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- Erscheinungsdatum
- 1884-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188412062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-12
- Tag 1884-12-06
-
Monat
1884-12
-
Jahr
1884
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»L »4» — SÄt» » — der ganzen künstlichen Ausbau oes von der Regierung ersvmirne» Systems ningestünt: eS ist dies eine schwere Niederlage für daS Ministerium rrem unbevelltgt, «IS plötzlich in seiner Wohnung ei» Fcrry. Wenn dir Kamnicr ihr Votum aufrecht erhält, io ist es der flüchtiger Anarchist verhaltet wurde. In der Wohnung sichere Fall der ganzen lenatorialrn Reform; denn der Senat wird schwerlich das ilmr von Flocmct gemachte Geschenk annchmcn. Man sicht, zu welch elenden Resultaten das Werk der mit so vielem Bombast angekündigten Bcrsajsungsdurchsicht führt, und wie sehr sich der Eoiyeilpräsident in seinen eigenen .«rüsten täuschte, als er m Versailles die Annahme dieses Bastardproiettes erzwang. Die Maiorität, welche drei Tage früher das Kabinet durch seine Zu stimmung in der Tonkingsrage gerettet hatte, entzieht ihm heute ihre Zustimmung — einen abermaligen Beweis dasür, dass es zwischen ihm und ihr kein anderes Baud als das Wahlinteresse aiebt, da» sie keine Idee von der Neigung, von ihrem Blau und Prinzipien hat. wodurch cm gemeinsaineö Vorgehen allein möglich wäre zu gegenseitiger Befestigung. Die Freunde Waldecl-Nousseau's be. stürmen ihn, aus seinem Posten zu bleiben und nicht einem lieber raschungSvoiuin liachzuaeven. — Tie Ehescheidunaskommission hat unter dein Vorsitz Allou S einige in Vorschlag gebrachte Präpositionen angenommen, welche em neues Reglement für die einfache Trennunk von Tisch und Bett enthalten. — Ter Marüieministcr hat Bcfeh gegeben, da» der Kreuzer „Duchasfant", welcher augenblicklich in Neu-Caledonien weilt, sich sofort nach Nanyasaki begiebt, um das Geschwader des Admirals Courbet zu verstärken, desgleichen der Lclaireur" anS dem Stillen Ozean dahin abgcaanaen ist. Eine Depesche aus Algier meldet, da» ein Bataillon der Fremdenlegion nach dem fernen Osten cingeschifst worden ist. — Der Geinndhcits- rath der Seiiie-Jnsi-rienre hat beschlossen, da» die Essektcii der Mannschaft und das Schiff „Marie Louise" selbst, welche» in Cettc landete, und dessen einer Matrose die Cholera nach sstport brachte, verbrannt werden sollen. — Durch eine Feucrsbrimst in der Prä' scktur von Consta nt ine, welche von ruchloser Hand angelegt wurde, sind fast sämmtlichc Akten in den Archiven verbrannt. Man vermuthet einen Racheakt anarchistischer Emissäre dahinter, welche eine Propaganda unter den Europäern aller Nationalitäten in Com slantine machten, wobei man ihnen aus die Spur lain und ihre Verhaftung auf Grund authentischer Dokumente, die nun zerstört sind, vornehmen wollte. — Man meldet die Helrath von Don Fer nando Juliano Colonna, Prinz von Galatio mit Mi» Evetnne O'Bryant. die Stieftochter des reichsten Mannes der Welt, Mackah, welcher in diesen Tagen nach Paris kommt, um den Trauungsfcier- lichkeiten, welche in der amerikanischen Kirche stattsinden werden, beizuwohnen. Die Familie Colonna ist eine der ältesten von Rom. " : zählt zu ihren Alme» einen Papst, mehrere Kardinäle, Generäle, taatsmänner und Gelehrte. Ton Fernando ist 1858, Mi» Eoelyne 1854 geboren. — Wie alljährlich, so haben sich auch in diesem Jahre die Proscribirtcn des 2. Dezember nach dem Friedhof Montmartre begeben, um einen Kranz aus das Grab Bandm's niederznleaen, wobei Camille Treyfus, Chefredakteur der „Nation" und Mitglied des Munizipalrathes eine von Gift und Galle gegen das Kaiser reich und seinen Plagiator Ferrh überfliegende Rede hielt. Der hcrabrieselnde Regen war nicht im Stande, das Feuer seiner Wnth zu loschen. Eine gleiche Manifestation fand auf dem Kirchhof Mond parnassc statt. Paris, den 3. Dezember. X. (O.