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- Erscheinungsdatum
- 1884-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188412249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841224
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841224
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-12
- Tag 1884-12-24
-
Monat
1884-12
-
Jahr
1884
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v. d»n <Ü« r»lt ^ »E«m^!t«iton Abend aesahr. Während der Vorilettung aefteth dt« Hol»- kammer zchweit de« vühnniravmeS in Brand: derselbe konnte — vr« Alle, »chrlnt «er Plätze der am Be, Luft. E« sind M >!rr rnhsg n, sein. Am 12 lichkrtt in jeder Hinsicht fremd Ist. hat nur acht Worte ela für die Tbat". bückst ttlrdanken Grund für MtAW» ««» ,« V«e«vb«r M« Felvmarschail Graf Moltke Nstezeichnet: „Der Gedanke l„t den Grund be»«ich»md für den Schlacktendrnter, deffen jedock da» arl»l wurde. Ver Schriftsetzer vermieten wurden -erka mlni^ertellr rem!blikant^chr MatoritLt der De am «»nnadmrd dt, noch rrstirenden acht« Budgets itbÄKni» trach. HÄ die Monarchist, vam Baron Vtackau verlesenen Erklärung prall stück^autet r «Meine Herren! Ungeachtet ocS in Neuvest in der «ertt. well lmann und di» dlagnäbmt johming«- leit, mit welcher die "ammer pttrl deS n in einer ... D«S Sckrist- idersvruchS seitens ver Minderheit, haben Sie in diesem Jahr« nochmal» da» bereit» in frükerrn Sessionen von Ihnen deliedte Berfaliren bezüglich der Finanzdedatten angewandt, ein Verfahren, welches um so bebaue» lrcher ist. al» Sie, aus jedes leitende Prinzip verzichtend, sich daraus defchränlten, von einem Tage zum anderen den Bedürfnissen de» Augenblicks Rechnung zu tragen und ihren politischen Interessen sogar da» Schicksal unserer StaatSsinanzen unterzuordnen. Das ist eben der Weg, der zu allem wirthschastlichrn Unheil führt. Vor acht Jahren fanden Sic die Finanzen Frankreichs in blühendem .'»usloiide vor. Damals wiesen unsere Budgets regelmäßig Ein- nahmc-UebrrkllM« aus; die durch den Krieg verursachten besonderen Verpflichtungen waren reguiirt; die Schuldentilgung sunktionirt« regelmäßig. Seitdem aber die rcvublikantschc Mehrheit das Land regiert, haben sich Defizits und Anleihen dermassen gehäuft, dah unsere Schuldenlast ui» >»el,r als vier Milliarde» gewachsen ist. Gar nicht zu reden von den 231 Millionen, die Sie ncuecdingü erst wieder aus de», Wege der Anleihe beschosst haben, so werden die öffentliche» Gewalten sich hinnen Kurzem gezwungen sehen, eine neue kolossale Schuld zu lontrabiren, damit Frankreich in der Lage sei. die von Jlnicn leichtsinnig übernommenen Verpflichtungen zu erfüllen. Die Defizits, die zur „berechtigten Eigentbümlichkcit" Ihrer Budgets geworden sind, werden neue Steuer» erheischen, die übrigens von dein Herrn KonsrilSpräfidenten bereit» angekündigt und augenblicklich nur vertagt sind, weil Neuwahlen vor der Thüre stehen. Da Sie unö aus der Budget-Kommission systematisch aus geschlossen haben, so sind wir Ihnen gegenüber zu dein Vorwurf berechtigt, daß Sie aus der Etatsberatlmng eine Partei-Angelegen heit und ein Finanzgeschäft gemacht haben, in welches sich die Ne uerung mit ihrer Majorität theiit. Sie mögen cs immerhin für tlug gehalten haben, in dieser Weise von der Budgetprüsung Kol legen fern zu