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- Erscheinungsdatum
- 1884-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188408085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840808
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840808
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-08
- Tag 1884-08-08
-
Monat
1884-08
-
Jahr
1884
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«r »»» in jeder anderen Hinsicht aus dir größte Reinlichkeit zu tzvüvn. DeinPublikum aberlstellc ich anheim, Bemachllrssigungen dieser Pflicht von'Seiten der Wirthe der Poluei zur Anzeige zu bringe» und aus Wirthschasten. in denen solche Unreinlichkelten bemerkt werden, lieber ganz fort zu bleiben. — Am Montag hielt der in Roßwrin tagende Kongreß der Schneide rtorvoration seine Hauptversammlung ad. Den Vorsitz führte Hosschneider Schulz von hier. Die Eröffnung des Kongresses^and in der üblichen Weise statt ; enthusiastisch ward rin Hoch aus Sr. Mas den König ausgenommen. Aus den Verhand lungen heben wir hervor, das» »ach Statutenderatbung und der gleichen Angelegenheiten auch die Unterbringung Neuausgelcrnter zur Verhandlung kam lind diesbezüglich« Beschlüsse gefaßt wurden. Ennnrich - Dresden sprach mit Wärme dafür, daß sännntliche Ober meister deS Verbandes sich mit der Unterbringung befassen mögen. Bevor er aber seinen Antrag präciliren konnte, brachte Bartli-DreS- den namens des Vorstandes ein Regnlaliv zur Verlesung, welches dem Verbandsvorsland die Vermittelung der Unterbringung zuweisl. Um jedoch den Verbandsvorsland nicht nock mehr als bereits zu belassen, nimmt die Versammlung davon Abstand und entschließt sich mit allen gegen l Stimme für Enumich's Antrag. Schlichting- Leipzig empfahl den VerbandSgenvssen. die ausgeiernten Lehrlinge zu gelegenerer Zeit, als bis seht vielfach üblich, in die Welt zu schicken. Nach eingehender Debatte wurde der Antiag von Fäschkc- Lelpzig angenommen, den Vorstand deS deutschen LchnciderbundeS autzusvrdc'.n. aut Einführung obligatorischer Arbeitsbücher hin zuarbeiten. Einnintliig ivnrde daram der fernere Antrag Fäschke- Leipzig geiieblnigt. solchen Vereinen und Korporationen, welche sich zu Fnuun-ie» nniznwaiideln gedeilkcn, deren Statuten jedoch noch nicht die bcbördiicbe Genehmigung erlangt habe», die Mitgliedschaft im Verbände bis al» Weiteres zu belassen. — Kommenden Sonntag »nlernimmt der Deutsche Krieger- Verein ein > S o »i m er Partie nach den Bärensteinen und nach König,'lein, wo die Festung besticht und Abends ini Schieß Hause ein fröhliches Ständchen abgebaitcn werden wird <s. Inserats. — Am Mittwoch Abend ' e!t Uhr entstand in den« Hause Schnorrstraße 22 cin S t n b e n b r a n d, der noch rechtzeitig durch die Bewohner gelöscht werden konnte, so daß die atsbaid erschienene Altstadter Feuerwehr nicht mein in Tkätigkeit zu treten brauchte. Außer verbrannten Gardinen. Roulcaur, zersprungenen Fenstern ist kein größerer Schaden zu beklagen gewesen. — Dieser Tage erhielt dieKolonialwagrcii- und Weiiihandlnng den Richard llibrich, Pirnaitchesir. I:! sEcke der Langestraße), eine Sendung hochfeinen Emmentlialer Schweizerkäse von vorzüglichem Geschmack und blos ver P'd l M. 10 Pig. keilend. Es befinden sich unter dieser Sendung einige Laibe von etwas schönerem Ge schmack. von diesen ist der Preis per Pld. 9ä Pig. — Als seinen, aber billigen Tisibwein zur jetzigen heißen Jahreszeit verkauft die selbe Firma eilten 1881er Mofflweni von Gebt. Dreiel, Franksnrt a. M, Hosliescrant Lr. Mai dc-S deutsche» Kaisers, ver Fl l Mb — In dem schönen baniilreichen und