-C) Ter Ausspruch des Fürsten Bismarck im deutschen Reichstage, in welchen! er die elsuß- lothringischen Abgeordneten als „Franzosen" hinslellte, hat die hiesige Presse aicherordentlich gerührt, und aiebt sich der „Telegraph" schon der sanguinischen Hossnnng hin, da» der Fürst Reichskanzler „bei seiner Sucht, Widmprnchc hervorzurnfen" in eine Reelisizicung des Frankfurter Friedens, d. h. in eine Wiederabtretung Elsaß- Lolhringcns willigen wird, weil er sich eines Besseren belcA-' u«d wurde daselbst der Abgang von EUenbadn - Snavstonalrn Zündmals» konstant t. Beide Einbrüche grschaden det mond^tcker Nacht. ««Garn. Vor Kurzem wurde in Budapest der Porzellan« mal« Jiiedrich Weigl wegen anarchistischer Umtriebe verhaltet und von der Oderstabtdauvtmannschaft zur Landesverweisung und Ad« schiedung nach der Heimath — Wetgl ist ein Ausländer - ver« urtbellt. Er kam vor zwei Jahren nach Budapest und fand in der Majollkasabrit Arbeit. Al« die Polizei mit der Verfolgung Anarchisten begann, verließ Weigl plötzlich die Hauptstadt und .. nach Fllnfkirchen. wo er unter falschem Namen in Dienst trat. Vor «Monaten kam «r wieder tnein«Pest« Fabrik zurück und arbeitete bis vor Kurzem unbebelligt, als plötzlich ouö Wien flüchtig« Anarchist verhaltet w .. „ war Weigl selbst unter falschem Namen eingetragen. Er wurde vrr- l,astet, verweigerte aber über seine Person jede AuSkunst. Frankreich. Bei der Beraihung des Budgets für den Ackervau sprach der Minister Moline fein Bedauern darüber auS, da» die Budgetverbältnisse nicht gestatteten, dem Budget für den Acterbau dtejeniarn Beträge zu zuwenden, die dessen Lage erbeiscde. Die Kommission der Deputirtenkannner beschloß, eine Erböbung des Eingangs zoll eö aus ausländischen Weizen um 2.40 FrcS. und eine Erhöhung des Zolles für Melil bis zu 7 Frcö.. für Hafer bis zu l.50 FreS. und lür Gerste bis zu 2 Frcü. vorzuschlagen. Eine Depesche des Geneialü Briöre de l'Jsle vom 2. d. MtS. meldet. in einem Dorfe bei Locdnan sei ein« »vm Ptzetönige der beiden Kuangorovinzen Unterzeichnete Proklamation aufgefunden worbe», welche zur Vergiftung der Franzosen aussordere. Im Senat verlas der Admiral JauröS den Bericht üb« die Tonkilikredite» welcher mit dem Anträge auf deren Bewilligung schließt. Die Beraihung daiüber wurde aus Sonnabend festgesetzt. Italien. In der vergangenen Woche starb zu Florenz die HerzogtnFann» Aloisia Visconti. Sie batte in ihrem Testa ment, da sie keine anderen Anverwandten belaß, ihren Reffen, den Herzog Visconti«Modrone in Mailand, zum Univrrsal-Erben ein gesetzt. Ta diese Dame stets eingezogen und bescheiden gelebt halte, so glaubte man allgemein, daß sie nur über ein kleines Ver mögen vertiige. Al« man jedoch zur Inventur - Aulnabmr schritt, da fand man in mehreren Winkeln der Wotmung, sowie in vielen Möbelstücken Packetc liegen, in denen Banknoten und Wertbpapiere eingcdtiUt waren. BiS jetzt hat man schon den Betrag von 8 Mil lionen Lire zusammengebrackit. Mit der Durchsuchung der Woh nung und Möbel wird noch sortgesabren. Sknhland. Unter der Odessaer Kansmannschast macht eine Regieritnasmaßreael, znsolge welcher Inden, selbst als Kans- lente erster Gilde, nicht ohne besondere Erlaubnis, dreier Minister Res Innern, des Auswärtigen und der Finanzen) in Odessa Handel treiben dürfen, das peinlichste