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- Erscheinungsdatum
- 1884-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188408090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840809
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840809
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-08
- Tag 1884-08-09
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Monat
1884-08
-
Jahr
1884
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»r. Elisen quelle bei Dresden. Wir brachte» le«i d,e Mittheilimg. daß auf dem Arlindstäcke ^jerk, l! — Eine neu de- Gärtnerrib^ldeÄ Zohau» Weiß ui S"erkowt> Mühlwcg 67 ä eine Eisenquelle gesunden worden ist. Herr Ehemiker Dr. Geißler h«r hat mm zu wiederholte» Malen peftönlichPrvben für die Analyse entnommen und solgeiide Hanvtbrsiandthcile. in Milli- ormiune pro Liter Wasser berechnet, fesigeftM : doppelkohlrnsamcs Eiienmidul 106.0 'lNrlligramm, doppelkolilensanren Kalk 46.2M . ^chweselsiluw Maanesia 21.0 M.. Schiveselsaurrs Skli 8.1 M-, PhosphorsaureS Kau 1L M.« Wvrkaliuni 3L4 M, Thlomatchun b.0 M. Organische Substanz Ä0 Milligramni. Die in ihrer Art wirklich bcachtenSlverthe Quelle ist hiernach ganz besonder« reich an doppclkohlensanrem Ersen; sie enthält dasselbe, odschvn seht freie Kohle^isänre nicht vorhanden ist, vollständig gelüst, den» das Wasser nicht von den teir langem , ^ , ^ Die Tenrperatur des aus der Plumpe entströmenden Wassers ist eonstant von 8,6 Grad 6 und daher anznnehmen. daß die Quelle ihren Ursprung tief in der Erde hat nnd sich wahrscheinlich anSaie- big eriveiierr ivird. Jlne Wirkung noch festzustellen. ist Sciche der Acrzte. Wenn auch Eisenqgcllen sin Ownzc» nicht so selten sind, so findet inan doch solche mit einem so hohen Gehalte nicht gerade all- znliänsig. -.'Inch sind sie im Ganzen genommen wohl nicht von so kräftiger Wirkung. wie sic alsbald iin Allgemeinbefinden bitter« und glanberialzlialtige oder wanne Quelle» Hervorrufen: aber da man sie bei Blniarnuith, Skropheln, Nervosität und ähnlicher Krankheiten mit Nutzen gebraucht, so ist das Ausfiuden einer solchen Quelle für uns gewiß von Nutzen, besonders weil dieselbe in einer so viel von Sommerfrischlern ausgesuchten und schönen Gegend liegt, Hoffent lich findet sich Jemand, der im Stande ist, dieselbe ordentlich zu tassen und zu verwert!»». — Hu Nutz und Frommen von Alpenreisendr». Ein Theilnehiner der heurigen Gxtrazügr schreibt unS: Es ist ein unbestreitbares Verdienst der weitverbreiteten „Dr. Nachrichten", dein Publikum Erfahrungen zu unterbreiten, nach denen c« sich richten mag, um sich vor Schaden zu bewahren und einen erhöhten Genuß an, Leben zu baben. Wie schon niehrsach auch für die Touristen sruchtbare Hornspäne abfielen, so lassen Sie auch u»ü. die wir jetzt ein hübsches Stück Alpciiwett durchquert haben, vcr« iucheii, Einiges zum Besten zu geben sür Die. welche noch mit den letzten Extrazügen zum Silken fahren. DaS Salzkaminergut ist hencr ziemlich mit Reisenden überschwemmt nnd sind namentlich die Umgebungen ver Seen tbeurer geworden. Der allerdings sein- pfiegende Schoaml am Gru»vel-See hat Wiener Preise, aber Haas und Tamil vorher und an der Straße nach Aussee sind noch billig. Man sinuß eben die alten gemüthtichen hochdachigen Tiroler und Satzburger DorlwirthSbäuscr aufsuchen, in denen man gut bürger lich von der besorgten Wirthin und ihrem Personat »och beute verpflegt wird. Glänzend kann man den Unterschied erproben in St. Gilgen ii» »cncn Ufcrhotcl und in der guten alten geinüth» lichcn Po»; in den alten »»d neuen