Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1884-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188407265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-07
- Tag 1884-07-26
-
Monat
1884-07
-
Jahr
1884
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
örb Mn »r. »o» ert. Dir maßgebenden VertrL -- Sk»»I»»I«I»1«ii. 8sit« S — Sonnsboncl äon 2tt» ckuli 1834 ggevenoen '/zenräge lauten aber Nimmt, daß ein Zweifel kaum austauchen kann. Maßgeber die Bestimmungen drS Nassauischen Familienvertragrs vom b 1783, drS Artikels 71 der Wiener Kongreß-Akte von 1815 i o klar und be« aßgebrnd sind 30. Juni - und des Londoner Vertrages von 1839. Durch den Wiener Kongreß wurde Luxemburg dem Könige der Niederlande, Wilhelm 1., als Entschä digung dafür zugetkeilt, daß er aus seine Nassauischen Erblande oerzlst en mußte, doch sollte das Großherzogthum dem Nassauischen Hausuveikommisse und sür die wechselseitige Nachfolge der beiden Linien des Hause-Nassau, der Walramichen und der Ottonischen. in Luxemburg der Nassauische Erbvertrag von 178? gillig sein. Diese- RechtSverhältniß ist später im Londoner Vertrage von 1839 anerkannt worden. Diesem Beiträge zufolge mußte bei der endgil- tigen Auseinandersetzung zwischen Holland und Belgien rin Tlieil von Luxemburg an Belgien abgetreten werden, und dazu mußte der König der Niederlande dir Gcnelunigung zum Berzicht von den Mitgliedern der Linie Nassau Walram elnliolen. In der Urberein- kunft vom 27. Juni 1839 lial der damalige regierende Herzog von Nassau, Wilhelm, diesen Verzicht für sich und seine Linie ausge sprochen, aber gleichzeitig alle Rechte der Walramschcn Linie auf den dem Könige von Holland übrig bleibenden Thcil von Lurem- burg ausdrücklich aufrecht erhalten. Hiernach ist es unziveiselhnst. daß. wenn der gegenwärtige König von Holland ohne eine» Lolin zu hinterlafsen stirbt, der frühere, jetzt 07 Jahre alte Herzog Adolf von Nassau Thronfolger im Großherzogthum Luxemburg werde» und die Thronfolge auf feine männlichen Nachkommen nach dem Rechte der Erstgeburt übertragen wird. Herzog Adolf ist tliron- solgeberechtigt nicht als regierender Herzog, sondern als Bluts verwandter, als nächster Agnat des Hauiev Nassau-Uranien. Serbien. Bei Wrnnja und Kurschuinlje haben Arnauten- Banden Einfälle aus serbisches Gebiet gemacht und serbischen Unlerthanen Viehherden fortgetriebe» England. Damit die egnptischcKonseren; nichtvoll- siändiges Fiasko mache, und weil die finanzielle Lage Egnotens für gewisse dringende Angelcgenheilen mindestens ein provisorisches Arrangement erfordert, kamen, wie man dem „B. T." meldet, die großmächtigen Vertreter überein, wenigstens hierfür ein Provisorium auf 12 Monate herzulicllen. Mit dessen Ausarbeitung betrauten sie de» französischen Botschafter Waddington, um Frankreich, welches in der Gegnerschaft der englischen Proposttionen etwas allzu brüsk vorging, „goldene Brücken'^ zu bauen und um hierdurch die An nahme seitens aller Mächte zu ermöglichen. Doch wird das Arrange ment wie immer es auch nuofallcu mag, nur ein provisorisches sein und nur " " Die die nächsten Bedürfnisse EguptenS zeitweilig regeln. Führer der Konservativen haben sich beeilt, die br Denwn- „ . sicl sticitioncu un Hyde Park zu beantworten In Sheffield wurde ein großes konserbalives Meeting abgehalten, aut welchein derMar- anis von Salisburt, sich svlgendermaßeu äußerte: „Es sei nicht allein unwahr, sondern au» de» ersten Blick unwahrscheinlich und widersinnig, daß das Oberhaus, welches hauptsächlich aus Grund bescher» zusammen gesetzt sei, Furcht vor der