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- Erscheinungsdatum
- 1884-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188412129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-12
- Tag 1884-12-12
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Monat
1884-12
-
Jahr
1884
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» »4V luhr. wmdr derftid« voa der anakgrissen/M« war dqS te rurovLUch« Cokouie. Die .wurde schwer verwundet. Er WitthShairS retten: der Besitze, me sofort die Thüre» und Heilster chrrntchen bcaniiaten sich dcuint, t» bo»nda,d'ien. Endlich rückte eiiw 1 , ^ vor und drängte die Menge zurück. Dleli ciouume Ach jedoch bald wieder und dir Krawall« fanden in ver schiedene» Theilcn der Stadt ihre Jorli'etzunkb D«e auaaeiuckte Polizei vermochte nichts auSiurichteit. De, englische Ämlir-iiär Dr. Horder siel bei dieser Gelegenheit in die Hand« de» Pöbels, tvurde am Kopse venvundet und koimte nur druck- d» energische Intervention des Polizei Jnspektors vor dem ü«d»»e> «vde aerettel lverdeu. Gegen Mrttaa erschien ein Polizerdeamtci ,ull «mer stärkeren Adtheilung von Wachmijnnenr in der Absicht, die Ausruhrakte zu verlese» und sodann voll der Masse Gebrauch ru machen. Au gleicher Zeit ruckten drei Kompagnie» englisches Militlrr unter dem Koomiairbo des Oberste» Graves heran. Der Anblick der autge- Vstanzten Bayonctt« ernüchterte die Effinesen sofort und sie zerstoben nach allen Ecken uns Enden. Zur Ganzen wurden wahrend dieses — Soll« » - Tuniulte» N Polizeileute m Ein ähnlicher Ausnchr fand diesem Hasen, residiv an« europäische Kolonisten verwundet. ' ^ " l der in Konsul Mr Parker ist zugleich Konsul Utr Öesterreich-Üiig^rn. Deutsch land. Schweden und Norwegen. An, 4. Ost Abends, als eben der «tzotteSLMrst tm Harts» d<» Mission»!-Mr. Sootdil beginnen tollte, wurde daS Gebäude von en>er großen Anzahl Chinesen angearisfcir Kaum daß der Geislüche rmt den anderen Anwesenden durch eine Eettenthür da- Haus verlassen batte, drangen dir Ehingen rin und ftraten er in Brand. Der Päd« ,og dcttm vor da» Haus der Inland-Mission, vertrieb die Missionäre Jackson und Statt mit Gtcinwürftn und legte gleichfalls Feuer an, Ter Missionär Stakt vo« Erperimentilseld erschließ — oder ist dies eine neu nalrtät wird man ihr ni<! „Djenurad" ist beute früh bat l.lllLüüü Frcs. in ß be-r »risch in der 387^00 Liter Wein m i in Toiiknig bestimmt. aber Pasteur wies sie alS in ge. de Palivrr, datzsre alle Galgen tmteayerfeu wolle. 1878 sei sie einmal derz unken Daumcu gevissen worden, düng deS Schmerzes und wolle > sie der Wissenichatt ein »och! adame ist jedenfalls schon etwas rt Selbstmord? Den Preis der t absvrechen k ^ ^ von Marseille W» iastem i» 22) Barren niitgeüomoien, die geprägt waren. Eben so befinden sich »an Bord, auch für die Truppen Vroift« Sen HL. Vooswbsr 18S4 nicht nur allein f Des nachhaltigen Andranges zu pseil wegen, ist eS der Gcneral-Direkti auch noch in einer anderen Rolle v< Lttzt legt» Herr Fährmann Zeugniß ab. bas» er koMtalentkl ist, ländern bereits über eine ganz bedeutende Technik verfügt. Dagegen bot ihm ein stimmungsvolles Adagio oo» Merke! bestens Gelegenheit, durch dessen Wiedergabe »eine Feinfühligkeit alS Musiker zu zeigen. P-nr den übrigen Or,'.Apreren (Bach's grc» iS O-moll-Präludtum mit Fuge und ..Ebromalische Fantasie" vo» diele) sei besonder» da« mächtige Filiale ..Wachet auf. ruft und Iwioro« ^en Preis der