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- Erscheinungsdatum
- 1885-01-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188501016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-01
- Tag 1885-01-01
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Monat
1885-01
-
Jahr
1885
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Schüsse ab, worarff auch die Nebligen schossen. Ein tödtlö. wnndet gewesener Dragoner wurde mit milltärischem Cvnduct graben; einem seiner Kameraden mutzte der Aem awpntirt werden. Vom Zugsftihrer abwärt» haben alle Dragoner Kasernenarrest. In der «Armee- und Marine-Zeitung batte jüngst rin öster reichischer SeeDlsizier einen sehr absalliaen Bericht über die Manöver des russischen CvolutioirSgrschwader» bei Kronstadt gefällt. Dieser Artikel wurde kürzlich in einer OiftzirrSaesellschaft in Wien» der auch ein russischer See-Offizier anaehürtc, lebhaft diSkutirt. Der russisch« See-Ossizier förderte Im Laufe der liestigen Diskussion einen österreichischen Offizier und das Duell wurde Sonntag Vormittag in einem Vororte Wiens ausgekochten Beide Offizier« sind erheblich verwundet, eno Wien soll auch eine ranereien stattfinden. Man will, wie Stellung den, Ueberhaiidnehmeir der nd speziell in Wien steuern, resraudationsasfaire der EScompte-Gesellschaft Kufsler und Amschler, sind von der Polizei dem geliefert worden, elfterer unter dem Verdachte des ZetrugeS und der Mitschuld an den Verbrechen !Zeruntr«uung, letzterer unter dem Verdachte sind erheblich verwundet. Währrnd he- diesjährigen österreichisch-unaaüschcn Gajlwirths I-iges im Aprll in Wien soll auch eine Äieraüsstelluna ' ' - ' ' ,s scheint. bäurischen >->ges iffterr.-mrgarb »üt dieser Bierw Viere in Oestenei Die in der Verhafteten, Landesgerichte ei» Verbrechens deö des Diebstahl« und der der Veruntreuung. Fraukreili». Der Diarmeimnistcr macht bekannt, daß der Transporldampfer „Btendova". über welchen beunnibiaende Ge rücht« verbreitet waren, am 23. d. in Saigun «inaetrofsrn ist und sich noch daselbst befindet. — Eine Depesche d»S Generals Briüre de l'JSl, vom 28. v. M. berichtet, daß in der Umgegend von Hongyen mehrere Gefechte mit Seeräubern stangesundrn haben, bet welchen der Feind etwa dreihundert Tode und zwei Ka nonen verlor, während die Franzose» keinen Verlust erlitten. Der Gesundheitszustand unter den Truppen ist vortrefflich. Deutscher Gottesdienst tn Paris. I. IV. Welch' «in erhebendes Gefühl ist es, wenn man in einem so fremden Lande, an srenidem Orte znni Gottesdienst geladen wird, welcher i» der eigenen Muttersprache abgebalten werden soll wodurch man sich gleichzeitig niik der geliebten Heimath näher verbunden fühlt und mit den feierlichen Glockentönerr auch Erinnerunacii wachgenifen werden, die der heiligen Handlung doppelten Werth verleihen. So erging es mir. als ich am 28. d. durch eine befreundete Familie die Mit- ideiinng erhielt, datz in der St. Hedwigskirche deutscher Gottesdienst nattsuchen werde, welche zu diesem Zwecke auf wenige Stunden von der französischen Gemeinde entlehnt worden sei. da die Deutschen in Paris noch keine eigene Kirche besitzen. Kaum 60 Personen waren aiiwesend. aber dl« Predigt sehr zu Her-en gehend über das Aibclwort ans Jeremias 23: „Ähr sollt mein Volk sein und ich will Euer Gott sein." Der Redner wies aus den letzten Sonntag im .fahre