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- Erscheinungsdatum
- 1884-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188412249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-12
- Tag 1884-12-24
-
Monat
1884-12
-
Jahr
1884
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noch bei seiner ei ihm vorgrfunden wurden, michin die Wirkung deS vartei Äaüvß _ bcSauut sei» Der GerichtSlwf ist daher der Ar nicht blvS wegen Brandstlstung. ködern auc Mordes zu besnafeu ist. H«d« ist«, Betritt Mordversuch Nicht gegen einen eimelnrn Men . eine gröbere Volksmenge begangen ,st und datz e, >>aß gegen die besitzenden Alan«,. KveifelloS s «gnissen der BerveisausnahWe Zest. daß RieinSdz zu der Tbat anaestistet hat. Wo- Rupsch und ^ Becke in t. b»b> w handelten Beck wohlüber Zeile. Ter de», „ ondenr gegen > war aus den Er- Lachmann hier anbelangt, Gerichtshof hat rpioiio» in der von den ist. Sie haben , derAn-fühmng d«S beabsichtigten, aber nicht zur Vollendung gekommenen HochverrathS« Verbrechens bethätigt haben. Daß Rnpick die Zündschnur durrhae« schuirren. nnl die Explosion zu vereiteln, glaubt der Gerichtshof nicht, wie er überhaupt der Meinung ist, dag Rupsch gar nicht Willens gewesen, das Attentat zu vereiteln, denn einmal behauptet er selbst nichr, daß er noch Rndesheün gefahren sei, um das Attentat zu ver eiteln, sondern um sich auf Kosten Anderer zu amüsircir und andrer seits ist der Gerichtshof der Meinung, wenn cS dem Rnpsch mit der Verhinderung des Attentats ernst gewesen wäre, dann Hütte er nicht uöthia gehabt, die Einschnitte in die Baumstälmiie zu machen, um am folgende» Tage die Zündschnur wieder zu finden. Für seine fernere Schuld spricht, daß. nachdem das Attentat »»klungen, er gleich darauf den Entschluß faßte, die Festhalte in Rüdeshenn in die Luit zu sprengen und dielen Entschluß auch zur Ausführung brachte. Es ist undenkbar, daß Jemand, der soeben von der Begehung eines Mordes freiwillig Abstand genommen bat, sofort den Entschluß ragte, einen anderen Mord zu begeben. Küchler ist gleich dem Rupsch als Thater zu bestrafen. Auch ihm kann nicht geglaubt werden, daß er nur mitgereist war, um das Attentat zu verhindern, er hat absolut nichts zn diese!» Zwecke gethan. Daß bei Rupsch und Küchler die Absicht vorgewaltet hat. Se. Map den Kaiser, den ÄW,? 4-ldwaarri ag deö Angi n»a«r«« in Zahlung gab, i>» »r de« n Bemerken, geladen SMkM > .e a»I sitz einer »an, her «»trag , ^ daritbar zu vernel,me». daß guein in 40 Hektoliter S < von öotzken im reellen Werth« von chte) und nach Lag« der Sache grenzt ngeklagten Bachmann» einen Sachverständigen .... ßy Hxktoiiter Sch acht »laß ganztz, , , dt »iaß «niznwandeln seien, an Frech beit. Das vertrauensselige Publikum dürste überhaupt in Berück sichtigung de-erwähnten Umstandes di« a»»te Lehre ziehen, bei Ent nähme von «»bien durch Personen, deren Reclkität nicht übe> jede« Zweifel erhaben ist, ein ivachsamcS Auge zu haben, um nicht liintergangen zu werden. Dem Antrag deS Herrn Assessors vr. Stohwaffer als Vertreter der Staatsanwaltschakk gemäß wurde OuaSdon.zu 2 fahren Zuchthaus und 87Ü Mark Geldsirase ev. weitere 5* Tag-ZuchthauS und ü Jabrm EhremechtSverlust. Bachnmnn ,u 2 Man. 2 Wochen Gefängnis, vrrmtdellt. — Eduard 1derDagado,rüenwelt.»tschlen und «insacken Diebstahls im . Dtraskammer des Landgerichts. Der AnaeNagte „bereiste" in den letzten Jahren das ganze deutsche Reich und namentlich in der Rheinpravinz, Westfale», Norddeittich land »nd Schlesien sorgte er für die B Laufe und Gericht, lodaß die Durchsicht seiner Stra!