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- Erscheinungsdatum
- 1884-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188410230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-10
- Tag 1884-10-23
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Monat
1884-10
-
Jahr
1884
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rm und vvn 40 die ztvcschmSiomö und Man ö lagt' niarnning von größter Wichtigkeit. Ungarn. DerMinisterpräsident v. Tisza hat es tvieder einmal für Iwltng gehalten, dem internationalen Judrnthuin sein Kompliment zu machen und gegen den Antisemitismus zu Felde zu ziehen. Die Aeußenmgen des Ministerpräsidenten würden als sehr oberflächliche und nur an der Außenseite der Tinge hastende bezeichnet werden müssen, wenn die bekannte Finanzlage Ungarns, die den jkostgimgem der jüdischen Hunto tlnavco ja eine gebücktere Haltung ausnöthigt, ihnen nicht als Entschuldigung zur Seite stände Die letzte Sitzung des kroatiichen Landtages dauerte fünf Minu ten. Nachdem der Präsident sich aus seinem Sitz niedergelassen, meldet sich Barcic zum Worte. Präsident: Zuerst mutz das Proto koll verlesen werden. — Barcic: Nein, vor Allem muß dir gestrige Maire ausgetragen werden. Gestern wurde vom Präsldentenstuhl aus die Rechtspartei als Hochverrat!,erisch verleumdet. Wir prote- siiren dagegen, und lasse,» keine Sitzung zu. bis der Präsident diese Erklärung widerrust. — Präsident läutet und fordert sodann den Schriftführer auf. da- Protokoll zu verlesen. Dieser beginnt mit der Perlesung, allein di« Starcevrciancr machen «inen so furcht baren Spektakel, poltern mit den Tauften aus den Bänken, stampsen mit den Füßen und schreien derartig durcheinander, daß man nur einzelne Wort», wie Gauner. Schurken, ungarische Knechte. Ev'V bnben und ArlmlicheS vernimmt. Der Präsident versucht vergeblich durch Läute» Ordnung hcrzusteUcn. Di« Mitglieder der National Partei gruppiren sich um den Präsidenten, da man Thätlichkeiten von Seiten der Starcevicianer befürchtet, unter diesem unHehcurcn Lärm beantragt der Präsident di« Au-schlirkuiia von zwölf Starcevi- worauf er die Sitzung schließt. Di« Starcevicianer lärm mutzte dir Galerie geräumt werden. In öffentlicher Gemeindrsitzung gestand der Marseille, das, ein in Untersuchung dcfindlicher clanern, .. ttn auch dann noch fort und Frankreich. Bürgermeister von , .Gemkmderath das znr Vertheiluna an Bedürttigr ihm ander, 'raute Geld des Cholcra-HilsskomiteeS entwendet bade. — Das Gemeinderathsmitglird. welches von den Geldern deS Cholera- Hilfskomitees 40,oi.-) Francs benmtreute. ist der sozialistische Stadt verordnet« DaunaS. In der Tcpntirtenkamnier beantragte Riviere, daß die Proto kolle der Tonkinkoinmission mitgetdeilt werden sollten. Der Minister präsident Fern, bat, diesen Antrag adzulehnen, da die Annahme desselben schwere Unzutlägiichkeiten herdeisükren würde. Der Antrag Rivmres wrirdc fchließlich mit 204 gegen 191 Stimmen abgelehnt. Tie Tcputirtcnkammer acnehmigte per Aeelamalion den Gesetz entwurf, betreffend die OrdenSdckorationen für die Soldaten und Matroicii, welche an den Expeditionen in Tonkin und Ebina theil- nelimcn. Sodann wurden die Mitglieder für dir Tonkinkoinmissivn gemäht. Von den Gewählten sind 4 gegen den Regierungscnt- wnri. 7 für denselben. Die Kommission rst soft einstimmig für die Votcrung höherer Kredite, uni die Tonkinangclegenheit möglichst bald zur Erledigung zu bringen. Rußland Vor einigen Tagen wurde in Petersburg in dem Keller