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- Erscheinungsdatum
- 1884-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188408237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840823
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840823
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-08
- Tag 1884-08-23
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Monat
1884-08
-
Jahr
1884
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»r.»»» Äatthäi macht gütend, daß. da der Bericht erst am Nachmittage in die Hände der Stadtverordneten gelangt sei, eine Beschlnßsaffmra I»r«»cki»«r Hck»ck»««M<«». Seit«»- k»oon»tz«»ck ck» », US4 Vor dem Mllitärbczirksgericht Wiirzbur des Gutachten des Staatstechnikers W Hammer und deS Medizinal raths Dr, Lehmann eingegangen sei. Beide Herren bezeichnen den vom Rathe beantragten, von dem diesseitigen Finanzausschuß aber beharrlich verweigerten Umbau der Schlcnße». jeder von seinem Standpunkt, als unbedingt nöthig. Der Bertaaunasantrag de- Herrn Vieevorslehers findet denn auch die gehörige Unterstützung, 81 Wird vertagt die Beschlußfassung über die Errichtung eines Neubaues für die KmderbesseiungSanstalt mit einem Kostenauswande von 49,000 Mark auf Antrag des .Herrn St,-V. Hartung: der Rath wird er- Ulcht, weitere Angaben über die Nothwendigteit der Ausführung zu machen. — Im fiebrigen wird ein vom .Herrn St, B, Fischer ge stellter Antrag auf Schaffung eines neuen Regulativs für das Leihhaus zum Beschluß erhoben, einem Beitrag mit dem FiskuS beigelreten über Auslamch von Areal an der Falkenstraße, ferner werden die in dem schon früher erwähnten, als sehr anstößig selbst im Kollegium befundenen Bericht deS FinaiizaiiSscnnssi's »ber den.Haushaltplan des Stadtkrankenhauses von dein Ausschuß vorgeschlagenen Anträge bez. Reduktionen der geforderten Positionen genehmigt. Bemerkt >e> dabei, daß der Verfasser des Berichtes, .Herr Dr. Schumann, ausdrücklich erklärt, daß er diesen Bericht, der un Rathe und im Stadlkrankenhanse „wahres Entsetzen erregt habe" zurückziehe, so daß nur noch über die materiellen Anträge zu beschließen blieb. Herr St. V. Dr. Lohe verwendet sich lebhaft für Wiederherstellung verschiedener Positionen nach den RathSfordernngen, weist auch ans verschiedene Widersprüche und Rechnungsfehler m dem Dr. Schn- mann'schcn Bericht Irin, ohne „auf die in demselben enthaltenen Jn- vektiven gegen gewisse Persönlichkeiten eingehen zu wollen, da dies die Dclikatesie nicht erlaube", findet jedock nicht genügende Unter stützung ! Ueberdies dürften die Akten über diesen Bericht, bez. über die Art und Weife seines kritischen Inhaltes noch nicht ge schlossen sein, da sich der Rath Weiteres Vorbehalten hat. — Der Begründung eines KonrektvrateS am Wettiner Gymnasium mit 4,800 Mark wird zugrstimmt. Zur Anschaffung eines Dampfkessels lür die ArbeitSaustalt werden 8,785 Mark bewilligt und zur Kata logisirung der ortsgeschichtlichen Bilder der Sladtbiblivtbek 400 Mark, auch erklärt man sich mit dem Rath über die Nothwendiakeit eines Neubaues für das Neustädter Realgymnasium einverstanden. Ferner wird der Ratl> um Vermehrung der Bänke in den städtischen Anlagen n. i. w. und darum ersucht, von weiteren Schritten zum Verkaufe von Areal zwischen Wettiner, Palm-, Zwingerstraßc und Gerbergasse nicht abzusche», sondern unverzüglich zu versuchen, für das gelammte Areal im Wege der öffentlichen Ausschreibung bessere Gebote zu erzielen. — Dieser Plenarsitzung, die von 6 fihr bis V--I2 filn dauerte, folgte