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- Erscheinungsdatum
- 1884-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188409141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840914
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840914
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-09
- Tag 1884-09-14
-
Monat
1884-09
-
Jahr
1884
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: wurd«. e immer erhalten tlge Ee- ter Bor- er dabei urthrilt« : S Mo- ig unter I erst 17 bestrafte NnubcS ategorl« er unter sei» und in flink- Nr. 11 he Ber- qrößcreü de» er- lbcrgab. „gstvach > Gelbe, enstrahe nnen rc. bc» aus keslilmle reserirte >e Ltalle ästrirteil ivelchein heutige, iviiidigc Jahre» Portion längere u enicr 'gen ist. vickmicr chen zu »aniiten eiin wir I. Mg. »klaffen lckstvkalc ratlieten sodann ik durch e. Ei» Anelur »inte er Beamten an» mit Porteure wie ein schweres i fesseln, es ihm, Leibes- sgcwalt, der An- kt, dom ionate» i seinen »denzu lvgenen mg ans rn, lvic zevlagtc itiehlich Käthe ch durch heraus 'ertrcteu se nicht mcr die IN Witt K.'S als ! Marie Gericht, rtgeheu, ise Bvr- in 8 IM bestrafte ''sanglich Kr.»»» >» - ise von eu von :chc Fn- lainerun lchncr nzciigcn dienen, n Ufern borenen t zahlen Arbeiter auf die Beweis, tcn aus chstags- on best ch nichts von der hmerzen cS Jahr l ist der our in'S sie letzte August; iffer an- stcin bei r wahrer lttnchnrr n einen rd. Im crgesclle n. Fast :fnnden: Jahren re sicher ider Ur- ttet nnd atronillc n Marie igenveise te begab mden im erblickte, »ig. Es - August allen, er lösen ae- ibmörver Courbet. »blenoor- hmc von Wien de« Munken nicht bi» an dt« Schiff« b«ransabren könnt««. t werde daher Matsou oor dem Ablauf oon z«hn , «erlafs«« können. Seaenthetligen Gerüchten aegrn- tz«r wird versichert, daß dt« Minist«« ttber die gegen Einna zu unternehmenden wetteren Operationen sich miteinander tm voll ständigste» Einvernehmen befänden. — Der „National" und die „Patrir" eiwähnen, jedoch unter allem Dorbrhatt, da» Gerücht, das, parallel mit dm in'» Auge gesabten »lilitllrischeu Overationen dtploinatilche Verhandlungen angeknüpst seien und dab dieselben einen dem Frieden günstige» Verlaus nehmen zu wollen fchimrn. Ein in M eudon in GegenwartdeSKriegSmtntsterü Campenon gemachter neuer Versuch mit dem lenkbaren Luftballon ist nicht geglückt, da rin starker Wind webte, wejchein der Ballon nur wenige Sekunden Widerstand leisten tonnte» auch konnte der Ballon nicht nach dem Platze, von welchem er aufgefahren war. zurückkehren, da dl» Schraube nach 10 Minuten den Dienst versagte Italien. Da« persönliche Beispiel de« König« von Italien, weicher mit seinem Bruder, dem Herzoge von Aosta. und mit de» Ministern DcpretiS und Mancint täglich alle Hospitäler Neapel» und last irden einzelnen Cholerakranke» besucht, hat zur Beruhigung der Bevölkerung, welche den König auf allen Wegen mit enthusiasti schen Danlbarkeito Kundgebungen begleitet, wesentlich beigetraacn. Ottenbar ist auch die Thütigkeit aus dem Gebiete der Gesundheits pflege tu Folge der Aiuveleilheit de« Königs eine viel gröbere, ge« rcgeltcre und energischere geworden, die Behörden eifern dem vom König gegebenen Beispiel nach, um dem Elend »ack Möglichkeit zu steuern. Die wiederholten Bitte» der Minister, sowie der Vertreter der Municioolllät und der Provinz, dab er sich nicht weiterer persön licher Gefahr aussetzen möge, bat der König mit Hochherzigkeit zu- rUckgciviesen. Die Königin war nur mit Mühe zum Verzicht aus den gleichzeitige» Besuch Neapels zu bewegen gewesen. Prinz Amadeus war auf die Meldung, dag der König nach Neapel reise, aus der Stelle, wie eS Hecht, ohne alles Gepäck, nur mit Stock und .Hut von Turin abgereist und hatte sich