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- Erscheinungsdatum
- 1885-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188501194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-01
- Tag 1885-01-19
-
Monat
1885-01
-
Jahr
1885
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II' rei St i«k »«»öl,. ^NS i„ estclli« "e z»r »tiichft anr«. eiet. ' n»„ »l,r.n »Nivr !I, k. übcr- °n Nisi 'üblen 2 '»ich lohnt. aßcza ttl » I 8 >tll heilem löndig gliche« . Kops« chleim, »er^en, 1> keile >oll«, stlebrn. *»n«loo« dl« u «tu. Sn «euliodk: »r. IN oller, L nur onW°ch.n,aa«idl» > Udr, »ackm. dir lloollt«, P-ilt- stlltir,.« VNdeiiil» «t». Uiiirr «In. iel»»di iütl, W Pfg. iriue «Aarantt» Mr da« ulndluil«,«, chrichkin«! der Sn« leroi, wird ntiin genkbe». Auswar. ila> 2»I»rNoi,«.«„i,r»,e ar«n PrL« n»merando«,di«n- durch vrlclmorkra »der <loslrmj»i,luno S Ltldrn ld P,a. Lwenur für Moiita, odrr nach gksr- ioyrn VailitcU« »» P,,i. Jnlrrar« Uranien an; An»oure„-«ur»a»r von baairnsiel» u. Ncwirr, !»ud Moffr, rau>» u. Co.. JuvaNdendank, S. MUUer.«Srll». «. »ies>.Ma,d«I>ur,. I. Varrt-Halle. B. Arndi-r'cniuXv,. gc- Sl> turv -Vambur«. »adr rin», ... Plolmi-revU». rtichei. Maiiulcrtpt« keine Brrbiiidllchleit. Tagevlatt für Politik, Nickchaklmg. HcsWl;icrkeSr, ISrseMiiiljl, IrmkElle. MI Lssekiit'k- nuck OontodNellvr «ixono» kai-nLat, »I>: Uaupthstelior, 8trarrsn, Lassnbüchvr, Llomorialo, I'^eturonbückor, Uoibückor, Copirbüchor unä IVocliLelcopirdückor. 1. Lsngou 8okne, ltrenünn, Akllßäi »M-i-6tii»8«a 21k u. Kopliion^ti-i»»»« »N» ?Uktpl»l/. I»v«tv Iflvzsvr, A liöm'xl. llvfnpvllivliv Vrv8ävll, «IN vs«>dtr«nLI»or. wpLvkir LI» Larod ikll »Nüin vwensükrl.00, änrok ilts» Lor^xUoL» »ULv tzrLl>mliok-l itSKannlsu 1881. <H«Loi»irZ »LkL-<Ii z-xiLi »'«ii, 6a» I'rrl-'rdrell»«»» er«» »» »lebl, >>r» iNUa 48 Nie., Stkolr S l-5. ck. k). 8tinon, l'IUnttriorsti-lr«»«, Lek« <'li vusst« n«so 24 tür Ilvrrsrn unil in z,'rö88tor -VuLvabi bei W anorlmnittvr Leeurawsso oinpffolilt n!i Ir»,» IZ« , kl'8to«. Mö88lv MLskou- v. VkeLtorsarüerode r tepn-kil» rr. I« PUnIli llt I>«> N«»>«>nn»»l? »Ni le nunrviil't». m »oiutno« in vor/iil^lielier ^nslvnlil für Herren unä Dumen AH r»x S»««I»H, A^KlNiK. ^iilUl^v n»ct> nuLnilrlz verden s rempt eileelniit. Nr. 1b. 30. Zalirgan-. Aullagr: 40.000 Srpl. Aussichten sür den 19 Jan.: Mäkliger Osiwind. Vorwiegend licitereS, trockenes Wetter mit ^rost. Tre-dc». 1885. Montag, 19. Ja». Neueste Telegramme der „Dre-dner Nachrtchteu". Vraa. An Kolin wurde ein iozialistikcker Umtriebe verdüchtl- ger Arbeiter in dem Momente verkästet, als er vor der Woknung eeS lYenbarmerie-Waclitmeiilerö einen Brief fallen lieb, welcher ein ianaliliischcS Toscünrtl.cil gegen den Kolincr Boiileirevisor entkiclt. den Gassen KolinS und CeaolauS wurden Hunderte aufreizender ^mckschristcn gefunden, auf weiche» New-Aort als Druckort ange geben ikt. Nürnberg. Die Polizei bat einen Mann, der angeblich Neu ville liecht, verkästet. Derselbe verkaufe einem kiesigen BankkauS 16 Lliick lombardische Prioritäten n 5M JrcS. um 4'OoMark. Die Laviere stammen aus dem am 3.Nov. 