Aussehen. In Moskau hat vor dem Gerichte unter der Mitwirkung von Geschworenen der Prozeß wegen der bei der Scopincr Kommunal lank vc'igekonimenen Unregelmäßigkeiten begonnen. Aus der Anklagebank befinden sich der Bankdireetor RnkowS und 25 Mitangeklagte 6 der Angeklagten sind in Hast. Der Staatsanwalt Muraivicw vertritt die Anklage; die Zahl der vorgelabcnen Zeuge» beträgt 107. Nack einer Meldung aus Tascdkent ist der Forschunas- reifcnde Regel von seiner Reise in Karatbegcn nach Taschkent zurück» gekehrt. Derselbe hat die Reise nach Gbiszar auf einem neuen Wege durch den Dufchambighvaß znrückgelegt und reiche Samm- lnngen. namentlich botanische, mctgcbracht. Ziirtet. Für die tonsessionellen Verhältnisse in der Türkei ist der folgende Vorgang characteristiich, der aus Saloniki gemeldet wird: Neun bulgarische Protestanten aus dem District Slrunmitza in Makedonien, die von einigen orthodoxen Bulgaren be'cbuidigt worden waren, gewisse Briganten beherbergt zu haben, wurde» vor fünf Wochen eingelicscrt und vor ein Kriegsgericht unter dem Vorsitz des Kommandeurs cn Guck, Hassan Pascha, gestellt. Das Verfahren endete mit der Freisprechung der Angeklagten, da der Gerichtshof ermittelte, daß die gegen sie erhobene Anklage falsch und böswillig ist, und nur deshalb erhoben wurde, um Andere vom Uebergang zum protestantischen Glauben durch Einschüchterung ab zuhalten. Engt and. Die Hauptgrimdzüge des Wal) lgesetzcs, welches die Wahlkreise neu vcrthellt, sind folgende: Vor allem Anderen wird die Zahl der Unterhausmitglicder von «58 auf «70 vennehrt. Man kann diese „Zugabe" durchaus alS lein Glück an sich anfehen, da ans vielen Gründen schon jetzt die Anzahl der Vertreter des Volles eine zu große schien. Allein sehr viele, zum Theil historische Gcnnde ließen an dieier Sache nichts ändern. Unter der neuen Perlhcitnng wird England nur sechs Sitze mehr als bisher erhallen, und Schottland zwölf; die Vertretung von Irland und Wnlcs bleibt derZahl »ach dieselbe. Allein die Wahldistrikte selbst werde» überall geändert. AlsHauptgrundsab gilt, daß kein Wahlflecken mit weniger cüs 15,IM Einwohnern einen eigenen Vertreter schickt; solche Orte werden mit den Landdistrikten vereinigt; Städte mit weniger als 5c>,M Einwohnern schicken einen Vertreter: Städte mit einer Ein wohnerzahl zwischen 50,000 nnd 1«>5M> schicken zwei Deputirtc in das Unterhaus. Alle anderen Städte über 105,000 nnd das ganze Land werden in Wahlbezirke eingetbeilt, welche dann !«5Land- nnd «ck Stadtdislriltc ergeben. Jeder Distrikt schickt ein Mitglied. ES werden demnach jämmtliche große Städte sowie das Land in Wahl- Kirchspiele getheilt, jedes niil einem einzigen Vertreter. Scldstver Handlich gewinnen dadurch die großen Städte bedeutend, so z. B. erhält Liverpool!) anstatt der bisherigen Mitglieder, Birmingham iiiib Glasgow ic 7 anstatt 3, Manchester «, Leeds5 anstatt 3. Rur du- Eich von London erhält anstatt der bisherigen vier nur zwei Vertreter, dagegen entsaUrn aus das andere London 37 Mitglieder anstatt der bisherigen 22. (stanz neu für England ist das Prinzip der Wahldistrikte mit der Vertretung durch ic ein Mitglied; bisher iannte inan nur Wahlstecken (barounlis) nnd Grafschaften (couiitia^, Miroa', welche ohne Rücksicht am' Einwohnerzahl eine bestimmte Anzahl von Mitgliedern in das Parlament ichickten. Wohl ist der Grundsatz der glc'ichsörmigcn Dislriktsvcrtretnng auch jetzt >» Eng land noch nicht durchgcdningcn, cilleiii eine Annäherung hierzu ist gemacht. Noch regiert nicht die Ziffer allein, sondern dem histo rischen Rechte, der Tradition wird noch Rechnung