auf dem Bahnhol in Rom zum König gesellt. Als bei der Ankunft in Neapel der Präsident eines Arbeiterverein« den König mit den Worten »»redete: „Majestät. die Bürgersckiast Neapels ist dankbar,sür Ihren Besuch aber sie bitte t Sic, Ihr kostbare« Leben nicht der Gefahr anSzu- setzen," antwortete der König fest: „Ich werde Ihnen schon zeigen, wie ich e« schonen werde." — Worte, die mit jubelndem Applaus ausgenommen wurde». Vor der Abreise au« Venedig hatte Ider König Huiubert die Einladung erhalten, dem festlich zu begebenden Schlüsse der Kavalerlc-Felddienstührnige» zu Pordenone heizu- ivolnieu. Er hat darauf mit folgendem, durch da« „Diritto" vubli- zirte Telegramm geantwoitet: „Fn Pordenone ist Fest, in Neapel der Tod; ich gehe nach Neapel." Der Bürgermeister von Padua richtete an dcn Monarchen, den er aus der Durchreise aus dem Bahnhöfe bcgrüsitc. dir Bitte, sein Lebe» nicht in Gefahr zu setzen. Er erhielt die Antwort: „Ach, mein Lieber, wenn die Stunde kommen soll, so komme sie iniinerhin." — Seiten« der in Monza weilende» Königin ist dem König ein ihr zugegangene- Telegramm der Königin von England übersandt worden, worin dir letztere ihrem liefe» Schmerze über die Verheerungen der Eholera in Neapel und dem Wunsche eine« baldigen AushörenS derselben Auödruck giebl. — Dir Hälfte der vom König für dir Opfer der Cholera ge spendeten Summe von >'100.000 Lire soll zur Errichtung eine« Hospitals für die Kinder der an der Cholera Verstorbenen ver wendet werde», Egypten. Neber das Schicksal von Berber berichtet ein vom 0, August daliiter und von fünf wohlbekannten griechischen Kaiiflenten »nterzeichiieter Brief, in welchem die Ereignisse bei der Eiuimhilie dieses Ortes am 7. Mai geschildert werden. Die Schreiber sagen, das; der Angriff von 0000 Rebellen gemacht wurde und drei Tage dauerte. Säiimitliche BaschibozukS sielen kämpfend bis z»m letzten Mau», aber die EgNPter baten um Pardon und ergaben sich, T och auch sie und fast die ganze Bevölkerung wurden niedergcmetzclt; cs war ein schreckliches Blutbad, Beinahe die ganze Stadt wurde »iedeigebrainit. Die fünf Kanfleute erklirren, das; sie arg miß- haiidelt und ihre» Glauben abzuschwören gezwungen wurden: noch gegenwärtig stehen sie unter der strengsten Bewachuiig. Sie be fanden sich ohne genaue Nachrichten aus Khartum. Was die be absichtigte Nileztzedition der Engländer zur Befreiung Gvrdons in ,''Hartum anbelaugt, so wird aus Dongvla ein Fallen des Nils gemeldet, und eben damit werden aus'S Neue eine Menge Bedenken »egen das ganze Unternehmen laut. Man glaubt mir nickt an die Möglichkeit, eine Armee in Ruderboote» den Nil hinauf befördern zu könne». Das Klima werde für Kritische Truppen das Rudern geradezu »muögsich machen. Die Segel werden nutzlos sein, weil vom April bis Mitte November ein stetiger Wind stromabwärts treck t, Bon Ab» Hamad bis Berber, eine Entfernung von 80 deutsche» Meile», könnte kein Boot bei niedrigem Wasserstaiide jllomauslvärts gerudert werden, während die hoben Ufer es nicht znlassen, da» die Boote mittelst Taue gezogen werden. Der Trans port derselben zu Lande aber werde durch die Sonnenhitze, welche bic Boote zun, Bersten bringen würde, nninöglick gemacht. Alle d>eir Schwierigkeiten würden durch „einen Ausbruch von Kairo zur richtigen Zeit" vermieden worden sein. Jetzt aber sei es zu spät. Die „Dali»,New«" melden aus Kairo, da« sich der Lord North- lrook mit dem Khrdlve dabin verständigte, da« die britische Regie rung Willens sei, eine Anleibe von 8 Millionen Pfund Sterl. zu garaiitiren, wenn die Verwaltung des Moscheenvermögens unser englisch« Kontrol« gestellt wird. Bmerik«. In Clevclaiid. Ohio, fandJimWlabrlkvirrtel ein« Fe», erSbrunst statt, durch ivrlche mehrere Holzhvse, Maschinen- Werkstätten