eines Hauses des Krviiowerski Prospekt eine Mine entdeckt, welche gegen eine» der Ravelins der Pctcr-Paul-Festuiig gerichtet war. Sieben Personen, t Russen und 3 Ausländer, sind verhaftet worden. — Es scheint richtig zu sein, das, die Nihilisten Oberst leutnant Ai'cljenbreiiiier, Stabsoffizier Pkonilouow, die Leutnants Pogatt'chew, rnuwatickew und Tikhonowitsch, sowie die Frauen Figiier, und Wolkenslc-in in dieser Woche in der Eitadelle hinge- nchtcl worden sind. Archer den Gesängnitzbeamlen waren nur die Minister dc-S Innern und der Justiz anwesend. Selbst in der alten Zarensladt Moskau regle sich der Geist des Aufruhrs und eS ist nur noch fraglich, ob zwischen den Sln- d entcnunrnhen und dem großen Branden» Mittelpunkt der Stadt ein Zusammenhang besieht. Ai» Morgen des 14. Oktober fand in dem Unwersitälsaebäude eine rnrbedentendc Ansammlung von Studenten, namentlich Medizinern, statt, welche beim Erscheinen der Polizei sowie ruhig gnseniandergingen. Nur eine Person wurde aus Verlangen der Univcrsitätsobrigkeit verhaftet und der Polizei übergeben. Bald daraus verbreitete sich aber das Gerücht, dag die Studenten eine Tenwnsttativn aus dem Strastuvi Nonlevmd, wo sich die Bureaus der Kalkow'jchm „Moskowskija Wtzdomnsti" befinden, zu veranstalten beabsichtigte». Kurz »ach ii lllir Abends versammelten sich die Studenten aus dem ge- »anale» Boulevard und die Bureaus der genaiinleu Zeitung (des Tlgaiis der Allriissen und Pamlavisie») wären wahrscheinlich arg inilgenoiiinie» worden, wen» nicht der Oberpolizeiineister, welcher !»>» der heabsichiigtkir Denivnstration Kunde erhalten hatte, den Mai; rechtzeitig durch Polizei, Gendarmen und Kosaken Halle ab N,imi lauen. In der durch das Erscheinen der Polizei und Kosaken vecuriachten Verwirrung und unter dein Schuhe der Tnukelheit gelang e-S verschiedenen Demonstranten, darunter den Führern Ver leiden. zu entkomme». Tie übrigen wurden gelangen genommen »ad ans de, Aufzeichnung ihrer Namen ging hervor, das; sich unter beweiben befanden: 78 Studenten der Moskauer Universität, 5 Zog singe der Petrowski'scheu Lcmdwirlhschastlichen Akademie, ein früherer Petersburger Student, 2 Pharmazeuten und 6 Privatpersonen. Ans drin Boillevard fand man Swine und gedruckte Proklamationen, in welchen die Studenten ausgesordert werden, gegen die Schliessung der Kiewer Universität ru prolestiren lind den Kamps gegen die 'bewallthätigkeiten der Behörden sortznsetzen. Ta die Polizei gehört bade» wollte, das; neue Versammlungen in den Straßen abgchalten weiden sollte», so wurden verschiedene „verdächtige" Personen ver- basiel, auch jetzt müssen noch Polizei und Militär brsondcre An- meiigungen machen, um die Ordnung ansrecht zu erhalten. ES wüte uns nicht wundern, demnüchsr auch aus Petersburg und Ebarkow von ähnlichen Tcmvilstratioiien zu hören. Die kriegsgerichtliche Verhandlung gegen 72 an den Aus schreitungen gegen die Juden in Kunawino (Nischm, - Nowgorod) betbeiligten Personen ist beendet worden. Von den Angeklagten wurden ll weacn Todtschlags zu 12- dis 20>ähriger Zwangsarbeit verurtheilt. Wegen Raubes wurden 27 zu 1- bis »jährigem Zucht- lianse, 16 zu Gcfängnitzstrafen von 2 Wochen bis zu 3 Jahren. 