die Rechte des Landtages eingcarisfcn worden sei. Ter Antrag Schcnkeiidors'S >»» baldmöglichc Vorlegung eines OrganisativnS- und Finanzplanes in Bezug aus das niedere technische Schalmeien wurde trotz des Widerspruches der Regierung angenommen. Für Mittwoch steht der Lotterieantrag auf der Tagesordnung. Berlin. Tie Unsallversicheriiiigskommiisivn des Reichstages berieth heute über die Anträge am Ausdehnung der Unfallversicherung ans Arbeiter und Beamte der Post-, Telegraphen-, Reichsclienbahn-, Marine- und Militärverwaltung. Aus letztere, soweit sie nicht Per sonen des Soldatcnsiandcs sind. Tie Pctitionskvnniiiision des Reichs tages erklärte u. A. eine Petition um strengere Maßregeln gegen Duelle als zur Erörterung im Plenum nicht geeignet, nachdem ein Antrag Kaysers auf Annahine abgelcbnt wurde. — Ter Kaiser empfing gestern den Legationsrath Graf Waldenburg bei der preußischen Geiandtichaft i» Dresden, der die Ordeilsdekorationen seines ver storbenen Vaters, des Fürsten v. Hohenlohe-Waldenburg über brachte. — Der Konflikt zwischen England und Deiitschland bezug lieh Nk»-Guincas ist. wie in unterrichteten Kreise» verlautet, im Ausgleich begriffen. — Dem BnndeSrnth ging eine Nvnclle zum Militärgeietze zu. wonach das militärische Mitglied der sür den Aus- hebungs- bezüglich Jnsanteriebrigadebezirk mit de» ständigen Ge schäften der Sceresergünzung betrauten Behörde» nicht mehr der Landwehrbezirkskomniandeur, bezüglich Iii'anterie-Brigadekoiiimon- de»r z» sein braucht. — Die Delegirten-Koiiserciiz deutscher See städte. die henke hier znsannneittritt, nahm eine Resolution gegen Erhöhung der Gctreidezöllc an. Paris. Betreffs der Verwendung des Betrages der neue» Vieh- und Getreidezölle sind zahlreiche Anträge cingcgangen, man will den Ertrag zur Verminderung der Grundsteuer als Zuschüsse zu den Ncbenslraßcnkostc», der Nmschrcibcgcbühren und der Vcr- kehrSsteuern verwendet wissen. Paris. Nach einer Depesche Bricres auSDongson vom 7. Febr. durchsuchten heute die Franzosen fünf vom Feinde kampflos geräumte Forts und fanden sehr viel Proviant, Pulver und Munition vor. Die "" bis aut 12 Kilometer vorgenonimenr Rckoanoszlrung ergab, daß sämmtliche chinesische Ctreilkrätle nnf schnellem Rückzüge nach Langso» begriffen. Unsere Verluste betrugen 20 Tobte und 162 Verwundete. An der Berliner Börse lagen auswärtigen Blättem zu- olgr ungünstige Nachrichten vor, die aus die italienischen Rüst»»- ,en bastrt wurde», auch die Börsensteuerfrage mußte wieder ber ichten. Die Kourse mnßten vorwiegend »achgcbcn, doch sind die Verluste nur gering, da sich das Angebot rescrvirt verbirlt. Schluß fest. Die leitenden Banken waren vorwiegend schwächer, mit Aus nahme der deutschen Bank, deren Dividende am lO. Marz festgesetzt wird. Deutsche Bghncn wenig verändert, österreichische bis aus Lom barden schwächer. Bergwerke vernachlässigt, fremde Renten abgc- schwächt. Kaskaverkehr wenig belebt, »ur für Industrie» erhielt sich " reffe. ' ' einiges Interesse. Lesterre berg-Czernvwidcr gefragt. Mr»n»s>« ». M HischePrioriätc» ruhig, gekündigte Lenr- S Kttrnnr. »n»4« 2671, Oeiikir. Girbnrcntc —. «»,»«»»»»» »»>/,. S«m»«rt>cn p«»>»rei»e —. Lolijie, 223'/ >18'/,. 