noch eine geheime Sitzung. — Beim diesjährigen AlbertSfeste wird zum ersten Male auch der EaroIaie e in den Bereich des engeren Festplatzes ein- bezogen werden Der Pachter dieser idnllischen Wasserfläche, Herr Schiffseigner :e. Mor Gasse, wird am Abende für eine umfängliche und jedenfalls splendid ans'allende Beleuchtung der Szenerie Sorge tragen. Hingegen fällt die Betheiligung des Ruderklubs Germania und des Rudervere>ns Triton, worauf bei Ausstellung deS Fest programms gerechnet war, hinweg. Die Gründe dieses Rück tritts sind rein privater Natur.) Die Vorstellungen der Dresdner Salonkiroler unter Leitung deS weltbekannten Direktors „Schenk- nilrwas" werden im 'Naturtheater des Großen Gartens mit kurzen Zwischenpausen fortgesetzt in der Zeit von 3—7 fihr 'Abends, die Produklioncn des Ehemnitzer Athletenklubs vor dem Konigszelte um 8 fihr, dann und zwar auf dem am Ende der linksseitigen 'Allee er richteten Podium um 4, 5 und 6 fihr, die deS Seilkünstlers Derrington in der Zeit zwischen i bis 0 fihr, die der Rudergesellschaft AlbiS voraussichtlich um N-t fihr statlsinden. Die Aristokratie betheiligt sich an dem 'Alberneste abermals, indem eine Anzahl vornehmer Damen in den Gabentempeln und VerkanfSslätten das Publikum zur Entnahme von Loosen und zarte» Artikeln aufmnntern wird. Der Schluß deS Biltetverkams soll heute Abend 0 fihr stattsinden, am Sonntag kostet das Bittet an der Kasse 1 Mk. — Am Donnerstag wurde in Bornitz bei Osch atz von dem Offizierskorps des in O'ckatz garnisonirenden Ulanenregiments ein größeres R enne n veranstaltet. Im Ztisirmasrennen siegte Prcmier- lcutnant Frh. v. Campe, im Jagdrennen Sekondclentnant Tcharnke, im 8. Rennen Eini. Frciw. ficeiiman» und bei der 8teopls ebaso Sekondelentnant von Salza. Beim letzten R'ennen kamen 3 Reiter zu Falle, ohne jedoch hierbei irgend weichen Schaden zu nehmen. — Herr Rechtsanwalt H ippc schreibt unS: Unter Bezugnahme aut den vorgestrigen Bericht über die Gerichtsverhandlung gegen einen bei mir bescha'tigt gewesenen Schreiber gestatte ich mir. Sie daraus aufmerksam zu machen, daß es allgemein. wie,in anderen BernfSarten, so auch bei Schreibern üblich rft, für die ersten Monate der Einarbeitung in den Bern' einen Gehalt überhaupt, nicht zu gewähren, manche Biireaninbaber (nicht Rechtsanwälte! sogar eui Lehrgeld sich zahlen lasse!,, der „Hnngerlvhn" von 3 Mk. also durchans nicht „euiiig datteln." Im fiebrigen war der betreffende Schreiber an' 'ein und seiner'Angehörigen dringendes Ersuchen, ihn behufs seiner Vorbereitung anfeine von anderer Seile ihm zugesagte Stelle unentgeltlich ans meiner Ervcdition arbeiten zu lassen, nur vorübergehend mit dem 15. April d. I. alS überzählig von mir an genommen, daß er aber in Noth lei, weder von ihm mir mitgethcilt worden, noch >oiiii mir bekannt. Lediglich zur 'Aufmunterung habe ich an-) freien Stücken vom zweiten Mvnat feiner Beschäftigung an ihm als gafchciigeld 3 Mk. gewährt. — Eine Resolution, welche gegen einen ebensogut in anderen Städten wie in Berlin bestehenden fiedelsland a»;»käinp»cn sucht, faßte eine zahlreich besiichte Versamniliing Berliner Schneider. Dieselbe warnt namentlich die Arbeiter vor den überall so zahlreich anftretenden Lombard- und Waaren AbzahliMgSgeschäften, (ob die- 'elben sich konicsiionirtes Leihhaus ader sonst wie nennen), da die Käufer in diesim Gesihälten oft betrogen werde», insofern enlwcdec alle, nil'gearbeilcfc Waare als neue verkamt oder die ininderwerfhigste Waare za den alleniiedrigste» Arbeitslöhnen