halten, welche ebensogut wie Sie Vertreter des all gemeinen Stimmrechtes sind; deshalb jedoch halten wir uns noch teineSwegS unserer Verpflichtungen gegen das Land für entbunden. Wir haben da» Aeußerfle versucht, um Abhilfe für eine Lage zu schassen, die wir als im höchsten Grade gefährlich und bedrohlich für die Zukunft betrachten. Unser Bemühen war ein vergeb liches. Keinerlei ernstliche Ersparniß ist von Ihnen angenommen, teine Reform ist durchgesührt worden. Für Sie ist das Budget lediglich eine Handhabe, um durch Streichung der ältesten und der unanfechtbarsten AuSgabepostcn eine religiöse Verfolgung zu in- szeniren. Auf der einen Seite sichren Sie Abgaben ein, d»e den verabscheuenSwertken Charakter von Ausnahmegesetzen haben, und auf der anderen mekren Sic beständig an den Ceiitralvermattungs- sirilen die höheren Beamten,wsien, die seit einigen Fahren lediglich zu politischen Zwecken zum Schaden des öffentlichen Dienstes und zum Nactithcil der dadurch am Aufrücken behinderten unteren Be amten geschaffen wurden. Mag ein Jeder seine Verantwortung aus sich nehmen t Wir, dir wir bisher von Ihrer Arbeit fern- gchallen wurden, wollen derselben auch bis ans Ende sernbleiben und wir lege» laut und feierlich vor dem Lande. daS Ihr und »nser Rickter ist, Verwahrung ein. Das von Ihne» fertig gestellte Budget werden wir nicht bewilligen, weil es das Land in kurzer .>,ist zu den betriibendstcn Uederraschunarn und zu den härtesten Lpsern führen muß. Wir werden Ihr Budget nicht bewilligen, weil es das organisirte Defizit, die in Permanenz erklärte Anleche- wirthschast und den vcrliängnißvollen Zwang zu neuen Steuern verstellt." (Folgen 77 Unterschriften der gesammtcn monarchische» Reckten.) Tie Logen sind in Paris seit einige» Tagen bei der ele ganten Pariser Welt in Acht und Bann! Die Logen? Ja wohl! 'Nur besürchtc der Leser nichts für die Mnurerlogen, denn nur um die Logen ver Tlreater hanvelt cS sich. Jene gehcimnißvolle, un sichtbare Macht, welche über den Geschicken der vornebmen Lcbewelt wallet und deren Gesetze ebenso souverän, wenn auch nicht so un wandelbar sind wie die der Natur, hat nämlich plötzlich verfügt, eS fei nicht „iwekuti." einer Vorstellung in den „BouffeS", den „Va- nötuS" oder dem „Gymnaje" von, diskreten «ond einer Loge aus anzuwohnen. Wer zu», tvutknrm gerechnet werden will und etwas ans fick hält, muß mit seiner Dame frei und offen aus den Sperr sitze» des ersten oder zweiten Ranges erscheinen. Wer noch in einer Loge betroffen wird, ist entwever ein mit dem neuestes UkaS des ..voonntt" nicht vertrauter Ausländer oder rin — Freiberger. Dasselbe Dekret hat auch die Aeselljchaststoilctte der Damen ver pönt. Der bisher zur Augenweide der oberen Galerien dienende weite Ausschnitt ist abgeschafft. Auch von den glänzendsten Schul tern und dem schneeigsten Busen heißt es nu»mevr: „Daü Geheim- niß ist mir Pflicht." Hohe, bis zun, Kinn zugetnöpitc Roben von dunklem Stoff, eine elegante, aber sittenstrenge Straßcntoileitc. das ist eS, waS die Dame von Welt von ihren Halb- und Viertels- schwestern unterscheiden soll — bis die letzteren die neue Mode ebenfalls angenommen babcn werden, waS in spätestens acht Tagen de, Fall sein dürfte. DaS beste an dieser Reform, die schon säst eine Revolution zu nennen, ist der