Emaueipation der Land arbeiter empsüude, allein in allen Versuchen die Verfassung des Lan des abzuaudern sei Vorsicht und Klugheit mörderlich und selbst John Vright sei dafür rittgetreten, daß eine Erweiterung des Stimmrechts von einer Neueiutheilviig der Wahlsitze begleitet sein sollte. Ehe die Wahlrcsvrmbill Gesetzeskraft erhalte, sei eine Berufung an die Wählerschaften iinumgäiigllch nothwendig, aber die Regierung wage e-s infolge ihrer vielen Schnitzer nicht das Verdikt der öffentlichen Meinung anzuruien, sondern begünstige Teiiwiislrationen und bilde sich ein, daß 20,000 Radikale, die an einem bestimmten Tage ans- aehcn, um sich im Freien zu ergötzen, die ösfenlliche Meinung aus- drücken. Dieses Begehren nach Gesetzgebung durch PitnikS habe ieme gefährliche Seile. Ein vom Volle regierter Stant könne sich »i keiner gefährlicheren Lage befinden, als wenn seine Politik durch Tcimmstrationen in den Straßen der Hauptstadt anstatt durch einen Appell an die Wähler entschieden werde. Tie englische» Kriegsschiffe „Teienee" undtz.Valiant" haben einen Zusammen st o ß erlitten, worüber der „Köln. Zig." unterm 22. d. Mts. aus London berichtet wird: Als der Admiral das Zeichen zur Formirring der Nacht-Division gegeben balle, drehte die „Teienee" statt rückwärts, unerklärlicher Weise Steuerbord und halte den „Valianl" mit vollem Bug in den Schissürumvi gctroffen, wenn der „Valianl" nicht gleichfalls gesieuerbordet hätte, so daß der Zusammenstoß mit der Breitseite erfolgte. Der „Vnliaut" verlor Mii-ailleuse, Kutter und Takelwerk und erhielt Kerbe im Eiien- vanzer : die „Tctcnec" erhielt ein breites Loch, Witwer und »Vorder- theil waren mit Wasser gefüllt. Der Eommanonnt der „Defcnce" ist wegen Nachlässigkeit vor ein Kriegsgericht gestellt worden. Dem „Standard" zusolgc wären die Vertreter Frankreichs »nd Englands mit dem Entwune eines temporären Budgets sür Egnv- ten beichästigt, welcher der Konferenz am Montag vorgclcgt werden fall. Wenn die Konferenz dieses Budget guthciße, werde England eine Anleihe zur Deckung der dringendsten finanzielle» Bedürfnisse Eguplenü garantircn. Die Reorganisation des eguptischcn Finanz wesens aus einer dauernden Basis sei bis auf Wcilcrcs vmchobeu. In der am Donnerslag staltgcsundcnen Konferenz« sitzung wurde über die von den französischen Dclcgirten gemach ten Vorichläge berathen. Baring, welcher noch immer leidend ist, wohnte der Sitzung nicht bei. Amerika. Ter „»NewJOorl.Hcraid" ist im Begriffe, einellm- wälzuug in der Ionrnalist > k zu bewerkstellige». Wenn das neue Benuett Matalssche Kübel vollständig im Betriebe fein wird, wllen die von den Korrespondenten des „Herald" in allen Welt iheilcn täglich gesammelten Nachrichten zuerst nach London gesandt und von da mittelst des neuen Kadels nach »Newport telcgraphirt weiden. Die Leitartikel werden ebenfalls in dem Londoner Bureau gcichriebe» und allabendlich nach »Newport gekabelt werde», so daß iait Ausnahme amerilauischer und lokaler »Neuigkeiten, der „Herald" thatiächlich i» Fleelstreet. London, rcdigirt werden wird. Lesseps, der eivig junge, der Erbauer des Suczkanals, ist bc- kannriich im »Augenblick berchättigt, die Landenge von Panama zu durchstechen. In einer »Versammlung von Aktionären ui »Paris hat er dieser Tage erklärt, daß bis Idd6 der Panama-Kcmai fertig sein würde. Das »Werk nimmt ganz in der ursprünglich vorgesehenen »Weise seinen Fortgang. Jnsgefammt sind zur Herstellung deS eigentlichen Kanals l lU Millionen Kubikmeter Erde und Fels, so wie bchuss »Aufdämmung und Ableitung des Chagres-Flusses noch weitere 10 