Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1884-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188409153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840915
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840915
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-09
- Tag 1884-09-15
-
Monat
1884-09
-
Jahr
1884
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
««ch «ed»el1»«»sch»»tz. ,»«,«» «.«WM,, u»r »»« «l»»ria« rck»««n»»> »,»«»«. I«e»««»e» »««» ->« ««„»«—»«» »,« Z»i,,e«t»<«e». I, »,1««r ßch »«d zwei K««»e« bct<»«n>, »,'« w»8cr «>>» erir-nt. »I« Mittel ,nr «ett»n, »r» «I»»«» »irr» >»- i»r« rrgiiffs» war»'» ««» k»»,i« »z« Leich« dellelde« «rft »»ch *d- loffk» »ro Wafter« au» »«»> Leiche «briid» 8 Ul»r i» Ge,e>i»»irl »er eile»» »«« ltt»»cs «»fges»»»e„ werde». HageölalL für??slilik, Dlers-Gung, HesMslsverlieft. KöckttlitriM. Nein-mO. Lvßov- SoilLllstLlt ViU Ik. Imdicd, Lttl, Vrvsckoii-^ltstnckt, Kings, dtraskiv 4», II., im liauso <io8 llorrn IIi,kwetng«>r Oottlödsr. 8i»recl,/«-l<: IN—12 uuck 3—4 Llir. Wollvnv 8ofilsfcl«vltvn, 8w«st«s I^isssr -un I'latro, in allen O-ialiUlto». IL«»i>»vvI- n. H »tu rwiil ielvvltvi» von III. 8.75 LN. kroiseonraut gratis mul kiAMM. V.Motrlvr, tSMmarktiS. KLSL NESSES--,?!! ! LLLKSS«ÜN4,UU»LV til> A ^«^4« v«u allen vattuugeo, nu88orgvnchl»nlle>» Iftlllg bei s!s! > ^ Lus Virol, l'wv-ss H SS SeU.Iirich^-Sti't»«^« LS. LSLcffi öik 7Lxi8Leris-ÄLvukLet.ur o. IUS88«, äöNiZI. Hokliök., DrsLäen. ^ItniÄrkt, res großen ^6i!!Niie!!t8-^i8vei-!Litute8 zurülkgei'etzter Ltrekersisn aller Arten — Mi in Arven — z jiömKl. Urvklleu, »m ^r«or^«ritNur. ^ nielöeL -ie FrUnung ihre Är. 25^. 28. 3alirga»g. Auslage: 40.000 Lrpl. Aussichten für de» '.'. September: Mäßiger Ostminv, vorwiegend heiter, trocken. Teinperatur wenig verändert. zn enonn Maen Mise» Dresden, 1884. M0lltl1g, 1Ä. Sept. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten". Raudnitz. Tie vereinigte Rudergesell schast „Albio" siegte deute drei Mol glänzeno, darunter beim Meisters t attsrudern von Bübinen. Durch Leddcrbuß wurden zwei prächtige Ehrenpreise ge wonnen. Die Vereine „Triton" und „Germania" siegten je ein Mal. R o m. Der Mnnizipalrath bat aut den Antrag des Bürger meisters beschlossen, an dem städtischen Rathhaute eine an den der- maligen Autentbait deS Königs in Neapel erinnernde Inschrist anbnngen zu lassen. Die Behörden »on Neapel sehen ihre Be- ralbungen über die gegen die Cholera zu ergreifenden Maßregeln täglich sort. der König wobnie diesen Veratliungen persönlich bei. Cr wird noch 2 bis 3 Tage in Neapel verweilen und sodann nach Rom znriickkehre». Der Kaiser von Oesterreich hat dem König seine Tbeilnahnie an Len Leiden der Bevölkerung von Neapel und seine London. Ihre K. K. Hoheit die Frau Kronprinzessin ist vor gestern Abend 8 uhr 25 Min. von Shccrneß an Bord der Nacht „Lvbortte" nach Vlissingen abgereist. Nov-Kork, 13, Ltylemver. Mclg 3,00. Mochec Wi,u«weij«» sa. Pr. S«p> Umber 81",, Pr. Lclovkr Sb, Pr. Nbvcmbcr 87. Mali (New) am/,. grachl 2-/«. Dresden. 