Nebenumstand, daß auch der Schmuck aus den Inder gesetzt ist. Keine noch so glitzernde „Rivwrc", kein noch so funkelnder „Solitaire" wird mehr im Tbeater geduldet. Die Juweliere wüthcn, baß ihnen das gerade zu Weih nachten angethan wird, aber die Ehemänner und Alle, die eS wer den wollen, preisen aufrichtigen Herzens die nencste Caprice der Allbehcrrscherin Mode. Italien. Der Minister des Auswärtigen, Manen,i, hätte gar gerne eine hervorragende Rolle in den gegenwärtigen afrikanischen Aiigclegenheiien übernommen» »nd deshalb stellte er unlängst an seinen Kollegen von der Marine die Anfrage, ob dieser ihm zwei Kreuzer zur Verfügung stellen könne. Die Antwort lautete, daß die italienische Kriegsflotte augenblicklich überhaupt nur zwei dienst fähige Kreuzer besitze und daß über diese beiden Fahrzeuge schon anderweitig verfügt fei. Auf eine zweite Frage nach Transport- 1 bisst» für eine Expedition von 2-3 Regimentern Infanterie mit entsprechender Stärke von Reiterei und Artillerie wurde ihm vom Marine minister geantwortet, daß ein solcher Dienst von der Kriegs flotte nicht gelerstet werden tonne, sondern dafür die Hilfe der Handelsmarine in Anspruch genommen werden müsse. So steht eS uni die ttalieniscbe Kriegsmarine trotz der ungeheueren Summen, die jahraus jahrein für Schiffsbauten verausgabt werden. Jedoch wird man sich über die vom Marinrminister ertheilte Auskunft nicht wunder», wenn man sich daran erinnert, daß im vorigen Jahre nach der Katastrophe von Easamiccioia von der Kriegsflotte nicht einmal die erforderlichen Fahrzeuge gestellt werden konnte», um etliche 100 Soldatm von Neapel nach der kaum ein paarSeemeilen entfernten Insel Jschia hinüberzusührm. Auch die Eguipirnng der Mannschaften ist geradezu sämmcrlich. Davon zeugte eine Ab- thcilung Matrosen, die fetzt in Rom per Eisenbahn von Neapel eintraf, um an der Lrlchenparade für «Inen verstorbenen Bice- Admiral thetl,unehmen: denn diese Seeleute waren trotz der ver« liältnißmäßlg kalten Witterung der letzten Wochen noch ganz sommerlich gekleidet und verursachten besonders durch den Anblick ihrer lxllcn Gtrohhüte den Zuschauern ein unbehagliches Frösteln. Das entspricht aber ganz den im Landheere herrschenden Zuständen, wo die Linien-Jnsanteriesoldaten. mit alleiniger AuSnabme der hier in Rom stationirten Regimenter, gar keine Waffenröckr. sondern nur Mäntel und Drilltchanzüg« besitzen. (?nstla«d. Di» in dem Tepäckraum deS Bahnhofs von Wind sor ausgefundrnr angebliche fenische Höllenmaschine ist alü zum Thetl einer Sendung »on kurbeln für Angrlruthen rekognoS- zirt worden. stlsrit«. Der schon oft genannte Reisende, Angrist Einwald, schreibt unterm 17 Oktober ans dem Boer» lauer bei Hlodane: Ich kann Ihnen heut» mit Freuden mtttdeilen, daß die deutsche und badische Falme seit einigen Tauen an meinem Rktstwagen weht! Mit unendlichen Beschwerden kam ich ouer durch da« Zulu- lnnd hier an und wurde von dem Präsidenten der Neuen Republik Lueas Meyer, sreundlich empfange». Am Mittwoch, dm lü. d. R. war ich l>et Dtnizulu, einem Zulutönig. dem ich Geschenk machte; nächst» Wock« bring, ich it»n eine uniform Da» Bauernlager besieht augenblicklich au» 12 Wagen, 34 Zelten und ca. üO Mann. .. zu sein. Am 12. November werdm die erge Bosfini z» etabii-eiwen Stadt „Freiheit" per« , . M Plätze, ra. MO Acker groß. Die NmeR publik umfaßt ea. I.MKtX» Morgen, welche an die Mitkäinpsendrn verlost werden. Dm Mörder de» Missionars Schröder habe ich gesehen, doch al» er Geschenke von mir habm wollt», zeigt» ich ihm meinen Revolver, worüber er nickt sehr erfreu» war Sobald das Land geordnet ist, wird er bestraft, augmhitckltch soll kein Blut vrrgoffm werden. Dl» Eingeborenen haben mich bis jetzt nicht belästigt. ich war aber auch sehr vorsichtig und nur in einer Nacht brannte daS hohe ÄraS nabe an meinem Wagen, doch ich hatte noch Zeit, mein Eigenthum dem Element» zu entreißen. Daß die ZuluS es mit Absicht thate». will ich nicht behaupten. LerrEinwaiv wollte dann nach der Küste und in daS Land der Amatonga reisen Demnächst dürfte der Tdatkrast England» «in neue» große« Feld in Sild»Afrika eröffnet werden. CS wird aus Kapstadt ge meldet, daß bewaffnete Boeren vom Tranövaaltande an die Grenze ziehen. England möchte nämlich seine Schutzherrschast im Betschucmaland ausrichtcn, um sich dort dm Handeifweg in« Innere Afrikas zu sichern, während die Boercn die daselbst von ihnen ge gründeten Republiken unter ihren Schutz nehmen wollen. Seitdem Deutschland in Afrika Kolonlalpolink zu treiben angesangen, ist der Gegensatz zwischen dem holländischen und englischen Element in Südafrika zu bitterer Feindschaft angeschwollen. Die Engländer haben zweitausend Mann vereinigt, um mit denselben eventuell einen Hauptschlag zu sichren. Inzwischen haben die Bocren schon bewiesen, daß ihnen die englische Weltmacht nicht sonderlich imvonirt. Asien. AuüEhangai liegen telegraphische Berichte vom 17. d. vor, welche haarsträubende Details über die Revolte auf Korea und über die M as sc nerm o rd u n g zweier Ministerien bringen. Der erste Ausbruch war gegen das Kabinet gerichtet, welches der ungebührlichen Parteinahme für die Interessen Chinas beschuldigt wurde. Die Partisane der japanestschcn Sucrränetät massacrinen sieben von den Ministern und zwangen den König, ein Kabinet sapanesischcr Färbung zu ernennen. Ader die chinesische Partei sammelte sich von Neuem, bemächtigte sich der japan-freund lichen Minister und lieb sie der Reibe nach abschlachten. Im Ver lause Vieser Kämpfe wurde auch Prinz Ming. ein Onkel des Königs, tödtiich verwundet. Nach dem Massacre der beiden Minister- Kollegien floh der König aus der Stadt, die sodann der Schauplatz eines förmlichen Blutbades wurde. Ernste Kämpfe gab es in der Stadt und deren nächster Umgebung zwischen chinesischen und japa« ncsischen Truppen, die von ihren Regierungen ausgeiendet waren, um die Ordnung aus Korea herzustcllen. Tyatsache ist, daß diese Truppen die Verwirrung noch vermehrt und die Heftigkeit der Kämpfe erhöht haben. In de» englischen Kreisen von Sbangai behauptet man, daß die Revolte von den Japanesen provocirt wor den sei. Die Bewegung nabm ihren Anfang während eines offi ziellen Diners, das der iavanesische Konsul dem britischen Konsul zu Ehren veranstaltet hatte. Unter den Gästen befanden sich der amerikanische Gesandte und mehrere hervorragende Mitglieder der Regierung von Korea. Zu der letzteren gehört auch der bekannte Deutsche Herr v. Möilendorff. Vicepräsident des Departements der auswärtigen Angelegenheiten, der hei den Gegnern des ersten erschlagenen Ministeriums sehr unpopulär war. Während der Tu multe würbe das Gebäude der japanesischen Leaation in Brand gesteckt. Die Chinesen behaupten, die Japanesen selbst hätten diesen Brand gestiftet, um die Verwirrung zu erhöhen. Fentllrko». 