Gastliäiffern zu St, Wolfgang, io im Pelerbrän, im Lampsschissslandcvlatz-Hotcl Grommcr und anderer'ciis im Regeiibogen, im allen Pelerbrän rc. Doch macht sich auch schoil hier viel Zio» breit. Oder wie köstlich kann man ansrnben in der „Sonne" oder der „Rose" in Lienz, und eine gute Koik. einen trefftichen Tiroler für ein Billiges genießen, auch sauber ruhen. ebeniowobl beim Schee,thanner in Husch! und beim Mutschlechner in St. Bigil. Aber die neuen Gasthäuser mit den fchieserblinkenden Dächern und den Kellnern mit den speckglänzendc» Fnviter-'Awmon-Scheifeln, die haben nur zu oft den Teufel und lchiecken die Leute beim Ganz besonders sind Steiermark nnd Kärnlhen (Aussec, Lvital, der Pttllstädter See, der Ossiach-See, aber auch der Hobe Qctscher, bei tämthnisch Villach der aussichts reiche Tobratsch mit seiner unendlichen botanischen Ausbeute, süd licher noch das Wurzen-Sau-Thal, und ab Moislrana das wilde Feistriylhal cum Triglav bin :e.) zu euipseblcn. Sie sind viel zu wenig gcwiudigt. Wer daS Salzkainmergnt bereist, nehme ja lieber, weil genußreicher (und wenn mehrere sich zu einer Gesell« schalt zusammenfchlicßen) auch billiger, ein Boot zum Uebcrgon- deln der Seen, als die tbcnercn Dampsschiffe, die der fremde den Eiicheinttiche» beraklen so». Wir hier in Dresden sahren köstlich na, sauberen, ntlci Halbstunden sahrcuden Dampfcrn in präciscr Ordnung sür 26 Ps. (im Aboimcmcnt sür 16 Pf.) nach Loschwitz. Blaicivitz und bewundern dabei paradiesische User. Dort mußten wir an der Kassastel'e zu Wolsgang im Hotel Gronnner erstens eine doppelt so bohc Fabrtaye als die Einheinsischen bezahlen und noch dazu einen ganz abscheulich boben Preiö sür die kleine Strecke. Vorher balle »ns »Personen ein Fährmann sür 30 Kreuzer Schiffer- tnre am henlickien Abend von Stoobl nach Wottgang gerudert und wir hatten köstliche» Genuß dabei gehabt, so daß wir ein Jeder außer unserem Zehner dem fleißige» Mann gern und »»gefordert ein Trinkgeld lote». Das Tampffchifs bietet nicht halb dasselbe inr alt' icmen Hohen Fahrpreis. Wirt!» und DampfschifiSbesitzer aus jenen kleinen Seen, die jetzt iwtadouv alle ibr Dampfschiff babcrr müssen, fpiclcn unter einer Decke, ralhen von Posl- und Vooifabrlen ab und mahnen zu Tainpsschifitouren über die Seen, bei denen ein gut Tbeil der stille», träumerischen Landschastüpoesie abgestreift wird Gerade in den letzten Wochen hat man drei der Tampischinsheroen" zu Ehrenbürgern von St. Wo »gang ernannt, rb.n.'n er» Zen im neuen Peierbräu gegeben, den L>ce dazu be- lcnchtcr und die Koal.lion gesecerl bis gegen Morgen Der Fremde tbur gut, sich von den Empschtungcn der Dampfschifissehrtcn nicht beirren zu lassen, Fußtouren, kleine Bootsfahrten mit selbst er- initlbctcrr Gonecücreru und Postwagen eiirzulegcn und wird es uns danken. So lange noch eine Fremdentare nnd dicht daneben cii» ger-rd noch einmal so niedrige Lokaltarc cxistiren, durch welche icdcch arri rauten Umwegen und „Lokaivermittetung" ein schlauer .rremder, wie wrc erfuhren, auch Beförderung finden kann, so lange ul.rlane man fene Tamvftchiffe Denen, die sich daran erbauen lounen. Lobenswert!, ist die Sitte einzelner Gasthäuser der deut schen 'Alpen, Produkte ihrer nächsten Gegmd, Schnitzereien, Flecht» erlegen :e. arnzuüellcn, IbeilS zur Bequemlichkeit der Reisenden, ibe»- rnr Emr'chlnng der bctrefiendcn bodcnwüchsigen Industrien. Wer aber in vielbesuchten Gegenden, z. B. am Großglockner, Führer »rrelbn, nriell» selbige nur aus einen Tag, so von Kais aus daS Glocknerharii, ron La nach Fehrleitcir oder Kaprun, aber