Orig,-! die Stimme" an« dem Orgelcom eit ..Ostern" (nick Posaunen) von "können. — Der Postdainpter! E A. Fischer rübmeno kervorgehotzen; ein äußerst technisch schwic- >lle »ach Tonking gesahreu und, rigcr. aber farbenprächtiger Tonratz, von ergreifender Wirkung! ^" Schade, daß inan die Orgetkonii-ositlonen von Fiicher nicht öfterer zu ltören bekommt, vie sich stets durch Gei» und originelle Erfin dungen auSzetchne». Lieblich Härte »ich das vom Eoncertgeber liier erstmalig gespielte „Adtupkon" an. ein von Will». Firchcr mit' Fritzlcde in Leipzig neu ersiiudencs Tasteninstrument, dessen Töne. Ktltillttou. durch Anschlag der Hämmer an Stahlaabcln l.ervorgcbracht, einen spliärenartigc» Klang deslvcn. Jeder Ton, beionderb in der D>S- cantlage, läßt sich i» den zarteste» Nüaneen wievergebe» und cnt- der Vorstellung „Der Probc- tion unniogtlch, venu Haase aucv noch tn einer anderen motte vorzuMre» uno so wird Herr tzaasi in keiner anderen Rolle mebr austreten und Sonntag seinen Abschied in diesem Lustsviele nebmen. 7 Dir Hugenotten.Porsstllung am Mittwoch war nach der Hockftutb der Meistersinger iebr mäßig besucht. Zugleich thal dir Soiröe denn Baron von Kaokel dem vostiieater ziemlichen Ab bruch. Herr Riese, obwobl »vch nicht völlig wieoer diüvonirt. zeigte trotzdem, daß Dresden auch ein.» Tenor von berritchei» Stimm . .... agt würfe verletzt, da avpellirte Dr- Macgowan, indem er sein schnee weiße» Haupt entblötzte, an die Ehrfurcht, welche die Chinesen dem Filter zollen und benützte den momentanen Effekt seiner Ansprache, um mit Mr. Stott daS Weite zu suchen. Rach der Zerstörung der „Inland-Mission" brannten die Chinesen die römilch-katholifchc Kirche und daS Missionshaus nieder. Lluch daö chinesitckc Zollhaus wurde nur deshalb, weil im Die Europäer flüchteten englische Koiisiilatsgebäude und stelllen sich unter den Schutz dcS Konsul» Parker. Das Gebäude liegt auf eilicr kleinen Flußinsel. Dir Chinesen versuchten zwar, nachdem sie alles cmaegiisfen und geplündert- Das geschah m Zolldicnite zwei Europäer beschäftigt sind. Di allesamiiit in das englische Koiisiilatsgebäude u chutz des KW istn, doch «anoen ijngeii, aus Bauinstiü starken Strömung. Ersl ollstä ladt zerstört hatten, das cmziiarklien, doch fanden sie keine Boote zum Nrbersetzeu und die aus Baumstämmen , an der starken Strömung. Erst nachdem und Plünderunaswerk vollstandia beendigt I Militär ein und zerstreute die Ausständl>che> Zeit kein Kriegsschiff in Wen-tfchu statiomrt. K ' ' ' zimnrern, Musterten übel lein Zerstörnnas- hattc, griff chinrsisches fständi'fchen. Es war zu dieser statiomrt. Ans Requisition des vm'iils Parker wurde das englische Kanonenboot „Zephyr" dahin were.Beschuldigung erhebt das Journal dirigirt. Kluitralien. Eine > „Anglv-'Rfw-Zealander and Anftratasian Times" gegen die unter den Auspicirn der Zeitung „Melbourne Agc" organisirte Expe dition nach Neu-Guinea. Darnach hat ein lunaer Mann. Ramens Thoums Kcrrh. der in Diensten der Expedition stand, Fot- nendi's niisgcsagt: Am Geburtslage der Königin wurde die Eipe- ouivn, während sie einen Fluß hinabsegelte, von Eingeborenen an- grifsen, die ^ " üelt'ens IM) ich in 23 großen Krieasbovten näherten, welche nni«- .. Männer enthielten. M» die Boote dem ExveditionS- schooner nächer kanien. stimmtetr die Wilden KriegSgesänge cur und schwenkten «peere, Bögen und Pstile. Der Schovner fuhr zwischen und unterhielt ein uilcnlsaesetztes