verarbeitet wird. Namentlich sollen die Arbeiter in sanitärer Hinsicht Vorsicht beim Einkauf gebrauchen, da so manche Krankheit, welche in den alten Sachen neckt, am die Familie »Hertingen wird - Säniintliche 'Anverwandte deS jüngst verstorbenen Schneider meisters Herrn N n d. ,H ä n c l crinchen uns, der sich beim Begräb- niß hier und da beinerkbar gemacbten Nlcinnng cntgegcnzutreten, als iei der Entschlaiene ein Anhänger der Sozialdemokratie ge wesen Herr Niid. Hauet war ein guter Deutscher vom reinsten Wasser nna hat I>>!» Das erstredt, was ivir 1800 erreicht haben. Wer mit ihm vcrkelnt hat, tan» bezeugen, daß er sich manchen Fcind und manche Unannehmlichkeit bereitete, seiner gut deutschen Ansicht nna Verehrung d'S neuen Teutschen Reichs nno seiner oberste» Leiter wegen — Im Hoiiv-' cuics von Rieia nach Diesden gebenden Per- soncniiigcs unterhielten sich vor Kurzem einige Herren über die Hoslichi.il mm G iälligkcit der iächfi scheu Schaffner, dies >a eine Eine dausia ichen, dasi der alte Ruhm sächsischer Höflichkeit! nicht »erblaßt. Man ivai oabci in Köhschenbroda angekonnnen, der j Zug hielt und einer plötzlichen Eingebung ustgcnd rief einer vcr i Herren den Scbaffncr an's Eonpo. Ter Angcrusene kain eilfertig ^ herbei. „Haben Sie Feuerirng der Heu, „Jawohl", sagte - freundlich der Tchasiner, griff in die Daiche und ehe der Passagier Iich'8 veriab, hatte er das am finitorm-Aeunel angestrictiene Zünv , Hölzchen brennend vor du Rase. „Tvimeiwettcr!" sagt darauf der! Paifagicr. „was nützt mir denn das Streichhölzchen e Lassen Sie Einen doch ausreden' Haben Sie nicht auch eine Eigarre :" Ter! Schaffnc'., geivaluik lföslich zu sein und höflich zu bleiben, auch „billigen Wünschen" gegenüber das „möglichste Entgegenkommen", zu zeigen, fühlt tastend in seiner Brusttaiche eine einsame Eigarre, holt sie hervor, ül erreicht sie dein kuriosen Passagier und Hilst sic 'hm mit einem zweiten Wenfalls am Rockärmel entzündeten Streich hölzchen anbrenncn. Jetzt wurde der Pakfagicr seinerseits höflich, sagte, ruhig die ersten Züge seiner billigen Eignere tchniaucbcnd: „,zch danke IbnciiZ' und entließ Len Schaffner mit dem Bewußt sein cinci guten Dbat. Tie übrigen Herren, z. Tb. Fremde, waren über diesen k'cincir Schwank, den der Andere da micenirt hatte, fclbstrcd nd ebenso erstaunt wie belustigt und der Schafsner, der die Höslichkeitspiobc so glänzend bestanden, soll nach der Ankunft in Dresden auch die wohlverdiente Entschädigung für seine Eigarre erhalten haben, — Ter iir der VerlWeiterung begriffene S t r a ß e n d u r ch I a ß des Bischofswegcü durch den Tamm der schlesischen Staatsbahn ist nunmehr auf der einen Seite im Bau soweit vorgeschritten, daß mit Auflegung und Vernietung der eisernen Brückcntheile begonnen werden konnte. Am Nenstntster Aufgange zur Augustusbrücke wurde gestern gegen Mittag ein fremder Kolporteur von den« Gespann eines ihn überholenden Pferdebahnwagens angestoßen und auf das Pflaster geschleudert. Wie fick «gab, war der Mann, der übrigen« durch den Vorfall einen Schaden nicht erlitten hatte, taubstumm und so allerdina« außer Stande gewesen, de» »an de« Kutsch« deutlich abgegebenen WarnungSstgnalen «ine Folge «» aeb«. — Bolizetbertcht. In Verwahrung der K. Poltzeidirek- tion befindet sich ein gebrauchte« Reißzeug, dal vor etwa vier Wochen ein unbekannter sungrr Mensch bet einem hiesigen Händler verkaufen wollte. Der letztere verlangte Legitimation, woraus der Verkäufer da« Reißzeug zurückließ, ohne sich bi« jetzt wieder rin- gesunden