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- Erscheinungsdatum
- 1884-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188408237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840823
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840823
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-08
- Tag 1884-08-23
-
Monat
1884-08
-
Jahr
1884
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slr. «»« - zwffchen di» Schranken aerietb. worauf der Wagen umstürzte.da» Krsnprinzenpaar herauSfir! und der Kutscher, sowie der Leibjäger Bocke geschleudert wurden. Der Kronprinz erlitt an der ' dschürf! rechten Hand"eine leichte tzauta! tung nz erlitt die Kronprinzessin kam mit dem Schrecken davon, während der Kutscher einige Hautab schürfungen erlitt. Da die Pferd» stehen blieben, trat »rin weiterer Unfall ein. Das Kronprin»»npaar fuhr dann in einem anderen Wagen fort. Die Ausführung des Planes, 4 österreichisch-ungarische Krieg! schisse zur speziellen Berücksichtigung der kommerziellen Fnterrss, zu entsenden, steht unmittelbar bevor. ' vrvetten „Helgoland". „Aurora' Übrung des Planes, 4 österreichisch-ungarische zicllen Berücksichtigung der kommerziellen I steht unmittelbar bevor. Ende August verlassen dir «v.v-.«,. „Helgoland", „Aurora", „JrundSberg und „Saida" den Erntralliasen Pola mit Instruktionen zur besonderen Wahr nehmung der handelspolitischen und konsularischen I ' In Folge der angeordneten zehntägigen Quarai Znt,reffen. Quarantäne für dle Provenienzen aus Italien wird die Paffagierlinie Triest-Venedig und die Fahrt Zara-Ancona bis auf Weiteres eingestellt. Frankreich. Nach längerem Zögern hat der Kriegsminister nun doch beschlossen, auS Rücksicht auf die Cholera-Epidemie die ManöverdeS 17. Armeekorps bei Toulouse unter General Lewa!, al denen diese- bestellen, die fremden Offiziere, weiche dazr den eingeladen, den Manövern deS 4. Armeekorps bei (Departement Sarthe) beizuwohnen. irre beiwohnen sollten, abzu dazu kommandirt sind, wer- Le ManS Die „Aaence HavaS" veröffentlicht folgende Note: Trotz des der chinesischen Regierung fortdauernd bewilligten Aufschubs und trotz der Mäßigung der französischen Unterhändler hat das Kabinet von Peking definitiv jede Genugthuung für den Berrath von Langion verweigert und seine Bevollmächtigten von Shanghai zurückberufrn. Dir französische Regierung mußte deshalb der chinesischen Regierung «inen letzten Aufschub vorschlagen. Der Gesandte Patenütre erhielt den Befehl, dem Tsungli-Mm (auswärtigem Amt«) das Votum Parlamentes zu notificiren und deS französischen Parlamentes zu notificiren und gleichzeitig zu er klären, daß di« Entschädigungssumme definitiv auf 80 Millionen festgesetzt und in 10 Fahren zahlbar sei und daß. wenn innerhalb 48Stunden der Tsungli-Aamen sich nicht endgiltig entschieden habe, der Admiral Courbet beauftragt werden würde, die erforderlichen Maßregeln zu ergreifen, um Frankreich die ihm zukommende Ent schädigung zu sichern. Der letzte Aufschub lief am 21. Aua., um 1 Uhr Nachmittags ab. Botschafls-Secretair Semalls mußte deshalb sofort Peking verlassen, um sich Patenütre in Shanghai anzuschliehen. Im Laufe des Tages suchte der chinesische Gesandte eine Audienz bei Jerry nach und erklärte, er habe von dem Tsungli-Namen Befehl erhalten, auf seinen Posten nach Berlin »urückzukehrrn. Li-fong-pao verabschiedete sich von Jerry, welcher ihm sofort feine Pässe zustellen ließ. Spanien. A bet Aus Pamprluna wird gemeldet, daß letzten Sonn- der Anwesenheit deS Königs