16. September. — Die heute in den Räumen der Albrcchtsburg statifindende Hostasel scheint nach den Vorbereitungen, welche Seiten des Wirts Geh. Raths Hausmarschall Grasen Vitzthum von Eckstäbt und Seilei'.dcs LberbosuiarschallamtS getrosten worden sind, größere Diniensionen anzunehuien. Dem» nicht allein 5 größere Wagen ladungen mit allerhand hochfeinen Möbele. Silberzeug rc. aus der Hossilberlauiiner wurden nach der Burg geschafft, sondern auch sümmiliche Hofossizianten unter Leitung des Herrn HoswirthschastS- ImpcktorS Riedel begaben sich gestern »ach Meißen, um die ge troffenen größeren Arrangements zn leiten bez. vorzunehnien. — Wie man uns aus Wien schreibt, ist Se. Hoheit der Khediue ISmail daselbst von seiner Reise aus Dresden sehr er kältet und ziemlich leidend eingetroffcn. Der Leibarzt Vr Ibrahim Re» hat eine Konsultation mit den zwei Wiener Primarärzten vr. Rololt und !>»'. Standhaltrer nötliig befunden, davotr die Diaanos« süicrenkolik lautet. Se. Hoheit hat seit seiner Ankunft in Wien das Zimmer noch nicht verlassen, doch hofft man, daß der Khedive in 6-8 Tagen wieder gänzlich hergestcllt sein wird. — Der Kgl. Sachs. Lnndesverein der K ai s er - Wilhelm- Stiftung für dcutiche Invaliden hat vergangenes Jahr 38,085 Mark ausgegebcn. 26,070 Mk. wurden an Invaliden und 12,015 Mark an 401 Hinterbliebene solcher verabreicht. In Leipzig selbst und Umgebung erhielten davon 103 Invaliden 6090 Mk. und 77 Hinterbliebene 3365 Mk., zusammen 9455 Mk. Diese Summe kam mit 6396.50 Mk. als lausende und 1058.50 Mk. als besondere Unterstützung (Bad, Krankheit:c.) zur Ausgabe. — Die Ausgabe der Rund r e i s e b i l! c t 8 sowohl der com- binirbaren, als der für bestimmte Routen bestehenden wird mit Ablauf dieses Monats eingestellt, doch behalten die bis zum 30. Sept. gelösten ihre volle gewöhnliche Giltigkeit auch im October, eventuell — was die 35 Tage geltenden combinirbnren Billets anlangt — »och im November (ein an» 30. September gelöstes z. B. gilt noch bis 3. November). Die Rundreiscbillcts nach Italien werden auch i» den Wintermonatcn ansgegebe»; allein die schreckliche Seuche, die dort ihren Einzug gehalten, wird diese Billets zu einer langen Ruhepause verurtlicile». — Heute eröffnen die bekannten Tirolcrsänger Pitzinger im Trianon ihre Vorträge. — Tie im Monat October auf der Wariburg stattfindende Versammlung von Studenten, welche sich den Bestrebungen der Resorm-Burschenschasten angescklassen haben, wird «in besonderes Olewicht aus Umgestaltung oder Beseitigung des Duellwesens und Regelring der siudcntischcn Kreditverhältnisse legen. Namentlich soll in letzterer Beziehung das Borgen von Geld gegen Verpfändung des Ehrenwortes in Znkunst Wegfällen. Auch »n Leipzig ist di« Gründung eines studentischen Kreditvereines im Werke. — Durch den Selbstmord des Agenten und früheren Schuh machers Engel ist der Kniiiinglsall, »in den es sich dabei handelte. lUebervortheilnug eines hiesigen Burgers bei einem Hausvcrkause) keineswegs dem irdischen Richter vollständig entzogen worden. Der Komplice Engel», der Agent Bvrmann erwartet in der Unter suchungshaft den AuSgang des Prozesses. Ein Anerbieten, ihn gegen 50,OM Mark Kanlion am freien Fuß zu stellen, soll vom Staats anwalt abgelehnt worden sein. Aus den juristischen Freund des Verhafteten soll diese Ablehnung deS