zu haben. — Amtlicher Nachricht zufolge ist auf die Er« Mittelung der Urheber de« Diebstahl« von Werthpapiercn in Frankfurt während der Nacht zum IS. d. M. von dem Be schädigten eine Belohnung von 1000 M. au«gesrtzt worden. Außer den Werthpavieren und dem baaren Gelbe werden nachträglich noch vermißt: l lederner Beutel mit etwa 100 M. tn älteren Münzen: Brabanter Tlialer. Gulden. Groschen u. s. w., 1 brauner Tuch- bcutel, auf welchem mit gelber Seide die Buchstaben R. und 3. in hebräischer Schrift angestickt find. Die mit den Papieren gestohlene Kassette ist von schwarz lackirtem, golbgestreistem Blech. — Von dem zu den größeren fiebungen aus Zittau hier rin« getroffenen Regiment ist em ganzes Bataillon in «. Z. unbenutzten Räumen der vormalige» Neustädter Reiter-Kaserne ein- quartirt worden. — Das 2, Iägcrbataillon Nr. 13 rückte vorgestern Abend 7 Uhr mit Musik und felddienstmäßiger Ausrüstung von seiner Kaserne an der Albertbrücke aus, um einen Nachtmarsch zu unternehmen. Nack 11 fihr kehrte die Truppe mit klingendem Spiel und muntere Soldatenlieder singend, nickt rm mindesten ermüdet, auS der Gegend von Grunci. Lenden und Neuostta in die Kaserne zurück, — Weich erfreuliche Fortschritte unsere vaterländische Industrie auf dem Gebiete des KunstgewerbcS ausznwcisen Kat, haben wir jetzt wieder in de» AuSsteünngSränmen dcr Hauptniedcrlage der sächs, Ofen- und Ehaniotlewaaren-Fabrik vorm. E, Tei ch e r t, Cölln- Meißen, Grunaersttaße 7, zu sehen Gelegenheit gehabt. Die daselbst neu ausgestellten, in den verschiedensten Glasuren und Zeichnungen zur Ausführung gebrachten Oese», Kamine rc. rechtfertigen sowohl betreffs ihrer künstlerischen resp, stylvollen Formen, als auch wegen ihrer untadelhaften technischen Durchführung den vorzüglichen Ruf dieser Fabrik, Dasselbe gilt von den gleichfalls ausgestellten Ma jolika-Gegenständen, die hinsichtlich ihrer vorzüglichen Bearbeitung den Erzeugnissen der besten Fabriken des Auslandes würdig zur Seite zu stellen sind. — Dem aufmerksamen Beobachter wird es nicht entgangen sein, daß in den letzten Jahren unser Dresden nebst Vororten in produk tiver Beziehung einen außerordentlichen Aufschwung genommen hat. Es sind verschiedene bedeutende Etablissements neuer Branchen, die vorher unsere Stadt noch nicht besaß, entstanden. So hat sich be reits die sächsische Residenz durch ihre Bijouterie- und Luxus-Brvnze- waareniabrikatioil einen geachteten Namen erworben. In Anschluß hieran steht die Blech- und Metallwaarenfabnkation ans einer aner kannt hohen Stufe, Verschiedene Eisengießereien und Maschinen fabriken sind ebenfalls in den letzten Jahre» neu entstanden, ebenso liefern in der Hvlzbranche renommirte Luxus-Möbelfabriken vorzüg liche und stylvolle Erzeugnisse. Da hierdurch natürlich auch der Bedarf an Werkzeugmaschinen für Eisen-, Blech-, Metall- und Holz bearbeitung gewachsen ist, so hat hiersclbst seit längerer Zeit Herr E, Wagner, Wettinerftraße ll. gegenüber dem Tivoli, eine per manente M uster - Ausstellu » g aller H i l fsin as ch in e u für Klempner. Gürtler. Schlosser, Schmiede, Kupferschmiede, Nietall drücker, Mechaniker, Tischler, Drechsle» Holzbildhauer rc, aus den für die Branchen anerkannt besten und belanntestcn Maschinenfabriken errichtet. Vorläufig ist die Maschinenhalle täglich früh von 9—10 Uhr, 'Nachmittags von 2- 3 fihr, sowie Sonntags von 11—12 fihr geöffnet. Auch bei der nächs Werkstechnik wird genannte Iheiligen, — Karlsba d. De, Herbstsaison verleiht die Anwesenheit der Kaiserin