Millionen Kubikmeter wegzuschaffen. »Von diesen 120 »Millionen Kubikmeter könnten 40 durch Baggern,aschinc» be wältigt werden, bei den übrigen 80 Millionen fei inan auf andere Maschinen und »Menschenarbeit angewiesen. Zur »Be wältigung jener 40 »Millionen Kubikmeter, die weggcbaqgert werden sollen, sind zwei Jahre, zur »Bewältigung jener anderen 60 »Millionen Kubikmeter drei Jahre erforderlich. Beide Arbeiten werden aber gleichzeitig ausgeiührt werden, und io wird selbst, wenn inan annatt am l. Januar 1884 erst am 1. Januar 1885 be gonnen hätte, dennoch der Kanal am 1. Januar 1886 vollendet »ei». »Außer den 2 riesigen Hoivitälern in Colon und »Panama hat man 13 Ambulanzen eingerichtet, deren jede je nach ihrer »Bedeutung von ein bis zwei geschütten Acrztcn bedient wird. Zur weiteren Er holung und Kräftigung der Genesenden ist aus der »Panama gegen überliegenden, landschaftlich außerordenllich schönen Insel Tabago eine beiondcre »Anstalt gegründet worden. Ucbrigens sind die Gc- sundlieitsvertiäitniffe nicht so sehr schlecht- und im Grunde genom men gar nicht schlechter, als dicS auch bei ähnlichen »Arbeiten in Europa der Fall sein würde. »Von der Regierung der »Vereinigten Staaten von Columbien seien der Gesellschaft 500,000 Hektaren be liebig zu wählenden Landes versprochen worden. Oiltr-tn»». vom 23. Juli. »Paris. IV. Tie Kammer zog den Antrag Canstans »der das Listenskrutinium in Berathnng. Man kennt die Ansicht des Konseilpräsidenten über das Listenskrutinium, dessen »Partei er eben so nimmt wie die Revision, d. h. ohne Feuer, ohne Vertrauen in den Erfolg und bereit, seine Sache auiziigeben, wenn die Verhältnisse es erheischen: je nach den Umstände» ändert sich ja bei Ferrh die Ansicht. Zn den Verhandlungen deS Senats über das Revisivnsgesetz hat sich »och kein Redner cinschreiben lassen. Leo» Satz der plötzlich von Marienbad zurückgekchrt ist, wird ver- nnithlich sprechen und Ferry ihm antworte», indem er darauf be stehen wird, daß der Senat (im »Widerspruch mit dem Kvmmiisions- beichluß) den Art. VIII tzrtr. die Finanzherugnisse der Kammer auch in die Rcvisionsdel>nttrn anfnehme. Die Kammer beschäftigte sich noch mit der Bestenenrng fremder Weine, um deren Einfuhr in Frankreich zu beschränken, damit die heimische Kultur und Industrie besser zur Geltung gelangen sollen. Proussc behauptete, daß die ganze Handelstrisis nur von den schlechten Handelsverträgen mit Spanien und Italien herrühre und verlangt, daß die Zollverwaltung strenger sür die fabrizirten und^verfälschten »Weine sein soll. Tirard vertbeidü ' " - fremder i einzelnen Konferenz, „ Tage, daß nach heftiger Diskussion die bestimmte Zeit vertagt werden mußte. wolle» Evurbet >e Zahlungseiuslelluna >» E, sie nicht geben. — Nack ein t ist der Schnellsegler „Ham, Mächte da- Ligmdationsgesetz dahin umzuändern beabsichtigen, daß eine neueAnlrrhe ermijglrcht wird: sie würden ein vorläufiges Budget stimm und »Alles tlmn, um die Egypten zu verhindern, weiter einem Telegramm des »Admirals ... ... . „Hamelin" aus einer Sandbank vor Fou-Tscheou gestrandet, der angerichtete Schaden ist bedeutend doch hofft der »Admiral, daß eS gelingen wird, das Schiss so weit flott zu machen, daß es »ach Saigon transportirt werden kann. — Serpa- Prnto. ehem. Minister des Aeußern in »Portugal, ist mit einer Ver- trauensmission nach »Paris gesendet, um über den Vertrag betreffs der Eongomündung zu verhandeln. »Von hier aus wird er sich nach »Amsterdam und London begebe» Man beschäftigt sich sehr ernst hast mit der Frage eines internationalen Kongresses kür die