durch eine lange Aussichts terrasse sehr angenehm vvrgerichteten großen Garten des ..Sachs. Prmzen" in Striesen wird nächsten Montag den It d M. ein Vogelschießen mit Konzert und Ball abgelialten. Auch der präch tige große Saal wird aut die Tanzlustigen veile AnzichungSkratt ausüoen. — P o l i z e i b c r i ch t. Der hier wohnhafte Aahnarbeiter Rau hat am Dienstag in der Leipziger Vorstadt eine amerikanische S t a a l s b a ir k n o t e gefunden und dieselbe an die Kgl. Polizei- dirccticn in Aufbewahrung gegeben. — Vom User unter der Albert- brücke aus stürzte sich vorgestern spät Abends ein Mädchen in selbstmörderischer Absicht in dieElbe. Durch Zureictien einer Stange von einem naheliegenden Kohlenschisse aus. welche die Person noch zu ersirpen vermochte, zog man sie wieder ans Land und brachte sie ins SladlkrankenhauS. — Am ö. d. Abends kam am Eliasplatz^cin Herr beim A b > pringcn von einem im Gange befindlichen Straßenbahnwagen zu Falle, blieb ohne Bewußtsein aus der Erde liegen >rnd blutete stark im Gesicht. Der Verunglückte wurde in das Earolahans gebracht, wo er sich nach einiger Zeit erholte und daun seine Wohnung aussuchcn konnte. — Einer hierher erstatteten Anzeige zu Folge ist am 5. d. Nachmittags in einer aus Hostcrwitzer Flur gelegenen Sandgrube ein unbekannter Mann im Alter voii etwa 30 34 Fahren erhängt aulgesunden worden. Außer einem Bund Schlüllcl (0 Stück), einer Vogelwiesenzeilung und einem Dampfschiffs-Fahrplan fand sich in leinen Kleiber» nichts vor. — Die diesjährige Generalversaminlniig des Erzaebirgsvereins wird in Dippoldi s >v alde am 28. September abgchalteir werden. — Eine dritte Dresdner Kaskeestube ist seit Anfang d. M. Striciener Straße 30 eröffnet worden, zu deren Erhaltung der Bezierksverem im ersten Jahre einen Zuschuß gewährt. Das freundlich eingerichtete Etablissement wird stark bemchr. Für 5 Pfg. gicbt es eineii Dops Kaffee, Tbee oder Suppe, für 7 Pig. ein Glas Bier, für lO Pig. eine Tasse Eliokolade. Wie weit die Verbreitung eines Blattes nir einen strebsamen Geschäftsmann und damit iür eine gute Sache wirken leimen, zeigt wieder eumial recht auffällig folgende Thatiachc! Ein geborener TreSdner. der früher bei lemer Pclbeilignng in bwsigen Ruderkrciffn den lvetfftltäkigen Einfluß eii.er wollenen Bekleidung ersahrcn hat. laßt sich die „Dresd. ".llachr." seit mehreren Jahren auch nach B ueno S - A »re s. dem Orte seiner "ökiedcrlgssnng, kommen. Durch die Inserate mm. welche die rührige, für die Jäger'schc Nvrmaihe- kleidungsiachc außerordentlich lhatige und bei den hiesigen Normal gekleideten allgemein beliebte Firma Jean Schieme Nacht. Jub. Rick. Weißbach tNeuslädter Rathhaus) unausgesetzt erläßt, hat sich der Betreffende in Gcmcniichatt imt mehreren tiir die Sache geweu neuen Freundeu bewogen gesunde», in dem oben genannten Geschähe vollständige eckte Normalaiizüge. huckstählich vom Scheitel ins zur Sohle. ledeS kleinste Stückt iiihegrffse», auiertigeu zu lassen und stellt auch noch weitere Bestellungen in Aussicht. Auch die sämmr liehen Betheiligten an der mten größeren Lüderitz-Expediliou'nach Angra Pegncnna) werden aus Veranlassung des Herrn Liideritz fflbsi, mit je zwei kompleten echten Normalanzüge» versehe». — Infolge der Unachtsamkeit eines zur Ansffchi bestimmlen alteren Mädchens siel in Großenhain am 5. d. >.em ca. vier jähriges Kind in den Rvdergraben. , Der des Weges kommende Dicnstmann Sch. sprang rasch cntichlvffen hinterher und rettete das Kind, applizirtc aber auch der sahrläffigen Wärterin die wohlver diente Ohrteige. — Der 6!