und anderes Elgcnthum vernichtet wurden. Der auS biomo Privatwohnhäuser» bestehende Tbeil der Stadt blieb un- verfehlt. Der angerichtet« Schaden wird aufl über 2 Millionen Dollar» veranschlagt. Zwischen der Regierung der AuSwanderungskommisslon und de» Agenten der Whiie-Star-Line und de» Norddeutschen Lloyd ist ein Abkommen verrlnbart wokden, nach welchem Einwanderer in Eastle Garden landen dürfen und dort untersucht werden, und di« genannten Dampfer-Kompagnien fick verpflichten, mittellose Per sonen, bestrafte Verbrecher und Geisteskranke zurückzrischtcken, oder die Regierung für die entstandenen Kosten zu entschädigen. den 11, September, Paris, stk. Heute früh ist der Eviiseilpräsideut glücklich zurückaekehrt, um am Samstag einen Mililsterrath abzuhalten, der über das Schicksal Chinas endlich entscheiden foll, denn mehr wie je drängt die öffentliche Meinung zur Einberufung der Kanniiem und verlangt schon «„geduldig das Ende der Feindseligkeiten mit China, um sich wieder der europäischen Politik zuzuwenden, denn an der Hand statistischer Tabellen suchen einige Zeitungen nachzuweisen, daß die Franzosen sich durchaus nicht für die Kolonisation eignen und selbst die armen Savvharden, Baske» nnd Bretagner es vorziehen, lieber Hungers zu sterbe», als sich in lernen Erdtheilen eine Heimath zu gründen; also würde Frankreich Kolonien sich erobem, ohne dafür Kolonisten zu finde», cs sei denn im Ausland, Dieses sürchten aber die Franzose» am meisten und gefährlicher als die Cholera dünkt ihnen die Etablirung sreinden Handels im Orient, und dcrvcrabtcheutcste, weil einflußreichste Kon kurrent ist Deutschland. Wir sehen deshalb auch die Zeitungen heute mit wunderbarer Einmüthiakeit all ihr Gift und Geifer gegen nns und die Projekte deS Reichskanzlers ansspcien und schleunigst oon dcn vor einigen Tagen gegen uns gehegten freundschaftlichen Gesinnungen Abstand nehmen. Sie ivende» sich wieder England zu und erklärt die.Nouvelle Presse", das;, sv lange »och ein Franzose niiier preusgscher Tyrannei schmachtet, so lange noch ein elsässischer Nebpsnhl oder lothringischer Krantkopf aus >svge»aii»tem deutschen Gebiet steht, an rin Zufammciiwirken mit den Erben des Macchiavel- lismils nicht zu denren ist und Frankreich die Pflicht hat, jeden 'Anderen als Bundesgenossen zu acceptiren, wenn cs einen braucht; doch da es keine Eroberungspolitik treibt, so kann es sehr gut allein stehen." — Ein Redakteur der „France" hat sich gestern nach Saint- Diö begeben, um Ferry zu intervieiven. Der Kvnseilpräsidcnt hat möglich, — AuS Tamatava wird gemeldet, daß die frcinzösi! Truppen Mahonoro bombardirt und besetzt habe». Admiral Miot bat Nekoanoszirungstruppen in da» Innere deS Landes geschickt. — Pie oppositionellen Abendblätter sehen in dem Mangel an Infor mationen seitens der Stegierliug und i» ihrer Abgeneigtheit, da» Volk über die Vorgänge in Chiua ausziikläre», plump« Wahlmanöver und fordert Eussagnae geradezu das Bolk ans, sie auch als solche zu benutzen und den Sturz des Kabuietö herbeizilsiilne». „daS sich mit allen Pestilenzen verbindet" und Nochesort geht in« „Jutra- siilgkant" natürlich, noch weiter: „Seht diesen feigen, zitternden Tyrannen Ferry! Er furchtet sich vor dem Volk, das er unterdrückt und macht den Höfen de» Hof rc. re." Die Art und Weis«, wie der radikale Führer neulich Re „Höse" weiter bezeichnet, ist »»möglich wiederzngelien und fordert er schließlich England auf, „das doch auch königlich aukgesrrssen wird", zu intervenirc», um das neue Hunnenreich zu verhüte». Wie Engländer über die Zusammenkunft der Monarchen i» Galizien denken, darüber giebt Ihnen folgende Mittbeiluug. die mir der hiesige Tnnes-Korrespondent privatim machte, Ausschluß: „Wir sind