stieg» lirung aller darauf bezüglichen Schwierigkelten — iDie Ehvlera.) Gegenüber den Ausführungen des Hnndelsmimslers Heriffon, daß kern weiterer Cholerafall rn »Paris vorgekommeii sei, hält Dujou, Ehes des ersten »Bureaus der Polizeivräieklur, den ich dieserhalb aussuchte, seine »Meldung aufrecht, es sind 9 Erliankungsiülle vor gekommen, von denen bis jetzt 4 mit tödtlichem Ausggng: das letzte Opfer war diese »Nacht eine Wittwe, 55 Jahre alt. In sänunlliche» Spitälern sind Vorkehrungen zur Ausnahme und Jsoliruug Ehvlera- krauker getroffen, besonders bequem und zweckentsprechend ist das Hospital Broiissais eingerichtet, gewöhnlich unter dem »Name» Hopital des Mariniers bekannt, es liegt inmittc» von schattigen Gärten und stehen 150 neue »Betten den Krauten zur Verfügung. — Lyon. Zwei sehr ausgesprochene Eholera-Fälle sind hier mst tödtlichem AuSgang vorgckvmmen, bei einem »Arbeiter Elan de Vvrzon, 47 Jahre alt, und eine Lehrerin Lare Gremer, 32 Jahre alt. Mehrere Erkrankungen landen statt, mau besürchket Re Anwesenheit vieler Flüchtlinge aus Toulon »nd Marseille, die ihren Ilrsprungsort verheimlich! haben. -- »Valence. Eine ans Marseille eiugctrosfene Familie, Mann, Frau, Schwiegervater und zwei Kinder sind hier am Abend a» der Ehvlera säunullich ertranli, die Frau ist heute früh um 8 Uhr gestorben. Der Gesuiidheilscath »st zuiammen- getrete». — Aix. 8 neue Fälle sind pvrgekommen, sämmtliche tödtlich. In Brignolles landen zwei Todesfälle an der Ebolera statt, ebenso in Nimes. — In »Bordeaux ist an »Bord desPactet- oampsers „la Gironde", von Senegal kommend, ein Todesfall an Ebolera vorgekommeii. Aus mehreren andere» kleinen Städten des Südens werden Erkinnkungssälle gemeldet. In der »Provinz treten überall wie in »Paris Hilfskomitees zusammen unter dem Vorsitz der ersten Bankhäuser und Kredilgesellschastcii. sowie des Syndikats der »Presse. — »Arles. Ter »Anblick der Stadt ist ein trostloser, von den 25,000 Einwohnern derselben befinden sich kaum 5000 in der Stadt und von diesen sucht auch noch wer kann zu fliehen. »Abends sollte der Muiiizipalralh sich vereinigen, aber er konnte nicht wegen mangelnder Thcilnahine beschlußfähig werden: es sind kgum8Rätde hier. Der Präselt hat die »Bestallung von zwei Adjunkten angevrdiict. Wenn nicht eine »Besserung eintritl. wird man die Stadt vcrpro- viantiren müssen, denn die »Bäcker haben ihre Läden geschlossen und die »Nachbarn gehen thatiächlich betteln, daß man mit ihnen das Brot theilt. Die getroffenen Maßregeln lassen zn wünschen übrig, wegen »Mangels an Leuten, Leiche» könne» nicht einmal bestattet werden, sie liegen oft über 20 Stunden und sind dann schon ganz in Verwesung übergegangen: ihre Exkremente verpesten die Häuser. Die Straßen sind verödet, Hunde und Katzen sind die einzigen Wesen, denen man begegnet, auch sie schreien vor Hunger. I» den Vorstädten ist es ähnlich, wenn nicht »och ärger, alle Gasthäuser und die Mehrzahl der Lüden sind geschlossen. Tie Flüchtlinge bc gehen sich nach TaraScon und Beaucraire, welche Orte schon nber- lüllt sind. — Marseille. Die Hitze ist wieder zurückgekchrt und mit ihr eine Zunahme der Todesfälle, darunter eine Otnzierssra» mit ihren beiden Töchtern Der Sozialist Brouisson ist wieder geheilt in das Gefängniß abgesiihrt worden. Große Erregung dieserhalb unter der Arbcilerbevcilkerung, welche die Regierung der gemeinsten Gefühllosigkeit zeiht, weitere schreien um »Brot und »Arbeit und Drohungen gegen den Mnnizipalrath werden laut. — Toulon. Die Studenten der Medizin ans Montpellier sind zur Unterstützung der Krankenwärter