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- Erscheinungsdatum
- 1884-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188407099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840709
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840709
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-07
- Tag 1884-07-09
-
Monat
1884-07
-
Jahr
1884
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» nur »iiwoche»ta,«nti« » «»Km. Dt. llpn»,», He,,,. »->'>c<>,««Ud.n>,d Unter Ei». -.,>-«»t gell. Sv P,^> chne «ar-nit« nlr da» ns-iislllyitze it,UI,einc» der In- !>rn>. wt,d »ich, »epkdcn. «ulwür- U«. J»I«rtto,,».«uI,rai,k aeaen Prä. numekinidozadi»»« dnrch Pncluuirlen «der Hoft.tnjninuil, « ende» Id Pta. Snt-rale Itir Mont.ia oder nach geü- tagen PeliizeNe Ln Pi». Julerate nedm-n an : Llnnoneen.Bureanr von haatcuttci« u. P»gle>, »lud Meise, taute » t!o.. -nvalidendanr, »>. Miillcr-WSeitp. m. »iess.Mnpdednra. - «nris.Halle. P. Ar»d,.Pcr>,»><. kl Ll-tner.vk»,dmg. Plntnil.lcptl». gi>, Stlickgab« cingci. Ma„n>crtp„ k.'NI' ^ Hageklatt für Politik, ^ Nnlnijillmss. SrsMftsocrkeSr, ISckikcliA, IrewKMe. N«-LkM. vo«i,«chlre», 8«>»» zv«edr- I«o, V»n»»n -TalÄi»«, klLitinsmsu, Vwaiftitin«»»« Ii«», Näü«Ii«rt»>odsv, vLM«numüLuisst»«:dei>, k«l»eS»»cde» »I». >k. ö«r,r«u tjvko«, v resäsu, Vfll,<Ii-air«!r«tr. 21 d. u. 8«pd1enntritn,o tt am l'orlptulr. 5 Hsflanvli'. 5 unä partlvu». ^Ü8vUv- »yr, 5 5 Mo, unlik'ui-tleus. ^U88tattunr;8-t»686l»!ltt, (^0MpIM vl'M- U.killllOl'-^IlMttllMI«. IVur «1>xv»e« W»I»riIt»1. « I'i vl««. l?,,« IImNN I ^ottvr, ^rl^ekvr», ^ »III I^IIIIIIIII rsvc«,j<ltlre», lourlptvutsnelion, keltl- o. Vürlollaiellon, Kolk«. Üusvlivii, riulürlvmv» ato. etc. ompflablt in ^ro88er ^usnulil voinllni«! irii«Ii>r«i, 1Vil8t1ruflor8tlU88o 2. runüAnit 'Irin tlltmarlft. H Wollene Lvlilssllevlten, xrö8üto8 I-oxor 3M Ulatrs, in üllon OnaiitLten. IL»II»««I- n. HltttupAV«!Ilivvitvil von KI. 6.75 311. Uroisevlimut psNiti« und franco. , V. «rvt-Ivr, 15 Mimkl 15. ^»riLllrlv in üil'cn KieisltiM ml- dcil Uliliiitöcilileil Mvllkvttvll tu ßaruirtsv MS uaKLrmrtsll «oi Ke i». v. Nesse, Löni§1. Hokliet.. ^kmArLt. Nr. 191. 29. Jahrgang. Auflage: 40.000 Lrpl. Aussichten siir den !). Juli: Mäßiger Nordwind, veränderliche Beivöiknng, trocken. T mperatur >v--nig uerundeit. Dresden, 1884. Mittwoch, 9. Juli. veranlwortltcher Nedalleur sür Pnllllichkö vr. Eniil Biere» in Dresden Wohl oder übel muh sich das Publikum immer wieder mit der Eholerafrage befassen. Die neuesten Nachrichten, die unser Geheimer Rath vr. Koch aus Toulon nach Deutschland l>at gelangen lassen, fordern dazu geradezu auf. Zugleich tclegraphirt man aus Toulon und Marseille eine Steigerung der Cbolcra-TodeSsälle. Es ladt j sich von der Ferne nicht bemlhcilcn, ob diese Steigerung lediglich; die Folge der Anknnst des deutschen Beobachters ist, der daraus dringt, dass die amtlichen Veröffentlichungen nicht mebr so lügen,! sondern walirlieitsgetreu ausi'allen. Andere Berichte sichren die! Steigeiung aus die erdrückende Hitze und den Umstand zurück, daß die Matrosen ihren Lolin ansgczahlt erhielten und unmäßig lebten. Gleichviel, das Erste, was man verlangen kann, ist, die Wahrheit zu erfahren, da unvollständige Berichte das Publikum »och weit mehr ausregen, zum Errathcn des Verheimlichten gleichsam