>obelle schon eint sorgte er für die Beichäs "linpsch und Küchler angrstistet hat. nach dem Niederwald zu reisen und dort Se. Mai. den Kaiser, den denlschen KrorHrinzen und über haupt alle dqrc versaimneUeii deutschen Bmidestürsten zu tödten. Danach ist er alS Anstister deS Hottwerraths zu bestrascn. Noch iss zn erwägen, daß Se. Mai. der .Kaiser, gegen den der Morte ^eit erforderte, ^ Am 23. November d I. inachte Lachmuth db nver als die Goliathsüße des Langfingers weit über den äußeren Umsang der Stiefeletten hinauSreichten. Der Gericht-« schickte dei» weitgereisten Vertreter vom Slamine Nimm 1 Jahr i ZuchtbauS und erkannte außerdem gut 9 Wochen Hast, 8 Jahre l aben. TaS Verbrechen ist demnach eins ehrlose Handlung. WaS nun den Angeklagten Holzhauer anlangt, io hat lein HauS vssenbar den Herd der anarchistischen Bewegung m Barmen-Elberseld gebildet. Der Gerichtshof hat die Ueberzeugung gewonnen, daß Holzhauer dem Rupsch das Dynamit übergebe», ihn ebenfalls mit Instruktionen verleben und ihm durch «Sammlungen -chasst hat. Daß Holzhauer gleich Rein . ... .. mir voller Ueberlegung ge!»nivelt hat. daß er wußte: es handle sich um die Tödning Sr. Map des Kaisers, ist zweifellos erwiesen, Holz- bauerwar deshalb wegcrr Beihilfe zum Hochverrat!, zu bestrafen. Reins dorf Höne der Urcheilsverküvdigung mit der größten Gleichgiltigkeit zn, Küchler und Rupsch dagegen drohten, als sie ihr Todesurlheil j vernahmen, förmlich zusammeinnbreche». Die sreigesprochcncn An geklagten schüttelten den Verurtbeilkcn säinmtlich zu Abschied srennd- Ich'l die Hand. — Reinsdorf. Rupsch, Küchler, Bachinann und Holzhauer sind Montag Nachmittag in die Strafanstalt zu Halle übergenihrt worden, die letzteren zwei, um die ihnen zuerkannte Zuchthausstrafe spinn anzuteeten, Rirpsch, Küchler und Reinsdorf, um dorr die Ennchließung des Kaisers, ob derselbe Begnadigung eaureten lassen will, abzuwarren. Die vom ReittK-genchl gefällten rodcsnrihetle sind erst dann zn Vvllstrecken, ivenn der Kaiser die Eiwchlteßung knudgeizebeii bat. von dem Begnadigungsrechte keinen Gebrauch machen zn >vollen. Der Ort. an welchem em vom Reichs- gerichl gesprochenes Todesnrtheil vollstreckt werden soll, wird von dem Reichsnlstizainle zn Berlin von Fall zn Fall bestimmt. Tie Freigesprochenen sind ebenfalls am Montag nach Barmen abgereist; ge wurden Polizeilich beobachtet. -- In herkömmlicher, vielliivoller Weise fand gestern Nachmit tags 5 Uhr im großen Saale des Gewcrbchauses die öffentliche E li ristbeicderung der lncngen städt. A r i» e n v c r s o r g u n ge be Ii o r d e statt. I. M. die Königin Earola wohnte in Begleitung dcü Herrn Oberboimcistcr Ere. v. Lüttichan und der Eomtcsse von Einsiedel der Feier bei. Sabo.ld die hohe Dame den Saal betreten batte, zogen AD Kinder unter den Klunge» des von der Manns- si-ldt'schen Kapelle oriLgesülirten EinzugSmarschcs aus Tannkänsi-r an dis sechs mit Bekleidunysgegcnsiänden. Büchern und Stollen bedecklc» Taieln. amf denen 12 Ehristbätime brannten. -Hieraus ilimmie die zahlreich»' Dersammltnig das Arndt'sche Lied an: „Der beilige Ebrisi ist koiinien, der theure Gottessohn" rc., an daS sich der Gesang der KiiitLr: „L> du fröhliche, o du selige, gnadcn- bringcnde Weihnachts zeit" reikte. In der Ansprache, die nun folgte, wies Herr Pastor Göhler in herzlichen, ergreifenden Worten auf die Bedeutung der feierlichen Stunde hin. .Hieraus folgte der Scdlustgcsang der Brrsammluna: O Littst, laß uns liienicdcn als deine Kinder steh'n rc. Jetzt wurden die Ge schenke von I. Mas. der Königin, die die -Herren Oberbürgermeister Stübel und Stadtrath Kunze geleitete», in Augenschein genommei,. Nach eingehender Besichtigung der Festgaben verließ I. Majestät I,ocherireut den Saal und die glücklichen Kinder packten die ihnen überwiesenen Gaben freudig zusammen. Unter den Klängen des Bach'-chen Tnrnicrmarichcs entfernte sich die fröhliche Kinderickaar uns oie Feier, die Groß wie -Klein in steter Erinnerung bleiben durste, war zn Ende. Da die zur Verwendung gekommene Summe gegen die des Vorjahres um 400 Mk. zurücksland, so wurden dies- mst 50 Kinder weniger beschenkt. Es daß uns Ser Buchbinder worden waren. , , — Der mächtige Aeistelwein uns Petsch's Origiimlkeller > fordern können, Wlsürnsiei'tto.ße 9>, eignet sich auch ganz vorzüglich zu Bowlen, > herbcizuschaffen ung von Polizei Z egend von Meißen als „armer Reisender" unsicher und bei dieser Gelegenheit bekam der aufdringliche Bettler auch den Kramps in die Finger, al» er in dem Dorfe Brockwitz ein Paar alte Stiefeletten im Werthe von l M. aussichtslos stehe» sah. Weit entfernt nun, den DiebeSstreich ei»,»gestehen, loa der Angeklagte den Herren am grünen Tische vor» er habe die Stiesel von dem großen Unbekannte» für 1 M M Ps. gekauft, rin« AuSftucht, die um so plumi erscheinen mußt», als die Goliathsüße de- Langfingers weit den äußeren Umsang hos schickte den weitg aulS ZuchtbauS und EhrenrechtSverlult und Stellung unter Poiizriaussicht- — Amtsgericht. Einen bejammernSwerthen Eindruck machte eine Privat- und Widerklage des Militär-Invaliden Johann Carl August Schierz, 1841 geboren, der seine von ibr» getrennt lebende Frau Jolianne Eleonore. 1837 geboren, wegen klatichhaster ^Verdächtigungen bei dem K. Schössengerrchte zur Anzeige brachte, ^woraus die Frau eine Gegenklage anhängig machte. Zu dem OUlir anberaumte» Termin war die Beklagte und Widerktäucrin nicht erschienen. nachdem sie Tags zuvor die briefliche Mittkeilung machte, sic wäre durch Krankbeit hiervon abgehattcn. -Herr Amts richter v. K»aw ertheilt die Ordre. daß die Frau durch einen Gc- rittstsdiencr ans ihrer Wohnung (gichtenstraße 10> per Droschke ge holt . nachdem ihr Gesundheitszustand durch einen Arzt vorher exviorirt werde. Nachdem die Verhandlung unterbrochen und zu weiteren Terminen geschritten wurde, erschien nach längerem Zeit- das nöthige Reisegeld vc^ raum die Schlerz, welche effektiv mit Hilfe zweier Personen in den Gerichtssaal getragen werde» mußte- Nun saß daS gegenseitig höchst lerdenoe Paar sich gegenüber, der Mann mit Krücke und Stock, die Frau, äußerst gebrechlich, weinend aus eines ihrer Kinder ge stützt. Nach Darlegung der ganzen Sachlage hielt es der Präsident sür «»gezeigt, einen Vergleich anzubalmen, der auch dahin gelingt, daß das grollende Ehepaar gegenseitig den Strafantrag zurückzicht. Der Mann lminpelr wieder aus den ernsten Räumen deS Gerittstsgebäudes, während die Frau wieder durch den Kutscher und die Hille eines Gcrittstsdieners in die Droschke gebracht und nach ihrer Wohnung