hin. der seine besondere Bedeutung habe, da er einen Rück blick auf das ganze verflossene Jahr veranlasse. ..Keiner von uns." lührte er aus. „die wir hier ini fremden Lande sind, weiß, ob uns in dem künftigen Jahr nicht politische oder sonstige Ereignisse in das Vaterland zurück oder in andere unbekannte Fernen treiben. So sehr di« Heimaihliebe in uns Allen festgewurzelt ist. haben wir d-'ch um unseres leiblichen und vielleicht auch geistigen Wohles halber zu bitten, daß der jetzige Zustand aufrecht erhalten und vor Allem der Friede zwischen den beiden Nationen bestehen bleibe." Dies war ini Allgen,einen der Grnndtext der ganzen Predigt, die mit dem Psalm 121 schloß. — Gin eigenthiimliches Gefühl ist es jedoch, nenn man liier inmitten Paris ftir den deutschen Kaiser, sämmtliche Fürsten, das deutsche Heer und den Reichstag beim hört; man staubt sich in die theme Heimath versetzt und fühlt erst recht ein tiefes Weh. wenn man nach beendetem Gottesdienst auö der Kirche tretend, wieder nur eckrtfranzösische Lust einatbmet, wenn, wie mit 'inem Zauberschlage, die geliebte Muttersprache verklungen ist und inr die bereits znm Ueberoruß gehörten französischen Redensarten über daS verhaßte Deutschland in das Ohr töne». Der Kontrast ist zu groß, jedoch befestigt derselbe durch den empfindlichen Eindruck die treue herzliche Erinnerung an die Heinratli, an alle Lieben und Themen, an die wohlwollenden Freunde und Gönner, denen die unrichtigsten Glückwünsche znm neuen Jahr hierbei Meilen. Auch: Ter Presse bring' das neue Jahr reichlich goldene Früchte. Desgleichen auch der Dichterschaar und den Ersticktem der Berichte I Italic«. Aus der W c i h » a ch tS -A n »p ra ch c des Papstes 'oll ' ' ,?ee r totst aus La-Bichnackür grw^m . von dm nachfolgenden Wagen der Kops gespalten Teiche land inan einen auf den Namen Michael ord lautenden Urlaubspasi, ein Etsendahnbillet von London Lublin und über Lstr. 4 Geld. In einer in OSborne stattaelxrdten Sitzung de» geheimen Rath«» theilte vie Königin mit, daß Ne der Verkokung d« Prinzessin Bcatric« mit dem Prinzen Heinrich v. Battenberg zr,gestimmt habe untre der Bedingung, daß dieselben in England bet ihr. ihren Wohnsitz nehmen. . Amerika. Die „NoA>d. All«. Ztg.' bringt folgende interessante Mittheilnng: „In der amerikanischen Presse ist der Streit wieder au»gebrochen, ob bei der Präsidentenwahl englisches Gold mitaewirkt ade. DaS ..JndianopoliS Journal" will von «inem Beamten des Schatzamts in Washington, der vor Kurzem aus Europa znnick- ekvmmen sei, erfahren haben, daß der Eobden-Klub 250,000 P>d. rterl. nach de» Vereinigten Staaten geschickt habe, um die Wahl Clevelands zu befördern: diese Summe sei durch eine Umlage von den englischen Fabrikanten aufgebracht worden. um die zollfreie Einfuhr ihrer Erzeugnisse in Amerika zu erreichen Natürlich wird diese Angabe von freihändlerischen Blattern bestritten, von einigen lächerlich gemacht. Auch wir möchten sie, so wie sie vorliegt, be zweifeln , nicht weil Mr. Patter, der Schriftführer des Cobden- Klubs, auf eine Anfrage deS Professors Erwin »Nasse versichert hat. daß der Klub für die FreihandelSagitation i» Deutschland keine Geldmittel herJegeben habe, sondern weil u»S die angegebene Smnnie etwas »»geheuernch erscheint. Als im August und September 1881, zufällig vor unseren ReictistagSwahle». außerordentlich« Beiträge nie einen dringenden, aber nnht öffentlich genannten Zweck von den Mitgliedern erfordert wurden, belief sich der Betrag doch nur auf 2000 Pjd. Stcrl. und aus dem JahreSfest am 1. Juli 1682 be- zisscrte Mr. Potter die in dm letzten 18 Monaten verwendeten außer gewöhnlichen Beitrüge nur aus 2500 Pfd. Slcrl. (ungescihr 50,000 Mk.)