188t in dem Wechieigelchäst Ä. Nodrigucs. Rue de la Paix 13 in Paris verübten groben Dieb- stakl, durch welchen etwa '/r Million Jrancs entwendet wurde. Brüssel. Der Lchnellmg von Brüssel nach Calais ist bei Tournai verunglückt. ES gab mekrere Todte und Verivundcte. Lonoon. Um die Äusmerkiamkeii aus das Tarniederliegen der Industrie zu lenken, iand vor der Börse eine grobe LoltSver- >amm!ung statt, an welcher lO.iXXt Personen tbeilnabmcn, Hcnrn George. -Velen Taulor und andere Radikale hielten Amprachen und eine Menge radikaler Panw stete wurde verkauft. Aus einigen ."lugickrisien waren an der Loitze Blut, Kugeln und Bajonnctle abaebilbet. »o-ritniUrderNch« »«» vt«Ich»-»a»r v»m 15. Aonvar. 532,248.000 gig. 17 202.000 -zu». 14.710.000 tzul,. 42g.082.000 4idz. 72.IL6.NV0 Avg. 42.S4L.000 Zog. 26.024,000 Mg. !2k. II.02! .voa 2.088.00V 1.034.00V <6.4^!,ov0 30,379.000 144.000 l°4,OÜO KcUva. 27-tt>2beoand ..... M. «esiond a« !«tclck>»kalsenicheinen Qciiavd an Äolcn anderer Banke» . Lriiand an Aechleln . . . Ä-ögur an llomvaldiordernngr» . BenanLan iLitecle» .... LenanL an iouingen Actid«» , 4 LaOiva. Oirnndkapiial .... »eicrve'ond? ..... 2'eiray der umlaulenden Noten Lo.isuge ragl. lällige BerdtndUchkeite» SoiillicePailiva .... giantnirl, 18. Januar. <Eonntag«.Verrer>r.' Credit 2L4«',. Elaaiidabn246'/,. tonivarden 126-',. Tikconlo 204. Oldeldal —. Aell. L>, c n . >3. Januar. (Sonnlagt-Acrtcdr.) Lredir 202,2V. Elaal4dadu zL0.LV. Lcwdaideo 116. vlbctlial 176 ülan.ncr 263.70. geil. 7!ew>>orr, 17. Januar. Mcdl L.dv. Roiucr Wl»rcrwel»en »1. »r. Januar noml» - «S», ^ - " ' »«o.chiv.voo Unverändert 20,3ns,ovo Unverändert. 7t3.L62.oov Ada.M. 43.0LS.Ü0N LVI.6L3.0V0 «dg. - 12.413.000 "LL.oOV Ldg. . 267.600 acll. i>r. gedruar 1 »r. Mar» V4>,,. Mot» lNew> LL. Jrachl 4>.,. Dresden. 19. Januar. — Vier Elemente, innig gesellt, bilden das Leben, bauen die Welt, auch die luitige Weit des SubscrivtionsdalleS im Aideittdeater. So war cs von je. So verlies er auch vorgestern. Liese vier Elemente sind: ein strahlender Ballichauvlav, ein Flor reizender Ballerscheinungen, die Elite des Bürgertbums und der ti li. Hoi mit seinen Annexen. Aus der Vereinigung und Mischung dieser Elemente entwickelt sich mit Leichtigkeit die belebteste Zest- siimnumg. Gäbe eS einen Stimmungs - Dbermometer. inan Kälte selb" bei Hupochondern von Beginn deS Festes an das Lteigen der Quecksilbersäule wakrnekmen können und beim Hökcounkt des Festes konnte man wenigstens 100 Grad über dem Getrierpunkt ablcien. Die Subscriplionsbälle sind ein unentbehrliches Stück deö geieüigen Lebens und der winterlichen Vergnügungen Dresden« geworben. Wer sich nicht selbst dagegen sträubt, der amüsirt sich nus ihnen stets. Der Tanz und die Betrachtung der Tanzvaare gewährt wcchlel'eitiges ununterbrochenes Vergnügen. Denn getanzt wird aus dem Dresdner LublcriptionSballe unermüdlich. Jmosorn ist er baS reine Gegenstück zu dem Berliner, aus dem man Alles, u. ir nicht tanzen kann. Die Tanzlust der Jugend, welche von den Lorgen des Tages noch nicht viel weiß, reibt auch das Alter mit sich ivrt. Anfangs Kal