1 Herr NawiaSku anö Stuttgart ist infolge des günstigen Erfolges, den sein Gastspiel hatte, für das Königliche Hoftheater cngagirt worden. 1 Von der K. Generalvirektian wurden für daS K. Hof theater folgende Stücke zur Aufführung augenommen: „Mutter Gertrud". Schauspiel in 4 Akten von Riüi. Voß, „Am HerzogSbos", Trauerspiel in 2 Akten von M. Caro (aus dem Nachlaß des Dich ters) und „Ehrenschulden", Trauerspiel in 1 Akt von Paul Heyie. Ter polnische Tenorist Herr Mierzwiusky, welcher in den lebten Woche» die Berliner mit seiner Phänvmalen Stimmhöhe eillhuslac-mirle, wird sein Gastspiel am hiesigen Hostheater am 6. Jan. ». I. mit dem Troubadour eröffnen und kurz darauf als Arnold in Rvisiui's „Teil" svrtseben. Bezüglich der letzten Rolle ist zu erwähnen, daß der Gast auch die bisher bei Aufführungen der Oper ausgelassene empfindsame Arie Arnold's im 4. Akte (Abschied von der abgebrannten Hütte des alten Melchlhai) singen wird. V Vesper in der Krenzkirche, heute am 2l. Dezember. Nach mittags 2 Uhr. 1) Gloria, uns der Messe für Chor, Soli und Or chester (z. 1. M.) von Rol>. Schumann. 2) Der 2. Äieil deS Weiln- die Soli gefälligst übernommen. V Morgen, ui» i. Feiertage, veranstaltet der von Herrn Hans Fährmann, dem bekannten Orgrwirtuvsen, geleitete Müniicrgeiaiig- vcrein .. Ämicitia" in Wemer's Saale zu Pieschen ein WvlilthätigkeitSkonzert znm Besten des dortigen Kirchenbausonds. v Die Berliner Primadonna Frau Sachse - Hofmei st e r hat mit der dortigen Kgl. General-Intendantur einen neuen Vertrag aus 6 Jahre (bis Juli 169!) unter den gleichen Bedingungen wie bisher abgeschlossen, wodurch die Primadonnenfrage für längere Zeit gelost ist. v Anna Schramm kehrt noch nicht in ihr Tuskulnin zu Kützschcnbroda zurück, sondern beginnt am 23. d. ein neues Gastspiel am Berliner Königsiädtischeii Theater. Eine große Gesangspvsse, betitelt die „Thcater-Lottc". ist eigens stir die heitere Künstlerin geschrieben worden und in dieser Posse wird sie, vermnihlich wieder auf längere Zeit, inii ihrem unverwüstlichen Humor das Publikum ergötzen. ch Im Wallncriheatcr zu Berlin wurde am 20. d der nenc Schwank „Haide Dichter" »on I. Rosen zum ersten Male aus- gesübrt und fand günstige Ausnabme beim Publikum, das zumal von dem frischen Humor im 1. Akte sehr eiheitert worben ist. Ek- »vaS bedenk!icher Art sollen einzelne pikante Scherze im 3. Alt srin ch Tcrcsina Tua" hat kürzlich in Stockholm außerordent lich« Erfolge erzielt, ebenso auch in anderen schwedischen Städten. Upsala, Gothenburg rc. ch Im Hostheater zu München werden bei dem bevorstehen den Gastspiel von Frau Clara Ziegler, daS am 20. Januar k. I. beginnen soll, „Der Gastfrcund", „Die Argonauten" und „Medea" von Grillparzer neueinstudirt in Szene gehen. ch „Am Kongo" heißt ein neues einaktiges GelegenheitS- stück von Siegmund Schlesinger, welches demnächst im Wiener Carltkeater zur Ausführung gelangen wird. Wer weiß, ob nickt daS Schwarze bald Modefarbe für Bühnenstücke wird ; freilich würde die zunehmende Anschwarzung für die Darstellenden nicht