1 zur Deportation nach Sibirien und 6 zu Arrcststrasen verurtbeilt. - Angeklagte wurden sreigcsprochcn. Griechenland. In Athen hat am 8. d. M. gelegentlich der Rückkehr der Kgl. Famrlie eine von Anhängern der Oppositions partei arrangtrte Strotzend ein onstration gegen das Ministerium stattgesuirdcn. Aus dein Platze vor dem Kgl. Schlösse war eine zahlreiche Menschenmenge ohne Unterschied der Partei versammelt, aus deren Mitte Hochruse aus den König und seind- lelige Ruse gegen daS Kabinet und die neuen Stemrgejetze ertönten, wobei ein unbedeutendes Handgemenge entstaird, das ohne ernstliche Folgen verlief. Nach Herstellung der Ordnung durch eine Kavalerie- Eskadron erschien der König mit der Königin und Trikuvis aus dem Balkone des Schlosse- und hielt eine Ansprache, in welcher er für den enthusiastischen Empfang dankte und den Ruf: „Hoch die Nation" ausbrachte, in den Alles cinstiimntc. Die mehrere Hundert Köpfe starke Opposition begab sich hieraus vor das Haus dcS Abg. LelnanniS, brachte demselben eine Ovation und ging über dessen Aufforderung ruhig auseinander. AchnIicheTeiiionstratioiicn fanden auch in Pyrgos und Tripolis statt. England. In den Politischen Kreisen Berlins hat die N cde A ns inerksamkeit erregt, welche der englische KabiiietSlnimstcr Tu. Elicrrles Dilke am Mittwoch in Manchester gehalten hat, als er »bei die KvloiiisatimrSsrage und insbesondere über die Kolonisativiis- Wilrebniigeil Deutschlands sich aussprach. Man ist der Meinung, Herr Tilke habe sich dabei etwas sehr weit gehe» lassen und der Eifersucht dcS Engländers gegen die deutschen Kolonisationsbc- sliebnnae» den Zügel mehr schienen lassen, als es vielleicht der eng lischen Regierung selbst wünschenswert!) war. Wenn er sich zu der Bemerkung verflieg, das; englisches Blut und englische Sprache für immer in der ganzen Welt herrschen müsse, so dürste doch die Ge tünchte der Neuzeit schon genügend bewiesen haben, daß den Redner die Phantasie und die Phrase »r hohem Matze über das Gebiete der Wirklichkeit erhoben hat und die Ereignisse der nächsten Zukunft ihn eines Besseren belehren dürften. (* *hina. Das Eldorado für die Handels- und Finanz- weit ist »»streitig China, weil dort nie ein einheimischesHarMallirt. Wir entnehmen als Belag dafür einem Berichte über die „Kredit smieme der civilisirten Länder" Folgendes ans der Feder des General- loisinls Shepcrd >» Earrtvn: „Als jüngst eine chinesische Firma mit großen Verpslichtinigcii gegen fremde Kausleute und unter Umständen miliile. welche >ür niielnknhaft galten, wandte sich der Kaufmann c onana an ein halbes Dutzend reicher Kansleute mit dein Ansinnen, ,w sollte» mit ilmi zusammen die ganze Schuld der insolvente» rcnneiuchcn Firma abzahle»: er selbst erönncte die Subskription mit I Million Dollars, da er der Ansicht war„der chinesische Kttedit müsse nnbesteckt erhalten werden. Tie? i'l derselbeHongna, der die Snnime v n, o Millionen „Entschädigung" oder „Lösegeld" an,brachte, welch):^ di« chmesischen Geldmännrr binnen 48 Strmden zu zahlen hatten, um da-Bombardement Lcurtons durch die Engländer z» verhmdcni. Bei dieser Gelegenheit steuerte Honqua sröhlich 1.100,OM Dollars bei: 100,000 davon in Anerkennung der Trerre iemeS Sohnes. 200.000 als Zeichen der Zuneigung seines geliebten Weibes und MO,OM als Darrt für das Glück, daS ihn bei allen seinen Unternehmungen be gleitet hatte" Admiral Courbet hat dir Blokade aller Häsen der Insel For mosa erklärt. Eine französische Korvette wechselte bei Taiwan einige Kanonenschüsse mit den Forts und untersuchte die Damvser, melckie sich in der Nähe desandrn. Amerika. In der Konferenz zu Washington zur Fest stellung deS ersten Meridians wurde eine Resolution angenommen, dah der mittlere Sonnentag als gemeinsamer Tag gelten und für