freilich daS Tanzen seine Schwierigkeit. Für llOO Festtkeilncbmer erweist sich selbst der große, aus Bühne und Zujchauerraum des Alberttbeatcrs gebildete Battsaal aiS un- iiiu'ichend. wenn man flott ausschwenken will. Später aber, wenn sich der Kgl. Hot zurückgezogen hat und ein Tbeil der JeitgiNofsen j.mrut. kann man der Tervs... ach nein! die Pbrase von der Huldigung der Tanzmuse ist dock zu abzugetiagen. kann Civil und Militär mit G nuß ircmder Leute Kind um die eigene Achse drehen. Der Festraum, oft beschrieben, entzückt immer wieder aus'S Neue. Er füllte sich lange vor dem Beginn des Balles. Als Schlag st Uhr vom Trenkler'ichen Musikeorvs oder war cs von der gegen über postirlen Tkoß'ichen Sckützenkavelle? der erste Walzertakt er- llsng. war er das Signal zu einem allgemeinen (kborobcr l:» kemmsl Aittmeistcr v. Müller von den Großeichainer Husaren erössnetr den Ball mit Frau v. Bonuebmg. Gegen '/rlO erschienen die beiden .stgl. Maiestäten in der Hoiloge. betrachteten den menickendurch- rvogtcn Ballsall geraume Zeit von da und stiegen dann, geleitet von dem liebenswürdigen Arrangeur des Festes, dem General intendanten Grasen Plalen und dem ikm voranschreitendcn Hos- tkealerrursonal, sowie mit einem großen Gefolge von Kammerherren uub Hofdamen, die breite Freitrevpe in den Saal hinab, um dort über eine Stunde lang Cercle zu halten. Zurückgekebrt in die Hok- loge. schauten die Majestäten noch lange dem bunten Treiben zu. Adel und Bürgerschaft. Offiziere und Fremdenkolonir, Künstler und Kauslent-, Beamte und Industrielle bildeten eine so zahlreiche Ball- gcnossenschast, daß selbst ein zwilchen den Schleppen ergrauter Ball chronist unmöglich alle Einzelnen wabrnehmen kann. Erwähnt sei die Anwesenheit deS Herrn KriegsministerS Grasen v. Fabrice, des »r.ußischen und bayerischen Gesandten Grasen Dönboss und Herrn v. Nutkardt, der Generäle v. Funcke, v. Rudorfs, v. Sckoenbcrg und des ehemaligen FestungScommandrurS Excellenz v. Leonhardi, deS Wirkt. Geb. Ralks v. Lüttichau, deS Kreiskauvlmanns v. Kovpeii- sels. des Ged. Raths v. Watzdorfs. deSPolizeir»ä>identen Sckwauß. des Oberbürgei meister« vr. Stüdel. bcS ArckiodlrektorS vr. Hasselt, des Geh FinanzratliS Ritteritädt. deS AmlSbauvtmannS v Äetzsch, des PolueikauptmannS v. Nekrboss. des Assessors v. CrauShaar- Pirno. AuS der Kunstwelt erblickte man Prot Schilling, Architekt Hauschild, Historienmaler Kraule» Hvtrath Graft, vom Holtkeater Hokiall, schuck, Kapellmeister Hagen, Obcrregifseur MarckS. Regisseur Richclicn. di« Herren Portd. Schubert. Hoaen. Jost und Löber, die Kammermusiker Böckmann. Kühne, Buckwitz, Nebelong. und die Herren Fricke und Demnitz mit ihren Bräuten-, ouS der Bürger schaft Fabrikant Jordan, Justizratb Stködel. die Cominerzlenrathe Kaps und Rönitch. vr. msck. Klotz. Hotapotbeker vr. Caro; a»S der politischen Welt den RetchStagSabg Hartwig und den Land- tagSabg. Gelbke; aus der FinanzweU Generalkonsul Rolenkrantz. M Eurambach »nd Hahn. Eine vieiluiiworbrne Persönlichkeit bilvete Gras ?)sendnrg mit seiner Gemaiilin, einer geborenen Prin zessin von Reuß. Ans der