aussordcin und bewirken, daß man die übertriebensten Gerüchte für baarc Münze nimmt. Die srauzösischc Regierung (um dieses ihr zur Entschuldigung dienende Moment nicht zu verschweigen) hat nicht bloö aus bösem Gewissen (gräuliche Sclnnutzwirthschast und Anßcr- achtlasscn aller Verhütungsmaßregeln gegen das Einschlcppen der Eliolcra) so lauge gezögert, zu bekennen, daß die leit-hastige Eholcra cingckehrt sei. Sie kannte das lebhafte Temperament der süd- französischen Bevölkerung; sie wußte, daß das Bekauiitwcrden der Wahrheit eine wahnsinnige Panik verursachen würde. Darauf hin sind die zahlreichen Selbstmorde von nicht an der Seuche Befallene» zuiückzusührcn. Der Schreck lähmt, bei der ausschweifenden Phantasie der Südländer, die ruhige Entschließung und veranlaßt unsinnige Handlungen. Ein orientalisches Märchen erzählt nur die Wahrheit, wenn es berichtet, daß die Furcht vor der Elwlera die leite Bundcsgenossin derselben sei und weit mehr Menschen dahin raffe, als die Seuche selbst, weil sie diese erst zur Ausnahme der tödtlichen Krankheit emvsänglich mache. Es gilt deshalb kaltes Blut zu behalten. Wenn nun Geh. Rath vr. Koch aus Toulon telcgravhirt, daß von einem dafür so günstigen Boden, wie Toulon, die Cholera überallhin sich ausbreiten könne, so wird Niemand so vermessen sein, diese Warnung in den Wind zu schlagen. Aber daraus folgt keineswegs, daß diese düstere Perspektive auch unbedingt zur Wahrheit zu werden brauche. Ebenso möglich ist cS, daß die Elwlera, die ja bisher lange nicht so verheerend austritt, wie bei ihren ersten Rundzügen durch Europa, überhaupt ihren schlimmsten Charakter Etwas verloren hat. Wesentlich zur Erweckung eines Sicherhcits- gesühlcs würde es beitragen, wenn das ReichSgcsuudheitsamt mit seiner Belehrung an das Publikum bald herausrücktc. Jedermann weiß, daß man im Hochsommer besonders uöthig hat, mäßig zu leben und Diätschler zu vermeiden. Gcthcilt sind die Ansichten über das Unterlassen des Wassertrinkens. Aber hierüber und Alles, was damit zusammenhängt, hat daS Publikum ein Recht, von der höchsten medicinischen Autorität des Reiches eine bündige, gemein verständlich geschriebene Unterweisung zu verlangen. Der Vundcsrath wird demnächst Ferien machen. Sie sind dieser fleißig arbeitenden Körperschaft wohl zu gönnen. Vorher wickelt der VundeSrath seine laufenden Geschäfte ab. Das Reichsversicherungsamt wird eingesetzt, um die Unfallversicherung bald ins Leben zu rufen. Hand in Hand damit geht die Ausnahme einer Statistik der öffentlichen Armenpflege sür dar Jahr 1885. -Hierzu sind die nöthigen Vorbereitungen zu treffen. Dian wird durch diese Statistik belehrt werden, in welchem Umfange die Staaten, Gemeinden und Stiftungen großartige Mittel zur Linderung des menschlichen Unglücks aufbringen. Dian wird ersehen, nach welcher Richtung hin Resonncn anzubringen sind, die bessere Erfolge versprechen. Eine Abänderung des für etliche Thcile Deutschlands nahezu un- ertiäglichcn Unterslützungswohnsitzgesetzcs wird sich hoffentlich als die sichere Folge eines genaueren Einblicks in das Armenwcsen er geben. Der gutdeutsche Grundsatz der „Hcimath" als Unterlage der Armenpflege muß wieder in sein Recht eingesetzt und mit dem nndcutschcn, von der geistlosen Bureaukratie und zur Bequemlichkeit des BcamtciischematiSmus erfundenen