FreilassnngSgcsuchs lehr nieder schmetternd gewirkt baden. Andere vielbesprochene Hansverkäuse nnd MundslückS-Umlanschnngen sollen, wie es heißt, nicht mit in den Engel-Bormsmi'schen Fall cingezoaen werden, da hier die ju ristische Form vollständig gewahrt vlieb. Freilich klagen jetzt sehr hochstehende Pnionen, daß sie entschieden viel zn theucr gekauft haben und man nennt Summen, die hierbei verloren wurden, die in die.Himdcrltanscnde gehen. — Im Transport von Pflanzen, Tovsgewochsen und Gärtnclci-Ei zcugnisscn nach Oesterreich stehen sächsischerseitS wesent liche Erleichterungen bevor. - Für unsere verehelichen Abonnenten in DreSden-N eustadt liegt der heutigen Nummer ein Prospekt der Kohlenfirma Stolz u. Eo. als Extrabeilage bei. — Wir entnehme» dem „Berl. Tagebl." einen Artikel, dessen Inhalt auch von uns schon mehrfach in Kürze berührt worden ist. Wir können dem Nachstehenden nur voll und ganz bcistimmcn. DaS genannte Blatt schreibt: Es ist ein heikles Thema, das wir im Nachstehenden berühren, aber das Allgemein-Interesse scheint uns eine offene Besprechung zu erheischen. In den mit der Be deutung Berlins immer mehr zunehmenden großen öffentlichen Lokalen und DcrgnügnngS-EtablisicmentS bat sich die Unsitte hcrauS- acbildet, aus der Notliwenbigkeit der Benutzung der Damcn- Toiletten einen ErwerbSzwcig zu machen, d. b. die genannten Toiletten snnimt und sonders »u versperren und nur gegen Entgelt zu öffnen. Wir geben ohne Weiteres z«. daß eS bei der Mannig faltigkeit der Elemente, die ein großes, voikSthümlicheS Etablisse ment besuchen, geboten ist, einige Toiletten - Kabinen unter Ver schluß zu halten und für Personen, welche auch hier einen gewissen Kamsort beanspruchen, gegen Bezahlung zu öffnen. Diese Praxis hat sich in Bezug ans Herren «Toiletten auch hcrauSgcbildet und, wie wir glauben, bewährt- Nur müssen wir auch hier daacaen protesliren. daß etwa die „größere Hälfte" der Kabinen verschlossen und nur die kleinere Anzahl freigegcben wird. In einem von Tausenden besuchten Etablissement verkehren eben zumeist doch Wente aus dem Volke" und für diese darf die Nothwendigkeit der Loilctten-Benuvung aus keinen Fall besteuert werden. Geradezu ungerecht und Gegenstand tahlreicher und nicht unberechtig ter Klagen aber ist der beutelschneiderische Unfug in Be zug auf die Damen-Toiletten, die in gewissen Etablisse ments sammt und sonders verschlossen und nur gegen Entgelt zugänglich sind. Unermüdlich wartet die Päcbtcrin der Damen - Toiletten ihres Amtes und fordert den Obolus von den ahnungslosen Toiletten-Besucherinnen jedes Alters und jeder Lebensstellung unnacksichtlich ein. DaS ist nun nicht nur eine barte und ungerechte Besteuerung, sondern auch eine überaus pein liche Sache für solche Frauen, die von dieser merkwürdigen Ge pflogenheit nicht im vorhinein unterrichtet sind. Damen, welche in Begleitung von Herren ein öffentliches Lokal besuchen, haben häuiig überhaupt kein Geld zu sich gesteckt, und wenn sie nun ahnungslos in den Toiletten erscheinen, müssen sie beschämt ihre ZahlungSun- sähigkeit cingestehen und den tür eine einzelne Dame säst immer peinlichen Weg zur Toilette ein zweites Mai zurücklegen, nachdem sie sich