DieSdner Garnilvn waren selbsioersläno- iich alle Wassengatiungen vertreten, besonder« zahlreich die Ossiziere des Gardereilcr- und oeSLeib-Grenadier-RegimenlS: von auswärts bcikeili- ten stch nanientlich die I. Ulanen a»S Oichatz mit außer ordentlicher Verve und in großer Zahl am Ball; au» dir Großen- bainer Huiaren waren truppweise eingervckt. Zwei fremde Olfizicre zogen viele Blicke aus sich: der spanische Marineleutnant Sorclo, Versaß« mehrerer Broschüren über die Besitzungen Deutschland« Monaten vnd Spaniens in Afrika, der in wenigen «ine spanisch« Expedition noch Jnncr-Airika begleiten wird, sowie der scwaneslsche Jniantcrie-Osttzier Kibosi, der beim Chemnitzer Regimen! die deut schen Heeresein ichtungen studirt. Beide machte» aus ihrer Be wunderung deS BalliesleS kein Hehl. Das Studium der Toiletten der Damenwelt ergab, baß weiß und blau die Borberrschast unter den Farben behauptete, namentlich weiß-, rosa war seiten-, die älteren Damen trugen meist taubengrau oder rcscdagrün oder ähn liche, schwer bestimmbare Maneen. Als Siotse überwogci, schwere seidene, namentlich burckwirkte Seide; dock waren auch viel Äaze- u»d Dünnstolle, sowie Lvitzen vertreten. Die jungen tanzfreudigen Mädchen trugen alle kurze, iußsreie Kleider, die Frauen wohl aus nahmslos Schievvroben. Biet Feocrn wurden gctrag n, i»i Haar wie als Kleidausputz. Excentrische Toiletten sielen nickt auf. Im Ganzen kann seboch nicht verschwiegen werden, daß der festliche Eindruck eines BalllaalcS erheblich beeinträchtigt wird, wenn zahl reiche Danien geschlossene Kleider, die bis ans Kinn reiche», tragen und ein Kleid rasch dadurch zur Ballrobe umwandcln, inbcm sie die Aermcl herauslreunen. Die hochgeschlossenen, ärmellosen Klei der üderwogen besonders bei den Engländerinnen, für die man künftig aus der Festkarte das dort schon ersichtliche Verbot des Tragens Kober, dunllcr Kleider in der Svrache Gladstoaes noch daneben drucken möchte. Ihre Majestät die Königin Carola hatte eine prachtvolle silbervurchwirkte seidenrobe in Nachtschatieniarde gewählt; das Devant. in Puften gezogen, war mit gelben Roien besteckt; die Hobe Frau trug lila Federn und das beiühmte herrliche Collier von Brillanten und Smaragden. Die Gräfin A'enburg zeigte fick in einer kostbaren Spivenrobe; ihr müchligcs Collier, aus Türkisen. Rubinen. Smaragden und Brillanten zusammen gesetzt, zog schon durch die Buntkeil der Sterne die Blicke aut sich. AIS hervorragende Toiletten leien erwähnt: Frau Gräfin Pleiten, weißen Atlas. Frau o. Watzdorfs, himmelblau mit Roten, die nied liche Frau v. Leipziger ebenfalls himmelblau, das Devant damaszirt, Frau Kammersänger Diener weißer Attas, von dem sich wunder volle Brillautagraften wirksam abhoben, eine vielfache Schnur großer Perlen um den Hals, Frau v. Wuthenau, wie immer m vollen deter Grazie fick gebend, reiedagrün mit Fevern uno Perlen, Iran v. Kav-lier. lachsfarben mit buntem Ucberwurf, petzverbräml, wie sie es vonikrertaltcn nordischenHeinialhgewahnl.diebeidenTöchtcrdcsProl. Schilling, zarte Mädchenerichemungcn in weiß, die «ine einen vollen Blumenkranz, die