Begriff eines Untcrstützungs- wohnsitzes muß gebrochen werden. Zugleich wird die vergleichende Armensiatislik lehren, wie viel von den Armcnlastcn infolge des Krankenkassen- und des Unfallversicherungsgcsetzcs den Gemeinden obgcnommen wird. Eine wesentliche Erleichterung dürfte sich er' geben. Die Unterhaltung der verunglückten Arbeiter und die Ver sorgung ihrer Hinterlasscncn wird bekanntlich künftig den Bernss- Gcnossenschasten der Arbeitgeber zugewiesen werden. Diese sind von Rechtswegen zur Aufbringung der dadurch erwachsenen Un kosten verpflichtet und nickt die Gemeinden. Bezüglich des auf Betrieb der Konservativen im Reichstage angenommen Lchrliugsparagraphc» gefällt sich die ncusortschrittlichc Presse darin, den Antragsteller Ackermann und seiner politischen Freunde weidlich zu verhöhnen, daß sie vergessen hätten, Stras- bestimmungcn mit festzusctzen- Cs wäre allerdings cinsachcr gewesen, gleich eine derartige Ergänzung in den Antrag aufznnchmcn und den Behörden diiekt zu sagen, wie hoch sic diejenigen Gcwerb- treibcnden in Strafe zu nehmen haben, die trotz des Verbotes un befugten LchrlingshaltenS darin fortfahren. Ter BundcSrath. der letzt eine derartige Lücke ausgesuudcn hat. konnte bei derBeratlmng des Antrags im Reichstage auch schon so weise sein und einen Wink nach dieser Richtung geben. Diejenigen Innungen, welche die Vorthcile de? LchrlingshaltenS ihren Mitgliedern zu sickern ge' denken, mögen sich daher beeilen, ihre Umbildung auf Grund der Gewerbeordnung vom 19. Juli 1881 vorzunchmen. Am 1 Januar 1885 läuft der hierfür gesetzte Termin ab. Innungen, die bis da bin mit ihrer Ncugründiing nicht fertig geworden sind, setzen sich der Gefahr einer Auflösung aus. In irgend einer Form wird der Bundcüroth die Ausführung des Ackermann'scbcn Lehrlingsvcira- graphen sichern müssen. Bereits hat ein rheinisches Blatt daraus hiugcwiescn, daß die Polizei auch ohne gesetzliche Strafbestimmungen die Durchführung ihres Verbotes des Lehllingshaltens durch Un befugte erzwingen könne. Unser Vorschlag, Zuwiderhandelnde wegen groben Unfugs zur Verantwortung zu ziehen, hat begreiflicherweise den ganzen Zorn Derer entfesselt, die in der Zuchtlosigkeit unserer gewerblichen Zustände, der Meistcrlosigkeit der Heranwachsenden ge werbliche» Fugend, der Ausbeutung junger Arbeitskräfte durch das Scbacherlapital eine crhaltungowerlhe Einrichtung erblicken. Diese Leute haben eben kein Herz sür das -Handwerk. Mit Spott und -Hohn versolgen sie jeden gutgemeinten Vorschlag, der eine Erhaltung eines lebenskräftigen Mittelstandes bezweckt. Die Helle Freude unserer Handwerker über das Heranüehcn besserer Tage ist ihnen ledig-ich ein Gegenstand, um damit Puffen zu treiben. Die Handwerker werden dessen bei den Wahlen eingedenk bleiben. Uns leitete bei dem Vorschlag der Gedanke, daß. wenn das Gesetz auS- ivricht: nur berechtigte Gewerbtreibende dürfen in Zukunft Lehr linge halten, dann auch Mittel und Wege da sein müssen, dem Gesetze Achtung zu verschaffen. Wer sich dem moralischen Gebote eines Gesetzes nicht freiwillig fügt, muß dazu augehnlten werden können. Reicht aber die moralische Wirkung nicht aus, geht cs nicht ohne besondere Strafandrohungen ab, so steht Nichts im Wege, dies beim nächsten Reichstage nachzuholen. Einstweilen ge nügt cs, wenn der