Eugenie ein ganz besonderes Lustre; die hohe Frau trinkt Schloßbnmnen und wird die Kur durch 4 Wochen unter Leitung des Brunnenarztes Di London gebrauchen, sie sieht frischer aus als im Vorjahre und unternimmt in Begleitung ihrer treuen Kammer frau Le Breton-Bonrbati und ihres Majordomus Pietri (früheren Gcheimiekretärs Napoleon 111,), lange Promenaden in den Wal dungen: wo ihre hohe Erscheinung anstancht, wird sie von allen Kurgästen mit Achtung begrüßt, — In letzter Zeit sind in Hartenstein mehrere Einbruchs diebstahle zu verzeichnen. In einem Gehöfte sind Hühner und Tauben, in einem Stosfladen verschiedene Waaren uno Mittwoch Nachts durch Einbruch in einen Matcrialwaarenladen Geld ent wendet worden. — Dieser Tage erkrankten unter Symptomen von Vergiftung in Ellefcld i. V. fünf Kinder nicht unerheblich. Dieselben haticn von den Scholen eines GoldregenstraucbcS gegessen. — Am Mittwoch schlug der Blitz in die Werkstätte des Schlos- sermeistcc Martin in Lichtenstein und lödtcte den dort be schäftigten Lehrling. Der ganz in der Nähe stehende Meister und der Geselle blieben wunderbarer Weise verschont. — Auf dem Balmliote in Löbau aericth in einer der letzten Nächte der erst 33 Fuhre alte Wagcnsctsiever Schmidt, vcrheirathet und Vater von 2 Kindern, zwischen die Puffer zweier Wagen, wo durch er augenblicklich seinen Tod fand. — Am 19. d. M, ist in Hartha u in dein Schachte „Frischer Muth" der Bergarbeiter Trang, Reißig verunglückt. Erst nach mehreren Stunden konnte cc zu Tage gefördert werden, aber — als Leiche. — Ein Mühlknecht aus GroßhartmannLdors verun glückte am Montag am Forchhcimer Berge dadurch, daß ihm die Räder eines schwecheladenen Wagens über den Unterleib gingen und ihm dadurch die Scherben einer bei sich führenden Flasche tief in denselben hincingedrnckt wurden. Der Tod erfolgte augen blicklich nächstens stattfindenden Ausstellung sürHanb- annte Firma in hervorragender Weise sich de- lgericht Knrzbura wurde gegen zwei egen eine« militärischen Verbrechen« gram t.-G,-B,: „Wer einen Vorgesetzten oder fs'liere . » ß 112 de« einen im Dienstrang Höheren aus dienstlicher Veranlassung zum Zweikampfe heraiisfvrdert, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahre bestraft", resp. wegen Hilfeleistung hierzu, Angeklciat sind die Se kondelcutnantS Grraor Lang. 28 Jahre alt. geboren in München und Jakob Fasel, 26 Jahre alt, geboren in Würzburg, beide im 2. Bataillon deS kal. bayrischen 18. Infanterie-Regimentes in Awei- brücken. Der Thatbestand war nach deni BerweisungSerkenntniß folgender: Am 3. Juni Nachmittags gegen 3 Uhr verließ der Premierleutnaitt Hnmmel den Omz>ersspeiscsaal daselbst; an der Thürc stand der Sctoiidelciltnailt Gr, Lang, die eine Hand in der Hosentasche und grüßte leicht, worauf Elfterer zu Letzterem bemerkte; ,,Jch bitte. Herr Leutnant, tvenn Sie mich grüße», die Hand nicht in der Tasche zu behalten," Auf diesen Anlaß hin übersandte Gr, Lang durch den Sekondeleutnant Fasel dem Premierleutnailt Hummel eine Forderung auf Säbel ohne Binde und Bandagen, Wegen dieser Herausforderung eines im Dienstweg Höheren auS dienstlicher Veranlassung waren nun Lang und Fasel vor daS MilitürbezinS- gericht verwiesen, das unter dem Vorsitze deS Herrn Generalleut nants v, Heinleth die Oefsentlichkeit der Verhandlung anSschloß. indem in diesem Falle innere Dienstsachen zur Sprache kämen. Als Staatsanwalt nnigirte Herr Regimeiitsanditeur Hvfmann, als Bertheidiger die Herren Rechtsanwalt Heim und Premierleutnant Rock, Den Geschworene» wurden