getragen, allein die größteiiMißhränche der nngleichen Vertretung sind doch ahgcschafst. Die Directoicii ver Greenwicher Sternwarte haben beschlossen, vom I. Januar 1885 angcfangc» eine Veränderung in der Methode der Zeitrechnung c»itretcn zu lassen. Der Tag wird von Mitternacht bis Mitternacht gerechnet werden, so daß cie Stunden von 0 Uhr bis 24 Uhr lausen werden und zwar in der Weise, I Uhr Nachmittags 13 Uhr sein wird, 2 Uhr Nachmittags 14 Uhr u. s. iv. - Die englischen Eisenbahnen, heißt cS, werden diese neue Zeitrechnung sofort in ihren Fahrplänen einführen, da dadurch die Bezeichnung Vor- und Nachmittag re., welche so viel Verwirrung vcrurst.cht, von selbst Wegfällen würde. Da die Londoner Verkcbrs- nild .Handelsblätter diese Mitthcilung ernsthaft behandeln, so kann dieselbe durchaus nickt als ein bloßer Scherz ausgcfaßt werden. r. vom 3. Dezember. Paris. IV. Im Mnni- .zivalrath wird Vaillant den Polizcipräsekten über die Zwischenfälle gelegentlich des Meetings in der Salle Levis intcrpcllircn nnd gleichzeitig ans die durch den „Eri du Penplc" angezetteltcn Skandale hniweisen. Tic intiansiaeantcn Blätter ergehen sich in den heftigsten Eingriffen auf das Ministerium über die Vorgänge der letzten Woche, welche in der Rede Waldcck-Roussean'S ihre Krönung fiirden; sie uinliren die Minister nicht anders als „Hallunken", „Spitzbuben", „Zuhälter" u. dergl. Aber die Monarchisten machen es ihnen nach »nd so bietet die heutige Journalistik einen wahrhaft ekelerregenden Anblick dar. — Ans China laufen nur schlechte Nachrichten, vorher- iagende Symptome ein, Alles was wir höre» nnd erfahren können, beweist mir, daß die Chinesen von heute in Nichts den Chinesen vor 25 Jahren gleichen, sie bilden sich mit jedem Tage mehr in der Kriegswissenschast auS, ihre Offiziere geben sich eifrigen topo graphischen Studien hin. während sich die Franzosen noch heute darüber streiten, ob der oder jener Ort wirklich existirt oder blvs »ns ihrer Generalstabskarte vergessen, oder ohne da zu sein hinzu- gefügt ist. Beispiele darüber sind dutzendweise vorhanden. So ist es jetzt auch erwiesen, daß der Sturm ans Kep erst beim dritten Male gelang und fangen die Franzosen jetzt an cinznsehen, daß die Barbaren des Extremen-Orients doch ein gefährlicher Feind sein können und ' - die Armee o ein Ende herbeizusni-rr», grzmrcr rmc »rvnr «.'»»irr Vttjl , aber die Regierung weder im eigenen noch im Interesse des Landes aufbringen nnd fortschicken; die englische Vermittelung ist dank der Haltung Frankreichs m der Koii'"^ *- gelegenheit ausgeschlossen und e die Cholera unter seinen Mannschaften herrsche. einige Fälle sind vvrgekommen. doch ohne tödtlichen AuSgcmg und selbst wenn dies wäre, jo würde noch kein Grund zur Alarmirung lein, da alljährlich unter den Matrosen solche Krankheiten graffirtcii. ohne daß man sich darüber beunruhigte. — Die Diskussion der sc>,atonalen Reform in der Deputirteilkamnier hat zu einem Tbeaterkoup geführt. Mit Soltvkdsvck cksn a Decen voeswosr tSS4 _ .— ... — .i, und schönes Maß im Erotischen. Beneldenswcrthe Bühne, die solche Künstlerinnen besitzt! Herr Amdl edle Erscheinung, durch ... . Zühne, die solche Künstlerinnen besitzt 1 . verkörperte den Horaz ganz vortrefflich und erhöhte den Eindruck wollt betonier Deklamation durch Lebcndigieil der Darstellung. . Ten Calais könnte man sich etwas männlicher nnd auch mehr provinziell charaktcrisirt denke», als er i» der Darstellung drS Herrn Barthel, welcher auch manchmal zu süßlich sprach, erschien. Bestens traf Herr Teller die Zeichnung des allen treu ergebene» Sklaven. Da noch