Bmidesiath das Ackermnnn'ichc Gesetz aunimmt und die Vorbereitungen zu seiner Einsttlnuug in Angriff uiinmt. Läßt der BundcSrath die Sache in der Schwebe, so wird dies die Stimmung der Handwerker sehr ungünstig beeinflussen. Soeben wird der deutsche Fischcreiverein dahin vorstellig, daß unbefugtes Fischen und Kicbscn nicht ferner als bloße „Uebertretung", sondern als „Vergehen" geahndet werde» soll. Das ist bereits bei den Jagdfrevel» der Fall und diejenigen gemeinnützigen Männer, die sich Erhaltung und Vermehrung des Fischrcichthums der deutschen Gewässer als patriotisches VolkSwirtlnchaftszicl vor- gcjetzt haben, finden mit Recut. daß teiir sachlicher Unterschied zwischen Fisch- und Jagdfrevel besteht. Wenn nun aber schon das unberechtigte Fischen und Krebsen als Uebertretung einer Polizei- vorichrist Strafe nach sich zieht, sollte es denn da kein gesetzliches Hilfsmittel geben, gegen Die cinzuschreiten, dw trotz des Verbotes unbefugten Lchrlingshaltens unberechtigterweise im deutschen Hand werk flicken und krebsen? »2.70. veil. »rniiklur» n. M., «. Jnü. ItreLii 252--,. Kia»l«»a»n 2M«. Lomdardrn 123- ,. evcr Ponte —. «2clt. Silberrenle Patnerrente —. «alijler 222'.-,. Oesterr. («oldrcni- —. <"/« u»k. Stotdreiue -. 77er Stutzen—. Mer Nutzen —. 2. crienlailtritie —. NenlNc Ungar. Goldanlettze —. tz. crtenianlethe —. Un«»r. Pavtcrr.—. DtScomo IUP.27. Satwler bs-t,. tztolUiardb. —. Nutzen-. Still. Wie», 8. In». Lrcdil ucu.co. SlaniSl-ali» —. Lombarden — Nvrdmtzb. -. Marknvlen—. Una.Gol!»'. —. Tabal-Art. . Still. Part», 8. Juli. «Silllutz.l Rente 7n.»i. i»,leihe iae.7». Italiener ktaairbahn vc-äno. Lombarde» livtz.LL. do. Prioritäten—. cbghvter 221. Ao-drenlc —. Suanicr !>7.cv. Lltonianen ü»l Tabak-Acticn —. Bester. Pari«. 8.I»li. tMittaaS.I Z"7,Rente77,Ln. ttlnleilie 1«>,7ä. Italiener2,',IN. Spanier r>7.1 >. Stztzpier 2:>I,2ä. Ottomanen tzüg.ltz). Türken 7,72. Suez 8ü,75. Lonibardcu 217,Oft. granzoicn tzütz.stz. gelter. L'ondo». 8. Juli, (konsolo ss.tzö. 1872er Nüssen 82,27. Lombarden . Türke» 7,62. » „ sund. Nmcrik. . P-z, Nna. Golde.—-. Oclt. Goldr. . Pr. tzons. —. Suez nt.72. tbtztzpter KI.25. Ottomanen 12,27. Schwach Part« tProdultenl, 8. In». ITchluIl.t Weiten Juli 22.8N Novcmbe» Icbruar 21.00. lliuhia. Spirilui Juli rt.ov, Januar-April Ib.bO. Still. Rüböl Juli c.7.00. Januar-April 70.00 Nultz». «mftrrdai» <P, ad ul len), 8. Juli. tSchlub). Welzen per Novcmdcr 211. Roaaen per Oktober lOö. Neueste Telearamme der „Dresdner Nachr." vom 8. Juli. Berlin. Ter Kaiser reist morgen vo» Koblenz nach der Insel Mainau ab. — Tie Nachricht, es sei beabsichtigt, einen zweijährigen Etatseiftwnrf dem nächsten Reichstage vorzulege», ent behrt jeder Begründung. Tie augeorductcn und im Gauge befind lichen Eilftsarheitcu betreffen lediglich den Etcftseuiwurs pro 1. April 1885 bis 1. April 1888. — Zu der Meldung des „Gaulois", das; der Geh. Rath Koch die Ansicht ausgesprochc» habe, die Cholera- epideuüe werde sich von Toulon aus weiter pewreiten und wohl auch Tculschloud nicht verschonen, bemerkt der Pariser Korrespon dent der Natlmialzeitung, das; Koch diese Ansicht auch in Paris ausgesprochen habe. — Nach der Krcuzzeituiig wurden zwischen Frankreich und der afrikanischen Association neue Verhandlungen angckullpft zu dem Zwecke, daß Frankreich den neugehildeteu