bciürdert wiid. - Ein Brief, gerichtet an den Tattideckermelster Robert .Heinrich, welchen der K. .Hoflieferant Earl Julius Böhmer am 31. Juli alsiandte. bringt dem Schreiber des selben eine Geldstrafe von 10 Mark ein. nachdem konstatirt wurde, daß Böhmer schriftlich einen kriiischen Maßsrab über den Bildungs grad des Klägers angelegt Halle, welcher in seiner Form beleidigend ausgenommen merke» mußte. — Wegen Diebstahls mehrerer Trocken platten nnd anderer Gegenstände chcmiicher Substanz aus der Gela tine-Fabrik von Rauscher n. Gerlnch. in welcher der Photograph Louis Oswald Lonke. 185'» zu Birkigt bei Dökle» geboren, an gestellt war, iowie wegen Verfertigung und Verkaufes von Photo graphien, weiche den Anstand und das Sittlichkeilogeiülst verletzen, verwirkt der Angeklagte, bisher unbestrast, cme Gcsammtstrafe von 2 Wochen unv 4 Tagen Gesimgniß. — Die unbeziraste Dienst person Ernestine Pauline Lindcmann, 22 Jahre alt, hat sich der Unterschlagung in t> Fallen schuldig gemacht, indem sie »ür Milch einkalsirte Gelder in der Gesammihöhe von 18 Mark nicht ihrer Dienstberrin abliescrte. Ferner schwindelte sie, »m in den Besitz von anderen Geldern zu kommen, inekreren Personen die unwahre Tkatsache vor, sic hätte goldenen Schmuck, ein Zehmnarkstück ver loren re. -, sür die Unterschlagung «nd den Betnig muß die An geklagte vier Wochen iin Getnngniß büßen. DaS K. Schösiengcrickst liebt sich auch nickt veranlaßt, von der Untersuttningsbaft. welche bereits seit zehn Tagen wahrt, irgendwetche Zeit in Abrechnung zu dringen. Fortsetzung des lokalen LheileS Seite ». So baden sh treitpunkt« «nd Dieser Tage ctsch««^ »tzch «wer -Reittisbcsten" im AuOvarAiM Amt in den, Strichskanzler 100.000 Mark als abaelehnte Lirektvrftelle zur . ^ Im Wtdertzmi» mlt der kürzlich mii -Magdeb. Zta-. wonach de«, Reichstag-« Antoine dieser Tag« die Anklage weg«, < stellt lein sollte. melHt die „i. , _ K» en wollte. gericht zugrstell Slratversaliscn , Der Statthalter .. . teusfel, hatte vor Kl»»«« den Mitgliedern deS vro Ober-KonjtsioriumS ein Diner gegeben und fühlte sich bolber verpflichtet, gleich darauf auch eine Anzahl katdol gung »»heilten lbgeordnrten traßb. Post», daß da» »gestellt worden tst. recherr ». Man- otesiantischen licher, darunter den Bischof Ur. Stampf und den größten Tlieil der Straßburger Domkapitulare, mit der gletchrn Einladung zu de« ebren. Einer vrr eingeladen«» Pfarrer schrieb ihm aber» er werde nickt kommen wett man sonst vielleicht denken könne, er gehöre zu Denen, bei welch,» der Statthalter Jnsormatiooe» darüber ringe- zogen, ob di« Unterdrückung der katholische» Zeitungen „Union" und „Odilienblatt" das katholisch« Gewissen beunruhigen würde. Herr v. Manteustel theilte diesen Vorfall bei Tisch« mit und nahm daraus Veranlassung, sich »ockmalS lehr ausführlich über seine Gründe sür jene Mavregel auSzusprechen. Ei« sei weder erfolgt, um da- katholisch« Gewissen zu kränken, noch überhaupt als ein feindseliger Schritt gegen die katholisch« Kirche zu betrachte», wie die- «denkall« von mehreren Geistlichen, die seine Einladung ab- aelehnt, ausgesprochen wonwn sei. „Daß mein Verhalten gegen die katholische Küche seit länger als fünf Jahren — so fulir der Statt halter sort — mich vor jenem Vorwurf nicht bewahrt hat, ist eine betrübende Erfahrung mehr, die ich macke. Mit mrinrr Stellung zur katholisch«» Kirche