6»er Lo-irO«sik>r. «ilbnrcntc «alijic, 223'/,. oie VI »I IN 0 N-. Slvomcn-, Berg-, Hohe Otftccr. Eoidmur«»<,»«,. Eoisr«,-6,'/«. 77««ult»-. «««ntzenllegt und »lst ihren derzeitigen Namen bezeichnet wurden. — Ihre Mas. die Königin beehrte gestem Nachmittag di« Gestügelansstellung mit ihrem Besuche und »ahm dieselbe unter Fübrung der Ehrenpräsidenten Proicl>e und des Vicepräsidenlen Fabrikbesitzer Hecke! in Änaenschein. Sie sprach ihre volle Zufrieden heit sowohl über die Reichhaltigkeit der Ausstellung als die Schön heit der Objekte aus. — Die Kunstge werbest alle wurde gestern Nachmittag mit dem Besuche Ihrer Majestät der Königin beehrt. Dieselbe nahm daselbst zahlreiche Einkäufe vor. — Dem Präsidenten der OberrcchmmgSkammer v. Schön- berg wurde das Komthnrkre»; 2. Kl. des Verdienstordens verliehen. Buchhändler v. Gr» mbko w, hier, erhielt die dem Sachsen- Ernest,niichcn Hausorden asfiiiirte goldene Verdienstmedaille. — lieber Hochwässer und Eissakrtcn der Elbe meldet die kgl. Wasscrbaudirektion Folgendes'- Königstcin'- 3 Uhr 20 M>n. Nachm. Höchster Wnsserstand 3 em. unter Null. Eisgang 4 Uhr Nacknn gedrängt bei 15 em. unter Null. Pirna: 4 Uhr 50 Min. Nachm. Wassersiand 23 cm. unter Null. Eisgang beginnt. — Die Beerdigung deS Geh. Hofrath vr. Roßmann fand gestern Naedmiitag einem ausdrücklichen Wunsche der Familie entsvrechend in möglichster Einfachheit statt. Ein langer Kondukt bewegte sich von dem Trancrhause, Sck»veizerstraße, nach dein Tri» nitatiskirchhose. Unter den Leidtragenden bemerkten wir de» Chef deS Verstorbenen, den Kultusminister vr. v. Gerber, ferner die Geh. Rät'ne Bär und Pctzolv, Geb. Finanzrath Hofiman», die Geh. RegiennigSräthe Schmiedel, vr. Haffel, Geh. Hosrällie vr. Gcinitz und vr. Förstcmann, vr. Winkler-Münche», die Hofrätbe vr. Meyer, Büttner, Grast und die übrigen Dircctorc» der K. Sammlungen für Kunst und Wiffenichait. die Mitglieder des akademische» RalhS ?.nd des ProfestorenkollegiumS, der K. Atadcmie der bildenden Künste, viele Mitglieder der Kunstgenostcnichait und dcö Architekten- VereinS, mehrere fremde Künstler, Kunstfreunde, Beamte der K. Muicen und viele bekannte Herren vom Militär und Civil. Die Parentation sprach Herr Archidiakonus Lic. Kühn, ebenso vollzog derselbe die Einsegnung des Sarges. Die gelammte Bestattungs feier war das Bild ruhiger, würdevoller Einfachheit; doch war eS bctremdend, daß weder ein Kollege deS Verewigten, noch ein Künst- ' ler das Wort ergriff. — Unter zahlreicher Tkeilnalnne von Freunden und Berufs- genoffcn fand vorgestern Nachmittag '/»5 Uhr aut dem TrinitatiS- triedhofe die Beerdigung deS in seinem 65. Lebensjahre verstorbenen Lberappellationsrath Eduard N eum ann statt. Die Parentation vollzog Herr Consistorialrath Snp- vr. Meier in der auf der ZeughanSstraße gelegenen Wohnung des Verstorbenen um '/e4 Uhr im Beitet» der Verwandten. Aut dem Friedhöfe wurde der von der „Pietät" gestellte Galakondukt mit feierlichen Gesängen des Friedhoischores cmvfnngen und nach