Alfonso einige dreißig nam- haste frühere Karlistenchefs sich eingesunden, den König um eine Audienz gebeten und die Versicherung ihrer nunmehrigen treuen Anhänglichkeit und Ergebenheit dargelegt haben. Schweiz. Ein großer Luftballon, der am 18. d. M. Abends um 5 Uhr in Ouchy aufaestiegen, wurde oberhalb Romont (Kanton Ire ibnrg) von Flintenschüssen überrascht. Trotz der Signale der Luftschiffer feuerte man 6 Schüsse auf den Ballon ab. Der Ballon, welcher 600 Mir. über der Erde schwebte, wurde darauf seines Ballastes entledigt und hob sich in eine Höhe von über ttOOO Mir. Infolge eines von einer Kugel gebohrten Loches ver lor er jedoch sein Gas und sank bei Orsonne (an der Sarine) nieder, ohne das; ein Unfall voraekominen. Daß die italienische Grenzsperre der Schweiz gegen über reine Vexation ist, steht heute außer Zweifel So ist in bündtnerischen und tessiner Blättern zu lesen: Man könne jetzt mit einem Trinkgeld von Ir. 5—10, ohne die Quarantäne durchzu- macpen, über die Grenze gehen, wahrend man früher 50—lOO habe zahlen müssen. Diese billigen Preise, die vielleicht noch weitere Reduktion erfahren werden, habe man wohl der Konkurrenz zu ver danken, welche in diesem Punkte die italienischen Grenzwächicr den Schmugglern machen, die sich natürlich auch mit der unerlaubten Beförderung von Menschen befallen. Ruhland. Gegen den Gendarmerie-Obersten Katansky in Odessa wurde von der Tochter eines KausmannS, Namens Ka- liuShnaja ein Mordversuch gemacht; dieselbe feuerte auf den Oberst mehrere Revolvcrschüsse ab, welche indessen fehlgingen. Die Ver brecherin wurde verhaftet. England. Der verstorbene Herzog von Wellington (der Sohn des großen Heerführers) hat niemals, lveder als Staatsmann noch als Soldat, sich hervorgethan und selbst seine Anhänglichkeit an die konservative Partei war mehr formeller Art. Sie beschränkte sich daraus, daß seine Gemahlin, wenn ein konservatives Ministerium an der Spitze war, als Obeckiosmeisterin der Königin fungirte. Auch an größere» philanthropischen Unternehmungen dethciligte sich der Herzog grundsätzlich nicht, wenngleich er im Stillen eine umfasseiche Wvhilhäligkcit übte. Seine Jugend war eine ziemlich stürmische und bei einer Reise im Orient brachte ihn ein Abenteuer, welches er in einem Harem suchte, in nicht geringe Gefahr. Die Kmrdc davon gelangte nach London und lange Jahre großer Bestimmtheit behauptet, daß » lange Jahre hindurch wurde nut :s; er damals eine grausame Strafe lcher eine direkte Vererbung seines erlitten ; dies ser der Grund, welcher eine direkte Vererbung sei Titels zur physischen Unmöglichkeit gemacht habe. Die Geschichte kam schließlich den» Herzog, welcher ei» großer Freund von Anekdoten wgr und sich mit einer witzigen Erzählung derselben fast ebenso eifrig als mit Winslipielen zu befassen pflegte, selber zu Ohren. Sie amnsirte ihn so sehr, daß ihm vor Lachen die Thränen in den Augen itzinden, und er wollte wissen, ob die Leute denn wirklich an die sochk glandlen. Ais dies bejaht wurde, mußte er von Neue», laut auslachrn und erklärte dann nut unverkennbarer Aufrichtigkeit, daß die Geschichte munden sei. Allerdings sei er einmal in Gefahr gc- rathen, aber die Folgen seien nicht so ernstlich gewesen, wie die Leute glaubten. Wenn er auf seine» Vater zu sprechen kam, so er zählte er mit Stolz, daß dieser immer erklärt habe, die Preußen ballen die Schlacht bei Waterloo gewonnen: offenbar dachte er dadei, daß dicie Erklärung dem „eisernen Herzog" ebenso viel Ehre mache als der Sieg