ja nicht au» 2 Tore rugleich, a» welcher Miethe man sofort den Neuling erkennt. Denn derselbe muß nun noch ertra 2 Gulden „nächtliche Verpsiegung" zahlen, die in "er Tbat gar nicht statt hat, der»', gerate dort ist das öftere Unuvechseln der Führer geradezu lästig und zum Unsng geworden, der dem nur die schlauen Führer ge winnen. Mindestens sollte dann die hohe Tare rektisizirt nnd den ander»artigen Preisen angepaßt werde». Wer aber seinen Führer «noch billiger, wech'el- und tarlos ist eS, einen „Träger" zn verlan gen- „iw au> einen Tag mictlict, braucht kerne Sorge zu haben, darr» am Ziele verlassen dazuilehen, da in Kals, Herligenblrrt, Nariois, Fehrlcite». Glocknerhaus stets hinreichend Führer vor- banden sind. Wir haben »och schone Sommcrtage zu erhoffen; ab 0v«-»«lnvr - Sotto » 8oovad«S cksn ». MiltagStisch und da« aut« Brad, nicht minder die fröhlichen Spiele !iLohn». Scheunen- und Echuppengedäude in Asche. VomMobttt« im Frei«, die herrlichen Spaziergänge nach den prächtigsten AuS» ist ^ ^ ^ ^ - -- r- ln. Angriff rvno manche Schwalbe heimzichen, wohlauf ihr letzten irfchsig »yeder erlangt zn habe». Wandmcbmntben, holt Euch frohe Lust in den Bergen. Ihr habt " ^ dre schomfe, die befländigüc Reisezeit erwählt. gchtüMtiKten unserer snch^chm Schweiz, z. V. der Bastei, de« »ran» und de« Liilcnstein ,e.. »en sreundlichen StLdle» Schandau. Königstrin und Hohnstein und de« rvundervolle» Thälern der Eibe. Srdnih und LackSdach und daS überall in «rohen Mengen aesrmden« Beerenobst nxrden »linen die hier verlebte Zeit unvergeß lich machen. Mit innigem Danke gegen die edlen Menschen, weiche iduen tu solchem Ferienaufenthalte vcrliolsen, sowie gegen die um ihr leibliche« Wohl bemühten WirthSleute und Alle, die ihnen hier gewogen, scheiden sie von hier und hoffen auf ein Wiedersehen im nächsten Jahre. — Gehört schon überhaupt «In wenig Glück dazu. einen auf der Straß» verlorenen Geldbetrag wieder zu erlangen, so erscheint cS gewiß al« «in noch größerer GlückSumstand. wenn Jemand eine im »tchtm Boaelwiesengcwühl abhanden gekommene gespickt« Geld« dölse zurück erhält. Am vergangenen Sonntag fand ei» Herr ganz unbemerkt im HofbrauhauSzeltr «tn mit Perle» gestickte« und reich gefülltes Geldtäschchen, unter einem Tische liegend, und nach einiger Zeit erschienen mebrcre Henrn anscheinend ganz bestürzt daieibst, um Nachfrage nach dem 'Verluste zn halte». Der betreffende Finder des Objekts, Herr As»linspektor B„ übernab ohne Weiteres, nachdem tbm das vermiß!« Obickt genau beschrieven war. de» Fund heraus, lehnte auch tcde Belohnung ab. Fetzt taucht aber doch in Rücksicht daraus, daß der verlorene Gegenstand eine Damenbörsr war. bei dem Finder ein Zweifel darüber auf, ob die Herren zur Empfangnahme des FundeS berechtigt waren res» ob die Berlusttrügcrin wieder in den Besitz der Börse gelangt sei und vielleicht dürfte er darüber vonILetzterer Gewißheit cmalten. — Polizeibericht. Gestern früh ist dir Ermittelung dcr- irnigen Frauensperson gelungen, welche in letzter Zell hier eine Anzahl Kinder ans der Straße angesprochen nnd ihnen unter irgend einem Borwand verschiedene Sacken, sowie Geldbe träge al'genoinmen bat. Das erst 17 Jahr alte, früher bereit« wegen Eigenthumsvergeben bestrafte Mädchen ward verhaftet. als cü lni Begriff war, abermals ein in «ine HauSslur gelocktes Kind zu bethören. — Wer H in, becren sammelt, möge den Rath befolgen, diese Frucht nicht in Blechgekäße, sondern in Thvntöpfcn zu bewahren, da die Beeren nach mehrfachen Beobachtungen in den erstgedachten Behältern einen unangenehmen metallischen Beigeschmack aniichmen und eine blansclnvarze Farve erhalle». — Das s. Z. von Hrn. Baurath Giese entworfene nnd auSge- snhrle Siedel'sche Balletablissement „Eldorado", Steinslraße!