> womit indessen immer Einiges auszurichtcn ist." Tie „N. A. Z." führt ferner eine Reihe von amerikanischen nnd englischen Zeitungen als Gewährsmänner für die Behauptung an, daß eng lisches Gold bei der Wahl Clevcland's im Spiel gewesen sei. So versichert beispielsweise bas „Boston Evening Journal", daß drei große amerikanische Fabrikanten, die kürzlich England nnd Schott land bereist, die Nachricht mitgebracht hätten, die dortigen Fabri kanten hätten infolge einer förmlichen Einschätzung Beiträge an ein Centmlkvi»itee gezahlt zur Verwendung bei der Präsidentenwahl. Das Blatt macht sich anheischig, den gegnerischen Zeitungen die Namen dieser Zeugen zu geben. — Wie es sich »nn auch im Einzelnen niit diesen Behauptungen verhalten möge, jedenfalls glauben auch wir. daß „Enthüllungen" von „Einem, der hinter den Cenlissen steht", iiber die Art und Weise wie der Cobden-Klnb die von ihm vertretene Sache in fremden Ländern fördert, das größte Interesse für unS und wohl auch für andere Leute haben. rdt. di« ^ ^ ntüiische erzielte. Die Pariser haben wie Theodora, eine Bürensühr . omödiantin den Kais« Justinian so berückte Gemahlin nnd Kaiserin erhob, gerade wegen ihrer Interesse. Außerdem wurde zur Reklame, für "" lange vor der Ausführung d«S St lussnhrnng des Stückes die Fabel k! e in einem alten Bilde der Kaiseritz Theodora eil üjenn) sich selbst für ein derartig . ter, d ir als .ex* ra Bernhardt gesunden, eine, daß er Heailletou. ck Das Altstädter Hostheater war bei der vorgestrigen, dem Besten des Pensivnsfonds für das Opernchorpersanal gewidmeten Ausführung des ,,-r.rompeterS von Sükkingen" total ousverlauft. Wie immer fanden die Hauptmitwirkenden nebst dem Trompetcn- virtuosen Herrn Fricke große» Beifall. — I» Leipzig erreichte die Neßler'schc Oper am 26, v M. bereits die 50. Aussühmng, : h ^ ' ' welche der hochbeliebten Sängerin Frl. Jahns Maria) einen . Jab, > goldenen Lorbeerkranz und auch den übrigen Mitwirkendcn Ovatio nen eintrng. tz Die Königlichen Majestäten werden das von dem Verein der „Dresdner Presse" nächsten Freitag, d. 2. d., ini Gewerbe hause veranstaltete große Konzert mit ihrem hohen Besuche beehren. ff Der Tenorist Mierzwinsky hat gestern Berlin, wo er große Triumphe feierte, wieder verlassen und sich nach Leipzig be geben, wo sein Gastspiel mit dem Arnold in Rossini's „Dell" morgen beginnt. Am 0. b. eröffnet er sein Gastspiel am hiesigen kgl. Hostheater. Das vaterländische Schauspiel „Die Andreasnacht" von E. Friese, welches vor mehreren Jahren hiesigen Residenztheater beste» Erfolg hatte, wurde vom Stadtthecfter m Leipziä ange nommen und wird Mitte ds. M. daselbst in vorzüglicher Rollen besetzung aufgeführt werden. Aebnlichkeit mit der Bernhar schlossen habe, für die Künstlerin weziell diesen byzantinisch-pikanten Stoff zu bearbeiten. Vielleicht entdeckt Saldo» bald wieder unter altem Gerümpel Bilder von berühmten antiken Puhlermnen und macht weitere Spektakel- und SensationsstückcsürdieVernhardtdarauS. tz A. L' Ärronge hat seinen