selbst. Der Verstorbene hinterläßt keine direkten Nachkommen', und Güter und Titel vererbe» sich an den ältesten überlebenden Sohn seines Bruders, den Oberste» und Abgeordnete» Henry Welleslen, welcher der konservativen Partei angehört. Amerika. In Ameuka scheint daü -H enken viel verbreiteter zu fein, als in der alten Welt. Wenigstens berichtet der „New- Pork Heraid" vom l. August über nicht weniger als acht reguläre -Hinrichtungen durch den Strang, welch« an diesem Tage in ver schiedenen Tbcilrn der Union statiaesunden haben. In Neivyork leibst wurde ei» Neger Namens Alexander Jcsserson gehenkt, der zwei Menschen ermordet batte. In Scotlsboro, Alabama, büßten an demselben Tage drei junge Männer, George Smith und George und Ajbbcrr» Hughes, eine Reilic von Brandstiftungen, die sie begangen batte», um in der Verwirrung zu raube», am Galgen. In Pme Muss, ArkansaS, ereilte zur selben Stunde das gleiche Schicksal eine» Mulatten, Frank Williams. Derselbe batte seine von ihm getrennt lebende Gattin aus freiem Felde erschollen, weil sic seinen Anschlägen aus ihre halb erwachsene Tochter «us einer früheren Ebe cntgegcngetrcten war. In Cambridge. Marnland, wurde gleichfalls am I. August der Neger Fccderick CephaS wegen cinrs an einer alleinstehenden Dame begangenen Raubmordes justifizirt. In derselben Situativ» befand sich in Edgcfield in Süd- Carolina ein Farbiger NamcnS Wilson Strpliench der wegen 87 Cent- feinen Reiscgenossen, eine» Hansircr, im schlafe ermordet hatte. In Huntington. Tenncffec, wurde am Morgen dcS I. August der Neger Charles Philipps gehenkt, weil er einen anderen Farbigen im Streite erstochen halte. Wie man sieht, sind uns die Amerikaner also auch im Punkte des Hängens bedeutend „über". Afrika. Der Ort an der Westiüste Afrikas, wo gleichzeitig mit der Aufhissuiig der deutsche» Fiegge am Kamerun-Fluß dieselbe aufgezogen worden, nämlich B imbia, liegt am Fuße deS Kamerun Pik. Der Kninerrin-FIuß ist einer der sog. Oclsiüsse, welche den größten Tlicii des von Wcstafrika ans verschifften Palmöles liefern. Der Export von Kamerun befielst hauptsächlich auS Palmöl. Palm- kerncn und Elfenbein, doch sind auch in der Umgebung Anbauver- süche mit Cacao und Kaffee gemacht, die ein gutes Rcmltat liefer ten. Der Handel deS Platzes ist von Bedeutung und sind daselbst zwei hamburgischc Häuser (die Firmen C. Wocrmann und Janffen L Thormälilen) und sechs bis stcbcn englische Häuser ctadlirt, von denen jedoch die beiden deutschen allein die größere Hälfte deS Ge schäftes in Händen haben. Eine deutsche und eine englische Dampser- tinie lausen den Platz allmonatlich an. Bisher üble eine größere Anzahl eingeborener Könige die Herrschaft über die gedachten Ge biete auö, welche jetzt aus deren ausdrückliches Ansuchen in deutiche Der französische Bicekonsul ist von Beduinen im Innern Arabiens getödtct worden, als er von Rabuk nach Redlid zurück- kehrte Nach Meldungen arw Assuan fällt d«r Nil fortdauernd. Nach Meldungen de« „Reuter'schen Bureau»" au» Mozambique ist unter den Eingeborenen am Zambesi ein allgemeiner Aufstand auSgebrochen; dt« portuatestsche Gtreittrast soll vollständig geschla gen sein; «S werden Verstärkungen von Europa her verlangt. — Aus der Kapstadt wird vom 2l. d. M berichtet, eine von Prä- toria ausgehende Proklamation melde, daß eine Republik der BoerS Im Zululand errichtet worden sei, das Zululand fei unter das Protektorat dieser Republik gestellt worden. Or1»-4)orv vom 20. August Paris w. Die verschiedenen Eonjekturen, welche