>. ist neuerdings einer vollständigen Reuoviruna unterzogen und auf's Lnniriöseste mit vielfachen Vergoldungen durch Hrn. Vergolder Peters, Viklvrinstraße, ausgestattet worden. Tie festliche Eröffnung des neuen BallfaalcS findet heute Abend durch ein großes Konzert statt, dem sich morgen und übemiorgen öffentliche Balte niischließeil werden. — An einem der letzte» Tage gegen Abend trat ans der Ehaussee nach Loschwitz, nicht lern der Mordgrmidbrnckc, ein anständig ge kleideter Mann auf einen älteren Herrn zn, fragte nach der Zeit nnd wollte ihm blitzschnell die goldene Uhr entreiße n, wurde jedoch von jenem ergriffen und nach längerem 'Ringen nnd unter Beihilfe Herzugekommencr scstgenommen. Er ging auch ruhig mit, bis znm Waidichlößchcn. wo er ^plötzlich Kehrum machte nnd im Walde verschwand. — Mancher, den der Drang in die Ferne ans hohe Beme nnd in nnwegsame Berggriinde plagt, weiß nicht, wohin er seine Schritte lenken soll. Tirol und die Schweiz, ja selbst Schweden sind schon zu viel bereist, von dort veiinag er den Freunden am Stammtisch nichts'Neues zu erzählen. Da bietet sich ihm eine treffliche Gelege» heit, nach einem »och wenig bekannten herrlichen Lunde zn kommen : nach Siebciibürge n. I» Hcwrmannstadt finden Mitte August die Bereiii-staae der Siebend ärger Sachsen statt. Zn denselben sind auch die Reichsdeutschen geladen. Deshalb geht am 16. Ang. ll llhr Nachts von Wieiiein Ertrazng nach Hcrrniannstadt ab. welcher am 18. Aug. Morgens '/>(, llhr dort ciiitrisst. DaS Bätet kostet sstr Hin- und Nücksghrt bei 20 tägiger Giltigkeit 2. Klasse 4l fl.. 3. Kl 3l fl. JiiHcmnannstgdt ivird nach Möglichkeit für Freignar tiere gciorgt werden. (Anmeldungen Kir Fahrt bei Karl CKascr, Wien, Akademiegasse 2 . ES wäre höchst erfreulich, wenn die Sach sen von der Elbe de» Sachse», welche inmitten des großartigen KarpathcngelingcS sitzen, recht zahlreich ihren Besuch abslatteten, eS wäre ein solcher Grnß aus dem Reich den von den Magyaren Unterdrückten gewiß auch ci» Ansporn, in ihrem Deiitschthuin treu zu beharre». . ^ - Ter WolilthätigleitSpereiii „Sächsische Oberseclit- schule" veranstaltet morgen in iämintlichcn Räumen dc'S Schiller- schloßchciis ein großes cLommcrseft, bei welchem für die verschieden sten Ueberrafchungeii Sorge getragen wird. Gleichzeitig erfolgt da bei auch eine Berlooiliiig von über tausend Gewinnen. — Neiscbriese. Bad R eichenhall ist nach der neuesten Kurtisle von 3669 Kurgästen nnd von 2101 Parteien Passanten be sucht worden, gewiß ein sicheres Zeichen sür die vorzüglichen Heil krälte, welche dieser herrlich gelegene, von 3 Selten mit hohen Bergen iunchlosscne Qrt in sich birgt. Dieben der herrlichen GebirgSlmt, wodurch Reichenball schon zu einem tlimatischen Kurort ersten 'Ranges geworden ist. bietet das aus Mitteln der Kurtaxe im Be trieb erhaltene Jiihalationsgradinverk mit seinen beiden Tornwän- dcn von sc 2400 s.'?Mir. Fläche, dann die^demselbe» gegenüber liegende Sovlesontaine, welche ihren starken Strahl bis zu 10 Mir. Höhe sendet, eine ungemein reiche QPo»e»'Wickelung, außerdem bc wirken dieselben eine so bedeutende Schwängerung der Attnosphärc mit seine» Salztheilche». daß dadurch die Luit >» ihrer Umgebung denselben Charakter erhält, wie die Lust am McereSstraude. Außer dieser Inhalation im Freie», bestehen hier noch im „Dianabad" Jnhalationssäle sür Latschen- nnd Sooldämpse. sowie ebendaselbst ein Saal mit 5 pnenmatischcn Apparten, welche die Einrichtungen besitzen, sowohl in komprimilirter als in verdünnter Luft athmen zu können. Für Bäder mit und ohne Soole, welche speziell für die 'Nerven wohlthätig einwirkend i>t, ist hinreichend ge'orgt; eS be stehen hier allein 6 größere Bgdegnstalteii.