dramatischen Produktionen ein neues Lustspiel unter dem Titel: „Der Weg zum Herzen" hinzn- aesügt, welches am 10. d. im Berliner Deutschen Theater zum ersten Maie ansgesührt werden soll. ck Das Material für rhetorisch-deklamatorischen Vortrag -so nennt der Lichter Richard von Meerheirnb die neue Folge seiner im Berlage von r§. Jaenicke in Dresden erschienenen Monodramen neuer Fon» iPshcho-Monvdramen) selbst — ist theil weise schon vor Jahren erschienen und mit den, günstigsten Urttiett besprochen worden. Illen hlnznactonnnene Seelengemäide wie „Im Glockenstuhl ', „Töchtercheus echter Schmerz", „Kapellmeisters letzte Probe" rc. sind, gleich den früheren, winempsnndene, geistvolle und ftir den Vortragenden dankbare Schöpfungen. Die Wahl des StvjseS und die eigenartige Behandlung desselben charakterisiren R. v. Mcrrheimb's innige nnd doch gleichzeitig in großem Style schassende Ausfassung 8. L tz In dee französischen Stadt CH ölet (Maine-et-Loire) er eignete sich am 28. Dez. während der Vorstellung im dortige» Theater ein anttcgendel Vorfall: der Niederjlurz eines Decken balkens, welcher Plötzlich mit furchtbarem Getöse aus die mit Zu schauern gefüllten Galerien Herabsiel. Bei der folgenden entsetzlichen Verwirrung gelang es erst nach und nach, den Zuschanerraum zu entleere». Viele Personen sollen dabei verletzt worden sein. ff Deii Pcrchrcm Raphacl's wird ein vor Kurzem bei A. H. Pavne (Leipzig) erschienenes populäres Werk: „Napliael'S Werke," 38 Vl. Fviio in Kupfer und Stahlstich, mit Text von Adoti WeiSke, recht willkommen sein. Znm ersten Male werden in dieser Sanunlnng die Reproduktionen der meisten bedeutenden Werke des Meisters Raphael zu einem billigen Preise dargebotcn. Die Sammlung bringt meisterlich anSgeftiyrte Stiche, die schönen Kom positionen der „Grablegung", der „heiligen Cacilia", der „Vision des Hesekiel", der „Transfignration", die Gemälde nuS der Billa Farnes«»«, den „Triumph der Galatea", die „Piriche"-Kompositionen, herrliche berühmte Porlräts n. i. w. Der Verfasser des Textes be handelt in einem lichtvollen Ueberblick das Leben Raphacl's nnd das,Historische über seine künstlerische Entwickelung, wodurch das Verständnis; der Naphact'ichen Meisterwerke erleichtert wird. v Znm lOOjähr. Geburtstage des Komponisten H. Ri arschncr am 16. Ang. 1896 soll demselben in seiner Vaterstadt Zittau ein würdiges Denkmal errichtet »verden. und zu diesem Zwecke ist schon netzt ein dortiges Komitee bemüht, die Mittel zusanimenznbringen. Am 28. d. gab zum Besten des Denkmals die Liedertafel ein Konzert, das besten Erfolg hatte. verwischtes. * London. Im Frühjahr d. F. wurde im Feuilleton der „Frankfurter Zeitung" in Kürze berichtet, daß der wohlbekannte > Vr B. W. Richardion eme Methode ausfindig gemacht habe, um HauSthiere, besonders Hunde, schmerzlos aus der Weil zu schassen. Seine Erverimente wurden iin „Hundcheim" (ctoxs domo) in Batterien seither in großem Maßstabc ausgesülirt. In dieses „Heim" werden nämlich auS allen Theilen der Metropole verlorene und verirrte.Hunde gebracht und, wenn sich weder ein Käufer noch Eigentbünier meldet, dort getädtet. 