die äußere Politik hervorbnngen, sind in dieser neuiakeitsannen Zeit der Hauptniihrstvfs der Zeitungsartikel und Boulevardaesvräche. Nach allen Richtungen werden die Minister und Bvtschasterreisen commentirt, man erwartet von ihnen eine ganze interne Umwälzung Europa's, eine Revolution des Friede,,.' zum Frieden, denn an eine daraus alle» Ernstes hervorgehendc Feindschaft mit England glaubt trotz der vielverjchrieeiien Persidie AlbionS hier Niemand. Man meint, daß im entscheidenden Augen blick John Pull noch ein demüthiges „Kater poeeavi" sagen wird und Frankreich den zweiten Platz bei der großen zu erwartenden Kolonisationskampagne, welche berufen zu sein scheint, das letzte Lustrnm unseres Jahrhunderts auSzusülle», von selbst willig e,n- ' hsvendiakeit, einen gemeinsamen st aber das sein ende Germanien. . ^ . a Elsaß-Lothringens nur seinen natürlichsten und berechtigtsten Gefühlen gefolgt ist, daß es die mit dem Blute so vieler tapferen Söhne erkauften Landstriche nicht dem wälschen Usurpator zurückgeben kann, daß das schöne Kaiserwort: „Auch nicht einen Schornstein" niehr wie je seine Existenzberechtigung hat, daß endlich Deutschland nicht ein Reich der Eroberung, sondern der friedlichen Weiterentwickelung, des ge sunden Aulturfortschrittes ist, die gegebenen Falles eine größere Ausdehnung über unsere politischen Grenzen gestatten, erheischt — das sehen die gierigen Raben, die jenseits der Vogesen herrschen und die Nimmersatten Wasservöael der Küste vonChelsea nickt ein. Das Straßburg-Standdild auf dem Eoncordienvlatze wird überragt durch das Denkmal am Niederwald und finde ich keinen Ausdruck, um das Hirnverbrannte d« Pariser Preßpolitiker zu bezeichnen, welche gerade in diesen hochdenkwiirdiaen Tagen auf oie Idee kommen konnten, Fürst Bismarck werde Lothringen für Anara-Peauenna hergeben. Wenn der fürstliche Reichskanzler, wie der „Temps schreibt, wirklich einen solchen Gedanken aus diplomatischen Gründen einen Augen blick gefaßt haben mag — was nicht anzunehmen ist — so steht er doch nicht allein, sondem das ganze deutsche Volk würde sich dagegen auflehnen, alle die 1,112.000 Mann, die 1870 in Wehr und Waste» standen, würden für die unabwendbare Besitzerhallimg des letzt errungenen, vor zwei Jahrhunderten blos durch elenden Berrath verlorenen Kronjuwels eintreten, kämpfen, wenn es sein muß sterben ! — Daran denkt hier aber Niemand und wohlfeilen Kaufes werden Utopien in die Welt lancirt, deren Märchenhastigkeit auf der Hand liegt. Gewiß würde ich mich nicht damit beschäftigen, dergleichen Xillucinatioiien zu referiren, wenn sie nicht leider einen großen Ein riß auf die hiesigen Verhältnisse und Anschauungen hätten. Das anzösische Volk ist gewöhnt, sich ohne Ueberlegnna von seiner Presse leiten zu lassen, dieselbe benutzt daher die ihr zu Gebote stehende Macht in solchem Grade, daß man sagen kann, sie miß braucht sie. und giebt sich den Anschein^ als ob die Ansichten von vielleicht """ Umstand zu leiden . ..... . . oie Ncvancheidce gepflegt wird. — „Dentschcnhctze a cnrtrance, die bisherige Politik; mm ergiebt es sich, daß aber Deutschland, un bekümmert um alle Schmähungen, seine ehrliche Friedenspolitik weiter verfolgt und günstige Resnltnte erzielt, hingegen in Frankreich sich ein Fiasko an das andere reiht. Die Nothwendigkeit der An näherung der beiden feindlichen Mächte tritt immer klarer, dringender zu Tage. Wie sollen aber die Herren Polemiker dies ihren Leiern begreiflich machen? So erfinde» Sie Umnöalichkcitcii