unfähig, uns zu freuen oder zu lamen- tiren über die Zusammenkunft der drei Souveräne auf rutsisch-pol- »ischein Boden. Es ist kein Grinid, anzuilkhineii, daß sie besonders gegen uns gerichtet ist, sie wird uns weder schaden noch nützen. Wir haben selbst die Schuld daran, denn wir haben in der letzten Zeit nichts actha», uuS eine der Mächte anaenehui zu machen. Umere Berbinviuigen mit den» Ausland sind bei uiiferem Premierminister weniger Von VerlMilftsgründcil als von persönlicher Verdorbenheit diltttt worden: er null uns nicht erlaube», die Locthecle natürlicher Freundschpst zu genießen, aber er hat es bis jetzt auch noch nicht erreicht, aus unseren natürlichen Feinde» unsere Freunde zu machen. Wir sind bis istzt durchaus nicht in dcn besten Beziehungen zu Frankreich, wiu-rend Rußland, mit dem unsere Regierung so viel Ursache hätte, im Einveistäiidiliß zu handeln, offene Demonstration gegen linS macht und die Freniidfchast sür zwei Mächte nicht ver hüllt, deren Sbinpathien zu verscherzen, unsere Regierung sich alle erdenkliche Mühe gegeben hat. Doch sind wir weit enstemt, die Situation als „sormickadlv" cinziischeu, denn >ve»n England keine Jrcimde hat, so ist die einzige wirklich bestehende Flell„dichast auch »iir die zwischen Dentsckilairo und Oesterreich, der Nest ist loathoi -mä z'Ninolia, Rußland beabsichtigt sicherlich nickt die Bortheile, welche es durch die Liebenswürdigkeit des englischen Kabinets in Eeiitralasie» erlangt hat, aufzuaeben: hingegen das englische Bolk durchaus keinen Grund hat. i» Enthusiasmus für den Zaren weder in Warschau noch in Skierinewicr anfzngeheii, den Vertreter des uns noch viel ttiismupathisclierenAbsolutisiililS. als dir radikale Be wegung. welche die drei Monarchen dort Niederschlagen wollen. Uns selbst wird Bismarck nicht schädigen wollen, oder richtiger nicht können; bis er so weit sein würde, wird er nicht ».ehr sein — und er hat leinen Nachfolger." — Man liest in der Zeitung „Paris": Es sind augenscheinlich sehr viele Engländer auf dcn chinesischen Steamern, die wahrscheinlich ans die gegen »ns geschickte» Korfarc» Übergehen werde». Wir machen daher unsere 'Nachbarn aufmerksam, daß die BezrichiiuiigSbriefc (lottros ao mar,,uv) vernichtet sind, schon IM durch den Vertrag von Paris und dann durch die Erklärung der sieben Großmächte vom 10, April IO"7, welche seitdem von 38 Regierungen, mit Ausnahme der Vereinigte» Staaten, anerkannt ist. Daran- folgt, dciß jeder Fremde, jeder Engländer z, B-, welcher uilter der Beina»nu»g eines chi>rrsischc>i Korsaren gesunden wird, wie ein Seeräuber von unseren Marinem behandelt werden soll und das Schicksal aller Piraten erleidet, d, h, am Mast unserer Schisse aiisgehäiigt oder erschossen zu werden, nach Wahl des französischen Befehlshabers." Der „Soleil" meldet: „Ein Brief aus Tient-Tsin kündigt au, daß fast alle englischen Arseiialarbeiter in Kimi-Gonan vom englischen Konsul angewiesen sind, ihren Dienst zu verlassen, da er nicht für ihre Sicherheit bürgen kann, ebenso ist dir Melir- zahl der englischen Matrosen in die Stadt zurückgekehrt, da sie sich trotz der aiigebvteiien doppelten Zahlung weigerten, gegen Frankreich u kämpfen. Der Kapitän Lang hat aus denselben Gründen seine ' K> Demission vom vmiiiaiido des unter dem direkte» Besi >-Hu»g- in dieser Unterhaltung auSgeip,. weder von Frankreich, noch von zur Einberufung der Kammer vorhanden sei, das Volk solle sich bc en, daß no> Mna erklärt ch kein Krieg formell >ei, „also kr»« Grund ruhigen und de» Dcputirten auch etwas Erholung gönnen; es fehle der Negierung nicht an Geldmitteln noch Truppen, ui» dir Angelegen- licit drüben >o weit, wie beabsichtigt ist. zu führen. Ehina bereitet sich zum Kriege vor, Frankreich thut eS auch, doch