^ailßerdem kann man in fast jeder größeren Billa «vale bade». Schließlich will ich noch erwähnen, daß Reichen!,all als Molkenkurort einen großen Nus be sitzt und zwar durch die vorzügliche Güte und größte Gleichmäßig keit sich ciuszcichnende Molke des Kurhauses. An und sür sich ist Rcichenhall nicht tbcuer. Logis mit nnd ohne Pension in reicher Auswahl und zu allen Preisen, je nach Bedürfnis;; theuer ist speziell hier das Fuhrwerk, was aber auch in den schwierigen Terraffwer hältnissen mit zn suchen ist. Seit 12 Tagen haben wir hier säst iimiilterbrochen Regen gehabt, was allerdings die Stimmung hcrab- driickt und de» Knrer'vlg beeinträchtigt. — Ein schreckliches Ende durch Blitzschlag fand am 4. d. bei Schönhaide die Ehest»» eines Arbeiters, die eben ans dem Felde beschäftigt war. Unterwegs traf die Unglückliche ein Blitz niid im Augenblick stand sic in Flamme» Dl» den dadurch erhal tenen Brandwunden ist ne am 6. d. gestorben, ohne tue Besinnung nur wenig gerettet worden, auch sind US Schock ringeemlne« Kor», sowie der Ketnnhnnd mit verbrannt. — Radeberg. Am letzten Montag Bormittag versuch«» ein« Famitte aus einem benachbarten Orte, welche dort reine Wob» Ni»ig,mebr finden konnte, mit allein HauSrath nebst einigen Schüt ten cstroh in Nadebcra selbst «in Unterkommen zu finden. Anläß« lich dessen wurde einigen Hausbesitzern RadebergS die polizeiliche Weisung zu Tbeil, daß man solchen Familien, welchen man in ihrer bisherigen Gemeinde keinen iüngeren Aufenthalt mehr ge« währen wolle, auch in Radebern einen wichen z» verweigern have. — Am Donnerstag Borminags in der 9. Stunde ist an einer in Reparatur befindlichen Bahnüberbrückung zwischen Plauen und Jockcta der Maurcrlehrliiig Gotte durch die Locomotive deü von Hof ko»»ne»dc» PcisonenzugeS ersaßt und getödtet worden. — Kantor Schvnrich in Jvhanilgcvrgcilstadt erhielt vom Herzog von Eobnrg-Gotha die goldene Verdienstmedaille de« sächs. Ernestiiiische» Hansoldenö. — Der Vorstand der Eisenbabnbau-Lektion Mügeln. Herr Dreßlor. ist, wie wir im Anschluff» an unsere gestrige, durch einen Druckfehler entstellte Notiz »nttheilen, zum SektwiiSingenieur ernannt worden. — Landgerich t. Schon seit malte» Zelten ist dle Vorliebe der Bcrtretclimie» de« »aiten Geschlecht« für den Ehestand bekannt genug, uni »och zu bezweifeln, daß eS Demjenigen, der die Heirath als rin spekulatives Unternehmen betrachtet, keineswegs schwer fällt, die zukünftige Lebensgefährtin in sein Garn zu locken. Ebenso ,verdcn dem Herz und gemütdlosen Schwindler, dessen Absicht lediglich darauf gerichtet ist, die Herzen heiratlislustigkr Jungfrauen und Wittwe» durch die Verheißung aus alsbaldige Verheirathung zu bethören, nur selten erhebliche Schwierigkeiten entacaentreten, wenn er verflicht, einen Druck aus den finanziellen Standpunkt seiner „Angebeteten" auszuilbcii. Zu dieser Kategorie von Betrügern gehört der am 1. Dezember 1848 zn Mügeln bei Oschatz geborene Handarbeiter Robert Hugo Gnmprecht au« Mügeln, der gestern vor der kl. Ferien - Strafkammer unter Vorsitz des Herrn Land- gericlstSdirektor v. Mangoldt wegen Betrugs und Urkundenfälschung mi wiederholten Rücksastc erschien. Vom Militär ansgestoßen, wurde der schon vielfach