emgetroffen und haben sofort ihren Dienst be gönnen. Der rumänische »Arzt Tr. Markovitcki ist ebenfalls Studie» halber hier. Das Ministerium hat den Gehalt der mit der »Pflege »nd dem Transport der Ebolerakranlcn Beauftragten verdoppelt und die Gewährung mehrerer Freistunden für sie cingeordnct. Die Frei maurerlogen Frankreichs haben der Loge von Toulon die Mitthei lung gemacht, daß sie Feste sür die Opfer der Epidemie arranancn werden. Der Dienst der Krankenboote hat mit einem Unfall an- gesangcn, der erste Ruderer glitt gleich beim Besteige» des Bootes aus lind fiel in'S Meer, seine Leiche ist noch nicht gefunden. Zwei »Arbeiter wetteten, wer von ihnen die meiste Limonade gnzerne ver tragen könnte, beide sind an der Cholera gestorben. Unter den heutigen 3!» Todten bcsinden sich zwei Aerzte, ein dritter ist noch bedenklich krank. — Die Fürstin von der Moscowa ist gestern Nach mittag um 5 Uhr gestorben: ihre Söhne, Schwiegertochter. Schwestern »Nichte waren an ihrem Sterbelager, ihr B der Bayrcuther und der Münchener, während der Leipziger etwa 70 Mitglieder ausweist. Von den verschiedenen emgebrachlen »Anträgen kamen zwei zu einstimmiger Annahme: l> daß ans dem Vermögen des Allgem. Wagner-Vereins (jetzt schon 27,171 Mk.) 3000 Mt. an den von Richard Wagner gcslisteten Stipeudlenivnds abgegeben werden solle», und 2) daß ein internationaler »Wagner »Verein ge gründet werden soll. Zn letzterem Zwecke wurde die »Wahl einer Kummlsslvii beschlossen, zn welcher eui Mitglied der Äagner'schen Familie, ein »Mitglied des Lahreuther »VeiwaltiiiigLralhes. ei» Ver treter der Stadl Baureuth und vier Mitglieder des »Allgmi. Wagner Vereins gehören sollen. Mit der Abiendnng eines Vegrußungs- und Danllclegrammes an König Ludwig 1l, den hoben Protektor des Meisters und seiner Kunstbcstrcbiingen, fand die Verrammlung ihren »Abschluß. tz Im nächsten Jahre soll in »Bayreuth, wie voiM'crichiede- Seilen inilgetheilt wurde, neben „Parsiiai" auch „Tristan »nä und »Nichte waren an ihrem Sterbelager, ihr Bruder, der Graf de la Roche Jambert kam eine Stunde zn spat an. Die Fürstin war in der Jugend wegen ihrer Schönheit berühmt, die Tochter des Freundes »Napoleon III., des »Marquis de la Roche Lambert, ibr zweiter Gatte, welche Ehe kinderlos war, war Edgar »Ney, Fürst von der Moscowa, Oberceremonicnmeistcr des Kagers. — Gestern faird in der Kapelle »Notre Dame de Grille die Einsegnung junger Elsaß-Lothringer statt, die sich nachher in Prozession nach der Lüaiue vo» Straßburg begaben, zu deren Füßen sie Kränze und frische »Blumen niederlegten, mit welch' letzteren sie die am 14. Juli von der „Patriotenliga" gefristete Tafel verzierten: dieselbe trägt die Inschrift: „Hm rivo? Prunco L la rkvsnvlr« 1871—18..— Dazu stimmt wirklich die heutige Veröffentlichung eines »Prozesses gegen vier Potizeitieamte der politischen Abthcilung, welche sich die »Ab schrift wichtiger »Aktenstücke babe» sollen zu Schulden kommen lassen, um sie an Tculscbland zu verkaufen. Das ist wieder ein guter Fund sür die hiesige »Presse; besonders die „France" ist stark in der Be tonung des „Spivnendienstes" und vergleicht diese Beamten init dem »Prozeß Kraszcwsty. energisch ihre strenge »Bestrafung verlangend. Das Merlwürdigste dabei ist, daß die »Angeklagten nie mit Deutschen in Verbindung standen und sich iür gute „Patrioten" (»Mitglieder der Liga) ausgabcm ' mungsvericyieoeiiyeiren zu ganze Konferenz ans rm- Wie verlautet, sollen die Aciiilletoik. tz Originalbcricht ans Banreuth. Die Eröffnungs vorstellung batte eine» ungünstigen Eindruck binterlassen, so