sehr angenehm sein ch Eine neue " Geuse und Ric Theater an der . gckührt worden. Von der Komposition hat die „Sk Fr. Pr." ge- rühmt, daß sich darin ein der höchsten Entwickelung fähiges Talent bekunde. Auch andere Blätter stimmen in das Lob Czibulka's ein. dessen Werk schöne melodische ENiiidung. gute Keniltuiß und Be rechnung der Thcaterwirkung, seine Zuge in der Instrumentation rc. osfeiivaren. Die Aufführung soll eine sehr gelnngeue gewesen sein. Verschiedene gefällige Nununem der Operette mußten wieder holt werden. ch Für die große Popularität der Richard Wagner 'icben Musikdramcn sprechen am Deutlichste» d>« großen Einnahmen, die mit dcnsclben erzielt werden. Bei dem kürzlich beendeten Wagner- CykluS im Hofopcrnthcater zu Wien bat es sich bcrauSgcstellt. daß die Felge von zehn Opern folgende Einnahmen brach«: „Rienzi" 2300 Gulden. „Holländer" 1400» „Tanndäuser" 22M, „Lohkugrin Aber auch di« Hand- ». - - » » .tigkiit seine« Wesen« au« uchstaben stehen w« Grenadier«, genau in gleich» Richtung aestelkt da U>Ü> d«tz ist nichts Pedantische» darin »u finden. Aus der großen Menge van Poejen-Handschristen wollen wir zunächst nur einzeln« bei ausar«»f«n. Line der »ierreichsirn, schwun»»oM»n und bezeichnendsten Hanoschritten ist dir von Paul Heys«, der in einem reizenden Gedickt dir Liebe als die Krone deS Leben« feiert Alles darin ist Poesie und Schönheitssinn, wie in seinen Lich tungen. auch voll« Klarheit und Deutlichkeit. AU» großen Buch staben sind im richtigen Größrnverbältniß ru d«m Uebrigen, nimends gedrechselt, aber stets woblgefonnt. Jeder Zug in dieser Schritt wirkt am»»thig. fein und harmonisch. Aehniichcs läßt sich von Schcffel's giößerer Sckrist sagen, nur dah dieser Lyriker Antiqua schreibt. Emanuel Geibet schrieb nicht kalligraphisch und auch nicht vorwiegend zierlich, sondern kraftvoll, abgerundet, meist mit markigen Grundstriche», «sehr sauber, akkurat, gefällig und dabei fest und krastkündend ist die Schrift von Friedrich Spielvagen, der den Schnörkel an seinem Namen nach oben richtete. Nickt sehr elegant, aber schwuna- und charaktervoll ist die Schrift des Grazer Dichters »nd Humoristen P. K. Rosegger. Klein und niedlich, aber sehr deutlich und.gleichmäßig schreibt Georg EberS. Durch kräftigen Druck in den Grundstrichen, Regelmäßigkeit und Vermeidung aller Schnörkel ist die Handschrist des Lyrikers Albert Träger gekenn zeichnet. Der blinde Philosopb Hieronymus Lorm (Landesniann» hott« seinen Spruch selbst mederzuschreiden »ersucht, kam aber kaum über den ersten Vers hinaus, weshalb eine Abschritt deigrsügt wer den mußte, unter welcher der Namenszug de» Autors sieht und in de» Schristzüaen eine für einen Blinden sehr ausfällige Festigkeit zeigt. Die «andschrist der Romanschriftstellerin E. Marlitt in scbarf, kantig, aber dabet nicht unschön, an manchen Stellen schwung voll. An dem von dem Luftspieldichter F. v. Schönthan nieder! aeschriebenen Reime ist am meisten auffällig, daß er fast alle großen Buchstaben lateinisch schreibt, im Uebrigen bietet die Sckrist wenig Lharaktei Etliches. Paul Lindau schreibt statt, glatt und niedlich, aber nickt schön; die Buchstaben sind, bi« auf wenige, mit unnöibi gen Haken und Verbiegungen, in gleicher Richtung. Die Namens Unterschrift könnte man auch für Paul Tindau