Kleingeld haben geben lassen. Oder aber — und diese Praxis ist noch verwerflicher — die Toilette ist von außen gar nicht als solche gekennzeichnet, für deren Benutzung Bezahlung zu entrichten ist und erst ein an der Innentbüre klebendes Plakat belehrt die überraschte Dame, daß sie der Schließerin gegenüber in eine Ver pflichtung gerathen sei, der sie, weil vielleicht im Augenblicke ohne jede Baarinittcl, nicht Nachkommen kann. Die unangenehme, ja geraoezu gcsundkcitügesährliche Situation, in weiche Frauen in ge wissen Umständen gerathen können, wenn sie, vielleicht aus Spar- samkeitslücksichten, ocr für sie gebotenen öfteren Toilettcnbenutznng aus dem Wege geben, kann hier nur angedculet werden. Wir glauben erwarten zu dürfen, daß die vorttekende Anregung aus sruchtbaren Boden sällt und dergerüaten Unsitte bald gesteuert werde. — Am 10. d. brannte die Rotheffche Bretmühle bei Crotten dorf und in Wcivert das Seidel'scke und Schars'jche Wohn haus dis auf die Umfassungsmauern nieder. — Vor Kurzem meldeten voigtländische Blätter das plötzliche Verschwinden der vcrehcl. H. in Thierbach. Durch eine am Donnerstag vom Gendarm Fiedler vorgenommene Revision der von der vetr. Familie bewohnten Gebäulichkeiten ist nun endlich Aufklärung in die bisher in Dunkel gehüllte Geschichte gekommen. Unter Mithilfe des Besitzers des betr. Gutes, der gegenwärtig in Pausa wobnt, wurde eine Tbllr ausgehoben, und aus einem schwer zugänglichen Boden fand man die vermißte Person, im Stroh liegend. vor. Wie sich herausgestrllt haben toll, hat die H. 5 Wochen dort kampiit und sich nur von einer geringen Quantität trockenen Brodes, weiches sie ihrem Manne, wenn derselbe nicht zu Hause gewesen, meggctragen haben soll, ernährt. Die H. soll sehr „ ... ger Vor einigen Tagen beging der am Blausarbenwerke Nieder« »sannen stiel angestellte Steiger Uhlmann sein 50jähriges Dienst-Jubiläum. — In Zaußwitz bei Oschatz fanden ain 11. d. die Divisions- Wettrennen statt, zu welchem sich auch Se. Mas. der König Albert ... zi . vollstem Wetter brillant und ohne jedweden Unfall. — Am 14. Septeinber sind 25 Jahre verflösse,» seit der große Brand in Oel« nitz gewesen ist. Mehr als "300 Wohnhäuser mit RathhauS und Kirche wurden damals eingeäschert und mehr als 3000 Menschen waren in einem Nachmittage obdachlos geworden. — An, 10. d. Mtö. lies die StbiffSjungenbrig „Rover", vom Manöver kommend, in den Hasen von Kiel ein. Leider ereignete sich beim Einlaufen de« Schisses ein deklagenswerther UnglückSsall. Ein au« EKemnitz gebürtiger Schiffsjunge, der Sohn eine« Lehrer« daselbst, stürzt« au« der Großraae aus« Deck und brach da« rechte Bein und 4 Rippen. Der Verunglückte wurde schleunigst in das Marinelazareth gebracht, erlag jedoch seinen schweren Ver letzungen schon am nächsten Tage. — Vorige Woche wurde in CunerSdors im Erzgebirge eine 70jährige Milchhändlertn »on 7—6 FortdildungSichülern au« unbe kannten Gründen aus rohe Weise tnsulttrt. Die srecken Burickrn zerbrachen den Wagen der alten hilflosen Frau, zertrümmerten die aus demselben befindlichen Milchkannen und entblödettn sich nicht, auf di, Greisin, dir. so schnell als e« ihr hohes Alter gestattete, davonzueilen suchte, wie zu ihrer Belustigung, mit Steinen zu w-rsen. Die rohen Gesellen sind ermittelt. — In HilbrrSvorf bat sich ein Schmiedegeselle in einer dortigen Gartenlaube erhängt; in Niederoderwitz wurde am 11. d. der 65 Jahre alle Inwohner Höhne in der dortigen Todten- Dieb- die batte erhängt ausgrfunden. — Seit Wochen befand sich wegen Brandstiftung und T pahlS bei dem Kgl. Landaertchte in Zwickau ein Mädchen. 