Feuer aus die Wilde» wen sich zurückzogeu aber spater e der Expedition wurde so die Boote Ties dauerte bis 7 ..euer aus dre Wilden Uhr, als die Wiwen sich zurückzogen aber späte, emeneltcn sie chren Aigiriff und die Lage der Expedition wurde io gefährlich, daß sie sich zu einem vcrziveifelten Mittel entschloß. Die Medi;i>it>ste wurde geleert und zur Hälfte mit Pulver und Dynamit gefüllt und alsdann wurde diese Höllenmaschine mit zwei brennenden Zündern versehen, unter die Wilom geworfen. Das Resultat war fürchterlich: zwei oder drei Boote wurden in die Lust gesprengt, wobei iß» bis IM Wilde umgckommen sein müssen. Als auch dies die Eingeboicnen nicht verscheuchte, erblickten die Mit glieder der Expedition ihr kliizigeSHcil in dcm Bcrlaffrn des Schoouers. Es wurde daher Anker geworfen und sämmtliche Personen erreichten in einem kleinen Boote das Land, wo sie de» Marsch nach der Küste antraten. Gegen Ende Mai wurden sie abermals angegriffen, aber nachdem es den Weißen gelungen war, 400 Eingeborene zu lobten, ergriffen die Uebrigen die Flucht. Die Forichungsgeiellschasl erlitt keine Verluste und nur der Erzähler dieser Mordaeichichte, Km», erlitt ein» Speerwrmde am Fuße. Der „Analo-Nkw-Zea- lander" sagt, daß in den un „Agc" veröffentlichten Berichten der Expedition von dieser scheußlichen Schlächterei nichls erwähnt worden ist. Die Aufmerksamkeit deS KolonmlamteS ffl aus diese Angelegenheit gelenkt worden. vom 8. Dezember. Paris. R. Heute mhten die Tepulirten bei der Budgeweralhimg in der Kammer etwas aus. Zneril waren 4—500 Tcputirtc da, je mehr die Zeit vorschritl, je weniger wurden eS und gegen 7 llbr konnte mau kaum 20 im Saale zahlen, io rege ist das Interesse der Volksvertreter in den Debatten! Dieselben habe» »nr zwei Feinde: das gute und daS schlechte Wetter. .Hem'chl erstereS. !o weint man. der Sitzungssaal sei in das Bois de Boulogne veelegl: m sedn Allee stößt man au» Parlamciitsinikgliedcl! regnet es. so rühr, »>ch geiviß Lliemand von der wärmenden Seite des Kamincs tort. Alio, was bleibt da für die Bemthiing übrig? Dieselbe war denn auch von einer Lang weiligkeit, ww sic nicht langwelliger gedacht werden kann, nicht einmal der Bücho' von Angers, Freppel, konnte intcressiren, der bei den Beschränkungen des Kultusbiidgcts zur - der Piarrcien in der Umgegend Belwrts. „der einzi. . noch von dem uns weg gerissenen Elsaß geblieben sind," eintrat. — Der Unterstacitsstkrelär Felix Faure erklärte heute den Kommission die Einzelheiten deS Vertrages von Hne. betreffs der Convention iwt dem Könige von Camvodga, die eigentlich schon von I8<>3 dalirt, aber dem König die Möglichkeit ließ. Fremden, die Nicht- iranzvieii sind, allerlei Privilegien zn geben, welche dem französischen Eandel hinderlich waren und daS Projekt emeS Aoltvcrbapde» Aiinam - Tonking - Cambc' einigem Widerstreben hat ailderen Ausländem alS daS Projekt eines Aoltvcrbaii onking - Camvodga und Cochmchinci erschwerten. Nach ' ' König Norodom eingrwilligt, alle» „ osen ertheilten Konzessionen zurück- zuz,ehc» und einen Vertrag abznschließc». welche dem Ironzösiichrn Handel die größten Vvrtheile zu gewähren verspricht - Veri' kalcn Blätter ereifern sich nicht wenig über ein Vorst»nnim das bisher einzig in der französischen Geschichte dastand »»»E»'>tanst. Was dieselbe eigentlich bedeutet, ist nicht gesagt, m», an« erzählt, daß der Maire von Vineuil bei Blois eine solche gleich aast, Be