« Jahre alle Tagelöhner Kühn m Wermsd ori siel »i der Scheune des Gutsbesitzers Oehnuc^en von der Leiter. Mehrere umere Verletzungen sühnen seinen am -Lvnntag eingelretenen Tod herbei. — Am 4. Aug. Abends 7' r Uhr wurde der 60 Jcllire alte Hausbesitzer und Hadersammler Andreas Wagner aus N > ethe n bei Pominritz aus der Ebanssee zivischen stiadeltvitz und Jenkwitz durch einen SchtaganiaÜ gclödtcl. — Ter «Hofer "Anzeiger" erzählt eine grausliche Geschichte von st sächsischen Gendarmen, welche einen in Hof ansässigen Handelsmann am hämischem Gebiete abgeiaszk haben, der wegen mibesugtem Hausirhandcl in Sachten eine Slrate verwirkt halte. Das bamiiche Blatt tadelt mit herben Worten das angeblich unbe- iechligte Beriahren der sächsischen Bemmen und verlangt von der iachsiichen Regierung Beslraiung der Betreffenden. Tic Sache wird so schlimm wohl nicht sein! — Der in E r i r» m r t s ch a u dieser Tage in Scene gesetzte Streik scheint seinem Ende entgegen zu gehen. Der größte Thcil der Arbeiter hat die Arbeit wieder ausgenommen Dagegen hat in einem aiiderc» Orte, m Krumb ach bet Mittwcida, in der Schlenzig'schen Pavpenfabrik ani Montag Mittag das gelammte Arbcilerversonal gestreikt. — Pulsnitz. Am Sonntag Abend wurde unser Ort und Umgegend von außerordentlich schweren Gewittern beiingesucht. Ter Blitz schlug, ohne zu stinden, zunächst in das in unmittelbarer "Nähe des AinlSgcrichts gelegene Böltncr'schc Fabrik-Etablissement reiv. in de» an der. Esse befindlichen Blitzableiter; sodann auf der hiesigen Meißner Seile in das Frcnzel'schc Haiisgrundstiick ein und »i Llchtenberg wurde durch Blitzschlag daS Dbalhcim'sche Gut voll ständig vernichtet; nur das Dieb kannte gerettet werden. Ebenso schwer tchädigte ein Blitzstrahl den Restaurateur Große in Bretnig; am schwersten ist aber ln Hauswalve der Garnhändler Nillche be troffen worden, welchen, nicht nur allein Alles verbrannte, sondern dessen Frau auch in Folge deS gehabten Schreckens verstarb. — Ein in gestriger Nummer dieses Blattes enthaltener Jrrthum veranlaßt uns zur Aufnahme des Folgenden: Das Referat über die Gerichtsverhandlung in Nr. 220 der Dresdner Nachrichten, ineine Privatklage gegen den Kaufmann Zerkowskr, und den Ver leger der Dresdner Nachrichten I. Reichardt betr., enthält unter bHchri, c» d«b, nicht falsch. die Abonnenlenzah itten worden sei. ich Hab, vielmehr erklärt, d l d« Dresdner Diese Auffassung ist thatsächlich ß noch lm zweiten Quartal d. y. lcrichtszeitung u>« 1800 ^stiegen sei. Von 1600 Abonuent.n überbouvt konnte schon um de»wt8en keine Rede sein, weil die Dresdner Geri über 7000 Abonnenten hat. 6. N. Grundig, geber der Dresdner GerichtSzeitung. — Landgericht. Louise Friederike Emma altes tSzeitung gegenwärtig rvakltur undtzrraus- Jlnienau. ein noch nicht 22 Fahre altes Dienstmädchen stau a»S von ersten Riale an fremden dem Zeitpunkte ab, zu welchem sie sich zuin ersten M Eigcinlmm vergriff, untcr dem versübreriichen Banne der 37jährigen Lolnikellnelsebrirau Wtlbelmine Ernestine Schröder aus Graupzig. Vor Antritt einer Stellung bei dem Kaufmann Westphal hier am > I. Mai d. F. war daS »och unbeslrastc Rtädcke» bei der verehcl. S. aufhältlich und rS unterliegt keinem Zwcisel, daß die mit- angekiagte F»au eine hervorragende Rolle als Hehlerin spielte. „Wenn Sie Etwas finden, waS die Herrschaft nicht gleich braucht, da bringen Sie eS nur zu mir, ich werde eS schon verschachern", äußerte die Schröder vor dem Dirnstantntt zu der Heß, während diese selbst ihren zukünftigen Standpunkt mit der Erklärung, st« wolle tüchtig stehlen, wenn sie wieder in Dienst gstrelc» sei, der