sei dies noch nicht geittiaeiioer Gruiiv sich zu allarmircn; wir leben eigentlich iiiilner im bewaffneten Frieden, wenn nicht gegen China, so gegen eine andere Macht. Die Beziehungen zu Deutschland nnd England seien ausgezeichiiet, tvenn auch von keiner Allianz die Rede sein loiinc mir einer dieser Mächte, eben so wenig wie aber auch bon keinem Zeuvürsniß: das sei ein Federkrieg, dcn der Ministerpräsident aiiirichtia bedauere rc. Diesen Aeußerungen geaenüder meldet der „TeiiivS", daß die Einberufung der Kammer doch wohl am 6, Okt„ also ti Tage vor dem gesetzmäßigen Datum, stattsinden wird. Die Minister sind sänimtlich mit Ausnahme des »och leidenden Waldeck- Rvusscau in Pari» und keine andere Lösung der schwebenden Frage :fehlLi< Chang's stehenden Nvidgcschwaders gegeben. Viele Deutsche hin gegen haben ihre Dienste China angeboteii." — Der „Figaro" von heute früh meldet, daß die Ezknijerin Eugenic nach Schloß Ameu- berg von Karlsbad abgereist sei, und daß daselbst eine Zusammen- kunst mit dem Prinzen 'Napoleon, der in Billegicitnr in Prangins ist. stattsinden wird. Man nimmt a». daß der Zweck dieser Zusammen kunft ist, einen Fainilienrath eirrzuberufen, nm sich Über den Fall de- Prinzen Viktor auüzusprechen. Prinz Napoleon will, daß sich diese Angelegenheit definitiv vor Rückkehr des Prinzen Louis, der am 5. November sein Einjähria-Freiivilligen-Jahr beendet hat. erledigt. — Der König und die Königin von Belgien werden von Lacken aus zuin Besuch auf Schloß Eu erwartet, sobald die Gräfin von Paris wieder heraestellt sein wird. — Heute ereifern sich alleMorgeu- blätter über die verlodderte französische Mtlitärwirthschalt, denn der „Telegraph" brachte vorgestern Abend die höchst sensationelle Nach richt: „Es ist keine Fälsch,i» " ' solidem eine traurige Wc stittigt: di« Compagnien „ , ^. nur ungefähr 15 Proz. des etatsinäßiaen Bestandes, ca. M Mann! I I" Jeder weiß, ans welch'hohen Quellen diese Informationen geschöpft sind und welchen Glauben sie verdienen nnd hat diese geringe Zahl auch nicht verfehlt, den Oberbefehlshaber zu beunruhige», denn in seinem letzten Tagesbefehl sagt er: „Wir haben eine ganze Klasse und die Hälfte unserer Unteroffiziere verloren," Und der Rest? — Denn die elngestcmdene Ziffer ist 30, die gesetzmäßige 85. also bleibt noch iinnrer ein Unterschied von 55 Mann, von denen blos 30 zur fortaeschickte» Klasse gehören dürfen — wo bleiben die 85 anderen k Darüber kann Niemand Auskunft geben, denn in den Jcmnralrn sind sie als bestehend gebucht. Man sieht, wie die Inter essen der Vertheidiaung. von denen Kriegsuiinister Canwenon so viel spricht, geführt werben 30 Active und 190 Reservisten diS« voniva... das ist Alles, was bei dem Plötzlichen Ausbruch eines Feldzuges den Bestand einer Kornpaanie anSmachen würde! Diese Zahlen sprechen laut genug, daß das Volk sie hört. — Wer will noch behauvien, daß die Verwaltung Tvnkinas langsam eingerichtet wird ? Noch ist das Land nicht erobert und schon hat die Regierung die Gründung einer offiziellen Zeitung dort vorgeiwmmen und Gerincr-Baillrere, eheni. Munizipalrath von Paris, mit dem Posten des Chefredakteurs betraut. Derselbe sanimelt seinen Stab und wird sich sofort nach Shanghai begeben. — Die Budgetkommission hat noch daS Budget deS Ministeriums der schönen Künste und des Aeußeren einer Prüfung zu unterziehen. Bis jetzt echebt sich die Zahl der gemachten Ersparnisse aus 69 Millionen ungefähr. Die Reduktionen. welche voraeiiommen werden sollen, sind nur sehr gering und kann man die Totalsmmne der Ersparnisse aus 70 Millionen angeben. Unter diese» Verhältnissen ist es leicht begreiflich, welches Interesse die Kundaeblma des Fiiranzminlsters nnd des Eonseilpräsideiitcil haben wird. Man vernchert, daß