o viele Nepcrtoirstücke erledigt werben solle», muß leider das aller irbste Stück Von Gensichen gleich wieder von der Szene ver chwindcn. — Das possenhafte Stück Moliäre's belustigte, wie schon rühcr, in reichstem Maße das Publillim, das den erzkomischen Darsteller», vorzugsweise Herrn Haßcl lArga»), Frl. Habelmann Tvinette) und Herrn Görner (Thomas Tmsvrus!, den wohlver dienten Beifall nicht voeenthielt. B. Seubcrli ch. s Im Residcnzlheater geht heute und morgen Sbake- reare's „Winterniärchen" in Szene. Den König Lcvntes spielt Herr Weiser, die Hermione Frl. Lorenz, den PolizcncS Herr Arndt, die Pcrdita Frl. Wenzel, den Prinzen Flmüzel.Herr Barthel, die umoristischen Partie» deS Autolyeus,'des allen Schülers und seines 7vh>ies die Herren Teller, Hassel und Görner; auch „die Zeit" hnt noch die bestens bewährte Vertreterin: Frl. Banoschcl. Außerdem wirken gegen 100 Statisten mit. Tie Ausstattung dieses Tramas ist als eine besonders glanzvolle schon bekannt. f In dem heutigen Siiffonie-Kvnzerle der KN anusseidt' - 8 chen Kapelle im Gewerbebause werden Ritodö's „Tiiiwiwche Zariativnendie schoir mehrinalS cm anderer Stelle lebhasle Zn- slinuunna sande», vorgetrage». . stespcr in der Kreuzkircl> e heute 2 Uhr: 1. Fiigc über „Vom .Himmel bock, da komm' ick har" sin Orgel vvn Job. Seb. Buck. 2. „Die Erde ist des .Herrn". Piatm 24 für Tovvel- chor und Solostimmen von Franz Lackner. 3. „Wie soll ick Dich empfangen?" Adventsticd <z. !. Ai.) von Franz Magnus Böhme. 4. „Eine sei Gott in der Höhe rc", Matetle für Toppelchor von Guilao Merkel. ch In der Katholischen Hoskir«be kommen am Sonn tag, den 7. d., zum Vortrage: Messe vpn Dittaria,^,.l-M 8ion" von Aiblinger, „Rogatc" von Rcissigcr, VcSpcr vvn Schuster und Litanei von Seidelmann Messe in )1-n>c>ll von Schuster, und sttackm. L-tanei von Kretickmer; Aiittwoch den >0. d.: Messe von Vittona, „Justus" von Kretschmer und „krcckoetor wvstar' von Rccssiger. 1' Frl. Th erc > c Malten wird in Höchster Zeit in einem von igarc von mennger, ^cspcr vvn ^.cyiiner nno nann; am Montag P>orm. (Mariä Emptänanis!): nr Rcissiger, „Ave" von Reissiger, „Ave'' von a. ,.Omnl-r ut iieri"; am Dienstag Nachm. 4 N!n: Köln, bei „Tristan Herrn Prot. Wiillncr dirigirtcn Gürzenich-Kc'iizerte zu Kot welchen! Liszl'S „Orpheus" und Szenen ans „Parsffat", ans „ nnd Isolde" n. A. zum Vortrag gelangen, niittvirkc». ffMarcella Sembriet, ist soeben ans Paris Ivieder in Dresden eingetrossen, reich beladen mit Rnlim, aber — nicht mit Geld! Letzteres hat sie, wie man hört, unterwegs gelassen, indem sic, dem Beispiele der Patti folgend, sieb ein herrichcfftliches Riltei- gut „zulcgte", ans welchem sie in den heisr» Monaten soinmernischci'. will. Wo dieses Tnskiiliim gelegen? Dias ist zur Zeit noch Gc - heimniß der ganz Eingeweihten. Rnr so viel soll laut geworden sein, daß die Sängerin als Rittcrgutsbesll'.eriii Frankreich slencc- pflichtig wird. Vorläufig gedenkt sie daS Weibnachlssest in unserer Stadt zu feiern und wird voraussichtlich auch späterhin liier, wo ihre Berühmtheit hcranrcistc, noch manchmal im Winter verweilen. s- Unsere Ncsidenzthcatcr -Mitglieder haben vor Kurzem >n Zwickau mck der Operette „Ramm" nicht nur außerordentlich wird, weil er sich eines Beijecen belehrt hat und gesehen, das; das Kind seiner Schmerzen und Jntriguen, ocr Wechietbalg Germania, zu sterben droht, wenn er nicht einen nicht dam gehörenden Theil von selbst ablöst: die Polen, Dänen, Welse» und Sozialisten werden ihm ohnehin schon Kopfzerbrechen genug machen und wird cs noch eines größeren staatsärztlichen Genies als das seine