Cougo- staat als einen uuahhiiugigcn anerkennt und im Prinzip auch zu- slimmeu wird, demselben auch die Mündung des Eougo zu über lassen. Sobald sich Frankreich in dcmielben Sinne wie Deutsch land ausgesprochen haben wird, dürfte sich auch Großbritannien entschließen. Berlin. Tie Entbindung der Prinzessin Wilhelm steht bereits in den alleruächjlcu Tagen bevor. Die kroupriuztiche Familie wartet bis das Erciginf; glücklich verlausen ist und bcgicbt sich alSdaun zum Besuche der Kvuigui von England nach Windsor. Licgnitz. Der schlesische Gewerbetag geräth uiftervr.Websku's Leitung immer mehr ins fortschrittliche Fahrwasser. Er beschloß sogar eine Stellungnahme gegen die Börsciihesicuerung, seihst in der umgeäudertcn Form des letzten Bundcsraths-Eutwurlcs. Ebenso winde eine Mehrheit gegen den Ackermami'schcn Antrag gebildet. Der Gewerbetag faßte sodann, der „Licgnitzcr Zeitung" zufolge, mehrere Beschlüsse lokal-provinzialer Natur. Er erkannte mit Dank die Projekte der Oder-Rcgulirimg und des Kanaibailes. beschloß eine Ausstellung von Zeichnungen der Gewerblichen und Fort bildungsschulen Schlesiens und eine kunsigewerbliche Ausstellung in Breslau im November zu veranslaitcn und bewilligte der keramischen Fachschule in Buuzlnu eine Subvention. P c st. Tic Pnrlamcntswahleii sind beendet. Durch die Stich wahlen gewannen die liberale Partei und die Unabhängigen je vier Sitze. Das Gcsammtrcsultat ergicbt 234 Liberale, 60 Mitglieder der gemäßigte» Opposition. 77 Unabhängige, 17 Antisemiten, 16 Natio nale und 9 Parteilose. Pari S. In die Scnatskommission für den Vcrsajsuilgsrcvi- sionsentwurf wurden neun Gegner und neun Befürworter der Vor lage gewählt. Von jetzt an verlangen mehrere, die Kammer solle Garantie geben, daß die Revision eine beschränkte sein solle. — Die Einnahmen aus den indirekten Steuern sind im Juni um 10 Mill. hinter dem Budgetvoranschlag zurückgeblieben. Toulo ii. Bis Montag Abend betrug die Zahl der im Lause des Tages an der Cholera Gestorbenen 7. In Marseille sind vom Montag Vormittags 11 Uhr bis AbcndS 8 Personen an der Cho lera gestorben. Bordeaux. Der Postdamvfcr „Congo", von Brasilien und vom Senegal kommend, hatte zwei Todesfälle an gelbem Fieber an Bord und wurde in die Quarantäne geschickt. Die Passagiere, dar.ufter der Leibarzt des Kaisers von Brasilien und hohe sran- zösischc Offiziere, winden der Beobachtung unterzogen. B riislel. Bei den Sciiatswahlen verloren die Liberalen bis setzt in Gent vier Sitze, in Verviers zwei und in Touruai einen. I» Brüssel und mehreren anderen Orlen sind Stichwahlen iwth- ivcudig. Bis jetzt dürsten die Katholiken im Senat über eine Ma jorität von 10 Stimmen verfügen. A a r s ch a n. Es fft das Gerücht verbreitet, Kaiser Alexander werde bestimmt Mitte August Misere Stadt besuchen. Tie Berliner Börse zeigte beute wieder eine lustlose Phy siognomie. Ter Verkehr lag völlig still, die Konrsc waren im Ganzen wenig verändert, die vorliegenden Meldungen von auswärts lauteten nicht ungünstig. Spekulative Banke» erfuhren Abschrei bungen. Kassabautcn waren sehr still. Deutsche Bahnen fest, meist mit kleinen Besserungen. Fremde Bahnen nicht allenthalben fest, besonders Gotthard nachgeociid. Oestcricichischc Prioritäten ge- schästsloS. Spekulative Bergwerke ebenfalls gcschäslsloS. Für son stige