daß eine tiefe Verstimmung Platz griff. Die Wiener Rollenbesetzung Materna, Winkelmann machte den Eindruck, als hätten die Stim men durch die Gewalttournee in Amerika bedeutend gelitten. (In etwa 80 Tagen über 50 Konzerte! daß ist wie mit der Hetzpeitsche!) Die beiden Genannten genügten auch darstellerisch nicht. »Nur Scaria vermochte wirklich iittcressircn und hat am besten gefallen. Er singt und spielt die Rolle, die ihm in Fleisch und Blut über- g'gang-n, entrückend, leider aber hat seine hohe Lage gelitten. Kein Wunder, daß nun Alle auf die zweite Vorstellung sehr gespannt waren. Ich kann ohne jegliche Uebcrtreibung sagen: Gudcbus und Frl. »Malten haben am Mittwoch den Parsisal wieder glänzend zu Ehren gebracht daS Erscheinen eines Künstlerpaarcs von io eminen ter Bedeutung erregte die enthusiastischste und freudigste Stimmuiig. — Dresden hat Reckt, stolz aus solche Künstlerschaft zu sein »Nickt nur der echte Kunstgesang der Beiden imponirte, sondern auch die geistvoll bis ins Kleinste auSgearbeitele, sehr stimmungsvolle Dar stellung. Auch ich schließe mich gern der Ansicht der mir maßgebenden Wagnerianer und Kunstkenner an, daß die Dresdner Künstler bedeutend vorwärts gegangen sind, daß ihre jetzigen Leistungen die vorjährigen noch übe»-boten haben, während die der Wiener stark im Rückgang sich befinden. Noch nirgends konnte ich den »Ausspruch des Dichters paffender artwen.den, als auf die Wiener Matcrna- Winkelmann: „Wo rohe Kräfte sinnlos walten, da kann sich kein Gebild gestalten." Es ist kaum glaublich, wie bedeutungslos Winkelmann geworden ist und wie er durch seine unangenehme GesangSmanicr das Ohr beleidigt. Wir Alle hoffen und wünschen, daß Banreuth erhalten bleiben möge, aber cs wird nur möglich sei», wenn die Erhaltung der Dresdner Künstler, resp. auch die Zuziehung neuer Kräfte mit künstlerischem Sinn und »Verständnis) gesichert ist. — Chöre und Orchester lösten ihre Ausgabe »iristcrbast und auch die Herren Siehr (Gurnemanz), Plant (Titurcl), Fuchs (Klingsor) leisteten »Vortreffliches. 1l—nn. tz Der »Allgemeine Richard Wagner-Verein hielt am 22. d. in Bayreuth (im „Frohsinn") seine diesiährige Geneicilvcr- großer Beihciligiing der Mitglieder des Vereins führte Freih. von Ostini aus München. »Ans dem Zonen Mitglieder aren auch Abgriandte aus London, Paris, »New Rork re. vertreten. »Wien steht mit seinem »Akademischen Wagner-Verein (760 Mitgl.) an der Spike hinsichtlich der Mitglrederzahl: der Grazer Verein zählt 300 Mitglieder, ebenso sammllmg unter ab. Den Vorsitz ncn - Isolde" zur »Aufführung kommen. Für den ,,-rnslan" find ^die Herren Gudehus, Nllmaiii! und Winkelmann. iür „Jwlde" Fr!. »Malten und Fr. Materna in »Aussicht genommen. Tic Direktion ist Herrn Hans Richter zugedacht. tz Ten setzt »i den böhmischen Bädern weilenden Verehrern der Bahreuther Festspiele ist durch die neue Eben- bahiiliuie nach Eger der »Besuch Bghreuth's wesentlich erleichtert. »Nach de» Vorstellungen gehe» von Bayreuth »Nachlzüge nach »Nürnberg und »Neneinuarlt mir »Anschlüssen nach verschiedenen »Nich tunge.r um l l Uhr »Abends ab. tz »Nach einer Mittheilling des Herrn Kommerzienralhes Groß in Bahreulh wird eine gerichtliche Enlichcioung pcovvcirt werben, ob KonzcrtauffülMiigen des ganzen »P a r i iial oder nur Bruch stücke des Wertes zu gestatten iu der Beniguiß ocr Berlagssirma Schott's Söhne i» Mainz liegt. Herr »Polliui bat. wie Herr Groß schreibt, „ugchdciii er auch vom Slandpuuti, den die Fainilll >» Betreff dieses Vorhabens in künstlerischer und moralischer Rücksichr eiiinehmen