zum — Ncber- gang; und da auf solche Weise iiir die Worte: Barbaren, Diebe, Ränder, Heuchler u. s. w. keine Verwendung wäre, deshalb richten sie dieselben an die englische Adresse. Wie sie dort ausgenommen werden, ist abzuwarten, ebenso wie die übrigen Folgen der Kaiser- u»d Kaiizlerentreviies. — Aus Thnan-Au wird vom li>. August ge meldet, daß General Guerrier mit seinen Truppen nach Hanoi zurück- gekehrt ist und seine energische Haltung, sowie die Geschicklichkeit vormLd«a SB» »I. Lvxvsl ISS« ck VeSver in der «rruzkirchr heute2Udr: I) Introduktion Fuge für Orgel von Franz Lachner2) „Danket dem Herrn, e. und giebt sich den Anschein, als ob die Ansichten von lOjjJournalisten die des ganzen Volkes wären. Aus diesem resultirt man auch alle Schwierigkeiten, unter denen wir leiden haben; aus ihm geht die Hartnäckigkeit hervor, mit welcher ich Dörfern von Annam angeschlagen. Auf dieser Seite scheinen dcm- ' ' für einige Zeit wenigstens, . wenn man de» in letzter „ nchrichten Glauben schenken will. — Die Mitglieder des französische» Eirkels in San Francisco haben 500 Francs, die der französischen Kolonie in Mexico 50,000 Francs und die Elsaß-Lothringer eben so viel an das Ministerium zur Unterstützung der nothleidkiiden Cholczakraiiken oder ihrer Hinter bliebenen geschickt AktliNeton. j Der „Tannhäuser" bewährte bei der vorgestrigen Aufführung im Kgl. Hosthrater seine alle Zugkraft wieder auf's Neue und hatte besonders durch die brillanten Leistungen des Frl. Malten als Elisabeth, welcher enthusiastischer Applaus und Hcrvonusc zu Theil wurden, des Herrn GudelmS (Tamiliäuscrl und des Herrn Äulß (Wolfram) große» Erfolg. Mil dem neuen Landgrafen, Herrn Jost, schien das Publikum durchaus einverstanden zu sein, gl Der tüchtige Sänger machte von seinen schönen Mittel» besten Ge-j j> brauch und repräientirte sehr würdig. Zu», guten Ensemble that auch Frl. Friedman» als VcnuS ihr Bestes, indem sie die sehr schwierige Gesangsausgabe möglichst exakt erfüllte, gur phrasirle und durch reine Intonation die Hörer erfreute, aber auch im Spiel, den Anlorderungen des Dickster - Komponisten nacbstrcbcnd. Verve genug entfaltete. Wegen deS Albcriscstcs beginnt morgen (Sonntag) die Aufführung von „Tristan und Isolde" im Kgl. Hostheater erst ui» 7 Illir. ck Residenztheatcr. Der amüsante Schwank „Rosa Dominos" von Delacour und Hciineanüi erfreut sich hier, obwohl die Frivolität der Maskenball- SouperS darin den Hauptinhalt der Handlung bildet, einer großen Beliebtheit, die sich auch schon bei trüberen Aufführungen bestätigte. Der größere Tiieil der Rollen wurde bei der vorgestrigen Aufführung. zu welcher fick, ein sehr und Fuge für Orgel von Franz Lachner; 2) dem, er ist freundlich", Motette für Chor und Solostimmen von Jul. Otto; 3) „Frohlocket mit Händen, alle Völker". Motette für zwei Chöre (Op. 25. zum 1. Male) von Georg Vierling. ck Für nächste Woche sind im Kgl. Hostheater aus das Reprrtoir gesetzt Sonntag den 24. „Tristan and Isolde", Montag uZops und Schwert", Dienstag „Undine". Mittwoch „Torquato Lasso". Donnerstag „Tristan und Isolde", Freitag „Viel Lärm um Nichts". tz In einigen Blättern ist das letzt hier am Kg> Hostheater gastirende Frl. Therese Förster vom KöuigSberger Stattheatec als Tochter des Herrn Dr. August Fröstec, früher Theaterdirektor in Leipzig, jetzt Societär des „Deutschen Theaters" », Berlin be zeichnet worden. Die Sängerin selbst aber hat bestätigt, daß sie mit Herr» Dr. Förster gar nicht verwandt ist tz Das Hostheater in Weimar eröffnet die Saiion am 0 September. Unter verschiedenen dort zur Aufführung bestimm ten Novitäten sind hcrvorzuheben A. Fitgetts „Hexe". Sardou's „Fedora" und Moser's Lustspiel „Der Salon-Tiroler". 