Industrien bestand keine einheitliche Tendenz. Deutsche Fonds wenig belebt, sreiudc Reiften knapp, behauptet. Lokales r»„d Sächsisches. — Gestern hat sich Sc. Maß c-er König »ach Schandau begeben, um von dort aus sowohl gestern wie auch heute auf den bciiachhartcii Revieren Jagd aus Hochwild nbzuhaltcn. — Tee von der Keuieindc-Verwaftuug und -Vertretung seiner zeit gefaßte Entschluß, zu dem damals bcvorstehcudcu silbernen Ehejubiläum II. KK. ^Hoheiten Prinz und Prinzessin Georg Namens der Stadt ein kunstgewerbliches Geschenk in Silber zu spenden, wurde leider Gottes dura, das unerwartete Ab leben der edlen Gattin und Mutter hinfällig. Fm Angedenken aber an die edle Fürsorge, welche die hohe Verewigte den Armen und -Hilfsbedürftigen Dresdens erwiesen, ist Sr. Kgl. Hoheit dein Prinzen Georg kürzlich ein Kavital von 12,000 Mk. mit der Bitte überreicht worden, über dasselbe zum ehrenden Angedenken der Piiuzcffin zu einem milden Zwecke veisügcu zu wollen. Unter Er lassung folgenden hcrzvollcn Dankschreibens au Rath und Stadt verordnete bat nun Sc. Kgl. Hoheit das Stistungskapital ange nommen. ES lautet: „Mit »»rlnnüugacl Arcnde habe ich Po» dcinSchrelLcnitkimtutli gknomiuc», da» dcr tzlntl, und dir Stadtperorinrtc» zu Lrcddcn vor wrninr» Tagr» an mich gcrichtct dabc». Tic i» drmsclbcu zum Auädrulk gebrachten, von treuer Antzäng- lichkeit an das KonigStzaus und an mct»e Fnmilte, sowie vo» warmer Antlirll- nalime a» drn srrud- und letdoollr» (kretgnisten tu »crselbcn zrugendc» Ärtzn- nnngc» habe» meinem noch trauernden Herzen sehr wohl geiha». Dank, herz liche» Tank sage ich daher dem grrhrtc» Raitzc und den Hcrrcn Stadtverordnete» zu Tresde» sür die sekundliche Adllch«, die Sic früher zur Feier rinet erhofften Famtltcnfrstes sür mich n«d meine selig entschlafene thcnre Gemahlin gehegt haben. Tank, herzlichen Tank sage ich Ihnen aber auch dafür, datz Sic mir, nachdem Gollc» Wille hlcinbcr anders vcrsügl hat, dnrch Ucbrrrcichung eines ansehnlichen Kapitales Gelegenheit geboten habe», in, Sinuc »nd zum SIndcnkcu meiner in Gott ruhrndc» »ielgrliebtcn Gemahlin eine Stiftung zu einem milden Zweffc l» Ireode» zu errichte». Gern und mit aiisrlchUgem Tante nehme ich daher dieses SlistnugSkapUal an und werde »»vergeffc» sein, de» freundlichen Geber» von »er L>crwr»d»»g desselben Mitthcilnng zugelje» zu lasse», sobald ich, de» Wünschen derselbe» entsprechend, über die .-Zuweisung dcr mir zui'Bcrfüguilg geitclltk» Mittel an eine dcr wohlihätlgcu Anstalten i» dcr Stadt TrrSdr» Ent. jchlietzung gefasst ssabc! Möge Gottes reichster Segc» dieser Stiftung kiiift zu Thcil werden «nd so auch dcr Wunsch des geehrten NathcS und der Herren Stadtverordneten, dass dieselbe zum ehrende» «ngedente» an meine «heure, selig entschlafene Gemahlin fortdauernd Hilfe spende, i» Erfüllung gehen! Hosterwitz, im Juni Ititzl. <gcz.) Georg, Herzog zu Sachsen." — Mit Ende d. I. haben aus dcr Reihe dcr unbewldeten Stadträthe folgende Herren auszuscheidcii: Seyffarth, Walter, Klepper- bein. Daus; und Dr. Meng. — Ter Kgl. Säebsiiche Bundes - Kommissar, geh. Finanzrath Golz, ist von Berlin wieder hier eingctrosicn. — Ter Kgl. sächi. Militärhevollmächtigte in Berlin, Major v. Schlicbe n hat sich bis Mitte August mit Urlaub nach Tirol begeben. — Mau macht uns daraus aufmerksam, daß der in