muß, Kenntnis; erhalten, >n »»kt genug anzuerlcmiicuoer Weise seine diesbezüglichen Prviekte nuigegebeu". tz »Bei der bereits erwähnten Soiree i» Wagncr's „Wahnsried" zu »Bayreuth spielte» Liszt and Joies Ruvinstrin vierhändig, später trug I. Nubiiisteiu Liszl'S „Mazcppa" vor. Tie Damen Biilvw machten die Honneurs, aber Fiau Eosima Wagner erffmeii nicht. Jin Ganze» waren etwa 40 »Personen gmoeiend. — Am Donnerstag d. 2l. landen große Soireen bei Herrn BanlierFeustei und Herrn Kommerzienrath Groß statt. — Zu gleicher Zeit eiauick len sich die vielgiigeslrengteu Orchestermilglieder in dein beüevien Lokal „Frohsinn" an brillantem Münchner Hoibräu. das ein edler Kunstfreund in einigen friich aus München getommeneii Fässern ge spendet hatte. tz In der katholischen H ofkirchc werden am Sonntag den 27. d. M. gesungen: Vokal-Mcffe von (»llSvinnS, ..<> bmm -1c>m>" von »Palenriira, ,.ckava»i hllvick" von K. Kretschmer: und nächsten Donnerstag den ltt.d.M.: Vokal Messe von E. Kreüchmcr, „Proteewr nattm- von Caligar- und ...Iiwttw" von E. Kretschmer. tz Nächsten Dienstag, den 29. d.. findet im W i c n er «tz -a r l e n ein M i l > t ä r-K v n z e r l der Kapelle des 2 Jmanlecie Rez inentes „Kronprinz" ans Manchen inner der Tircluon des Herrn ObernnisilmcisterS Friedrich Hun» statt. Ta die Kapelle schon am 31. d. wieder i» München euitrefsen muß. kann iie nur einmal in Dresden anstreten. Das Muiilcbor genießt in München großes »Aniehrn und wird jedenfalls auch hier mit »einen Vorträgen — ein vorzügliches »Programm ist in Ansuckst gestellt — Eine einlegen. tz Ai» 24.d.bat das vom Kgl. iachi. Pioniiier-M>i' l- chors aus Dresden gegebene Ertra-»MiIstär-Kvn:erl im Tivoli zn »Berlin anßerordcnllichcn Anllang geiundcii, insbesondere dic'Ab- theilnng „Schlachtmusik". tz Die Direktion des Theaters an der »Wien in Wie n hat mit der Lperclten-Längcrin Frl. Erdös» Engagements-Verband» lungen angeknüpit. Gegenwärtig ist jedoch die Sängerin noch sur- längere Zell an das Berliner We.ll-alla-Avcrettcii-Thenler gebunden. tz Bei Vorstellungen von Lvobr's Lper „Feffondä", deren .Handlung vor einigen Jahrbrmdciten sviclt, ist cs rin tröstlicher Gedanke, daß die astinvstche Witlweir-»Vcrlnenmnig längst nickt mehr auSgeiührt wird. Kecker nlei soll dcr^barbarischc Gebrauch noch heutzulage nickt ganz auSgcrottct sein. So wird bericktel, das; ! erst kürzlich wieder die Wittwe eines oslrndischcn Tbakur bei Fer pore verbrannt worden ist. Der dortige Tislritt - Gerichtshof !,at die bei dem sckreckiich.'n Opfer Belhciligten mit Gesängniß von 3—7 Jahre» bestraft. tz Die Tochter deS Dichters F. v. Büdenstedt, F-I. Frida v. Badenstedt, ist für das Stadt-Theater in Lübeck engagirl worden. tz H edwig - Nieina » n - Raabe wird im September am Thalia-Theater in Hambiirg einige Wochen gastiren. tz Tie »Wiener Statthaltern hat dem Schriftsteller Camillo Zell (Walze» die Conreision zui» Betriebe des Theaters an der Wien crtheilt und die Bestellung des Schauspielers Alcrander Girardi zum artistischen Direcror dieses Theaters zur Kenntnis! genommen. tz Dem Dichter Wi.lhelm Müller wird in Tegau, seiner Heimathstadt. ein Tentinal errichtet werden, mit dessen Aiisstihrniig der Bildhauer Hermann Schubert in Dresden betrau! werden soll. So sind zwei Schubert mit dem Namen Wilhelm »Müller in in »igsle Bmieliinig gebracht: Franz Schubert har die Gedichte Müllers. ! die „Mnllertieder" und die „Wiiiterrei'e" durch herrliche »Musil vcr ewigt und Hermann Schubert stellt das Denkmal des simiiae» ? Dichters her. tz Die gutdcutiche Stadt H ermannstadt in Siebenbürgen ^ rüstet