andeie einzelne Blumen im Haar, die Gräfin Strachwitz, in feuerrotber Seide mit travers-gestreiftem Vordei- kieioe, Frau vr. Unruk, eine der reizendsten Ballerscheiiiungcn, weißes Soitzeiikicid. Frau von Fink, weiß mit gestreiitem Leibaien. Gräfin Einsiedel, weißer AtlaS. Ganz hervorragende Toiletten batten auch unsere Bühnenkünstlerinnen angelegt. Frl. Malten, die Biklgeieierte. entzückte duM-ivrr mächtige, prächtige, weiße Atlas robe mit Sckmelzperten und Maiblümchcn; Frl. Flösset blldete in ihrer Robe von weiß« Gaze, überräct von blauen Schnielzblumen. in ihrem oliven-grünen Leivchen und mit ihre» Schmetterlingen im Haar und an der Schulter, eine disttnguirlc Erscheinung. Höchst stattlich erschien Frl. Förster (weißer AtlaS, tief ausgeichnitte»), sehr lieblich Irl. Dracono (weiße Spitzen), pikant Irl. Tulling« (ae.bes, gewebtes Sammetkleid, grüner Atlas darüber, Wachsverien, Mohnblumen und Elika); pompös »and der Frl. v- Oiäh ihre himmel blaue Robe; ammrtbige Errckeinungen bildeten die Töchter des Herrn Obcrregifteur Mmcks, roth und weiß mit volle» Blütben- kränzen, sowie Frl. Degele (roia). Frl. Fnediiiann, biauserocneS Oder-, Weiß-AtlaS-Unterkleid. beeinlrächtigle die Wirkung iirrcr Torlette einigermaßen durch zu starken Gebiauch des voudrs äs nr. Wenn in dieier Aulzählung anbeie hervorragende Ballcrichcinungen vermißt werden, so ist die dem Chronisten gewordene Todesandrobung iür den Fall der Namensnennung einzig Schuld daran. - Als der Moment gekommen war. da die höchsten Herrschalten in den Saal hlnabstikgen, bildete sich wie immer «n freies Feld. Wen miid oiesmal der König auszcichnen? Wen die Königin in der dicksten Masse lierausfinben? Bange Frage, ängstlich tiopsende Herzen, sehnsüchtige Blicke! Nun. die Majestäten haben auch diesmal in gewohnter Huld eine ganze Reihe Herren und Damen druck, An- tprachen geehrt. Beide zeichneten den Gras und die Gräfin von Bienburg, den Herrn Kriegonwiisler den Prof. vr. Schilling, de» Polizeipräsidenten, den preußischen Gesandten und den Oberbürger meister aus Viele Weise aus. Ter König wrack lern« längere Zeit mit Frau v. Kaphcr, Frau General v. Sckocnbcrg, der Giänn Plalen. Jnstizrath -iströoei und Fabrikant Jordan, die Königin mit Frau v. Watzoorn und v. Wuthenau und oem Dekorationsmaler Hanns. Nickt minder wurde Frl. Malten durch beide Majestäten mit Ansprachen beglückt, Frl. Tulling« seitens des Königs. — Gegen ll Uhr erinnerte man sich -remlich allgemein, daß in den Nkdenräunier, ern ausgezeichnetes Büiirt autgeickiagen sei. Hol- traiteui Fiebig«. unterstützt vom früheren Hosmundkoch Meinbold, batte indrrthat kulinarische Großthalen geleistet. Die Festgenossc» gründeten mit einer Art Kolonialfiebcr in allen Korridoren und Säwn blühende Niederlassungen — hier war CereS'. hi« war Bacckus' Gabe! Es ging höchst animirt her. Einen lustigen Cirwl bevorzugter Art bildeten die Reiterosfiziere o. Schönbera, v. Bobbu-n. v. Salza und Gras Fabrice mit den Künstlerinnen Flösse!» Förster und Tulling«. Nach 12 Ubr wurde wieder stärker getanzt uno alS "/s2 Uhr die alte anheimelnde