die Majorität der Kommission darauf besteht, daß Ferry sich über die Fmciiu- oprationen in seinem Ressort ausspricht und was er zu thun gedenkt, um nickt nur das Defizit von 1885 zu decken, sondern auch das von diesem Jahr, von dem in kurzer Zeit die Rede sein wird. — Fürst Äorontscheff - Karsakaff, tvelchcr mit einem eiaenhändiaen Schreibe» des Zaren an die Kaiser von Deutschland und Oesterreich von Warschau aus nach Berlin resp. Wien gereist ist, wird hier in dcn nächsten Tagen erwartet. — Die Eröffnung der Eisenbahnlinje von Bvne nach Tunis ist der Quarantäne halber anfaeschoben worden. Man sagt, daß Ferry, Herison und Waldeck Rousseau sich dieserhalb dorthin begeben würde», um die tunesische Kolonie gleich zeitig zu besuchen. Aevtlletou. s Heute tritt Frl, Förster zum ersten Male als Alice in .Roben der Teufel im Hostheater aus. Sicherlich wird die Meyerbeer'sche Glanz- und Prachtoper ihre alte Anziehungskraft auf das Opcrnpudlikum bewähren. 's Im Refiden»Idealer finden heute tSonntaa) zwei Vorstellungen statt: Nachm. 4 Uhr wird die lustige Posse „Die Näherin" ausgcsührt, wobei unserer beliebten Lina Bendel Gelegen heit geboten ist, sich in einer ihrer Glanzrollen zu zeigen, und Abends 7'/< Ulir di« Operette „Nanon" von R. Tcnöe zum erste» Male wiederholt. 's Ter gestrige Theaterabend brachte in Dresden überall recht volle Häuser: in der Oper Tristan und Isolde — ausvcrkanst; ini Alberttheater die Eröffnungsvorstellung der Winter- saisvn mit Nelly — beinnheansverkauft: i»> Rcs>de»zllieciler die l. Äor- stetlnng unter Steiner's Direktion uild zualeich diejenige der Novi tät 'Nanon — ausverkaust. Auch daS AvschiedSkonzerl zu Ehren Wüllner's war zwar nicht „miSvcrkaust", aber gcravpelt voll. -s Der letzten Nanon-Borstcllung im Berliner Äalhalla- Operctten-Theater. der dreihundertstel,, bat auch Kaiser Wilhelm beigewohnt und den hervorragenden Darstellern, insbesondere Frl. Erdöstz und Herrn Link, lebhaften Beifall gespendet. —— Sonoras a« 14. 8-pkwvar 1884 st Heute lSonntag) kommen in der Katholischen Hofkirche zur Aufführung: Missa von Beethoven, „Ars Llarra" von Cheru- bini, „Lanbate von Mozart, Vesper sür 8 Stimmen von Kretschmer. 7 Leute dsrigirt Herr Pro,. Dr. Wüllner zum letzten Male die Kirchenmusik in der Katholische» Hvskirche und beschließt somit seine mclmährige rühmenswerlhc Wirksamkeit, wetzhe von großem Einfluß ans die künstlerischen Leistungen >» der Kilchemnusik ivar. s-.Der egyptische Khkdive, welcher der Znmpa Vorstelluiig beiwobnte. hat sich, wie uns nachträglich aus zuverlässigster Quelle niitgetheilt wird, sowohl über die Musik der rettenden französischen Oper als über die Äcfauinitansführnug Herrn Gras Plate» gegen über außerordentlich beifällig ausgesprochen. Speziell machte der Khedive Letzterem sein Kvinvliineiit, daß die Hosbühne einen so aus gezeichneten Baritonistc» („bariton tröa bvau, m.^'lickigak'!") besitze. Diese Mittheilung wurde Herrn Vnlß von Sr. Ezeellenz Herrn Grafen Plate» selbst übermittelt. s- Repertoire der Kgl. Hostheater. Altstad t. Sonntag: Robert der Tcust'l. (Ans. 0,7). Montag: Die Räuber. lAnf. 0»7). Dienstag: Undine. Mittwoch: Kaiser Friedrich und sein Soli». Doliiierttag: Triftair und Isolde. (Ans '/«7). Freitag: Teil. (Schausp.)- (Ans. ' 27). Sonnabend: Philcmon und BaueiS. Sonntag: Loiiengri». — Neu st adt. Sonntag: Cr hat etwas vergessen. Nell». Dienstag: Die Bekenntnisse. (N. e.) Ein alter Kommis. (N. e.) Donnerflag: Nelly. Sonnabend: Die Betcniit- nlssc. Ein alter Kommis. Sonntag: Ci» geadelter Kaufmann. (N. c.). 