der Grutt geleitet, an welcher Gebet und Segen und der Gesang der Motette: „Selig sind deS Himmels Eiben" die Todtenseier endeten. — Ter seit Errichtung des Reichsgerichts in Leipzig an demselben thätige Ncichsgerichtsrath Dr. jur. F. S. Puchelt ist dieser Tage mit Tode abgegnngen. — Unter den Namen, mit welchen der vom BerlinerCcntralkomitee tür eine Bismarck st istung erlassene Aufruf unterzeichnet war, befand sich auch der eines dentschireisinnigen Abgeordneten, deS Herrn vr. zur. G. Siemens. WaS indkß die Partei als solche von der Sache dentt, lehrt ein im Gothaer Wahlkreise Siemens' kursircndeü vertrauliches Rundschreiben, welches jede Betheiligung ablednt. Dasselbe tadelt, daß gerade der jetzige Zeitpunkt, wo die innere Po» iitik deS Kanzlers „immer mehr die rückschrittlichen Wege wandte", schlecht gewählt sei, die Verdienste Bistum ck's zu feiern, und giotclt ln dem Satze: wie könnten wir künstig leine Pläne bekämpfen, wenn wir ibm letzt eine Huldigung Vordringen? DaS Schreiben schließt mit der Aufforderung, die Angelegenheit als eine vertrauliche zu betracht » und im Stillen sür die Ansicht der Partei zu wirken. DicieS gestnmingStüchtige Wählen im Geheimen, welches liier em pfohlen wird, da eine offene Agitation gegen ein Unternehmen von solcher Popularität nicht recht opportun erscheint, beleuchtet hell die deutsch-freisinnige Kamvsivcise, und auch über die Zie,e der Partei dürite dem Publikum ein Licht auigehcn, wen» es dem Satz: „Wie könnten wir künftig seine Pläne bekämpfen, wenn wir ihm letzt eine Huldigung darbringen?" liebevolles Berständniß entgegeirbringt. — Bezüglich der in gestriger Nr. mitgetbeilten von Herrn Kapellmeister Friedrich Wagner auS Leipzig in der „Alten- burger Ztg." abgegebenen Erklärung hat Herr Oberbürgermeister Oßwald in Altenburg dce nachstehende Erwiderung veröffentlicht, die wir nunmehr auch zur Kcnntniß der Leier bringen müssen. Die Eiklärung lautet: „Zur Steuer der Wahrheit konstatirc ich gegen die Anzeige in gestriger Nummer. 1. daß ich Her», Kapellmeister Wagner auS Leipzig überhaupt nicht gesprochen habe; 2. daß aber oin Tage vor den, Concerte ein Bcanstragtcr der Kn,stall-Palast- Kapelle bei mir pcriönlich die Eilaubniß zum Concerte erbat ; dem selben habe ich erklärt, daß es für daS Conccrt besonderer Erlaubniß nicht bedürfe, daß aber vor dem Concert eine geringe Abgabe sür ielbigcs zur Arinenkasse zu zahlen sei (dieselbe i>t aui 3 Mart vom Polijerburcau festgesetzt worben): 3. daß ich die von dem gedachten Beauftragten weiter erbetene Eilaubmß zu einem Tänzchen »ach dem Conccrt obgeiebnt, und 4. dem Gcsuchstellcr empiohlen Hobe» zur Vermeidung von Nachtheilen wegen der Frage, ob etwa Staatt- stcurr wegen Gewerbebetriebs im Umherzienc» abzucutrichten sei. sich mit dem Herzog!. Eteucramt hier zu benehmen. — Weitere- ist mcht zur Sprache gekommen. Altenburg, 5. Febr. 1885. Oßwald " — Mit Anfang dieses Monats waren 30 Jahre verflossen, daß A m in o n-, Sidonicir-, Berg-, Hohe- und Blmdciistrciße angc- die Vernivlcsllingg-Hnslsll
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