Vertraute» zur Kenntniß gab. Als am 24. Juni die spitzbübische! Thäligkeit der H. zur Kenntniß der Herrschaft gelangte, fehlten eine große Menge Wäschestücke im Welche von weit über 100 M. und nach einigem Widerstreben räumte die Diebin auch ei», zu jünf verschiedenen Rialen den Wäichevorrath von Madame geplündert, sowie die Reute zur verchel. Schröder spcdirt zu haben Letztere verkaufte hier und da einzelne der gestohlenen Sachen und nach Lage der Sache erscheint es gciadezu lächerlich, daß sich die Hehlerin durch die Behauptung, sic habe stets geglaubt, die Wäschestücke seien Eigc»!>mni der Heß rc., zu entlasten versucht. Die II. Ferien- strafkanimer venntheilte die Diebin z» 6 Monate», die Hehlerin zu 8 Mvnaten Gefängnis;, erkannte auch beiden die Ehrenrechte aus sc 2 Fahre ab und vcrking übrigens noch über die Schröder Polizei aufsicht. — Eatharinc Eleonore Drener anS Harburg machte seit dem Fahre 1878 schon wiederholt die Bekanntschaft mit dcni Straf richter in Lüneburg, Hannover. Kassel und Berlin, und im Rial wandte sich die 32jähriae Betrügerin von Döhren bei Hannover über Magdeburg nach TreSden. wobei sie nickst vergaß, einen Paletot niitzunehme», den sie aber nicht gestohlen, sondern nur lintei schlage» haben will. Ilebrigens lüntcrließ die Angeklagte ihrer dortigen LogiSwnthi» 40 Mark als Schulden, wovon sie über die Halste ans beiriigrrische Manier kontial'irt hatte. Nach ihrer An kunft in Dresden erschwindelte sich die Drener unter dem Vorgehen, sie wolle sich von einer Lungeiikrankheit kuriren lasten und werde alltäglich die Alisnahmekosten von 1 Mark 50 P'. prompt bezahlen, 36 Stunde» koslcnsreien Aufenthalt in der Diakonissen-Anstalt und am 1!). Mai gelang es ihr, die Verkäuferin in einem Corsetgcschäft unter der Angabe, es sei ihr von der Schwester Bertha in der Dia- konistenanstalt gcratben worden, ein Eortet wegen Seitenstechen zu tragen, derart zu täusche», daß ihr diese 2 Eorsets zur Auswahl mitgab. Uebcrdies nannte sich die routinirte Schwindlerin bei die ser Gelegenheit Fülle Salzwcdel. Die Verhandlung mußte in Rücksicht aus die Behauptung der Angeklagten, sic habe de» Ein gangs erwähnten Paletot zuvor geliehen und nicht ohne Weiteres inst sortgenommen resp. gestohlen, bis zur kommistarischcn Vernehmung der anscheinend Bestohlenen vertagt werden. Fortsetzung deS lokalen LheiteS Seite v. rrsllss äsv S, Lu^ust 1884 -Tgbl.", sechs Mann über ihn her, warfen ihn zu Boden und miß handelten ihn Und nun schienen die Soldaten anS der Erde heraus Zuwachsen. Es waren ihrer auf einmal 25-30 Man». Der Unter- sfizirr kviiiniandirte, vorzugchen, die Mannschaft gehorchte und nun - -.11 . .1— . ^wurde mit er. Frauen _ , _. _ , ... Uebersauenrn war grenzenlos; aus der Nordseite deS SaaleS sprangen, soweit dies ^enslei aing eS mit lautem Hurra» in ve» Saal hinein. Hier w» de» blanke» Säbeln auf dir gar nichts ahnenden Männer, und Mädchen eingchauev. Der Schrecken der wehrlos Ueber möglich war, ster hinaus, während ricbtsverhandlung in Nr. 220 der Drcsdi re Privatklage gegen den Kaufmann Zerkowskr, .. c der Dresdner Nachrichten F. Reichardt betr., Anderem die Behauptung: ich hätte erklärt, die Abonncntenzahl der Dresdner Gerichtszeitung sei früher bet Quartalsbcginn jederzeit gestiegen, mährend sich nach dem 1. Füll ein Rückgang des Abon nements konstatiren laste, resp. die Z' konstatiren laste, resp. die Ziffer von Abonnenten Taqesgeschichtc. Dentskiies Ntich. Zn der in Fulda stattsindcnden Ver sammlung der preußischen Bischöfe sind eingetragen: die Bi'chöfe voir Münster, Ermland, Trier, Hildesheim