endigung einer Trauung an den« Kinde des Gutsbesitzers Alphonse Lamarrc vorgenommeir hat in Gegenwart einer zahlreichen Zulchauer- schait. Eine Urkunde ivurde ähnlich den kirchlichen ausgeletzt und von den Patben unterzeichnet, doch fragen jetzt alle Zeitungen, ob und wo rin solches Gesetz, daS einen derartigen Mt rechtfertigt, vorhanden ist, eS liegt vielleicht in den Absichten der Regierung, aber bis jetzt ist eS noch nicht beransgekommen. — Das ..onlletin wuninpal ofüciell" giebt den Preis eines CentnerS Mehl I8.80 Francs an, lO.I^FrcS. betragen die Kosten der Brodbereitung. so daß ein Eentner Bros auf 89,05 Francs zu stehen kommen würde und hat die Smdtverwaltnng daS Bwd erster Qualität au» 0.31 FccS., das zweite aut 024 FrcS. taxirt. — Der „Jntransiaecmt" verösfentlicht die ossizicllen Berichte der SundikatSkammern und aiebt folgenden Aufschluß über die Arbeitslosigkeit in Paris: ,,Zu bctnig die Zahl der Maurer 45,000 Arbeiter, letzt hier, von denen 9000 okne Arbeit. kstOllO Tischler desgleichen die Schorn aut sind nur 23,i glanz besitzt. Für Frt. Fyeriter hat die fielt seit ihrem letzten Auf treten keine cveienllichc» Fortlchrit'e ged» ' rlayl. sind mehr begünstigt, .. ,üi 12.000 sind »nr Untbättg- keit vernrtheilt und von den 15,000 Bummlern sind kaum ein Drittel bcichäsligt so ist Alle« zusammen die Zahl der arbeitslosen Arbeiter ans 88.000eher zu niedrig ab» zu hock gegriffen. — DaS „Evenement" vecöffentllcht einen Brief von Mme. Astis de Valsyre an den be rühmten Professor Pasteur, in welchem sie denselben an- Liede zur Wissenschaft bittet, an ihr Experimente über die Tollwutb zu machen ,°r . . wk orlichrit'e gedracki; ihr Einsatz war oft unaenau und wirkte innige Male aut die Mitsingmben vermurenv. Jbr Sviel ist noch nicht über die ersten Anlänge hinviiügekoinnieu: für beroischr Partien von der Beveutung vcr Valentine ist v,c Dame doch noch nicht reis. f Fm Rroertoir der intereffantcn Residenitheater > Gäste, der Melntnger. werden sich jetzt Um- brz Neubesetzungen nöthig machen, Venn Frau Scbanzer, bisher die Vertreterin eines ersten ^ Fache», gehört seit vorgeüern dem Herzoglichen Hostbeater nicht mebr an. lieber da- vlötzliche Ende dic'cS Eiigag> mcnts hören! wir Folgendes. Frau Schanzer war Vieler Tm " ' " nehmen, nach Meiningen gefahren unc deabalb gezogen worden, da bei eine», so vielköpfigen K nicht die Dispositionen des Leiters sortwäbrenv «ein tollen, aus strenge Disziplin geha.ten w.roci erste wie her letzte Künstler unterwocien bleibt. Herr Hotkaoell meister HanS von Bülow, bekanntlich der Gatte der Künstlerin, muß wom bezüglich dieleS Falles anderer Meinung sein, kurzum, er hat sich ioso>t an Se. Kgl. Hoheit den Herzog (wenn wir nicht irren telcgiaplnsch) gewandt und um die soiortige Entlassung seiner Gattin gebeten und diele ist auch ebenso schnell bewilligt worden. - Sehr animirt war vorgestern die Stimmung wäbrcnd der Ans» sübiung von Sdakctveare'S „W aö Fbr «voll t". Die bekanntlich Überaus liebevolle Vertiefung der Meininger Regie in den unserem )eitge>chmacke gegeiim-er dow vielfach spiöden Ton der Komik aus euer Zeit macht eS möglich, daß dieser Ton auch heute zu bester Wirkung gelangt. Es iit hier durch einige gliick.iciie szeniiche Schiebungen und ganz bcioiiderc' dadurch, daß so ziemlich die ganze Komödie sich innerhalb einer, aber einer äußerst anheimelnden, ebenso praltüchcn. wie sinnig-schöne» De.'o.alion absviclt. den