lesen. An den wenigen Worten Heinrich Laube'« merkt man, daß seine Hand nickt mehr so scsi wie früher die Feder führte, als er die», als bereits kranker Mann, nicht lange vor seinem Tode nirderschrieb. Trotzdem erkennt man aus diesen Schristzügen noch das feste, markige und bestimmte Wesen des Dichters. Das sarkastische und sreimüthige Wesen des Züricher Schriftstellers Job. Schere ist nickt nur durch den Sinn seines spöttischen Spruches, sondern auch durch die spitze und eckige, aber kraftvolle.Handschrift gekennzeichnet. Am wenigsten vermag man aus der wenig deutlichen und »nverzierten, ictuäg- licgendcn und unregelmäßigen Schrift Rudolf v. Äottschall'ü die Eigenart des hochbegabten Dichters lierauszuerkcnnen. Desto nicht ist die Handschrift von Hans Herrig die eines Dichters, der Schwung rmd Sinn für schöne Form besitzt. Der Ependichter Rob. Hamer- ling bat eine sehr zierliche, flotte und reizende Handschrift. Das selbe könnte man von Adolf Wilbrandt sagen, wenn dieser nicht zu große Lücken zwischen den einzelnen Worten ließe. Eine manie- rirte, durch die Größe der Buchstaben auffällige, aber keineswegs unschöne Handschrift zeigen die wenigen von Felix Dahn einge schriebenen Worte: „Das höchste Gut des Mannes ist sein Volk. Felix Dahn. Deutsche Treue." !- In einem am ersten Weihnachtstage stattfindenden Coneert der Hoskapelle in Meiningen kommt «ine Reihe bedeutender Werke zum Vortrag: das „Parsifai"-Vorspiel, „die Flucht nach Egypten", Legende von H. Berlioz. Mendelssohn'S Reformation^- Sinfonie, Stücke aus Bach'S Weihnachts-Oratorium und der Marsch „die heiligen drei Könige" aus Liszt's Oratorium „Christus". -h Zum frohen Weihnachtsseste gehört vor Allem auch frohe und lustige Musik. Solche finden junge Klavierspieler in dem ganz reizend«» Reimbilderbuche: „Der lustige Musikant" (Ver lag von Willttlm Streit, hier). Das ist ein wirklich einziges Weih nachtsbuch in schönster und feinster Ausstattung, da» der lieben Jugend größte Freude machen muß. Es enthalt W allerliebste Klavierstücke in allen Tonarten nach humoristischen und ernsten Motiven, nebst lustigen Schreidausgaben und Spielen zur Hebung im Notenschreiben und Takteintheilen und soll zum Erlernen uno Befestigen der nothwendigsten musik-theoretischen Vorkenntnisse dienen. Soweit ist also Emst und Erheiterung auf's Beste mit einander vereinigt. Eine so reiche und interessante Ausstattung mit Bildern (darunter auch die Lichldruckbiider der grüßten Komponisten) findet sich wohl in keinem ähnliche» Buche. In zierlichen Velsen (Neimen) wird das Notlüge über Musiktheorie vvigetragen, wodurch das Verständniß und das Bel,allen im Gedacht,,iß wesentlich unter stützt wird. Von den Klavierstücken, die alle mit drolligen Vignetten verziert sind, ist eines immer anreizcnder und hübscher als das andere. Kurz, cs ist Musik von bestem Klang, ein Weihnachts geschenk bester Art für dir Jugend. 