1 Aus Bayreuth kommt die Kunde, daß die Verlobung des Fräulein Daniela von Bülow (Stieftochter Richard Waaner'S) mit Herrn Fritz Brandt in Darmstadt. dem Sohne und Nachfolger des berühmten Theatermaschinisten, aufgehoben worden sei. Herr Brandt hätte sich demnach schon zum zweiten Riale entlvbt. f In nächster Zeit wird Göthe's Faust am Pester Nationaliheater in nngariicher Svrache zur Änfsnhrnilg kommen. Die ungarische Ucbersctzung ist von Loczy, dem Verfasser des geist reichen Lustspiels „Der Kuß" ß Das neue Theater in Gens wird Mitte September mit Mnssenet's Oper „Herodias" unter persönlicher Direktion des Komponisten eröffnet werden. Kurz darauf kommt „Lohengrin" — aber mit französischer Textübertragung zur Aufführung. tz Aus den Reihen derMeininaer sind in den letzten Jahren verschiedene Kapazitäten ausgetreten und in Berlin engaguck worden : Herr Hellmuth-Brill»» und Herr Nesper am Kgl. Schäuspielhause; Frl. Havcrland, Frl. Bartoschek und Herr Barnay am „Deutschen Theater". Dieselben wurden einst von einem Theile der Berliner Kritik als mittelmäßige Begabungen im Vergleich zu den einheimischen Künstlern benrtyeilt — nun aber wird es wohl anders lauten, da sie aus Meiningern Berliner geworden. ck Frau Malerna hat mit der Direktion der Wiener Hof oper einen neuen Vertrag abgeschlossen, nach weichem sie sich ver pflichtet, jährlich vier Monate in Wien zu singen und an .Honorar für ihr jedesmaliges Auftreten 500 Gulden erhalten wird 1' Harte Worte über kunstwidriges Gebühren der Tcnvristen der Oper hat Richard Wagner in einem seiner Werte niedergeschrieben : „Aul unseren Teiionängem hastet vom Vortrage der gewöhnlichen Tenorpartien her ein völliger Finch, der sie uns gemeinhin nicht anders als niunäniilich, weichlich und vollständig energielos erscheinen läßt. Sie sind, unter dem Einsinssc und in Folge einer gewöhnlich geradezu verbrecherischen ('() Ausbildung ihres Ltiiiiinorgaiis, während der ganzen Dauer ihrer theatralische» Laufbahn so ausschließlich daran gewöhnt, sich nur mit den allerkleinsten Details der Gesangs- manicr zu befassen, ihnen einzig ihre Aufmerksamkeit zu widmen, daß sie ans der Bühne selten zu etwas Anderem gelangen, als ent weder zu sorgen, ob jenes <1 oder -V5 hübsch heranskoinmen werde, oder darüber sich zu freuen, das; das O-is oder -V gehörig „gesessen" hat. Neben diesen Sorgen und Freuden kennen sie gewöhnlich nichts als Vergnügen am Putz und das Bemühen, mit Putz und Stimme zusammen nach Möglichkeit zu gefallen, vor Allem um einer höhere» Gage willen." ck Die Altistin Fräulein Tenner, welche bisher zweimal im Kgl. Hostheater gastirte, is! heiser geivorde» und wird ihr Gastspiel deshalb wahrscheinlich einige Wochen linicrbrechcn muffen. ch Frau Adelaide Nisiori. die italienische Tragödin für Gastspicic. will nunmehr als englische Schaunneicrin austreten. Ihr erster englischer Versuch soll in Philadelphia am 10. Novbr. statifindcn. ch Die amerikanüchc Sängeun Emma Abbott hat einen Preis von 50,000 Dollars für die beste ,. patheti s ch c" Oper im Style von Flotaw's „Marlya" (!) ansgeietzt. Man muß gespannt sem, wie die Preisbcwcrber das Siyi-Pwbiem — Pathos ä la Flotow — lösen werden. ch In Lepke's Kunstausstellung zu Berlin zieht jetzt das neueste Gemälde von Meister Ludwig K u a n s die K nnsttrennde an. Es