Großvakerinelodie angeiltiiimt wurde, zählte man noch über hundert Tanzvaare. Schlag 2 Ubr war das Fest offiziell zu Ende, um im Cafö Pullender uns Parsital noch eine Nachleier mit allerhand honentiich nur liebenswürdigen Be trachtungen und Bcmerlungen zu «leben. Der Äalliaat selbst mit seinen Tüllstleisen und Gazeschnipseln glich einem javanesischrn Begrädiiißplatze. — Zu Eliren der Frau Fürstin Paulin« Metternich veranstaltete am Freitag Abend Se. Cxc. Her, Gras Platen eine Solrüe. zu welcher an etwa 30 Pcrlonen aus dem nächsten Freundeskreise res Gastgebers Einladungen ergangen waren. Verschönt und «hciteit wurde der SU cnd durch Malten und Ulrich. Fischer und Meincke. . nach Wien zurückgereist; auf dem SubicriptionSballe hatte man sie oergebenS erwartet. — Herr Medieinalrath vr. Bircd - Htrschfeld hat einen Ruf an die Universität Leipzig als Professor der allgemeinen Pathologie und pathologischen Anatomie an Stelle des ocistorb«)ien Plot. Vr. Colmlietm «Hallen und aiigeiiommen. — Bei der am Sonnabend aus Sporbitz« Revier abgclialtenen Hof sagt» wurden 306 Halen zur Stiecke gedruckt, die iä»»»tiich nach der Wildhandlung von Müller, Johannesstraße gebracht winde». — Es wird nickt allzu häufig Vorkommen, daß «ich unter den Hörern eines Vortrages die höchsten StaaiSiviirdrntiäger befinden. Solche Ehre aber wurde dem Vertrage zu Tbeil. welchen am Sonn abend Herr Geh. Reaieruiigsratb Böttcher, süchs. Bevollmächtigter beim LundeSratlie, im K retSvereinderLocomotlvsüiircr hielt. Die Herren StaatSminist«, Excellcnzen von Nottiv-Wallwitz und von Könneritz, die Herren Geheimen Rätbe von Tbüninirl und von Einsiedel, Geh. Ftnanzrath Hofimann, Öberfinanzräide Nowotny nge» ergangen waren. Vulchonl und «heilen durch die künstlerische Mltwnkung der Frliis. k. Frau Hoirath Schuck, und bn verre» Bulß, cke. Die Fürttin Metternich ist am Lonnubeiid uno Keil, Geh. Reg-Rath l)r. Zeuncr unv zahlreiche andere Gäste legten durch ikre Anwesenheit Zeuaniß da on ab. ivclch hohen An sehens jener Verein lick, «freist, dem zu Eliren und zu Liebe der Herr Vortragende, direct von Berlin kommend, den zugesagten Vor trag über die Entwickelung des Maß- und GewichtSwescns im Kö nigreich Sach «i hielt. Ans einer Fülle geschichtlichen Materials schöpfend, fesselte der .Herr Vortragende mit demselben alle Zuhörer. ES wird auch die Lecomotivsüln« nickst wenig intcrcsfiit haben, zu erfahren, daß ihr Kilometer, mit dem sie jetzt die Länge ihrer Fahr ten messen, und daS Kstoaramm, mit dem sic ihre Kohlen wiegen. Kinder der sranzösischen Revolution sind und daß wir diesen metrische Maß- und Gewichtslnstem beute mit ca. 270 Millionen Erdbewoh ner» gemeinsam besitzen. Aus der älteren Vergangenheit unseres engeren Vaterlandes aber gab der Herr Vortragende ein aiuiehendc- und höchst anschauliches Bild von den früheren Maß- und Gewichis- ! zuständen, bei denen es vorkam, daß im Lande weit über hundert ! Schelfe maße (zwischen ' s uno 2,2 Dresdner Scheffel variirend) und j ebenso viel Kannenmaße vorhanden waren, so daß^. B. die König- stein« daS bescheidene Maß von " ,o Liter, die