hat das üinschrrite» gegen „Union" und „Odiiienblatt" nicht- gemein-, all« anderen katholischen Blätter des ReichSlandeü erscheinen nach wie vor, und das Gesetz gestattet das Erscheinen jedes neuen katholischen Blattes, sobald cs den vor- geichricbeiien Formalitäten nachkommt. Um jedoch jeder neuen Mißdeutung sür die Zukunft v»rzubcugen, sprecke ich cs hier ans. daß ich das Wiedererscheinen der „Union", des „Ldiiienblattcs' und de- „Ecko", auch wenn es unter anderem Rainen geichähe, nicht dulde, wie ich vor drei Jahren da- Wiedererscheinen der ver botenen „Presse von Elsaß-Lothringen", als sie e» unter andere.» Namen versuchte, auch nicht geduldet habe. Zum Schluß, hoch- würdige Herren, versichere ich, daß bei dem Allein es sich in meinem Gedanken nickt um die katholische Kirche gehandelt hat. sondern einzig und allein um die Erfüllung meiner Pflicht, den Friede» im Lande zu schützen. Ein großer Tbeil der Berliner Presse hatte am Sonntag in mehr oder imnder schwungvollen Artikeln das 90. GeburtStagSfest Leopold v. RankeS gefeiert. Diese Feier war indeß mn ein Jahr verfrüht, denn der berühmte Geschichtsschreiber ist am 21. De« ceinber 1795 geboren, also erst 69 Jahre alt geworden; die dem Gescikrten vorzeitig gewidmeten Artikel werden daher erst am 2l. Dcccnibcr 1885 „Aktualität" erlangen. Im Ucbriacn sind dein hochverdienten Gelehrten, dem Nestor der Geschichtsschreibung", auch an seinem 89. Gcburtsfeste viele Ovationen direkt dargebracht worden Vom frühen Morgen bis zum späten Abend liefen brief liche »nd telegraphische Glückwünsche in großer Zahl ein. Zuerst erschienen die Söhne, Hariptmann v. Ranke in Berlin, Prediger v. Ranke in Potsdam, und Baron v. Kotze nebst Gemahlin, der Tochter Ranke's: auch die Enkel und Enkelinnen waren unter den Glückwünschciiden. Hierauf ließen sich die gelehrten Kollegen und Freunde Ranke's melden: cs kamen -Heinrich v. Snbcl. W. Wattcn- bach, Tbeod. Mommsen, Eduard Zeller, der Rektor der Universität Professor Ilr. Dernburg und andere ausgezeichnete Vertreter der Wissenschaft. Ebenso zählte zu den Glückmünschendcn der Kultus minister v. Goßler. Es herrschte große Freude in der Fcstaescll- schaft, denn Leopold v. Ranke bewegte sich in ihr so wobl und munter, wie er seit lange nicht gewesen war. Vor 12 Uhr Mittags erschien im Aufträge des Königs von Serbien dessen außerordent licher Gesandte zur Ueberrcichnng eines Hoven Serbischen Ordens an den berühmten Verfasser der „Serbischen Revolution", und ihm folgten zwei Prinzen des Großhcrzoglich Badischen Hofes, um in Taaeskcschichte. Deutsche- Reich. Die Kommission des Reichstages zur Vor- bercsthung der D a in v t e r - V o r l a g c hat ihre Beratliungcn vor den Ferien abgebrochen. Man sann der Konimlsslon gewiß nicht den Vorwurf des Unfteißes machen, denn sie hat bereits fünf Sitzungen bis in die späten Nachtstunden abgehattcn. Trotzdem aber gewinnt man aus dem bisherigen Verlaufe ihrer Berathnngen den Eindruck, daß die Lösung der Frage nicht näher gerückt, wildern eher erschwert worden ist. A» sachlicher Information und BcwciS- —... .. material ist wcnig beigebracht worden. waS geeignet wäre, die Gegner ici besonders liervorgebobcn, > ans der einen oder der anderen Seile zu überzeugen. ES bestätigt Lange--2trstuiia 35 Gesangbücher geschenkt i sich, daß, wie Staatssekretär von Bötticher in der letzten Sitzung > incinre, geübte Parlamentarier mehr Fragen und mehr Beweise ihrem wie im Namen deS Großlicr-ogs und der Frau Großhcr zogt» zu gratuliren. Eine balde Stunde später wurden der deutsche Kronprinz und Prinz Heinrich gemeldet, die länger als eine halbe Stunde im Ranke'schen Hause verweilten. Inzwischen hatte der Kaiser seine Glückwünsche überbringen lassen und im Namen der Kaiserin, die rin wuiwerschöneS Verichen-Bouguet übersandte, war der General v. Strubbcrg erschienen. Tic jüdische Gemeinde in Hannover hat es in große Auf regung versetzt, daß der dortige Amtsrichter Dr. Simon zur resor- mirten Kirche übergetreten ist. Simon entstammt einer der an- aesehciidsten Familien der dortigen Jndenschaft. Tie Taufe wurde durch den bekannten Prediger Schwalb ans Bremen vollzogen. Der Uebertritt nnißte um so ausfälliger erscheinen, als Simon noch bis e zmn letzte» Auaenblickr. also noch zu einer Zeit, wo er bereits christ- g lichen Religionsunterricht genoß. Mitglied des jüdijchen Repräsen tanten Kollegiums war. Er har seinen Schrill in einer längeren Schröt, betitelt „Gedanken eines Inden" gerechtfertigt, die auch im Buchbandel erschienen ist. Oefterreieh. Der Elief der Enetten-Abthellung drS Giro- und Kasieiiverelns in Wie». Johann LnkaS, hat sich in Amstcrten erschölle n. Lukas war der Schwager des verhaftete» Balde». ES sind ihm. da cs seine Aufgabe war. Balde» zu kontrolircn. Vorwürfe seitens der Direktion gemacht worden, daß er seines Amtes io schlecht gewaltet. Er entfernte fick hierauf und jetzt kam die Meldung von seinem Selbstmord. Allmälig wird bekannt, daß als die Rcgierungsvertreter zn beantworten nnd in der Lage sind. WaS von der einen Seite im Laufe dieser langen Berathnngen an thatsächlicl.em Material und Pnnich rc., d. h. es darf kein gesälichter Aepselwein lein, wie er w , c-lel vockommt. 'vndcn: garanlict reiner Aevfel'ast, wie ihn Herr wuf sachverständiger Erfahrung beruhende» Gründen beigcbracht i nannten Pei'ch selbst vreßt. ^ wurde, ist fast jedes Mal mit ebenso viel Autorität von der andc- " — Henke Nachmittag 4 Uhr wird in der Kal. Landes-Blinden- re» Seile widerlegt worden. Man hat jetzt schon in der Kommission c-uiralt mich- Denjenigen eine E h ri st b ei ch e ru n g bereitet, die Ueberzeugung, daß an sachlichen spezisizirten Gründen und welchen die Strahlen des Eihrislbauines zwar nimmer leuchten, desto zahlenmäßigen handgreiflichen Unterlagen nicht so viel heraus- niehr aber die Strahlen der Liebe, die sich ihnen bei dieiem frohen kommen wird, daß cs ans die Ent'chcidung für oder wider einen Feste in einer Weile offenbart, daß auch ihre Herzen froh erzittern ausschlaggebenden Einfluß habcn wird. Auch »ach Schluß der v-mr Empfang der Gaben, welche die Opierlrendigkeit sühlendeiZ Äommissions-Bcrathungeir wird mekr die prinzipielle Auflassung Mumemchen ibnen gewidmet hak. Die edle Muscka verherrlicht der gcsammten Frage nnd das größere oder geringere Vertrank», auch dieser Lukas ein Kassendieb war; er hat sich „Malversationen" zu Schulden koinmc» lassen. LukaS, der im 40. Lebensjahre sicht, war ursprünglich Zuckerbäcker in Hietzing und kam duich besondere Protektion in den Giro- und Kaftenverein. In der Wohnung wurde polizeilich eine -Haussuchung gehalten. Merkwürdig »st, day Lukas noch nach Baidey's Verhaftung 5 Nordbahnactien unterschlug. Nachmittags meldeten sich bereits