1' Vvn der berühmten Sängerin Frau Schröder-Hans» stängl. die seinerzeit (am ü. Nc>v.) auf der „Eider" nach New- Uork segelte, um dort a» der deutschen Over milzuwirken, wird fol gende anekdotische Schifssnovelle erzählt: Unter den Passagieren der „Eider" war es bekannt geworden, daß in der erste» Kajüte eine berühmte deutsche Sängerin sei. Eine Deputation der Fahrgäste bat sie mm. in einem iniprovisirtcn Konzerte Lieder zu singen, aber die Sängeri» ließ sieb erst nach längerem Bitten überreden und forderte Honorar, das durch Entree auch zusammengebracht wurde. Nun sang sie mit der Amnutb, die sie hatte, als sie's Land neck, sah, und rief daraus die Schisfsinalroieii zusammen, welchen sie die Einnahuie, 400 Mk„ einhändigte, damit sie sich einen swhrn Tag bereiten sollte». An Hurrahs und Hochs ans die splendide Künstlerin fehlte es ihr nicht. > Ein russischer Maler ohne Hände u » d Füße, von i welchem russische Blätter viel StaunensivertheS berichtet haben, hat kürzlich aus mühevolle Weise mit dem im Munde gehaltenen Blei stift ei» großes Heiligenbild entworfen, das dem Großsürsten-Throii- solgcr zum Geschenk gemacht worden ist. 2200, „Tristan »nd Isolde" 2100, „Meistersinger" InV. „Rlxin- goltz" 2200, „Walküre" 2000. „Siegfried" 2100 und endlich „Götter dämmerung" 2300. Gtsittnmtsnmmr — 21,100 Guttzen. Rechnet man aber di« Abonnrmentögcldcr dazu, so st.llt sich die Gelammi rlnnahme auf MM) Gulden (etwa 20.000 Mark). -tz Ein sein interessantes Autographen-Aldum ist letz: unter dem Titel „Deutsche Dichter und Denker der Gegenwart" tm Verlage von Ernst WaSmulb (Berlin) er die nen. Der Ertrag desselben ist zu», Besten der Pensionskaffe sm deutsche Schriftsteller bestimmt. Die Reibe der «nroaravlxn be ginnt mit zwei fürstlichen Handschriften: von Hannen Svlva (Ko »igln von Rumänien) und vom Herzog Ernst vo» S -Kstzmg Kolba Wer die Schritt der rumänischen Königin und Dichten»! genau betrachte«, findet darin jenen Zug »um Jdealisnru». ,u icho nem Ernst und poetischer Jiurerlichbnt a»i»gep,Sa«. der in ihre« Gedichten dcrvorgelrrlen ist — au» de.« «chwungpoilen großen' SchrffUetchen erkennt «an große Energie, irischer weiblich« Kieru- Der heilige Christ. Der hcil'ge Christ ist cingekehrtt So tönt die jnbelsrvhe Kunde Am Weihnachtsabend, wo beschert Der Stifter nnscrni neuen Bunde. — Ward er doch Allen einst gesandt. Gilt Jedem doch sein freundlich Müht». Auch Denen, die, ihm abgewanst, Die Skaße svottend seitwärts ziehen Einst aber, fern« schnödem Trieb«. DaS Herz doch öffnen seiner Liebe. Und LiSe pflanzt in'L Kinderbirz, Der heil'ge Christ mit holden Gaben, Kehrt ein, wo Krankheit. Icelenschmer» Noch hoffen, daß er naht, zu laden. Selbst wo der Tvdcvengel küßt DaS löschend Ange eine» Müden, Der Jesniknabc reich versüßt, Ten vcimgang ,u dem ew'gen Frieden — fth» trägt au« düst rer Erdcntrüde Sein leuchtend Christkind — Gotte« Liebe. Da seht den grünen WeibnachtSbaum t Ein jedes Licht ist eine Sonne, Die weihevoll den dunklen Raum Erfüllt mit de« Erlöser» Wonne Au« "Nackt zum Licht! so klang der Nus De« Engels, der an Cdnstr Wiege Die neue Welt der Liede schuf — Vettödnnng. göttlichster der Siegel Nebiift Alles! o daß Ein'« mir bliebe. Mein schönes Christkind — Gottes Liede Nicht eitl« Tand, nicht Gabenpracht Erhöht des Christi,st'S heil'ge BEid«. Da wo der» Herz in lln ckund lacht. Stellt jubelnd euch in Glied und Reche. Veriüßt wo GioU und Bitterkeit. Die Lust «ru Christkind anll v«rgäll«u Zu decken ist der Christ d«rmt. Aus »emer Lied« »nnderguellen — Denn luean »ns mchis au» Erden dixbe. Das Christkind dftfti uns Gottes Liede Arno Leies.
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