bedürfen, diese eiternden Geschwüre am Körper seines Allemagne zu heilen. Da wird er denn Ansehen, daß cS »vthwendig ist, einen guten Nachbar zu haben nnd das versprechen wir ihm zu sein, sobald der Rhein, nicht die Vogesen die Grenze bilden, denn bescheiden und grvßinüthig wie wir immer sind, verlangen wir nicht einmal, was jeder Andere thun würde. Frankmrt n. M., die un glückselige Stadt, in der unsere Temntbigiing unterzeichnet wurde, als Grcnzscslnng, wie jetzt „unser" Ctraßbnrg die Festung derPrnssiens ist und würden wir genannte Stadt, trotz der uns darin angethane» Schmach gewiß besser behandeln, als der Stattballer, welcher von seinem Namensvetter lEonsin Germain) in der Hölle selbst dcv Hinken geerbt hat!" Lessing sagt ja nicht mit Unrecht: „Wer bei gewissen Dingen nicht den Verstand verliert, der hat überb keinen zu verlieren", so müßte es auch Schreibern und Leiern dieses Artikels ergehen, aber ick glaube, bei den Franzosen trifft die letztere Diktion zu. — Bei der demnachstigcn Beralhung des Budgets des Ministeriums deS Aenßcren wird Benjamin RaSpnil eine mit 135 Unterschriften versehene Petition der .Hammer unterbreiten, die Summe von 110,000 Francs, welche znni jährlichen Unterhalt der französischen Gesandtichaft beim Papst dient, zu streichen. Unter den Unter zeichnern befinden sich 51 Mitglieder der äußersten Linken »nd sämmtliche Radikale. -j- Heute eröffnet ttEmil cngmcyc vermiriecung »r oanr oei gofragr und bei der cghptischen An- vcnso die Möglichkeit ein« amerika- jagt. baß aro. ec,licht er Admiral anlassen zu wollen. >ron das Nöthige behufs Nachsrndimg Admiral Courbet widerruft daS Gerücht. ver daß Aenillcton. im Altstädter Hosthe ater der be rühmte Sänger Emil Götze ans Köln, der bereits vorgestern hi« eingetrossen ist, als Luvnel in „Martha" sein leider viel zu kurzes Gastspiel, dem Alle mit größtem Jntercffe entgegensehen. Die üb rigen hervorragenden Rollen sind in den Händen des Frl. Fried mann (Lady Harnet), des Frl. Nanitz (Nancy) und des Herrn Fischer iPlninketl). s- Residen; thea 1 er. Die Meininger zeichnen sich ganz besonders dann vor Allen a»S, daß sic nicht nur das Große, daß s sondern auch das Kleine, sozusagen die Rippiachcn des Repertvirs, mit stets gleicher Sorgfalt behandeln. Tie nnermüdlich schaffende und nachliessemdc Regie vernachlässigt auch nicht das Geringste und begnügt sich niemals mit dem Halbiertigen. Das konnte man vor gestern bei den Anssühningcn der beiden Kleinigkeiten: „Lydia", Drama von Gensichen, und des Lustspiels „Ein eingebildeter Kranker" von Möllere vollkommen bestätigt finden. Das nennt man mit Recht Muster-Jnszenirnng, wo nicht nur die passendste Rollenbesetzung, sondern auch glattestes Ensemble, sowie Znsaiimienstiiiunnng in allen kleinen Acußcrllchtciten wahrhaft knnstgeiechte Wirkungen vermitteln. Eigentlich hätte inan solche Subtilltät von allen größeren Bühnen zu verlangen, wo aber sände sic sich so bcivundeningswerth wie bei den Meiningern? — Der Gensichen'sche Einakter „Lhdia" ist rin sehr rcizvollcs dramatisches Genrebild, ei» Schäfer- oder Lchäker- spiel in römischem Kostüm, aber mit moderner Rcdcgrazie ausgc- stattet. Der geistvolle Dichter, der sonst wenig mit Goethe ver gleichbar ist, hat des Letzteren „Laune des Verliebten" sehr glücklich barmt und sicherlich in Vielem iibcrlrvssen. Die sinnige, Pointen- reiche Diktion, der neckische Zug in dieser Minintiichandlnng, Lydias Sentiment,verbunden mit rcizenderKokctlerie, sichern einen stinnnuiias- bollcn nnd erheiternde» Eindruck, bei welchem das literarische In tcrcsse an der Horazischen Lurit zwar