vorbestrafte verlogene Patron 1677 vom vorm. Gerichtsamt Döhlen wegen Betrugs rc. ln 42 Fällen zu 4 Jahre» lO Monaten Zuchthaus verurthcilt, nachdem ihm schon 2 Jahre früher vom Gerichtüamt in Waidlieii» l Jahr Zuchthaus »udiktirt war und charakteristisch genug sür Gumprecht erscheint die Tliatsache, daß er sich schon damals als Heiratliökandidat geriete, auch die Nolle eines kautionSbedürstigen Eisenbalinhcaintcn unter dem Namen „Robert Lehmann" spielte. Vor 2 Jahren traf der Angeklagte Anstalten, eine ganze Familie unglücklich zu machen, indem ec sich verheirathctc und um so nnaeniiter trat er als Freiersmann aus, als er im Ja nuar d I. auf der Straße die Bekanntschaft einer mit Kindern gesegneten und nicht ganz unbemittelten Wittwe L. machte. Erst ganz kurze Zeit hatte letztere ibren von LiebcSversichcrnngen über- slicßcnden Verehrer kennen gelernt, als dieser auch schon so gar wohlklingende Geschichten von seiner Existenz zum Vortrag brachte, daß die vcrw. L. nicht umhin konnte, die „momentane» finanziellen Verlegenheiten" ,'e. ihres Zukünftigen zu berücksichtigen. Hätte die gute Fran damals gewußt, daß ihr „Bräutigam Robert Leonhardt" fchon verbeiratiict und statt eincü Wageuschiebers bei der Eisen bahn ein Bummler ersten Ranges war. der seine Familie bittere Noth leiden ließ, so würde sie sich selbstverständlich gehütet baben, nach und »ach rin Sünimchcn von 28" Mark für den frechen Schwindler flügge zn machen. Allein sie hatte keinen Grund, an- zuiichmeii, cs >ci eine ganz »ictitsmürdige Lüge, wenn der theure „Robert" angab, cr brauche einstweilen, bis zum Empsanae seines hiwotlickaiiich sicher gestellten kleinen 'Vermögens kleinere Darlchne resp'ftive Beträge von lOO und 60 Mark, die als Kaution für die Stelle eines llcbergangSwärterS iir Trachau dienen sollten »nd ebensowenig konnte sic »ach Lage der Sache ein Mißtrauen darüber hegen, daß der Angeklagte die ihm nachtiägllch noch aus sein An suchen gespendeten „Tanelui" van 10. 16, 12 »nd 10 ,M. nicht zu den billigen Gelegcnbeitskänfcii von Möbeln für die zukünftige Haushaltung verwenden ward'. Nicht umsonst hatte der Schmie in den an sein „Gutes, treues Herz!" adreisirten Liebesbriefen von der Freude gefabelt, die sein Anverwandter über die bevorstehende Heirath empfinde, wie auS den, Passus: „Werde mit Deiner Braut so glücklich, wie Du es verdienst!" liervorgchi und man muß über die Ver logenheit des Betrügers »inscnnelir staune», wenn derselbe behauptet, cr habe von der so schmählich gelauschte» Wittwe niemals Geld erholten und die vorhandenen Liebesbriefe seien ihm von der verw. L. selbst in die Feder diklirt worden. Unter dem Vorgeben, einen Mann z» verschaffen, schwindelte Gumvrccht ferner einer Wittwe S. zusammen 100 Bi. ab und auch in diesem Falle ent wickelte er ein Raifiiicmcnt im Lügen, ivie es ärger nicht vermutbet werden kann. Außerdem war der Angeklagte auch mehrfach als Fälscher von Schriftstücken und Urkunden thätig, wenn eS galt, seine mündlichen 'Versicherungen glaubhafter erichcinen ;» lassen. Der Gerichtshof belegte den wiederholt rückfälligen Betrüger in strasschäUcnder Rücksicht aus die Gemeinheit und Niedrigkeit der Gesinnung mit der uiohlvcidieirte» Strafe von 6 Fahren Zuchthaus, 600 M. Geldstrafe co. weiteren 80 Tagen Zuchthaus und 10 Jahren Ehrenrcchtsvcrlnst. Mit dem Aufgebot seiner Gleichgiltigkeit nahm der von den betrogenen Fronen verwünschte Verbrecher daS Urtheil entgegen ruw auch der nichts weniger als schmachtende Blick, den ib'n das „gute treue Herz" bei der Abführung in Dinnnner Sicher zrnvars, machte ans den für immer verlorenen „Bräutigam" nicht de» geringsten Eindruck. Fortsetzung beö lokale«» LllrileS Seite v. Aus der Fahrt von Riesa »ach Ehemnitz starb dieser Tage der Obcrschaffncr Dt a nndv r f ganz plötzlich am Herzschlag. 