's DaS Leipziger Stad l thc a te r bereitet eine inter essante Opern-'Novität „Gudrnn" von Klughardt zu eine baldigen Aufführung vor. Später werden „Tristan und Isolde", die melvdic reiche Oper „Der tzaideschacht" von F. v. Holstein nnd E- Nemecle's „König Mailsred" Nachfolgen. Die Oper ist überhaupt in Leipzig zu großer Blüthe gediehen, da der rührigen Direktion vortreffliche Kräfte: die Damen Moran-Olde», Slamer-Aiidriesseii und Jahns, welche Letztere nunmehr auch ans bedeutende dramatische Partien ihr Repertvir erweitert hat, die Herren Schelper, Lederer, Grengg u»d Köhler, zur BersUgliiig stehen. Außerdem ist eine Viewer sprechende Kraft in Herrn Perron für Barltoiiparlicn gewonnen worden. Was das Leipziger Theaterorcheslcr unter der vorzüglichen Leitung des Herrn Kapellmeisters Arthur 'Nilisch zu leisten vermag, ist überall lniireichend bekannt nnd oft mit Recht gerühmt worden v 'Nach viennoiiatlicher Abwesenheit ist am Donnerstag ld. II. d.) Frau M a te rn ci, die in Amercka nnd Ba»renth ihren Künstler rühm erhöhte, im Wiener Hosopernlheatcr als Elisalulh in „Tann Häuser" wieder ausgetreten. Ter Theaterzettel brachte den Name» der Künstlerin in fetten Lettern gedruckt, was aber nicht etiva als eine rarte Anspielung auf das noch viel stattlicher gewordene Aeußere der Primadonna allszusasseii ist. ES sollen nämlich in Zukunft die Namen aller Derer, die nicht in ganzjährigem Kontrakte, sondern imr in eincin melirmoiiailicheii Gastspiel-Berliällniß zur Hosoper stehen, fett gedruckt werden. Ter Tgiinhäiiser-Aiissühriiiig wolniten der Kaiser Franz Joseph und der König Milan von Serbien bei. s Die Slranß'sche Operette „Das Spitzenlnch der Königin" geht heute im Berliner Plenen Friedricki-Wilheliiislädtcr Theater nach langer Pause wieder in Szene. s-Am 9. d. wnrde im Hostheater zu T ärmst »dt zum An denken an Heinrich Laube Schiller s „Demetrius" nick Lanbe's Er gänzung ansgesührt und damit die Schaiovielsaison eröffnet. 7 Woisgang Kirchbach in München hat ein neues senicres Lustspiel in 5 Akten, welches in höheren Gesellschaftskreisen spielt, bollendet und der Kgl. Generaldirektion des hiesige» Hof theaters eingcreicht. Ter Dichter hat den Titel „Der Menschenkenner" dafür gewählt. Ein wahrer Krebsschaden des Biihneiiweseiis ist die auf Be stellung schlagfertige Claguc. Mehr noch als anderswo wurde die Ansdriiiglichkeit der Elagcnre »in letzter Zeit in Wie n lästig. Deshalb hat neuerdings die Gencral-Jnteiidaiiz des Hvfvpernthcatcrs an säinmtliche Mitglieder desselben ein Reskript erlassen, in welchem die Aufforderung enthalten ist, dem maßlosen Treiben der Elague Einhalt zu thun. Das Nebel war in solchem Grade gewachsen, daß endlich das zahlende Publikum gegen das bezahlte heftige Opposition machte, was nicht ohne Schade» für die Auftraggeber der Elague abgehen koinlte. Hoffentlich hat der Erlaß der Intendanz, welche die „Würde der Hosbühne" gewahrt sehen möchte, guten Erfolg und findet außerdem noch anderswo Nachahmung. f Der vortreffliche Bassist Herr Biberti, bisher Mitglied des Berliner Krvll'schcu Theaters, ist aus 3 Jahre unter günstigen Be dingungen für die Kgl. Hosoper in Berlin engagirt worden. 's Frau Marcella Sembrich ist von hier nach Wim gereist, wo sie bis zu ihrer Kunstreise nach Paris zu bleiben gedenkt. f Einem ZcitungSrevorter inBerlin wurde aus Scherz uüt- aetheilt, daß Alb. Niemann von dem amerikanischen Kapellmeister l)r. Danwosch sür die Deutsche Oper in Newuork engagirt werden würde. Diese Ente durchflog binnen Kurzem sehr viele Blätter, bis es sich berausstcllte. daß ein Spaßvogel der Erfinder der auf fälligen Nachricht gewesen. v Das bis jetzt mir in einigen Hauptstädten Deutschlands aus gestellt gewesene Kolossalgemälde von Ch. Giro» in Paris „Zwei Schwestern" wird noch im Laufe d. Dl. im Ausstellungs- gebaude aus der Brühl'schcn Terrasse ausgestellt werden. -j- Der sür die Kirche zu Neustadt bet Stulpen bestimmte