200 vis 250 Köter werden dort wöchentlich riingedracht. Bieber wurde Blausäure angeivcndet. allein am 15 Mai begann vr. Rickardson seine Experimente mit narkotischen Dämpfen, und da er bis jetzt an etlichen 7000 .Hunden experimentirt hat, behauptet er mit Recht, eine Todesart ausfindig gemacht zu haben, welche allen praktiichen Anforderungen entspricht und selbst im Schlachthaus ans Kleinvielp Schafe :c. nngewendet »2 Ia Sembrick, weilt ist folgender Abschnitt hervorzuheben, welcher sich ans den Prvtettan- schic l isnms und die Ausübung des evangelischen Gottesdienstes in Rom . als bezieht: „Unter großem Bedauern und tiefem Schmerze sehen Wir, bedü mit welcher Frechheit die Sektirer ihre häretischen Lehren offen und ungestraft verbreiten und die hehrsten und heiligsten Glaubenswahr- hkiteii unserer Religion selbst hier in Ronr, dem Mittelpunkte de- Glaubens, dem Sitz des allgemeinen, unfehlbaren Lehramte» der Kirche, angreifen, hier, wo die Unversehrtheit des Glaubens in ganz besonders wirksamer Weise beschützt, die Ehre der allein wahren Religion gewahrt werden müßte. Es zieht Uns das wenn Wir sehen, wie unter dem Schutz der össeutlb Tempel der Häretiker sich vermehren, und wie es erlaubt Rom die schönste und wer offen anzugreffen, Dank welche die gottlose Mission zu haben Religion zu gründen, welche nicht aus dem durch Jesnm Christum als unzerstörbares Fundament seines himmlischen Baues gesetzten Ecksteine ruht." Die deutsche klerikale Presse, üche über rede, am Katholizismus geübte Kritik außer sich geräth, wird wahrscheinlich die Schmähungen des Papstes gegen den Protestantismus wieder mit der Behauptung entschuldigen, das sei hergebrachter „Kurialstvl" »nd nicht so wörtlich zu nehmen. Wie wörtlich es aber in der Tbat zu nehmen ist, sobald die Macht zur Durchführung solcher Gesinnungen vorhanden ist, das haben die Zustände >>n ehemaligen Kirchenstaate gezeigt. (N. Z.) Schweiz. DaS Städtchen Brugg bekam in ' voriger Woche nnversehLiis die Wirkungen des Dynamits zu spüren. Es sollten verdorbene Dynamitpatronen aus dem Kriegsdebot verbrannt werden. Da explodirte eine, wie es scheint, noch nicht „verdorbene", »ntcr furchtbarem Knall. Etwa hundert Fensterscheiben der Nach barhäuser zersprangen, die Häuser erzitterten und dem Pontonnicr- magazin wurde der Giebel eingedrückt. Die Bedienungsmannschaft kam mit dem Schrecken davon. Die Aufregung unter den Be wohnen; bei dieser unerwartetenKatastrophe warnaturlichkeinegeringe. Holland. Aus eine von Fransen van de Putte an die Regierung gerichtete Interpellation in Betreff der Gefangen- n a h in e von -Holländern durch französische Unterthancn am Congo erwiderte dcr Minister van den DoeS de Villebvis, daß die fran zösische Regierung die Angelegenheit in die Hand genommen und versprochen habe, an Ort und Stelle Erkundigungen einzuzieiicn. Müller, Präsident der holländisch - afrikanischen Gesellschaft, stellte die Forderung, daß die Regieiung daS Recht Hollands gegenüber Frankreich onlrecht erhalten ivlle, woraus der Minister antwortete, daß die Regierung Rechtsansprüche nicht geltend machen könne, so lange eine Unsicherheit in Bezug auf die Rechte des französischen Protektors über diejenigen Lanvestheile herrsche, in welchen Ort schaften niedergebrannt worden seien. Skutzlnnd. In Petersburg hat die Polizei , . jetzt im schöne» Spanien. Mit ihrer „Lucia", die ihr Gastspiel im Kgl. Theater zu Madrid erösfnete, errang sie sich außerordentlich großen Applaus. h Marie Geistiuger eröffnet Mitte d. M. (16. oder 17. Jan.) am Residenztheater em längeres Gastspiel mit der „Herzogin von Geroldstein". Außerdem wird die ausgezeichnete Künstlerin als „Fatinitza", als „Boccaccio", im „Bettelstudent" und nach in ver- anl den Prvtesran- schiedencn anderen Operetten austrc len. Ihre Leistungen sind überall als so effektrcich und vorzüglich bekannt, daß sie keiner Empfehlung bedürfen. ch Die in Wien beliebte Schauspielerin Iosepbinc Wessely! am Burgtheater' jedoch mit Rül worden ist. ch Wie anS Hamburg mitgetheilt wurde, ist in dortigen cmEr ov es nvwig m, die.uoienoxiomenge zu vermebren. ^ Schausp.elerm oosePb >nc Wenelu > Richardlon hat dieselben Experimente an Schafen. Schr l. kürzlich ein Entlassungsaesuch emgereicht, das Kälbern und Hühnern wiederholt und dargetban, daß dos ucksicht auf ihre Kontraktbeftirmnungen abgclchnt durch die Tödtung im narkotischen Zustande keineswegs per Hauses in Leipzig, bei dessen täten Hamburgs zugegen waren, ch Eine Schülerin der Frau Bür. gastirte kürzlich im Stadtcheater zu Löban als Evchrn in der Posse „Ein verwunschener Prinz" und als Valentine in dem Lustspiel ,Alkan sucht einen Erzieher" und erntete in beiden Rollen lebhaften Beifall. ch Auf dem Grabe des vor 10 Jahren verstorbenen großen Bühnenkünstlers Ludwig Dessoir in Berlin fanden sich an seinem Todestage, den 80. Dez., viele Kränze und frische Blnmen. die seine getreuen Verehrer dargcbracht hatten. ch Der italienische Tragöde Toniaso Salpini in Florenz, dcr vor einiger Zeit von der Bühne Abschied genommen hat, erhielt am 21. v. M. zu seinem Namenstage ein sehr schmeichelhaftes Schreiben von einem amerikanischen Millionär, Namens Dcr. Cark. der sich erboten hat, auf seine Kosten dem Künstler in Florenz ein Marmordenkmal zu errichten. Ueber die Wahl des Bildhauers, der die Statue aussühren soll, hat Salvini selbst zu entscheiden, dem es auch sreisteht, entweder als Hamlet, Othello. Macbeth oder Lear dargestellt zu werden. Salvini sah sich icdoch veranlaßt, seinen ame- rikanifchen Verehrer zu bitten, von der Denkmal-Idee abzusehen. »i ch Zum letzten Male ist heute das Kolossatgcmälde ..Alba' letzter Ritr" auf dcr Brühl'ichen Terrasse ansgestellt. ch Herr Pro^ ^ nuar, den lll. 6 selben werden die Geiste und zwar dcr 1. und 2. die Vorbereitung auf die Lehre Jesu in dcr griechisch-römischen und der orientalisch-jüdischen Welt, der 3. und 4. die öffentliche Wirksamkeit Jesu, der 5. die geistigen Bewegungen im Urchlistenthum und der 6. die Entwickelung des Dogmas und der Kirche. Abonnementbilletö für den ganzen Cyclus zu 6 M. und Einzclbillets zu 1L0M. sind zu haben in der Kgl. .Hofbuchhandlung von .Hermann Burdach (Warna- L Lehmann), Schloßstraße 18. Abends an der Kaffe werden nur EinzelbilletS ausgegeben. ch Die Liederb ttchan st alt inZürich hatte vor einiger . Zeit einen Ausruf an die „Komponisten ftir Mannerchor" erlassen, wieder einen um Originalkompositioncil zur Ergänzung des neue» Züricher Lieder wichtige» F a n g gemacht. Bei einem jungen Manne, welcher buchs zu erhalten. Nicht weniger als 240 Sendungen mit über ° — - ^ 800 Kompositionen sind darauf eingegangen, unter welchen nur ist, fand ma» hlete. Später kürzlich angckonnnen war und nun verhaftet worden 5 Revolver, Dvnamit und viele revolutionäre Pamph! wurden durch Anwendung von List noch 10 andere Personen ge fangen genoininen. — Ferner machte man die Entdeckung, daß ans der Staatskasse 10,000 Rubel in