und Osnabrück. Das Fürstbistln»» Breslau, sowie die BistliümerKuIm, Paderborn und Limburg sind durch Domkapitulare vertreten Die Berathuiigen finden im bischöflichen Palais statt Tie Torpedo-Hebungen im Kieler Hasen, bei denen scliars geichoffen ivnrde. haben ei» äußerst günstiges Ergebnis; gehabt. Die Torpedo Korvette „Blücher" gab aus das ansrangirte Kanonen boot „Wespe" ans die große Entfernung von 600 Meter einen Schuß ad, der das Fahrzeug ln zwei Tbcile zertrümmerte. Fn Hamburg soll ein katholischer D o m erbaut werden und den Namen Marienkirche führe». Fn Stuttgart ist der Kanzleiiath Firdcrer, Beamter der StaatsschnldeiizahlungSkasse. bei der Garnisonskirche erstochen ans- ges»nden worden. Seine Wertiffachen sind ihm nicht geraubt wor den. Das Messer, womit er erstochen wurde, lag neben ihm. Eine gerichtliche Umcrsiichung, die größere Ausdehnung zu ge winne» schein! erregt in Hamburg gerechtfertigtes Aufiehen. ES handelt sich um gewerbsmäßig geleistete Beihilfe zur Umgehung der Militärpflicht. Ein junger Mensch, der, als er auf der Dinchreisc nach Amerika angehalten ivnrde, keinerlei Papiere mit sich führte, erklärte aut die Frage, wie er denn vlme jeden Ausweis sortzukommcn gedenke, daß ihm ein Gastwirt!, versprochen habe, gegen Vergütung von 30 Bk. das „Notlüge" schon besorgen zu wollen. Die Folge dieser Auslage war die sofortige Ve,Haltung des schon längst verdächtigen Wütlies, der vergebllch eine Bürg schast von 3000 M. anbo!. Gleich,eilig wurden noch vier andere Personen verhaftet, unter diesen ein ÄugestAller der Hasenvolizei. Tie Gesellschaft ,'oil einer nicht geringen Anrahl »ii'ilärpslichl,tzer Leute ans allen Gegenden unseres Vaterlandes die gesetzwidrige Auswanderung in überseeische Länder ermöglicht haben. Eme recht beach>o»swe,lhe ^B e r s n g u n g hat das Polizei I amt zu Mainz an die dortige Schutz»,annschasl erlasse». Dieses Schrittslück lauten „Da in letzter Zeit wiederholt die unangenehme! Wahrnehmung gemacht ivnrde, daß ^ch"hlcuke gegen hiesige Bürger; wegen geringnigigcr UeherlreNuigc» Slrawnzcigen beranlaisteu. ohne! dieselben zuvor au' die i'wsetznüdngkeiteu ammerfsam zu machen/ resp. in taktvoller Weste zur Begütigung derselben anszn'ordern. wird die Schutzmai,,,'chait daran erinne,t. daß sie. die z»i» Schutze der Bürger mit zur Beclnüimg slra-barerHandlungen und Uehcrtrctnn ge» berufen ist, die Pflicht bat. wo sie solche llebertrctnngen wahr nimmi, zunächst die Belumenden in hoslichcrWciic darant aiisnierk sam zu machen und zur Bewitiguug derselben anzuweisen. mir daun, wenn der Aufforderung absichllich oder rü,nc zwingende Gründe nicht enliprochcn irürd, hohen die Schutzleute nach genauer Feststellung des Thathestaudcs gegen den Schuldigen Strafanzeige zu erlffalte». StetS 'oll die Schutzmauiffcha't eingedenk sein, daß sic zum Lchutzc des Bürgers lcrinen iii und daher zuerst stir Ängeiunerk a>» die PewiliMlilg solcher Mißstände und (stesetzwidrigteite» richten, wAche in der Thal die Bürger heiäsligen. und nicht hei der Konslatirnng geringsügiger lleberlretimgcn d>c Ennittclnng wichtiger Strashand- snngcn außer Acht lassen." In Franksnrt a. M. wurde ein Dachdecker Namens Roth von einem Schuhmacher erstochen. Ter Schuhmacher war mit seiner Frau in Streit geratlien und bedrohte sie mit einem Messer. Sie riet um Hllse, der Dachdecker — welcher als Miether des ganzen Hauffs die Stelle des Hausherrn versieht — hörte das und eilte herbei. Nun wandte sich der Schuhmacher gegen den Dachdecker, stieß ihm dasMcsser in die Brust und perlebleihn derart, daßderGestochencoowrizusaiimiem stürzte und schon nach zwei Minuten den Geist aufgab. Der Messer held drang hierauf nochmals ans seine Frau ein, es gelang aber dieser, ihm die Thürc vor der Nase zuznschlagen und zu verschließen. Ter Attentäter verließ hieraus das .Haus und suchte sich dnrchzii- inachkii. wurde aber von der Menschenmenge, die sich vor dem Hauff angesaminclt hatte, ergriffen und durch Schläge fürchterlich zugerich- tet. Wie cs heißt, soll ckm sogar ein Ohr aoacrffffn worden sein Inzwischen waren drei Schutzmänner hiiizuaeioiiimcii, welche den Mörder verhafteten und gegen weitere Mißhandlungen zu schützen versuchten. Letzteres gelang nur mit großer Mühe. Vor der Kon- slahlerwachc angelangt, snchtedie lawinenartig angewachscilcMcnschcn- menge noch einmal Lmichiusti; auszuüben, so daß die Milirärwache ins Gewehr treten mußte Gotha, 5. August. Vorgestern Abend ist hier bei einem Ball der Gesellschaft „Schützenkränzchcn" im „Thüringer Hos" ein Akt von Rohheit vorgckonnncn, der allgemeines Aufsehen erregt. Nach dem „Gothaer Tgbl." kamen in daS Lokal zwei Soldaten des hie sigen Bataillons und verlangten Eintritt. Ta der Eine von ihnen als sehr aemüthlich bekannt war, wollte der Vorstand von dem früher gefaßten Beschlüsse. Soldaten nicht mehr zuznlasffn, eine Aus nahme machen und Beide acgen Zahlung von 1 Mark Eintrittsgeld zulassen. Den beiden Soldaten war dieser Betrag aber zu hoch, wegen der schon vorgeschrittenen Zeit aenüae auch ein geringeres Eintrittsgeld. »Und wenn Ihr n», 12 Uhr kommt, daS ist einerlei" antwortete das betreffende Vorstandsmitglied, „es kostet eben IM." Daraufhin entfernten sich die beiden Soldaten. Kurz nach 10 Uhr wilrde plötzlich die Thür geöffnet und zwar durch einen Unteroffizier. Als das betreffende Vorstandsmitglied mit diesem verhandeln wollte, bekam er von einem, hinter dem Unteroffizier stehenden Spielmann einen Schlag aus den Kops, was ihn veranlaßt«, sich zurückzuziebrn. Doch so wert sollte er nicht lommen; es sielen, heißt es nach dem ', die eiiizelnc» Personen z»in Fcnst die aus der anderen Saalieite Befindlichen sich das Einhciiien ruhig gefallen lassen nlnßlrn und nur wehklagen konnten. Es hat bis jetzt noch nicht seslgeslellt werden können, wie viele Personen verlebt worden sind; nieistenthcils sind die Verletzten a» den Köpfen und an den Armen verwundet. Glücklicherweise sind die verursachten Verletzungen keine schwere». Um die Exeedente» zur Ruhe znbringc», waren nickt nur Schutzleute und Nachtwachinannschafteu, sondern auch eine Militärpatrouille herbeiaeholt worden. Ter aus Bolzenhcn» bei Eolinar gemeldete Erkrankungs- s al l istkinicht die Ehvlera. QesterreteK. Eine aufregende Szene spielte sich am Dienstag in Prag in der Petroivitzcr Bierliallc gegenüber dem neuen czechi- schen Theater ab. Abends gegen halb !» Uhr stürzte, als der Opern sänger vom deutschen LandeSIIieater, Bartovvt», beim Abend essen saß und sich lebhaft unterhielt, seine ihm erst vor einem halben Jahre angetrante junge hübsche Gattin inS Äastlokal und stieß sich unter dem AuSruse: „Also schau her, inorgeu wirst Du nicht im „Faust" singen!" ein langes Küchenmesser in die Brust. Bevor noch der entietzte Gatte zu ihr springe» konnte, stürzte sie leblos zu Bode». Rasch herbeigenisene Aerzte konnten nur mehr den bereits eingelretenen Tod konstatire». Bartovsk» war außer sich vor Schmerz; über die Ursache des Selbstmordes konnte noch nichts Sicheres konstatirt werden. Ein bei der Leiche ansaesnndener Brief dürste nähere Ausichlüsse geben. Wie verlautet, soll dir junge, ge bildete Dame eine ehemalige Lehramts - Kandidatin ans Jung- bunzlau exzentrischer Natur gewesen sein. Gleich nach der -Hochzeit entstanden unter den noch im jugendlichen Alter besindliche» Ehe leuten Mißhelligkeiten, die daS Eheverhältniß immer mehr trübten. Sonntag nun soll es abermals zu einem Austritte gekommen sein, deinznsolge di« Gattin das Haus mied. Dieiffiag Abend suchte sic ihren Mann rinigeinale in dem genannte» Gasthause und in der Knhslall - Restauration, fand ihn aber erst um halb nenn Uhr und führte vor seinen Augen den plötzlichen Selbstmord aus. Am Mitt woch sang Bartovsk» den Valentin >,„ „Faust". Die vom Kaiser angeardnelen Veränderungen in den Statuten mehrerer populärer Orden enthalten sür die zahlreichen bürger lichen Aspiranten auf das „Ritterthnm" einen schweren. Schlag. "Namentlich der Orden der eisernen Krone war begehrt, weil schon die Mitglieder der dritten Klasse in dcii Ritterstanv erhoben wurden, während die Mitglieder zweiter Klasse aus de» Freiherrnstand An spruch hatten. Ter neue Adel Oesterreichs entstammt zum geringsten Theite der persönlichen Verleihung des Kaisers, sondern wurde jo nebenbei mit dem Ordcnskrenzchen erworben Der Erlaß soll aus die direkte Einwirkung des Kaisers zurückzusühren sein. Fn der Wiener Vichmarktfrage ist eine bedeutsame Acnderung der Sachlage cingelreten, indem der seit einiger Zcir angestrebtc "Vergleich der Depositenbank als Inhaberin der Wiener Vieh- und Fleilchkassa mit den Viehkommisstonärcn und den galt« zischen Vielimästern perfekt geworden ist. Demzusolge werden mehrere Viehkonuniffioiiäre, welche bisher dem Prcjffurger Konsor tium angehört haben, zu Marklagenten der Wiener Vieh- uno Fleischkafia ernannt; de» gaiiziichen Vieinnästern wurde ein Kredit in der .Höhe biS z» einer Million Gulden eröffnet, wogegen die Beschickung der Wiener Viehmärkte niit ca. 1000 stück galrzischem Vieh per Woche garantirt wurde. Fraukreicli. Unter der Ueberschriit „Ein neuer König von An am." schreibt die „Nolwelle Presse", das neue Organ des radi kaleu Depiltirte» Grauet, Folgendes: „Es ist Ihre Schuld, wenn mich die Partei der Mandarinen vergiftet," sagte der kleine König von Anani zu Herrn Patenolre, als er sein Siegel unter den zweiten Vertrag von Huä letzte. Gestern meldete eine Depesche, das; der iniige Kling Kic» Phnoc gestorben ist — und zwar an eurer Krank heit. wie die Depesche hinziifüat »nd die offiziösen Zeitungen wieder hole». Das Interregnum in Anani hat kaum 21 Stunden gedauert. Der junge Bruder Kien-Phnoc's ist znm König gekrönt worden. Armer Junge! Und der französische Resident hat von Herrn Patc- uotre Instruktionen verlangt, was zu beweisen scheint, daß die Situ ation sehr verwickelt und daß der anti-sranzösische Einfluß in Huä größer ist, als man dies mitthcilen will. Tu Tue ist kaum zwei Jahre todt und schon sind ihm drei Herrscher auf dem Thron von Anani gefolgt. Der erste, ein Adoptivsohn Tu-Duc's, wurde nach zweiMonaten gestürzt durch das Inlrigue eines Mandarinen, Mini ster deS Krieges, eines heiligen Gegners des französischen Protekto rats. Dieser Dlasar clm»,,» giebt die Krone dein zweiten Neffen Tii'Duc's, H,ep Hoa. gegen den wir gezwungen waren, voniiychen, weil er sich unffrer Politik zu feindlich zeigte. "Als der Minister und Maiidarm Thon Hat Thugct einsah, daß der Souverän, den er eingesetzt halte, jetzt ein nnbranchhcireS Instrument wurde, ver band er sich mit einem andercii Feinde unseres Einflusses. Er hcnni le dann den günstigen Augenblick, wo die Angelegenheiten in Tonkmg uns völlig in Anspruch nnhmcn, nm Hffp Hoa zu vergiften und den l6jä' Iabr lang Eli-uiipeanr. war nicht im durch List und Gewalt durchgefftzl halten, rückgängig zu machen. Er nahm das Imt ->eeamplj hi» und rechnete ans die Befestigung unffrer Macht m Tonkmg, um die Mandarinen cinschüchtern zu können. Tic Maire von Lainzson bedeutet ein Stillstand hinsichllich dieser Befestigung und iechs Wochen ipäler verliert Kien Phuoe de» Thron und das Leben. Ist das nur ein ziifalliges Zusaiimiciilressen ? Fn der "N a t i o n a l v e r s am in l» ng am Mittwoch verlas Gcrvillc den von der Kommission erstatteten Bericht, wurde ober von der äußersten Linken wiederholt und ln der heftigsten Weile rinlerbroclien, als er die Vorsiage erwähnte und aus die von beiden Kammern eingegangene Ehrenvelpstichtung hindculcte. die Ausgabe des Kongresses zu beschränken. Elemenccau und Laguerre irrigen, ob man Gendarmen zu Hilfe nehmen wolle, um sie mit Gewalt von der Tribüne zu entsernen. Nach Verlesung deS Berichts wurde die Sitzung geschloffen. Wie der „Temvs" wissen will, wäre das Kabinet gewillt, jede Z w angs m a ß r cgcl gegen Ehina bis nach der Berathung der chinesischen Frage m der Kammer zu vertagen, die »ach dem Schlüsse der Sitzungen der Nationalversammlung stattfinden werde. — Der „National" schreibt, der chincshche Gesandte Li-Jong-Pao habe mit dem Ministe, Präsidenten Fern, eine Besprechung gehabt, es beweise dies, daß die Verhandlungen noch nicht vollständig ab gebrochen seien. — Ter sranzösilche Resident in Huc ist angewieffn worben, den neuen Kaiser von Annam nur dann anzucrkcnnen, wenn derselbe alle Bestimmungen des mit dem Gesandten Patenotr« abgeschlossenen Vertrages aeccvtirt. Schweiz. Der inierncitivnalc Schiedsgerichtskongreß in Bern beriech unter dem Vorsitz von Bühler's dff Kolonicilsragcn. In Sachen der Kongotolonien wurde beschlossen: Die Anerkennung solcher Kolonien als selbstständige Macht und ihrer Flagge solle ab- hängcnd von der Erfüllung folgender Bedingungen sein: absolute Handelsfreiheit für alle "Nationen: absolute Religionssreiheit; Ver bot jede, Sklaverciiorm, auch des KnlihandclS; Unterwerfung der diplomatische» Streitigteiten untcr ein internationales Schiedsgericht. Bezüglich solcher .Kolonien, wie Angra Pequena, sollen dieselben Bedingungen geilen, falls sie eine eigene Flagge führen. Der Antrag aus Handclssrcihci! sür neue Kolonien stammt von Lavelche. Belchen. Der klerikalen Reaktion in Belgien genügt das von dem Katunet Malvu a.isgcarbeitete neue Schulgesetz noch lange nicht. Ter von dem Dcpntirten Lantshcere übe «chnlgcietz sionen ' Die im Rcgierunasknlivult entlia die kommunale öffentliche Schule auf Verlangen von 20 Familien vätern erhalten bleiben muß, ist dahin abgcändert worden, daß diesem Verlangen nur dann stattgcgeben werden darf, wenn die permanente Proviiizialdeputatwn ihr Einverftändniß damit erklärt hat. Da mm von den neuen Provinzen süns Prvvinizaldeputationen <die der beiden Flandem, Antwerpen, Luxemburg, Limburg) durchaus klerikal zu- saminenaeffht sind, so ist das Schicksal der lvniniimnlcn Schulen in diesen Provinzen so gut wie besiegelt. Der Minister Jacobs hat noch ausdrücklich für die Regierung das Recht in Anspruch ge nommen, falls die Zahl der Fainilienhäupter, deren Kinder off Kommunalschttle besuchen, unter 20 sinkt, über daS Fortbestehen oder die Aufhebung derselben endgiltia zu entscheiden. Die Bestim mung, nach welcher nicht geprüfte Lenrer Anstellung finden dürfe», ist beibehalten »nd noch hinzugesüat, daß auch Lehrer anacstellt werden sollen, di« ihr Examen vor rmn von der jetzigen Regierung
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