'Ans dem Ehemnitzer Bahnhof entdeckte man erst, daß der Manu seine — Zu tcr vom 9.—1l August im hiesigen Gewerbchause ab- - zuhallendc» 1. allgemeinen deutschen S ch uh m a ch cr - F a ch i o n -! letzte Fahrt gemacht hatte, scrcnz ist eine 'Ausstellung von Mustert cschnhung. Leisten, Schäften! — Am 6. d. wurde auch in Flvha daS Preis- n»d P r ä- vnd Werkzeuge», Mnschincn. Leder, sowie allen fonsligen Bedarfs-! m i e n s ch i c ß c n der Gendarmen der AmlSliguf'lmannschasle!! arlikeln der Schuhmacher veranstaltet. Hiesige wie anSwärtige ^ 'Aiinaberg, Marienberg »nb Flöha abgehglten. Die besten Schützen Firmen der Scim! >'ianchc haben sich sehr -ah!reich daran bcllieiligt. Es gelangen Lnrns-, Jagd-, Berg- und Wasserstiefel, Bastschuhe, sowie auch gewöhnliche Gebranchoarbeit zur Ausstellung. 'Aber a»ch die Formen werden wobt zn beachten sei», indem cS gilt, eine deutsche Mcwe fcstznstellen, jedoch unter dem vom Komitee aus- geneltten Gnmdiatz, daß die Form der Stiesel und Schuhe den anatomischen Verhältnissen des Fußes Rechnung tragen soll. Die Leder-, Schaft-, Leisten- und Werkzcrrabranche wird ebenfalls gut durch anerkannte lcislnngSsälnge Fabrikanten und Lieferanten anS verschiedenen Gegenden unseres deutschen Vaterlandes vertreten sein. Die Eröffnung der Ausstellung findet heute Mittag 12 llhr statt und sind hicrc» Euriadnngcn an Sc. Maß den König, sowie an oic Staats- nnd Stadt-Behörden und gewerblichen Korporationen unserer Stadt ergangen. — „Die schöne Zeit ist min vorbei!" Co schreiben jetzt die Ferie »ko lonisien an ihre Ettern, indem sie ihnen mrttheileu, daß sie Sonnabend kurz vor 6 Uhr mit dem Dampfschiffe wieder in Dresden einlreffc». Und wahrlich, sie haben Recht, ivcnn sie bedauern, wieder von hier abreiscn zu müssen. Hier in Watters dorf, aus lustiger Bergesböhe, inmitten der herrlichsten Punkte un serer sächsiichen Schweiz, war cS gar wonnig und zeitlebens werden die trölilichen Kolonisten der Zen gedenken, welche sie hier in lusti ger Kameradschaft zubrachten. Die ausgezeichnete Verpflegung, die sie hier gesunden, die süße Milch zum Morgen, zum zweiten Früh- tlück und zum Vesver. der krätliae. wodlichmeckende und reichliche waren in der erstgenannten AmtSlfanPlmniiiischaft die Gendarmen Reiiihard-Cranzahl, Mnlici Anisscwt. Pillcr-Geyer; in der zweit genannten die Gendarmen Schaltcr-Qlbcrnha», Kleber-Wolkenslciu, Sclmlze'Lcngcield; in der tktzlge»ni»ilen die Gendarmen Köl>le> Borstendvif, Deubuer-Schellenberg, Sclneier Fraiiteiiberg. — Man wird sich erinnern, das; in voriger Woche in Tharandt drei Kümmelblättchenioieler verhaftet wurde», die eben einem Hand- werksburschcn in diesem Gauncrfpicl Geld, Uhr und Kette abgenoni- incn hatten, von denen aber einer, der 26jährige Müllergeselle Steiner ans Lindcnberg enffprang. Am Dienstag ist »nn auch dieser Strolch ergriffen worden und zwar in Leipzig, wo er gerade wieder einige Hgiidwerksburfchen verlocken wollte. Das HandwcrkSzeng hatte er wieder bei sich: Spielkarten, Spielmarken und sogen. „Blüthen" (imitirteS Papiergeld». aiitsvenner iLcywarzvnrge licheii Tbätigkeit betraut. — Einen besonders lobenswertlhcn M n t h Zeigten die Knaben Geißler ans 'Meißen und Pötzschkc aus Neudörschcii, im Alter von 14 rcsv. 12 Jahren, indem dieselbe» nach dem „DR. Tgbl." am 6. ds. M. den 12>ähr>gen Knaben Pasch aus Nendörf« chen vom Tode des Ertrinkens retteten. — Indem Gedöste des Gutsbesitzer« brach am 7. d. M> Morsen« 2 Ulü. MUkel au« und legte da« TlisieSfttschichte. Deutsche« Reich. Sc. Maß der Kaiser ist bei bestem Wohlsein gestern früh in Großbcercn cingettosfcn und begab sich alsbald in offenem, 4ff'ä»nigcnl Wagen nach Babclsberg. Bei der in Fulda stattfindendcn B i s ch o s S-R o n f erenz führt Bischof I)r. Krcmcntz rpn Ermland den^Vorsitz. Als Bera- thungsgegcnstände werden vctzi verschiedenen Seiten die nachfolgen den bezeichnet: Die vollständige Wiederbeictzung aller erledigten Scelsoraerstellen, die Gründung ^ailiolisch-tlicologischer Fakultäten auf protestantischen Universitäten, bcziv. wenigstens einer solchen in Marburg, und damit die VcnbildungSsragc im Allgemeinen, die Bereinigung der Diözesen.Fulda und Limburg zu einem Erzbis- tbume, »nb die Redaktion enieS gcmcuiichasilichcn Gesangbuches für die preußische» Diözesen. Bekanntlich werden die Verhand lungen geheim geführt. Die Gesellschaft sür deutsche Kolonisation in Berlin hat sich an sämmtlichc in Deutschland bestehende Vereine, welche kolonial-poli tische und überiknsche handelspolitische Ziele verfolgen, mit der Aus- fordcruiig gewendet, sich zu einem allgemeinen deutschen Kolo- n is a t i o n S v c r b a n d zutammenjiischlicbcn. Zu dem Zweck, über die 'Bereinigung zu beralbcii, wird eine Delegirten»Konferenz aller Bcrcine in Berlin vorgeschlagcn. Großes Aufsehen erregt inKöln die in Koblenz erfolgte Ver ba s t u n g eines Kölner angesehenen katholischen Priesters wegen Vergehens gegen ßfj 171, 176 dcö Strafgesetzbuches. Der Verhaftete war vor circa 20 Fahren geistlicher Lehrer an einem Kölner Gym nasium, winde sodann z»m Inspektor sämmtlicher Volksschulen er nannt, in welcher Stellung cr bis 1876 verblieb, wo der geistliche Schnlinspektor durch einen weltlichen ersetzt wnrde. Hinstchtlich seines kirchcnpolilischen Glaubensbekenntnisses gehörte der Verhaftete der gcinnßiglcn Parte» nn, und cr kam weder mit dem Bischof noch niit der Regierung jemals in Konflikt; da derselbe überhaupt ssich in Köln in allen Kreffc» einer seltenen Beliebtheit erfreute, so erregt die Kunde, daß dieser Priester einer bedauerlichen Verirrung zum Opfer gefallen, die nlltcitigste Tbeilnalnnc. Der betreffende Fall, wegen dessen die Verhaftung erfolgte, spielt in Koblenz, und die Untersuchung soll zunächst seststcllcn, ob noch weiteres Belastungs material vorhanden ist. In Feudenheim bei Mannheim ist die im Abbruch begriffene alte Kirche eingestürzt. Todesfälle sind nicht zu beklagen, doch sind verschiedene Maurer verunglückl und wurden davon zwei schwer verletzt. Einige Stunden später, und das Unglück hätte große Dimensionen angenommen, da in der clngcstürzten Kirche «ine 'Attftioii vorgcnonniien werden sollte. Es hat sich herinisgestellt, daß der in Stuttgart erstochen auf» gefundene Kaiizleirath Fiedcrcr sich selbst daSLcbcn genommen hat. Ltcfterrelcii. Dins Borgo in Südtirvl wird über einen Un- gZnckSfall berichlet, welcher sich bc> Tenna, einem Dorfe zwischen Enldonazzv inid Lovico, Ycrgangciic Woche ereignet hat. Bei den dortigen FortisikatioiiSbauten arbeiteten näiiilich unter einer Terrasse zwölf Mann, meistens Einwohner der umliegenden Ortschaften, als sich plötzlich über ihnen das Erdreich koslöste nnd auf sic heruntcr- sttirztc, so daß sechs Mann davon begraben wurden. Von diesen ttarbeu zwei sogleich während ein dritter aeacn Abend lein Lekeip
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