22 Jahre alte Julie Bönstch au« London in Hast, dieselbe batte sich s. Z. freiwillig denunzirt, im Jahre >880 in Schwarzenberg da« Gehöfte ihrer damaligen Dienstherrschaft in Brand gesetzt zu haben. In der Hauptverbandlung am 6. d. M. wurde dieselbe jedoch von der Anklage der Brandstiftung frrigesprochen, nachdem sich ergeben, daß sie dieselbe gar nicht verübt haben konnte. Nitttrr«r»g »»« lt. Sept. veromne« »ach 0««r ««soll, rSallffr-ße IS. «vrittiiq» 12 UIri: 767 Mm., mi»eri>n»ee«. rhrrwomttroariipd mn» ««»»mar: r«m»era»»r 21 > Wirme, «lelrlzfli 8» wir««, »Ich», 21» Wirme. — Heiter, «lud: «Üd-Oft. Elbhöh« in Dresden, 14. Sept., Mittags: 100 Cent, unter 0. TaarSacscht<lite. Schweiz. Dem Berner „Bund" liegt ein Einladungsschreiben vor, in welchen, das Coniitö der vereinigten Arbeiterorganisationen spanischer Sprache die Analcliisien aller Länder zu einem inter nationalen Kongresse nach Barcelona kinladet. DaS Programm dieser Versammlung enthält 14 Punkte, von denen wir bcrvorheben: Welches sind die Mittel, die soziale Revolution vor- zubercitcn, zu beschleunigen und zu organisiren? — Wie muß die Anarchie praktizirt we den, wenn die volle Freiheit zur Geltung gelangen soll? lind welches sind die Mittel, etwaige» Angriffen, denen dieselbe ebensallS durch verkehrtes Gcbahren, durch Verbrechen. Lasier u. s. w. ausgesctzt sein sollte, vorzubrugcn s — Ist cS zweck mäßig. daß die Propaganda zur Vertheldigiing der Intcrcsien und Freiheiten des Proletariats in allen Länder» gleichmäßig betrieben wird ? Wenn ja, in weicher Weise ist dieselbe anszmlben? — Berichterstattung der Delcgirten über den Stand der Bewegung in den betreffenden Ländern, von denen sie gekommen sind. — Freund schaft«- nnd SolidantätS-Bündniß zwischen den anarcknsiischen Arbeitern aller Sprachgebiete. — Zwcckmäbigkkil der Herausgabe einer Ouartalschrift, welche genauen Bericht über den jeweiligen Stand der Arbeiterbewegung m der ganzen Welt erstatten sollte. Wenn man sich hierüber einigen sollte: Wie soll das Organ unter halten werden- WaS für ein Format soll es haben? Wer soll es redigircn und in welcher Sprache soll es erscheinen ? — Proklamation an die Arbeiter der ganzen Welt. Frankreich. Der betannlc sranzösische Schriftsteller Frair- ciSgue Sarce», welcher der Schulsrage ständig sein Interesse znwendet, bespricht in, XlX. Siöcle die Thatsacke. daß ein großer Tbeil der an den franzüssschen Gelehrtenschulen angesiellten deutschen Lehrer aus Nationaldculschen besieht, die in säst allen Konkurren zen für vakanten Schnlstellen ihre sranchsischcn Mitbewerber durch ein gründlicheres Wisse» schlagen. Er citüt einen Falk, wo ein elsässischer Proleffor. den die deutsche Regierung inft 600.» Francs Gehalt vem ReichSlande erhaltcn wollte, der aber sür Franlreich