Erfolg geiban worden und selbst die durch den kleinen Bühnnr raum miwebingte räumliche Zuianimciigebriii.alheit wird insofern ei» Kitt für die Stimmung cer Zuschauer, als »Ich die vielen kleinen Motive für den Humor nicht, wie ofl aus räumlich großen Bübnen, tin Raum verflüchtigen. Men» man s eilich in den verichievciien Scenen, wo Mulvoiio den Gegenstand der Belustigung für Tobias, den Narren, Bleicheuwang, Maria und Fabio ist, nicht so gar laut, endlos und »orcirt lustig geworden wäre, so würde das einen künst lerischen Gewinn ergeben »adcn. Die meist sehe guten Einzel- leittungen wurden schon bei früheren Darstellungen beiprochen, dies mal waren in Hauptrollen neu Frl. Lorenz als Viola und Frl Sophie von Dierkes als Olivia. Frl. Lorenz gab auch hier in Erscheinung, Sprache und Sviel ri» fesselndes Gebilde, sich fern haltend von Allein, was die Hinic natürlicher, seiner Weil lichkeil übeiichreiten könnte. Dir Darstellerin der LUvia fiel zunächst durch ugen licke Schöndelt aut und da sie zum ersten Male in diese,» "nirmbie vor dem hiesigen Publikum spielte, kan» wohl einige» ckige und Unbeholfene, namentlich in den Bewegungen, aus die begreifliche Besonnenheit gerechnet werben; daß aber hier sehr beachtenswertbcs künstlerisches Material sich vereinigt, weiches in der guten, sich voll und ganz in die Ausgaben vertiefenden Schule der Meininger glanzenve Entsaitung finden kann, dürtle nicht zu sanguinisch geschlossen sein 0. K. f Leipzig. 1l. Dezember. Wagner's „Tristan und Isolde" wurde hier vor 2'/e Fohren, als die Dnektivn Föriter- Nenmann mit einem Magncr-Cutiuö ihre Tbätigkeit beschloß, zum letzten Male, und zwar mir bedeutendem Erfolg ausgeführt. Die Ftolde der Frau Reicher Kmdermann hatte daniato die Leipziger zu außerordentlichem Beiiall hinge»»sie»; diese Sängerin galt sogar sür die damals bedeutendste Vertreterin dieser kochichwcerigen Partie. Fast munte deshalb die jetzige Direktion befürchten, baß die Erin nerung an die damaligen Ausführungen ocm Eindrücke vcr jetzigen hinderlich lein würde, aber am vergangene» Sonntag und gestern hat der Enthusiasmus deS Publikums bestätigt, bah die Wirkung des heirlicttru Werkes, wenn eS mit künstlerischem Geiste, großer Liebe und Hingebung drirchgeiührl wird, immer groß und nach haltig ist. Mit freudiger Genugtlmung darf die Direktion Staege- mann ans das Gelingen vcr beiden ersten Aufführungen zurück- blicken. welches einer recht schönen und stimmungsvollen Fmzcnirmig, der LeiliungSkraft vortrefflicher Sängerinnen und Länger, ins besondere auch dem und dem vorzüglichen steitzia »instudir Prazilion bei 1 ringst« Störung kam voi. Hinücbtl wickelt dabei, selbst im größten Raume, eine außerorbentliche Trag weite. Cs ist dies jenes Fnstiumen». welches im Mai d F. in Weimar während der deut che» Tonfün»Ilervcrsa»»»lnng ausgestellt wai und daselbst allgemeines Fnteresse erregte. Hoffentlich gel'ngt es de» Erfindern, auch hinsichtlich deS Forte noch -Verbesserungen eu ersinnen. Herr Kammerinusikns Schieiter brachte ei» Ariolo von Rietz und Andante von Svobr in lobenswertster Weile zu Geiwr, wogegen Fräulein Rockslivh eine Arie aus Elias von Mendelssohn und Lieder von Fährmann mit klangvollrr, ausgiebiger Sopran stimme voitrug. 