die ganze Erde mit dem Ärigcndlrck des Eintritts der Mitternacht aus deni erste» Meridian beginnen solle; Übereinstimmend mit dein Beginn bcS bürgerlichen TageS sollen die Stunden von Null dis 2t gezählt werde». Man hone, dah eS bald gelingen werde, die Einrichtung zu treffen, dah die astronomische und »auiischc Zeit rechnung überall mit der mittleren Mitternacht beginne. In der Stadt Karthago de- Staates New-Bork hat ein Brand stattaesundcn. durch welchen 160 Gebäude, darunter mehrere Fabriken und Kirchen, zerstört wurden. Die verschont gebliebenen Väuser genügen nicht >ur Unterbringung der Bevölkerung. Li- Verlust« werden auf nahe eine Million Dollars geschätzt. vom M Olt. Paris. Tk. In der Senns, titzung vom Montag wurde über die Fähigkeit von Milttärperwnen. rin varlamentarisches Amt zu bekleiden, verhandelt. General Etunpeiwli, der Kriegsmiiütter, ergriff das Wort zu einer energischen Widerrede, indem er daraus hinwres. datz durch die paclamentarlsehe Earritzre die Disziplin untergrabe» würde und andermcNs für den Soldaten es unmöglich sei, das Mandat gewissenhaft zn erfüllen. Mit 2M gegen 11 Stimmen giebt ihm der Senat Recht, doch wird der Vorschlag einer Kommission überwiesen, de Gavardie zieht sich anr Schlüsse der Debatte noch einen Ordnungsruf zn, weil er die Regierung über Eavpten interpelliren will, Ferrh verlangt aber die Vertagung dieser Frage dis zum 20. Nvvember. Wahrend eincr Pause in den Verhandlungen hatte ich die Ehre eines Interviews oallnsr-t-s 1» S». votod-r 1SS4 ungewöhnlichen Talente dieses Wunderkindes, daS im Wiener Ko» servatorium auSgebildct und mit dein ersten Prene für Vlolimpicl sowie mit der goldenen Medaille ausgezeichnet wurde, viel Ruh mendes berichtet. Archer diesem interessanten Violinisten werden in dem von Herrn N. Benser arraiigirten Konzerte noch Fran Made leine Moretti, eine renoiniiiirte Sängerin, und der Pariser Kiavie, virtuos .Herr Marchale Mitwirken. -f Kunst verein, lieber die wenigen Eingänge der letzten beiden Woche» ist Folgendes zn berichte»: Von den Landichanen sind nur bemerkenslverlh die vo» Iaqncs Schenter: „Waldvach »net, dem stiegen". Äug. Reinhardt: „Rattenburg im Innthal", Berthold Foerster: „Burgthor i» Luliert" und Maria von Ronvroh: ..Amieln von Eapri ans das Meer" durch ihre frische, nattrrwahre Ausnahme und technisch gute Vorführung des Sujets. Dagegen sind die dem Genre anaehörendcii Eingänge, von Friedrich Fncdläiidcr (Wien': „Liebeserklärung", desselben Künstlers „Kartemehläger>:i". Pnuln Noblnlnittcr'S „Junge Mutter", Alex Lttchart. ...nttnd mn der Puppe" und Karl Wohnlich: „Schmollen", von beichanlieher Be haglrchkeit, >vie derartige kleine Motive nur mrszusasjen und dar;»- emgegangenen Pi'rlräts >>ewalni Meisicr Moritz Mutzer wme Sujicriorilöt durch eine sich stets gleichbleibcnde charatlerl,Mcl>e Auslassung des Tar.zuslclleirdcn. wie dies sich bei seinem ncnejwn Brustbild wieder eclatant erweist. Gräsi» stieioenllow beivührl lich durch ihre imposairte Thierszene: „Löwen mit Jungen" als eine tüchtige, durch Sttrdien nach der Natur reise Künstlerin, ein Lob, welches auch Herrn von Hartitzsch für sein „Pserdebild" zu vindicirer, ist. — Trillleveir imd Blumenstücke lieferten die bekannten Künstle rinnen in diesem Fache i'l »na Geudtncr, Marie Thun, Hoerbach. Cornelia Schonten und Eimtzi Lengnick in meist tüchtiger Ansnihrnng. welches glcichsallS von dem Wandichmn. mit Blumen ans Gold gnmo, von Fannv Stre'ow sKiel) gemgt werden mntz. — „Agriarell