ist eine Genmzene von echt Kuaus'schem Humor und frischester Behaglichkeit, den ersten Ferienbesuch eines flotten Korps studenten im Elternhanse darstellend. Man siebt im Vorhose eines Bürgerhauses, das rechts mit seiner stattlichen Bogentbür und den grünen Fensterläden sieh hervvrhcbt, in der Mitte durch das Gitter- thor der Maner den Studenten eiiilrelcn. Tie freudig überraschte Mntter ist ihm entgegen gegangen und birgt ihr'Antlitz an der Brust des ingcndschviien geliebten Sohnes. Am der Steinbant sind ein Ruhekissen, ei» Arbeitstörbchen und ein Sfticisttumpf mit herabge- rolltem Knäuel, auch eine zu Boden gefallene Brille zu schauen, woraus die Hast der gIiicciichc» Mn!ter zu cetcnnen ist. Mit einem komischen Ausdruck des Schreckens betrachtet ein zarles blondes Mädchen, die Schwester des Hcimgctclnten, die Schmisse und Nar be» deS sriiher so glatten Gesichtcs. Auch die alle treue Dienerin sicht dabei, die dem jungen Herrn Spa;!crstock, Reisetasche und Schläger abgenommcn hat. Neben ihr stürzt deS Slndiv's großer Hund einer flüchtige» Katze nach. Ringsum wallet sommerliches farbenreiches Leben. Ilcberali reizt gediegene Detaillunst, wie sie eben Knaus am besten darznbieten vermag. s- Tee neuerdings mit dem Orden po>>r le nu'nto ausgezeichnete Professor Sch »per, dessen Goethe Denimal ais schönste monn mentale Zierde deS Berliner Tbiergariens die Bewunderung Aller cfunden, gehört entschieden zu den begabtesten unter den Bildhauern er Gegenwart. Berlin wird sich bald eines neuen Schaper'schen KunsiwcekeS, einer grvßariigen Bitten:» für die Zemgbaus-NnhiueS Halle, zu erstellen haben, da dieses Wert der Vollendung nabe ist. Für Eoblcnz hat er ein schönes Göben Denkmal hergesteUr. das jedenfalls in den näcistlen Tagen enthüllt werden wird, wenn nickst die ManöPer- spiclerin ganz anders, viel pikanter gedacht hatte, wurde von Herrn Guthertz virtuos verkörpert und Frau Carlsen repräientirte die ge strenge Gattin desselben urkomisch. Desgleichen ergötzte das Du- menil'sche Ehepaar. Frl. Meper verlieh der Frau Dumenil Belehrung durch Ergebnisse ihrer Erfahrung, die ein leider wahres Unheil j über Männertreu«! schärfte», nicht nur Nachdrücklichkeit, sondern auch elegante Diction und reizende» Humor. Der roniinirte Panier Bonvivant Duiiicnil ist für Herrn Alexander eine Rolle, die ihm wie angegossen sitzt. Seine schalkhafte Lustigkeit auiüsirte nicht nur, sondern überzeugte auch durch de» natürlichen Ton. Bor den, Uebrigen verdiente Herr Meißner niit seinem supcibem Oberkellner: limativiiskarieu Perseheuen Philippe, der seine »wauaifteii Redensarten durch ausdrucksvolle ^ Gesten mit der Serviette begleitete, den Vorzug. In Frl. Odilon batte die Provinzial-Naive, die zu ilirem Verdruß anfgeklürtc Frau S( ' Angele Aubier höchst gefällige Gestalt angenommen. Di. Afsckt- »lomente, das Drastische im Spiel nud Dialog gelangen ibr osl sein anerkcmienSivertk. Jin Ganzen erschien jedoch die Zeichnung der Naivetät nicht immer naturivabr; auch paßte die Pariser Eleganz für die Proviirzdamc wenig. Zu trocken stellte Herr Kurz den Ge- wohnheitöheuchlcr Paul Aubier dar, wenn auch Einzelnes vortreff lich auSfikl, insbesondere die Scene, wo der Schuldige, den Spie» umkehrcnd, seine unschuldige Frau zur Rede stellt wegen ihrer Maskenballsuiten. Wir hatten in dieser Rolle Herrn Blencke lieber gesehen. Die mehr als pikante Schauspielerin Feodora batten wir unS nicht so dezent und so frei von Exlravagaiiz gedacht, wie sie von Frau Schmidt vorgesührt wurde. Fn