optirte, in einem Konkurrenzexainen iür eine deutsche Lchrerstellc in Frankreich gegen einen deutschen Mterammandcii unterlegen ist. Sarcch. ein surchtbarer Tcutichenfiesier, verlangt zwar nicht die Entfernung der Deutsche» von diesen Lehrstühlen, aber ein Verbot der Zulassung zn denselben, den», sagt er, die Deutsche», obwohl sehr gelehrt, haben nicht die erforderlichen Eigenschaften, um die Wissenschaften einen« Anditorinm von j»ngen Franzosen angenehm ober leicht begreiflich zu machen, außerdem sei cs doch imnicr be denklich, die Herzen der kleinen Franzosen, wenn auch nur lüi drei oder vier Stunden pro Woche einem deutschen Lehrer auszuliesern. Wenn man die Dcnlichen vorläufig nicht ganz entbehren Ivnne, so sollten sie sich wenigstens natnralisiren lassen müssen. Die Regie rung scheint daraus bedacht zu sein, »ich das Material an Lehrern für fremde Sprachen, namentlich fürs Deutsche, aus Franzosen heranznzichen. Sic bat zu dem Reinste mit dem Lehrerseminar in Küßnacht bei Zürich ein Abkommen geschloffen, wonach unter Gewälnung der Reciprosität sechs junge französische Seminaristen zwei Jahre lang dem lliiierriclit aus diesem Seminar folgen werden. Achnliche Verhandlungen sollen mit Manchester bezüglich des Stu diums des Englischen schweben. In keinem Jolle dürfen junge deutsche Philologen in Zukunft allzusehr auf Venvendung in Frank reich rechnen. Nustland. Der Ansmcnsch der T r u p p e n 7aus Warschau zu den Manövern veranlaßt den Korrespondeten der N.-Ztg. zu »vlgcnder Bemerkung: Besonders fremdartig berührt den DciMchen, der an die stramme Haltung unserer Kavalerie gewvlmt >»t, der Anblick der russischen Nciterschaaren. Schon »on Weitem kündigt sich ihr Herankommen durch ein merkwürdiges Durcheinander von Tonen an. Singend, lärmend und johlend, manchmal gewaltige Schreie ausstoßend, ziehen sie einher. Vor jeder Eskadron reitet ein Sängerchor mit einer Puppe, Nataska oder Natalie genannt. Die Puppe steht auf einem mit einen, Roßschweif versehenen großen Messuigring, der an einem lange» Stabe befestigt ist. Durch das Hin- und Herschwankcn dreht sich Natalie nach dem Takte der Musik, lvas für die ganze Gesellschaft ein unaufhörliches Vergnügen darstellt. Ein Vorsänger fängt einen der monotonen russischen Ge sänge an und der ganze Ehor sällt lantschrciend und pfeifend ein unter Paukcnschlag und Tamhourinaetöse. Die Pferde machen im Allgemeinen nicht den kräftigen Eindruck unserer Kavaleriepscrde- erfahrungsmäßig aber sind sie zur Ertragung von Strapazen unge mein geeignet und die Gewandtheit der Reiter ist eine ganz über raschende. Ein Blick aus die Mehrzahl dieser Reitergestaltcn zeigt' daß sie der europäischen Kulturwelt nicht angehören. China. Der Pariser „Temps" ist in der Lage, aus Grund authentischer Mitthcilungen die Stärke der chinesischen Streit- kräste zu bestimmen. Nach den von den Vicekönigen und Gou verneuren in Peking einaereichten Berichten müßte die chinesische Armee ans dem Fncdensstiße 389,000 Kombattanten zahlen; diese Ziffer «xistirt aber nur auf dem Papier. In Wirklichkeit ist nur etwa die Hälfte vorhanden, so daß im ganzen Lande kaum 185,000 Mann sich unter den Waffen befinden. Hierzu kommen die