ttrrdien nus Hcrrnsttelichcn und dein Ednirindsgnmd" von Co. Leonhard, - Loichwitz zcichiien sich durch ihr frisches Colorit und durch glückliches Anisinden nialerischer Ansiclnen unserer nachbarlichen Gebirgswelt giis, die, der Vorzug dieser Malweise," ihre Ilrsprüng- lichkeil durch ein schnelleres AuSiühren bewaliren können. Von plastischen Weilen nennen wir als ans den wenigen hervorragend: SchlüIer'S „EavresiichesMädchen", eine Slarnette in Bronce. stiecht zierlich in Bewegung und Durch,nhrmig rst dieie allerliebste Frniien signr. die mit echt rtalienochcr «hrazie ilnen Tbsttorb an, dem wi» invdellirteii Kopse balancirt.^ Eine zum Ankans wohl zu empfehlende, sicherlich mehr durch öfteres Sehen gieichgillig iverdende Ziinmerzicrde. ! Ueber die letzte» Lebensjahre M nta^rt 's jaUen jetzt schon derartige Streiflichter, das; cincin späteren Biograph dieses großen Künstlers das Material zur Beichrerbnng des ganz wundei bar meteorarlig tnrzen Erdemvallens nicht schien dürste. -- Tie in Wien cricheinende Allhuncine Knnslchronik von Dr. Wilhelni Lanser pom II. Olt. d. I. bringt dein großen Heimgegangenen einen Nachruf, aus dein wir unfern Leiem auszugsweise Folgendcs mittheilen., „Tein Wien — Tein mich im Tode ! Dies wm? die einzig passende Widimings-Iiochrift am Makart s Sara gewesen, wenn anders der echte Schnicr; nach Phrasen suchen möchte. Ganz Wien hat in ergrcnender und würdiger Weite seinem Liebling die letzte Ehre nngelhmi. Im Tode haben wir ja unsem Malm: wiedcrgcsunde», der, einst die Leuchte, in rinierem tünssterischen und niit dem Kriegsministcr. Ohne meine Anrede abzuwarten, sagte er gleich: „Ach Sie wollen etwas über China wissen I Sie tonnen sich nicht denken, in welchem Matze mich dieseDingc drüben gciälc» T.. denn sie sind ernst, besonders was rinscre Beziehungen zum Ans lande betrink. Der deutsche Kauer kann sterben, er ist auch den Ge setzen der Natur unterworfen und dann tonnen Schwierigkeiten ent stehen, welche durch die Zerstreuung rnnerer militärischen Streit kräfte für n»S gefährlich sein würden: wir können dann einem cnro- piii'chen Feinde nicht die Opposition machen, die wir müssen, um all' die Nebel gut zn machen. Ich habe cs schon lange gesagt, diese Expedition ist nicht ehrenvoll, erschöpft das Budget und kostet un- nöthiges Blntpergietzcii: ich habe es dem Eomeilpräsidcntcn oft wiederholt, ich will nickt das Snstcin verfolgen, welches nur ein Svstenr der Zerstörung unserer heften Streilkräsre ist. Es ist gewiß, datz inan als Minister eine große Verantwortung hat gegenüber dem Volke und dem Pcrrlament. Im Grunde genommen kümmere ich mich um daS Ministerium und das Parlament sehr wenig und mein Portefeuille halte ich nicht höher wie meine Stiefelsohle. Ich spreche und handele csts Soldat und Patriot!" — „Und das Ende?" — „Das Ende — nun, wenn man nicht im Stande ist, einen ehren- wcrthen Frieden zu machen, so mutz mobilisirt werden: es ist keine andere Lösung möglich, kann leine andere geben, wenn die Ehre der 'Nation und das Prestige Frankreichs nicht blos Worte sind, die der Vergangenheit migehvreii sollen." „Ein Corps mo- hilisiren könnte aber ans die bevorstehenden Wahlen von schlechtem Eindruck sein?" — „t'jelttro! das ist Politik, und um Politik kann ich mich nicht bekümmern, das thun die Tepmirten zn wenig und die Journalisten zu viel! Ich habe meinen Kollege» zn verschiedenen Malen gesagt, datz ich die Absicht hegte, die schwebende Angelegen heit mit allen Mitteln zu