zwei Schuldfragen vorgelegt, welche jedoch beide (Obmann Jnaenieurmajvr Kreutzer) verneint wurden, woraus der Gerichtshof nach sünfstündiaer Dauer der Ver handlung auf Freisprechung beider Angeklagten erkannte. Die beiden Angeklagten waren bereits längere Zeit in NntersnchungShaft gehalten gewesen. Bei der Vesprechuim im ReichSgesundheitsaint über die Koch- sche Entdeckung des Eholcr.abacillus war von mehreren Seiten der Wunsch bezeugt, um die nun gewonnenen Kenntnisse mehr zum Gemeingut der praktischen, insbeivnderc der rin Staats amt bekleidenden Acrztc zu machen, alljährlich eine Anzahl Aerzte behufs dieses Studiums nach Berlin zu berufen. Diesen Weg hat jetzt der preußische Minister eingeschlagen. Es sind aus jedem Re gierungsbezirke einige Aerzte nach Berlin berufen, um eine» bier- zehntägigen bis 3wochigen Kursus zur Erlernung der neueren For- schilngsmethoden behufs Ermittelung von Bakterien und Mikroben, insbesondere aber zur Keniitnißnahme deS KvminabaciUuS und der Knllnrmethvden zu dessen Neiiuüchtuna, wie Geh. Rath Koch sie mit Erfolg angewendct hat, dnrcyznmachen. Wie m einem Wahlbezirk Mecklenburg-Schwerins von der Kan didatur des BrnderS des GroßherzogS, Herzogs Paul, die Rede ist, jo wird auch im Stuttgarter Wahlkreis ein Prinz als Reichstags kandidat genannt. Die „Württembergische Landeszeitung, das derrtschparieiliche Blatt, regt die Kandidatur des Prinzen Hermann zu Sachsen Weimar snr de» ersten württcmbergischcn Wahlkreis (Stuttgart Stadt und Amt) an, Prinz Hermann von Sachsen Weimar. Vetter der Kaiserin Angnsta und des Grvßberzoas Alexander, Schwager des Königs von Württemberg, als Gemahl > dgerickt. Wegen Gesalndung eines Eisenbahntrans- vortcS auS Fahrlässigkeit — gemäß 8 3li> veö R.-St-G.-B, — hatte sich gestern der LolnrnihrwcrkSbcsitzer Heinrich August Löjchan vor der ll, Ferienstcastammer unter Vorsitz des Herrn Landgerichts- direktor Trinmnlcr zu verantworten. Der ca. 60 Fahre alte Ange klagte ist Inhaber zweier Droschken und expedirt davon selbst Nr. 233; kam auch als Droschkenkutscher schon recht oft mit der Polizei in Konflikt, wie (eine wegen fiebcrtretung des Regulativs re. mit 15 Vorstrafe» vmebene Straslabelle ausweiü und unter diesen fimständen klingt cs wobl allzu naiv, wenn Löscbau entschuldigen:, bemerkt: „Nu'ja, bei der Polizei ist bald einmal was los." Am 16. Juni 'Nachmittags bewrvcrtc L. einen Fleischer auS Großenhain zunächst von der Taiinenstrasze nach dem Ecntralkchlachtvrehhos und nach kurzem Ausenthalt setzte er die Fahrt nach dem Leipziger Bahnhof fort. Der Fahrgast beabsichtigte, mit deni 6 Uhr 5 Mm, Abends abgehcnbcn Zuge wieder lieimznfahrcn und La die Zeit schon etwas vorgeschritten, iesp. Eile nöthig war. fand es Lösctiau für überflüssig, vor bei» Passirci, oer Sctnencngeleise in der Nähe des! Bahnhofes erst die Passirung eincs von ver Maricnbrücke kommen-! den fahr planmäßigen Gütcrzugcs abzuwarten. Umsonst war daher! das Fahnenschwenkcn und Läuten deS kurz vor dem, inr mäßigen, Tempo fahrenden Zuges schieitcnden Uebcrgangswärtcrs und auch! die warnenden Zurnse hcacbtete der Rosselcnker nicht, ol'wohl die Lokomotive nur noch wenige Meter von der Droschke entkernt war, als diese im schnellsten Fabrtcmpo daS betreffende Gleis passtrtc. Mit seiner stcreotnpe» AuSslnckt „Ich hielt nicht, weil der Herr ncstlnveirdig halte und noch mit dem Zug fort wollte" kam natürlich der Angeklagte selbst vor Gericht nicht >o glatt durch, wie mit seiner Droschke über das Gleis und cs erfolgte dem