Schneeberg« da- ! gegen 1'2 Liter ihre „Kanne', Hainichen das Maß von '/a Dresdner ! Scheffel und Wollenst«» über 2 solcher Scheffel ihren „Scheffel" nannten. Es bedurfte langer Zeiten, ehe diese Verschiedenheiten ! schwanden, die uns heute schier unbegreiflich Vorkommen. Der Herr Vortragende konstatirtc. daß das fetzige Snstem in Süddeutichlaud am eisten in Fleisch »ud Blut des Volkes übergegangen, weil dort mit dem Bestehenden am radikalsten A-broch-ii worden, während in Berlin noch bäiiffa die „Elle lür 6 Silbergroschen" verkauft wird und bei uns das „Viertelviund" zum Nachlhcil deS Käufers, der in der Regel nur 120 Gramm erkalte, noch eine große Rolle spielt. Der H«r Vorlragende schloß den höchst interessanten Vortrag mit dem Wunsche, daß das deutsche Reich mit leinen politisch-wirtli- sckastlicbcn Bestrebungen ebenso glücklich zum Ziele gelangen möge, wie i» der Einlicit des Münz-, Gewichts- und Maßinstems. dessen Segnungen wir uns bereits seit 1372 «treue». Die Versammlung dankt? durch Erbcbnng von den Sitzen und durch die nack'wlgenoe Stunde geselligen Beisammenseins gmg ein leicht erkennbarer Zug der dankbarsten Freude üb« dielen Vortrag sowohl, wie über dir wohlwollende Tbeilnahme so vieler hohen Gönn« an den Be strebungen bcS Vereins. — Vorige Woche bat in Berlin eine vom Reichskaiizleraml? deS Innern «nberusene Versammlung hervorragender Industrieller der Chemie getagt. Zu dieser Beratlumg bclmsS Bildung einer Uniallversichcrungsgcnojsenschast der chemischen Gewerbe batten aus dem Königreiche Sachsen der Inhaber der Jvhanucs- Avothekc in Dresden. Herr Nencuborn, der Besitzer der chemischen Fabrik in Mügeln, Herr Jackwitz, und der Seisensobrikant Robert Friedrich (Firma L. Künveimann) in Dresden, Einladungen erhalten. — Ein aiiomim« Briet ist meist für den Empsängcr nichts Erfreuliches. Eine Ausnalinie von dieser Regel mackste aber ein bei dem Direktor des P e st a l o z z i st i s t s, Herrn H. Fischer, in diesen Tagen eingegangener Stadtvostbries, welcher 25 Mark »nd ein? Karte olm? Namen, aber mit den treniidlicbcn Worten enthielt: „Bereiten Sie mit Inliegendem den liehen Knohcn im Pestalozzi-' stille eine kleine Freude! Bitte, nehmen Sie dies von einem Freniid der Anstalt, der ost Gelegenheit gehabt hat. sich herzlich über die fleißigen Knaben zu Irenen!" Gewiß sind »um auch diese von dankbarer Freude über den ungenannten freundlichen Geber «stillt. — Bezüglich der Ermordung des Polizeiralhs Vr. Rumpfs in Frankfurt a. M. taucht eine neue Lesart auf. Man glaubt den Verbrecher in den Kreisen der Beschütz« lüdcrlich« Frauenspersonen juchen z» müssen. Polizeiratk Numoss soll namcnt ich in verletzten Zeit starke Neoreisivmaßrrgeln gegen die Dirnen und deren Bc schütz« angewandt haben. Viele der Frankfurter Dirnen sind anü Altdancrn gcbü tig, ihre Zuhälter von ebendaher und dort ist das Stechen nichts Seltenes: jeder Barsche führt dort ein dcstchartiges Mess« zum Rairicn bei sich. In Mainz unv Wiesbaden wird sehr eiirig, aber obne Erfolg rechcrckiirt. Hi« sollen schon am Tage nach der Mordlbat zahlreiche Berliner