verfolgen; Eurer meiner Vorgänger, der General Farre, hat dieselbc-Idee wie ich entwickelt in Tunis und der Erfolg gab ihm stiecht. Ich finde es auch an der höchsten Zeit, die thcoretnch ausgestellten glänzenden Pläne aus ihre Präzis hi» zn prüfen, mn die etwaigen Schwächen und Lücken dis zn einer enifterc» Aktion aus dem europäischen Festlairde cruszubesiern." „Und welches Corps würden Siez» diesemErperimenl auserieben? — „DaS 15. und arrs folgenden Gründen: t) ist General Berge! Enrpsiirdeu ans falsche Bahn drängte', da der stolze Mann sich angst . einer der tüchtigsten-Olststere der Armee, der durch seine Vergangen- sich bemühen mutzte, „das Skelett deS Hauses" vor der Wcir zn vec heit, seine Evmpetenr und Energie beiahcgt ist, mehrmals cm Annee- bergen und da er endlich, im Innersten gebrochen, ruhelos in wincin kc"ps unter den tchwiertgsten VcrlMn-.iteirzlNn ^cea sichren zu'Atelier umhcrirrend in die Klagerufe der Verzweiflung ansbrach: können. Alle Departements des Sudostens sind wir lange aut „Was habe ich denn geihan, datz solches Unglück über mich kommcn repiMkamsch und reMriingsweundttch gesinnt, sie würden ansj mutzte: man hat mich vergiftet und man wird »och meine Kinder Opportunismus, wen» nicht aus Vaterlandsliebe einer Mobilisiluiig j vergiften!' — ES war ein Verhängnis; Malart's. datz er seine nichts entgegenzusetzen haben und drittens ist vom topographischen' Phantasie immer mir nach den Bildern der Vergangenheit lenlw, Standpunkte aus die Lage von Mmwillc eine ganz bewnders ^ günstige und bietet die Nähe des Meeres die grötzten Vortlieile zum Versuche von Unternehmungen, die ihre Meisterschaft ans solchem Terrain zeigen sollen." — „Glauben Sie. daß der Eonseilpriisident diese ernste Maßregel billigen wird?" — Campenon zuckte mit den Achseln. — „Er ist nicht Soldat, also " „Und das Parlament würde die Kredite bewilligen ?" — „Wenn auch nach schwerem Kamps, gewiß — dascrn es nicht allen Kredit in Frankreich selbst verlieren will — es ist zwar nicht viel, aber immerhin genug, unsere Lage noch prekärer zu gestalten, als sie schon ist." gesellschaftlichen Leben, während der letzten Jahre durch ein dnntlc s Vcrhängnitz uns entfremde: worden. Tic Wissenschaft des Seclen- nrztcs har durch das Ergebnis; ihrer Untersuchung den Bann von unseren Herzen genommen, sic hat bestätigt, was die Freunde des Künstlers ahmen, datz er als das Optcr einer Gchirnstvmng schon seit Jahren nicht mehr über volle Zurechnungsfähigkeit verfügte. Ter Makart von ehedem ist uns dadurch zmückgegeben: es ist uns gestattet, wie seine würdige Mutter und seine lieben Kinder am Grabe des Unersetzlichen still zn trauern. Lassen wir datier die Ennncrmig an die umäglich trübe Zeit ruhen, da es öde geworden war im Atelier und Harne deS KümllerS: da sein altes Familien leben zeriprengt, seine Kinder fremden .Händen übergeben, die treue - Hüterin seines Hauswesen?, die vertrauten Diener auSzichen mutzten, t" j da ein fremder: Wille sein künstlerisches Schassen und sein sittliches I «ins salstllO d,?»' lil-1) .'in..rk: Feuilleton. st Bei der heutige» Wiederholung des Schwankes „Ter Raub der Sabmeriilnen" im Ncnsladter Hause tritt ftir Herrn Jaffa in der Partie des Pros. Gollwitz Herr Swolwda ein und die Rolle des Weitst,andlerS Groß hat Herr Erdmann übernommen. — Nächsten Sonnabend, den 25. d., geht statt des angetnndigten Lust spiels „Ein geadelter Kamniann' Shakespeare s „Mas ihr wollt" in Szene. st Herr Ludwig Bar »an hatte bereits