DüiniillingSrollen schien Herr Knete noch Neuling zu sei», wie auch der Oberkellner ihm nachsagte. Sein verliebter Henri brachte die DümniliiigScharakteristik nur selten glaublich zur Geltung. Bei de» Uberlriebcnrn Ver beugungen und Schivänzeleirn in cer Scene mit dem Oberkellner <2. Akt) konnten Beide ais Kellner gellen. Als Stubenmädchen Ri- Hände ü§e>gegangen ist. Bimbin ist rin kleinerer Handelsplatz; er Horteiise traf Frl. Wenk überall das Richtige und ließ cS besonders ist feiner Lage wegen wichttg. >ve>> er die Mündung dieses Flusses Um 2. Akte an lustiger AuSichmück»»» deö Spiels »irgendS fehlen, beherrscht. ^ B. Send erlich. bestiimimngcn eine Verzögerung Permsathen. Für Hamburg hat er das Lessingdenimal gearbeitet imd Köln besitzt von ihm die beiden Statuen pan BiSmarck und Meitte. Gegenwärtig ist de» Künstler mit der Pmirättmslc eines bedeutenden deutsche» Gelehrten, die diesem zum 70. Geburtstage verehrt werden soll, beschäftigt, und auch über diele kleinere 'Arbeit bat man von ttmipeleniee Seite ge- nrtheilt, das; sie lwchgelimgen sei. tz In Aachen hat sich der neue städtische Mnsikdiecctor Herr Julius Kn lese durch sei» künstlerockes Strebe» und seine Energie sehr schnell in Gunst gesetzt und nmgirt jetzt auch als erster Kapellmeister deS dortigen Theaters mit bestem Erfolg. Kür,lick» bat sich daselbst ein „Tlieiteeverein" gebiidel, welcher die kontrakt lichen Verpflichtungen deS bielierigen TbealereächterS Herrn Ernst der städtischen Verwaltung gegenüber ans die Dauer eines Fahrcs übernommen bat. Als ariisincher Director nnd zugleich als Re gisseur der Oper wird Herr Ernst noch seiner wirken, wäbrend die Frau Director Ernst die Schau- und Lustspiel-Regie über nehmen wird- i Die Betheilignng an dem am 6. bis 10. Sept. in Schandau stattsiiidende» Schrillste llerta ge wird vmanSstchuich eine sehr zahlreiche iveeden, da bewndeee Begünstigungen witcns der Eisenbahn - Direktionen gewährt worden sind. Tie Kgl. Preuß. Esteub. - Tirektiemen sind durch Mimstenalveisügnng ermächtigt worden, die GilttgleilSdaner der Relau,billets, weiche die mit Lcgl- Theilnehmer vom !. Sept. ab in der Richtung nach Schandau lasen werden, auf de» preuß. Slaats- bahne» bis ist. Sept. anSzndehnen. Das Gleiche gilt van den Elsaß-Lathringcr Bahnstrecken. Auch die Kgl. Generaldircktion der Säciii. StaatSbahnen Hai eine Gilügkeit der Tagesbillcts vom 0. bis 15. Sept. für die legstiuuneii Tbeiliiehmer bewilligt. 1 Die Rewparker „dich», ak iüo iimo" meidest, daß dort die dramatischen 'Autoren 15 Dollars 75 Eents zu zahlen haben, sobald sic bei einer Thenterdircition ein Slück eiiireicken, welches zur Vorlesung gelangen soll. Die Preise repartirem sich je »ach den Akten, z. B. N Dollars ftir den ersten, 4 Doll, für den zweiten re. Ans diese Weise sind die Dramatiker wenigstens sicher, daß sic gelesen worden sind. ck Von Franz Liszt wird folgende Anekdote erzählt. Als ihm einst von einer jungen Pianistin die „Katzenfuge" von Scar- laiti ziemlich mangelhaft vorgcspiclt worden war, äußerte Liszt: „Mein liebes Kind, waS Sic da spielen, ist keine „Katzcnsug"» fondein eine Fug „für die Katz, oder besser gesagt — Katzenunsug". * Schnarchen strassi g. In Oranienburg wurde ein dortiger Ziinniermann kürzlich in der Kirche, weil er zu laut schnarchte und dadurch die Andächtigen störte, außerdem beim Er wecken durch den Kirchendiener gegen letztere» Schimpfwort«: aus stieß, zu 14 Tagen Gefängniß verurltzeilt.
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