einige Parteien, die so benach- tbeiligt wurden. Der Schaden ward bisher aus 50,000 Gulden ge schätzt; die -Hauptkasse nnd die Depolü sind in Ordnung. Nachdem achtstündigen Verhör Heinrich Kursier- bei der Polizei liegen gravircnde Beweise für die Mitschuld des ge nannten Spekulanten an der Defraudation LucaS Jauners vor. Daß Kuflier die Bezugsquelle der riesigen Summen, die ihm Jauner geliefert, gekannt hat, ist zweifellos. Die bisherige Unter suchung ergab andererseits, daß Lucas Jauner- Verbindun gen mit Kussler keineswegs, wie ursprünglich angenommen wurde, viele Jahre gedauert haben, dieselben bestanden vielmehr nicht ganz ein Jahr, und in dieser relativ kurzen Zeit wurden zwei Millionen veruntreut. Den größten Tbeil dieser kolossalen Beträge verschlan gen die Falliment- der " ' ^ Wcinrich und Tsckinkel. < odenkredit-Gcsellschast. — Uin Verwechselungen vorznbeugcu, sei konstatirt, daß der der Koiiimissioiwberathung tiefgehende Meinungsverschiedenheiten mit dem kürzlich vcrurtheilten Kaufinann -Hugo Edmund Lamm in! und Rivalitäten heransgcstellt haben, die das Zustandekommen der qeichäsllichtt Verbindung gestandene Kamenzer Fabrikbesitzer Vorlage qe'äbrdcn können. Es besteht eine unverkennbare Rivalität Robert Kloß beißt. — Ein interestanter Wettkampf wird am l. Feiertage in Braun s Hotel zwilchen den beiden kleinen Rechenkünstlern, dem Njährigen Max Franz von hier und dem 9jährigen Philipp Notl, aus Ungar» stattfinden. Tie Vorstellung beginnt Abends 7 Uhr. — Landgericht AlS ein qualifizirter, unverbesserlicher und gemeingefährlicher Betrüger deklarirt sich der 22 Jahre alte Kohlen« bänvler Max^ Richard Quosdors aus Potschapvel, dessen Vergangen beit trotz fernes geringen Atters eine lange Kette von Freiheitä- licasen bildet und dem zuletzt eine Zuchthausstrafe in der Dauer oroen ist. Qu- und Bremen, in der Kommission durch die Herren 5 Beide - - - : zwischen -Hambur> , Woermann und Meier vertreten, die übrigens Beide — und da- ist ! vielleicht daS wichtigste Resultat der bisherigen Verhandlungen — ganz osten die Subventionssnmme als zu gering bemessen erklären. Herr Woermann hat deshalb ehrlicher Weise vorgeschlagen. man solle es zunächst mit einer Linie versuchen. Er will, daß ganz neue Dampfer, nnd zwar in Deutschland, von höchster Leistungsfänigkeit gebaut werden, da sonst die subventiontrlen Linien mit den be- gebenden nicht konkurrircn könnten, also auch keine Berechtigung i hat Lucas Jauner veruntreut. Durch verschiedene hätten. -Herr Meier rechnet dagegen daraus, daß schon vorhandene man zu der Ansicht gedrängt, daß Kussler geheime Schiste des Norddeutschen Lloyd benutzt werde» sollen. Es scheint, über die Transaktionen mit I o-bors affociirte daß die Regierung sich den Ansichten des Herrn Meier anschließt, und man erlebte in einer Sitzung des Kommission daS Schauspiel, noch nicht 19 Jahre alten und »nbestrasten Johannes Martin Bach- > daß Herr Woermann. der bisher von allen Freunden der Vorlage mann aus Lockwitz, dein angeblich eine Erbschaft von 10,000 Mark als die hervor»agendsie Autorität gefeiert wurde, von Herrn Staats- "" sekretär v. Boettichcr ziemlich unaenirt mit seinen Vorschlägen bei von 1 Jahr 9 Monaten zuerkannt woroen »ch in» Juli d. I. mit seinem Nachbar auf. der Anklagebank,, dem, - una< Leite geschoben wurde. Herr v. Boetticher meinte, cs würde wohl m Aussicht