Geheimpolizisten ciugctroncn sein. Die „Franks. Ztg" meldet ans Antwerpen: „Die Ant werpen« Polizei wird von der Brüssel« Behörde über die Affairc „Bernaro". wie der aiS Mitschuldig« der Frankstirt« Mordtbat Verdächtige sich nennt, vollkommen in Ungewißheit gelassen. Da Bernard bei seiner Ankunft hier erklärte, er reise »ach Rone», so ist bemerkenswrltk, da» am 16. Jan. in Antwerpen ein Telegramm mit Unlerichrist BreSkcnS an Madame Bernard in Rouen cxpcdirt wurde, welches zur Kenntniß der Antwerpen« Polizei kam. — Ein humoristisch« Herren-Nbend lür die Zwecke des Wald parkes versammelte am Sonnabend Abend den größten 21,eil der Sommer- und Wnllerbeivvlm« vonBlasewitz ini Saale des GütliegartenS, dessen große schöne Räume die zaliueiche Gesellschaft kaum zu fassen vermochte. Sämiirtliche Tbeilnehiner empfingen gleich beim Eintritt ein Glrichheits-Costüm, bestehend in einem Richard-Wagner-Baret und einem weitansarc-isenden altdcuttchcn Studenlenkrage». >vaS älteren und süngeren Männeracsichtcr» einen ganz avarten Ausdruck verlieh. Tie humoristischen Gaben bestanden », lustiger und ernst« Musik. Quartett - und Sologesang, Decla- mation und Imniolisiisch-wiffeiischaltlickien Voiträgen, wovon sich be sonders die Gnrten'lche Sprechniaschine und die Vorführung der iiack der Hnrtmig'ichcn ReichstagSrere «muiü!nenden Musik-Instru mente in Afrika, illiistrir» durch einen musikalischen Neger in Natur- cosiüin. auszeichneten. Ter pekuniäre Ertrag deS Abcnvs dürfte sich ganz leidlich gestaltet haben. — Heb« den bedeutenden Geld- »nd Wertlipapleren-Diebstahl in der Marschall-Allee z» Blasewitz, resv. ül er dessen Ansiüh. ruiig, schwebt ein uiigcwisieS Dusier. das sich hoffentlich in den nächsten Tagen lichte,, wird. Die Spuren des wirklichen Diebes mögen sebr schwer z» finden sein. — Am Sonnabend bat sich ein zu Besuch in Pirna weilendes, in den 20er Jaliren stehendes Mädchen aus Riesa von der völligen Eibbrücke in de» Strom gestürzt. Die Unglückliche ist ein Jrüui. Wenmann. welches sich seit dem Tode de, Eltern fortgesetzt schwcr- mütbig gezeigt hat und von besonder« Schönheit gewewn ist. Die selbe halte sich völlig im Neg'.igöe au« der Wohnung ihrer Ver wandten entfernt, war direkt nach der Brücke geeilt, woselbst sie lick' ganz entkleidet und hinab in die Fliitbc» gestürzt bat. Dies- ist nun imierbalb weniger Woche» schon der dritte derartige Fall, daff sich eine schwermütbige Person den Tod durch einen Sprung von der Pirna« Brücke gegeben bat. — Eine Landüiciekerin ans Linden an bei Dresden Hai dieser Tage an der böhmischen Grenze ihren 1 Fahre alten Sohn, der ibr lästig war. in Gemeinschaft mit einer anderen Strolchin in den Back, geworfen «nd gcwallsom ertränkt. Die Festnahme der beiden Scbemale »st bereits crsvlgt. — Im Weiditz« Gehölz bei Rschlitz ist am 16. Januar der Leichnam eines gnigekieideten, unhekaniilc» Mannes nulgefunden worden. Der Leichnam »mß schon lange gehangen baren, die Tlstere haben ihn bereits angefressen Die Wäsche drS Unglücklichen ist mit k. L. gezeichnet. kr -d rs,
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