unserer vor gestrigen Notiz erwähnte L e ga t > o uss e kre tär Hempel nicht der Sohn des Laudcsältesten der Lausitz, sondern dessen Neffe ist. Derselbe war bis letzt als Assessor beim hiessaen Landgericht beschäftigt. — Unter Vorsitz des köuigl. belgischen Konsuls zu Berlin, Herrn Georg Goldberger, hat sich in Berlin eine Kommission kür die Aussteller von Norddenlschlaud und Königreich Sachsen aus der Autwervcuer 1885er Wc 1 ta u sst clln n g koustituirt und zu stellvertretenden Vorsitzenden die Herren Frhrn. b. Landsberg- Vehlcn zn Stcinsurt. Mitglied des Reichstages, und Geh. Kommer- zicnrath G. Dietrich, Vicepräsidcnt der Acftcstcii derKanmiamischast erwählt. Ter Kommission gehöre» ans Sachsen folgende Herren an: Tr. jnr. Andre, Oberbürgermeister, Mitglied der sächsischen Ersten Kammer, Ehcnmitz; Tr. jnr. Gensel, Leipzig; Peters, Fabri kant, Vorsitzender dcr Handlcs- und Gcwcrbckammer zu Chemnitz; Dr. Alfred Stübcl, Oberbürgermeister, Mitglied des Reichstags, Dresden. — Gestern Mittag fand die Eröffnung dcr von dem Besitzer des Leinmittel-Mmenmö. Hcirn Jacnickc, veranstalteten Lehr mitt c l a u 6 st e l l n n g im großen Saale des Zengbauses statt. Eines Hinweises au! die Wichtigkeit dieser Ausstellung sür pädago gische Zwecke bedarf es nicht. Doch nicht Pädagogen allein, auch Eltern, die an dem Unterrichtsgang ihrer Kinder lebhaften Antheil nehmen, und die Kinder selbst finden in der Ausstellung vieles Interessante und Anregende. Die AuSsleilungsgegenslände sind maimichfachffer Art und bade» in dem für AuSffellungszwecke ge eigneten Saale nach Gruppen geordnet eine praktiiche Ausstellung gei' »den. Von de» Fröl'e!-Be>chästign»gsspielen an bis zn den für vbnsikalischc Experimente dienenden komplizlrlesien Apparaten »nd den feinste» anatomischen Präparate» sür den anthropologischen Unterricht sind fast alle den Unterricht uiftcrslützendc Apparate ver treten. Auf die Einzelheiten dcr Ausstellung etwas näher einzu- gehen, bebaltcn wir u»S bis nach Fertigstellung dcS Kctaloges vor. Der Eintrittspreis beträgt sür Erwachsene 50, sür Kinder 20 Psge. — In der preußischen Armee werden Heuer zum ersten Male während der H e r b st w afscnn b u n g c n die zum Markiren des Gegners verwendeten Truppen mit weißleinenen Hclmüderzügen ausgezeichnet. DaS bayrische KriegSministcrium hat dieselbe An ordnung auch sür die bayrische Armee getroffen. — Im Jjiteresse des Bades Schandau werden seit 1. Juli in Berlin 6wöchentiichc SaisonbilletS nach Schandau ausaegcben und zwar sowohl über Zossen als auch über Röderan. Bei der bc- kaiimcn Vorliebe des Berliner Publikums iftr unsere sächs. Schweiz wird die neue Einrichtung sicher viel benutzt werde». — Vergangenen Freitag besuchten die Mitglieder der Garten- bniigescllichakt „Flora" das Gartenetablissement des Herrn M ietzs ch, Bergstraße 36. Der neue Rosengarten, wie auch die vorzüglich verwaltete Obst- und Gehölzbamnichnle bot vieles Inter essante. Die Von Herrn Mietzich Mitte dcr sechziger Jahre in'S Leben gerufene Baumschule nimmt jetzt eine» Flächcnraum von 51 Scheffel ein und erstreckt sich von dcr Bergstraße bis zur Grenze von Planen. Unter 3 Obergärtncr arbeiten 18 Gehilfe», 3 Lehr- ' 1i»ge, 7 ständige Arbeiter und zur Zeit 40 Arbcitssraueu. Nehmen
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