's Die am 10. Derbr. stattgestabte musikalische Ivircc bei Herrn Baron Kassel verlies glämend. Außer den eiulieimi- tchcn Kräften Fra» Schuch. Frl. Krebs. Heuen Luuterbach und Krantz wirkten noch mit der hier so hochgeschätzte Liedcriängcr Herr Walther und Fr. Rota Papier, Beide aus Wien. Fr. Papier er wies sich als eine Sängerin ersten Ranges, soivcbl wc,S Stimme, Jingweiie, drcmralriche Krott, als auch Persönlichkeit angelit. ß In dem kcntigcn Konzert von A Ehrlich im Lr» ckc 'scheu Bade gelangt auch - " ..Notturno" des lri aum erstmalig cm _ > hiesigen Kompmrimm Eonr. atz aus errrcr Serenade ^chiireidler und gleichfalls zulässig macht. s Marcella Sembrich hat Paris verlassen, uin sich nach Barcelona zu begeben, wo sie einige Vorslellnnaeii, clic sie nach Lissabon gehe» wird, zu geben gesonnen ist. Von dvr! lehrt sie abermals nach Paris zurück, um sich an einem Konzert, welches das Syndikat der Presse arrangiren wird, zu bclheiligc». Viele ihrer Verehrer begleiteten sie nach dem Palnihore. Sie kann ans eine große Reihe von Ersolaen. die sie irr Paris errungen, zurückblicken. tz Am Dienstag bat sich hier ein Verein .ebildct, der be stimmt ist. resormirend, reinigend und fördernd aus dem w ties in mr er iocrales und geistiges Leben eriigreiscirdeii Gebiete kea M risi k- llnterrichts zu wirken Von Berlin ans angeregt, wo ein ähn liche Ziele verfolgender Verein der Mnsikielireuchast besieht, trat . hier ein Comitä bervonagender Musikpädagogen zusammen, die r» viel für l eingehenden Beratbnngen sich ichlüisig inuchtrn, wclcbe Zwecke er» derartiger Bercrn den lücsrgcn Verhältnissen angep.ißt haben rirüne und mit welchen Mitteln rich diele Zwecke erreiche» ließe». Man stellte fest dem notorisch bestehenden Uebelilande gegenüber, daß ein Pturcherthrrm so zahlreich wie kaum irr crirem anderen Stande das Äusiklelnerlhilm überwuchert, daß es vor allem nöllng sein werde, in de» Verein mir solche Klärte aiifznnebnnn, welche nach künst lerischer, pädagogischer und sittlicher Seite bi» Garantie für ersprieß liche Tbätigkeit böten. Man will w dein Publikum die Mvglichke.t bieten, »iit Sicherheit tüchtige Lehrer rri finden, und man hont, daß mit der Zeit auf diese Werre das Ansehen des Musillelrrerstandes gehoben, das Plrischerllrnm zurückgedrängt, der in einer» großen Tbcile des PnblilnmS aus niederste»! Llcrndpnirste bcsindl cbe Kunsl- geichmock edleren Zielen zugesülrrt und die in einem gute» üiusil- nnterrichte enthaltenen, weit über das engere Lehrfach hrnauSgelrerr- den bildenden und erziehenden Momente zu größerer und anerkann terer Wrrk amkert gelangen werden. Weiter soll der Verein die Fortbildung iernee Mitglieder fördern und endlich auch Fürsorge sür ihr malericllcs Wohl tresien Tiere Ziele sollen er reicht werde» durch nwnut'.lche Versammlungen, in welchen Vor träge und Trskuisioiieri Uber Fragen des »rurikpädagogrschen Gc- bretzsgehalten und Referate über neue Erscheinungen der Fachliteratur und der ei»schlagende» Industrie abgeslattel werden rotten, Lurch Errichtung einer Bibliothek, durch Begründung von Klausen- und Lterbekaffeii, deren rpäterc Zusammen assring mit anderwärts schon bestehende» zu allgemein deutschen Kassen ins Auge gefaßt ist. und durch geeignete Veröffentlichung der Milg.icderline. Auf Grund dieser Gciichlsprmkte wnroen Statuten ansgearbeiiel lind sür Diewlag den 9. December eine spccictt eiiigew.deuc Lh'rramnrluirg namhalter Mnsrktelrrer beiule», welche ßcb als „Mnsikpäoagogischer Verein" konsliturrt Zunr Vorstand gehören die Herren Mnsik-Dir. Biaßmann, Pros. Ddrmg, Dräreck-, Germer (Vorsitzender), Prof. K>cmtz, Dir. Rollfriß, Prof. Lckmrt und Komnr. Virt. Schultz, ch Die Hotbuchhairdluirg Earl Höckncr, hier. Hauptsiraßc ' ne ic. zeb rülmiirchste Torgtolt und Ausstattung, der Szcnc- besier Gc'chmack. Sind ,'iül » auch in Dresden manche beloratrpe Eriizelheiteii noch giäirzenbcr als hier, so ist dockr im Gunzen die Iriesige Ausstattung als bochgelungen zu rühiiicn Von den Vertreten, der Hariptpartleii hat Fra» Viorair- Oiden atS Flolde uns am meisten Bewunderung abgeiiölhrgl. Las ist eine Künstlerin von bedeutender Firlelligcnz. große» Stimmmitteln, voll Feuer, Schwung und Temperament. Für sehr ausgiebiger Mezzorovran brillirt in der Höbe ebenso wie in der Tiefe. Von der Größe und Schönheit ihrer Ausgabe begeistert, hat die Längen» den hohen Anforderungen derselben fast durchweg entsprochen und darf den besten Fsolden zugerählt werden. Fn der Deklamation, vie höchst lebensvoll und durchgeistigt ist, vermißten wir außer den Konsonanten fast gar nichls. Fr» Ausdruck erotischer Lcidenschort, de» Stolzes, des Hohnes und des Schmerzes säst iinmcr gleichbe deutend, lang und 'vielte sie von Anlang bis zu Ende »cssclnd. Ernlgc Male aerictl, ihre charakteristische Darstellung in's Grelle, ob« sie erreichte Effekte aut Kosten der Schönheit. Fn der Er scheinung. in der Weichheit der Stimme sowie in dem poesievollen Sotei rrkchetnt allerdings Frl. Matten noch anziehender. 'Von den Uebrmen gefiel uns der Kurwenal des Herrn Sctzelpcr am besten. Herr L<vrrer bat als präciscr, stimnrbcgabter und intelligenter Sänger den knstan löblich riusgearbeitet, vermag aber in der Darstellung sowie rm erotischen Pathos den Fnterrlroiren Wagner's nicht so wie tn Dresden Herr GudehuS nachzulommcn. Außerdem getielen Stimmer-Andiesten als Brangäne und Herr Perron, ein rvohlbc- obtcr Sänger mit weichem, cdclklingendcn Bariton, als König nrke. Das ansicrordeittlich zahlreiche Publikum spendete nach jedem Aktschluß, namentlich zuletzt, enthusiastischen Beifall, der sich zu stürmischen Hervorrufen steigerte. Am meisten wurde Herr Kapell meister Nikisch. dessen Pult mi durch Ovationen mrSgezerchnet. , ^ -j- linier Reitdenztbeater-Ensemble beendete vor gestern das von einer Serie arrsverkauster Häuter begleitete Gastspiel am Stadtthcatcr in Zwickau. Bereits am nächsten Morgen über- sievrlte der ganze Körper nach Plauen i. B- und noch arn Abend desselben Tage» wurde da» dortige Gastspiel mit einer hochgeluirgencn Auttüdrurm von „Nanon" tn bekannter oo»lcn<er Aristlattring eröffnet. Nach hierbei gelangten telegraphischen Berichten »ans diele Vo> fteUung bei übertülltein Hauic und unter stürmischer Acclamotion de» Publikum« statt. Die Tbatiache, daß an dieser» ersten Abende Hunderte von Menschen an der geschloffenen Kaffe umkehrcn niubttn. läßt erwarten, daß für die folgenden Gastspiclabenve ein gleich lebhaftes Fnteresse sich lundacben dürste. ^ -j- Herr Organist HanS Fährmann, welcher mit Fleiß und Energie seine Studien bei Meister Fischer tortietzt, verannaltclc am »ergangenenMittwoch in der hiesigenDreikLnigskuche ein Orgel- Concert. Dasselbe wurde uiilcrstlltzt von Fräulein vedwig Rock- strob und Herm KammcrmusikuS Lchrciter. Gleich mit der ersten Nummer d»S Programms. Fantasie und Fuge über 1) 2 O Ü von^ versendet soeben ihren Wcibnactitskatolog. Ein le onderer Vorzrm dieses Katalogs ist der, daß in dermelbe» ein wirr reiches Material sristtmalisch geordnet, verzeichnet ist, sodaß