Altaraufsatz war nur einen Tag ausgestellt und so dem Publikum kaum Zeit gegeben, das Wert kennen zu lernen. ES ist die« um so bedauerlicher, als dieser aus einer hiesigen Werkstatt hervoigegangenc Ktrchcnschmuck durch seinen Kuiistwertl, eS wohl verdient hätte, in größeren Kreisen gesehen zu werden. Dieser Auf satz, nach einem Entwurf des Äaurath Morckrl, ist dreitbcilig, in gordischem Styl und durchaus an» Eichenholz geschnitzt vom Holz bildhauer Trache. Der mittelste Tlieil ist von einem Relief erfüllt, nach einem Modell von Nassau, die Bedeutung des Abendmahls durch eine Gruope dargestellt, die sowohl in Erfindung wie in der Ausführung nicht nur tadellos, sondern auch geistreich zu nenne» ist; die beiden Settentheile sind mit Ornamenten geschmückt. Zu beiden Sellen des Mittelgiebels befinden sich die Figuren des Johannes und der Maria nach einem Modell deS Bildhauers I. H. Bäumer, darüber thronend der gekreuzigte Heiland, auS schnee weißem Ahornhol» in Obcrammergau ausgeführt, eine Figur, die bedauerlicher Welse durchaus nickt kunstwerthig auf dem Niveau der übrigen Arbeiten steht und wohl auch hier, ohne Rücksicht aus die geringen Mehrkosten, hätte geschaffen werden sollen. Doch ist im Groben und Ganzen daS Werk als ein tüchtiges, unserem heimischen Kunsttzcwcrbe Ehre machendes zu bezeichnen und von der gesunden Entwickelung desselben wiederum Zeugniß abgebend. Gleichzeitig mit dem Altaraussatz. und zwar sür dieselbe Kirche bestimmt, ist eine Kanzel ausgestellt, die in gleichem Style, an den vorderen 4 Seiten die Attribute der 4 Evangelisten, in schwerem Etcdrnbolz gleichfalls von Trache geschnitzt, zeigt und in jeder Be ziehung sich den, elfteren Werke würdig anschiießt. -s Herr Direktor Julius Hosmann aus Köln wird im November in Berlin ein großes Konzert veranstalten, bei welchem Herr E. Goetze, der in der Reichshauvtstadt hochbeliebten Tenorist, und einige bedeutende Jiistrumentalsolisten Mitwirken. -j- AIS ein Wunder der Telepbonir ist es zu betrachten, dab gegenwärtig die Musik tm großen Brüsseler Overnbause telephonisch durch de» Tclearapheiidraht noch der Kgl. Residenz in Ostende übertragen wird. Die Musik wird in Ostende ziemlich dentlich gehört. Das dabei angewandte System ist von Herrn Ryffelbcrghe erfunden. ff In der neuerdauten Kirche zu Stadt Wehlen wurde am vorigen Mittwoch die schöne, vor Kurzem von Herrn Hoforgei- baucr Fehmlich gebaute Orgel durch Herrn Oraelvirtuos Paul Wenzel vor einem cingelabenen Publikum erprobt. Alle Hörer waren von der prächtigen Tonsülle, von de», Klange der einzelnen Register, der von der guten Akustik bestens unterstützt wird, und von dem ganzen Werke hoch befriedigt. Der Vortragende Virtuos, Herr Wenzel, welcher auserwählte herrliche Kompositionen von Bach, Thiele. Liszt. Merkel und Aug. Fischer mit begeisterter Hin gabe und mit Präzision spielte, verstand «S auch, die Vorzüge deS Instrumentes in Helles Licht zu stellen. ff Wir erwähnten vor einigen Wochen, daß der Er-Redacteur der Germania, PaulMajunke, ein Buch unter dem Titel „Geschichtslügen" erscheinen lassen würde. Dieses Buch ist nun vollendet und wird demnächst bei Schöningh in Paderbom erscheinen. * Eine Sängerin der Großen Oper in Paris, die sehr schön ist, aber schleckt singt und darum die Augen des Publikums mehr ergötzt als die Ohren, erhielt cincs Morgens ein prachtvolles Bouguet von eine», Besucher der Oper, der stets in einer der vor deren Logen sich befand und von dem sie oft unzweideutige Zeichen seines Mißfallens hatte wahrnchmcn müssen. Das Bouquet war von folgendem Billct begleitet: „Mein Fräulein! Endlich kann ich Ihnen von ganzem Herzen meine Huldigung darbringen: ich bin taub geworden."
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