ftaatsanwaltjchaft» lichcn Anträge gemäß seine Vernrtkeilung zu 2 Wochen Gesängnitz. — Mit derselben Strafe wurde Antonre Marie vcrehel. Knüpfer wegen des in 8 180 des R -St,-G,-B. gedachten Vergehens der Kuppelei belegt, Fortsetzung des lokalen -heile» Seit« V. Tagksstrsisiichte. Deutsches Ncich. Tie »»günstigen Meldungen über den GesiindbeitSzustand der Prinzessin Wilhelm haben sich erfreulicherweise als übertrieben heransgcstcllt. Sie sind daraus znrlickzuführen, daß die Prinzessin, welche den kleinen Prinzen selbst nährt, seit ihrer Entbindung für das Publikum nicht sichtbar ge worden ist. Die Gerüchte von einer Kaiscrznsammenkunst erhalten sich. Es ist neuerdings von einem Besuch dcü Zaren in Berlin die Rede. Die russischen Ausweisungen werden damit in Verbindung gebracht, ebenso eine Vertilgung deS Ministeriums der öffentlichen Arbeiten, welche vem Berliner Polizei-Präsidium ausgiebt, der Abschluß gebracht wcldln. - ... —„v. ....v ... Stuttgart, ^ für sein Leben Aufenthnlt genommen, eine »»gemein populäre'und »r der That bei Hoch und Niedrig wahrhaft beliebte Persönlichkeit, , Bvn einem Aussehen erregenden M orde ans der Eisenbahn lassen sich die ,,Ostd. Grcnzb." ans Ehdtknhnen berichten. Das Blatt, dem wir die Verantwortlichkeit für die Richtigkeit der Nach richt überlassen müssen, schreibt: „Wie wir nachträglich erfahren, ist in der 'Nacht vom letzten Dienstag zum Mittwoch im russischen Kvnrierznae in einem Kvupee 2, Klaffe ein Kaufmann auS Königs berg, 29 Jahre alt, bei der Station Swcntiany ermvrdet und die Leiche aus dem Fenster gcwvrfen worden. Ta aus dieser Stelle der Kourierzug sich mit einem Güterrng kreuzt, so bemerkte der ' okomotivführer des Güterzuges wohl. daß etwas aus einem oupee geworfen wurde, konnte es aber wegen der Dunkelheit nicht erkennen, und machte aus Station Swentian» Anzeige, Man törichte sofort nach und fand die Leiche mit dnrchschnitlenem Halse. Der Ermordete soll viel Geld bei sich gehabt habe», was die Brief- kouverts, welche man bei ihm fand, Nachweisen; man sand ferner bei ihm eine werthvolle goldene und silberne fihr und 10 Rubel. Em Beamter vom Jahrperjonal soll als des Raubmordes verdächtig verhaftet km." Aus Emden wird gemeldet, daß das Kanonenboot „Cyelop" am vorigen Sonnabend daselbst vor Anker gegangen und schon am Dienstag den Hasen wieder verlassen hat. um seinen Dienst zum schütz der deutichen Nordsee fisch er gegen englische fiebergrifsc wieder antzunehmen. Es scheint darnach nicht, als vv es de» Be mühungen des „Enclop" bis jetzt gelungen wäre, eine von den Filchersmacks, welche den nenlichen Ranbansall gegen den deutschen Hmidelskutter „Diedcrich" verübten, z» erwischen. Nachdem übrigens der Thatbestand selbst jetzt ans gerichtlichem Wege feslgestcllt worden ist, durften der weiteren Vrrivlgiiug der 'Angelegenheit sormelle Hindernisse nicht mehr im Wege liehe». Ein großes fingt ü ck, an welchem allem Anschein nach grenzenloser Leichtsinn die Schuld trägt, hat sich am 16. d. M. bei Vrlseck an der Vils (Bayer») zugcttagcn. Tic Blätter melden darüber: Die vcrheiratheten Ziminerlcute Krohcr und Hager hatten eine sogenannte Zille gebaut und probirtcn dieselbe bezüglich ihrer Tragfähigkeit dadurch, daß sie in dieselbe ein Dutzend Kinder (!) einliiden und dann ans der Vils spazieren sichren. Das überfüllte schiff ging unter, cs sielen dabei sämintliche Insassen in die Vils mid leider konnten die beiden Zimmerleute und der 12 Jahre alte LchmiedSsolm Trettcnbach nicht gerettet werden, während die übrigen