siebt, während der Vater des Hauptangeklagten seinem mißratheiicn Sohne nichts weiter als einen Kohlenwagen hinter- , _ . lassen konnte. Am 18. Juli fanden sich die beiden Schwindler bei deutsche Schiffe geben, die sofort loSsahren könnten. Welches diele dem Fuhrmann und Gutsbesitzer Ernst Schulze in Birkigt ein und Schisse sind, ivird wohl am besten Herr Meier wissen. EL macht balen diesen mit dem Bemerken, sie würden in Dresden Zahlung! sich aber noch eine weitere Rivalität geltend, die zwischen den Jn- leisten, sür eine Ladung von 30 Hektoliter ganz ordinärer Kohle j teicssen der beiden Hansestädte nnd den Städten deS mittel« nnd den Kaufvreis von 19 Mark 95 Pfennige zu erlegen und sür 7! süddeutschen Hinterlandes. Bremen nnd Hamburg wollen natürlich Mark 50 Pfennige von Zauckeroda nach Dresden zu fahren. An, - möglichstcn Vorthcii sür sich gewinnen und cs ist daher begreiflich, Plaucnsche» Schlage kamen die Schwindler dem Fuhrwerk ent- j daß sie an dem Anlaufen in Rotterdam wenig Gefallen finden, gegen nnd geleiteten e- nach der Amaiienstraße zu der Frau de-! Darauf rechnen aber vorzugsweise die Süddeutsche», wie au» den Goldarbetters Schanz, welche in der Tbat eine Führe Kohlen der s AuSftllmmgen von Menzer. Gras AvelmanN und o. Buol hervor besten Sorte bei den Angeklagten bestellt hatte, lim die ehelichte Schanz zu tä'nschen, überreicht« man ihr eine zu ie ver- geht. Die Süddeutschen wiederum sind uneinS darüber, »d die diesem l Zweiglinie im Mttrlmcer von Triest oder von Genua auügehen geheim . . .. . Jene Aufzeichnungen beweisen ferner, daß am Vorabend des Ver schwindens JannerS die Kassen der Escomptebank keineswegs anderthalb Millionen enthielten, wie die EScomptedank am Don nerstag verkündete. Kur» vor der Katastrophe gab Jauner noch un gefähr zwanzigtausend Gulden an Kussler. llebrigen» ist jetzt auch rlargeleat, dag Jauner zwei seiner eigenen Brüder schädigte. Von Franz Jauner, dem bekannten Thcaterdirektor. hatte LucaS Jauner vierzigtansend, von einem anderen Bruder, dem hosrath Heinrich Jauner, achtzigtauscnd Gulden Zn Verwahrung. Beide Beträge "omente wurde . , _ lufzeicknungen über die Transaktionen mit Jauner geführt haben müsse und daß er dieselben irgendwo verborgen habe. Diese Vermuthung hat sich nun als vollkommen richtig erwiesen. In KufllerS Comptoir hatte nian vergebens »ach diesen wichtigen Dokumenten gesucht — bei der Revision »n seiner Wohnung wurden sie gefunden. Kussler führte ein eigenes Buch über seine Transaktionen mit Luca« Jauner, und die darin enthaltenen Auszeichnungen bieten genauen Ausschluß über ihre verschiedenen Aktionen. Aber auch Lucas Jauner hat ähnliche Auszeichnungen zurvckarlaffen, die ebenfalls in den Händen der Behörde sind. Wie «S heißt, ergeben diese Fund« unter Anderem den genügenden Beweis, daß der kolossale Abgang bereits seit längerer Zeit vorhanden war. In der letzten Woche war es. daß Kussler den letzten Geldbetrag au« den Händen Jaunerv cn» vfing; cs waren im Ganzen — 20M1 Gulden. Mithin wäre die aanze ungeheuerliche Unterschlagung nicht erst aus daS Conto der lrtzten Wochr allrin zu setzen: vaß Verbrechen wurde längere Zeit fortgesetzt, dt« «» zu der ganzen «rorditanlen Höh, anschwoll. Heinrich Knsslrr soll ganz verändert srm. ttisslrr soll ganz verändert srm. Die aus ihn »tnsiürmcu
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