seit Beginn seines Gastiviels an Indisposition zu leiden, welche ihn verhindert, mor gen (Freitag) als Marcus Antonius m „Julius Cäsar" auszutreten. Einige Tage der Ruhe werden ihn wieder Herstellen. Auch Herr Jass>: bedarf noch einer ErholunaSpauie. Anstalt „Julius Ecstar" wird daher Grillparzer'S „Der Traum ein Leben" und zwar bei erinätzigtc» Preisen zur Ausführung kommcn. st heute (Donnerstag) findet im Residcnztheater eine Wiederholung dcS „Äcttelstudent" statt. Die 25. Aufführung der Operette „Nanon" unter persönlicher Leitung dcö Komponisten Herrn Richard Genee ist bis morgen (Freitag) verschoben worden. st Von Herrn hofovernsänger E. Scaria i» Wien wird uns niitgetheilt, daß er bei der bcvorftebenden Eonccrtaussübrung deS „Parstsal" in London im Vereine mit Frl. Motten und Herrn GudebuS Mitwirken werde. So ist denn außer der besten Kunbn>, dem hernorragendsten Parstsal dem dortigen Unternehmen auch der vollcndctstr Gurncinanz gesichert " ' Herrn Scaria in London der gemacht, aber eS standen noch die jetzt glücklich überwunden find, den erwünschten Urlaub und freut sich nun sehr daraus, „gerade mit den Dresdnern, den Berufensten, dort singen zu können". Diese an- erkennungSvollc» Worte des Wiener Künstlers müssen für Dresden besonders angenehmen Klang haben, denn eS ist eine ganz unpar teiische Würdigung der Dresdner Kapazitäten, die mit den Wienern in Bamcuth rivaltsirtcn. st Tie erste Aussülinnig des neuen Bluinenrh al' schen Lustspiels „Der Probcpscil" in« Hosburgtheater zu Wien hat den lebhaftesten Erfolg gehabt, besonders nach den beiden ersten Akten. Ter anwesende Dichter ist nach jedem Aktschluß mehrmals gerufen worden. In einem Bericht des „Wiener Tageblattes" wird dem ergötzlichen Stücke prognostizier, daß es dort ebenso leinen Platz im Repertoire ciniielnncn werde, wie eS ilmr allerwärtö gelungen. Die Darsteller des Burgtbeaterö finden darin den Boden, aut welchem sic sich am leichtesten «nid behaglichsten bewegen und den Ton, den sic am meisterlichsten bchairdeln. So gehört denn das Eniemblc dieser Vorstellung zu den prächtigsten. st Zwei Schülerinnen des Frl. A u g n ste Götze, die Altistin Frl. v. Wcndrich Po», Hostheater in Dessau und die Sopranistin ,,rl. AgncS Bester thiett, werden bei dem nächsten Blitzt,Mkr'merte des Rcedel'scheii Vereiits in Leipzig bei der Anftühmng von Bach s Weilmachts - Oratorium und des deutschen Regnieins von Brahms als Solistinnen miiwirkcn. st Vor einigen Tagen stürzte im Deutschen Landcstheatcr in P r a g bei der Vorstellung der „Aida" vor dem lc-tzte» Akte das Grnstgewölbe, das Theaterarbcitcr hinter der Szene errichteten, zu sammen. wodurch einer der Arbeiter schwer vcrletzr wurde. st Nächsten Montag, de» 27. d, tritt ein lehr jugendlicher Vir tuos. der IRilirige Violinist Emil Baracl, aus Wien im Börten iaale liier zum ersten Male ans. Wiener Blatter habe» von dem i dag ec wie träumend durch umere Gegenwart wandelte, und so auch das Wewn einer modernen Messaline nickst zn durchschauen ver mochte, die ohne Temperament, ohne Herz, ohne Geist, Sinnenluft nur henchelre, um ilnen Opfern daS letzte Mark ans den Knochen, das Blut nus den Adern, das Geld aus dem Beutel zu ziehen: die fähig ist, noch warm von den Umarmungen des letzten Liebhabers, mit eiiicm bekhörten Ehemann vor den Altar zu treten und zn schmählich erworbenen Diamanten und Villen am Ende noch einen ehrlichen Familiemiamen zn verlangen". — Dieser Artikel, der mehr wie ein Wehe'chrei. als wie