tarta- rische Armee, welche sich auf 160,000 Mann beläuft, von der 60,000 in Peking gamisoniren, während 100,000 Mann an der Nordarenze zerstreut sind und etwa 50,000 Mann, welche die mongolische Armee bilden und ihre Standquartiere ebbenfalls an der Norogrenze haben. Das Gesammteffektiv, welches der chinesischen Negiening in Friedens reiten zur Verfügung steht, beläuft sich also etwa auf 400,000 Mann. Besäße nun China ausreichende und rasche Beförderungsmittel uud Kommunikationen, wären die chinesischen Truppen zur Genüge aus- gebildet, wäre ferner eine wohlorganisirte Artillerie und Jntrndan- vollständia. Die Soldatm werden von den Gewerbtreibcnden ver achtet und die Offiziere sind den Civilmandarinen untergeordnet. Was ferner die an dm Nordgrenzen befindliche tartarische Armee anlangt, so würde sich die chinesische Negiening, abgesehen selbst von der großen Entfernung dieser Truppen, wohl hüten, dieselben nach dm südlichen Provinzen zu exvedirm, da andernfalls das ganze, von dm Tartaren durchzogene Gebiet geplündert werden würde. Wenn nunmehr gemeldet wird, daß die Chinesen mit beträchtlichen Streit- „Temps" rov' i, t etwa 24,000 reguläre Truppen sein wurden. Nur die letzteren sind mit modemen Gewehren bewaffnet, während die älteren Jahrgänge mit alten Flinten, Lanzen, Bogen »c. versehen sind. Da überdies in Tonking keinerlei Hilfsmittel vorhanden sind, so ist es schwer cr- wie sich die chinesische EN'cdstionsanncc im Felde behaup ten soA Im Hinblick daraus, daß keinerlei Gelegenheit zu Rcaui- sitionm mid Beutezügen exismte, sind zahllose Desertionen unver meidlich. Nach de» Aenßeningm der fremdländischen Instruktoren würde ie ein wohlbewaffnetcr, europäischer Soldat au» 15 Chinesen gerechnet werde» dürfen, so daß 8000 Franzosen bei Weitem hin- rcichen würde», dm Chinesen in Tonking die Spitze zu bieten. Da nun die Franzosen anßerdem über die Festungen, sowie über eine ausreichende Zahl von Kanonenbooten verfügen, können sic dm Ereignissen mit großer Ruhe entgegenschcn. Hierzu kommt, daß in den chinesischen Anmalc» die größte Verwirrung herrscht. Zwar sind dcvelbst große Vorräthe an Waffen untergebracht; nichts aber ist geordnet, so daß wiederholt Tnipveiiavthcilimgcn mit Rcming- tongcwchren, zugleich aber mit Snidcrpatronen versehen wurden. Tic chinesischen Vicekönigc sollen bei den Ankäufen in den letzten Jahren sür sich „skandalöse Vermögen" gemacht haben, indem sie ohne bestimmte» Plan der Centralrcgiernncz Waffe" tänsten, durch welche die Arsenale nunmehr nutzlos angesiillt wurden. Krutlltlon. ch Wüllner-Eoncert der D re» s, i g'sch e n Sing- Akademie, Back,'s Sale. Am selben Abend, cm dem im Resi- dcnzthsatcr ein neuer Direktor seinen Einzug hielt, verabschiedete sich im Eonccrtsaai ein anderer Direktor, der ui» Dresden-Muslkcr- Erziclmng hochverdiente Hoftapellineister Pros, l»r. Franz Wüllncr. Daß er auch als Dirigent der genannten Singakademie sein emi nentes mnsikpädagogiicheS Talent bestätigen würde, ivar nickt anders zu erwarten; daß er aber während seiner kurzen Dnigentickalk solck' glänzende Resultate erzielt, aus welche die „Drmßig'schen" stolz sein
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite