Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1884-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188408052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840805
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840805
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-08
- Tag 1884-08-05
-
Monat
1884-08
-
Jahr
1884
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
rk»»» taa> >0 Utr rin einilaer vboler wahrend tzeiselben ^eit N Hers« aatrnd Ad«id bis Sonntag Barmit« ,..eratod«»saN vor: in Marseille sind Personen an der Elwlrra gestorben. — »I — Don Sonntag trüb biß »um Abend ist in Toulon kein neuer Edoleratodeüsall vorgetommrn: in Marseille starben 3 Personen, in ArlrS eine Person an der Cholera. Gutem Vernehmen nach soll nunmehr General Hamion, Kom mandant der Fnfanterie-Divislon in Nancy, zur Führung der Devu- lation der Offiziere, ivelche zu den deutschen Manövern entsandt werden, bestimmt worden sein. In Paris wurde cine^lnarchistensaimlie, bestehend aus einer Verkäuferin in den Onatre-Ieisonü. Frau Rozwres. mit ihren beiden Söhnen, wovon der eine Malergehüise, der andere Packlräaer ist, wegen Herstellung von Sprengbomben verhaltet. Außerdem hatten die würdigen Brüder, von denen der jüngere 18, der ältere Ist Jahre alt ist, eine Sorte von Nadeln ersundc», deren Spitzen in ein starkes Gift getaucht wurden. Italien. In dem im September stattfindendcn Konsistorium sollender Sekretär der Kvnslstorinl - Kongregation. sauren»!, der Sekretär der Kongregation der Bischöse, Mnsotti, und der Sekretär des Konzils. Berga, zu Kardinalen ernannt werden. Die „Fansulla" konslatirl unter Bezugnahme aus die nach dem 'Auftreten der E h o l r r ae p i d e m i c in «Lndsranlreich an einzelnen italienischen Orte» vorgekonmienen Eholerasälle, das; cs sich stets um ganz isolirte Fälle nnier den aus Frankreich nach jenen Orlen ge kommenen Personen gehanoclt habe und dasi in allen diesen Fällen der Verlaus der Krankheit enr durchaus milder gewesen sei. Spanie«. Die langlchwcbenden llnterhandlunsten zwischen lsngland, Deutschland und Spanien sind aus dem Punkte, in einem Protokoll ihren Alstchluli zu sin den, durch welches Spanien die vollkommene Anerkennung seiner Souzeränität über den Sulu- und Marianne-Archivclagus erlangen wird. unter der Bedingung, da» es auch künftighin alle Ansprüche aus Borneo ausgicbt, sowie auch aus seine Ansprüche aus das Recht verzichtet, fremdländische Schilfe, die mit den oben erwähnten Fisteln, die mit seinen Etreitkrästen nicht thatsächlich besetzt und folglich nicht mit Zollhäusern zur Er hebung von Zölle» versehen sind, Handel treiben, anzuhaltcn, zu durchsuchen, mit Geldstrafen zu belegen und zu seguestrire». Niederlande. Bei den Verhandln»,»:» in den Bereinigten lwlliindischen Generalstaaieu über das schon rnitgetheille Regent - > chas tSgesetz, welches mit !>7 gegen :! Slumnen angenommen wurde, war einer derjenigen, ivelche das Gesetz nblehnten. der Ab geordnete Kenchenms. Als Grund »nhrle er n. A. an, das, es das cörnndgesetz vvrschreibe. der stkegent habe dem mindcrjälirigen König 7reue zu schwören. Wie kan» man aber von einer Mutier der lange», das: sie ihrem rnierwachsenrir Kinde Treue schwöre. Daun »ei auch nicht zu verlangen, das; eine Fürstin aus fremdem Lande, die erst füns Jahre in Holland sei, unler Anrufung Gottes schivöre, die Verfassung zu handhaben, ivelche bisher wohl nicht den Grund stock ihrer Studien ausgemacht habe. Ein anderer Redner findet die.Königin Emma zu jung für das verantwortungsvolle Ami. Ein Einwurf, welchen der Minister unter Heiterkeit der Kammer mit der ironischen Wendung zurückweist: Dies Gebrechen würden wir, die wir hier sitzen, wohl Alle gern thcilcn! Darauf wurde, wie schon mitgetheilt, das Gesetz angenommen. Regenstchcstt und Vormund- schast für die künftige Thronerbin der Niederlande ruhen somit in der Hand der Königin Emma, sobald der greise .König Wilhelm die Augen schließt.. Rutzland. Vor 2 Jahren ging die Nachricht durch die Zeitungen, daß Rußland die Ausfuhr von Pferden über die Westgrenze verboten habe, eine Nachricht, ivelche derzeit rnssstcherieits dementirt wurde. Dieselbe taucht nun aber wieder auf, und zwar zuerst in Moskauer Blättern. Dieselben melden, daß in RegieningS- treisen erwogen werde, ob eS — in Anbetracht des Umstandes, daß ein großer Theil der türkischen, rnmännchen und österreichischen .Kavalene ihren Bedarf an Nemonlen ans dem russischen Reiche be zieht — nicht cmgezeigt wäre, diese Pserdeansstihr mit einer Abgabe von 10 bis 25 Rubeln, nach Maßgabe des Werrhcs des Pferdes, zu belegen. Türkei. Nun soll auch die t ü rkis ch c M a r i n e durch einen Deutschen resormirt werden. In Berlin soll bereits ein Korvetten kapitän dafür bezeichnet worden sein — zum nicht geringen Aerger Hobart Pascha's, der bisher das einzige maßgebende europäische Element in der türkischen Marine zu rcpräieutiren schien. In der Provinz Beinen ist ein ernster A u s st and ausgebrvchen. Die Aufständischen, die sich zu Ärmsten deS Mahdi erklärten, Häven mehrere Dörfer und Städle, darunter Sana, die Hanplsladl, einge nommen. Zur Niederwerfung des Amstandes sind 10.000 Mann türkischer Triipven von Dscheddah und anderwärts »usgeboteri worden. Das Pack-'lbvvt „Dolmabagdsche" hat den türkis ch e n P o st - dienst zwischen Konstcmtinopel und Varna eröffnet. Es scheint danach, als ob die Pforte trotz der Proteste der Großmächte doch nicht gewillt ist, ihre Pläne in Betreff der Schließung der sremdeu Postämter in der Türkei so ohne Weiteres auszngeven. Gnftland. Nachdem Lord Granville die Ablehnung des sran- zösischen Antrages seitens Englands in der letzten Konferenz- Sitzung ausgesprochen batte, erklärte Waddingto», er habe das Acuperste gethan, um ein Einvernehmen berbeizusübren, cs »ei nun mehr seine Pflicht, gegen den Plan Englands, die Zinsen der cgnptischen Staatsschulden hercibzusctzen, ohne daß die Nothwcndig- leit einer solchen Maßregel erwiesen sei, zu protcsliren. Die Morgenblütter hebe» hervor, daß durch den Mißerfolg der Eonserenz das englisch-französische Abkommen bezüglich Egnrstens nnullirt sei und England seine Aclionsfreihcit in Egvptcn wieder- e,langt habe. Die „Daily News" sagen, England müsse jetzt die Verantwortlichkeit übernehmen, welche das Vermächtiriß von Tel-el- Kcbir sei. Die „Times" hoffen, die Regierung werde »rinmehr mit Muth und Festigkeit bandeln. Irland. Dubtiiicr Blätter veröffentlichen die Details eines Projektes zu einem Sch iss skan al, der Irland durchschneiden »oll. Der Kanal würde eine Länge von 127 Meile» und 30 Schleusen liaben; wenn derselbe für Schrffe von 5000 Tonnengchalt cinge- richlet würde, so würden die Herstellungskosten sich aut 20,000,<»>0 Lslrl. ' .laufen. Egtzptcn. Ter von der Regierung für die Operationen zur Befreiung des Generals Kordon und der egyptischen Besatzungen des Sudans gewählte Zeitpunkt ist nunmehr lingesähr herangc- komnien. Wie man jetzt erfährt, cirthicltei, die vor einigen Monate» unter so großen Schwierigkeiten an Gordon gesandten Depesche» weder einen direkten Befehl noch den Vorschlag, daß er Khartum verlaßen sollte (obwohl man dies »ach den ministeriellen Erklärungen in, Parlament hätte voranSsctzen sollen). Vielmehr ivnioc er durch chiffrirte Mitllieilungen von den Schritten in Kenntnis, gesctzl, welche inan für den Monat August beschlossen batte, und die Negierung rechnet aus seine thätige Mitwirkung zur Förderung der bettessenden Bewegungen. Auf diese Weise wäre die gemeldete Einnahme von Berber, falls sie sich bestätigen sollte, leicht zu erklären. Jene Be wegungen unffassen die Enlseirdnng kleiner Kanonenboote den Nil hinauf, sowie daS Legen der Sekundäcbalm von Snakin nach Berber, wofür die »öthigcn Oberbamnaterialic» znm Tlicil bekanntlich schon in Snakin cingetronen sind. Bmerika. Fm westlichen Virginien, soivic in den westlichen Distrikte» von Maryland sind in Folge der jüngsten Regengüsse uns Stürme die Flüsse angeschivollen nnd aus ihrem Bett getreten, wodurch verliecrende U e h c r s ch »u e m m r, n g e n verursacht wur den. Biele Menschen sind ertrunken und der angerichtcte Eigen- tliumsschadcn ist sehr bedeutend. Asien. Fn Folge der Weigerung des Gouverneurs von Ber ber«, die Oberhoheit Englands anzueikenncn. zogen sich die eng lischen Einwohner von Berber« nach Aden zurück. «», vom 1. August. Paris. k>'. Der erste Theil 'RevnivnSkvinödie ist bcendigl. Mit 283 gegen 2l l Stinnnen link d»e Kummer das Scnatsvrmekt angenoi»n»en. Das Ministe rium bat die Majorität zwar für sich, doch gewährt die Abstimmung einen Anblick von Zerfahrenheit uno solcher schroffer Widersprüche, eine so vollständige llehcrzcmgmigsabweseiiheit, ein solch' absolutes Vergcsten aller Prinzipien, eine» solchen Interessenliondel, daß »na» »väline» koimle, vor einem volilischen Bankerott zn stehe», so skanda löser Natur, wie ihn der Parlamentarismus keines anderen Lnndes nnsiveisen kann. Hem» Murrst schreibt im „Radikal": „Dieses Par lament bat die Gerechtigkeit geschändet, die Bcrsasstmg versiihrt, jede Geictzinaliigtett mil Füßen getreten, alle Berordnunge» lächer- licl» gemacht, ohne zn bedenken, daß es am diese Weise d>»s Szepter der R'egierimg mit der Peiische des Hansmeislers vertauscht. Dabei ist eS verrückt eingebildet genug, zn glaube», daß svlch' ein Verfah ren dem Komm»ms»ms nichts nützt. Das Geschick hat cs von selbst dorthin getrieben, cs iinilste erst diese Scheune gefegt werden, die nn Polais Bnnrbon und »n Luxembourg errichtet ist, um alle Bor mtheile zu Boden zu werten »nd dem Volk von Frankreich zu zeigen, daß die Gesetze nichts als seile Bichldimcii sind, die Gerechtigkeit eme blödsinnige und die Politik eine Schandkvmödie! Nim, dieses Parlament hat dies Alles gethan, durch sein gemcincs Auftreten, seine Beliebtheit. Möchte es mit diese», Projekt selbst begraben werden in den Kloaken, den einzigen Zeugen seiner Thätigkeit. und inöge iinm aus seinen Grabstein setzen: „Hier ruht das letzte Par lament, welches nicht das wenigst Nützliche war, denn es lehrte daS Volk ohne Parlament wirthschafte». Und jetzt, ElüemdS, nehmt Eure Plätze bei dem Contretnnz ein, es ist vielleicht Eure lüste Kanicbalsiiacht!" Dieser Auslassung würdig zur Seite steht die Be trachtung Rocheforts im „Intraistigeant" der in eineni st Spalten lange» Artikel folgende liebenswürdige Bezeichnungen für Ministe rium und Parlament hat: „Hauptslrohsäcke. betrunkene Idioten: Parlament des Rinnsteins: Parlament geivisser öffentlicher Häuser: eine Majorität von Unrath überfließend - verpestete Mawrität: Ferch-Cholera, Ferry-Morbns. asiatnches Pestmmistcriimi. ElagueurS des Palais Bourbon, Rarren der Julmncht, Schurken, Bande, Ein brecher, Pestilenzanbeter, Musketirc der Ehvlera, Ruppler, Eretins. Falichspieler, verlvgne Esel, Bvcksprünge machende .Harlekins." Wenn sic so unter sich sprechen, kann ma» nicht viel Rücksicht auf die Fremden erwarten, das ist selbstverständlich, aber doch bleibt es immer »»erfindlich, wie dieses elende Bolk noch weitere Gründe zum Angriji aus nnS findet. Augenblicklich gehen durch wenigstens 15 Zeitungen o>e »chniählichslen Angrisse ans die Perioir De. Max Nordau's, des Korrespondenten der Vnstischcn Zeitung, »velchen Viktor Tissot in seinem Buch jvnn der „Geheimpolizei in Berlin" ols einen „Soiis-Beckniann" Ideustchen Spion» bezeichnet hat, dabc» wendet er den Namen des sehr ehrenwerlhen Konespondenien der flkationalzeitnng nls Svonym für „Spion" an. Es ist unglaub lich, mit ivelche, Frechheit selbst „gebildete" französische Ionrnolisten Sielten ans den Büchern Nordau's «„Ans dem Millinrdenlnud" u. s. w.) absichtlich falsch eitiren nnd daran ihre Anklagen knüpfen, denen die schmäliliche Denunziation eines erbärmliche» Deutschen, eines semilischen Sozialdemokraten 'Namens Hicsch, der selbst früher Konespvndent der „Boss. Ztg." in Paris war, jetzt Mitarbeiter des ,,I»stiee" ist, zu Grunde liegt. Nord«», welcher sich durch diese »isamen Veilenindunge» in seiner Präzis als 'Arzt geschädigt siebt, hat natürlich einen Prozeß gegen Tissoi und verschiedene Zettnngs- redallenre angestreiigl, doch wird derielbc, >vie ec auch immer aus- sallen mag, nicht dazu beitragen, die Lage der deutschen Journa listen. die »clion von Hanse aus eine »»gemein schwierige ist, zn verbessern. Ter vielbeipwcliene Figniaartilel, ivelche, eine Allianz inst nns in dnS Bereich der Möglichkeit zog, hat nur noch mehr vöseS Blut gemocht, »lle andern sind über den „Figaro" hergesallen und haben ihn als ein deutsches Ncststitienblntt hingeslellt und sind jäninstliche in ihm wie im „Temps" beichästigle von nun nv „Spione"; daß dnbei die dcntscheii Ionmalisten von Neuem wieder als solche gelirandmarkt werden und das Bolk zu ihrer Vertreibung und Hetze sörmlich mstaesordert wird, ist be» der bekaimlen Gründlichkeit und Wahrheitsliebe der Franzosen selbstverständlich — Vor l l Jahren hatte Frankreich seinen Sieg von Saarbrücken", beute steht eS wiederum vor dem Ansbruch eines Krieges, vielleicht in dem Augen blick, wo ich schreibe, schon vor dem Sieg von Fon-Tcheon und ist es im Interesse von ganz Europa nur zu wünsche», daß dem 2. Angnst nicht am 4. ein schauerliches Dcmenli geliesert wird. Tie chinesische Frage Hut eben wiederum Alles in den Schatte» gestellt, , a« äuxust 1SS4 l besten -elcmaen die beiden ersten Akte, insbesondere die Expo- on. weniger die mit Epffodenwerk nnsgestopften Schlußakte, am ärgsten der ziemlich unmotivirte Abschluß Wirkliches Behagen " ' erstenAktvs. ... »ästen der ziemlich .. . ^ erweaten Inhalt und Fonn des meisterlich entwickelten Erinnert auch die erste Ehestandsdisknssion vielfach an „Eigensinn" von Bencdix, so ist doch i» dem neuen Schwank Alles viel flotter, vvintirter, viel weniger hausbacken nnd philiströs Man dars sagen, daß fast >kde Redewendung dem Leben abgelcmscht ist. Ebenso er heitert die trefflich skizziere Szene aus dem Badrleben >m 2 Akte ungemein, obwolil dergleichen schon sv oft in Lustspielen dagewesen. Daß Mvliere's „ülalnuo ii««ux'»n:stro" hier zn einer drolligen 'Nach bildung verwcrlliet wurde, trägt zur Belustigung viel bei, die freilich oft durch tvlle Uebcrtreibuiig erzielt wird. UebrigenS muß anerkannt werden, das; hier der eingebildete Kranke mil ganz tonsegnenler Eharakteristik ausgestattet ist. Das läßt sich von den »leisten cmdc ren Personen nicht behaupten. Das Benehmen derselben richtet sich fast nur nach de» Bedürfnissen der Situationskomik, die den Per stand und auch den einfachen Anstand manchmal ganz außer Kours setzt. Rede und Handlungsweise gerathcn sogar oft in's Tvttbäus- liche. Aber wen» auch Vieles ganz unmrstivnt ist, z. B. daß ein junges Mädchen ihren beharrlichen Liebhaber für einen Taschendieb hält, später sogar für eine Art Hugo Schenk, und ihm knieend dos Porlcnwnnaic übergiebt, ferner, daß der eiscrsüchlige Ehemann glaub!, von seiner eigenen Fra» nicht erkannt zn werden :e. st» slml das die Lachlust keineswcgs, die das „Je toller, je besser" nickst nur billigt, sondern wünscht. Haupsächlich waren cs die handgreiflichen Scheue, z. B. die mi :!. Akle denwnslrirle Massage, ivelche lauleS Gelachter erregte». Als Borzug des Stückes ist besonders hervor- znheben, dag sichlkeine Kalaneriagd breit macht und von Anstö>;>g- keilen nichts vorlomml. -- Wiederum musste man vorgestern das ganz brillaiile Ensemble bewundern. Wo so vorzügliche Kräfte, wie die Herren Guthery, Vlenke, Alexander, die Damen Meyer, Earlscn und Odilo», Zusammenwirken, da gicbt eS einen guteir Klang. Aber auch jede der kleinen Nebenrollen war sehr passend besetzt, sodaß Alles wie am Schnürchen ging. Sv unwiderstehliche Komik, wie sie Herr Gntherp als eingebildet kranker Herr Schwarzkvpf zum Besten aielst, gehört schon zn de» .(ttmslraritäten, wie man sie auf wenigen Bühnen findet. Das Znsainnieiisviel des Herrn Blenkc «Fritz Nvll> und des Frl. Mever «Wall» 'Noll; war »nübertresslich, aber auch jedes für sich erfüllte in den mnnteren Einzelizene» leine Ausgabe zn böchstem Wohlgefallen. Herr Alexander «Emst Jordan) ersetzte durch vlgitzmtes, bestens animirendes Spiel vollkommen daS, lvas der Deklamation wegen emgetrelener Hcnerteit abachen nmßte, nnd fand in Frl. Odilon «Käthrhen Schwarzkops» eine flotte, allerlievste Pnrlnerin Für die >»err»chsüchtige Tcnite Frey trat Frau Enrlien den uckstigslen Ton. Außerdem ivnßten Herr Kur; als dickbäuchiger Lehmann, Herr Schmidt (Thorwarl). Herr Meißner «Kellner Karl) nnd Frl. Wenk (Dienstmädchen Minna» a»S ihren minder bevorzug te» Rollen BeisallswertheS heranszuschlagen. Tie Geiammlleisttmg verdient möglichst zahlreichen Besuch der Wiederholungen. B. Sen Herl ich. j- Von glaubwürdiger Seite wird nns mitgetheilt, daß die defi nitive Anstellung des Herr» Hage n als Kal. HoskapeIlmeistc r nunmehr erfolgt sei oder doch für die nächsten Tage in Aussicht ge stellt wurde. Für das Hvstheater ist somit die längere Wirksamkeit des allzeit eifrigen und gewissenhaften Dirigenten stchergestcllt. ein was das französische Volk momentaii bewegt, denn die hier aus Ergebnis), das wohl Allen gerechtfertigt erscheinen und dem Kunst- Shanghai eiiigclansencii Depeschen lassen den Ansbruch des Krieges institnt zum Bortheil gereichen wird. ^ für gewiß erscheinen. Große Enegnng, ja selbst Panik, soll denselben zufolge in Fon Tchevn herrsche», Frauen und Kinder sind an Bord der bei den Pagoda-Insel verankerten Schiffe gesandt worden. Viele Einheimische und fast alle einiiiermaßon bemittelte» Fremden ver lassen mit Hab und Gut die --stadt, die übrigen bewaffnen sich sv viel wie möglich und suchen für lange Zeit sich zu verprovianlircn: der französische Konsul mil seiner Familie und vollständigem Personal hat sich ans ein Kanonenboot begeben. Ehinn soll die EntschädigungS- snmmc zn zahlen sich geweigert und heimliche Befehle zum Bormancl, an seine Truppen erlassen haben. Die chmesiiche Handelsflotte ist an eine amerikanische Gesellschaft: The Ehina-Manilla Steam-Ship« Association für 5,250,««00 Thaöls - 4I.Ü75.000 Francs verkauft worden. — Im Monat Oktober wird im Pavillon der Bille de Paris eine große Kinderausslellmig slatlsinden, wobei eine Jur» den »chönsle» und gesündesten Kindern Preise erlhciien wird. Der höchste Preis vesleht in 1000 Francs, der zweite in 500 Francs für das ge sündeste und 5 Preise zu l«X> Francs für diejenigen Kinder, welche von der Iurv vvrgeicl,lagen, aber nicht mil dem l. Preise bedacht werden konnien. Tie Preise werden nach den 'Ansichten einer Kvm- »lissivii von Aerzlcn und Künstlern ertheilt werden. Eine goldene und zwei silberne Medaillen weiden an die Mütter oder Anmien, dir das meist" Verdienst um die Pflege des Kindes liaben, ausge- geben werden nnd erhält jedes Kind eine bronzene Eriimcrnngs- meönille. — In der Knnmier-Sitznng kam der Antrag des Marine ininisleis um Gewährung eines Kredits von lOOM« Francs zur Errichtung eines Marmcbospitals in Tvulvn zur Verhandlung und wurde säst eiiislinimig gewährt. Tarnuf interpellirt Elemeiieean dns Haus Vetters der gegen die Cholera zu ergreisenden Ncaßregeln. Er klagt die Regierung an, daß sie wohl Zeit nnd Mittel belaß, eine Nntcistichnngskommissimi nach Egypten zu schicken, aber nicht nach dem Süden Frankreichs. Er schilde ldert in lebhaften Farben die Angst lucht gewiß ergreifend. Erst und Noll» der Bewohner, worauf Bandr« d'Asson einMt: ..Wen» Geist N»hc, nachdem er sich festst niemals Ruhe gegönnt halte. Sie ihnen Mntl» und Hilfe bringe» wollen, inüssen Sie ihnen die ^ Ein ivoblgelungenes Portrait des hochwürdigen Herrn Bischof religiösen Uebenengnngen wiedergeben, die Sie ihnen geraubt liaben." Ber»ert ist bei Gelegenheit von besten 50jäI>rigcm Pl icstc>i»biln»in Elenieneean : „Das Hilst nichts, die K irchenglänbigen lniben es auch j in der König!. Hosbuchhandsting von Hermann Burdacl», Schloßsiraße nicht gethan: Sie werden sich des Kaplans erinnern, der vorgav ! Nr. l8, ausgestellt. Die Photographie ging aus dem Atelier deS Hos- trank zn sein, um nicht den Ehvlerakraicken beistelien zu inüffen." Photographen H. Thiele hervor. Er schildert sodann die Szenen des Hcldenmitths und die Ausvpst' ! st Der ansgcncichnete Klavier-Virtuos E. d'Albert bat Herrn rnng Anderer, besonders der Frau »nd Tochter des Direktors Pom! Kommcrzienralh Groß in Bayreutl» die Summe von 1000 M- übcr- -tz Ilnlcrcnl bochdeliebten Künstler Herrn Porth ist die Freude zu Theil geworden, daß sein liossnungsvoller Sobn, ivelcher sich i>r Altcnbrirg bereits mit Erfolg bcthätigte, sür das Stndlthenter in Hamburo als Liebhaber und jugendlicher Held engagirt wurde. st Mas bisher nur gerüchtweise verlautete, daß nämlich Herr Angela Neuinan n Bremen verläßt und die Direktion des Landeöthcatcrs in Prag übernehmen wird, ist nunmehr als Thal- sacke »u betrachten. Schon am l. Scpt. d. F. tritt Herr Reumann an Stelle dcö bisherige» Prager Direktors Herrn Kreidig, welcher gegen eine Enlschädigung von 20,000 Gnldcn seinen noci» sür zivci Fahre gütigen Konlrakt zn lösen gedenkt. Als Nachfolger im Di rektorium des Bremer Stadtthcatcrs soll Herr Senger, bisher eines der tüchtigsten Mitglieder dieser Bühne, in Aussicht genommen sein. -tz Die Vorstellungen im König!. Hofovernlianse in Bcrli n iverdt» am 14. d. Ni. mit dem „Freischüv" wieder cmsgcnonimen. Man steht der neuen Saison mit der Erwartung, daß „Max gute Zeichen miibringen wird", entgegen. ch Wie u»S ein Telegramm «ns Wien miltheilt, fand die feierliche Beerdigung Heinrich Laube'S am Sonntag Nach mittag unter zahlreicher Betheiligung aller Schriftsteller- und Künsllerkrcise und imler Tbeilnahmc eines nach Tausenden zählen den Publikums statt. Die Einsegnung der Leiche erfolgte in der evangelischen Kirche in der Dorotlircngasse, am Grabe ans dem evangelischen Friedhöfe sprachen der Präsident des Fournalinen- vcreinS. Weile», und Schanspieldireetor Tech nns Berlin. ch Tic letzten Worte des sterbenden Heinrich Laube lau teten. ivie im „Verl. Tgbl." miigetlicilt wurde, aus die Frage seiner Adoptivtochter Frl.Haas, ob er noch etwas wünsche: „Rnbe, nich:s als Rnbe!" Rach einem Leben, daS köstlich war, weil cs Mühe und Arlnit gewesen, wirkt solcher Ausdruck der Ruhesehn- Erst durch den Tod fand sein nncrmnblichrr ! Pharv-Hvspstal, die eigenhändig die Wäsche der Elwlerakrankeii ! wuschen. — In Marseille ist der Gesimdlieitszustand in sortschreilcn- ! der Besserung. Der Präset! hat eine» Zuschlag von 12 Proz. sür ! die Gehälter aller Beamten, welche während der Epidemie ans ihren ! Posten geblieben sind, ungeordnet. — Toulon. Der Minister des ^ Innern l»al 45.««<«o Frnnes sür die Emigranten geschenkt. — Seitdem der .Kongreß in Beriailles lagen soll, ist ganz BersailleS in einer ge- ^ Ibissen Aufregung, du sehr viele der Teputirlen und Senatoren für die Dauer der Verhnndlnngen ihre Wohnung dort nehmen werden. Der Saal im Tcblossr. wo die Konserrn; slatlsindet, ist elwns ver größert worden, so das: er jetzt KI«! Sitze enthält Tie Räumlich , teilt,i »in die KonnniteeS bleiden dieselben wie 1870. 22 Plätze sind « sür die Ehesredaltenre von Paiiser Blättern und ««« für dir übrigen j Journalisten, ivelche zngelassen »vrrden, reservirt worden. — Mau l »purbt n« parlai»«ei>lariicl»en Kreiien viel davon, der Kammer einen « Annag n»n Einiüln««ng des Nickelgeldes z» »itterbreiten, die kupfernen >«« nnd 5 Eentiaiessliicke sollen abgeschnfft werden. — Eine englisch sendet mit der Bestimmung, dieselbe zur Aiischanung von Freibillcts zu den Pariisal-Anssiihrnngeii sür unbemittelte Künstler zu ver wenden. Bravo! st Vor wenig Tagen ist in München die Erbauerin unseres hiesigen Residenz tlicatcrö, die Schauspielerin Frau Herminc Barmigart, geb Schastcr, am Rervenschlag gestolbe» Es werden sich noch viele miserer hiesigen Leser aus die kleine, zierliche und ausfallend Ingerc Erscheinung, die sich ans der Straße nur mit aufgelöstem rolbblonden .Haar zeigte, besinnen Anfänglich hieß das Tbeatcr — cs ward 1872 eröffnet — »ach ihrem Vornamen: Hcr- minia-TKeater: es sollte indessen nicht lange so heißen, denn das Regime der der Geschüslssührung nicht genügend gewachsenen Dame brach bald zusammen und sic mußte mit Schulden belastet und wohl mit ichiverem Herzen dem von ihr geschaffenen Theater und überhaupt Dresden den Rücken wenden. Frau Baumgart kan» nicht all geworden sein, sie wird etwa Mitte der Dreißig gestanden haben, als sie am 24. vorigen Monats verstarb. indische Gesandt,ehait ist heule aus Turin emgelrosse» nnd im Hvtel . st Ter Akademische Gesangverein „A r i v n" in Leipzig wurde ^ -xch,r,,„ Personen bilden die Gesandtschaft, kürzlich bei seinem Svimnersesl dnich den Bestich Sr. M-- der du Louvre abgestiegen. , bei der ei» Engländer Willis ols Dolmetscher smigirt. — In letzter Stunde langte folgende Depesche nns Fo»-Tcl»eon an: „Der Beielilshabcr des englisckien AdmiraljchisskS bnl dir Mnrinelrnppen lnndeii lnssen, um die Sladt im Falle eines Angriffs seitens der Franzosen zu vercheidigen." — Die Nachrichten über die Elwlera lauten fortdauernd günstig, eS scheint, daß die Epidemie wirklich 'ich ihrem Ende nähert. In Toulon öffnen die Läden wieder ihren Handel, besonders stark besucht sind die Fischhmidluiige». die Stadl gewinnt schon ein anderes ireimdlichercS Aussehen. Von Marseille und den übrigen Orten ist dasselbe zu berichten. Feuilleton. st Fm Kgl. Hostl» eater mußte wegen eines Todesfalls in der Familie des Herrn Bulß die Aufführung von „Mignon" für heute Abend abgesagt werden, dafür wird „der Freischütz" gegeben. -j- Der Moscr'sche Schwank „Mit Vergnügen" kann i», R e - sidenzthcater in Folge der eingctrctenen Heiserkeit des Herrn Alexander erst am Mittwoch wieder zur Aufführung gelangen, und es wird dafür heute (Dienstag) noch einmal „O dic»e Mädchen!" in Scene gehen. st Ncsidenztheater. Mit Vergnügen ließ sich am Sonn tag ein joviales Publikum den muntern, in vielen Szenen sehr amü santen Schwank „Mit Vergnügen" von G. v. Moser undO. Girndt. welcher gleich bei der ersten Vorstellung durchschlagenden Erfolg hatte. Vorspielen. Diesmal bezeichnet der Titel des zstückes die Hand lung oder wenigstens den Ausgangspunkt derselben viel genauer, als es in modernen Lustspiele» und Schwänke» üblich ist. Die von eineni gereizten Ehemann mit scheinbarer Gleichgültigkeit hmgespro- chene» Worte „mit Vergnügen", in welchen er wider Willen die Zustimmung zu einer Badereise der launischen Gattin aiebt, werden Veranlassung zu allerlei spaßt,asten Verwicklungen, Mißverständ- ! iiissen »nd Aktwiismotiveii. Die höchst gewandten und kurzweilige» ! Autoren habe» StcmnlichcS geleistet, indem sie nns einem an sich imdedeutende» Vorwürfe vier Akte voll lustiger Situationen heranS- 'schnitzten. Gleichwcrthig sind die vier Äbtheilunam freilich nicht.' Königs Albert ansgezeichnet und hoch erfreut. Ans dem Programm dieses Arioiiemesles »and sich auch der 'Name Julius Reichert imler den Kvinpvnisle», und zwar km» dessen „Waldeinsamkeit" «Dichtung von Arno Spies', eine Komposilivn von reichem Wohllaut nno ge fälliger Form, sv vortrefflich zur Geltung, daß das Pnvlikmn leb haften Bestall sprudele. Dichter und Komponist sind Mitglieder des' Dresdner Hvsvpenichvrcs. Uedrigciis hat Herr Julius Reichert schon im vorigen Jahre in einem Gewaiidliaus-Koiizerle dnrch ein Wein- licd für große» Männerchor: „In's Weinhaus" nach dem Gedichte von Hvssmami von Fallersleben, durch den vollendeten Vortrag der Ariviien Auszeichnung geerntet. st Wenn I,enljnta,ie ein großes Musikfest ohne Defizit ab-, schließt, so muß das lcho» als bcinerkeiiswertbe Ausnahme gelten. Die Kosten des Arrangements sind meist so kostspielig, daß dieselben selbst bei hohen Eintrittspreisen sür Eonccrle kaum gedeckt weiden können. Deshalb endete auch das Norddeutsche Musilsest in .Ham burg mit einem sehr beträchtlichen Defizit. Dagegen hat kürzlich das Mittelrheinische Mnsiksesl in Mainz nicht nur kein Defizit hintcrlassen, sondern auch noch einen Ilehcischuß von 3000 Mark erzielt, der sür den Bau eines Vereins!,auscS der Mainzer Lieder tafel verwendet werden wird. st Ferdinand Lajscille wollte, bevor er auf der Tribüne nls Arbeiter-Agitator seine hervorragende'Nollc^Pieltc, gern nlslbcrühm tcr Bühnendichter von sich reden machen. Freilich mit seinem Drama, „Franz von Sikkingen". ist ihm das nicht geglückt. 'Neuerdings ist von ihm ei» Lttslst'ielsragmcnt cnideckt worden, von welchem nur zwei Akte ansgesührl sind. Wie erzählt worden, übergab Lassallc einem bühnenlimdigen Freunde das Mmmflript. 'Als dieier aber einige Aeiidcriingspvrichläge machte, verlor der jederzeit höchst re«: bare Dichter die Lust zur Fortsetzung und schrieb ärgerlich am Schlüsse deS Manuskripts die bezeichnenden Worte« „Ictzt wird's mir zu langweilig." Na, wenn es der Autor selbst langweilig ge snnden hat, sv wiiide wohl auch das Publitnm lein großes Inter esse dafür empsnnden haben.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)