ein Nachruf erklingt, ist von dem.Re dakteur des Blattes selbst rinterzcichnet. st Am Mittwoch feierte Franz Liszt seinen 74. Geburtstag, st Von dem gestern crwähnlen ersten Auftreten von Ll n n a Schramm im Berliner Königsladiischcii Theater berichte: das „Verl. Tgbl.": „Das Theaier war dis am das letzte Plätzchen ge stillt. Dichte Schaarcn von Besuchern mutzten an der Kaste, olme Eintritt zu finde», Kehrt machen. Anna Schramm ist die echte und erste Berliner Soubrette und ihr Wiedcrerschcincn ans den Brelern hat uns den lmdlich göttlichen Humor des einstigen alten Berlins, das nicht mehr existirt, in recht wchmnthtgec Wetze in Ec innernng gebracht. Tie „sttichtbar Nette" ist sie geblieben im Spul und Temperament, in Koketterie und Urwüchsigkeit. — Tic sieg- und lprbccrgewvlmle Künstlerin wmde mir Beifall überschüttet." der bekannten Angelegenheit einer an den Reichskanzler zu richtenden Petition wegen Einstellung eines Dispoiitions-. »o » ds für Kunftzwccke (in Höhe von 300,000 Mark) in den Rcichsetat, sind als Dcleairte der deutschen Kunslgenossenichast dce Maler Deiters (Düsseldorf), Stiele: (München) und Schütz (Dres den) in Berlin eiiigctrosscn. Aus Berlin nehmen an dcnPerhaiw lungen, die bereits begonnen, der Präsident der Akademie unv Vorsitzende der Berliner Kllirstgciroffmschaft, Professor Becker und Bauratb Tiede Theil. st Aus Moskau wird berichtet, datz Zvrr Direktor Paradies 'trotz des grossen Schadens infolge deSThcaterbrandcS das Deutsch.' ! Theater weiter leiten wird und ein anderes leerstehendes Theater Gebäude gepachtet, bat. Schon nächsten Sonnabend sollen in den, en wieder beainncn. erläßt ein ,!e, welche Dieselben müssen leicht sangbar und noch nie veröffentlicht sein. Die lo»- kurnrendcn Gedichte müssen bis spätestens 30. Novemver 1881 an die „Redaktion der Deutschen Studenten - Zeitung in Heidelberg" gelangen. — Zur Ilebernahme des Preisrlchtcr-AmtcS haben fick, die .Herren Geh. Hosrath Professor Dr. Bartjch (Heidelberg), Pro fessor Dr. Fclir Dalm (Königsberg), der Schriftsteller Julius Woist (Berlin), Dr. .zolianncs Trojan (Berlin) und Dr. Konr. Küster (Berlin) bereit erklärt. Als Preise kommen ein kunstvoller Majolita- Humpkn mit Silberdcckel und mit Widmung und drei einende Anerkennungen zur Vcrthcilung. st Ter.Historiker und Acsthetiker Karl Hillebrand ist um 20. d. in Florenz, wo er seit Jahren ansässig war, plötzlich gestorben. st Im Louvre Museum zn Paris hatte das Direktorium tiirzlnl, die klassischen Stattie» mit Feigenblättern versehen resp. entstellen lasten, aber da die dortige Presse schnell mit ihrem berechtigten Spott losbrach, sah sich dio Verwaltung veranlasst, die Statuen Wieder von der Zisthat zu beftcicn. st Die Tenttcheii in Chicago (rcw. der dortige Schwulen- vcrciii) haben beschlossen, ihrem paierländtzcheiiTichterlieroS Schütte dort ein Denkmal zn errichten, welches »ach der berühmten bronce neu Scbillmiattie in Marbach hergesteltt wird. Tie Kosten wetten durch Veranslattling von Volls'csten a»sgel>raci,l. * In Baltimore. Md., besteht ein Naimenllosler, dtsftii Insassen sämmtlich farbige Schwestern sind. Das Kloster eichst:,- bereits zur Zeit, als DaS Institut, heißt noch in vollster Blifthe sto.no. ?ai»t Franecs" und sicht unter Leitung der Oblatcn-'Sckwestcr» in Providenee. * Der englische Generalpostmeister Fawcett hat ber e'uur deutschen Firma l-'.0 Millionen Postkarten bcstellr. die Sklaverei ^Evnvent os
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