Gold und Silber entwendet worden sind, infolge Hessen die Zahlung der Gehälter säiiinrtiicher Beamten des Finanzministeriums bis zum Schluß der einaeleitetcn Unter suchung suspendirt wurden. Einer der Beamten soll sich vergiftet haben. Das Müilairbczirksgericht in P> tersburg verurtl> eilte den früheren Beamten der Haupt - Militarr»Medicinai - Verwaltung, Wirklichen Staatsrath Karitzk», wegen Bestechlichkeit bei Besetzung von Aemtern in dem Milrtair-Medicinal-Rcffort zur Verbannung in eine entfernte Gegend Sibiriens. Der der Mitictmid angcklagtc Beamte des Militarr-Medicinai,vesenS. Karl Fero, wurde frei- gesprochcn. England. Eine blutige Tbat. deren nähere Umstände noch in Geheimnis; gehüllt sind, ist aus dcr London- und Nordwest-. Eisenbahn zwischen Whitmorc und Madelev verübt worden. Dort wurde nämlich die Leiche eines Soldaten gesunden, > ^heii des Kopses wcggerisscn war und die auch ' elirgegangen, eine beschränkte Auswahl getroffen werden konnte. In Verein, nnstaltete ... . _ . stücke ans „Rheingold" und aus dem 1. Akte der „Walküre" zum Vortrag kamen. Außerdem hielt Herr Superintendent Dr. Hörig einen Vortrag über „Richard Wagner's Leben und Werke". Die ausfnhrenden Künstler: Frau Unac> Haupt, Herr G. Unger, Herr Toret nnd Herr Dr. Stade aus Leipzig fanden reichen Applaus. j Ter berühmte Maler Professor Äriepenkerl vollendet jetzt in Wien das letzte von den für die Akademie dcr Wissenschaften in Athen bestimmten Kolossalgcmälde, welches im Anschluß an den großen mythologischen ChlluS der übrigen 7 Bilder die „Rückkehr dc§ Prometheus zu Zeus" darstelleir wird. x Wie König Pvrrhus nach seinem Siege bei Asculum über die Römer kann jetzt Sardou nach dem Erfolge seiner „Theodora" ausrufen: „Noch ein solcher Sieg »nd ich bin verlown," denn es der obere' ist kein großer Gewinn oder Ruhm ftir ihn, da' puren anderer! und Spektakelstück nur durch die Dekorateure, werden kann. Vor den Mitgliedern der Socüt» os Ärts gab der Doctor folgende Beschreibung deS Processes: Das Tobtenzimmer besteht aus Doppeibaiken, deren Zwischenräume dicht mit Sägmehl FH verstopft sind, nnd wird mit den auS Cokeöscn entweichenden Dämpfen gestillt. Dann werden die dem Tode geweihten Hunde 8 in einen Käsig bineingestoßen; die Fallthüre schließt hinter ihnen Z ^<2 und die Thicrc verfallen in einen Schlaf, ans oem sic nicht wieder b-- K »z erwachen. Ein großes, aus BainbiiS verfertigtes Stethoskop, in der Form einer Trompete, stellt in Verbindung mit dem Tobten- § S zimmer nnd zeigt an, ob der letzte Hund zu athmcn arilgehört bat, ^ >»- z» oder ob eS nvtlsig ist, die Kolcnoxidmcnge vermehren. ^ Schweinen, ^ 2 ^ . dos Fleisch ^-2.«'. , ineSwegs verschlech« ^ tert wird. Diese TodeSart wirb selbst den vom jüdischen Gesetz ' 2 Z> aesorderten Bedingungen gerecht, indem das Blut der unter dem 2 2 Einfluß narkotischer Dämpfe stehenden Tkiere nngebindert aus den ' ^ Adern stießt, wenn das Messer angewandt wird. Der Doctor hat bisher nicht an Ochsen experimentirt, glaubt jedoch, daß nur die Kosten der Anwendung der Eleklricilät im Wege sieben. * Ein biSchen Französisch. Aus der Reise von Köln ^ nach Paris saßen in einem Eisenbahnwagen zwcircr Klasse ein paar biedere Westfalen fick gegenüber, die sich gegenseitig für Franzosen hielten und rm Bewußtsein, wenig französisch pariircn zu können, ein würdevolles Schweigen