mit wirkt, aber nur als Aceidens: die dramatisirle Jdnlle selbst interessirt am meisten. Wo die Klein lichkeit der Attion io zicrreich mit eleganten Reiiiipcrie» ninkränzt ist, vergißt man gern, daß es sich eigentlich nur in» verliebte Laune, nm nnbcdentende Dinge handelt, nnd findet volles Behagen an den schäkernden Wvrtacsechteii der Lvdia nnd ihres eisersüchtigcn Ge hellten Horaz. Letzterer erscheint mit Recht stark idcalistrt als jugendlich feuriger Dichter, wie man einen so vorzüglichen Lvritcr aui liebsten pcrsvnifizirt sieht: der historische Horaz würde sich freilich ganz anders, viel weniczer amnuthend nnsnclnncn. Dagegen ist i» Lvdia Alles so individuell geworden, wie inan sich die in der be rühmten horazischen Ode gefeierte Schönheit borstellt. Auch der niit provinzieller Schüchternheit liebende Calais ergänzt daS Trio diirchans nngcmessrn. Frl. Lorenz als die mit dem vollen Liebreiz ein« koketten Römerin auSäcstaltete Schclinin Lvdia zu scheu nnd ihrem rzanisiten Vorträge zu lauschen, gewährte hohe Befriedigung. Auch in diesem sonst snr Vert>etcl>nc» pathetischer nnd'entiineiitalcr Rollen unzugänglichen Genre der Tarstellnngskunst ist ihre Viel seitigkeit hewunderuiigSwürdig. Selbst vegatitc Soubretten würden änm die Schelmerei so wirksam hervorkehren, wie es Frl. Lorenz ' itzt di ' ' gelang. Dazu kan» die Grazie ihres Spiels, unterstützt durch die großen Bestall, sondern auch sehr volle.Häuser erzielt. Tie Zwickauer wllcn nach dortigen Berichten das Gastspiel der Dresdner.stlinsller- schast als «iE «Delire begrüßt nnd mit größtem Vergnügen genossen haben. Die Dame» Verdi« und Bendel, die Herren Lenoir, Hanno, Wilhelm!. Bcrla, sowie Ebor nnd O-rchestcr. nicht nin wenigsten auch die Ailsstattungsoorzügc sind einstimmig gerühmt worden. Mehrmals ist das Theater zum Erdrücken voll geweicn, so daß sogar cine Beschränkung in der BiUetansgabe cinpwhiien wurde. Hoftcistllch werden die bald Znriickkehrendcn hier nicht durch teere Häuser eni- muthigt nnd von sthmerzlich« Sehnsucht nach den Zwickau« Fleisch- töpsen ersaßt! -» Der „Bettelstudcnt"-Koi»ponist Millöcker läßt sich jetzt tüchtig kneten, d. h. er hat sich ein« Massage-Knr unterworfen, die ihm bereits großen Nutzen gebracht haben soll. In den nächsten Wochen wird er nach Berlin reisen, nm dort bei der Einübung seiner neueste» Operette „Der Feldpredia«", die Mitte Januar zur ersten Aufführung kommen soll, sich zu vetheiligen. i Eine talentvolle Schülerin von Frl. Götze. Frl. Beyer, hat bei eincni kürzlichen Kirchenkonzert des Riedctlchcn Vereins in Leipzig mit dem Vortrag einiger Lied« von W. Frank bestens renssirt. Der glockenhelle Wohllaut und die schöne Färbung ihres Soprans, sowie die Beseelung ihres Gesangs, dem keine störende Manier anhastet, wurden von der Leipziger Kritik lobend anerkannt. s- In K arlsrnl> e wurde am 3. d. zur Feier des Geburtstages der Großherzogin „Tristan nnd Isolde", weiches Mnsikdrnma be kannilich dieier Fürstin gewidmet wurde, zur Aufführung gebracht. Herr Hoskapellmeisln Mottl batte das geniale Werk grünolichst cin- skndirt und für das ante Gelingen das Beste beigetragen. Vorb« icbou belebte er das Interesse dafür durch cincn öffentlichen Vortrag, in welchem er in großen Zügen ijtzcsen nnd Bedeutung der Wagner schm Komposition darstcllte. -s- Ernst Eckstein, der geistreiche Dickst«, Verfasser der vor züglichen Romane „Die Elaudier", „Prusias" und „Das Vermacht- niß", hat am 3. d. Leipzig für immer verlassen. Zunächst ist er nach Italien gereist, nm dori längere Zeit zur Erholung wegen seiner angegrifseiien Gcstmdbeit zu