Federnran» sich schnell orientrren karr» und daS seinen Wünichen arn besten eirtiprechcndc lierauSsirchcn kann. Gleichzeitig sei doeanf hrngcwicsen, daß sich die WerlniachlsanSslellring genannter Firma fir »nv lerttg auf de.8 Finporarrlcstc präreirtrrt, das Lager hat in Folge weienllichcr Per- ' auf daS Rerchbaltig'se assortiit I out Wunsch Jedermann gratis ng vo» Ad. Brauer (F. Plötner) veröffentlicht soeben ein von der Gattin des Herrn Sind! oinmon- darrlen Generalleutnant v. F rrnctc komooirirtes ü c i b, nnchtS - lrcd »irr Sopran, Alt, Tenor und Baß, Ebor und Soli aü librli in. Sobald unser Krinrlrelererrt Herr 'Vernb. Senberlich von der Ern- weilnrng des Leipziger Eoncerlharrkes znrrick iern wird, soll eine kritische Würdigung dieser Komposition nicht ausbleibcn. ch Von den tür das Alter von 5—8 Iabro» bestimmte» Jugend» schrirtc» bürtten keine so geeignet sein als die von allen riaml,asten Pädagogen empsobleircn und sich allgemeiner Beliebtheit erirenenden Franz Wiedeinann'schen. Einige denelbe» sind zu bedcntcnd herab gesetzten Preisen auch dieses Fahr wieder in S. Egcr'd Buch handlung und Antiquariat, Krenzslraßc 9. vorräthig. Penniichtcö. einem Lorberrlranz geschmückt war, V. Senberlich. Vom Pferdeperst and. Der Kutscher Wenzel ElraS batte sich vor dem Bezirksgerichte irr Hmrals bei Wien zu ver antworte», weil er laut Aussage eines Sicherheits-Wachmannes vor einigen Wochen irr der Hcrnoiser Hanvislraße sein belodencs Fuhrwerk, dos mit einem Pserdr bespannt war, >5 Mrrrulcn lang ohne Aussicht gelassen hat. Der Angeklagte sucht rich anfänglich mit der Angabe z» rechtzertigen. daß er btos eine Minute taug in einem Harne Geschälte abgeivrckelt habe und daß selbst während bieler kurzen Zeit sein Gefährt von einem Burschen gehütet wurde. Nachdem jedoch der Richter die Angabe des unter seim», Diensteide ausrngenben Wachmannes, ginn. würdiger »and, sah sich Elias gc- nötlngk, einen, andere» Enischrttdigungsgruno für sein slrasbcrrett Vorgehen zu suchen. Ai» die Frage keS Rübkers: „Was haben Sic noch werter zu bemerken," meint der Kutscher: „Für gib schon zu. daß vielleicht die G'ichicht n wcrrg.rl länger 'dauert bat, als die eine Minute», aber, g'strcnger Herr Gerichtshof, bedeute»'» nur das Eine: Mein Roß »st ju» Lä Fahr' all und ich oächt', in dem Acker wnrd' so a Viech dock scher, g'jcherd gering sein, daß 's von selber cirisreht, was tick g'hört rrriv keine Gävanctlel» mein treibt." — „DaS Alter des Pferdes kommt hier »ich! in Betracht", sagt der Richter — „Aber die G'scheidtlicit dock», das Viech >s ia soviel g'tcheidt! Wann mancher Mensch " — Der Airgeltagtc loniitr' »eine Lobestunnne aut die Vcrsiaiidcsgabe» lernes Pierdes nicht ge nauer delailliren. da ihm der Richter dar- Wort ctt schnrtt und ihn zu l fl. Strafe verurtbcrlte. * Die hohen Damcrrhüte. Man ist im Theaicr. „Wil helm Dell" wird ausgesührt-, aber leider er, dem unsere Geschichte passirle, kann nichts von dem herrlichen Stück sehen, den» vor ibrn, M laß rm Parquct, srhen Dornen rnit »urchtbar üoben Hüten. Eine Zeit lang hält cr's ans, endlich bitte! er die Damen, die Hüte ab zunelrnren, aber vergeblich. Ta wird eS rinn knmr doch zu viel und in der nächsten Zwiichciwausc springt er erregt aut mit den Worten: „Sehen Lie Minne Domen, -chitler bat auch schon gesagt: Sterben ist nichts — aber Leben und nickt sehen Das ist rin Unglück."
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