beobachteten. Sic rnechicn noch ein paar Stationen von Paris entfernt fein, als der eine dieser Paffa giere aus seinem Platze bin- nnd herrückle, sich nach rechts und links umsab und offenbar etwas suchte, „tzns 8lwricor vous?" redete der Andere ihn an. „Non sicapeau" war die Antwort. „Sie sind wohl aus Lüdenilcid?" Nein, aus McSkcde." * Kein Französisch zu können kann bisweilen sogar in Paris zrinr Vortkeil gereiche». Ter „N.Fr.Pr." wird solgcndes wahre Gcichichtchcn vo» dort mitgetheilt, welches sich vor Kurzem im „Grand Hotel" in Paris zugetragcir: Ein Herr tritt in das an die Sveisesäic grenzende Vestibüle und sieht sich befremdet um. Sofort eilt rin Kellner aus rbn zu und tragt ihn ehrerbietig, na türlich französisch: „Gehören Sie, mein Herr, vielleicht zur Gesell schaft? — „Om. orri, orri!" — „Ah, schr gut. Bitte nur den Rock abzulegen und mir zu folgen." Ter Fremde wird in einen Seitcn- saai geleitet, wann zahlreiche Tischgei,offen inr Begriffe stehen, ein auserlesenes Diner zu beenden »nd in heiterster Stimmung zum Champagner überzugehen. — „Wünschen Sie, mein Herr", fragt ein großartiger Kellner, dessen Weste womöglich noch mehr ausge schnitten ist. als die seiner Kollegen, „daß Ihnen daS ganze Diner nackservirt werde? — „Oni. cmi. mii!'— „Sehr gut. Paul. Suppe!" Der Fremde laßt sich, bei Gott, nicht bitten. So einen Appetit bat man schon lange nicht gesehen. Gericht auf Gericht findet bei ihm eine ebenso rapide als gründliche Werthschätzrmg So tüchtig baut er ei», daß er den gelben Neid eines blassen Herrn erregt, dessen Gesicht in Folge eines ohnmächtigen KampseS mit einem bösartigen Magenkatarrh eine wahre Duldermiene angenommen hat. — „Kennen Sic . neigt der Verdamingsmärtnrer sich zu seinem Nachbar, „den Herrn dort, der so — tapfer ißt?" — „Ich? Meiner Seel' nein-, er sicht gar nicht wie ein Franzose ans." Dcr Unbekannte intercssirt bald alle Tafeigcnosseir. Einer befragt de» andern, alle fixiren ihn, keiner ober weiß etwas von ihm. Das stört den Fremden gar nicht. Ohne sich rliii'liselic», arbeitet er unermüdlich aut die Speisen los. Ter Präsident der Gesellschaft will endlich wissen, wer der gcbcim- nißvolle Gast doch sei. „Fragen Sie", ersticht er den Llaktra a'hätvl, „frcundiichst um dm Name» jenes Herrn." — „Bille um Enischul- digung," wendet sich der Auitra ä'iiüta! an den Fremden, „hier berrschr doch kein Frrthui»: Sie gehören sicherlich zur Gescllichast?" — „Oni, oni, oni!" — „Wen dars ich also in's Buch cinschretben?" — „Oni, oni, oni!" — „Bitte also?" — ,.0n>, oni, oni!" — Pause Dcr lllaltro ck'klftol weiß nicht mehr, wie er fragen solle. „Wen dars ich", wiederholt er, „eintraaen — Gast (im schönsten Wienerisch): „Sie entschuldigen S. lieber Freund, aber i versteh kein , Wort Französisch!" — Glücklicherweise versieht der Llmtro ü'Irlital - h Deutsch. „Air so? Sic sind also gar nicht Mitglied der Gesellschaft, ' die hier alle Monate ihr intimes Diner abhält?" — „Ich? Keine Spur." — „Da dursten Sie hier nicht cintrctcn." — „Ja, ich wollte auch blos an dcr Drbio a'KSto speisen." — „Die ist aber nicht hier, sondern drüben im großen Saale. Da bitte ich nur sich hinzube- müben und Ihr Bittet zu lösen " — „Ich danke, ich habe wirklich genug gegessen." — „So?" — „Ja." Nahm seinen -Hut und ging wohlgemut!, von dannen-
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