verweilen, und wird im ^nächsten Jahre nach Dresden übcrsiedeln. s- Der vor einigen Wochen verstorbene Wiener Komponist Moritz Käßmeher 0'«»«;«! BaUelkapcllmcist« dcr.Hosop«, dessen humoristischer Freisthün-Theaterzettel beim „Herrenabend" so viel Vergnügen bereitete, batte sich bei dein bekannten Preisans schrcibcn von Mar Hesse (Leipzig) für scherzhafte Männ«chöre auch mit einem hochoriginellen^ pns^hethciligt. Dieses wirklich amüsante Produkt liegt vor uns. Preisausschreibens ' Humorist stehe Mär Tie Kompositionen dürfen noch nicht gedruckt sein, müsse» an' zweizeiligem Shslcm cingerichlet wcrdeu, niid sind allzugroße Schwie rigkeiten in Bezug ans Tonumfang und Modulation zu vciineiden. Von den « Preisen, die zur Vertheilnng gelangen, beträgt der erste 100 Akk., der zweite 50 Mk., die übrigen je 30 Mk. Das Preis richteramt haben die Herren Pros. Tr. Langer in Leipzig, Kg!. Musikdirektor Palme in Magdeburg nnd Pros. Josef Rheinberg« in München nbcrnvmnien. Die Kompositionen sind unter Berück sichtigung der üblichen Formalitäten bis rum 15. Juli d. I. (188!) an Mar Hcsse'S Verlag in Leipzig einzusenden." Fast znm Krank lachen ist es. wie der ans diesem Gebiete niiübertreftlichc Komponist alle Emzclheitcii dieses Teztes, insbesondere die Namen und Zahlen, mnsitälst'ch illnstrirte., Die Worte: „die Kompositionen dürfen noch nicht gedruckt sein", sind cnff's Drolligste in Fugensorm gebracht. Leider kan» bi« von den allerliebsten -Spezialitäten nichts Ansffihr- licbes wiedcrgcgcbcn werden. Tie ganze für Mannerchor ringe- ricytete Komposition füllt nur eine Druckseite. Sie ist Vvn der oben bezeichnet«! Jury des Preisausschreibens mit einem Preise getröni worden. v Wie wenig oft ans Titel oder Namen zu geben ist, beweist ei» seit Novemb« d. I. in Berlin erscheinendes Blatt: „Loben grin ", Central Organ deutsch« Vereine. Räthselbasr crjchcinl es. wie die Begründ« dazu kamen, den edlen Schivaiienritter nls Ans- unbcdcnlcnsten Vereins-Angelegenheiten ziistelle». Es ist ein Saminellnrmni von Gedichten. Berichten über obskure Bercinc, Trinksprüchc. Novellcbeii n. s. iv. — und das nennt sich „Lobeiigrin"! Vergeblich suchten wir in allen Ecken und Winkeln eine Beziehung zu dein Wagner'jchen Musikdrama anszusindeii -- cs heißt eben „Lvhcnann". damit cs recht vornehm und voll klingen soll. Alles Talmi, Tingeltangel! ck Ein Berliner Naritätensammler besitzt «ne seltene Karrst katurzeichmliig, welche den Komponisten .Händel znm Gegenstand hat, rcsp. ihn als einen Eb« a»f ein.ni Weinfaß darsteltt. Ni an sieht Händel (als Eber) Orgel spielend und zornig schnaubend, daneben einen schreienden Esel. Ein kostiimirt« Affe hält dem Eber einen Spiegel vor. Ter Eber trägt ans dem Haupte eine mächtige Pcrrncke init Haarbcittel, aus letzterem sitzt eine Eule. An de» Seiten der Orgel hänge» eine Gans, ein Huhn, ein Schinken während ans der Erde allerlei Musikinstrumente nnd ein Schweins köpf liegen. Ein die Instrumente liinschlingendes Band trägt die Jistchrist: „Pension, Verdienst. Adel. Frenndicbast." Die spöttische Tendenz des Bildes richtet sich gegen die Feinschmecker« Händel s nnd es sollte wohl auch das Lärmende in seiner Musik (dieselbe war eine Zeit lana in London unpopulär acwordeui nennet«» ocyorigiilenen r.gnis velycunst. ^icics wirklim amiyanie st vor uns. Ten T«l bildet das folgende Inserat des eibens selbst: „Ein Preisausschreiben zur scherzhafte und ' Männcrchöre erläßt die Firma Map Hefte in Leipzig. Hängeschild für ibr aewidmetcs Blättchei den aewidmetcs Blättchen k Anckdoten.
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