Kinder noch dem Ertrinkungstode entrissen wurden. Es passiren doch „och Dinge, die man nicht für möglich halten sollte! Oesterreict,. lieber die Exzesse in Boryslaw- Wvlanka (Galizien), ans welchen jüdische Blätter für ihre Zwecke Kapital z» schlagen suchten, indem sic dieselben als grobe antiieini- tstche Ausschreitungen hinstelltcn und von einer Zerstörung des indischen Belhanses fabelten, wurde »ns Folgendes von durchaus glaubwürdiger Seite zngesandt, das jene Vorfälle in ganz anderem Lichte erscheinen läßt, Borhslaw-Wolanka wird von ca, 5-000» Juden und 2—300 Ehristen bewohnt, welch' letztere znm größten Thcile in dem Unternehmen, bei dem unser Gewährsmann als höherer Beamter thätig ist, arbeiten. Am 1!» v M Abends 10'/.- fihr, wurde ein Hauer, als er ans dem Planken heranstrat, von einigen Juden, ivelcke ein Gilthabcn an denielbc» haben sistlen, nu- aehalien und die betreffende Summe von demselben gefordert. Der Mann bot den Juden einen Abschlag, die Gläubiger waren jedoch nicht zufrieden »nd traktirten ihren Schuldner mit Stvckschlägcn »nd Fußtritten. Aus des Letzteren Hilferuf eilten dessen Kameraden herbei »nd befreiten denselben Die Plänkeleien dauerten fort Tie Inden belagerten das Werl und bvmbardirten die wenigen In sassen ni'l Sleinwürscn. Ein Mann, welche» man ziirBorySlawcr Gendarmerie sandte, kehrte zerschlagen atme Resultat zurück Durch das Läuten der Glocken aus dem Schachtthnrnie und den Ruf der Dampspseffcn sammelten sich ca, 50 Arbeiter ans dem Werke: die übrigen tonnten wegen der Masse Juden (2—30O>. welche das,Werk umstellt hatten, nicht durchdringen. Tie Inden demolirten indessen den Planken, das Kasino und das Maschinengebäude, Verwundet winden 8 Leute durch jüdische Steiiiwürse. Endlich traf Gendarmerie cm iii'd schaffte Ordnung, Bei diesen Attagucn wurden auch meh reren Inden die Fenster zertrümmert. Am nächsten Morgen bat man den Bczirkshanptinanu von Drohobycz um militärische Hilsc. Dieser versprach, Gendarmerie zu senden, dicielbc kam jedoch erst am Abend, nachdem das Ehristengemetzel geschehen war. Um 3 Uhr 'Nachm, bereits hatten die Inden das Werk umstellt, sodann den Planken in Nähe der Kapelle erbrochen und die Leute inr Werke gesteinigt. Hieraus begab sich die Masse zur Kaserne, steinigte Männer, verwundete Franc», Greise und Kinder und demolirteZo- dann einen Theil der Kasernen und der Bcamtenwohnrinaen. Bei diesem Tnmult wurden auch einige Slmagogensrnstcr zertrümmert — wahrscheinlich von jüdischer Seite, um den jüdischen Pöbel zu entflammen. Das Gemetzel dauerte fort, bis endlich die Gendarmerie eintras i»d 4 Juden durch deren Kugeln niedcracstreckt wurden. Sodann trat starker Regen und mit diesem Ruhe ci», Ehristen wurden 32 verwundet, 5 schwer, einer getödtct, Montag Mittag traf das Gericht ein. Die Untersuchung ergab«, daß der Ausstand, verbunden mit Raubmord, von den Juden geplant war, um das christliche Werk zu ruiirircn »nd an sich zu bringen, wie es denselben bereits bei einer anderen christlichen Unternehmung geglückt ist. Be zeichnend ist es, daß die Inden sofort den Telegraph belagerten und einen Indenkrawall in die Welt posaunte», bei welchem da» jüdische BethauS durch 3000 christliche 'Arbeiter zerstört worden wäre, DaS Kronprinzknvaar schwebte in ernster Gefahr. Aus der Sation Himberg angekommen, fuhr «S im Wagen nach Laren« bürg. Auf Beseht des Kronprinzen bog d» Kutscher zur Ab kürzung der Fahrt bei Lanzmdors aus einen Seitenweg ein. Aus
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