sich zu der großen 70üjül>rigen Gedächtnißseier der Sachsen- j Einwanderriiig nach dem Karvatbcnlande. Ein stolzer, lnitorischer Festzng, an ivclchcm sich über 1000 Deutsche belbeiligen werden, ist für den 24. August d. I. in Vorbereitung. Verschiedene »Vereine (Gustav »Adolph-Verein. »Verein sür Siebenbürgische Landeskunde. Naturwisi. Verein, Karpathenverein ». A.), deren nalionale Vedeu- ruiig für die Erhaituag des Deutschtimms nnter den feindlichen Magnaren und fftumunen becknut ist, werden in Hermannstadt vom 16. bis 27. »August tagen. Mm, hofft daselbst auch mit größter SelniUiclit aut lebhafte Vetbeiligung der DeuOchen in Oesierrcicl, und rin Reiche, denn nur durch das feste Vertrauen aus die Ver bindung mit dem Muttcrlande laimte der Kamps der tavicrn Sachsen gegen ihre Peinigcr bisher ohne »Niederlage iortbestehen »Wer je mals unter diesen überzeugungstrelieii denlichen Scannern in Hermann stadt und Kronstadt lebte, gedcntt ihrer »n! höchsler 2lchtung und Smn- pathie. Niöge das schöne Cilnnerungsseit recht viel dazu beitrage», daß die edlen Kämpter neuen Ai'uth schöpfen und sür die gute Sache neue Bundesgenossen gewinnen! tz In S ch i lli n gs türst wurde kürzlich das Fran z Liszt-Denkmal, welches dem Meister der Kardinal Hohen lohe errichtete, feierlich ciiigemciht. Ter dortige Gesangverein und die Kapelle des 2. Ulanen-Regiments von Ansbach wirttcn dabei mit. Die Festrede hielt als »Vertreter des Kardinals Hohenlohe Herr Dom.-Direktor Förtich, an welche sich der »Vorlrag der „Hymne" des Herzogs Crnst von Coburg-Kolba nirschloß. tz Ein in Dublin aniäisigcr deutscher »Violin-VirtuoS. Namens Elsncr, ist kürzlich aus der Reise von Dublin nach Holyhead ganz unbemerlt über Bord gefallen und ertrunken. tz Die Asrikairis ch e G escllschast in Deutschland hat eine neue Expedition ausgerüstet, um das südliche Cvngo-Beckcn zu erforschen. Als Leiter der Expedition ist der »Prcmicrleuliiaiil des 47. Rcgim. Herr E. Schulze ernannt worden. Die Abreise er folgt Ende d. »Nt. von Hamburg aus mit dem Dampfer Wörmann. tz In »Manhattan Besch m den »Vereinigten Staaten hat ein amerikanischer »Musiker ein neues Blasinstrument, dem er den Name» „A utoniopho n" gegeben, enanden. Dasselbe soll die Tenor stimme in ganz täuschender »Weise Nachahmer, und würde also in Orchester-Konzerte» znm Vortrag von Opcrn Arien (Tenor-Arien) lehr geeignet sein. tz »Paris. Jean Desbrosscs hat dem Museum des Louvre sein 1873 im „Salon" preisgekröntes Geinäldc „Regen und Sonnen schein" zum Geschenk gemacht; es wird in einigen Tage» ausgestellt sein. — Der große »Preis von Rom, Ablhcilimg iür Medaillen und Edelstcingravirniig, ist Henri Rand», 25 Jahre alt, gewährt worden. tz Der durch icine „»Memdlgseln" berühmte »Astronom P. A. Hansen (tz 1871) begann seine Laufbahn als Gelehrter aus ganz eigcnthiimliche »Weste. »Als einfacher Uhrmacher Witte er einst in dem Hanse eine Uhr nnsheisern und wurde in die Bibliothek geführt. Da ihn der Gelehrte sehr lange warten ließ, ergriff der junge Mann aus Langewestc ein »Buch, zufällig ein Lehrbuch der Gom,llt,-ie heraus und las darin. Daher überraschte ihn der Geleinte und gab ihm das Buch mit. »Bald darauf erbielt der junge Uhrmacher noch ein anderes Gevmcstriebnch und weiterbin Lehrbücher der Matbe matik aller »Art, deren Inhalt er mit Wißbrgierdc bepchlniig. Ein paar Jahre später war Hansen als HOiat-rrger Mann schon Tirellor der Sle-nwarte in Gotha, wo er die bedeutendsten fundamentalen »Arbeiten über die Bewegung des Mondes ausiührle
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)